von LovelyLily
Als Remus wieder in den Schlafsaal zurückkehrte, war James nicht da. Nur Sirius und Peter saßen gemütlich auf dem Boden und spielten eine Runde Zauberschach, die aber durch Remus' Dasein abrupt unterbrochen wurde. „Und?“ fragte Sirius spitz. Remus gab ihm wortlos den Tarnumhang zurück. „Moony, ich habe dich was gefragt!“ sagte Sirius einen Ton schärfer. „Lily, sie wäre beinahe gestorben und du fragst mich ob...“ Remus Gesichtszüge entglitten ihm, als er James im Türrahmen erblickte. „LILY IST TOT?“ schrie er und kam auf Remus zu, der einige Schritte zurückwich. „Nein James, ihr Zustand hat sich verschlimmert, aber Mme Pomfrey bekommt das wieder hin, da bin ich mir...“ „DU WARST BEI IHR?“ James packte Remus abermals am Kragen seines Hemdes und presste ihn gegen die Wand. „Lass mich los, James.“ sagte Remus ruhig, denn die hasselnussbraunen Augen von James funkelten ihn zornig an. „NEIN. Ich werde Lily sagen, dass du sie belogen hast, dass du der Werwolf warst, der ihr solche Schmerzen zugefügt hat, und dann wird sie dich hassen.“ Die letzten Worte sagte er langsam und leise, und mit solch' einem Spott in der Stimme, dass in Remus Panik aufkam. „Lass mich sofort los, Lily würde es sicherlich nicht gefallen, ihren FREUND so zu sehen.“ Er wusste es. Er wusste es, in dem Augenblick als er FREUND gesagt hatte, dass bei James alle Sicherungen durchbrennen würden. Nur mit Mühe konnten Sirius und Peter ihn davon abhalten, Remus zu schlagen. „UND WIR WAREN EINMAL FREUNDE!“ schrie James Remus an. „Wir können auch weiterhin Freunde sein, nur lass Lily in Ruhe und akzeptiere endlich, dass ich sie liebe- und sie mich.“ James schnaubte verächtlich. „UND warum haben wir uns dann geküsst? Nicht ICH habe sie geküsst, WIR haben uns geküsst, sie hat den Kuss sogar erwidert! Ich liebe Lily, Remus. Sie ist MEINE Liebe, mein Leben, ich würde alles für sie tun, sie beschützen und für sie sterben. UND ich werde sie niemals in Ruhe lassen, denn sie wird niemals einen Lügner lieben!“
Sirius und Peter ließen James los, denn er blieb ruhig vor Remus stehen. „Sie wird mir verzeihen...“ hauchte Remus. „Nein, wird sie nicht. Dafür werde ich sorgen.“ entgegnete James. Zum ersten Mal seit langen trafen blaue Augen braune. James sah den Schmerz, die Trauer - aber auch die unendliche Liebe zu Lily, als Remus sagte: „Lass Lily entscheiden, wem sie ihr Herz schenkt. Es ist wichtig, dass sie zuerst wieder gesund wird. Ich will das Lily glücklich ist, und sollte sie es mit dir sein, James, dann werde ich es akzeptieren. Ich muss es dann wohl, mir wird nichts anderes übrig bleiben.“ Da war wieder der Remus John Lupin, der ruhig blieb, mit klaren Kopf und geordneten Gedanken, und der die Wahrheit sagte- was James auch innerlich wusste, doch er wollte es nicht einsehen.
„Ich habe immer zu dir gehalten, Moony, wir haben immer zu dir gehalten. Du warst der Werwolf, der Einsame und Gequälte unter uns. Wir haben dich kennen und schätzen gelernt, dir geholfen, sind zu Animagi geworden. Und nun triffst du dich heimlich mit dem Mädchen, dass ich schon seit der 3.Klasse vergöttere!“
James rannte schon wieder aus dem Zimmer, lief vor einer weiteren Auseinandersetzung mit Remus davon, und blieb abgehetzt vor dem Krankenflügel stehen.
„Miss Evans, bleiben sie endlich liegen...“ „Ich muss zu Remus.“ „Mr. Lupin kommt sicherlich bald vorbei, ich habe Ihnen einen neuen Zauberstab bestellt, wie von Ihnen verlangt, und nun bleiben Sie endlich liegen!“ „Aber Remus...“ nuschelte Lily. James atmete tief durch, laufend sagte sie seinen Namen, mit so viel Zärtlichkeit, dass es ihm vor Eifersucht schlecht wurde. Er riss die Tür auf und schrie in den Raum: „VERDAMMT LILY, REMUS HAT DICH BENUTZT UND BELOGEN! ER IST DER WERWOLF GEWESEN, DER DICH VERLETZT HAT!“ Braune Augen trafen grüne, die sich sofort vor Schreck weiteten.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel
