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Fanfiction

Im Silberlicht bis Nimmermehr - Zauberkarotten

von Teekon

Und die erste Stunde kam und ging. Und so kamen viele erste Stunden in den acht Pflichtfächern, die ein Erstklässler in Hogwarts belegen musste. Für die Muggelgeborenen war das ein Riesenerlebnis, weil es so ganz anders war als der Unterricht, den sie aus der Welt ihrer Eltern gewohnt waren. Ein ums andere Mal konnte Lily sich die Kommentare schlecht verkneifen und flüsterte sie über die Gänge zwischen den Tischen hinweg ihren Freundinnen zu. „Biolowas?!“ quietschte Emmeline furchtbar laut in Verwandlung bei Professor McGonagall und bekam dafür den ersten Punktabzug für Gryffindor. Das war ihr noch viel peinlicher als die Erläuterungen über dieses offensichtlich bei Muggelkindern sehr beliebte Schulfach, die daraufhin in der Pause von Lily folgten.

Das machte gar nichts. Gryffindors mit Rubinen gefülltes Zählglas in der Eingangshalle bestückte sich sowieso stetig und ohne Unterlass, mit einem neuen Schwung und einer fatalen Schnelligkeit, die vor Beginn dieses Semesters gefehlt hatte. Die ersten verdutzten Gesichter draußen auf dem Gang und die vielen Fragen dazu wurden bald beantwortet: Offenbar hatte das Haus mit dem Löwen auf Rot und Gold zwei Anfänger zugeteilt bekommen, die dermaßen viele Punkte sammelten, dass man sich in Slytherin Gedanken über gezielte Anschläge machte und Ravenclaw von Schiebung sprach: So schlaue und gescheite Hexen und Zauberer gehörten doch immerhin in ihren Turm, oder etwa nicht? Nur die Hufflepuffs gratulierten und schüttelten Hände, wann immer sie konnten. Und Lily Evans und Remus Lupin erröteten jedes Mal wie überreife Paprika, wenn sie jemand auf dem Flur ansprach.

Schon die erste Aufgabe in Zauberkunst, das simple Schwebenlassen einer Feder, war ihrer beider Bühne gewesen. Während Peter auf dem Boden herumkroch, um seinen zu heftig geschwungenen Stab wieder aufzusammeln, Meredith Diggle schreiend vor ihrer angriffslustigen Feder davon lief und ein vollkommenes Chaos im Klassenzimmer herbeiführte, saßen die Zwei nur da und betrachteten mit zufriedenem Lächeln, wie ihre Übungsobjekte sinngemäß ihren Weg an die Decke fanden. Professor Flitwick hatte gequietscht wie ein Ferkelchen im Schlamm und dabei lautstark in die Hände geklatscht vor Vergnügen. „Gleich in der ersten Stunde, du meine Güte, schön, schön!“ hatte er in einem Fort geplappert und sich bei der folgenden Unterrichtseinheit immer noch nicht beruhigt.

Den gleichen Nachmittag hatten sich die Gryffindors in das Gewächshaus Nr. 1 hinter dem Schloss begeben, um Kräuterkunde kennenzulernen. Obwohl sich die Kinder untereinander kaum kannten, stellte sich augenblicklich das feindschaftliche Gefühl ein, das seit Generationen zwischen diesem und dem Hause Slytherin bestand. Die krampfhaften Versuche der Lehrerschaft, diese offenbar angeborene Antipathie zu durchbrechen, indem sie die beiden Häuser möglichst viele Stunden miteinander verbringen ließ, schlugen auch hier wieder völlig fehl. Die Tischaufteilung erfolgte rasch und strikt getrennt. Fast.

Professor Sprout, Hauslehrerin von Hufflepuff, eine kleine, pummelige Hexe mit einem unmöglich geflickten Hut auf den drahtigen Haaren, staunte nicht schlecht, als dieses hübsche Ding mit den auffällig grünen Augen fröhlich und wie verrückt in Richtung der Slytherins winkte. Einen Topfwurf erwartend konnte sie kaum glauben, dass der wohl angesprochene, schlacksige Junge mit den pechschwarzen Haaren sein mürrisches Gesicht ablegte und in strahlendes Lächeln ausbrach, bevor er die offene Hand hob und zurück grüßte.

Sich vorstellen konnte die Lehrerin überhaupt nicht mehr, als das Mädchen flink wie ein Wiesel durch die Tische hindurch lief und ihre Tasche gleich neben dem Jungen auf die Arbeitsfläche knallte. Er drehte sich um, weg von seinen Gefährten und machte unmissverständlich klar, an welchem Tisch er mitwirken wollte: Gleich bei ihr und diesem anderen jungen Mann, der Pomona Sprout erst recht zum Nachdenken brachte. Die Narben im Gesicht und die fortgeschrittene Entwicklung gaben sein Geheimnis preis: Das hier musste Mr. Lupin sein, der 13jährige, wegen dem sie den Sommer über etwas mehr Arbeit als gewöhnlich gehabt hatte. Und was für ein großes, lang ersehntes Wunder er ihr damit beschert hatte! Ein warmes Lächeln voller Sympathie breitete sich über die Lippen der Hauslehrerin aus und sie legte die behandschuhten Hände zusammen. Alleine für diese herrliche Pflanze würde sie ihn schon mögen!

„Oh, Sev! Da bist Du ja!“ freute sich Lily wahnsinnig, ihren Grundschulfreund endlich wieder zu sehen und unterdrückte den heftigen Impuls, ihn umarmen zu wollen. Mit dem nun dunkelgrünen Innenfutter seiner Kapuze und der vorne fest geschlossenen Robe sah er gleich noch mal so lang und dünn aus, fand sie, aber das Lächeln im Gesicht passte nicht so ganz dazu.

Die Fingerspitzen gegeneinander gelegt stand er da und grinste auf sie herunter. „Wo hast du denn beim Frühstück gesteckt?“ wollte er wissen, während noch das Geschiebe und Geschubse der anderen Schüler im Gewächshaus vor sich ging. „Zu dritt? Das find' ich mies,“ schmollte James Potter gleich nebenan und verschränkte trotzig die Arme, bis Remus in seine Richtung abwinkte und „ist schon gut, Pete bleibt bei Euch, ich schließ' mich hier an“ beschwichtigte. Severus Snape schenkte diesem Gespräch nur einen kurzen Lidschlag, bevor er sich wieder Lily zuwandte, die aufgeregt auf und ab hüpfte und von Zauberkunst erzählte. „Ich glaube, deine Stunde fing früher an,“ erklärte sie sich nun auch selbst, wieso sie ihn beim Essen nicht gesehen hatte. Der Stundenplan verriet es: Die Slytherins hatten den Tag mit Flugunterricht begonnen.

Das kräftige Klopfen einer Gartenschaufel auf massivem Holz aus Richtung der Lehrerin unterbrach die beiden für einen Augenblick, und sie richteten ihre Aufmerksamkeit nach vorne. Derweil verstaute Remus noch seine Tasche unter dem Pult vor sich. „Willkommen, Schülerinnen und Schüler, willkommen! Ich bin Professor Sprout!“ stellte sich die Hexe in ihrem verdreckten Schutzkittel vor, und das reichte auch schon.

Von allerhand Maßnahmen sprach sie, um Unfälle und Verletzungen und auch Dreck auf den guten Roben zu vermeiden, und schon bald stülpte sich jeder Erstklässler zuerst ein Paar mitgebrachte Handschuhe über. Sich gegenseitig in die hellbraunen, langen Umhänge helfend, die man hinten schließen musste und fast wie eine Ganzkörperschürze trug, fingen die meisten Grüppchen schon wieder zu flüstern an. Rübenartige Pflanzen waren in hohen Töpfen auf den Tischen vor ihnen aufgebaut, für jeden eine, mit langen, grünen Blättern an den oberen Enden. Nur wenn man genau hinschaute, bemerkte man das gleichmäßige Wippen. Aus der Erde kriegen sollten sie die, weil an den Wurzeln die Jungpflänzchen verborgen seien, winzige, schwarze Perlen, die sie sammeln und zusammentragen sollten.

„Tolle Aufgabe,“ murmelte Severus nur mit geschürzten Lippen und seufzte leise, während Lily noch etwas verunsichert über die Töpfe gebeugt da stand und vorsichtig mit den äußersten Handschuhspitzen die sich kräuselnden Blätter berührte. Über sie hinweg schauend, grüßte Remus den dritten Schüler an ihrem Tisch mit dem Kinn. „Morgen, Severus!“ Zur Antwort bekam er ein nahezu respektvolles Kopfnicken und ein einfaches „Lupin.“ Schon im Zug hatte der Ältere der beiden Jungen die Abneigung des anderen für große Worte bemerkt und gab sich deshalb mehr als zufrieden damit. Beim Namen genannt zu werden war von Severus Snape vermutlich schon ein halber Ritterschlag. Sich heimlich in den nicht vorhandenen Bart feixend, widmete Remus sich der Aufgabe, mit der Lily bereits begonnen hatte.

Das Gesicht ganz verzerrt vor Anstrengung, hatte sie ihre Rechte, die stärkere Hand, fest um die Blätter der komischen „Zauberkarotte“, wie sie das nannte, gelegt, ganz unten, und zog wie irre daran. Aber es rührte sich nichts. Das Blut schoss ihr in den Kopf, wie sie den Atem anhielt und sich halb gegen den Tisch stemmte. Kein bisschen bewegte sich die Wurzel. Ein Geräusch machend, als versuche sie, einen Drachen von seinem Nest zu schieben, gab sie schlussendlich auf und schüttelte den Kopf, nach Luft ringend.

„Also, Jungs, das wird so nichts,“ befand sie und schaute sich hilfesuchend um, ob Professor Sprout nicht in der Nähe wäre. Eine Braue anhebend, versuchte Severus sein Glück bei seinem Exemplar, aber das führte nur zu einem entnervten und überanstrengten Grunzen seinerseits und leuchtstoff-glühenden Narben bei Remus, der die gleiche Methode ausprobierte. Nein. Dafür war keiner von ihnen geschaffen. Alleine ging das nicht.

Wie bestellt und nicht abgeholt standen die Drei erst einmal unbewegt da, um ihre grauen Zellen zu dem Thema anzustrengen. „Vielleicht wenn zwei von uns ziehen und einer ...?“ schlug Lily vor, hob einen leeren Topf und lupfte die Brauen, eine fangende Bewegung vollziehend. „Das Ding auffängt?“ beendete Remus den Satz und warf Severus schon einen fragenden Blick zu, ob sie das wirklich ausprobieren sollten. Mangels besserer Ideen zuckte der hochaufgeschossene Junge aus Mittelengland die Achseln. „Machen wir's so.“

Um sie herum fingen einige Schüler an, mit bloßen Händen in den Töpfen zu graben, wo keine Hilfsmittel erlaubt waren, um das wertvolle Fleisch der Wurzeln nicht zu verletzen, aber gleichzeitig den festen Pflanzgrund etwas zu lockern. Sirius saß mittlerweile auf dem Tisch und hatte sich den Topf zwischen die Oberschenkel geklemmt, um an seinem Exemplar zu ziehen. Das brachte allerdings nur den Effekt, dass er abrutschte und sich die zusammengelegten Hände selbst mit voller Wucht unter das Kinn rammte. Duselig im Kopf murmelte er ein leises „oi“, und James brach lachend unter dem Pult zusammen. Das hochrote Gesicht von Peter verschwand ebenfalls hinter jeder Menge herumirrender Beine.

Einen letzten tiefen Atemzug nehmend, positionierte sich Lily mit ihrem leeren Topf gut anderthalb Yards von den beiden Jungen entfernt in Richtung Außenscheibe des Gewächshauses Nr. 1, abwartend, während Remus die Blätter der Pflanze umfasste und Severus sich den Behälter griff. Einander zunickend gaben sie sich gegenseitig das Kommando und zogen mit aller Kraft. Erst fühlte sich das an, als würde immer noch überhaupt nichts geschehen, doch dann, plötzlich und ohne die geringste Vorwarnung löste sich der gesamte Ballen aus dem Pott.

So fest hatten die zwei 11jährigen gezerrt, dass sich ein Regen aus vorher zusammengepresster Erde über sie ergoss und die Wurzel in hohem Bogen davon flog. Links und rechts landeten Severus und Remus auf ihren Hinterteilen, rammten dabei auf der einen Seite einen Tisch von sich weg und brezelten auf der anderen einen Mitschüler schnurstracks in einen ganzen Pulk von zusammengestellten Gartengeräten, die krachend und klirrend zu Boden fielen. Spuckend und spotzend saßen sie erstmal da und fragten sich mit dem ganzen Dreck in den Augen, ob diese Aktion irgend etwas gebracht hatte, bis Lily ein fröhliches Quieksen von sich gab, das ein zufriedenes, hinter langen Haaren verborgenes Lächeln hervorrief.

Hüpfend präsentierte sie die Innenseite ihres Topfes, in der völlig unversehrt die dicke, knubblige Wurzel mit dünnen Ausläuferchen am unteren Pol lag. „Ihr habt's geschafft!“ freute sie sich, eilte auf den Tisch zu und fing an, die winzigen Abkömmlinge sorgfältig von der Mutterpflanze zu trennen.

Sich aufraffend und gerade hinsetzend, klopfte Severus sich den Dreck vom Kittel, schüttelte immer noch den Kopf und warf einen Blick unter seinen Haaren hervor zu dem halb weg geschobenen Tisch, unter dem sich Remus Lupin den schmerzenden Rücken durchdrückte. Wieso hielt er sich denn die rechte Flanke? Mit der linken Seite hatte er doch das Möbelstück mitgenommen, oder etwa nicht? Severus hatte keine Zeit, sich weiter darüber Gedanken zu machen, denn sein Gegenüber schaute ihn direkt an, noch immer ein gequältes, aber ehrliches Lächeln auf den Lippen.

„Na, wir machen uns hier ja schön zum Affen für die Dame, was?“ zwinkerte er, griff nach der Tischkante und zog sich daran hoch. Ohne es zu wollen, grinste Sev. Gerne doch!
Die zehn Punkte für Gryffindor und die fünf für Slytherin für ihre gute Zusammenarbeit und den sanften Umgang mit ihrer Wurzel waren da nur noch das Tüpfelchen auf dem I.


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