von Rebellion
Als Sirius die Augen aufschlug, war es schon helligter Tag. Oder zumindestens das, was davon zu sehen war. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es schon lange Mittag war. Mühsam rappelte er sich auf. Pintura war nicht mehr im Sessel. Er fröstelte und schlang sich die Arme um die Schultern. Im Haus war es kalt. Als er aus dem Wohnzimmer trat, sah er, dass die Tür offen stand. Er dachte an das Schlimmste und trat auf die Türschwelle. Und dann sah er Pintura. Sie saß mitten auf dem Kiesweg und hatte die Beine angewinkelt. Ihre Arme waren fest um ihre Beine geschlungen und ihre langen Haare legten sich wie ein Umhang um ihre Schultern.
Sirius ging auf sie zu „Hey... warum sitzt du draußen?“
„Ich wollte ein bisschen frische Luft schnappen.“
„Aber... es ist kalt.“
Pintura sah traurig nach vorne „Als ob es jemals anders gewesen ist.“
Sirius bemitleidete sie. Er wusste, wie schrecklich es in Askaban war. Aber er hatte Freunde, die zu ihm standen und Pintura hatte niemanden. Sie war vollkommen allein. Er hielt ihr die Hand hin. Pintura blickte zu ihm auf. Sirius lächelte sie warm an „Komm... lass uns rein gehen. Du holst dir noch den Tod.“
Pintura zweifelte. Sie wusste, Sirius war ein ehrlicher Mensch, aber die Zweifel steckten zu tief. Doch dann entschied sie sich für den einzig richtigen Weg. Sie lächelte, nahm seine Hand und ließ sich von ihm hochziehen. Als sie vor ihm stand, gab es einen kurzen Moment, in dem sie sich anlächelten und alle Geräusche um sie herum nicht mehr vorhanden waren. Und gerade, als Pintura glaubte, dass sie endlich wieder zu sich gefunden hatte, gab es einen lauten Knall und Geschrei ertönte. Pintura drehte sich um, und sah eine Rauchwolke. Sie drehte sich zu Sirius und er sah die Panik in ihren Augen.
„Was ist denn los?“ fragte Sirius. Pintura wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als über ihnen etwas Riesiges hinweg flog. Die Beiden sahen nach oben. Sirius Mund klappte auf „War das ein Drache?“
Pintura sah immernoch nach oben. Dann sah sie zu Sirius „Wir müssen weg.“ Ihr Ton war fast schon flehend. Sirius nickte „Okay.“ Die Beiden rannten schnell zum Haus. Pintura schloss die Tür hinter ihnen „Nimm was du brauchst und dann sollten wir schnell weg.“ Sie selber zog sich ihren Mantel über und schlüpfte in ihre Stiefel. Dann schnallte sie sich noch ihr Schwert um die Hüften und riss die Tür auf.
Sirius zog sich schnell seine Schuhe an und nahm seinen Zauberstab. Als er hinter ihr ins Freie trat, sah er viele Rauchwolken die über dem Dorf aufstiegen. Er schloss die Tür und Pintura versiegelte sie wieder mit einer Handbewegung. Dann legte sie zwei Finger zwischen ihre Lippen und stieß einen Pfiff aus. Sie drehte sich zu Sirius um „Und jetzt lauf.“ Sie rannte sie über den Kiesweg zum Tor und Sirius folgte ihr. Ein paar Meter, bevor sie am Tor waren, erschienen die beiden Pferde. Pintura machte im Rennen eine Handbewegung und an den Pferden erschienen Sattel und Zaumzeug. Pintura machte einen gewaltigen Satz und schwang sich aufs Pferd. Sirius tat es ihr gleich. Pintura riss heftig die Zügel herum und das Pferd wieherte, bevor es lospreschte. Sirius folgte ihr. Nur was tat sie da? Sie ritt genau ins Dorf und nicht in die entgegengesetzte Richtung zur Hütte. Als sie das Dorf erreichten, sah er das Ausmaß. Überall brannten Häuser und die Menschen liefen schreiend durch die Straßen. Pintura ritt einfach hindurch ohne Rücksicht zu nehmen. Sirius versuchte niemanden zu treffen und tat sich schwer dabei.
Vor einem Haus stoppte Pintura ihr Pferd so abrupt, dass seine Hinterbeine sich in die Erde bohrten. Sirius riss an den Zügeln und auch sein Pferd blieb stehen, jedoch machte er nicht so eine elegante Figur dabei, wie Pintura. Diese war von ihrem Pferd abgestiegen und rannte in das Haus. Sirius war vollkommen durcheinander. Das Dorf brannte, über seinem Kopf flog immer wieder dieser Drache her und spuckte noch mehr Feuer. Und die Schreie hallten bedrohlich in seinen Ohren. Also warum rannte sie in das Haus? Kurzerhand sprang er vom Pferd und rannte ebenfalls in das Haus. Dann sah er das Feuer. Der hintere Teil des Hauses brannte schon. Er musste sie finden. Immer wieder schrie er ihren Namen, während er durch das Haus rannte. Dann bekam er eine Antwort.
„Sirius! Ich bin hier!“ Er folgte der Stimme und lief in ein Zimmer. Dort stand sie und wühlte in irgendwelchen Sachen. Das Feuer hatte sich bereits ausgebreitet und sie stand mittendrin. Er lief zu ihr „Pintura! Komm schon, wir müssen hier raus.“ Sie stieß seinen Arm weg „Ich muss es mitnehmen.“
„Was denn?“ Sie antwortete ihm nicht, sondern durchsuchte weiter die Sachen.
„PINTURA!“ Endlich zog sie etwas aus dem Stapel von Papier. Sie schaute es an „JA!“ Dann sah sie Sirius an „Wir können.“
„Na, dann aber mal los. Hier bricht gleich alles zusammen.“
Sirius nahm ihre Hand und zog sie zur Tür. Als sie raus kamen, setzten sie sich wieder auf die Pferde. Als Pintura ihr Pferd drehte, um los zu reiten, sah sie Marian, der auf seinem Hengst saß. Er lächelte sie an „Du hast mir nicht Bescheid gesagt.“
Pintura sah ihn feindselig an „Eigentlich hatte ich das auch nicht vor. Aber wo du schonmal hier bist... lass uns abhauen.“
Sie gab ihrem Pferd die Sporen und die Drei preschten los.
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