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Fanfiction

Im Silberlicht bis Nimmermehr - The Queen's German Legion

von Teekon

Es dauerte entsetzlich lange. Seit der greise Hauself den Rahmen gepackt und in das Bild hinein gesprungen war, musste eine Ewigkeit vergangen sein, und keiner von ihnen hatte auf die Uhr geschaut, die jeder am Handgelenk trug oder so wie der (hoffentlich) vorübergehend außer Dienst gestellte Ministerialrat an einer filigranen Goldkette in der aufgenähten Tasche seiner Weste. Ohne Laterne, nicht einmal mit einer Kerze, nur im flackernden, fast stroboskopartigen Flirren eines einzelnen, nervösen Lumos drubbelte sich die Truppe dicht gedrängt in dem kleinen Hinterzimmer, in dem die wenigen Möbel übereinander gestapelt und an die Wände geschoben worden waren, vor vielen Jahren schon, als das altehrwürdige Geschäft aufgegeben worden war. Teilweise waren weiße Laken zum Schutz darüber geworfen, die Läden der beiden einander gegenüber liegenden Fenster fest verschlossen, so dass auch von draußen kein Straßenlaternenlicht herein fiel.

Ohnehin war es dort immer recht finster, und diesen Umstand nutzten sie heute Abend aus, denn bei Weitem nicht alle hatten herein gepasst. Gerade einmal drei Männer bildeten das Empfangskomitee, unruhig ob der langen Dauer, und während der Beauftragte für Internationale Magische Zusammenarbeit seinen Zauberstab nervös in den Fingern drehte, rund und rund und rund, wippte der Mittelgroße in seinem schreiend roten Umhang von einem Fuß auf den anderen. Nur der Dritte im Bunde verharrte komplett bewegungslos und starrte auf die Leinwand eines gemalten Bildes, das für ein so winziges Büro viel zu groß erschien.

Es war nicht das einzige dennoch. Überall, wo es möglich gewesen war, hatte man solche Gemälde angebracht. Landschaftsbilder allesamt, hübsche und detaillierte Malereien großer Städte, und es war nicht unpassend, bedachte man, dass man sich im ehemaligen Kontor eines Handelsunternehmens für Zauberische Artefakte und Utensilien befand. Hier hatte man einst alles bekommen können, von Abalone-Schalen bis zu gelber Jade, von estnischem Bernstein bis südafrikanischem Mamba-Gift. Und heute Nacht dämmerte den anwesenden Herren auch, wie das immer so problemlos, über alle Gesetze und Bestimmungen hinweg, möglich gewesen war.

Denn wenn sie alle, jedes dieser Bilder, so funktionierten wie jenes, vor dem sie hier nun verweilten, wunderte einen gar nichts mehr. Schmuggel ohne Grenzüberschreitung. Weltweit. Denn da war nicht nur Paris, da waren nicht nur Stockholm und Moskau, sondern auch die Piers von New Orleans und die Himmelsburgen von Osaka vertreten. Was für ein Netzwerk! Und all das hübsch verborgen vor neugierigen Blicken in einem kurzen Seitenarm der Knockturn-Gasse, einer Sackgasse, dem Hinterzimmer des leerstehenden alten Speichers mit der verwitterten, ehemals goldgelben Schrift. Magische Güter – Black.

Die Burg ragte hoch gegen einen samtblauen Nachthimmel mit nur winzigen Sternchen darin und einem auf ewig halben Mond, der gemeinsam mit den Laternen auf den steinernen Geländern den Weg beleuchtete. Schindeln glommen feucht von Regen auf den Türmen und den Dächern, nur dort oben ganz links im Bild schimmernd und strahlend, wo die Goldene Gasse sich an den Berg der Neuen Seite schmiegte. Figuren waren nicht dazu gemalt worden, keine Zeugen, und deshalb war ihnen gleich klar, dass sich endlich etwas tat, sobald sie die schwankenden Schatten von sich rasch vorwärts bewegenden Gestalten auf dem hellen Kopfsteinpflaster zwischen den Häusern von Prag entdeckten.

Halb nur erleichtert, die Spannung eher noch zunehmend, atmete der Stille unter ihnen zitternd aus, dass ein leises Keuchen ihm entfloh, und die anderen beiden lachten heiser und überreizt. Die Schlappohren schlackerten förmlich, der Elf an der Spitze vorwärts eilend, wo ihn schnelle Schritte in derben Stiefeln voran scheuchten, wurden sie größer und sichtbarer zwischen den Pfeilern der Karlsbrücke, über die sie auf die Wartenden zu hasteten, und die Augen ließen sich so gut täuschen, man hatte das Gefühl, wirklich am östlichen Ufer der majestätisch dahin strömenden Moldau zu stehen. Erst, als sie das Blickfeld fast vollkommen ausfüllten, so viele von ihnen, man konnte es nicht überblicken, wurde wieder klar, wie das hier funktionierte.

Die Fingerchen mit spitzen Krallen in den Rahmen schlagend, zog sich Kreacher aus dem Gemälde heraus und landete mit nackten, platschigen Füßen auf den zerschrammten Dielen, sofort beiseite tretend und sich regelrecht mit ausgestrecktem Arm verbeugend, so als wolle ein Ansager im Zirkus die Elefanten in die Manege bitten. Automatisch huschten die drei Zauberer, die er auf eigenen Antrieb hin vor Monaten zum ersten Mal hergeführt hatte, rückwärts, um Platz zu schaffen, erst einmal für das eine Bein, das der zuvorderst gehende Mann in den Raum schwang. Und dann löste er sich aus der Zweidimensionalität des Bildes und ragte vor ihnen in die Dunkelheit mit einem merkwürdigen Geräusch, wie eine ausgeschlagene Zeitung, als müsse er sich wirklich zurück drücken in die dritte Dimension.

Auch er machte sofort einen Schritt nach links aus seiner Laufrichtung heraus, ein hochgewachsener, stolzer Mann mit einem fein gezwirbelten und gepflegten Spitzbart auf Kinn und Oberlippe, ein waschechter Victor-Emanuel. Das Haar, ganz dicht kraus am Kopf, war von der gleichen, gletschergrauen Farbe, und wäre es nicht so finster gewesen, wäre ihnen aufgefallen: Das Gleiche galt für die wachen, grimmen Augen, mit denen er die drei Männer scharf musterte, die auf ihn gewartet hatten. Verborgen waren diese und die dazugehörigen, buschigen Brauen nur leicht von einer halbmondförmigen Brille, die fatal an Professor McGonagall erinnerte.

Gekleidet in eine lange, schmal geschnittene Robe aus ebenfalls hellem, grauem Loden, schauten unten nur die schwarzen, auf Hochglanz polierten Stiefel bis ans Knie heraus, und an den Aufschlägen der Handgelenke und oben an einem kurzen, steifen Stehkragen, präsentierte er Farbe, ein tiefes, leuchtendes Blutrot, darauf goldene Abzeichen, ebenso wie auf der linken Brust. Ein von zwei farbigen Flammen umsponnenes, aufrecht stehendes Schwert, beidhändig zu führen, golden und rot auf Weiß, und daneben ein mit erhobenem Kopf und zusammengelegten Schwingen stehender Kolkrabe.

In der einen Hand hielt er den bereits gezückten Zauberstab, so als habe er erwartet, direkt in einer Schlacht zu landen, wie er sein Rückgrat durchdrückte, trotz des offensichtlich fortgeschrittenen Alters agil und kräftig, und er streckte die freie Rechte aus und zog eine Braue hoch, wie er von der Seite begrüßt wurde. „Aschenbrenner,“ sagte der Ministerialrat, den Mann sofort erkennend, mit dem er verhandelt, beraten und beschlossen hatte im vergangenen Winter, seit er den Greifern entkommen war, und er bekam sofort Antwort. „Dearborn,“ wurde erwidert, und sie schüttelten einander fest die Hände.

Hinter ihrem Anführer krabbelten zwei weitere Inquisitoren aus dem Gemälde ihrer Hauptstadt und ihres Stützpunktes Prag heraus, wenn auch deutlich weniger elegant. Ein junger Mann mit ordentlich geteiltem, dunklem Seitenscheitel, seine Abzeichen in Blau, half seiner etwas älteren Kameradin mit den gelben Aufschlägen, und hinter ihnen staute es sich, denn mehr Menschen passten einfach nicht gleichzeitig in das enge Zimmerchen. Aber das machte nichts, es waren alle anwesend, die vorerst wichtig waren.

„Sie haben keine Ahnung, wie froh wir sind, Sie zu sehen,“ konnte Gilbert Dearborn nicht verhindern, dass die Schweißperlen der Aufregung nun deutlich sichtbar wurden an seinen Schläfen und dem Haaransatz, so als hätte er wirklich Angst gehabt, dieser alte Haudegen würde ihn hängen lassen, trotz der flammenden Rede, die er bei ihrem letzten Gespräch noch geführt hatte. Doch da kannte er Emmeran Aschenbrenner, Stabsinquisitor des Großen Reichs, schlecht.

Prustend, fast grunzend, was auf den ersten Blick gar nicht zu seiner stolzen Erscheinung passen wollte, winkte Aschenbrenner ab. „Ich sage es gern noch einmal,“ brachte er in außerordentlich gutem Englisch, aber doch mit unverkennbarem, deutschem Akzent hervor, „aber wir sind viel zu spät.“ Und der Zorn funkelte durch seine Augen, wie er mit dem Kinn über seine Schulter in Richtung des Vyšehrad deutete, von dem er und seine Leute soeben herunter gelaufen waren durch ihnen wohl vertraute Gassen.

Die beiden, der britische Politiker und der Reichssoldat, waren sich darin immer einig gewesen, wie fahrlässig es von den anderen Zauberernationen gewesen war, sich nicht früher einzumischen und Voldemort aufzuhalten, bevor es erneut zu einem Krieg kommen musste, der die ganze Welt zum dritten Mal in Chaos und Elend hätte stürzen können. „Besser spät als nie,“ bemühte der in der Mitte stehende Begleiter Dearborns einen abgedroschenen, aber so wahren Spruch, und die grauen Augen des Inquisitors trafen ihn sogleich, dass selbst ein doch so selbstbewusster Charakter wie er darunter fast vergangen wäre. Gilbert musste schmunzeln und griff nach seiner Schulter in der wieder so wohl vertrauten und heißgeliebten scharlachroten Robe. Will Scarlett. Wie bei Robin Hood.

„Das hier ist Taddhäus Williamson, er wird die noch freien Auroren führen,“ stellte er ihn vor, und Tad nickte dem Altgedienten zu, dem er seine Jungs zur Verfügung stellen würde. Die Geschichte dieses Schwarzmagier-Jägers vom Festland brauchte ihm niemand zu erzählen, und selbst wenn der Name nicht alle Glocken hätte läuten lassen, wäre ihm bewusst gewesen, dass hier einer stand, der schon mehr Kämpfe ausgefochten hatte als all diejenigen zusammen, die er heute Abend würde aufbringen können.

Mit Kingsley in Hogwarts war ihm nichts Anderes übrig geblieben. Das war sein Job hier und heute, und er würde das irgendwie hinkriegen. Er war ja nicht komplett allein. Ebenfalls einen Arm ausschwenkend, zog er den Dritten im Bunde dazu. „Auror Fintan Proudfoot wird mich unterstützen,“ erklärte er, und Fin sog scharf Luft durch die Zähne ein und grinste verlegen. Ja, super. Nicht mal Gruppenführer gewesen bisher. Doch Aschenbrenner verzog keine Miene, ließ sie nicht wissen, ob er sie für zu jung hielt oder an ihren Fähigkeiten zweifelte.

Nur anerkennend nickte er ihnen zu. Immerhin hatten es diese Männer geschafft, frei zu bleiben und sich zu verbergen und offenbar Widerstand zu organisieren, während sich ein ganzes Land in den Schatten verkrochen hatte oder sogar zu Mitläufern geworden war. Und dabei scheuten sie sich nicht einmal, die Insignien ihrer Zunft offen zu tragen, das Abzeichen der Morgenröte. Naja, wahrscheinlich taten sie das erst heute Abend.

Hinter sich deutend, dieses Mal mit einem ausgestreckten Zeigefinger, kam Aschenbrenner sofort zur Sache und legte seinen Teil des Schlachtplans offen. „Ich habe zwei meiner besten Rotten dabei,“ benutzte er den alten Ausdruck für jeweils zwölf Mann (oder Frau in diesem Fall), „keiner von uns scheut die Konsequenzen.“ Denn ja, das hier war – so sehr sie beide, er und Dearborn auch darum gekämpft hatten – kein offizielles Eingreifen. Sie handelten auf eigene Faust und Rechnung. Würde es schiefgehen, wäre es sowieso egal. Und ging es gut, waren sie Helden, denen niemand einen Vorwurf machen würde. Und außerdem.

Grimmig, fast boshaft, huschte ein zähneknirschendes Lächeln auf sein Gesicht, das sich verdunkelte davon, sofern das in diesem finsteren Zimmerchen möglich war, und nur die Augen leuchteten auf, als wären die Flammenschwerter an seinem Kragen plötzlich real geworden. „Er hat Gregorovitch getötet,“ rollte es ihm aus der Kehle wie der Kolkrabe rief, in dessen Gilde er aufgezogen und ausgebildet worden war, und alle Inquisitoren, die hinter ihm sichtbar waren, zeigten augenblicklich den gleichen Ausdruck von Wut und Trauer und niedergeschlagenem Zorn in ihren Gesichtern, wie sie ihre Zauberstäbe fester griffen. Sie alle, jede und jeder Einzelne, hatte ihren oder seinen Magiebündler von diesem Mann erhalten, so wie jeder Brite seinen bei Ollivanders erstanden hatte. Fort jetzt. Nie mehr.

„Und er war unser Bester,“ hätte Aschenbrenner nicht anfügen müssen, doch für einen Moment schlug dieser so aufrechte Soldat die Augen nieder und biss sich fest auf die Wangeninnenseiten, dass die Muskulatur am Kieferwinkel hervortrat. „Und ein guter Freund.“ Die Pein überdeckte den Hass nur für Sekundenbruchteile, dann war er wieder da, die Augen nur noch leise schimmernd, wie er die Fäuste ballte. Wie sich das Reich das gefallen lassen konnte, dass ein britischer Schwarzmagier in sein Territorium einbrach und zwei Reichsbürger tötete (auch wenn der eine davon ein verurteilter Sträfling war), noch dazu den bedeutendsten Zauberstabmacher der vergangenen beiden Jahrhunderte, das konnte und wollte er nicht begreifen.

Jetzt nicht mehr von Bedeutung, denn sie waren hier, und sie würden tun, was nötig war, um Voldemorts Schreckensherrschaft zu beenden, so gut sie es eben vermochten. Und Emmeran Aschenbrenner war kein unbescholtenes Blatt. Er kannte seine Gegner. Niemand konnte so gut die Dunklen Künste zurückschlagen, der nicht selbst in ihren Reihen gestanden hatte. Seitenwechsler. Sich die Erinnerungen abschüttelnd, an alles, an 'das höhere Wohl' genauso wie an den toten Freund, zusammengekrümmt in seiner Werkstatt, nahm er einen tiefen Atemzug, der ihm seine Würde zurück gab und ihn wieder in aufrechte Position drückte.

„Mr. Williamson,“ wandte er sich an den internationalen Kollegen und langte gleichzeitig nach hinten, um den jungen Mann an seiner Seite in den Vordergrund zu rücken. „Landsknecht Pavlûn wird Ihnen zur Seite stehen, er ist mein taktischer Offizier.“ Sich vorbeugend, ein kampfeslustiges und ebenso kameradschaftliches Leuchten in den braunen Augen, reichte der Böhme ihm die Hand und schüttelte sie kräftig. „Ondrej,“ nannte er und bot er seinen Vornamen an, und Tad musste grinsen, erst recht, als Pavlûn anfügte, was er zu tun gedachte: „Treten wir ihnen in den predl!“ Der war auch nicht anders als einer von diesen Bescheuerten, mit denen er seine Kämpfe ausgefochten hatte, wie Tonks und Konsorten.

Sich wieder in Gilberts Richtung drehend, spielte nun auch um den Mund des Stabsinquisitors ein Lächeln. „Wie ich höre, haben Sie große Probleme mit dem Imperius-Fluch,“ formulierte er es nur angedeutet als Frage, und Dearborn schnaubte entnervt. „Probleme?“ fragte er abschätzig und machte Anstalten, auf Blacks Fußboden spucken zu wollen. Sie hatten keinen Schimmer, wie viele ihrer eigenen Streiter dort unter den Straßen von Westminster ohne es zu wissen für die falsche Seite spielten. Und wie viele ihrer Strategien dadurch verraten, wie viele ihrer Möglichkeiten kompromittiert waren.

Die mittelalte Frau mit den gelben Abzeichen trat vor, als hätte man sie gerufen, und Aschenbrenner präsentierte die Lösung für dieses Hindernis. „Das hier ist Landsknecht Doornappel, sie ist unsere Fluchbrecherin,“ und sie griff in ihre Robe und zog einen etwa handtellergroßen Orb aus kristallglarem Glas hervor, der augenblicklich in ihren Fingern zu glühen begann von darin gesammelter Magie. Ein Firwãzan. Großflächiges Fluchbrechen. Ihrer aller Mienen hellten sich auf, während ihr Anführer sich schon an Fintan wandte. „Ich übergebe sie Ihrer Obhut, Mr. Proudfoot.“ Keinen Namen vergessen.

„Veerle,“ war es auch der Flämin mit dem steigenden Löwen auf der Robe offenbar lieber, persönlich zu werden und zu bleiben, und er grinste befreit und nannte ihr auch seinen Rufnamen. „Ich brauche einen möglichst zentralen Ort,“ erklärte sie ihm, worin seine Aufgabe bestand, und augenblicklich blühte ein Plan in dem jungen Mann. Die Cafeteria in der vierten Etage. Und dann ein kleiner Zauber, und überall würden Kämpfer die Köpfe schütteln und plötzlich begreifen, gegen wen sie zu fechten hatten. „Kein Problem,“ bestätigte Fintan und rieb sich die Hände, den Zauberstab dazwischen, auch wenn ihm gleichzeitig ein Schub Hitze in den Kopf stob. Oh Mann, das würde ein heißer Ritt da runter.

Damit waren die Einsätze verteilt. Die Inquisitoren und die Auroren würden Seite an Seite ins Ministerium eindringen und es aus den eisigen Klauen der dort verbliebenen Todesser befreien. Einander erneut zunickend, breitete Williamson einen Arm aus und bedeutete den neuen Kampfgefährten, durch welche Tür es hinaus in das schmale Treppenhaus und hinunter auf die Straße ging. Sobald Pavlûn, Proudfoot und Doornappel sie durchschritten hatten und Platz geschaffen war, kletterte eine weitere Gestalt aus dem Gemälde, doch sie war nicht in eine der grauen Uniformroben der Inquisition gehüllt. Ein Zivilist war dabei, und Gilbert erkannte ihn sofort. Immerhin war auch er, hatte er zwar selbst nie gespielt, ein Quidditch-Fan.

„Viktor Krum?“ konnte er kaum fassen, dass der beste Sucher des Millenniums vor ihm stand und seinen Weißbuchenstab schwang, grinsend über beide Ohren und sofort bestätigte. „So ist es, Sir,“ konnte er ihn nicht mit Namen ansprechen, da er ihn nicht kannte. „Ich möchte meinen Freunden helfen,“ sagte er mit dem breiten Akzent seiner bulgarischen Heimat, und Aschenbrenner zuckte die Schultern. „Ich konnte ihn nicht davon abhalten,“ entschuldigte er ausgesprochen unglaubwürdig. Gilbert musste ebenfalls grinsen, und dann klopfte er Viktor auf die Schulter. „Herzlich Willkommen!“

Während Landsknecht um Landsknecht, Inquisitor um Inquisitor an ihnen vorbei lief, aus dem Bild springend und sofort im Treppenaufgang verschwindend, bedankte sich Gilbert Dearborn bei dem überaus hässlichen und missmutigen Elfen, der so selbstlos gehandelt hatte und das größte Geheimnis seiner verstorbenen Herrschaft preisgegeben hatte, um das hier zu ermöglichen. Aber Kreacher wollte nichts davon wissen.Er habe keine Zeit, behauptete er, da warte noch ein feiger Haufen Artgenossen auf ihn, den er zu den Waffen zu rufen habe, und mit einem Händchen fest das goldene Amulett auf seiner schmächtigen Brust umklammernd, apparierte er fort.

Dearborn folgte dem Letzten, kopfschüttelnd und ein wenig ergriffen, und er wurde von der unten wartenden Masse, zwei volle Rotten und noch einmal gut zwei Dutzend freien Auroren aus sämtlichen Trupps, durchgelassen. Ganz vorn stand Emmeran Aschenbrenner, Stabsinquisitor des Großen Reichs aus der Gilde des Raben in Ravensburg, das Eschenholz drohend in der Hand, dass fahles Laternenlicht sich auf der Spitze spiegelnd verfing, und er schluckte so heftig, dass sein Adamsapfel über den steifen Kragen schrammte. Nicht aus Furcht. Aus beinahe süßer Erinnerung.

„Mr. Dearborn,“ flüsterte er in die merkwürdig stille Dunkelheit der Knockturn-Gasse hinein, den Blick bereits nach Osten gerichtet, wo es hinaus ging auf die Charing Cross Road und damit Muggellondon. „Ich war dabei, damals,“ erklärte er dem Ministerialrat, der doch nicht so wie die Auroren in Geschichte der Schwarzmagierjagd unterrichtet war. „Ich war da, als Dumbledore sich dem schrecklichen Grindelwald stellte.Ich kämpfte unter den Burgmauern von Nurmengard an eben diesem Tag vor heute genau 58 Jahren.“ Gegen die eigenen, ehemaligen Freunde.

Die Turmuhr von Big Ben, so nah nun, schlug Zwölf, und jetzt verstand auch jemand, der nur die einfache Geschichtsschreibung kannte. „Lassen Sie uns diesen 2. Mai erneut zu einem Tag des Sieges machen!“ Und damit drückte er sich von der Wand ab und eilte voraus, die glitschigen Stufen in Richtung der Winkelgasse hinauf, und die Queen's German Legion folgte ihm fast lautlos.


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