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Fanfiction

Im Silberlicht bis Nimmermehr - Herzensbund

von Teekon

Der Rollladen fest geschlossen wie immer zur Nacht, das Fenster angelehnt, war die sanfte, warme Sommernachtsluft zu ihnen herein gekrochen, hatte den Duft von gemähtem Gras und blühenden Abendlevkojen mitgebracht, der sich unter dem Laken vermischt hatte mit Johannisbeere und Pinienborke, und sie konnte dieses umwerfende Gemisch noch immer riechen, eine perfekte Brise. Die so frühe Morgendämmerung der Jahreszeit, die hatten sie nicht sehen können, und sie war auch ganz egal gewesen. Stunden mochten vergangen sein in der herrlichen Dunkelheit, die sie über sich gezogen und irgendwo da oben unter dem Kissen befestigt hatten, dass der dünne Stoff, durchscheinend, nicht von ihnen herunter rutschte.

Die ganze Welt ausgesperrt mit ihren Schrecken, ihren Zwängen, ihren Ängsten, die ihnen so viel Kummer bereitet hatten – einmal mehr – und ihr eigenes kleines Universum in ein milchig blaues Licht getaucht vom Betttuch. Als hätte man einen Additionsfilter vor die eigenen Augen geschaltet, so hatte sich alles präsentiert, was sie hatten sehen können. Die Matratze unter dem zweiten Laken, die Kissen, ihr Nachthemdchen, sein verwaschenes Hemd mit aufgekrempelten Ärmeln, ihrer beider Gesichter und Hände in der angenehmen Finsternis.

Sie hatten kein Licht gebraucht, um einander anzusehen, nicht mal ein zartes Lumos minimae des Zauberstabs, dabei hatten beide kerzengerade zwischen ihnen gelegen, dunkel und gut zwei Zoll länger die Erle mit dem ungewöhnlichen Knauf am Handgriff, daneben gelbweiß die geschnitzte Birke von genau einem Fuß Länge. Genau so wie sie beide, Seite an Seite, auf die Flanke gerollt, er auf die Rechte, sie auf die Linke, damit sie einander anschauen konnten. Ohne zu blinzeln.

Wie lange, seit sie gemeinsam unter das Tuch gekrabbelt waren, er sich nicht einmal ausgezogen hatte, noch immer in den fremden Hosen und dem Hemd ohne die so üblichen Träger, das wusste keiner von ihnen mehr so genau. Aber das war auch nicht wichtig. Irgendwann hatte er fest geschluckt, dass ihm der Adamsapfel mit den nächtlichen Stoppeln daran über den Kragen gerutscht war, und dann hatte er den Mund nicht mehr zumachen können. Warmer Atem, zittrig noch immer von versiegten Tränen und der schwer auf dem Gewissen liegenden Schuld, hatte ihre zusammengefalteten Händchen gestreift, mit deren Nägeln sie vorsichtig mit den ineinander verwobenen Fasern des Stoffs gespielt hatte.

Seine Lippen hatten geglänzt davon, selbst in der Düsternis ihres kleinen Verstecks, und sie hatte sie betrachten müssen. Der Bart darunter war struppig und ungepflegt, hatte er ihn fünf Tage nicht getrimmt und in Form gebracht, und selbst Mundboden und Hals waren nun bedeckt von sich zu kräuseln beginnendem Haar, längst nicht mehr bloße Stoppeln. Bis sie an das neue Hindernis stießen, das dort nicht hingehörte, das selbst im Dunkeln so sehr herausstach über dem schrägen Kragen und diesem förmlich folgend. Ein dumpfer Fleck breitete sich unter der obersten Hautschicht aus, genau dort vorn, wo sein Schildknorpel vorwärts kippte und einen charakteristischen Buckel bildete.

Als habe man ein Loch in den Himmel gesprengt und dahinter käme das Gefüge der Dimensionen zum Vorschein, so heftig und so unnatürlich war es da gewesen, dieses schreckliche Mal der Verzweiflung. Eine Wunde im Paradies. Sie hatte es nicht länger ignorieren können, und vorsichtig, langsam, dass sie ihn nicht erschreckte und er sich, wenn er das so wollte, zurückziehen konnte, hatte sie die Hand ausgestreckt, die andere flach auf dem Laken zwischen ihnen, ganz knapp neben seinen, dass sich soeben die feinen Härchen ihres Kleinfingerballens mit denen auf seinem Daumen verdrehten.

Sie durfte, natürlich durfte sie, so einverstanden selbst damit, dass er die Augen schloss und erneut stramm schluckend das Kinn etwas angehoben hatte, damit sie ihre Fingerspitzen voran unter die Knopfleiste auf sein Schlüsselbein und von dort höher hatte schieben können, bis sie, unsagbar zärtlich, die ganze Hand über die Wunde hatte legen können, so wie schon einmal kurz, draußen auf dem Flur, als sie ihr zuerst schmerzlich aufgefallen war. Er hatte sich auf die Lippe gebissen und das leise, ziehende Zischen durch die Zähne unterdrückt. Sicherlich tat es weh, eine hässlich tiefe Schürfung, und wahrscheinlich klebten noch immer derbe Hanffasern darin, so als sei er in einem Gestrüpp hängen geblieben. Nein, das hatte keine Pflanze geschlagen.

Wie sie den Mund geöffnet und zu sprechen begonnen hatte, das war ihr selbst gar nicht so aufgefallen, ihre eigene Stimme so fremd, heiser fast wie seine nach vollem Mond, halb erstickt von den zuvor geweinten Tränen der Erleichterung und der panischen Wut, halb auch von dem Entsetzen über das, was eine solche Zeichnung hervorrufen konnte. „Warum hast du das gemacht?“ konnte sie einfach nicht begreifen, auch wenn sie den Brief gelesen hatte, der es ihr hatte erklären sollen und doch dabei nur zwischen den Zeilen offenbart hatte, was er wirklich vorgehabt hatte. Und fast in die Tat umgesetzt.

Im ersten Moment hatte sie geglaubt, er würde ausweichen oder einfach schweigen, es alles wieder herunter schlucken und in sich hineinfressen, bis es erneute Löcher in die Seele schlagen konnte, aber er hatte nur nach den Worten suchen müssen, ehe auch er die Stille gebrochen hatte. Rauchig war es herausgekommen, so wie sonst nur in den wenigen Sätzen, die er vor Aufgehen der silbernen Himmelslaterne sprach. „Weil ich nicht ohne dich leben kann.“ So schön und gleichzeitig so grauenhaft, so etwas zu hören, der Grund zu sein, wieso jemand leben, wieso jemand sterben wollte.

Mit je einem Finger ober- und unterhalb des Strickmals war sie daran hinauf geglitten, streichelnd, lindernd das stechende Brennen, das jede Bewegung verursachte, bis in den Nacken, wo der Wirbel frei war von Schorf. Und dann hatte sie lächeln, nein, grinsen müssen, weil es so bescheuert war, und ihre Augen hatten geglitzert, als hätten sich zwei Sterne zu ihnen unter die Sommerbettdecke gemogelt. „Und da verlässt du mich, damit du ein Argument hast, dich,“ das herauszubringen war schwierig, und sie tat es dennoch, kostete jede Silbe daran aus, „umzubringen?“

Wenn sie es so sagte, war die Absurdität darin glasklar, wie das Wasser einer Lagune auf den Bermudas, ohne dass es schneidend, strafend oder anklagend war. Ein Kniff hatte sich in seinen Mundwinkel gestohlen, und schnaubend hatte er selbst darüber lachen müssen, auch wenn nichts daran witzig war. Für einen Augenblick, das hatten seine Pupillen widergespiegelt, war es wieder da, das Gefühl des Erstickens, die tränentreibende Panik, die Höllenangst, der Vernichtungsschmerz, wie ihm das achtfach gedrillte Seil die Luftröhre zusammengequetscht hatte, ehe er die Schlinge mit rasender Bangigkeit hatte lösen können, und er musste selbst kurz hochfassen an den Kehlkopf und sicher gehen, dass alles wieder so war, wie es sein sollte.

„Ich war zu schwer,“ hatte er erklärt und die Schultern gezuckt, dass sein Ärmel das Kissen hochgeschoben hatte, keine Ahnung, wieso er sowas sagen musste, wie knapp, wie beinahe endgültig dieser Akt gewesen war. Hätte die Decke nicht nachgegeben, wären die rostigen alten Rohre dort oben nicht zu fragil gewesen, die kaum 165 lbs zu tragen, er wäre jetzt nicht hier bei ihr gewesen. Ein Schatten war von diesen Worten über ihre Stirn gehuscht, kurz aufflackernd nur, bevor sie stumm ihr Glück gepriesen hatte.

Na gut, wenn er nicht ohne sie leben konnte und er solche Dummheiten machte, mit der Möglichkeit konfrontiert, dann gab es nur eine Lösung, nicht wahr? Und Dora Tonks hatte ihr süßes Händchen von seinem Nacken durch das weiche Haar über den bärtigen Kiefer bis vorne ans Kinn geführt und ihm den Daumen quer über die Lippen in die Nasenfurche gelegt, genau dorthin, wo das Fleisch der rissigen Narbe sogar im Dunkeln rötlich schimmerte. „Ich lass dich nie mehr allein,“ hatte sie gewispert und die letzte Silbe beinahe verschluckt, die Linke auf dem Laken nach seiner greifend, dass sich der zierliche Silberring mit dem sternengleichen Stein darauf in das streifige Stahlsilber des Gegenstücks auf seinem Finger verhakt hatte.

Die Augen schließend hatte er so leicht einen Kuss auf diesen Daumen gedrückt, als wäre eine Fee über das Pollenkissen einer Sonnenblume getanzt, überwältigt von einer solchen Beteuerung. Er hätte nicht gebraucht, dass sie „das versprech' ich dir“ anführte, näher aufrückend, so geschmeidig und fließend, man konnte ihre sonst so oft an den Tag gelegte sprichwörtliche Tollpatschigkeit gar nicht glauben. „Ich schwör's dir.“

Für sie aber war das nötig, und für sie war das etwas, woran man sich hielt, ein Ehrenwort ein Ehrenwort, wie das Gelöbnis eines echten britischen Offiziers und Gentleman, auch wenn sie ein Mädchen war mit allem, was dazu gehörte. Darauf würde sie sich festnageln lassen, für immer und ewig und über das Versprechen hinaus, das sie schon gegeben hatte. Bis dass der Tod. Und weiter.

Er hatte ihre Linke fester gegriffen und sie mit seiner verwoben, damit die Ringe daran leise knirschend übereinander schabten, die Rechte auf der Matratze vorgeschoben, um sie unter ihre Taille schlüpfen zu lassen, dass er sie näher ziehen konnte. Nur noch die beiden Zauberstäbe hatten zwischen sie gepasst, und ihre eigenen Hände, die Finger fest ineinander verdreht. Und so hatten sie wieder gelegen und einander in die Augen gesehen, ohne zu blinzeln, Puls um Puls, Atemzug um Atemzug, weil Worte nie so unwichtig gewesen waren. Und dabei schon einmal eine Nacht so zugebracht, vor jenem herrlichen Juli-Tag, an dem sie zu einander 'ja' gesagt hatten.

Irgendwann hatte sie auch das noch tun müssen, ihm klar machen, dass er jetzt gebraucht wurde, nicht mehr nur von ihr allein, und noch immer langsam, fast bedächtig, hatte sie seine Hand herunter geführt und unter das Nachthemd geschoben. Ohne ihn zu verunsichern. So zielstrebig, so unbeirrt hatte sie die langgliedrigen Finger auf ihrem Unterbauch ausgebreitet und in Position geschoben, dass sein Kleinster sich in krausem Haar verfangen hatte. Natürlich nichts zu spüren gewesen, keine vier Wochen erst überhaupt dort, und trotzdem war es ihnen beiden gewesen, als könne er ein vibrierendes Summen in den Fingerbeeren spüren. „Das kleine Herzchen schlägt schon,“ hatte sie gesäuselt, atemberaubend und ergreifend faszinierend diese Vorstellung. Mit einem Auditio bereits zu hören.

Und es hatte ihn damals genauso märchenhaft engelsgleich lachen lassen wie es das jetzt immer noch tat, wenn er das Kind, längst keine ungreifbare Idee, sondern lebendiges Wunder in ihrer beider Arme, aufhob und über seinem Kopf hielt, so hoch oben, um ihn von da unten her anzuschauen, dort, wo er hingehörte: An den Himmel zwischen all die anderen Sterne. Fast hätte Dora in diesem Moment das Gleiche getan, doch wollte sie ihn lieber ganz nah bei sich spüren, die noch so ungerichteten Bewegungen seiner Ärmchen und Beinchen, den schweren Kopf mit dem hell eisblaugrünen Haar und eben dieses heftig wummernde Herz in der kleinen Brust.

Den festen Kurzmantel über ihrer Bluse schließend, rollte sie mit den Schultern, damit alles frei beweglich saß, und dann erfüllte sie sich diesen Wunsch und hob den winzigen Kerl wieder auf, der dort zwischen ihrem und seinem Kissen sicher mitten auf dem Doppelbett gelegen hatte, während sie sich angezogen hatte. Jeans, feste Schuhe, das Zauberholz, mehr brauchte sie nicht. Die Nacht war angenehm und würde es auch dort oben in Schottland sein. „Komm, mein Liebling,“ flüsterte sie, wollte ihn nicht erschrecken, aber Teddy fühlte sich gar nicht beeinträchtigt. Viel mehr fiepte er hochfrequent als Zeichen des Wohlwollens, denn in ihrem Arm war es immer schöner als irgendwo anders.

Der fürchterliche Riss, der ihr vorhin noch durch Mark und Bein gegangen war wie durch Herz und Seele, schloss sich mit jedem Moment mehr, seit sie diese Entscheidung gefällt hatte, und zufrieden mit sich, doch genauso aufgeregt und endlich vom hochschießenden Adrenalinspiegel beflügelt, wiegte sie den Säugling an ihrer Brust und griff gleichzeitig nach dem Türknauf. Den Korridor hinunter und links herum auf die Stufen, und schon hatte sie alle aufgeschreckt, die noch im Hause waren.

Durch die immer offenen Rahmen zu Küche und Wohnzimmer kamen sie heraus, als hätten sie dahinter gelauert, Edward zum Salon hin, Mama von hinten, wo sie mit dem Abendessen beschäftigt gewesen war. „Ma?“ rief sie schon nach ihr, nicht mehr im Nachthemd und mit über die Hände gestülpten fingerlosen Handschuhen, wie sie immer welche trug, wenn sie Nachtdienst gehabt hatte. Andromeda brauchte keine Erklärung für diesen Aufzug, aber der Protest blieb ihr im Halse stecken, so schnell, wie ihre einzige Tochter sie erreichte und mit bleichem Gesicht und von Wasser strahlenden Augen losplapperte, als wolle sie dazu überreden, sie auf ein Konzert der Weird Sisters gehen zu lassen.

„Mama,“ sprudelte sie hervor, „Mama, ich kann das nicht!“ Hier herumsitzen und warten, bis Remus – ob Remus – diese Nacht überstehen würde, überhaupt jemand, das meinte sie. Das hier war kein kleines Mädchen, kein Heimchen hinterm Herd, das hier war ihre Tochter, Mad-Eye Moodys Ziehkind, Aurorin, jüngste Schwarzmagier-Jägerin seit … ach, seit immer. „Es tut mir leid,“ entschuldigte sich Dora dafür, ihr diese entsetzliche Sorge aufbürden zu müssen, die sich bereits im Gesicht ihrer so früh – keine 55 Jahre alt – verwitweten Mutter abzeichnete. „Aber ich kann's einfach nicht.“

Um es nicht sehen zu müssen, wandte sie sich mehr an Edward, doch der sagte kein Wort und zeigte mit keiner Änderung seiner Mimik, was er von diesem Sinneswandel hielt. Ihre so herrlich gerade gewachsenen Brauen hatten sich zu gleichmäßigen Wellen aufgetürmt, wie Dora noch japste vor Aufregung, fast ein bisschen wie in der Sakristei, als Pop aufgetaucht war, so unvermittelt, und sie ihn von ihrem Glück hatte überzeugen müssen. „Ich hab's ihm versprochen,“ versuchte sie zu erklären, „ich lass ihn nie mehr allein, ich hab's versprochen.“

Was genau sie damit eigentlich gemeint hatte, wie viel das bedeutete, das begriff sie eigentlich jetzt erst so richtig. Er sollte nicht allein dort stehen müssen, nicht nach alldem, was dieser Krieg, diese Auseinandersetzung ihn schon gekostet hatte in seinem Leben. „Wenn er,“ fing Tonks wieder an, und dieses Mal stolperte ihre Zunge mehrfach, überschlug sich, dass sie sich die Lippen lecken musste. „Wenn er nicht zurück ...“ Weiter aussprechen konnte sie das nicht. Weil es das realer gemacht hätte – don't jinx it! „Ich muss bei ihm sein!“

Niemand hielt sie auf. Weder mit Worten, noch mit Händen. Die Tränen standen ihr auf den Hornhäuten, aber Andromeda streckte nur die Hände aus, dass sie ihren kleinen Enkelsohn entgegen nehmen konnte, der leise brabbelnd, mit seinem zahnlosen Gaumen auf dem Daumen herumkauend (fast wie seine Mutter es tat, wenn sie etwas ausgefressen hatte), in diese Umarmung glitt, und die Dankbarkeit in Doras Gesicht konnte keiner übersehen.

Ganz rasch, jetzt das Birkenholz schon wieder in der Hand, kampfbereit, schlang die junge Hexe einen Arm um den Großvater ihres Mannes, und obwohl sie noch nie darüber gesprochen hatten, verstand er augenblicklich, was sie alles wusste. „Danke, Edward,“ flüsterte sie an seinem Ohr und entfernte sich wieder, um ihm ins Gesicht sehen zu können, in dem die gleichen wunderschönen Silberaugen glitzerten wie in dem ihres Sohnes und seines Vaters. „Für alles.“ Ein Schmunzeln kroch ihm unter den schlohweißen, kurz gehaltenen Bart. Für alles, was er je für Remus getan hatte, dafür, dass er ihm neuen Mut gegeben und ihn nach Hause geschickt hatte. Und für all das, was er noch tun würde und tun konnte für den jüngsten Spross seiner Familie, für den grünen Reis seines Stammbaums.

Der alte Mann musste lachen und schüttelte gleichzeitig den Kopf. „Nein nein, Kleines,“ wies er den Lobpreis ab und gab ihn zurück wie ein Tennisprofi einen Volley. „Ich danke dir.“ Und auch sie wusste, wofür das war. Sie war es gewesen, die seinem Jungen wieder echtes Leben eingehaucht hatte, mehr als eine Aufgabe, eine Pflicht, Lebenswillen und Lebenslust. Weil sie ihn liebte. So wie er war. Sie strahlte von einem Ohr zum anderen, wo die silbernen Ornamente an ihre gefallenen Freunde erinnerten.

„Mama,“ wandte sie sich wieder an Andromeda, die schon ihre Arme um den Kleinen gelegt hatte, dass er mit dem Kinn gegen ihr Schlüsselbein lehnte und dort zu schnaufen begonnen hatte, die Äuglein geschlossen, um ein bisschen zu dösen, und dabei rutschte ihm das Fingerchen aus dem Mund. „Mama,“ kriegte Tonks es nicht hin, das auszudrücken, was sie ihr alles sagen wollte, eben auch darin eine echte Black. Bis oben hin voll mit Emotionen, aber keine Ahnung, wohin damit. „Pass auf mein Baby auf, ja?“ war alles, was sie heraus bekam, und ihre Mutter nickte nur hastig und bestimmt, bevor sie einander fest umarmten und wiegend drückten.

Selbstverständlich würde sie das. Bis seine Mama wiederkam oder er auf sich selbst aufpassen konnte. Und selbstverständlich war er der Letzte in der Runde, dem sie sich zuwandte. Vorgebeugt noch, ein bisschen zur Seite geneigt, damit sie ihm ins Gesicht sehen konnte, schmiegte Dora ihre ganze feine Hand um seine Wange und seine Stirn und sein Ohr, dass sich der winzige Junge von ganz allein dagegen stemmte, um es intensiver fühlen zu können, diese Geborgenheit. „Meine Liebe fliegt zu dir, mein Schatz,“ versicherte sie ihm und küsste ihn auf die Braue, ihrer eigenen so ähnlich, „jede Nacht, auf Engelsflügeln.“

Und dann schloss sie die Augen, um sich dieses Bild einzuprägen und nichts Anderes mehr zu sehen, bis sie ihren Blick wieder brauchen würde, und Dora 'Tonks' Lupin verließ ihr Elternhaus in der Chaffinch Lane, #27, in Penge, Bermondsey, um an der Schlacht von Hogwarts teilzunehmen.


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In der Filmgeschichte hat es derart viele Werwölfe gegeben, dass wir unbedingt etwas ins Bild bringen wollten, was es noch nie zu sehen gab. Wir zeigen also nicht den traditionell behaarten Werwolf, sondern einen unbehaarten.
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