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Fanfiction

Nach der Schlacht von Hogwarts - Verträge und Formulare

von Krabbentaucher

Es war ein schönes Gefühl, wieder im Fuchsbau zu sein. Für Harry war dieses schiefe, immer und immer wieder auf waghalsige Weise erweiterte Haus – das offensichtlich nur deshalb noch stand, weil die Gravitation bei seinem Anblick in Ohnmacht gefallen war und sich danach um andere Dinge gekümmert hatte – der sichere Hafen außerhalb von Hogwarts, in dem er sich wohl und zu Hause fühlte. Der andere sichere Hafen in der Grafschaft Surrey hatte diese Qualität nicht. Noch immer bestand die Einrichtung aus abgestoßenen, ziemlich planlos zusammengesuchten, zerschlissenen Möbeln, und Harry kam der Verdacht, daß das nicht nur mit den Einkommensverhältnissen der Weasleys zusammenhängen konnte. Denn Mr Weasley arbeitete nun schon seit einem Jahr als Leiter der gesamten Abteilung für magische Strafverfolgung, die nur um die Aurorenabteilung verkleinert worden war, und dürfte über ein entsprechend höheres Einkommen verfügen. Der Gedanke lag nahe, daß sich Mrs und Mr Weasley einfach in ihrer gewohnten Umgebung wohlfühlten. Harry konnte es ihnen nachfühlen.
„Ich überlege, ob ich nach dem Essen schnell ins Dorf appariere und meine Eltern anrufe“, sagte Hermione, während die vier Hogwarts-Absolventen sowie Mrs und Mr Weasley um den Küchentisch saßen und das Abendessen verspeisten.
„Die Post hat jetzt schon zu, und dort ist das einzige öffentliche Telefon, Hermione“, gab Mr Weasley zu bedenken. „Außerdem ist es in Port Hedland jetzt vier Uhr morgens“, fügte er nach kurzem Nachrechnen hinzu, „das wäre wohl etwas ungünstig. Ich würde sagen, du versuchst es morgen Vormittag, dann ist es dort Abend.“
„Da kann man mal sehen, wie verrückt die Muggel sind – Zeitverschiebung! Mit Eulen hätten sie diese Probleme nicht, aber nein, sie müssen sich ja um den halben Globus herum direkt miteinander unterhalten“, bemerkte Mrs Weasley.
„Ich habe mal das Telefon zu sehr gelobt, seitdem ist sie so komisch drauf“, flüsterte Mr Weasley Harry zu.
„Und du willst ernsthaft professionell Quidditch spielen, Kind?“ fragte Mrs Weasley Ginny.
„Ja, Mum, das will ich. Gwenog Jones hat schon Interesse gezeigt.“
„Das sind doch Wunschträume. Mach doch erstmal was richtiges, so wie Charlie. Der hat auch nicht irgendwelche Quidditch-Flausen im Kopf gehabt, sondern richtig zu arbeiten angefangen.“
„Mit Drachen, ja.“
„Sieh mal, du kannst doch was solides machen. Vielleicht im Minsterium, so wie Harry und Hermione.“
„Mrs Weasley, bis jetzt haben wir dort nur Bewerbungen am Laufen. Ron ist hier der einzige, der schon einen Job hat“, gab Harry zu bedenken.
„Naja, aber Quidditch – ich meine, das ist vielleicht ein schönes Hobby, aber so als Lebensgrundlage -“
„Mum, Gwenog Jones hat sich jedes Spiel von Gryffindor angesehen, und im Slug-Klub ist ziemlich deutlich geworden, daß sie interessiert ist.“
„Das stimmt, Mrs Weasley“, sprang Harry Ginny bei, „außerdem ist Ginny sehr gut geflogen und eine erstklassige Jägerin. Ich habe extra länger spielen lassen, damit Ginny glänzen konnte.“
„Was heißt das, du hast länger spielen lassen?“
„Ich habe den Schnatz nicht sofort gefangen, sondern eher den gegnerischen Sucher davon abgelenkt.“
Mrs Weasley schien keineswegs überzeugt zu sein, sagte jedoch nichts weiter und ließ mit ihrem Zauberstab den Nachtisch heranschweben.
„Wie kriegen deine Eltern eigentlich ihre Sachen hierher? Ich meine, im normalen Gepäck können sie sie ja wohl nicht mitnehmen“, fragte Ron Hermione.
Hermione zuckte mit den Schultern, doch Mr Weasley wußte mehr: „Das meiste werden sie verkaufen, außerdem hatten sie das Haus schon mit Möbeln gemietet. War ja von der Organisation zur Verfügung gestellt worden, für die sie da unten arbeiten. Ansonsten überlegen sie wohl noch, ob sie es per Luftfracht oder mit dem Schiffscontainer versenden sollen.“
„Sie wissen darüber mehr als ich, weil Sie mit ihnen immer telefonieren“, sagte Hermione.
„Ja. Ich habe ihnen natürlich angeboten, etwas Magisches über das australische Zaubereiministerium zu deichseln, aber unter dem Strich bringt das auch nicht so viel. Selbst wenn keine Möbel dabei sind und nur wenige eklektische Geräte, kann man das auf magische Weise nicht so ohne weiteres tun.“
„Wo liegt das Problem?“ wollte Ron wissen.
„Bei einer so weiten Strecke kann man nicht mit einfachen Zaubersprüchen arbeiten. Wir können vielleicht Gepäck von hier in den Tropfenden Kessel oder meinetwegen bis nach Hogsmeade schicken, aber weiter eben nicht. Also muß man mit Portschlüssel arbeiten, also das, was du versenden willst, in einen Portschlüssel verwandeln oder mit einem Portschlüssel verbinden – mit dem Unterschied, daß da eben niemand mitreist. Und da auch Portschlüssel nur eine begrenzte Reichweite haben, muß das Zeug Zwischenstationen machen, von wo es weitergeleitet wird. Dafür mußt du in den entsprechenden Ländern Portschlüssel angemeldet haben.“
„Also genauso wie wenn man selbst von Australien hierher reisen wollte.“
„Ja, nur mit dem Unterschied, daß das Gepäck nicht so häufig zwischenlanden muß. Bei Menschen ist das was anderes, weil die nicht so stark belastet werden dürfen.“
„Von wo aus haben Sie eigentlich angerufen? Vormittags müssen Sie ja normalerweise arbeiten“, fragte Hermione.
„Meistens habe ich am Wochenende vom Postamt unten im Dorf aus angerufen. Ansonsten gibt es auch in London Telefonzellen, also nicht nur dieses komische Ding, das wir als Besuchereingang benutzen. Da habe ich dann mal kurz Pause gemacht und bin ins London der Muggel appariert.“
„Deine Eltern kommen am sechsten Juli ganz früh in Heathrow an, so um kurz vor halb sechs“, teilte Mrs Weasley Hermione mit.
„Ja, weiß ich schon, das haben Sie mir bereits geschrieben.“
Nach dem Essen saßen sie noch im Wohnzimmer zusammen und redeten über das zurückliegende Schuljahr, aber auch über die politische Lage nach der Wahl von Kingsley zum Zaubereiminister. Allzu spät wurde es jedoch nicht, denn Mr Weasley mußte am nächsten Morgen wieder arbeiten gehen. George wohnte wieder in der Wohnung über seinem Laden, in der er schon vor dem zweiten Krieg zusammen mit Fred gewohnt hatte. Percy hatte seine Wohnung wieder bezogen, so daß Harry und Hermione in Zimmern für sich allein schlafen konnten.

Nach dem Frühstück halfen Harry und Hermione noch ein wenig Mrs Weasley in der Küche, während Mr Weasley schon zur Arbeit gegangenn war und Ginny und Ron sich erfolgreich drückten. Harry vermutete, daß das damit zusammenhing, daß er und Hermione sich als Gäste sahen, was bei Ginny und Ron nicht der Fall war. Als sie fertig waren, tauchte wie zufällig Ron auf und erinnerte Hermione daran, daß sie noch ins Dorf apparieren und mit ihren Eltern telefonieren wollte. Beide machten sich daraufhin auf den Weg, wobei Harry auffiel, daß sie nicht disapparierten. Ron war es also nicht nur um das Telefonat gegangen.
Harry stieg die Treppe hoch und klopfte an Ginnys Tür.
„Herein“, sagte sie und er drückte auf die Klinke.
Ginny räumte ihren Hogwarts-Koffer aus, zumindest sah es so aus. Der Koffer stand aufgeklappt mitten im Zimmer, und einige Sachen lagen verstreut herum.
„Räumst du den Koffer aus?“ fragte Harry.
„Ja, siehst du das nicht?“
„Hm.“
„Was – 'hm'?“
„Naja, sieht alles ein wenig aus wie so als ob.“
Ginny grinste und erwiderte: „Alte Technik, du wirst das ja kennen.“
Beide gingen hinunter ins Wohnzimmer, wo sie sich auf das Sofa setzten und auf Kingsley warteten. Lange mußten sie nicht warten, denn von der Küche her hörten sie um elf Uhr Mrs Weasley sagen: „Oh, komm rein, Kingsley, möchtest du etwas Tee? Oder einen Toast?“
„Danke, Molly, aber ich wollte Harry sprechen. Er ist doch da?“ hörte Harry Kingsleys sonore Stimme.
Harry mußte grinsen. Den Vordereingang des Fuchsbaus benutzten nur diejenigen, die mit den Weasleys nicht näher bekannt waren. Alle anderen kamen grundsätzlich durch die Küche ins Haus. Kingsley betrat das Wohnzimmer. Harry und Ginny erhoben sich.
„Harry, schön dich zu sehen, wie geht es?“ begrüßte der Minister seinen Berater für die Bekämpfung der schwarzen Magie.
„Danke, gut. Und selbst? Viel zu tun?“
„Ja, immer noch und immer wieder, das hat sich seit der Verleihungsfeier für den Merlinorden nicht geändert. Wollen wir uns nicht setzen?“
Sie nahmen wieder Platz, während Mrs Weasley herumwirbelte und erst nach Keksen, dann nach einer Keksschale suchte. Nachdem sich die Unruhe gelegt hatte, kam Kingsley zur Sache.
„Harry, ich bin wegen deiner Bewerbung gekommen.“
„Oh – jaah...“
Kingsley zog drei Pergamente aus seinem Umhang, die Harry als sein Bewerbungsschreiben, seinen Lebenlauf und die Kopie seines Abgangszeugnisses erkannte.
„Nun, du erfüllst auf jeden Fall von den Abschlußnoten her die Voraussetzungen, um zu den Eignungstests für die Aurorenlaufbahn zugelassen zu werden.“
„Ähm – ja.“
Kingsley war bisher sehr ernst geblieben, aber jetzt konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Ich muß sagen, daß deine Bewerbung bei uns für einige Heiterkeit gesorgt hat.“
„Oh – wieso?“ fragte Harry bestürzt.
„Naja, du hast immerhin Voldemort besiegt, vorher seine Horkruxe zerstört, bist erfolgreich bei Gringotts eingebrochen und auf einem Drachen davongeflogen. Es gibt wohl keinen Auror, der solche Leistungen von sich behaupten kann. Und dann schreibst du eine ganz normale Bewerbung.“
„Ich bin einfach davon ausgegangen, daß ihr eine anständige Bewerbung von mir braucht, also ganz sachlich, ohne Selbstbeweihräucherung.“
Kingsley wurde wieder ernster.
„Ich freue mich jedenfalls, daß du bei uns mitmachen willst. Was die Noten angeht, da haben wir vorsorglich etwas an den Voraussetzungen gedreht – Merlinorden mindestens zweiter Klasse reicht auch. Aber jetzt hast du ja die erforderlichen Noten und den Merlinorden erster Klasse. Also, kurz und gut: Ich wollte dir sagen, daß die Aurorenausbildung bei uns immer am ersten September beginnt. Du müßtest dich dann im Aurorenbüro melden. Du erinnerst dich vielleicht noch – zweite Etage. Hier ist der Antwortbrief auf deine Bewerbung.“
Harry nahm einen Umschlag entgegen, der mit einem großen Siegel des Zaubereiministeriums versiegelt war. Er brach das Siegel, öffnete den Umschlag und holte das Pergament heraus.
„Ähm – da es sich um ein offizielles Schreiben handelt, mußte ich dich natürlich mit dem Nachnamen ansprechen“, erläuterte Kingsley, als Harry das Pergament entfaltete.

Sehr geehrter Mr Potter,

wir nehmen Bezug auf Ihre Bewerbung vom 28. Juni 1999 und dürfen Ihnen mitteilen, daß wir Sie mit dem ersten September 1999 in den Vorbereitungsdienst aufnehmen werden. Anliegend überreichen wir zwei Ausfertigungen des Anstellungsvertrages und bitten Sie, beide zu unterschreiben und an uns zurückzusenden. Sie erhalten dann eine von uns unterzeichnete Ausfertigung zurück. Weiter dürfen wir Sie bitten, sich an jenem Tag um zehn Uhr vormittags in der Aurorenzentrale, zweite Etage des Zaubereiministeriums, bei Mr John Madejski zu melden. Der Vorbereitungsdienst wird drei Jahre in Anspruch nehmen.

Mit freundlichen Grüßen
Kingsley Shacklebolt
Zaubereiminister
Leiter der Aurorenabteilung

„Ja – aber – Moment, das ist ja ganz nett“, sagte Harry, nachdem er den Brief gelesen hatte, „aber wie ist das mit den Aufnahmetests? Also Eignung und so weiter?“
Kingsley setzte wieder ein Grinsen auf.
„Ich glaube nicht, daß wir einen Eignungstest hätten, der auch nur annähernd so hart wäre wie das, was du durchgemacht hast.“
„Ähm, ja, danke, das freut mich, daß ich... Auror zu werden war schon immer mein Wunsch“, sagte Harry.
„Sehr schön. Dann habe ich hier den Anstellungsvertrag – Molly, hast du zufällig eine Feder und etwas Tinte parat?“
„Ja, natürlich“, erwiderte Mrs Weasley, schwang ihren Zauberstab in Richtung Schreibpult und sagte: „Accio Feder! Accio Tintenfaß!“
Feder und Tintenfaß kamen vom Schreibpult herangeflogen und landeten in den Händen von Mrs Weasley. Sie gab sie Harry. Dieser nahm die beiden Ausfertigungen des Anstellungsvertrages zur Hand und überflog sie. Danach würde er in seiner Ausbildungszeit ein geringes Gehalt bekommen. Es dürfte denjenigen für eine kleine Wohnung und den angemessenen Unterhalt ausreichen, die keine Reichtümer im Rücken hatten, aber für Harry war es ein nettes, nicht unbedingt notwendiges Zubrot. Dann nahm er die Feder zur Hand, tunkte sie in das Tintenfaß und setzte seinen Namenszug unter die beiden Exemplare. Er übegab die Feder an Kingsley, der die Vertragsausfertigungen ebenfalls unterzeichnete.
„So einen Service bieten wir nur dir, normalerweise zitieren wir die Bewerber ins Ministerium, wegen der Eignungstests“, sagte Kingsley, als er ein Exemplar des Anstellungsvertrags an sich nahm.
„Gibt es denn viele Bewerber?“ fragte Ginny.
„Nein, bisher hat sich nur Harry beworben in diesem Jahrgang. Allerdings war er auch sehr früh dran. Die meisten überlegen es sich üblicherweise mehrere Wochen lang. Ich zum Beispiel hatte damals erst zwei Wochen nach meinem Abschluß die Bewerbung abgegeben“, antwortete Kingsley.
Dann sah er sich um.
„Seid ihr eigentlich alleine? Wo ist Hermione?“
„Mit Ron unten im Dorf. Sie will ihre Eltern in Australien anrufen“, sagte Mrs Weasley.
Kingsley holte ein weiteres versiegeltes Kuvert hervor.
„Das hier wollte ich bei der Gelegenheit gleich Hermione geben, aber vielleicht kommt sie gleich.“
„Ja, sicher“, sagte Mrs Weasley. „Und wo du schon mal da bist – wie sieht es mit dem Mittagessen aus? Es ist ja bald so weit.“
Kingsley überlegte.
„Eigentlich habe ich jetzt nichts mehr vor, erst heute Nachmittag wieder. Gut – dann sage ich nicht nein. Danke, Molly.“
Das Klappen der Küchentür kündigte die Rückkehr von Hermione und Ron an. Wenige Momente später betraten sie das Wohnzimmer.
„Oh, Kingsley!“ rief Ron überrascht, was ihm einen mißbilligenden Blick von Hermione eintrug.
„Ron, deine Mutter hat doch gestern Abend noch gesagt, daß Kingsley heute um elf Uhr kommen wollte. Da dürftest du doch eigentlich nicht überrascht sein.“
„Ja, ist ja gut, ich bin nur kein wandelnder Terminkalender.“
„Dazu muß man auch kein wandelnder Terminkalender sein. Hallo, Kingsley.“
„Hallo, Hermione. Wir haben gerade Harrys Vertrag für den Vorbereitungsdienst unter Dach und Fach gebracht.“
„Ja, stell dir vor, ich werde Auror“, bestätigte Harry.
„Überraschung“, bemerkte Ron trocken.
„Hermione, mit dir wollte ich auch sprechen“, sagte Kingsley.
„Mich?“
„Ja, du hast dich ja auch beim Ministerium beworben. Für die Abteilung für die Aufsicht und Führung magischer Geschöpfe.“
„Oh -“
Hermione bekam denselben Gesichtsausdruck wie in der Zeit, als sie auf ihre Ergebnisse gewartet hatte.
„Exzellentes Zeugnis“, fuhr Kingsley fort, „aber wieso ausgerechnet Aufsicht und Führung magischer Geschöpfe? Wenn ich das richtig gesehen habe, hast du Magische Tierwesen gar nicht belegt.“
„Oh, muß man das dafür belegt haben?“ fragte Hermione bestürzt. „Ich dachte, da befaßt man sich weniger mit der Aufzucht und Pflege -“
„Neinnein, man muß dieses Fach nicht gehabt haben, schließlich sind Kobolde und Hauselfen keine Tierwesen, aber bei deinen Noten könntest du dich für den Stab bewerben. Wieso ausgerechnet diese Abteilung?“
„Naja, es ist so...“, begann Hermione etwas zögerlich, „es ist also so, daß ich mal gesehen habe, wie eine Hauselfe ziemlich ungerechnet behandelt wurde. Und der Ministeriumszauberer hat sie nicht einmal beim Namen genannt, sondern nur 'Hauselfe'. Es ist doch krank, wie wir die Hauselfen und überhaupt unserer magischen Mitgeschöpfe behandeln. Und ich dachte, im Ministerium hätte ich mehr Möglichkeiten, etwas dagegen zu unternehmen...“
„Ah ja, ich erinnere mich dunkel, daß du vor einem Jahr mal etwas in der Richtung erwähnt hast“, sagte Kingsley.
„Ja, und irgendwer hat mir empfohlen, in die Abteilung für die Aufsicht und Führung magischer Geschöpfe zu gehen. Ich glaube, das war Percy. Oder du.“
Kingsley sann nach.
„Hm. Das weiß ich nicht mehr. Aber es ist natürlich so, daß wir in allen Bereichen Veränderungen herbeiführen müssen. Aber ich müßte dich warnen, denn ich erlebe das selbst jeden Tag: Es ist nicht einfach, die Richtung zu ändern. Unterschätz das Beharrungsvermögen von Zauberern nicht. Vor allem, wenn es um Geschöpfe geht, auf die viele hinabsehen, wenn sie sie überhaupt zur Kenntnis nehmen. Du würdest einen sehr langen Atem brauchen. Wenn du zu schnell bist, ziehen die anderen nicht mit. Man muß um die Mitarbeit von jedem kämpfen. Anderenfalls tun sie nur so als ob und betreiben Obstruktion. Da habe ich es mit der Aurorenabteilung viel einfacher, da die alte ja unter Thicknesse abgewickelt wurde und eine neue jetzt aufgebaut wird. Aber so können wir es nicht mit allen Abteilungen machen.“
Hermione sah etwas gequält aus. Harry ahnte, was in ihr vorging. Sie hatte sich die Sache offenbar so vorgestellt, daß sie im Zaubereiministerium anfing und sofort alles auf den Kopf stellte.
„Ja, das ist wohl richtig, das wird Zeit kosten“, sagte sie langsam.
„Zumal du nicht in leitender Stellung anfangen könntest. Du wärst erstmal einfache Ministeriumshexe am Anfang“, sagte Kinsgley.
„Ich muß eben dicke Bretter bohren, wenn ich etwas erreichen will“, erwiderte Hermione.
„Das ist die richtige Einstellung. Wenn du nach allem, was ich dir gesagt habe, immer noch interessiert bist, kannst du den Job haben.“
„Oh, wirklich?“ sagte Hermione nun sehr erfreut.
„Ja, du müßtest hier unterschreiben. Ich habe den Vertrag gleich mitgebracht. Übrigens stellen wir alle Anfänger per erstem September ein. Harry fängt dann auch an.“
Kingsley zog zwei Pergamente aus seinem Umhang. Feder und Tintenfaß lagen noch auf dem Tisch. Hermione und Kingsley unterschrieben die beiden Vertragsausfertigungen.
„So, Mittagessen ist jetzt fertig, zu Tisch!“ rief Mrs Weasley.

Während des Mittagessens warf Mrs Weasley Ginny hin und wieder einen etwas herausfordernden Blick zu. Ginny machte dann ein säuerliches Gesicht. Harry mußte kein Legilimentor sein, um zu erraten, daß Mrs Weasley Ginny am liebsten vorgehalten hätte, daß er und Hermione nun Jobs im Zaubereiministerium bekommen hatten, während sie ihren unrealistischen Quidditchträumen nachhing und Gwenog Jones sich noch nicht gemeldet hatte.
„Wie geht es deinen Eltern, Hermione?“ fragte Harry, um etwas von diesem unausgeprochenen Thema abzulenken.
„Oh, sehr gut, sie freuen sich darauf, heimzukommen. Und sie haben das meiste verkauft, viel hatten sie ja sowieso nicht, weil der RFDS ihnen ziemlich viel zur Verfügung gestellt hat. Sie werden ihre Siebensachen mit der Luftfracht aufgeben – die Kiste wird wohl zwei Tage nach ihrer Rückkehr ankommen. Zur Zeit brauchen sie es ja noch zu Hause.“
Mrs Weasley guckte nun Hermione mit ihrem Flugzeugen-ist-nicht-zu-trauen-Blick an. Kingsley bemerkte ihn.
„Molly, wie ich dir schon gesagt habe, das Muggelfliegen ist absolut sicher. Ich bin selbst oft genug geflogen, als ich zum Schutz des jeweiligen Premierministers eingeteilt gewesen war.“
„Bist du auch so weit geflogen, so nach Fernost oder so?“ fragte Ron.
„Nein, ich sollte ihn ja nur hier in Britannien schützen. Da bin ich nur im Inland mitgeflogen. Dann aber auch ziemlich häufig mit dem Hubschrauber. Hohe Muggelpolitiker fliegen ja dauernd. Wenn sie nicht in den luxuriösen Dienstautos gefahren werden. Ich habe extra vorher meinen Muggelführerschein gemacht.“
„Muggelführerschein!“ rief Hermione. „Harry, ich habe dir vom Postamt gleich die Formale für die provisorische Fahrerlaubnis mitgebracht. Damit du keine Zeit verlierst.“
„Ähm, danke, Hermione“, sagte Harry.
„Und für mich?“ fragte Ginny.
„Wieso für dich?“ erwiderte Hermione.
„Ich will auch sowas machen. Dann kann ich es doch mit Harry zusammen machen, das wäre doch toll.“
„Ich, ähm, ich habe nur ein Formular mitgebracht“, räumte Hermione ein.
Ginny zog eine beleidigte Schnute.
„Harry, das ist eine gute Idee“, sagte Kingsley. „Auroren müssen sich auch in der Muggelwelt sicher bewegen können. Nicht, daß du damit irgendwelche Probleme haben dürftest, du bist schließlich von Muggeln großgezogen worden und kannst das sicher besser als die meisten Auroren.“

Am nächsten Tag saßen Harry und Ginny zusammen und füllten ihre Fragebögen für die Fahrer- und Fahrzeuglizensierungsbehörde aus. Ginny war nach dem Mittagessen nach Ottery St Catchpole appariert und hatte sich ein Formular beim Postamt besorgt.
„Mist, man braucht Muggelfotos“, brummte sie.
„Ist doch kein Problem“, meinte Harry, „geh doch einfach noch mal ins Dorf und laß dir ein paar Paßbilder machen.“
„Nachher. Laß uns das hier erstmal ausfüllen. Aber was die Fotos angeht, hast du ja gut reden – du hattest ja noch welche von deinem Reisepaß übrig.“
Jeder kritzelte vor sich hin. Ginny hatte dabei wesentlich mehr Mühe als Harry, da sie im Umgang mit Kugelschreibern nicht geübt war.
„Ich schreibe als Adresse den Grimmauldplatz zwölf auf, okay?“ fragte sie.
„Wieso das?“ fragte Mrs Weasley, die gerade hereingekommen war, um einige frischgewaschene Tischdecken zu verstauen.
„Ähm – weil – ähm“, setzte Ginny an, „weil – ähm – ich will die Fahrausbildung doch mit Harry zusammen machen, und da ist es einfach praktischer, wenn wir so tun, als ob ich mit Harry zusammenwohne.“
Harry sprang bei: „Ja, und immer wenn wir Fahrstunden haben, kann Ginny in ihrem Zimmer im Grimmauldplatz schlafen, so daß sie gleich vor Ort ist.“
Harry hatte es sorgfältig vermieden, „bei mir“ zu sagen, und er setzte nur in Gedanken hinzu, daß er es am liebsten hätte, wenn Ginny in seinem Zimmer schlafen würde.
„Ja, das ist vernünftig“, sagte Mrs Weasley und ging wieder hinaus.
Harry und Ginny sahen einander an.
„Dann vielleicht nicht ganz so spät wie in den Weihnachtsferien, nicht wahr, Königstiger?“ neckte Ginny ihn.
Nachdem sich Harry durch das Formular gekämpft und auch Ginny geholfen hatte, widerstand er der Versuchung, Nicolas mit dem Briefumschlag mit dem Formular zur Fahrerlaubnisbehörde zu schicken und legte ihn auf den Wohnzimmertisch. Dann schrieb er einen Brief an Mr Groinedvault und bat ihn, die Renovierungsarbeiten so schnell wie möglich in Angriff zu nehmen. Er hatte die Sache nämlich so geplant, daß er sich im Juli um die Renovierung und im August um den Führerschein kümmern würde. Und er fand, daß das Erwachsensein mindestens so anstrengend war wie das Teenagerdasein, aber nicht halb so spannend.
Direkt nach dem Mittagessen apparierten Harry und Ginny nach Exeter, denn weder sie noch Mrs Weasley oder Ron konnten sich erinnern, ob es im Dorf einen Fotographen gab. Und die Weasleys nach einem Paßbildautomaten zu fragen, erschien Harry von vornherein aussichtslos. In Exeter liefen sie wieder suchend durch die Straßen und kamen auch an der Buchhandlung vorbei, in der sie die Weihnachtsgeschenke für Mr Weasley gekauft hatten. Schließlich standen sie vor einem Fotoladen.
„Vielleicht hier“, sagte Harry.
„Der verkauft Fotoapparate, glaubst du, der macht auch Fotos?“ fragte Ginny.
„Wer nicht fragt, bleibt dumm“, entgegnete Harry.
Sie traten ein, und tatsächlich sah Harry sofort in einer Ecke des Ladens den charakteristischen Schirm, mit dem das Licht einer Lampe gestreut wurde.
„Meine Freundin braucht Paßbilder von sich“, teilte er dem Ladenbesitzer mit.
„Gerne, wenn Sie bitte hierüber kommen und sich dorthin setzen würden?“
Ginny ließ sich unsicher auf dem Stuhl nieder. Sie hatte so etwas noch nie gemacht.
„Bitte etwas nach rechts drehen, damit man das linke Ohr sehen kann. Ja, so ist es gut. Sie dürfen ein wenig lächeln.“
Ginny brachte ein künstliches Lächeln zustande.
„Danke“, sagte der Ladenbesitzer, der sich hinter einer kleinen, auf einem Stativ montierten Kamera postiert hatte, dann drückte er ab. „Das war's schon, jetzt müssen wir ein wenig warten.“
Er nahm eine Art Karton aus der Kamera heraus und riß die Folie ab. Nach einiger Zeit erschienen vier identische Portraits von Ginny. Harry fand, daß sie auch auf einem Paßbild großartig aussah. Der Ladenbesitzer nahm eine Art Zange, die an ihrem Ende ein rechteckiges Fenster hatte, und stanzte die vier Paßbilder aus, um sie danach in ein Papiertütchen zu stecken. Harry bezahlte für Ginny, dann verließen sie den Laden und apparierten zurück zum Fuchsbau. Dort vervollständigte Ginny ihren Führerscheinantrag mit den Paßbildern und steckte alles in einen Briefumschlag.
„Und jetzt noch einmal apparieren, dann ist es geschafft“, sagte Harry.
Sie schafften es gerade noch rechtzeitig vor Schließung des Postamtes, den Schalterraum zu betreten und die Briefe frankieren zu lassen. Nun war führerscheinmäßig alles auf den Weg gebracht.

Nach dem Frühstück am Samstag flog eine Schleiereule gegen das Küchenfenster. Ron sprang auf und öffnete es. Die Schleiereule saß auf dem Fensterbrett, schüttelte sich, flog in die Küche hinein, ließ einen Brief auf Harry fallen und flog wieder hinaus. Harry öffnete den Umschlag und las den Brief.
„Der ist von Mr Groinedvault“, verkündete er den anderen. „Er schreibt, daß er am Montag mit den Arbeiten beginnen kann. Er will zunächst das Gerüst aufbauen. Er meint, er käme mit seinen Leuten um neun Uhr morgens. Nun, ich werde dann am besten am Sonntag zum Grimmauldplatz apparieren und die Nacht dort verbringen.“
„Ich komme mit!“ rief Ginny, um vorsorglich hinzuzufügen: „Ich will das mal von Anfang sehen, wie renoviert wird – ist doch mal interessant. Auch wenn man dann früh aufstehen muß.“
„Das ist eine gute Idee“, stimmte Mr Weasley zu.
Harry war froh über Mr Weasleys Zustimmung, denn dadurch war Ginnys Übernachtung weniger verdächtig.
„Ron, du könntest doch auch mitkommen, dann lernst du vielleicht etwas über das Renovieren, das könnte nicht schaden“, sagte Mrs Weasley und Harry konnte nur mit Mühe verbergen, wie erschrocken er war.
„Ähm – Mum, ich wollte eigentlich Hermione helfen, das Haus ihrer Eltern auf Vordermann zu bringen, die kommen schließlich am Dienstag in aller Herrgottsfrühe“, wandte Ron ein.
„Aber mußt du dann schon am Montagmorgen dort sein?“
„Sicher. Wir wissen ja nicht, was alles noch zu tun ist. Hermione hat zwar das mit dem Strom gestern schon geregelt, und das mit dem Telefon auch. Aber trotzdem: So haben wir den ganzen Montag.“
Mrs Weasley sah das zu Harrys grenzenloser Erleichterung ein. Auch Ginny machte ein Gesicht, als sei ihr ein Stein vom Herzen gefallen. Harry bemerkte, wie Ron und Hermione Blicke wechselten, die anzeigten, daß ihre Gemütslage ähnlich aussah. Er wurde den Verdacht nicht los, daß sie alle dasselbe vorhatten, und das hatte mit baulichen Tätigkeiten rein gar nichts zu tun.

Nach dem Mittagessen am Sonntag verabschiedeten sich Harry und Ginny von den anderen Bewohnern des Fuchsbaus und George, der zu Besuch gekommen war. Während Mrs und Mr Weasley ziemlich arglos waren, bemerkte George: „Viel Spaß, ihr beiden.“
„Ich weiß nicht, ob es so ein Spaß ist, zu sehen, wie ein Gerüst aufgebaut wird“, erwiderte Ginny spitz.
„Hermione, wir sehen uns dann am Dienstagmorgen am Flughafen“, sagte Harry.
„Das ist doch nicht nötig“, meinte Hermione.
„Doch, das ist nötig, das hatten wir doch schon.“
„Gut, bis dann, Harry.“
Harry schnappte sich seinen Hogwarts-Koffer, den er mitnehmen wollte. Damit transportierte er nicht nur die Sachen, die er für die vermutlich vielen Übernachtungen im Grimmauldplatz während der Renovierung benötigen würde, sondern auch eine Menge von Zaubertrankzutaten. Er und Ginny gingen in den Garten und disapparierten.


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