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Fanfiction

Schuldig - Epilog

von synkona

23.09.1998

Die Herbstsonne brach durch die Wolken und lieĂź Schatten ĂĽber den Grabstein tanzen.
Ein leichter Wind wehte und brachte die bunten Blätter in den Bäumen zum Rascheln. Harry hatte beide Hände fest in den Taschen seines Mantels vergraben. Ausdruckslos starrte er auf die Blumen, die auf dem Grab lagen, das einsame Licht einer Kerze, die darauf brannte und die geschwungenen, silbernen Buchstaben auf dem Grabstein.

Draco Malfoy

1980-1998

Vor zehn Tagen war Harry aus dem Krankenhaus entlassen worden. Seine physischen Wunden waren allesamt gut geheilt, nur die seelischen waren geblieben. Er hatte seinen Besuch bei Dracos Grab hinausgezögert, obwohl er die ganze Zeit über gewusst hatte, dass er herkommen würde. Und doch war es ein wenig so, als ob er seinen Tod damit endgültig akzeptierte.

Es war viel geschehen, in den vergangenen drei Wochen.
Sein Name stand in allen magischen Zeitungen, Hogwarts würde in den nächsten Tagen neu eröffnen und die Menschen fingen an, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Es war eine Zeit der Neuanfänge, eine Zeit, in der man mit dem Vergangen endgültig abschloss, um zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Deswegen war er hier.

Harry seufzte und trat näher an das Grab heran, um mit den Fingern über die glänzenden Buchstaben von Dracos Namen zu streichen.
„Es tut mir Leid“, flüsterte er, in der Hoffnung, dass Draco ihn hören konnte, wo immer er jetzt auch war. Vielleicht auch deswegen, weil er sich selbst noch nicht verziehen hatte.

„Ich war da“, fuhr er leise fort und Tränen stiegen ihm in die Augen. „Ich bin zurückgekommen, um mein Versprechen einzulösen, aber …“
Er wandte sich von dem Grabstein ab und schaute betreten zu Boden. Er wünschte, er wäre eine Woche früher da gewesen. Nur eine einzige Woche. Es hätte gereicht.

„Weißt du was?“, meinte er und lachte leise. „Ich hab nachgedacht. Und jetzt denke ich, dass du Recht hattest. Wir hätten Freunde sein können. Und auch mehr. Was immer wir gewollt hätten.“

Harry biss sich auf die Unterlippe.
„Ich hätte gerne gewusst, was noch alles hätte passieren können.“

Mit dem Handrücken wischte er sich die Tränen aus den Augen und versuchte innerlich das zu tun, weswegen er hergekommen war - loslassen. Er konnte es nicht.

„Willst du das wirklich wissen?“

Harry erstarrte, als er die Stimme hörte. Hinter ihm. Genau hinter ihm hatte jemand gesprochen. Mit einer Stimme, die ihm so vertraut war, dass er kaum zu glauben wagte. Und doch hatte sie sanft gesprochen, nicht überheblich, nicht kühl und herablassend. Harry kniff die Augen zusammen. Er hatte furchtbare Angst davor, sich umzudrehen. Wahrscheinlich bildete er sich das alles nur ein. Die Stimme, die ganze Situation. Wahrscheinlich war nichts davon wirklich. Aber wenn doch…

Langsam drehte sich Harry um und öffnete die Augen. Was er sah, kam ihm so unwirklich vor, dass er im ersten Moment glaubte, er wäre verrückt geworden. Er bekam plötzlich keine Luft mehr, konnte keinen Gedanken mehr fassen. Er stand einfach nur da.

Vor ihm, nur einige Meter weit entfernt, stand Draco, lässig an einen Baumstamm gelehnt. Er lächelte.
Es gab keine Worte, die dieser Situation gerecht geworden wären. Harry versuchte angestrengt, sie zu finden, aber es gelang ihm nicht. Selbst wenn er einen klaren Kopf gehabt hätte. Sein Verstand war mit einem Mal wie vernebelt. Sein Herz pochte so laut, dass er es hören konnte. Und alles, was er tat, war hoffen. Hoffen, dass es wirklich war und keine Lüge, die ihm sein Unterbewusstsein vorgaukelte. Draco legte den Kopf schief und sah ihn direkt an. Es schien, als würde er darauf warten, dass Harry etwas sagte. Irgendetwas.

„Wie?“, brachte Harry schließlich mühsam hervor.

„Eigentlich ist das nicht wichtig“, erwiderte Draco und sein Lächeln wurde breiter. „Aber ich hätte gedacht, dass es dir selbst in den Sinn gekommen wäre.“

Harry schĂĽttelte nur den Kopf.

„Na ja“ Draco seufzte. „Der Dunkle Lord war plötzlich auf der Flucht, die Todesser wütend, ich ein Verräter … die perfekte Kombination. Sie haben wohl gewusst, dass wir beide miteinander geredet haben. Sie haben mir die Schuld an dem Dilemma des Dunklen Lords gegeben, verstehst du? Sie hätten mich immer gejagt. Selbst du kannst nicht glauben, dass es jemals gelingen wird, alle treuen Diener des Dunklen Lords unschädlich zu machen.“

Harry fand nach wie vor keine Worte. Aber die Hoffnung wandelte sich langsam in Sicherheit.
„Und …“, fing er an, brach aber sofort wieder ab.

„Und ich habe einen Entschluss gefasst“, beendete Draco den Satz für ihn. „Man sagt, Todgesagte leben länger. Mal sehen ob's stimmt.“
Er trennte sich von dem Baumstamm und kam ein paar Schritte auf Harry zu. Das Lächeln war von seinen Lippen verschwunden.

„Ich werde fortgehen müssen“, sagte er ernst. Die Worte beunruhigten Harry. Er hatte immer noch mit den Gefühlen zu kämpfen, die Dracos Anwesenheit, Dracos Lebendigkeit, in ihm hervorgerufen hatte. Und nun sagte er, er wolle gehen. Einfach so.

„Es ist besser, wenn ich in den Köpfen der Menschen weiterhin als tot gelte“, fuhr Draco fort. „Weißt du, es gibt nicht viele, die wissen, dass ich noch lebe. Nur du und … jemand, der mir dabei geholfen hat, die Sache durchzuziehen.“

Harry schluckte hart. Es war ihm unmöglich die Unruhe in seinem Innern zu vertreiben oder sein Herz dazu zu bringen, langsamer zu schlagen. Aber er fand seine Sprache wieder.

„Wieso bist du hier?“, fragte er. „Wieso erzählst du mir das?“
Es waren nur zwei der unendlich vielen Fragen, die er gerne gestellt hätte. Er wusste nicht einmal genau, warum er gerade diese beiden gewählt hatte.

„Aus dem selben Grund wie du“, antwortete Draco. „Weil ich neugierig darauf bin, was noch sein könnte.“

Harry hätte nicht gedacht, dass sein Herz noch einmal schneller schlagen konnte. Es überraschte ihn selbst, dass er sprechen konnte, ohne zu stottern.

„Hast du nicht eben gesagt, du würdest fortgehen?“

„Na und?“ Draco zuckte mit den Schultern. „Das heißt noch lange nicht, dass ich allein gehen muss.“

„Du meinst …“, fing Harry an, sprach den Satz aber nicht zu Ende. Er musste das alles erst einmal verarbeiten. Irgendwie ging ihm das Ganze ein wenig zu schnell.

„Ein neues Leben“, sagte Draco. „Das Angebot steht. Wenn du Lust hast …“

„Ich … ich weiß nicht“, stammelte Harry und kam sich dabei vor, wie ein hilfloser kleiner Junge. Er mochte Draco. Sehr sogar. Das wusste er jetzt. Aber es gab immer irgendwelche Konsequenzen. Er brauchte Zeit zu Nachdenken.

„Du hast Angst“, stellte Draco mit einem breiten Grinsen fest.

„Ich hab keine Angst“, protestierte Harry sofort, als hätten Dracos Worte eine Art Reflex in ihm wachgerüttelt.

Draco kam näher.

„Und ob du Angst hast.“ Er legte seine Hand an Harrys Wange. Alle Harrys Bemühungen, eine klare Antwort zu finden, schwanden damit dahin. Und trotz seines rasenden Herzens, seines rauschenden Blutes, der ganzen Verwirrung … Trotz all dem fühlte er sich plötzlich sicher.

„Ich hab keine …“, setzte er noch einmal an, doch der Rest des Satzes schien nicht mehr wichtig, als Draco ihn küsste. Nichts schien mehr wichtig, nicht einmal er selbst. Für einen Moment verlor er sich irgendwo zwischen Raum und Zeit.
Dann löste sich Draco von ihm, nur um ihm wenige Worte ins Ohr zu flüstern.

„Überwinde deine Angst … Es lohnt sich …“

Und mit einem Mal war sich Harry sicher. Die Verwirrung, die Zurückhaltung, all das verschwand. Es war eine Zeit der Neuanfänge. Und genau das würde er sich zu Herzen nehmen.


ENDE



_________________________________________________

An dieser Stelle möchte ich mich bei all denen bedanken, die diese Geschichte gelesen haben und mir so nette Kommentare hinterlassen haben :-)

Übrigens wird es zu dieser Geschichte so etwas wie eine Fortsetzung geben: "Schuldig" ist die Vorgeschichte zu einem großen Projekt, an dem ich derzeit arbeite. Beide Geschichten können eigenständig gelesen werden, aber ein paar Elemente aus Schuldig werden im Lauf der anderen Story wieder aufgegriffen, z.B. Dracos geheimnisvoller Helfer.
Die Geschichte heißt "Aufstand der Vampire" und ist als Trilogie geplant. Sie beginnt ein paar Jahre nach "Schuldig" und mittlerweile sind Harry und Draco nach Kanada ausgewandert und haben eine neue Identität angenommen. Alles wäre gut, gäbe es da nicht diese finsteren Wesen, die plötzlich nicht nur hinter ihnen her sind, sondern auch die Zaubererwelt bedrohen. Und irgendetwas verbindet sie mit Draco...


Ich wĂĽrde mich freuen, wenn der ein oder andere von euch da mal reinschaut ;-)


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