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Fanfiction

Im Silberlicht bis Nimmermehr - Kriegsrat

von Teekon

Der einzige Raum, das einzige Geheimnis von Hogwarts, das sie nie selbst gelöst hatten, und deshalb tauchte er auch nicht auf der Karte des Rumtreibers auf – der Raum der Wünsche. Fast ehrfürchtig schaute Remus sich darin um, so zugemüllt und mit allerhand Kram vollgestellt, wie es nur eine Horde Schüler mit einem Gemeinschaftsraum hätte anstellen können, den kein Hauslehrer regelmäßig inspizierte und aus dem die Hauselfen vertrieben worden waren. Hängematten baumelten, regelrecht ineinander geschoben wie tagsüber auf einem Segelschiff aus der großen Tortuga-Zeit der britischen Freibeuter, von der Decke, und persönliche Habseligkeiten von zwei Dutzend Jungen und Mädchen lagen wild durcheinander darunter.

Allerdings wurde es von Minute zu Minute schwieriger, alles betrachten und in sich aufsaugen zu können, denn immer noch und immer mehr Leute purzelten einer nach dem anderen durch das Loch in der Wand in den hallenartigen Saal, heraufgekrochen aus dem Pub unten in Hogsmeade, und ihre Beine verstellten die Sicht und ihre murmelnden, aufgeregten Stimmen verursachten ein nahezu ohrenbetäubendes Rumoren durch die hohen Decken und zwischen den gemeißelten Säulen.

Es handelte sich vor allem um ältere Schülerinnen und Schüler in Harrys Alter und vielleicht ein, zwei oder drei Jahre jünger als er, und deshalb erkannte Remus den Großteil von ihnen, und er genoss deren anerkennendes und grüßendes Kopfnicken, freute sich über lächelnde Gesichter, die seines nicht vergessen hatten und keinerlei Scheu davor zeigten, auch wenn sie heute alle wussten, wieso ihr Professor nicht länger als ein Jahr an der Schule verblieben war. Andere schienen älter, vielleicht Geschwister, teilweise sogar Eltern von Hogwarts-Kindern, doch alle hatten zwei Dinge gemeinsam: Den gezückten Zauberstab und die entschlossene Miene.

Kingsley sprang aus dem Geheimgang, wieder so wunderbar vertraut in einer seiner eigenen traditionellen Zauberroben aus der Heimat seiner Mutter, ein kräftiges Cyanblau, passend dazu die goldbestickte Kappe, die er sich fester auf den kahlgeschorenen Schädel drückte und bereits in seine Richtung nickend auf ihn zugelaufen kam. Seltsam kam ihm das vor, den so gesund aufgeblühten Veteranen allein stehend zu finden, ohne die angeschweißte Präsenz seiner Geliebten, und für einen Moment fühlte sich das für Shacklebolt genauso leer und falsch an wie sein herrliches Heim ohne die gewohnten Menschen darin, und er runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts dazu. Natürlich. Sie hatte andere Pflichten. Trotzdem war es nicht richtig.

Gleich nach ihm krabbelte die restliche Belegschaft ihres kleinen Piratensenders in den Raum der Wünsche hinein, Lee und Fred und George, in deren Gesellschaft er sich offensichtlich befunden hatte, noch in Nachbearbeitung ihres Potterwatch-Berichts über den waghalsigen, aber erfolgreichen Einbruch bei Gringotts und die Befreiung des bleichen Drachen. Na, die würden morgen eine Menge zu erzählen haben on air, sollten sie dann noch leben. Nur wären sie dann wohl eher offizielle Reporter. Remus grinste und erwartete halb und halb, dass die Zwillinge Mikrofone auspackten und sich an die ersten Interviews machten.

Durch die schiere Masse an kampfbereiten Hexen und Zauberern wühlte sich Kingsley, die Jungs in seinem Gefolge, um auf ihn zu zukommen, wo Angelina, die in seiner Begleitung gekommen war, ihr altes – Harrys altes – Quidditch-Team um sich versammelt hatte, und Oliver, Alicia und Katie sabbelten ununterbrochen mit ihr, Neuigkeiten austauschend als wäre das hier ein hübsches Klassentreffen und sie hätten sich einfach wirklich genauso lange nicht gesehen, wie es nun mal tatsächlich war. Wie Miss Johnson dabei verstohlen über ihre Schulter schaute und George Weasley einen Blick für die Götter zuwarf, der Tonks zu einem ungebührlich lauten Pfeifen und einem Johlen á la Pretty Woman beim Polo veranlasst hätte, musste Remus sich fest den Bart reiben und Freds empörtes Brauenhochziehen registrieren.

Neville arbeitete sich von der anderen Seite aus in seine Richtung, von der Treppe her, die offenbar zu einem Ausgang führte, und Remus fragte sich, ob sie genau dort heraus kommen würden, wo damals die Slytherins um Regulus Black verschwunden waren an jenem ätzenden Abend (von dem ihm immer noch, auch nach ihrer Errettung durch Freorge, die kalte Kotze hochkam), an dem Filch die Karte konfisziert hatte. Nein, vermutlich würden sie dort auf die Korridore treten, wo es gerade am praktischsten war. So ein Dreck, ehrlich. Einen Raum wie diesen hätten sie damals wirklich gut gebrauchen können. Er machte sich, eingedenk seines fehlenden Heftchens, das gut verwahrt in Großmutters Erlentruhe in Aldgate auf dem Kaminsims ruhte, eine gedankliche Notiz, diesen Fehler an seinem Meisterwerk später zu beheben. Fast enttäuscht klopfte er sich dabei auf die leere Brusttasche und seufzte.

„Remus!“ rief der junge Mr. Longbottom freudig aus und schwenkte sein Kirschholz dabei ein wenig zu enthusiastisch, dass Lupin sich hastig duckte, kannte er doch viel zu gut Nevilles Stärken und Schwächen. Immerhin erinnerte sich der Junge nicht nur daran, dass er den Vornamen benutzen durfte, er kriegte es auch ohne Umschweife hin, und das so überschwänglich, dass er dem ehemaligen Lehrer und dem Mann, der sein Elternhaus wieder aufgebaut hatte, fast ungebührlich um den Hals fiel. Ein treuer Soldat, der Mitverschwörer, und Remus vergab ihm und klopfte ihm auf den unteren Rücken, ohne auch nur einmal zu erwähnen, wie gut Alices und Franks Sohn seine Sache gemacht hatte. Man musste sich nicht wundern, dass er in Gryffindor gelandet war , wo sie doch beide in anderen Häusern groß geworden waren. Für einen Moment fragte er sich, wo sein eigenes Kind schlafen würde, wenn er erstmal seinen Fuß in diese heiligen Hallen gesetzt hatte.

„Endlich geht’s los!“ proklamierte Neville mit einem Strahlen im Gesicht, ehe er eine Hand hob und jemanden heran winkte, irgendwo in Remus' Rücken, während der noch mit den Augen rollte und nicht fassen konnte, wie heiß dieser früher mal so ängstliche und an seinen Fähigkeiten zweifelnde Kerl auf diesen Kampf war. Dabei konnte er selbst kaum das summende Vibrieren von Herz und Muskeln unterdrücken. Weil jedes einzelne Gefecht eines zurückliegenden Krieges, der ihn alles gekostet hatte damals, wie in eines gepresst vor ihm lag heute Nacht.

„Ginny!“ gröhlte Longbottom, und Lupin schwang herum und entdeckte die zweite Spitze der Phalanx im Schatten ihrer Brüder, wie sie daraus hervor trat. Ihr kupferrotes Haar schimmerte, als hätten es die Zwillinge in einem blöden Streich in Brand gesteckt, und wären ihre Augen nicht braun gewesen und hätte sie statt Jeans und Langarmshirt ein grünes Galakleid getragen, Remus hätte den Kopf geschüttelt und kapiert, wieso Harry immer diese ulkigen Froschaugen bekam, sobald er Rons kleine Schwester zu Gesicht bekam. So ein Depp. Strunzdumm wie sein Vater.

Das da vorne, das war Seamus Finnigan, der fünfte Mann aus Harrys Zimmer, dem selben, in dem damals nur vier statt fünf Betten gestanden hatten, und da drüben erkannte er die Patil-Mädchen, auch Klassenkameradinnen des bebrillten Jungen. Aber Ginny klatschte erstmal eine andere Gryffindor ab, an der sie vorbei flog auf dem Weg zu ihm und Neville, während Kingsley ihn endlich erreichte und „Remus, wissen wir schon was?“ heraus brachte, dabei keuchend von dem langen und im Rennen zurück gelegten Weg vom Hog's Head herauf. Augenblicklich den Kopf schüttelnd, dass sein ungekämmtes Haar flog, im Nacken immer noch so merkwürdig hochgedreht, als hätte er an einen Weidezaun gepinkelt, verneinte Remus, aber das machte gar nichts, denn seinen in vielen langen Winterabenden auf Tibetanischen-Wruken-Kisten ausgegorenen Schlachtplan hatte Lupin auch so im Kopf.

Wie hieß sie denn noch gleich, das gleichalte Mädchen mit dem wuschligen Lockenkopf, der Ginevra nun spielerisch auf den Oberarm boxte, wovon sie laut auflachte, was ein heftiges Echo erzeugte und den Geräuschpegel im Raum der Wünsche noch einmal mächtig anheizte. Gleichzeitig wurde die ganze Meute vorwärts geschoben wie die erste Reihe bei einem Boyband-Konzert, weil ein ganzer Schwung nachrückender Kampfwilliger das Schloss erreichte, und fast die komplette restliche Weasley-Familie erschien auf der Bildfläche. „Arthur!“ rief Remus zu ihm herüber und hob seinen Arm aus der dicht gedrängten Menge, dank seiner enormen Größe wie ein Leuchtturm wirkend.

Das Familienoberhaupt entdeckte ihn auch sogleich, und er machte sich auf den Weg, Molly immer gleich hinter ihm, die sich an seiner Robe festhielt. Den brauchte er für seine taktische Aufstellung genauso wie Shacklebolt, und dennoch freute er sich ein bisschen mehr über Bills ebenfalls hoch aufragenden Kopf zwischen all den Menschen, seine Frau an seiner Hand. Wie sich Lupins Blick rasch verdunkelte und sofort wieder aufleuchtete, das bekam in dem ganzen Tohuwabohu niemand mit. Ihm war, als fehle ihm ein Arm.

Aber den jungen Mr. Weasley hier zu wissen, unterstützt durch das Talent einer Teilnehmerin am Trimagischen Turnier, das hatte zumindest was für sich, dachte er zurück an ihre gemeinsamen Aktionen und die dabei so gewachsene Einheit. Die drei Schnitte in seiner Wange leuchteten auch nach mittlerweile fast zwei Jahren noch immer in dunklem Rot, aber wenigstens wuchsen keine gräulich tingierten Haare mehr daraus. Trotzdem führte sein Anblick dazu, dass selbst gestandene Mitglieder von Dumbledores Armee ihm aus dem Weg hüpften, wenn er so grimmig dreinschauend durch ihre Reihen pflügte, um seinem Vater zu folgen. Remus musste grinsen. Schon komisch. Vor ihm, der er den Fluch des Mondes tatsächlich trug, nahmen sie nicht Reißaus.

Endlich schaffte es der Orden des Phönix, sich um einen Pfeiler zusammen zu rotten, und fast wie selbstverständlich übernahmen sie die Regie innerhalb der verschiedenen Gruppierungen, die sich hier eingefunden hatten, um zu kämpfen, dabei zu sein. Es fiel ihm nicht einmal mehr auf, dem Kopf der Verschwörer innerhalb der Verschwörung, dass, obwohl ein erfahrener Auror wie Kingsley dabei, alle Augen auf ihm ruhten, und es drückte ihn auch nicht mehr nieder mit der Last der Verantwortung und der festen Überzeugung, versagen zu müssen. Aus dem unsicheren Soldaten war ein erprobter und gewandter General geworden, wie Remus den Zauberstab erhob und mit geschickten, raschen Bewegungen eine bläulich leuchtende Risszeichnung dreidimensional zwischen sie warf. Die Außenanlagen von Hogwarts.

Und während Molly ihre Tochter unter all den Gesichtern entdeckte und aufgebracht die Hände in die Hüften stemmte (und sie trug dabei noch immer eine Schürze, offenbar direkt vom Abspülen des Abendessens hergeeilt), ignorierte er den entbrennenden Disput und begann, die einzelnen Abschnitte zu verteilen: „King, du hast die Felder in Richtung Hagrids Hütte und Peitschender Weide,“ zeigte er den steilen Abhang, der gut zu verteidigen sein würde, selbst mit wenigen Leute, wenn nötig, und Shacklebolt nickte zustimmend.

„Arthur,“ und Remus musste innehalten und ihn ein zweites Mal anrufen, „Arthur!“ und ihn am Hemdsärmel zupfen, weil er dazu genötigt gewesen war, seine beiden Frauen, die Große wie die Kleine, zumindest kurz zur Ruhe anzuhalten. „Deine Ecke ist die Wiese zum Stadion,“ fuhr er eine breite, langgezogene Stelle unter den Grundmauern des Schlosses ab, und Arthur kräuselte die Stirn und holte tief Luft, wie er sich das offene, deckungslose Gelände betrachtete. Trotzdem war auch er einverstanden und schaute sich schon um, wen er zu diesem Kommando mitnehmen wollte.

„Ich,“ ließ er die Spitze seines Erlenholzes auf die eigene Brust tippen, „kümmere mich um das Seeufer.“ Wo die breite, unbefestigte Straße vom Dorf heraufkam und in einer ausladenden Schleife vor das Tor zog, und er spiegelte Arthur Weasleys Gesichtsausdruck wieder. Nicht, weil er genauso wenig Möglichkeiten gehabt hätte, hinter denen man sich verschanzen könnte. Die gab es hier zu genüge, Bänke, Sträucher, sogar Erdhügel. Nein, weil in seinem so sorgsam ausgeklügelten Plan eine Figur fehlte. Und die hätte er gebraucht auf diesem Schlachtfeld, das sein eigenes war. Sie nicht an seiner Seite zu wissen, wenn er den Hauptzugang zum Schloss zu verteidigen hatte, schmeckte ihm nicht Weder strategisch betrachtet, noch moralisch. Unhörbar seufzte er. Musste ohne gehen.

Schon ein mal über dem Pergament gebrütet, das der Einsatzleiter hier nun präsentierte, erinnerte sich Bill recht genau daran, gewohnt solche Aufstellungen von seiner Arbeit im Fluchbrecher-Business, und er fand seine und Fleurs Position rasch wieder. „Wir halten dir unterhalb der Tore den Rücken frei,“ zeigte er mit einem Finger auf die Stelle.Von dort konnten sie ihn auch unterstützen, und wenn er das richtig sah, hatte Neville Longbottom bereits angefangen, die ihm wohl bekannten Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Fertigkeiten einzuteilen. Er selbst gedachte, an der Seite seines ehemaligen Lehrers in die Schlacht zu ziehen.

Den Zeiger auf der eigenen Lippe, den Zauberstab der Länge nach dagegen gepresst, huschten Lupins Augen noch einmal von rechts nach links über den Plan, und er schmollte unzufrieden, wie er diesen schmalen, aber verwundbaren Streifen zwischen Straße und Wald entdeckte, und er hob den Blick und schaute sich um, wem er den andrehen konnte. „Ich hätte hier gern noch ein oder zwei ...“ Weiter kam er nicht, denn sein Geist hellte sich auf, wie er tatsächlich passende Kandidaten ausmachte, mit denen er niemals gerechnet hätte. Und doch war ihr Erscheinen höchst willkommen.

Aus dem Loch des Geheimganges kletterten sie, erst er, dann sie, ihr seine Hand reichend, als käme sie im Kleidchen und könne gar nicht recht selbst schreiten, doch das täuschte. Ihr Gesicht war so dunkel vor versteckt glimmendem Zorn, wie man es nie zuvor an ihr gesehen hatte. Zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Nur einmal hatte man sie so gesehen, doch da war niemand der hier Anwesenden dabei gewesen. Als ein nahezu schüchterner junger Mann ihrer Mutter einen Brief und ein Schmuckstück gebracht hatte und ihr Bruder Anstalten gemacht hatte, ihm eine reinzuhauen, weil er die hübsche Dame zum Weinen gebracht hatte damit. Gilbert hatte fast Angst gehabt vor seiner Schwester.

In der freien Hand hielt Staranwalt Dennis Meadowes bereits ebenfalls seinen Zauberstab, so wie jeder hier, und seine dichten, dunklen Brauen waren aufgetürmt wie zwei drohende Kobras, wie er jetzt ebenfalls den Blick hob und sofort das Grüppchen an der Säule entdeckte und das freudig überraschte, wie immer blasse Gesicht des gleichaltrigen Remus Lupin. „Dennis?“ fragte der von dort drüben. „Serena?“ Auf Nennung ihres Namens schaute auch sie sogleich auf und strahlte schon von der Stimme über die ganze Miene. Natürlich war er hier. Wo sollte Lupin sonst sein, wenn es endlich offen gegen den Dunklen Lord ging?

Die kleine Versammlung löste sich bereits auf, wo jeder seine Aufgabe zugeteilt bekommen hatte, und Neville machte die ausgewählten Adjutanten mit ihren Offizieren bekannt, die Trupps aufteilend. Fast lachen musste Remus, Mr. und Mrs. Meadowes nun zu ihm aufschließend, und er schüttelte den Hausgenossen die Hände, als hätten sie sich beim Bücherkauf für ihre Kinder getroffen, dabei wusste Remus genau, dass die beiden Töchter längst zur Schule gingen und ihre Abschlüsse ewig zurückliegen würden, wenn er Teddys Verwandlung für Anfänger besorgen würde.

„Wo kommt ihr denn her?“ konnte er nicht fassen, wie rasch sich die Kunde in einem offensichtlich deutlich dichter als angenommenen Netzwerk ausgebreitet hatte, wenn selbst Zivilanwälte wie Dennis Meadowes und seine Frau hier auftauchten, und der junge Mann, mit dem gemeinsam er seine Apparierlizenz erworben hatte, winkte grunzend ab und deutete irgendwo über seine Schulter. „Unsere Älteste ist in Dumbledores Armee,“ erklärte er sofort, und Remus fiel es wie Schuppen von den Augen. Das Mädchen mit dem Wuschelkopf, das sich eifrig nickend Arthurs Kompanie anschloss und dabei ausschaute, als wolle sie gleich losrennen. Sicher. Sie war in Ginnys Klasse gewesen, er hatte auch sie unterrichtet in seinem kurzen Jahr, Azaelia Meadowes, und er begriff sofort. „Und wenn unsere Kleine kämpft ...“ Serena zuckte nur die Achseln. Musste sie mehr sagen?

Den Mund aufmachend wie eine Rotbauchunke, nur ohne das melodische 'uhhhh' zu singen, spotzte Ginevra Weasley empört, wie sie das hörte und sich ihrer Mutter erwehrte. „Aber,“ protestierte sie wütend und deutete wild fuchtelnd in die Richtung ihrer Zimmergenossin, „Aza wird erst in vier Tagen 17!“ benutzte sie den Spitznamen und erinnerte an die Tatsache, dass ihr Geburtstag der 6. Mai war, nicht der 1. oder der bald beginnende 2. Molly hatte sie entweder nicht gehört oder verstand absichtlich nicht, und dieses Mal grunzte Serena schon abwehrend und schüttelte resigniert ihre Hand in ihre Richtung aus, als wäre sie selbst eine Schülerin und spräche mit einer guten Bekannten im selben Alter. „Als wenn sie sich davon abhalten lassen würde.“

Nein, so sah sie nicht aus, musste Remus schon sagen, und er grinste von einem Ohr zum anderen, so herrlich befreit und aufrecht, man musste es einfach bewundern, und es rutschte ihm erst aus dem Gesicht, als Dennis belustigt kicherte und „dafür hat sie zu viel von ihrem Vater“ meinte. Das war jetzt doch ein bisschen merkwürdig, befand Lupin, und offensichtlich auch Serena, die ihren Mann mit unverhohlenem Schock von der Seite her anstarrte. Schweigend, dass der vertaubende Lärm des überfüllten Saals sie einhüllen konnte, standen die drei Schulfreunde da und wussten nicht so recht, mit dieser Eröffnung umzugehen, bis Dennis wieder lachte und den Arm seiner Frau aufhob, dass sie sich bei ihm einhaken musste.

„Also, ehrlich, Liebes,“ schüttelte er tadelnd den Kopf, dafür, dass sie ihn für dumm verkaufen wollte. „Niemand pudert sich so lange die Nase. Nicht einmal du.“ Und mehr wollte er dazu wohl nicht sagen. Und musste auch nicht. Zumindest nicht für sie. Sie wollte irgendwas stammeln, das war ganz klar, und während in Remus ein seltsam tanzendes Licht zu glühen begann, das ihm in diesem Moment echt zu viel war, kriegte sie es nicht hin, und er schloss die Augen und schüttelte sich. „'Tschuldigung, Leute,“ musste er schließlich lachen und sich etwas wegdrehen von dem Ehepaar, „aber das ist mir jetzt gerade zu hoch. Können wir das nachher diskutieren?“ Was sie da beide implizierten, meinte er. Nachher. Nach der Schlacht. Wenn er Nerven dazu hatte. Und bevor sie antworten konnten, wechselte er rasch das Thema: „Wo ist Gilbert?“

Das konnte doch nicht sein, dass der alte Recke fehlte, wenn seine Schwester und sein Schwager hier waren. Und was war mit Archie, Dennis' bestem Freund und Kollegen? Ihre immer noch explosionsartig erröteten Wangen blassten kaum ab, wie Serena dennoch fester nach ihres Mannes Unterarm griff und die Elle zärtlich drückte. Sie hatte ihn verstanden, auch sein verschwiegenes Einverständnis, das er augenscheinlich ihr zuliebe all die Jahre verborgen hatte, und sie blinzelten einander verschwörerisch zu, ehe Dennis sich die Lippen leckte. „Ministerium,“ sagte er nur knapp, und eine steile Falte schoss auf Lupins Nasenwurzel nach oben. Was zum Geier sollte er da denn wollen? Und während er das noch dachte, kam es bei ihm an, die Erklärung von Dennis fast überflüssig eingedenk der letzten Unterredung, die er mit dem flüchtigen Ministerialrat für Internationale Zusammenarbeit gehabt hatte:

„Als wir ihm hiervon berichteten, hat er sofort seinen Kontakt in Prag informiert.“ Waterloo. Das war das erste Wort, das ihm in den Sinn sprang, und Remus musste ungläubig prusten und sich die ganze Hand unter der Nase auf Mund und Kinn legen, bis er dahinter hervor quetsche: „Sie kommen wirklich?“ Kaum zu fassen. Ganz egal, ob offiziell oder bloß irgendein Haudegen aus dem Grindelwald'schen Krieg, der seine Jungs und Mädels von sich aus und ganz persönlich in den Kampf führte – ein Moody des Großen Reichs – das zählte nicht. Heftig nickend, teilte Dennis beides, die Überraschung genauso wie die seltsame Freude über diesen Coup. „Ja, sie kommen wirklich. Gilbert hat's geschafft.“

Und Serena fügte an, was genau das eigentlich heißen sollte. „Er hat gesagt: 'Wenn Potter sich um den Dunklen Lord kümmert, haben wir freie Bahn'.“ Und damit blieb ihr Rücken hier oben frei. Keine Verstärkung würde kommen für Voldemort und seine Todesser, nicht aus London. Denn dort würde Gilbert Dearborn ihr Waterloo errichten und die King's, halt, nein, die Queen's German Legion auffahren. Kampferprobte Inquisitoren des Großen Reichs.

Fast verzückt dachte Remus daran zurück, so wie wohl jeder kleine Zauberer es getan hatte, träumend von den sagenhaften Schlachten, die in jenem Krieg ausgetragen worden waren, als Albus Dumbledore als einziger Brite den Arsch in der Hose gehabt hatte, sich dem Schrecken in den Weg zu stellen und die Jäger jener Zauberernation auf dem Festland Grindelwalds Schergen auseinander genommen hatten.

Sich umsehend in dem nach wie vor immer voller werdenden Raum der Wünsche, steckte Dennis nun ebenso ab, was hier zu tun sein könnte, wo sich längst regelrechte Kampfverbände zusammenrotteten. „So, und du hast hier also das Kommando?“ wollte er nur bestätigt hören, was er von vornherein felsenfest geglaubt hatte, sobald er die stolzen Narben des Remus Lupin hier entdeckt hatte. Regelrecht erschrocken schob der jedoch ein kratziges Geräusch aus der Kehle und hob beide offenen Hände, der gezogene Zauberstab darin fast Lügen strafend.

„Nein, nein, ich bin hier bloß der Taktiker,“ behauptete er und zeigte auf den Lageplan, der noch immer schimmernd und glühend neben ihm schwebte, die andere auf die cyanblaue Erscheinung ein paar Yards entfernt deutend. „Shacklebolt ist hier der Boss.“ Sie glaubten ihm beide kein Wort, erinnerten sich noch gut an den aufrecht stehenden Jungen, der den Tross anführte, der aus dem Geheimgang herauf gekommen war, in dem Aleksandr Dolohov gestorben und Sirius Black schwer verletzt worden war. Und auch James Potters mit viel Elan und ausgesprochen großem Unterhaltungswert vorgebrachter Erzählung vom Flüche schwingenden Lupin gegen sieben Mann.

Einander wieder so einen widerlich einigen Blick zu werfend, zwinkerten die Meadowes, und Remus entschied, dass er dem echt ein Ende setzen musste. „Ich hab' einen Job für euch,“ bot er ihnen an und drehte sich um, ihnen rasch zu erklären, worin die Aufgabe bestand, und wo sie sich nützlich machen konnten in seiner Schlachtaufstellung. Bald schon einverstanden damit nickten Dennis und Serena.

In dem Moment, in dem Harry und Luna durch die Wand fielen und fast die Stufen hinunter gestolpert wären, akzeptierten sie beide und hielten Remus ihre geschlossenen Fäuste zum Abklatschen hin. „Für Sirius,“ sagte Serena mit festem Blick, die leise kochende Wut jetzt wieder hochkommen lassend, wie sie an alles dachte, was er durchgemacht hatte seit jener Nacht des fürchterlichen Blitzfluchs. Und Dennis nickte genauso bestimmt und pflichtete ihr bei: „Für Sirius.“

Immer noch nicht so richtig glauben könnend, was er in diesen paar Minuten hier gehört hatte, gar keine Zeit, es richtig zu verarbeiten, schnaubte Remus und boxte erst ihm, dann ihr vor die Fingerknöchel, dem Mädchen erst recht fest in die Augen schauend. „Für Doc,“ ergänzte er. Für ihren Bruder, den sie nie gefunden hatten. Und dann wandte er sich ab und Harry zu, um endlich zu beginnen, weswegen sie alle gekommen waren.


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Emma ist eine natürliche Schönheit – wenn sie also die ,normale‘ Hermine in ihrer Schuluniform spielt, müssen wir ihr Aussehen unter dem Make-up eher herunterspielen. Aber der Weihnachtsball erfordert natürlich das genaue Gegenteil – da konnten wir uns mit dem Make-up richtig austoben.
Amanda Knight, Maskenbildnerin