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Fanfiction

Im Silberlicht bis Nimmermehr - Immermehr

von Teekon

Und Remus Lupin war genau da, wo er sein wollte.

Er merkte es nicht gleich, weil er noch immer die Lider fest zusammengepresst hatte, so als habe er im Zaubertränke-Unterricht ätzende Silbernitrat-Dämpfe in die Augen bekommen und versuche nun, sie vom Tränen abzuhalten. Und dabei stand er aufrecht und schob sich so geschickt durch den schmalen Spalt zwischen Zarge und schwerer Tür, als sähe er ganz genau, wohin er ging. Nicht einmal in den völlig im Weg stehenden gusseisernen Ofen rannte er hinein.

Unter den Fingern kristallisierte sich schon eine Wirklichkeit heraus, geschwärzter Stahl der Beschläge, geschliffenes Eichenholz, lackiert, dass es warm schimmern würde, und der Boden unter den Oxfords war kahl und klappernd, behauene Steine aus schottischem Granit, bis er an die Teppichkante stieß. Stolpern tat er nicht, manövrierte sich träumerisch, seherisch, schlafwandlerisch durch den altbekannten Gang zwischen den wenigen Möbelstücken und fand seinen Weg ganz gezielt. Und dabei immer noch die Augen geschlossen und ein stummes Mantra vor sich hin sagend, immer und immer wieder, so als wolle er alle anderen Geräusche aussperren.

Erst waren da keine, abgesehen von seinen Ledersohlen auf dem Stein und dem runden Perser mit den zerschlissenen Fransen, doch dann bewegte ein wunderbar würziges Lüftchen ein paar gestapelte Pergamente, und zwitschernde Vögel stoben draußen am offenen Fenster vorbei, und schwerer Stoff raschelte, wie er die Hand ausstreckte und an den gedrechselten Pfosten griff, der genau dort war, wo er ihn erwartete, die Portiere daran festgezurrt.

Es duftete nach alten Büchern und dumpfen Kissen und ein bisschen nach Staub und dem herunter gebrannten Feuerchen aus wohlriechenden Obstscheiten. Er hätte schwören können, dass ein Hauch herber, satter Schokolade dabei war, und obwohl er das nicht wollte und sich noch immer dagegen wehrte, lief ihm das Wasser im Mund zusammen davon. Honeydukes' Beste!

Er war nicht allein, das nahm er ganz am Rande seiner Sinne wahr, knarzte eine Feder in der Matratze irgendwo rechts von ihm, doch er wandte sich dem nicht zu, ganz im Gegenteil. Nur noch intensiver zog er sich in sich selbst und die gerade erst geschaffene Erinnerung zurück, hob die Hand vor das Gesicht und bedeckte zusätzlich die Augen damit, dass der blassgoldene Sonnenschein ihn nicht dazu brachte, sie zu öffnen. Denn: „Ich will dieses Bild nicht verlieren! Ich will dieses Bild nicht verlieren! Ich – will – dieses – Bild – nicht – verlieren!“ murmelte er weiter, nicht mehr tonlos jetzt, sondern mit jeder Wiederholung lauter, um sich selbst hören zu können, die eigene Stimme, merkwürdig klar und unbelegt, ohne raue Kratzigkeit.

So recht zu verstehen schienen sie ihn noch nicht, war er noch zu leise oder redete zu undeutlich mit sich selbst, doch forderte ihn niemand auf, sich gefälligst ordentlich zu äußern. Sie ließen ihm Zeit und bestärkten lieber einander darin, sich gut erinnernd, wie schwierig und merkwürdig diese Augenblicke waren. „Er ist noch gar nicht richtig hier,“ sagte ein relativ hoher Tenor von direkt voraus, wo nun wieder die Kissen raschelten, und ein helles, gezähmtes Lachen ohne Spott gesellte sich dazu. „Er ist noch halb auf der anderen Seite,“ schien sie sich sicher zu sein, und nur ganz rechts schnaubte ein tiefer Bass ein so viel vertrauteres „armer alter Moony“.

Wenngleich er sie gehört hatte, ignorierte er die Stimmen und flüsterte weiter sein Nama-Japa, als könne es ihm die Antworten auf alle Fragen des Universums geben. Stehen blieb er aber nicht, tastete sich vorsichtig voran und setzte sich nicht einmal erst hin, sondern kroch gleich auf die Knie und mitten hinein in das Lager, das Bett ordentlich gemacht und das Duvet fest darüber gezogen. Ob seine Schuhe schmutzig waren oder nicht, das interessierte ihn nicht, zog er sie einfach auf dem Spann hinter sich her und drehte sich dennoch so in den Raum hinein, als wolle er sich an der Unterhaltung über ihn beteiligen.

Es passte alles nicht zusammen und war doch so präsent und normal. Dies war der Ort, an den er sich immer geträumt hatte, wenn die Einsamkeit zu groß geworden war, zumindest früher immer, bevor es andere Plätze gegeben hatte, den Fensterrahmen über den Kneipen von Soho oder den schäbigen Balkon von Grimmauld Place #12, das verrottende Bett in dem winzigen Gästezimmer oder die grasbewachsene Mulde unter dem Klippenrand oberhalb von Lulworth Cove. Eine Gänsehaut aus schauerlich-schöner Erinnerung spross ihm auf den Unterarmen und rauschte hinauf bis hinter die Ohren, dass er sich schütteln musste.

Geduld war noch nie die Stärke von dem gewesen, der gleich hinter der Tür geschlafen hatte, und sich fest auf den Oberschenkel schlagend, produzierte er ein schallendes Klatschen, das die Lider kurz flackern ließ. „Jetzt mach' schon die Augen auf, es ist nicht schlimm!“ vermutete er wohl einfach Bangigkeit vor diesem Neuen, konnte es ja nicht wissen. Remus tat nichts dagegen, dass ihm ein Lächeln auf die Lippen sprang, das alle nur noch mehr verwirren musste.

Die Zwei nun zu seiner Linken, die dicht bei einander zu hocken schienen, so wie früher auch immer, hatte das Mädchen heimlich hier die Nacht verbracht, blieben still, nur das leise Ächzen der Matratze verriet, dass sie sich bewegten. Vielleicht versuchten sie, ihm ins Gesicht zu sehen, diesen so seltsamen Ausdruck besser deuten zu können, wie er da, aufrecht nun, auf seinen eigenen Unterschenkeln saß und sich die Hosen mit beiden Händen abwetzte. Sogar die Veränderung fiel ihnen nicht auf.

Vermutlich hätte er ewig so dagesessen, und wie lange es wirklich war, konnte er sowieso nicht sagen. Zeit schien an diesem Ort keinerlei Bedeutung zu haben und gleichzeitig alles zu sein. Aber das wenig zaghafte Quietschen der Tür, fest, ebenfalls nur kurz in den Raum geschoben, vielmehr doch wohl die zierlichen Finger mit den dunkel gefärbten Nägeln daran (die er nicht sehen konnte), verleiteten den Bass gegenüber zu seinem erschrockenen Einatmen und einem betroffenen Wortschwall, der allein ihn schon die Ohren spitzen ließ: „Nein! Oh nein, nein, nein! Nicht doch!“

Ob sie die anderen Anwesenden gar nicht sah oder nur so gekonnt ausblendete, das konnte man nicht erkennen, wie sie barfuß, ohne Gruß, regelrecht über Granit und Teppich flog, als wäre ihr dieses Zimmer genauso vertraut wie ihm, dabei konnte sie niemals hier gewesen sein, nicht einmal im selben Haus gewesen und zum ersten Mal höher über den Zinnen des Schlosses als jemals zuvor, auch wenn das alles nur aus feinem, durchscheinendem Nebel bestand.

Sie sprang so unvermittelt und mit vollem Gewicht auf die Matratze vor ihm, dass er fast wie auf einer Wippe hochgeschleudert wurde und beide Arme ausstrecken musste zum Balancieren. Sein Mantra brach davon, und er schluckte fest und hielt den Atem an, weil er nicht wusste, was hier geschah, bis sich diese herrlich milden Hände um seine beiden Wangen legten und den ganzen Kerl nach unten zogen, damit sie ihn stürmisch und im selben Augenblick endlos zärtlich küssen konnte, fast genau so wie damals, als sie aus den Victoria Tower Gardens heimgekommen waren.

Wachgeküsst. Ihm flogen förmlich die Lider auf, wie ein Raffrollo, das man losgelassen hatte, und das Bild, das er auf keinen Fall hatte verlieren wollen, war wieder da und echt und wahrhaftig und so lebendig, er hätte fast vergessen, wo sie hier waren. Sie strahlte ihn an, schwer atmend von ihrem Lauf, sich auf die Unterlippe beißend und ein Kichern so gerade noch unterdrückend. Tonks. Seine kleine Tonks, die nicht mehr so hieß. Aber …

Für einen Sekundenbruchteil verwirrt, realisierte Remus, was das bedeutete, und er fasste ihre beiden Ellbogen und schüttelte sie ein winziges Bisschen, nicht im geringsten grob. „Was ...“ fing er an, musste wieder schlucken und ihre Züge hastig mustern, weil die Funkennarbe fehlte, und das war nicht nur völlig unmöglich, sondern auch schlicht und ergreifend bedauerlich. „Was tust du hier? Du kannst nicht hier sein, du darfst nicht hier sein! Es ist viel zu früh!“ spuckte er in einem einzigen Fort aus, ohne zwischendurch Luft zu holen. Ein wahnsinnig kurzes Flackern, das selbe Gefühl von Reue und Abbitte darin, wie er es vorhin unter dem Sternenhimmel noch gespürt hatte, huschte über ihre Brauen hinweg, und dann zuckte sie die Achseln.

„Dir beim Sterben zu zusehen, hat mich etwas aus der Bahn geworfen,“ gab sie entschuldigend zu, ohne wirklich um Vergebung zu bitten. Es war nicht zu ändern, es war eben passiert. Sie starrten einander forschend an, so als sähen sie einander plötzlich zum allerersten Mal, als wäre nicht jeder 1/8-Zoll an diesem anderen Menschen unter den Fingerbeeren bekannt. Ihre Hände an seinen Wangen verrieten ihm, wieso, ohne dass sie es aussprechen musste oder dass es rätselhaft gewesen wäre. So selbstverständlich.

Von rechts oben nach links unten ließ sie nur die äußersten Kuppen darüber tanzen, dass es kitzlig kribbelte, quer über die Nase und durch die Falte, die seine Oberlippe teilte, und hätten die Barthaare darin nicht so ungewohnt geprickelt, es wäre ihm vielleicht gar nicht aufgefallen. Aber die gehörten dort nicht hin. Eine wulstige, rot schimmernde Narbe hatte dort zu sein, einen richtigen Vollbart immer verhindert. Doch sie war einfach fort. Nichts spaltete sein Gesicht, keine noch so winzige Spur von Ringen unter den Augen oder von grauen Strähnen im Haar. Unversehrt.

Sich hastig, fast panisch an die eigene Flanke greifend, war ihm das dunkelblaue Hemd jetzt im Weg – wie seltsam, er trug nicht den abgetragenen Tweed, in dem er auf dem Fahrweg gesteckt hatte, statt dessen die gleichen Kleider wie an einem wechselhaften Apriltag kurz vor dem letzten Vollmond – doch er konnte auch durch den dünnen Stoff spüren, dass die beeinträchtigende Narbenplatte ebenso fort war. Keinen Schaden genommen an der Seele, nicht einen, und deshalb hier ohne jeden Makel. Fast musste er prustend lachen, aber Dora ließ ihn nicht.

Fest sein Kinn greifend, es regelrecht in die Hand nehmend, forderte sie einen weiteren Kuss, von dem er die Augen wieder schließen musste, weil er so fabelhaft warm und innig war, dass ihm schwindlig wurde. Von ihren Ellbogen aus die Oberarme hochfahrend, schlüpfte er halb unter die kurzen Ärmel ihres ungewöhnlich hellen Tops und hielt sie und sich daran fest, ließ nicht zu, dass sich die Lippen wieder trennten.

Links räusperte sich jemand verlegen, und auch ohne hinzusehen, hätte er schwören können, dass der junge Mann mit den wirschen, schwarzen Haaren sich nervös den Nacken rieb und dabei widerlich verschmitzt grinste, während die Frau an seiner Seite gibbelnd nach seinem Arm griff, um sich darin einzuhaken. Das Luftschnappen gegenüber war köstlich, und er wunderte sich, dass er sich weder schämte noch ein leises Furchtgefühl entwickelte, vor seinen Augen weiter so vorbehaltlos und eindeutig zu sein. Aus der Erschütterung wurde Pikiertheit, wie der Bass in ungeahnte Höhen schlug und quiekste. Dabei musste er beide Hände in die Hüften gestemmt haben und die schwarzen Locken schütteln. Weil er das eben so machte.

„Hallo? Geht's noch?“ dehnte er aus und fabrizierte ein schrammendes Geräusch mit dem Gaumensegel gegen die Nasenhöhle. „Könnt ihr mal Luft holen?“ Mehr davon als von dem Anblick an sich, ging den anderen beiden die Contenance flöten, und während sie klingend loslachte, entkam ihm ein hervorbrechendes Prusten, das definitiv eine Hand vor dem Mund hatte. „Das ist – meine – kleine – Cousine, die du da abschlabberst!“ musste er offenbar erinnern, aber es half rein gar nichts.

Allenfalls zu einem winzigen, kurzen Innehalten, weil sie kichern mussten, führte das, unterbrach sie allerdings nicht wirklich. Egal, wie oft er schnaubte und keuchte und quiekste und schmollte. Derweil sein bester Freund sich lautstark zur Seite auf die Matratze warf und dort mit der Faust zu hämmern begann, seufzte sie nur, halb genervt von links, halb gerührt von geradeaus und unterbreitete ihm brühwarm wie immer, was sie von seinem Affentheater hielt: „Black?“ Ein Seitenblick in seine Richtung, bis sie seine Aufmerksamkeit hatte. „Black, halt einfach die Klappe!“ forderte sie, ohne jeglichen Zorn darin. Weil sie ihn doch genau so liebte wie sie alle, und er wusste das und grinste schon. Bis sie auf die Hand an Remus' bärtigem Kinn deutete. Dann fiel ihm alles aus dem Gesicht, inklusive des blasierten Grinsens. „Sie trägt seinen Ring am Finger.“

Ohne dass sie das impliziert hatte, war diese Beobachtung das, was den Kuss endlich brach, nicht abrupt, sondern vorsichtig und zärtlich, weil Remus ihren Oberarm losließ und an die Hand hoch griff, ihre Finger zwischen seinen reibend, wo er genau dieses schmale Silberband mit dem blassblauen Diamanten wiederfand, das Lily Potter dort aufgefallen war, der selbe Ring, der an Isabel Lupins Hand gesteckt hatte. Sich nur schwer von ihren Augen lösen könnend, schielte er dort hinüber und schmunzelte, und Dora musste schon wieder kichern. „Den hast du mitgebracht?“ fragte er, halb ungläubig, halb schon staunend, hatten sie doch offenkundig alles zurückgelassen, was sie an jene Welt gebunden und dort gehalten hatte.

Irgendwie schüchtern war es jetzt an Tonks, zu quieksen und wieder die Achseln zu zucken, die Lippe fest im Griff ihrer Zähnchen, ehe sie mit den Augen rollte und mit dem Blick auf seine eigene Hand, verhakt in ihrem Ärmel deutete. „Du doch auch.“ Und es fiel ihm jetzt erst auf. Ganz erstaunt und verwirrt hob er die Linke und drehte sie hin und her, der dreifache Streifen aus Silber, Stahl und wieder Silber daran festgewachsen. Nie wieder würde er den abnehmen müssen. Und es bedeutete so viel, dass sie beide dieses Zeichen ihres Bundes mit herüber genommen hatten.

Sirius Black auf seinem eigenen Bett gegenüber, im Turmzimmer von Gryffindor und doch irgendwie ganz woanders, war so stumm geschlagen, wie es wohl noch nie zuvor geschehen war. Er hatte den Mund offen und stierte unbewegt in Richtung der Matratze auf der anderen Seite, wo einer seiner besten Freunde ganz verklärt die zarten Fingerchen seiner Cousine rieb und sie ihm liebevoll die Härchen im Nacken rauf und runter streichelte. Endlos guckte er sich das an, musste er sich das angucken, konnte er sich das angucken, bis er endlich wieder schnaubend prustete und die Locken pendeln ließ. „Du weißt schon, dass du damit mein Vetter bist?“ grinste er breit und rieb sich die Hände, und James Potter murmelte was von „mein Beileid, Moony“ (mal wieder wunderbar geschmacklos), während Lily schon wieder lachen musste.

Vermutlich hätten sie ewig so da gesessen, ungerührt von allem, was gerade passieren konnte und musste an dem Ort, von dem sie gerade gekommen waren, hätte Remus nicht aus dem Augenwinkel diese seltsame Erscheinung wahrgenommen. Das Turmzimmer war da, und es war real und echt und die Wände so, wie er sie immer gekannt hatte, und dennoch waren sie auch durchsichtig und der doch dahinter liegende freie Himmel über dem siebten Stock des Schlosses nur halb transparent. Denn jemand stand darauf, ohne Wolke, einfach mitten in der Luft.

Die Stirn runzelnd, lugte er an ihr vorbei, was ihr sofort auffallen musste, und Dora rutschte auf ihren eigenen Unterschenkeln herum, ohne ihn loszulassen, damit sie auch sehen konnte, was ihn so durcheinander brachte. Sie sah das auch. „Ist das …?“ fragte sie, kniff die Augen zusammen und versuchte, die Gestalt trotz der Entfernung besser erkennen zu können in ihrer schwarzen, traditionellen Zaubererrobe, fast wie die eines Priesters geschnitten. „Snape?“ beendete Remus die Vermutung, und gleich hellte sich ihr Gesicht wieder auf. Ja! Genau den sah sie auch.

James und Lily setzten sich auf, stellte Potter das amüsierte Getrommel ein, und Sirius fuhr so rasch herum, dass er beinahe von seinem Bett herunter gesegelt wäre. Leider war das kein Scherz und keine Retourkutsche von Moony. Resigniert, halb angeekelt, gab Black ein Kotzgeräusch von sich. „Was will der denn hier?“ konnte er es nicht fassen (auch wenn er kein Problem damit hatte, dass es Snape in dieser Schlacht offenbar auch zerrissen hatte), während Lily „ha!“ machte und eine Hand in Richtung ihres Ehemannes ausstreckte. „Hab' ich's doch gewusst!“ Und Potter grummelte und fing an, in seinen Hosentaschen herum zu graben, als wären Gold und Galleonen an diesem Ort wirklich von Bedeutung gewesen.

Der Tränkemeister stand nur da, wie ein Sack Süßigkeiten bei Honeydukes, den Dumbledore dort bestellt und abzuholen vergessen hatte, schien sich nur unschlüssig hierhin und dorthin zu wenden, ohne wahr zu nehmen, dass er halb auf dem Dach der Großen Halle platziert war. Wahrscheinlich war es für ihn sowieso ein ganz anderer Flecken Erde. Vielleicht sollte man ihn ein wenig unterstützen? Hier anzukommen ohne Hilfe, ohne dass jemand auf einen wartete, das war sicherlich beängstigend. Auch wenn Severus Snape niemals zugegeben hätte, solche Gefühle zu kennen.

Ausgerechnet James war es, der, seines Wetteinsatzes entledigt, einen Arm lang ausstreckte und so laut auf den Zähnen pfiff, dass seine Freunde im Turmzimmer eine Gänsehaut bekamen. Augenblicklich schwang Snape herum, musste dieses eindringliche Geräusch gehört haben. Zog er da eine Braue steil nach oben, wie er gewahr wurde, wo er sich befand? Oder wer da seine Aufmerksamkeit zu erlangen suchte? Weil er nicht schnell genug reagierte, begann Potter, heftig mit dem Arm zu rudern. „Hey, Snivellus!“ brüllte er zu ihm rüber und grinste, und Lily sog empört Luft ein, erbost „James!“ ausrufend, und Sirius brach lachend zusammen.

So recht schien Krone gar nicht zu begreifen, wieso er einen Schlag in den Nacken bekam, der ihm die wirren Haare nur noch mehr nach oben drehte. „Was denn?“ fragte er langgezogen und schon fürchterlich amüsiert. Manche Dinge änderten sich eben einfach nie.

Diese Irren. Oh wie schön. Nur einen kurzen Moment zurückkehren, für Harry, weil er sie brauchte, und dann hierher, wo alles richtig war. Nein, es war schade, dass sie nicht da sein würden, beide nicht, wenn der Junge, der eigentlich den gleichen Espresso-farbenen Schopf haben sollte wie sie im Traum und die mondscheinhellen Augen seines Vaters dazu, zum ersten Mal in den scharlachroten Hogwarts Express stieg. Aber es war in Ordnung. Weil das hier perfekt war.

Und weil die Ringe auf ihren Seelen es bewiesen: Sollten die höheren Mächte jemals entscheiden, dass diese beiden ein weiteres Mal in diese Welt geboren werden sollten, sie würden einander wiederfinden und das gleiche Himmelhochjauchzen erschaffen. Das war so wahr und so unumstößlich wie die Gesetze des Kosmos.


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Das, was Harry so liebenswert macht, sind, glaube ich, seine charakterlichen Stärken, die wir selbst gerne hätten, und es sind auch seine Schwächen, die wir nur allzu gut verstehen.
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