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Fanfiction

HP7-Spoiler - Harry Potter und der Blutige Dorn - Cold Hill Castle

von annj

Disclaimer: Das Ãœbliche... Nicht meins. Yadda yadda.

A/N: Liebe Leser. Falls es jemanden gibt, der diese Geschichte liest, dem möchte ich ans Herz legen, dass ich mich über jegliche Art von Feedback freuen würde. Ich denke nicht, dass diese Story so schlecht ist, dass man sich voll Grauen abwendet. Also bitte, tut einer armen Autorin einen Gefallen und gebt Feedback.

oooooooooooooooooo

Als Harry Hermine und Ron einige Abteile später wieder fand, hatte er Dracos Worte schon fast vergessen. Mit einem Seufzen fiel er auf den freien Platz neben Ron und schloss die Augen.

„Mir ist gerade eingefallen, was ich am wenigsten in Hogwarts vermissen werde.“

„Den Unterricht?“, fragte Ron.

„Nein, die Slytherins“, antwortete er und schob den Käfig seiner neuen Eule etwas tiefer in den Sitz, damit er nicht vornüber kippen konnte.

„Was hat er denn gesagt?“

„Das Übliche.“ Harry zuckte mit den Schultern und verdrängte das seltsame Gefühl in der Magengegend. „Ist doch auch egal, was er sagt. Er ist und bleibt unverbesserlich.“

„Warum haben wir diesem Blödmann eigentlich das Leben gerettet?“, wollte Ron wissen und ließ sich mit verschränkten Armen in seine Lehne fallen. „Wie ist das eigentlich? Wenn wir ihn jetzt aus Versehen aus dem Zug schmeißen würden, wären wir dann nicht quitt? Ich meine, schließlich verdankt er uns ja seine jämmerliche Existenz. Zweimal.“ Er überlegte. „Heißt das auch, dass wir ihn zweimal aus dem Zug schubsen dürfen?“

Hermine, die bisher still auf der anderen Seite gesessen hatte, ihren Kopf tief über den Tagespropheten gebeugt, schnalzte mit der Zunge, sah die beiden Jungs über den Rand der Zeitung aber nicht an.

„Und? Steht etwas Interessantes drin?“, fragte Ron. Es raschelte und Harry vermutete, dass Hermine den Kopf schüttelte.

„Noch nicht.“

Seit dem Sieg über Voldemort kam es hier und da zu kleinen Unruhen. Todesser, die ein letztes Mal aufbäumten und Chaos in die Gemeinschaft der Zauberer zu bringen versuchten. Kleine Sachbeschädigungen in Wohnsiedlungen, den Geschäften der Winkelgasse und sogar Gringotts. Das Dunkle Mal war zwei Mal gesichtet worden. Einmal über dem Haus eines Aurors, der allerdings zu dieser Zeit nicht einmal in der Nähe seines Heimes war und... über dem Haus von Severus Snape.

Doch die Euphorie der Menschen schien das nicht zu bändigen.

„Hört euch das mal an!“, sagte Hermine scharf und Harry zuckte zusammen. Sie legte die Zeitung auf ihren Knien ab, damit Harry und Ron das dazugehörige Bild kopfüber sehen konnten.

‘Einbruch in Cold Hill Castle’

Auf dem Bild war ein altes Haus zu sehen. Umzäunt von einem mindestens zwei Meter hohen Zaun, stand es etwas erhöht auf einem Hügel. Die Fenster der breiten, zwei Stockwerke hohen Vorderfront sahen alt und schmutzig aus und die Eingangstür lag im Dunkeln. Einige Vögel, vermutlich Fledermäuse, umrundeten den Schornstein wie Bienen den Honig. Ein alter Brunnen, der vermutlich seit Monaten keine Wasser mehr führte, stand unter einer knorrigen Weide.

„Hm, gemütlich!“

Hermine ignorierte Ron und begann zu lesen.

'In Cold Hill Castle, dem Anwesen der Todesserfamilie Lestranges, wurde nach Angaben des Aurors Andrew Aderley in der gestrigen Nacht ein Einbruch verübt. Kingsley Shacklebolt, neu ernannter Leiter des Autorenbüros, gab hierzu eine Erklärung ab: „Alle Orte, die als potentielle Treffpunkte verbleibender Todesser gelten, stehen seit Wochen unter ständiger Beobachtung. Aderley überwachte in der gestrigen Nacht Cold Hill Castle und bemerkte magische Aktivitäten in Form mehrerer apparierender Personen. Als er und mehrere Männer Verstärkung das Haus einige Minuten später betraten, wurden sie von den Unbekannten angegriffen. Aderley und einer seiner Kollegen leiden noch immer unter den Nachwirkungen eines „Von-Innen-nach-Außen“-Fluches. Mit ihrer vollkommenen Genesung, inklusive aller Organe an der richtigen Stelle, wird jedoch gerechnet.“ Was genau die Einbrecher im verlassenen Haus der Todesser wollten, ist noch nicht bekannt. Mehrmals wurde das Anwesen bereits durchsucht, ohne dass Hinweis auf verbleibende Gefahren gefunden werden konnten. Was die Todesser dort gesucht haben könnten, ist unbekannt.'

Hermine blickte auf und sah Harry und Ron an.

„Und? Vermutlich hat jemand beim letzten Todessertreffen sein Lunchpaket vergessen“, erklärte Ron mit einem Kopfschütteln und kramte in seinem Rucksack nach seinem 'Snape explodiert'-Kartenspiel.

„Wer weiß, vielleicht hat Bellatrix auf mehr aufgepasst als auf Voldemort“, sagte Hermine mit festem Unterton. Doch Harry hatte nicht die geringste Lust, neue Verschwörungstheorien aufzustellen. Davon hatte er in seinem bisherigen Leben wahrlich mehr als genug gehabt. Um möglichst unbeteiligt auszusehen, begann er eifrig in seinen Hosentaschen nach Geld zu kramen und stand schließlich auf. „Ich hole was zu essen. Bin gleich wieder da.“

„Ich komme mit“, sagte Ron hastig und sie ließen Hermine alleine zurück im Abteil. Sie hatte sich grübelnd zurück in ihre Lektüre vertieft, noch bevor die Tür ins Schloss fiel.

Ron und Harry quetschten sich durch die Gänge des Zuges. Viele Schüler waren ebenfalls auf den Gang getreten und hockten in kleinen Grüppchen auf dem Fußboden, sahen aus dem Fenster oder vertraten sich die Beine. Am anderen Ende des Zuges hatte die Lady mit dem Süßigkeitenwagen bereits begonnen, ihre Runde zu drehen. Sie luden so viele Kürbispasteten, Schokofrösche und Bertie Botts Bohnen wie möglich in ihre Umhangtaschen und auf ihre Arme und traten den Rückweg an, der mehr zu einem Hindernislauf wurde als alles andere. Ein Erstklässler schaffte es genau in dem Moment von seinem Platz am Boden aufzustehen, als Ron an ihm vorbei lief. Glücklicherweise war Ron groß genug, dass der Junge nur gegen die Unterseite seiner Ellenbogen stieß und einige Pasteten durch die Gegend schleuderte. Als er Harrys rügenden Blick sah, würgte er ein entsetztes „Verzeihung“ hervor und sammelte die Snacks zusammen. Mit zitternden Händen legte er sie zurück in Rons Arme und presste sich gegen das Fenster, um in vorbei zu lassen. Als sie außer Sichtweite waren, prustete Ron los.

„Hast du gesehen, wie er dich angesehen hat?“, fragte er und schnappte mit seinen Zähnen nach einer Schokofroschpackung, die verdächtig auf dem Gipfel seines Süßigkeitenberges zu wackeln begann. „Er hat gedacht, du verzauberst ihn jeden Moment in einen Minimuff.“

Harry hingegen fand das weniger zum Lachen. Doch er ließ sich nichts anmerken und bahnte sich seinen Weg weiter durch die Schülermassen. Die Schiebetür zu ihrem Waggon ging auf und Ron prallte gegen Harry, der plötzlich stehen geblieben war. Rons Süßigkeiten purzelten auf den Boden.

„Hey“, rief Harry mit unterdrückter Wut in der Stimme. „Hast du noch mehr kryptische Nachrichten für mich? Dann sag' sie mir ins Gesicht!“

„Nein Danke“, zischte Draco, der mit einem Bein in ihrem Abteil stand, bedachte Harry mit einem abschätzenden Blick und trat zurück in den Gang. „Ich bin mit euch fertig“, sagte er, erneut mit einem seltsamen Unterton, der Harry die Stirn runzeln ließ.

Doch der Slytherin hatte sich bereits umgedreht und stolzierte erhobenen Hauptes davon.

„Hermine? Bist du in Ordnung?“, rief Ron und rannte an Harry vorbei in ihr Abteil. Die Süßigkeiten lagen noch immer verstreut auf dem Fußboden. Wie angewurzelt stand Harry derweil an Ort und Stelle. „Was hat dieser Schleimbeutel dir angetan?“, fragte Ron soeben aufgeregt und Harry erwachte nun endlich auch aus seiner Starre, trat in ihr Abteil und sah Ron, der sich fürsorglich vor Hermines Sitzplatz auf den Fußboden gehockt hatte und sie anstarrte, als würden ihr jeden Moment Tentakel aus der Nase wachsen.

„Beruhige dich, Ron“, stöhnte Hermine mit einem Augenrollen. „Er wollte nur... reden.“

„Reden?“, fragte Ron ungläubig und seine Stimme wurde lauter. „Malfoy kann nicht einen einzigen Satz aussprechen, dem nicht ein Unverzeihlicher Fluch folgt. Also: Was hat er getan?“

„Nichts, Ron.“ Doch ihre Stimme klang seltsam gepresst.

Harry ließ seine Süßigkeiten auf einen Sitz gleiten, sagte aber nichts.

„Er wollte... sich nur bedanken. Ja, bedanken“, erklärte Hermine und warf Harry einen kurzen Blick zu. „Ach...“, platzte es schließlich aus ihr heraus. „Es ist albern. Er hat irgendwas von einem Plan gefaselt. Von seinem Vater. Aber Malfoy redet viel wenn der Tag lang ist. Lass dich von ihm nicht verunsichern.“

„Er wollte bestimmt nur einen letzten guten Eindruck bei uns hinterlassen“, meinte Harry sarkastisch, schnappte sich einen Schokofrosch und packte ihn aus, ohne auf die inneliegende Karte zu sehen. Achtlos warf er die Packung beiseite.

„Uhm, Harry?“, sagte Ron, als er die Karte entnahm und mit einer Grimasse darauf starrte, als hätte er ganz furchtbare Krämpfe. „Ich denke, das solltest du dir ansehen.“

Harry nahm ihm die Karte aus der Hand und sah sich seinem eigenen Bild gegenüber. Der Porträt-Harry stand widerwillig in dem Rechteck, hatte die Arme verschränkt und quiekte entsetzt auf, als er bemerkte, dass jemand ihn in der Hand hielt. Mit einem weiteren Quieken, rannte er aus dem Bild. Zu sehen war nur noch der dunkelblaue Hintergrund und ein Zipfel von Harrys Umhang. Der echte Harry spürte, wie ihm Hitze ins Gesicht stieg und mit einem unguten Gefühl in der Magengegend drehte er die Karte um.

„Harry Potter, der Junge, der überlebte... zweimal“, stand als Überschrift auf der Rückseite. „Harry James Potter hatte dem Dunklen Lord V. oft gegenübergestanden. Das erste Mal im zarten Alter von gerade mal 15 Monaten, als er miterleben musste, wie der Dunkle Lord seine Eltern getötet hatte. Fast 17 Jahre später war es, der dem Dunklen Lord V. erneut gegenüberstand und über ihn siegte. Harry Potter wird eine enge Bindung zum großen Zauberer Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore nachgesagt. Seine Hobbies sind Quidditch und sein Markenzeichen ist eine blitzförmige Narbe auf seiner Stirn.“

Wütend feuerte er die Karte in Ecke und krallte seine Fingernägel tief in die Lehne. „Wie können sie es wagen?“, presste er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. Vorsichtig bückte sich Ron und las die Karte durch.

„Müssen die einen nicht vorher fragen oder so?“, fragte Ron und reichte die Karte an Hermine weiter, die sie ebenfalls überflog.

„Leider nicht“, antwortete sie leise, als hätte sie Angst, Harry damit noch wütender zu machen. „Die Karten gelten als allgemein bekannte Informationen. Dafür brauchen sie genausowenig eine Erlaubnis wie für Artikel über dich in der Zeitung.“ Ihr Tonfall klang entschuldigend und sie verstummte.

oooooooooooooooooo

Die Zugfahrt bis London zog sich endlos, besonders für Ron und Hermine, die sich kaum trauten, den Mund aufzumachen. Einmal fragte Ron Harry, was er von einer Partie ‚Snape explodiert‘ hielt, doch noch im selben Moment bemerkte Ron seinen Fehler und packte die Karten wieder ein. Er versuchte es noch einmal mit einer Partie Schach, doch Harry schüttelte nur den Kopf und starrte weiter stur aus dem Fenster.

Kurz bevor sie in Kings Cross einfuhren, wechselten sie von ihren Schuluniformen in ihre Alltagskleidung und packten schweigend die Süßigkeiten zusammen. Keiner hatte nach Rons Entdeckung wirklichen Hunger verspürt. Inzwischen war der Zug immer langsamer geworden und dunkler Qualm aus dem Schornstein der Lok zog an ihnen vorbei. Draußen auf dem Gang begann das Getrappel und Geschubse von Dutzenden von Schülern. In einem Schwall drängten sie an dem Abteil vorbei und warfen neugierige Blicke durch das Glas. Einige Schüler hielten eindeutig Schokofrosch-Karten in der Hand und begannen zu tuscheln. Dennis Creevey presste eine Karte sogar gegen die Fensterscheibe (er hielt sie verkehrt herum und Portrait-Harry purzelte kopfüber nach unten) und winkte Harry zu.

„Einfach großartig!“, murmelte Harry und ignorierte den Viertklässler, während er seine Truhe von der Ablage über seinem Kopf hievte.

„Na los, komm schon, Kumpel! Wird bestimmt halb so schlimm“, versuchte Ron ihn aufzumuntern. Sie warteten, bis der Großteil der Schüler den Zug verlassen hatten, und trotteten gemächlich zum Ausgang.

Der Bahnsteig war gefüllt, allerdings bedeutend leerer, als in den letzten Jahren. Viele Schüler hatten dieses Schuljahr ausgesetzt, um bei ihren Familien zu bleiben. Mit einem Blick über die Massen erkannte Harry Dean Thomas und Seamus Finnigan, die soeben von ihren Eltern begrüßt wurden. Cho Chang stand mit einigen Ravenclaws zusammen und kicherte hinter vorgehaltener Hand. Schon von weitem erkannte Harry über aller Köpfe hinweg den Rotschopf von Mrs Weasley, die sich zusammen mit ihrem Ehemann durch eine Traube von Hufflepuffs kämpften.

„Ronald!“, konnte er Mrs Weasley Stimme über all den Lärm hinweg hören. „Harry, hierher!“, winkte sie ihnen zu und legte ihre Arme um Ron, als sie ihn erreicht hatte. Dann Hermine und schließlich schloss sie Harry in eine feste Umarmung, die ihm einen Moment lang jeden Atem raubte. Er ließ vor lauter Schreck den Käfig mit seiner Eule fallen, die ein aufgebrachtes Quieken von sich gab.

„Molly, lass den armen Jungen atmen“, lachte Mr Weasley. Auf seinem freundlichen Gesicht lag ein Grinsen und er klopfte Harry auf die Schulter.

„Mom!“, hörte Harry Ginnys Stimme hinter sich und trat beiseite, als Mrs Weasley an ihm vorbei rauschte, um ihrer Jüngsten entgegen zu laufen.

„Na dann mal los, Kinder.“ Mr Weasley klatschte in die Hände, machte aber keine Anstalten zurückzulaufen. Stattdessen klopfte er Harry erneut – und diesmal ziemlich umständlich – auf die Schulter. „Und Harry?“, begann er etwas zu locker. „Hast du dich entschieden, was du jetzt machen willst?“

„Harry wird mit zu uns kommen!“, entschloss Mrs Weasley mit herrischer Stimme und fasste Harry mit einer Hand am Oberarm, während ihr anderer Arm um die Schulter ihrer Tochter geschlungen war. Ginnys senkte ihren Blick und Harry bemerkte nicht wenig verwirrt, dass sie rot anlief. War es ihr vielleicht unangenehm? „Er ist viel zu dünn, der arme Junge. Wenn wir zu Hause sind, gibt es erstmal etwas Ordentliches zu essen.“

Harry schluckte. Hin und her gerissen zwischen seinen Gefühlen, schien sein Verstand nicht mehr hinterher zu kommen.

„Aber ich...“, begann er stotternd.

„Keine Sorge, Harry. Du weißt doch, dass du bei uns immer herzlich willkommen bist, richtig?“ Sie warf einen auffordernden Blick zu Mr Weasley.

„Natürlich ist er das, Molly! Natürlich bist du das, Harry!“, sagte er langsam und betont, als hätte er Angst, Harry könne es nicht verstehen. „Wir sollten...“

„Ja, du hast Recht, Arthur. Wir sollten uns jetzt langsam beeilen.“ Er sah einen Moment lang nervös aus. Entschlossen schnappte er sich Ginnys Koffer und lief los. Harry, Ron und Hermine schlossen sich an und Mrs Weasley folgte zusammen mit Ginny. Bevor sie die Mauer durchschritten, die sie auf den Muggelbahnsteig führen würde, hielt Mr Weasley an und stellte sich vor Harry.

„Uhm, Harry?“, begann er zögerlich. „Wir haben versucht, sie davon abzubringen, aber...“

„Was? Was ist los?“

„Denke einfach daran: Sobald du die Barriere durchquert hast, solltest du schnellstens apparieren.“

„Wieso? Was ist los? Seit wann dürfen wir mitten auf dem Muggelbahnhof apparieren?“, fragte Harry und befürchtete das Schlimmste. „Todesser?“

„Nein, nein!“, schüttelte Mr Weasley den Kopf. „Keine Todesser... obwohl sie ähnlich unangenehm sind... Nur ein paar Reporter vom Tagespropheten... und Hexen Heute... und vielleicht ein oder zwei von weiter weg.“ Er räusperte sich. „Ich werde vorgehen und sie etwas ablenken.“ Er winkte Ron heran. „Ihr beide folgte mir sobald ich den Durchgang betreten habe, verstanden? Und ihr solltest ganz ruhig bleiben und sie einfach ignorieren.“

Die beiden Jungs nickten und spürten ihren Herzschlag beschleunigen. Mr Weasley drehte sich um, richtete sich zu voller Größe auf und verschwand in der Mauer. Harry und Ron folgten ihm.

Harry hatte den Atem angehalten und die Augen fest geschlossen. Als er sie wieder öffnete, war das erste, was er sah, ein grelles Wirrwarr aus weißen und grünen Blitzen. Todesflüche, schoss es Harry durch den Kopf, doch Mr Weasley stand noch immer einige Meter vor ihm und hatte die Arme erhoben, als er wolle er die aufgebrachte Menge beruhigen, die in einem Halbkreis um sie herum standen.

„Das ist ein ganzer Reporterauflauf!“, zischte Ron und machte einen Schritt nach vorne, sodass er halb vor Harry stand.

Das Blitzen kam von unendlichen Kameras und Harry konnte lautes Brüllen hören. Sie redeten alle durcheinander und ihre Stimmen wurden unter dem hohen Bahnhofsdach hundertfach verstärkt.

„Mr Potter, wie genau haben Sie den Dunklen Lord besiegt?“

„Was planen Sie für Ihre Zukunft?“

„Glauben Sie die Gerüchte, dass Severus Snape ein Märtyrer war?“

„Stimmt es, dass man Ihnen den Posten des Direktors von Hogwarts angeboten hat?“

Harry fühlte sich erschlagen von den vielen Stimmen. „Was... ich?“

Mr Weasley hatte sich umgedreht und sah Harry vielsagend an. Doch der war viel zu überrumpelt um sich auf den Fuchsbau zu konzentrieren. „Ich glaube es einfach nicht“, nuschelte er so leise, dass er es nicht einmal selbst hören konnte. Als nächstes spürte er eine Hand an seinem Ellenbogen und dann das Gefühl, als würde er durch einen schmalen Türspalt gepresst werden. Die leuchtende Nachmittagssonne schlug ihm entgegen und er kniff die Augen zusammen, die sofort zu tränen angefangen hatten.

„Alles klar, Harry?“, fragte Ron, der noch immer neben ihm stand und ihn offenbar an seiner Seite her appariert hatte.

Sie standen auf dem Hinterhof vom Fuchsbau. Das Haus ging mehrere Stockwerke in die Höhe. Wie viel konnte man nicht so recht erkennen, da die Räume scheinbar wahllos links und rechts am Haupthaus einfach an die Wand gebaut worden waren. Dass es nur mit Hilfe von Zauberei überhaupt stehen blieb, war offensichtlich. Doch in Harrys Augen war es immer das beste Zuhause der Welt gewesen.

„Wirklich unglaublich, diese Reporter. Als ob du nicht genug eigene Probleme hast“, wetterte Ron halbherzig los, doch Harry merkte, dass das nur ein Versuch war, Harry eine Reaktion zu entlocken.

„Ich bin okay“, sagte er und bückte sich, um den Eulenkäfig aufzuheben, den er eben erst abgestellt hatte. Als sie gerade die Küchentür erreichten und eintreten wollten, knackte es laut hinter ihnen und der Rest der Weasleys und Hermine apparierten genau an der Stelle, wo Ron und Harry noch vor kurzem gestanden hatten.

„Harry, Ron, alles in Ordnung mit euch Beiden?“, fragte Mr Weasley und Ron und Harry nickten.

„Gut, gut. Dann alle rein mit euch. Jetzt gibt es erst einmal was zu essen.“

oooooooooooooooooo

Obwohl das Frühstück bereits viele Stunden her gewesen war, hatte Harry es nicht geschafft, mehr als eine halbe Roulade hinunter zu bekommen. Sein Magen fühlte sich unruhig an, als wäre jemand da drin und tanzte einen äußerst schnellen Charlston. Besorgt hatte Mrs Weasley ihm die ganze Zeit Blicke zugeworfen und ihn alle fünf Minuten gefragt, ob es ihm gut ginge. Er antwortete jedes Mal mit einem hoffentlich überzeugenden 'Ja'. Trotzdem hatte sie ihn nach dem Essen nach oben geschickt.

„Du siehst müde aus, Harry. Geh doch schon mal nach oben und ruh' dich ein wenig aus“, hatte Mrs Weasley ihm aufgetragen.

„Ich bin auch müde, Mom“, beschwerte sich Ron und rieb sich den Bauch. Er hatte es auf drei ganze Rouladen geschafft.

„Nein, ich brauche nachher noch deine Hilfe beim entgnomen des Gartens. Die haben mir in den letzten Tagen in die Hälfte meiner Kartoffeln Löcher gebissen.“

„Aber Mom!“

Um nicht widersprechen zu müssen, war Harry wortlos aufgestanden und nach oben gegangen. Hinter seinem Rücken begann ein leises Gemurmel, sobald er das Esszimmer verlassen hatte.

Inzwischen lag er eingerollt auf seinem Bett in Rons Zimmer und betrachtete das große Poster der Chudley Cannons über Rons Bett. Die Spieler flogen abwechselnd in Formation oder einzeln über das Papier und alle paar Sekunden rauschte eine Klatscher an ihnen vorbei. Neben Hagrid war Quidditch wohl eines der wenigen Dinge, die Harry auf jeden Fall vermissen würde. Vielleicht sollte er tatsächlich darüber nachdenken, eine Karriere als Quidditchspieler zu beginnen? Es war ja nicht so, als ob er keine Angebote bekommen hätte.

Doch bei dem Gedanken an seine Zukunft krampfte sich sein Magen erneut zusammen. Er winkelte unglücklich die Beine an und zog sie sich bis an den Oberkörper. Vielleicht wurde er ja krank? Anders konnte sich Harry seinen momentanen Zustand nicht erklären.

Er hatte die Schule beendet – mit erstaunlich guten Ergebnissen wie man dazu sagen musste -, hatte den ganzen Sommer vor sich, war mit seinen Freunden zusammen im Fuchsbau. Und doch...

Harry kniff die Augen zusammen. Etwas stimmte hier nicht.

Ein gelangweiltes Pfeifen aus der Ecke riss Harry aus seinen Gedanken und er öffnete die Augen. Im Zimmer war es inzwischen erstaunlich dämmrig geworden, dabei waren doch erst wenige Minuten vergangen, seit er von Mrs Weasley nach oben geschickt wurde, oder? Lange Schatten füllten die Ecken und durch das Fenster war der Himmel zu sehen, der eine kobaltblaue Färbung angenommen hatte. Einen Moment lang überlegte er, ob er einfach im Bett liegen bleiben sollte, doch wieder schuhute seine Eule, als wolle sie ihn auffordern, ihr etwas zu fressen zu geben.

„Ja, ja“, murrte Harry und rollte sich mit den Beinen voran von der Matratze. Er warf ein paar Eulenkekse in den Käfig und ließ das Gitter offen. Das Fenster zum Hof war nur angelehnt und so hatte er die Absicht, es weit zu öffnen, damit die Eule zu einem nächtlichen Rundflug aufbrechen konnte. Es war inzwischen so dunkel geworden, dass sein Spiegelbild ihm in der Glasscheibe entgegen kam. Ein kleines Licht in der Ecke des Zimmers leuchtete und wurde orangefarben von dem Cannons-Poster widergespiegelt, sodass es nur eine seiner Gesichtshälften beleuchtet. Irgendwie hatte er den Eindruck, als lägen seine eigenen Augen in seinem Spiegelbild tiefer in seinen Augenhöhlen. Er fuhr sich müde über das Gesicht... und ein Schrei blieb in seinem Hals stecken.

Sein Spiegelbild hatte sich nicht gerührt. Stattdessen lächelte es ihn an.

Seine eigenen Züge waren zu einer bizarren Grimasse verzogen und zu Harry größtem Entsetzten kam die Gestalt näher. Als wäre das Glas ein Tor zu einer anderen Dimension, in dem sein anderes Ich in diesem Moment laut auflachte und seine Hand gegen die durchsichtige Wand legte. Als würde es jeden Moment hindurch schreiten und...

Sein eigener Schrei weckte ihn und er setzte sich auf. Sein Kopf stieß dabei mehr als unsanft gegen Rons Schreibtisch und er gab einen unschönen Fluch von sich. Sein Atem ging noch immer rasend schnell, während seine Finger zitternd über seine Stirn rieben, wo er gegen die Tischkante gestoßen war. Das Zimmer lag im Dunkeln und hastig riss er den Kopf herum, um sein eigenes Spiegelbild im Fenster zu sehen. Als er nichts Verdächtiges sehen konnte, beruhigte er sich ein wenig und schwang seine Füße über die Bettkante.

„Verdammt! Sollte das nicht inzwischen alles vorbei sein?“, fragte er in die Dunkelheit. Die einzige Antwort bestand aus dem Schnauben seiner Eule. „Hör auf, mich zu verfolgen, Tom!“, schimpfte er weiter und kam sich noch im selben Moment furchtbar albern vor. Tom Riddle war tot und ganz sicher keine Gefahr mehr. Weder für ihn, noch für seine Freunde und auch nicht für irgendjemand anderen. Es gab keinen Grund sich vor einem Toten zu fürchten.

„Hey Harry, alles in Ordnung?“, fragte eine Stimme vor der Zimmertür, die sehr nach Ginny klang. „Mom hat das Abendessen fertig. Sie hat gesagt, ich darf den Flederwichtfluch anwenden, falls du nicht kommst.“ Eine ordentliche Portion Schalk lag in ihrer Stimme, die jedoch leicht erzwungen klang.

„Ich komme“, antwortete Harry. Ginnys Schritte entfernten sich schnell und er blieb noch einen Moment lang auf seinem Bett sitzen, bevor er ihr folgte. Der Gedanke an seine hungrige Eule huschte für eine Sekunde durch seinen Kopf, doch er nahm sich vor, sie nach dem Abendessen zu füttern. So bemerkte er nicht, dass bereits angeknabberte Eulenkekse auf dem Käfigboden lagen und die Gittertür weit offen stand.

oooooooooooooooooo

Mrs Weasley hatte mit einem Abendessen aufgetrumpft, das dem von Hogwarts alle Ehre machte. Dieses Mal hatte Harry alleine der Geruch des Erbsenpürees und der Milchnudeln das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Danach gab es Schokoladenpudding mit Marmeladensoße und Rosinen. Vollgefressen und unfähig, auch nur einen Schritt mehr als nötig zu machen, hatten sie es sich danach im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Ein anheimelndes Feuer brutzelte im offenen Kamin und die Geräusche der Nacht hallten durch die Fenster in den Raum. Begleitet vom Rascheln der Gnome im Garten und dem Zirpen der Grillen ließ sich Harry auf die Fensterbank fallen. Ron hatte ihn gefragt, ob er eine Partie Zaubererschach mit ihm spielen würde, doch Harry hatte müde verneint. Nun saß Mr Weasley zusammen mit seinem jüngsten Sohn vor dem Schachbrett und ließ sich von den Figuren Tipps geben.

Die drei Frauen saßen dicht gedrängt am Ofen, während Mrs Weasley Hermine und Ginny zeigte, wie man die Stricknadeln davon abhielt, sich gegenseitig zu behindern. Das laute Klirren der hölzernen Stöcke klickte im Einklang mit dem Prasseln des Feuers.

„Nein, nein!“, piepste Mr Weasleys Ritter und deutete mit seinem Schwert auf Rons Turm. „Wenn du das machst, dann wird der Turm mich schlagen.“

Doch Mr Weasley ließ sich nicht reinreden und seine Entscheidung wurde mit einem beleidigten „Verlierer!“ kommentiert, als Rons Turm den schimpfenden Ritter nieder machte.

Gedankenlos beobachtete Harry die beiden und ertappte sich dabei, wie er jedes Mal, wenn Mr Weasley eine weitere Spielfigur verlor, breit grinste.

„Dad, du kannst doch nicht deinen König opfern. Dann hast du doch verloren“, begann Ron laut zu lachen und Mr Weasleys König kauerte sich ängstlich auf seinem Feld zusammen.

„Oh, ja. Natürlich“, entgegnete sein Vater und schüttelte den Kopf.

„Na?“ Überrascht blickte Harry auf. Ginny hatte ihren Platz vor dem Kamin verlassen und sich neben ihm auf die Fensterbank gesetzt. „Ganz schön warm hier drin, was?“, sagte sie und strich sich eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht. Die Flammen im Kamin spiegelten sich in ihren Pupillen und ahmten ihr feurig rotes Haar nach, dass etwas wirr von ihrem Kopf ab stand. „Hast du vielleicht Lust...“, begann sie etwas zögerlich und warf einen hilflosen Blick auf Hermine, die versuchte, so unauffällig wie möglich zu nicken, ohne dass es Harry auffiel. „Hast du Durst?“, beendete Ginny ihren Satz und Harry war sicher, dass sie ursprünglich etwas anderes sagen wollte. „Ich wollte Kürbissaft für uns aus der Küche holen. Hilfst du mir?“

In ihren Augen lag etwas Hoffendes und Harry spürte, wie sein Kopf ganz von alleine nickte. Mit bleiernen Beinen folgte er ihr in die Küche und Ginny begann Gläser aus dem Regal zu nehmen.

„Kannst du mal...?“, fragte sie und deutete auf einen großen Krug, der unter der Decke auf einem hohen Küchenschrank stand.

Mit einem wortlosen Wingardium Leviosa ließ Harry den Krug sanft auf den Tisch schweben und sah Ginny zu, wie sie Kürbissaft einfüllte.

„Ron hat erzählt, du willst nach Grönland?“

„Griechenland“, erwiderte Harry. Ginny rührte den Saft um und schwieg einige Sekunde, als sammele sie ihren Mut, um weiter zu reden.

„Meine Eltern wollen auf die Seychellen.“

„Ich weiß.“

„Ich hatte“, sie stockte erneut und begann wahllos die Schranktüren zu öffnen. „Ich hatte gedacht, dass ich dich... vielleicht mal besuchen kann?“

Harry spürte ein angenehmes Verlangen, Ja zu sagen. Was wäre gegen einen romantischen Abend mit ihr zusammen am einsamen Sandstrand einzuwenden?

Doch andererseits...

„Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist“, sagte er und fühlte sich dabei furchtbar. Das Gefühl wurde von Ginnys verletztem Gesichtsausdruck noch unterstützt. „Vielleicht... später.“ Er wünschte sich sofort einen Troll der ihm einen Baumstamm auf den Kopf fallen ließ.

„Später?“, entgegnete Ginny und ihre Laune erlebte einen rasanten Umschwung von Betrübnis zu Wut. „Wann später?“ Sie begann unruhig auf und ab zu laufen und Harry warf einen sehnsüchtigen Blick auf die Tür zum Wohnzimmer. „Ich gehe für ein weiteres Jahr nach Hogwarts, falls du es vergessen hast und ich hatte gehofft...“ Sie blieb stehen und hatte ihren Kopf gesenkt. Ihre Stimme wurde leise. „Ich hatte gehofft, du würdest etwas Zeit mit mir verbringen wollen in diesem Sommer.“

„Ich...“

„Die Zeit deiner heroischen Abstinenz ist vorbei, falls du es noch nicht bemerkt haben solltest. Du hast die Welt gerettet. Du hast eine Pause verdient.“

„Ja, das habe ich ja, aber...“

Ginny kam um den Tisch herum gelaufen und blieb direkt vor ihm stehen.

„Du willst also deine Ruhe!“ Ihr Tonfall wurde nicht lauter, doch eine Kälte lag darin, die Harry das Herz zusammenkrampfen ließ. „Du willst also deine Ruhe vor mir? Kannst du haben.“ Sie starrte ihn an, drehte sich dann um und ging zurück ins Wohnzimmer, wo sie ihrer Familie ein lautstarkes „Ich gehe ins Bett“ zurief. Der gefüllte Krug stand einsam auf dem Küchentisch und Harry fühlte sich etwa genauso leer wie die Gläser, die drum herum standen. Was hatte er getan? War es nicht genau das, was er wollte? Ginny wieder näher zu kommen? Da hatte sie nun schon den ersten Schritt getan und Harry hat sie abgewiesen, als wäre sie ein lästiger Reporter, der ihm auflauerte. Kraftlos ließ er sich auf einen Stuhl sinken und hörte nicht, wie Hermine hinter ihm die Küche betrat.

„Was hast du ihr gesagt?“, fragte sie.

„Wolltest du nicht eigentlich fragen, was ich ihr angetan habe? Du kannst es ruhig aussprechen,“ stöhnte Harry und verbarg sein Gesicht in seinen Händen. „Ich bin ein Versager. Ich habe gegen den grausamsten Zauberer aller Zeiten gekämpft und gewonnen, aber wenn es darum, Ginny eine befriedigende Antwort zu geben, könnte man genauso gut Grawp einen Niffler zur Pflege geben. Es wäre dasselbe katastrophale Ergebnis.“

Mit seinen Händen stützte er sich auf dem Tisch auf und stand auf. „Ich gehe ins Bett.“ Ohne einen weiteren Blick auf Hermine, die ihm verwirrt und hilflos hinterher sah, verschwand er in den Flur und nach oben. Wütend riss er die Tür auf und ließ sich auf sein Bett fallen. Ihm war nicht danach, die Gaslampen anzuschalten und so erhellte nur ein kleiner Lichtstreifen unter der Tür die Umgebung zu schwammigen Umrissen.

Er musste hier weg, sobald wie möglich. Mit neuer Energie schwang er sich in die Höhe und lief mit schnellen Schritten zu seiner Eule, um ihr einen ersten Auftrag zu geben. Doch die Eule war verschwunden und das Gitter stand offen. 'Ron muss sie wohl rausgelassen haben', dachte Harry wütend und schämte sich noch im selben Moment. Ron hatte wenigstens den Anstand, sich etwas um seine Eule zu kümmern... was Harry jetzt vor ein Problem stellte.

Nichtsdestotrotz kritzelte er seine Anfrage hastig auf ein Stück Papier und machte es sich vor dem Fenster gemütlich, um zu warten, bis seine Eule wieder zurückkam. Jeden Moment erwartete er einen schneeweißen Fleck am Nachthimmel zu entdecken, doch das würde nicht passierten. Als nach nur wenigen Minuten etwas kleines auf das Fenster zugeflogen kam, zuckte er zusammen und duckte seinen Kopf. Eine kleine Eule, kaum größer als seine geschlossene Faust, sauste in das Zimmer und tschirpte aufgeregt und mit heftig schlagenden Flügeln an der Decke.

„Pig“, begrüßte Harry die Eule und machte Anstalten, nach ihr zu greifen. Doch das Tier schlug nur noch aufgeregter mit ihren Flügeln und Harry hatte Sorge, sein panisches Kreischen würde die ganze Weasley Familie jeden Moment durch die Tür platzen lassen. „Pig, beruhige dich! Ich bin es,“ versuchte er die Eule wenig erfolgreich zu beruhigen. „Was ist nur mit den verdammten Tieren los?“

In diesem Moment ging die Tür auf und Ron kam herein geprescht. „Was ist denn hier los? Es klingt, als würdest du eine Eule foltern.“ Ron warf einen Blick auf den verängstigten Pigwidgeon. „Hey, es sieht aus, als würdest du MEINE Eule foltern.“

„Sei nicht albern, Ron! Ich versuche einen Brief zu verschicken, aber deine Eule scheint etwas gegen mich zu haben. Würdest du...?“ Er hielt Ron den zusammengerollten Zettel hin und fügte mit rauher Stimme hinzu: „Der muss zu Aberforth Dumbledore, Hogsmeade.“ Ron warf ihm einen fragenden Blick zu, tat aber, worum Harry ihn gebeten hatte.

„Du willst also wirklich nach Grenada?“

„Griechenland.“

„Was auch immer.“

Ron entließ die Eule mit einem kaum merklichen Zögern in die Nacht und machte sich daran, sich bettfertig zu machen. Als Ron ein paar Minuten später wieder sein Zimmer betrat, lag Harry bereits in seinem Bett und schlief. Zumindest tat er sein Bestes, es so aussehen zu lassen. Und Ron schien keinen Redebedarf zu haben. Eine halbe Stunde später waren nur noch die tiefen Atemzüge der zwei Schlafenden zu hören.

TBC


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Weil ich ein riesiger Fan von Gary Oldman bin, war ich bei unserem ersten Treffen völlig eingeschüchtert. Dabei ist er echt ein cooler Typ und ich habe mich in seiner Gegenwart sofort sehr wohl gefühlt.
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