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Fanfiction

The Right Kind Of Wrong - Trifolium Pratense

von Daya

Zaubertränke war im sechsten Jahr die Hölle. So sehr Snape sie schon in den vergangenen Jahren gepiesackt hatte, umso mehr tat er es jetzt. Ständig standen sie unter seiner Kontrolle, er achtete peinlich genau auf Korrektheit und Sauberkeit und permanent mussten sie spezifische Fragen zu den aktuellen Tränken beantworten können. Es gab so gut wie keinen Schüler, der seinen Anforderungen genügen konnte, daher war der Kurs auch relativ klein.
Die meisten Teilnehmer waren Slytherins, die unter der Gunst des Tränkemeisters standen. Daneben gab es noch ein Hand voll Hufflepuffs, Ravenclaws und Gryffindors, wobei letztere wohl am meisten unter der neuen, straffen Art zu leiden hatten.
Diejenigen von ihnen, die diesen Kurs belegen mussten, taten alles, um im Unterricht mitzukommen und möglichst nicht aufzufallen. Sie alle hassten dieses Fach.
Auch heute sprach Snapes Gesicht Bände. Seine Lippen waren säuerlich gekräuselt, die Augen zu kleinen Schlitzen verengt, während er seinen Blick langsam über die Schüler gleiten ließ.
Bedächtig fing er an, vor ihnen auf und ab zu gehen, wobei er den Blick keine Sekunde von ihnen wandte.
„Nachdem ich mir am Wochenende ihre grauenhaften und absolut unzureichenden Aufsätze zum Thema >Magische Gegengifte< durchgelesen habe, bin ich nach langer Überlegung zu dem Entschluss gekommen, dass wir heute ein Gegengift mischen werden. Dieses wirkt vor allem gegen Tränke, die Nieren, Leber und Blase angreifen. Ich bin mir zwar sicher, dass bei den meisten“, sagte Snape und warf dabei Harry, Ron und Neville einen langen Blick zu, „das Ganze in einer Katastrophe enden wird, doch wird es die wenigen wirklich Begabten unter ihnen hoffentlich weiterbringen.“
Mit einem Schwenker seines Zauberstabs erschien eine Liste vieler Anweisungen auf der Tafel.
Der Rezeptur, wie Hermine vermutete, aber vielleicht waren es auch mögliche Tode, die sie sterben konnten, wenn sie den Trank falsch brauten. Bei Snape wusste man ja nie.
Schon nachdem sie die erste Zeile der Anleitung gelesen hatte, wurde ihr klar, dass dies keine leichte Aufgabe werden würde. Von Anfang an war genauste Präzision gefragt. Niemand – mit Ausnahme vielleicht von ihr selbst – würde diesen Trank vervollständigen können.
Erschüttert stellte sie fest, dass sie sich selbst in Gedanken eingebildet anhörte. Dabei war das gar nicht der Fall. Was konnte sie denn schon dafür, dass sie überdurchschnittlich intelligent war? Das Ganze war ja wohl kein Grund sich zu schämen. Außerdem war es Fakt, dass sie in diesem Jahrgang eine der wenigen war, die mit einer Begabung zum Brauen von Zaubertränken gesegnet war. Sollte sie denn lügen?
Kurzum befand sie, dass sie sich schon im Recht damit befände, zu behaupten, dass sie die Einzige sein würde, die diesen Trank fehlerfrei herstellen konnte.
„Sie haben genau neunzig Minuten Zeit und ich wünsche keine privaten Gespräche“, sagte Snape kühl, während er auf eine Uhr über dem Ausgang blickte. „Ihre Zeit läuft ab – Jetzt!“
Anschließend setzte er sich an seinen Lehrertisch und vertiefte sich in einige Pergamente.

Hermine - ehrgeizig wie immer - nahm sofort ihren Kesseln, um ihn mit Wasser zu füllen. Rasch schwang sie ihren Zauberstab und ein Strahl Wasser brach aus seiner Spitze hervor. Im hohen Bogen floss er in den dunklen Kessel und ließ nicht nach, bis er an den Rand gefüllt war und Hermine den Zauberstab zurücknahm.
Sie schaute zur Tafel auf, um die nächste Zeile der Rezeptur zu lesen und dabei fiel ihr Blick erneut auf ihren Lehrer.
Er sah müde aus, fand sie. Sehr müde. Wie ein gejagter Hund, den man zulange gehetzt hatte, schließlich kraftlos am Boden lag und winselte. Aber Professor Snape war niemals müde. Sie alle kannten ihn nur stolz und unerschütterlich wie einen Riesen. Sie musste sich geirrt haben. Vielleicht hatte sie sich ja nur verguckt. Es war doch möglich, dass sie seinen Gesichtsausdruck nur falsch gedeutet hatte, oder sie einer optischen Illusion unterlegen war.
Schließlich war es schon oft vorgekommen, dass Snape sich zu Stundenanfang ganz ruhig verhalten hatte, bis er später dazu überging die Gryffindors zu quälen. Wahrscheinlich überlegte er sich in der Zeit des Nachdenkens die ganzen Gemeinheiten, die er später verteilen würde, dachte Hermine.
Als sie ihren Blick erneut auf ihn heftete, zeigten die dunklen Ringe unter seinen Augen und das angespannte Gesicht jedoch sofort, dass sie sich nicht geirrt hatte.
Das Ganze war sehr merkwürdig.
Doch dann stellte sie etwas fest, das die Ausgefallenheit des bisherigen Tages weit übertraf. Irgendetwas an ihrem Lehrer war anders – mal abgesehen von seiner matten Erscheinung. Sagen, was es war, konnte sie jedoch nicht. Er wirkte einfach ... anders. Zum wiederholten Mal fragte sie sich, was hier nur vor sich ging. Es war, als würde sich etwas im Nebel vor ihr verbergen. Zwar konnte sie die Umrisse erkennen, doch konnte sie es nicht ergreifen.
Schließlich seufzte sie tief und schob ihre Gedanken beiseite. Im Endeffekt hatte es keinen Sinn sich darüber den Kopf zu zerbrechen, sie würde die Wahrheit nicht herausfinden. Desweiteren ging es sie natürlich nichts an, aber das war eher nebensächlich.
Bestimmt nahm sie eine zehnfüßige Raupe, der sie den Kopf abtrennte und sie fein säuberlich in vier gleich große Teile segmentierte. Hermine war wieder in ihrem Element.

Als ihr Trank nach siebzig Minuten konzentrierten arbeitens die dunkelblaue Farbe eines Nachthimmels angenommen hatte, schaute sie zufrieden auf. Ein feuchter, silbrig glänzender Dunst stieg aus ihrem Kessel empor und verpuffte über ihr in kleinen Wölkchen.
Ihre Haare standen, aufgrund der abnormen Feuchtigkeit, in alle Richtungen von ihrem Kopf ab und kringelte sich in kleinen Löckchen. Schweißperlen waren auf ihrer Stirn zu sehen. Dennoch lächelte Hermine zufrieden. Alles war genau so, wie es sein sollte.
Vorsichtig lugte sie zu den Kesseln neben ihr. Nirgends konnte sie silbrigen Dunst aufsteigen sehen, was ihre Vermutung bestätigte, dass sie die Einzige war, die es bisher geschafft hatte.
Harrys Trank war erst sonnengelb und Ron rührte immer noch aufmerksam einmal gegen den Uhrzeigersinn und dreimal dagegen.
Seamus' Trank hatte, aus Hermine unerklärlichen Gründen, die Farbe von Gras angenommen. Obendrein war er zähflüssig wie Kuchenteig und klebte an seinem Zauberstab. Sie starrte Seamus an, der leicht nervös dreinblickte.
„Was hast du denn getan, Seamus?“, wisperte sie kaum hörbar.
Er warf ihr einen gereizten Blick zu und strich sich unnötigerweise durch die Haare. Dadurch landete auch einiges der grünen Masse in seinem Haar – seine in Drachenhauthandschuhe gepackten Hände waren über und über bekleckert mit dem Zeug -, was er jedoch nicht weiter zu bemerken schien.
„Seamus“, begann Hermine, doch ein gereiztes Zischen ließ sie verstummen.
„Hermine, wenn ich wüsste, was ich falsch gemacht habe, würde ich den Fehler beheben“, sagte er sarkastisch. „Also kümmere dich bitte um deinen eigenen Trank. Momentan kann ich echt keine schlauen Kommentare von der Seite gebrauchen!“
Damit drehte er sich demonstrativ wieder zu seinem Kessel um, aus dem nun ein merkwürdig schwarzer Dunst aufstieg, warf noch schnell einen unruhigen Blick zu Snape und rührte weiter in seiner Flüssigkeit, die mittlerweile eher ein Brei zu sein schien.
Hermine hatte schon den Mund geöffnet, um noch etwas zu sagen, klappte ihn dann aber wieder zu. Es hätte ja doch keinen Sinn, schloss sie. Seamus würde sich nur wieder aufregen und spätestens wenn ihm morgen Hörner gewachsen oder seine Haare pink waren, würde er sich schon bewusst werden, um was es ihr eigentlich gegangen war.
Anstatt ihn auf seine möglicherweise recht ungesunde Haarkur hinzuweisen, schaute sie weiter am eigenen Tisch entlang. Harry und Ron hatten es immer noch nicht geschafft ihre Tränke fertigzustellen, Aliyahs jedoch war ebenfalls blau. Nicht so schön, wie ihr eigener, aber dunkelblau.
Verwundet starrte sie in den Kessel. Normalerweise war sie die Einzige in der Klasse, die in der vorgegebenen Zeit das entsprechende Ziel erreichte. Anscheinend hatte sie Konkurrenz bekommen.
Ein freudiges Flackern glomm in ihren Augen auf. Vielleicht würde Zaubertränke ja doch noch ganz lustig werden. Wenn Aliyah ebenfalls begabt in Zaubertränke war, hatte sie endlich jemanden gefunden, mit dem man ein vernünftiges Gespräch führen konnte. Ron und Harry waren zwar ihre besten Freunde, aber von Zaubertränke hatten sie zugegebenermaßen keine Ahnung.
Plötzlich wurde ihr bewusst, was sie gerade tat. Immer noch starrte sie in Aliyahs Kessel, als säße dort ein weißes Kaninchen. Es musste recht absurd wirken. Verwirrt richtete sie den Blick auf. Aliyah lächelte ihr nett zu und nickte. Ein Grinsen stahl sich in Hermines Mundwinkel. So schlimm konnte diese Aliyah ja nun wirklich nicht sein. Möglicherweise ein wenig kühl, aber doch ansonsten eigentlich ganz umgänglich - bis jetzt. Lieb nickte sie zurück, dann wandte sie sich wieder ihrem Kessel zu.
Hätte Hermine gewusst, wie diese Stunde weitergehen sollte, so hätte sie wahrscheinlich nun tief geseufzt und den Kopf geschüttelt, doch so schmunzelte sie einfach weiter ihr Gegengift an.

Das Rascheln von Snapes Pergamenten hatte den Kerker erhallt, seit Hermine ihre Arbeit begonnen hatte und als es auf einmal verstummte, schreckte sie aus ihren Gedanken. Neugierig blickte sie auf. Ihr Zaubertranklehrer hatte die Pergamente beiseite gelegt und musterte die Tischreihen mit seinen Schülern.
Wieder beschlich Hermine das Gefühl, dass irgendetwas mit ihm nicht so war wie sonst, doch erneut konnte sie nicht feststellen, was es war. Stirnrunzelnd blickte sie in seine dunklen Augen. Sie erinnerten sie an eine wolkenlose Nacht, in der in weiter Ferne kleine Sterne am Himmelszelt leuchteten.
Dann trafen sich ihre Blicke. Hermine lief ein Schauer über den Rücken, ihre Nackenhaare stellten sich auf und vor Anspannung hielt sie den Atem an. Am liebsten wollte sie den Blick abwenden, in eine andere Richtung schauen, so tun als hätte sie ihn nie beobachtet, doch es war ihr nicht möglich. Inbrünstig hoffte sie, dass er einfach weiterschauen würde.
Er tat ihr diesen Gefallen jedoch nicht. Stattdessen lehnte Snape sich auf seinem Tisch leicht vor und musterte sie abschätzend. Hermine wurde leicht nervös und schluckte. Wahrscheinlich war sie soeben zum Opfer seiner heutigen Pein gewählt geworden.
Plötzlich verzog er jedoch den Mundwinkel, richtete sich wieder auf, nickte aus einem unklaren Grund und schaute zu Ron.
Verwirrt schaute sie ihren Freund an. Was war nur los? Sie wusste zwar nicht, was die Geste zu bedeuten hatte, doch sie war höchst seltsam.
„Ist etwas?“, fragte Ron und musterte sie skeptisch.
Hermine schüttelte den Kopf.
„Sicher?“
Sie nickte.
„Ganz sicher?“
Sie nickte erneut.
„Wirklich?“
Sie nickte ein weiteres Mal. Damit schien er sich zu begnügen, denn er stampfte weiter seine Grinhörner.
„Hatte ich nicht gesagt, dass ich keine privaten Gespräche wünsche?“, sagte eine Stimme in ihrem Nacken und sie fuhr zusammen. Peinlich berührt drehte sie sich um. Sie starrte in das Gesicht des allseits verhassten Lehrers.
„Wie bitte, Sir?“, frage sie höflich, es war ihre einzige Möglichkeit aus der Sache heil herauszukommen. Insgeheim fragte sie sich, wie er es so schnell geschafft hatte, unbemerkt hinter sie zu gelangen.
„Miss Granger, hatte ich nicht zu Beginn der Stunde erwähnt, dass ich keine privaten Gespräche dulde?“
Schon wieder nickte Hermine. „Ja, Sir, das haben sie!“
„Und warum haben sie sich dann meinen ausdrücklichen Anweisungen widersetzt?“, zischte er deutlich vernehmbar. Sie spürte, wie alle Augen im Raumes auf ihr hafteten.
„Ähm“, stammelte sie. „Ähhh...“
Es war einer der sehr seltenen Augenblicke, in denen sie Harry um seine Gabe beneidete, in Voldemorts Geist eintauchen zu können. Hätte sie nun in irgendeinen Verstand eindringen können, hätte sie nicht gezögert es bei Harry zu tun. Er hätte sicher eine passende Ausrede gehabt. Harry Potter schaffte es immer, aus allem irgendwie heil herauszukommen. Aber sie war nun mal nicht Harry Potter. Sie war Hermine Granger und so saß sie nur da und lief rot an.
„Ich habe es vergessen, Professor“, erklärte sie schließlich dumpf, als sie unter seinem durchdringendem Blick zusammenbrach.
Snape schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Und das von ihnen, Miss Granger. Sie können sich doch sonst immer alles merken!“
Die Slytherins fingen an zu kichern und zu lachen. Er lächelte zufrieden; wie eine Fliege, die gerade einen großen Haufen Mist entdeckt hatte.
„Zwanzig Punkte Abzug für Gryffindor. Weil sie heute schon zum zweiten Mal gegen meine Anweisungen verstoßen haben!“
Wäre es möglich gewesen, Hermine wäre noch röter angelaufen.
„Ja, Sir!“
Rons Hand legte sich auf ihre Schulter, streichelte sie beruhigend. Dankend warf sie ihm einen Blick zu. Er verstand zwar nicht sonderlich viel von Gefühlen, doch er kannte sie genau und musste wissen, wie aufgewühlt sie war.
„Mr Weasley“, schallte erneut Snapes Stimme durch den Raum, wie das Donnern eines Gewitters. „Sie werden ihre Annäherungsversuche an Miss Granger besser auf später verschieben!“
Hermine sah, wie Ron ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte.
„Sir“, stotterte er, als hätte er gerade einen heftigen Schlag auf den Kopf bekommen. „Ich habe nicht ... Ich ...“
„Mr Weasley, es ist nicht nötig, dass sie sich in Ausreden flüchten. Sie konzentrieren sich besser auf ihr Gegengift, sonst wird es wohl nie fertig werden.“ Er lugte in Rons Kessel.
„Was mich bei ihnen nicht weiter verwundern würde.“ Ron sackte auf seinem Stuhl zusammen und sah aus, wie ein Häufchen Elend. Harry hingegen schien vor rasender Wut zu kochen. Seine Augen glitzerten gefährlich.
Unauffällig griff Hermine unter dem Tisch nach seiner Hand. Einen Wutausbruch seinerseits konnte nun wirklich niemand gebrauchen. Es würde ihm nur Nachsitzen einhandeln und weiteren Punktabzug für Gryffindor geben. Und sie kannte ihren Harry doch, lange würde er sich nicht mehr unter Kontrolle halten können.
Ihr Zaubertranklehrer schien jedoch das Interesse an ihnen verloren zu haben. Er hatte Seamus entdeckt, der ängstlich dreinblickte und nervös zitterte. Er wirkte wie ein in die Ecke gedrängtes Tier, das seinem Jäger nun hilflos ausgeliefert war.
Snapes Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen. Mit ein paar Schritten eilte er auf Seamus zu.
„Mr. Finnigan“, keuchte er. „Wie, zum Teufel, haben sie das zustande gebracht?!“ Entgeistert starrte er in den Kessel, rümpfte schließlich angewidert die Nase. Vorsichtig, als würde das Gebräu jeden Moment in die Luft fliegen, berührte er es mit seinem Zauberstab. Als er ihn wieder zurückzog, klebte an ihm ein seltsam gelb-grüner Brocken.
„Sieht aus wie ein riesiger Popel“, flüsterte Harry Hermine ins Ohr. Belustigt grinst er.
„Scht“, machte sie. „Noch mehr Stress mit Snape kann ich mir heute nicht mehr leisten.“
„Ich hätte ja vieles von ihnen erwartet, Mr Finnigan“, meinte Snape schließlich, nachdem er den gigantischen Popel einige Zeit lang angestarrt hatte. „Aber das nicht! Selbst Longbottem hat diese Aufgabe besser bewältigt als sie. Könnten sie mir bitte erklären, wie sie das hier“ ,er hielt Seamus das Ding unter die Nase,es wirkte als rang er um die richtigen Worte, ,,kreiert haben.“
Er wirkte nun vollkommen verstört. Den Mund weit offen, die Augen geweitet, saß er auf seinem Stuhl und blickte hoch zu dem Tränkemeister.
Hermine wusste, wie er sich fühlt. Sie selbst hatte es heute schon einige Male erlebt.
„Ich weiß es nicht, Professor“, röchelte Seamus letztlich.
„Sie wissen es nicht“, wiederholte Snape. Seine Augen funkelten böse.
„Das wundert mich nicht“, knurrte er. „Wissen sie eigentlich über irgendetwas Bescheid?! Und sie?“
Schnaubend drehte er sich zu Aliyah um, welche hinter Seamus saß. „Warum, Miss Dolohow, haben sie Mr Finnigan nicht Einhalt geboten, als er begann, sein Gegengift zu runieren? Sie hätten es doch bemerken müssen.“
Hermine riss die Augen auf. Ihr Lehrer hatte anscheinend vollends den Verstand verloren. Nun gab er Aliyah die Schuld? Sie hatte doch wohl nicht im geringsten damit zu tun. Ein schwache Welle von Wut ebbte in ihr auf.
Das blasse Mädchen saß immer noch vollkommen gelassen auf ihrem Platz, hatte den Kopf auf eine ihrer Hände gestützt und blickte ihn aus ruhigen Augen an.
„Sie haben mir nicht mitgeteilt, dass es meine Aufgabe ist, darauf zu achten, dass meine Mitschüler sich nicht benehmen wie Volltrottel, Professor“, antwortete sie fast beiläufig.
„Miss Dolohow“, schnaubte Snape wütend und stemmte sich mit den Armen auf ihren Tisch, „sie sollten aufpassen, wie sie mit mir reden!“ Dann lugte er in ihren Kessel und schien sehr erfreut, denn ein merkwürdiges Funkeln glitzerte in seinen Augen.
„Aber anscheinend waren sie ja nicht einmal selbst dazu in der Lage, ihren Trank korrekt zu brauen. Er hat nicht die optimale Farbe erlangt!“ Er grinste hämisch.
Aliyah klappte der Kiefer nach unten. Es war das erste Mal, stellte Hermine fest, dass sie nicht gelassen reagierte. Das schwarzhaarige Mädchen starrte ihren Lehrer perplex an.
„Sir“, verteidigte sie sich und in ihrer Stimme war ein winziger Hauch Hysterie, „der Trank ist vollkommen korrekt gebraut worden!“
Snape bohrte seinen Blick in sie. „Inkorrekt, sie haben eine Zutat falsch verwendet!“
Die Wut, die Hermine anfangs nur in den Fingern gekitzelt hatte, dann langsam ihre Arme hinaufgekrochen war, hatte nun ihre Brust erreicht. Sie lastete auf ihr, als würde jemand ihre Lunge mit dicken Seilen zusammenschnüren. Es war nicht ungewöhnlich, dass Snape sich unfair verhielt, aber heute benahm er sich besonders ungerecht. Aliyahs Trank war annähernd perfekt und er führte sich auf, als hätte sie es gewagt, ihm einen besonders großen Popel aus Seamus' Kessel unter die Nase zu halten.
„Der Trifolium Pratense(*), auch bekannt als Rotklee, wird niemals komplett in einen Trank gegeben. Nur fein säuberlich abgetrennte Blütenblätter werden den Mixturen beigemischt“, erklärte er.
Es war der Moment, in dem Hermine innerlich explodierte. Die Seile rissen.
„Sir“, rief sie, „das konnte Aliyah nicht wissen. Ich habe mich vor einiger Zeit schon mit den Lehrplänen von Durmstrang beschäftigt und der Rotklee wird bei ihnen erst im siebten Schuljahr verwendet!“
Noch bevor sie zu Ende gesprochen hatte, wusste sie, dass es ein Fehler gewesen war. Ihr Zaubertranklehrer war herumgeschnellt. Wütend baute er sich vor ihr auf. Auf Hermine wirkte er wie ein Stier, den man soeben in die Arena gelassen hatte.
„Miss Granger, wie können wie es wagen?“ zischte er. „Wie können sie es wagen ...“
„Sir“, begann sie – wenn sie schon untergehen musste, dann aber mit einem Knall -, „Aliyah konnte es wirklich nicht wissen und an Seamus' Trankvermasselung trägt sie auch keine Schuld! Ich finde, dass sie sie sehr unfair behandeln. Außerdem glaube ich nicht - “ Hermine kam nie dazu, diesen Satz zu Ende zu sprechen, denn in ebenjenem Augenblick schlug Snape mit der Faust auf den Tisch.
„Es interessiert mich nicht, was sie glauben, Miss Granger! Was meinen sie, wer sie sind? ... Fünfzig Punkte Abzug für Gryffindor und SIE werden Strafarbeiten machen. Zwei Wochen Nachsitzen und jetzt verschwinden sie aus diesem Klassenzimmer!“, brüllte Snape und warf sie aus dem Unterricht.
Erst vor der geschlossenen Tür wurde ihr bewusst, dass sie Snape zum ersten Mal in sechs Jahren hatte schreien hören. Dann wurde ihr ihre Situation klar.
Sie musste nachsitzen und sie – Hermine Granger – war aus dem Unterricht geworfen worden.
Die Skurrilität des Tages hatte ihren Höhepunkt erreicht.


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(*) Jaja, ich weiß ich habe es falsch geschrieben. Normalerweise wird das „Pratense“ klein geschrieben, aber das sage ich nur: 'Künstlerische Freiheit' Sieht einfach schöner aus.
Der Trifolium pratense ist übrigens nichts anderes als unser ganz normaler Wiesenklee (soweit ich da informiert bin ^^). Gelegentlich wir er auch Rot-Klee genannt. Für alle die noch nie Klee gesehen haben – auch wenn ich glaube das sich die Zahl auf ein Minimum beschränken dürfte - hier noch ein Zitat aus Wikipedia: „Die Art hat am Grund rundliche, oben längliche, beiderseits feinhaarige Blättchen mit einem helleren Fleck in der Mitte und eiförmigen Nebenblättchen.“

Ich danke natürlich allen, die mir einen Kommi geschrieben haben. Hat mich sehr gefreut. *alle abknuddel*


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Wir haben immer schon gespürt, dass sich zwischen Ron und Hermine etwas entwickelt, obwohl ich und Emma uns dessen nicht bewusst waren. Doch in diesem Film gestehen beide sich das ein. Als Hermine mit Viktor Krum auf dem Weihnachtsball erscheint, kapiert Ron endlich, dass er etwas für sie empfindet.
Rupert Grint