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Fanfiction

Nach der Schlacht von Hogwarts - Es steht in der Zeitung

von Krabbentaucher

Als Harry wieder im Fuchsbau ankam, mußte er den anderen erst einmal haarklein berichten, wie die Anhörung verlaufen ist.
„Die Malfoys sind also dabei, sich rauszuwinden?“ faßte Ron zusammen.
„Sieht so aus“, sagte Harry. „Ich verstehe allerdings nicht, weshalb nicht zumindest du, Hermione, geladen wurdest. Schließlich hat dich Bellatrix Lestrange auf dem Landsitz der Malfoys gefoltert.“
„Nun“, sagte Hermione, „es war ja Bellatrix Lestrange, die das getan hat, und nicht die Malfoys, nicht wahr?“
„Was ist denn rausgekommen?“ wollte Mrs Weasley wissen.
„Weiß ich nicht“, sagte Harry, „ich weiß nicht einmal, ob heute überhaupt ein Urteil gesprochen wird. Ich denke, das werden wir morgen aus der Zeitung erfahren.“
„Ja, richtig, die Zeitung“, entfuhr es Hermione. „du wolltest ja den ersten Teil der Serie über dich lesen! Ich hol mal gerade den Tagespropheten.“
Harry stöhnte. Von wollen konnte eigentlich keine Rede sein, aber es wäre sicher ungünstig, wenn er der einzige wäre, der nicht wüßte, was über ihn geschrieben wurde. Hermione kam mit dem Tagespropheten zurück. Er war schon auf Seite drei aufgeschlagen. Harry nahm ihn entgegen.
Als erstes fiel sein Blick auf ein großes Foto von dem Haus, in dem er mehr als ein Jahr lang gelebt hatte. Ron guckte Harry neugierig über die Schulter, obwohl er den Artikel schon gelesen hatte.
„Das ist also das Haus...?“
„Ja“, sagte Hermione, „und wenn du damals nicht von der Fahne gegangen wärst, weil dir der Service nicht zugesagt hatte, dann hättest du es auch mit eigenen Augen gesehen.“
„Hermione, ich habe doch schon bei meiner Rückkehr gesagt...“
Harry seufzte. Die beiden fingen wieder an, sich zu kabbeln. Um sie in ein anderes Fahrwasser zu lenken, fragte er Ron: „Und? Hast du inzwischen eigentlich deinen Paß?“
Ron zog stolz ein kleines rotes Heftchen mit einem goldenen Aufdruck hervor.
„Hier! Und ich wette, wenn Dad den sieht, will unbedingt auch einen. Stell dir vor – ein Originaldokument von den Muggelbehörden! Und er könnte mich um meine Unterschrift für seinen Antrag bitten -“
„Ron, Ruhe“, kommandierte Hermione, „Harry will den Artikel lesen. Das wolltest du doch, oder Harry?“
Harry wandte seine Aufmerksamkeit wieder folgsam dem Artikel zu. Das Haus war durch das Gartentor aufgenommen, aus etwas tieferer Perspektive, so daß es besonders idyllisch-zugewachsen aussah. Dann sah er sich die weiteren Fotos an. Rita Skeeter hatte zugegebenermaßen ganze Arbeit geleistet. Auch wenn Harry die Reporterin nicht mochte und sie die Neigung hatte, alles mögliche aufzubauschen – er mußte einräumen, daß sie gründlich war, was die Recherche anging. Dann las er den Artikel.

DER WAHRE HARRY POTTER – LEBEN UND PERSON DES RETTERS
TEIL 1: DER JUNGE, DER AUSERWÄHLT WURDE

von Rita Skeeter

Niemand weiß, wer die verhängnisvolle Prophezeihung gesprochen hatte, aber sie sollte das Leben eines Jungen durcheinanderbringen, noch bevor er geboren wurde.
„Der Eine wird kommen Ende Juli, jenen geboren, die dem Dunklen Lord dreimal widerstanden haben, und er wird den Dunklen Lord stürzen können, weil er eine Macht hat, die der Dunkle Lord nicht kennt“ - das war der Teil der Prophezeihung, die der Spion des Unnennbaren hören und ihm überbringen konnte. Und das reichte, um Du-weißt-schon-wen auf die Jungen aufmerksam werden zu lassen, auf die die Beschreibung zutraf.
Ahnte Lily Potter, daß das keimende Leben, das sie unter dem Herzen trug, die einzige Hoffnung der magischen Gemeinschaft in ihrer dunkelsten Stunde sein würde? Daß sie und ihr Ehemann James ihren Sohn nicht länger als 15 Monate aufwachsen sehen würden? Am 31. Juli 1980 war ihr Glück jedenfalls perfekt, als die kleine Familie Potter Zuwachs erhielt – Harry wurde geboren, und zwar Ende Juli jenen, die dem Dunklen Lord dreimal widerstanden. Sirius Black, der engste Freund von James Potter, übernahm sofort die Patenschaft für den kleinen Harry. Ahnte er, daß er dereinst unschuldig zwölf Jahre in Askaban sitzen würde?
Die Potters lebten in einem gemütlichen Häuschen am Rand des Dorfes Godric's Hollow. Hier würde der kleine Harry im Garten aufwachsen, durch die umliegenden Felder und Wälder ziehen und wie schon Generationen von Dorfbuben Bathilda Bagshots Obstbäume plündern, wie es James Potter in seiner Kindheit getan hatte. Ich habe mit einem inzwischen längst erwachsenen Muggel sprechen können, der mir erzählt hat, daß Bathilda den Jungs immer so viel Zeit gelassen hatte, daß sie sie sich die Taschen mit Obst vollstopfen konnten, bevor sie zeternd in den Garten gelaufen kam. „Im Grunde war sie wohl froh, daß sich jemand um das reife Obst kümmerte, es war einfach eine Art Spiel“, erinnert sich der Muggel. Und an noch etwas erinnert er sich: „Der frechste von uns war ein Junge mit strubbeligen schwarzen Haaren und einer Brille. James Potter. Den hatte es ja an Halloween vor vielen Jahren erwischt, als ein Teil des Hauses in die Luft geflogen ist, in dem er mit seiner Frau wohnte.“

Lesen Sie im nächsten Teil, wie die magische Welt verändert wurde.

Harry legte die Zeitung beiseite.
„Bißchen viel Zuckerguß, nicht wahr?“ stellte Ron fest.
„Ja“, bestätigte Harry. „Aber die Fakten hat sie im wesentlichen richtig auf die Reihe gekriegt. Die Prophezeihung hat sie vielleicht nicht ganz richtig wiedergegeben, aber im Prinzip stimmt das alles schon.“

Als am Abend Mr Weasley zurückkehrte, fragte Harry ihn gleich nach dem Verfahren gegen die Malfoys.
„Da hat sich noch nichts ergeben. Am Nachmittag wurden wohl noch Mr Ollivander befragt, und morgen kommt Luna Lovegood dran. Das wird ziemlich belastend für sie, weil sie eigentlich ihre Jahresabschlußprüfungen machen muß.“
„Gut – dann werde ich es irgendwann in der Zeitung lesen“, sagte Harry, der auch schon an den nächsten Teil seiner Lebensgeschichte im morgigen Tagespropheten dachte.

Am nächsten Tag schlug Harry gleich beim Frühstück Seite drei des Tagespropheten auf. Er hatte jetzt ein wenig Zeit, denn er würde erst am Freitag ins Ministerium gehen müssen, um in Umbridges Prozeß auszusagen. Wieder stellte er fest, daß der Bericht zu einem großen Teil aus Bildern bestand. Ein Foto zeigte einen total verwüsteten Raum, in dem ein halb verrottetes Gitterbettchen zu sehen war. Dachbalken und Schindeln lagen herum und zum Teil über dem Bettchen, dessen Geländer stellenweise eingebrochen war. Harry schauderte. Hier war es also passiert. Dann las er den Artikel.

DER WAHRE HARRY POTTER – LEBEN UND PERSON DES RETTERS
TEIL 2: DER JUNGE, DER ÃœBERLEBTE

von Rita Skeeter

Der 31. Oktober 1981 – der Schicksalstag. Freudentag für die Zauberwelt, entsetzlicher Verlust für den kleinen Harry, der vom Dunklen Lord zum Vollwaisen gemacht worden war, bevor der Todesfluch auf den schrecklichsten aller Zauberer zurückfiel.
Doch warum hatte der Unnennbare ausgerechnet Harry Potter angegriffen? Es gab nämlich noch einen Jungen, auf den die Prophezeihung zutraf – einen Jungen, der gleichfalls Eltern geboren wurde, die Dem, dessen Namen nicht genannt werden darf, dreimal widerstanden haben. Einen Jungen, der am 30. Juli 1980 zur Welt kam. Es war Neville Longbottom, heute ein enger Freund von Harry Potter – und zugleich derjenige, der den letzten Horkrux zerstört hat. Warum also Harry und nicht Neville? Diese Frage kann niemand beantworten.
Du-weißt-schon-wer war jedenfalls nicht die ganze Prophezeihung bekannt. Er hätte besser daran getan, sie zu kennen, aber an Halloween 1981 entschloß er sich zum Handeln. Das war ein Fehler, denn die Prophezeihung fuhr fort: „Der Dunkle Lord wird sich Ihn als ebenbürtig kennzeichnen, und der eine wird durch die Hand des anderen sterben, denn keiner kann überleben, während der andere überlebt.“ Der, dessen Namen nicht genannt werden darf, hatte zunächst einmal Glück: Die Potters hatten James' Schulfreund Peter Pettigrew zu ihrem Geheimniswahrer gemacht – sie dachten, daß niemand an Pettigrew denken würde, sondern alle nur an Sirius Black. Aber Pettigrew spielte ein falsches Spiel und verriet die Potters.
So betrat der Dunkle Lord das kleine gemütliche Haus, tötete Harrys Vater und dann auch seine Mutter, als sie sich in den Weg stellte. Er bedachte nicht, daß dadurch ein mächtiger Schutzzauber auf Harry liegen würde. Und als der Dunkle Lord seinen Todesfluch auf das kleine, nur wenig mehr als ein Jahr alte Kind mit den schwarzen strubbeligen Haaren und den verblüffend grünen Augen abfeuerte, war es um ihn geschehen. Der Dunkle Lord selbst war es, der Harry auserwählt hatte. Nun lag der kleine Junge in den Trümmern seines Elternhauses, war gekennzeichnet durch eine blitzförmige Narbe, an der er von nun an zu erkennen sein würde, und er war belastet durch die Prophezeihung, daß er eines Tages auf Leben und Tod dem Dunklen Lord gegenübertreten würde.
Was Harry damals noch nicht ahnte: Ein Splitter der Seele des Unnennbaren war in ihn eingedrungen. Der Splitter machte ihn zum Parselmund (wir berichteten), er machte ihn zum Horkrux.
„Das ist unbekannte Magie“, erklärte ein Mitglied der Liga zur Verteidigung gegen die dunklen Künste. „Kaum jemand hatte jemals etwas über Horkruxe gehört – bis zu dem großen Radiointerview vom 16. Mai dieses Jahres. Es ist uns außer Harry Potter kein Fall bekannt, in dem ein Mensch zum Horkrux geworden ist, ebenso, wie uns außer Harry Potter kein Fall bekannt ist, daß jemand den Todesfluch überlebt hat.“
Wie auch immer: Während überall im Lande die Gläser auf einen armen, kleinen Waisenjungen erhoben wurden, wußte kaum jemand, wo sich der Auserwählte befand.

Lesen Sie im nächsten Teil, wie Harry Potter seine Kindheit verbracht hat.

Harry seufzte und reichte die Zeitung weiter an Hermione.
„Der Zuckerguß ist nicht weniger geworden“, sagte er.
Hermione las den Artikel ebenfalls durch. Sie schnaubte: „'Parselmund – wir berichteten'... Jaah, die haben das damals am Tag der letzten Trimagischen Aufgabe verbreitet, als sie gesagt haben, Du seist gestört, und Parselmünder solle man ganz besonders scharf beobachten, und Du würdest vielleicht zu schwarzer Magie greifen, um das Turnier zu gewinnen.“
Harry war wieder einmal von Hermiones Gedächtnis beeindruckt. Ihm selbst war dieser Artikel schon wieder entfallen.
„Ich bin mal gespannt, wie das Urteil gegen die Malfoys ausfallen wird“, sagte Ron, „das soll ja heute gefällt werden. Vielleicht kann uns Dad am Abend schon was sagen.“
Doch er konnte nicht. Harry, Ron und Hermione hatten einen ziemlich langweiligen Tag verbracht, da das Wetter schlecht und kühl war – immerhin hatte Hermione zwischendurch noch Fahrstunden. Als Mr Weasley am Abend müde aus dem Ministerium zurückkehrte, sagte er nur: „Ich hatte heute so viel zu tun – da konnte ich mich nicht auch noch darum kümmern. Ich gehe davon aus, daß wir das morgen in der Zeitung lesen können.“
Harry hatte in letzter Zeit so viel Zeitung gelesen, daß es ihm langsam zum Hals heraushing. Den Bericht über seine Aussage hatte er selbstverständlich auch gelesen, und Rita Skeeter hatte sich alle Mühe gegeben, darüber zu spekulieren, was geworden wäre, wenn er sich mit Draco Malfoy im Zug angefreundet hätte.

Am nächsten Morgen mußten sie nicht lange blättern – die Titelseite wurde beherrscht von einem Foto, aus dem die Malfoys besonders blasiert herausschauten.

URTEIL IM MALFOY-FALL

Gestern am späten Nachmittag ist das Urteil über die drei Mitglieder der alten und ehemals angesehenen Familie Malfoy gefällt worden. Nach der entlastenden Aussage Potters vom Montag (wir berichteten) hat es niemanden überrascht, daß Narzissa Malfoy, geborene Black, freigesprochen wurde.
„Es konnten ihr keine konkreten Todesser-Taten nachgewiesen werden. Ausschlaggebend war aber ihr Verhalten im Verbotenen Wald, als sie Du-weißt-schon-wen über Harry Potters Zustand angelogen hat“, führte ein Sprecher des Zaubergamots aus.
Das Oberhaupt der Familie, Lucius Malfoy (44), wurde der Betätigung als Todesser in minder schwerem Fall schuldig befunden. Der Spruch des Zaubergamots stieß bei den Zuschauern nicht auf ungeteilte Zustimmung, gehörte Lucius Malfoy doch zu den ersten Todessern, die sich nach der Rückkehr von Dem, dessen Namen nicht genannt werden darf, der dunklen Seite wieder anschlossen.
„Lucius Malfoy hat bereits eine einjährige Freiheitsstrafe in Askaban verbüßt deswegen“, verteidigte der Gamotsprecher das Urteil. „Wir konnten nur über die Vorwürfe befinden, die sich auf die Zeit nach seiner Befreiung bezogen. Und da hatte er lediglich Du-weißt-schon-wem seinen Zauberstab und seinen Landsitz überlassen. Mr Malfoy hat überzeugend dargelegt, daß er einer entsprechenden Anforderung von Du-weißt-schon-wem nicht widersprechen konnte. Ausschlaggebend war schließlich die offene Abwendung vom Dunklen Lord während der Schlacht von Hogwarts.“
Lucius Malfoy hätte wegen der Vorkommnisse auf dem Friedhof von Little Hangleton und in der Mysteriumsabteilung des Zaubereiministeriums noch zwei Monate zu verbüßen gehabt. Der Zaubergamot hat jedoch gegen eine scharfe Auflage – der Zahlung der Hälfte des beträchtlichen malfoyschen Vermögens – entschieden, Mr Malfoy auf freien Fuß zu setzen und ihm zu verbieten, in den nächsten fünf Jahren das Land zu verlassen.
Der Sohn der Eheleute Malfoy, Draco Malfoy (17), schließlich wurde ebenfalls auf Bewährung gesetzt. Er ist für den Rest des Schuljahres von Hogwarts suspendiert und darf an den UTZ-Prüfungen, die eigentlich anstanden, nicht teilnehmen. Er muß das komplette Schuljahr wiederholen. Ihm wurde verboten, bis zum ersten September Magie zu gebrauchen.
„Bei Draco Malfoy wurde berücksichtigt, daß er sich unter dem Eindruck einer direkten Todesdrohung gegen ihn und seine Familie dem Wunsch des Dunklen Lords nicht entziehen konnte, sich ihm als Todesser anzuschließen“, erläuterte der Gerichtssprecher. „Außerdem haben wir eine erheblich Reifeverzögerung festgestellt.“
Mr Lucius Malfoy, auf dessen Vorschlag die Zahlungsauflage verhängt wurde, teilte für die Familie mit, daß sie die Großzügigkeit des Zaubergamots zu schätzen wisse. Speziell er habe schwere Fehler begangen und werde sich nun verstärkt in den Dienst der magischen Gemeinschaft stellen.

„Da hat sich diese Bande aber sauber rausgewunden!“ schimpfte Ron.
„Vielleicht haben die Malfoys ja wirklich was gelernt“, wandte Hermione ein, „wo sie doch beinahe ihren Sohn verloren hätten.“
„Jaah – Draco“, sagte Harry, „wißt ihr, was das heißt? Das heißt, das wir uns im nächsten Jahr schon wieder mit ihm herumschlagen müssen. Wetten, daß er genau so ein Ekel sein wird, wie er es immer war?“
„Naja, vielleicht...“, setzte Hermione an.
„Ach, Hermione“, sagte Ron, „Du bist ja wie Dumbledore – glaubst du an das Gute in Malfoy? Und wenn ich höre: Hälfte des Vermögens der Malfoys! Das kratzt die doch gar nicht, so stinkreich sind die!“
„Ich versuche gerade, nicht daran zu denken, daß wir diese Probleme nicht hätten, wenn wir im Raum der Wünsche – aber lassen wir das“, meinte Harry.
„Harry!“ sagte Hermione scharf. „Wenn ihr ihn nicht gerettet hättet – könntet ihr heute in den Spiegel gucken?“
Ron guckte etwas zerknirscht.
„Naja“, sagte er zögernd, „vielleicht hat Malfoy ja irgendwas eingesehen. Bei Goyle glaube ich es nicht, aber Malfoy... Harry – jetzt lies doch mal die heutige Folge über Dich! Dann erfährst Du endlich, wie Deine Kindheit war!“
Harry grinste Ron an und blätterte den Tagespropheten um. Auf Seite drei fiel ihm sofort ein nur allzu bekanntes Haus ins Auge. Es war groß und klotzig, und es parkte ein dunkelblauer fischmäuliger Ford Scorpio vor der Garage. Ligusterweg Nummer vier. Ein Foto von Harry fehlte aber. Dafür gab es etwas, was er im Tagespropheten noch nie gesehen hatte und das ihm sensationell zu sein schien: Ein paar kleinere, starre Fotos. Muggelfotos. Harry mußte unweigerlich schmunzeln. Vermutlich würde der Tagesprophet demnächst von Posteulen überrannt werden, weil angeblich irgendwas nicht in Ordnung sei. Die Fotos zeigten den etwa acht- bis zehnjährigen Dudley beim Spiel mit seinem Vater am Computer oder auf dem Jahrmarkt. Auf Dudley unter dem Bommelhut hatte Rita Skeeter erfreulicherweise verzichtet. Harry widmete sich ihren Ergüssen.

DER WAHRE HARRY POTTER – LEBEN UND PERSON DES RETTERS
TEIL 3: IM VERBORGENEN

von Rita Skeeter

Bald nachdem die Toasts auf Harry Potter ausgebracht worden waren, begannen sich die Zauberer zu fragen: Wo ist er? Die magische Gemeinschaft war überzeugt, daß nur der besten Zaubererfamilie die Ehre zuteil geworden war, Harry Potter aufzuziehen. Nun – sie hätte nicht falscher liegen können. Es schien unglaublich, was da durchsickerte: Der Junge, der überlebte, war in einer Muggelfamilie untergekommen.
Es handelte sich um die Familie der Schwester der Mrs Lily Potter. Ich konnte ungeheuerliches aufdecken: Mrs Petunia Dursley und ihr Ehemann, Mr Vernon Dursley, verachteten und verachten Magie und alle Zauberer. Und so sagten sie Harry nicht einmal, daß er ein Zauberer war. Exklusiv kann ich hier berichten: Harry wuchs als Muggel auf – bis zu seinem elften Geburtstag! Mit fünf Jahren kam er auf eine Schule der Muggel. Magie existierte für ihn nicht – für ihn, der den Dunklen Lord besiegt hatte.
Immer wieder kam es zu Sichtungen im nördlichen Surrey. Ab und zu berichteten aufgeregte Hexen und Zauberer, sie wären Harry Potter begegnet.
So lebte Harry in einer Muggelkleinstadt namens Little Whinging im Haus Ligusterweg Nummer vier (siehe großes Foto). Er war nicht allein bei seiner Tante und seinem Onkel: Ebenfalls dort lebte Harrys Cousin, der nahezu gleich alte Muggel Dudley. Aus Harrys Kindheit haben sich keine Fotos erhalten. Deshalb bringen wir hier einige Bilder von Harrys Cousin Dudley.
Doch wie kam Harry nach Little Whinging? Ich kann an dieser Stelle enthüllen, daß niemand geringerer als Albus Dumbledore, inzwischen verstorbener exentrischer Schulleiter von Hogwarts und immer für eine, gelinde gesagt, überraschende Entscheidung gut, Harrys Schicksal in seine Hände genommen und entschieden hatte, ihn in die Obhut der Muggel zu geben. Es wird zwar von irgendwelchen Schutzzaubern gemunkelt, doch es spricht einiges dafür, daß Dumbledore den Jungen mit der Blitznarbe von der magischen Gemeinschaft fernhalten wollte, weil er dann einfacher zu formen sein würde. Und seine Rechnung ist aufgegangen: Harry wurde später Dumbledores treuester Gefolgsmann. Der überaus ungesunden Beziehung zwischen Harry und Dumbledore habe ich in meinem Buch „Leben und Lügen des Albus Dumbledore“ ein ganzes Kapitel gewidmet. Exemplare der Nachauflage des Erfolgsbuches sind in jeder guten magischen Buchhandlung erhältlich.
Doch niemandem außer Harry engsten Freunden ist bekannt, wie er aufgewachsen ist. Mir ist es gelungen, mich im Haus der Dursleys umzusehen, und ich werde wie immer exklusiv berichten.

Lesen Sie im nächsten Teil alles über das Haus der Dursleys.

Harry faltete wütend die Zeitung zusammen.
„Diese Ziege! Ungesunde Beziehung! Die will doch wieder nur ihr Buch ins Gespräch bringen!“
„Mann, paß bloß auf, daß die nicht noch 'Leben und Lügen des Harry Potter' rausbringt“, unkte Ron.
Hermione seufzte. Dann faßte sie zusammen: „So ist Rita Skeeter – sie sammelt zwar ihre Fakten, aber dann spekuliert sie wild drauf los.“
„Naja – morgen werden wir ja wissen, wie es im Haus von Tante Petunia und Onkel Vernon zugegangen ist“, brummte Harry mißmutig, der an die Homestory dachte, die Rita Skeeter im Ligusterweg angekündigt hatte.
„Sagt mal, heute müßte doch die Anhörung dieser Umbridge begonnen haben – meint Ihr, es hat Sinn, Deinen Vater, zu fragen, Ron?“ fuhr er fort.
Ron schüttelte den Kopf.
„Dad bekommt doch vor lauter Arbeit kaum was mit. Wir müssen wohl im Tagespropheten lesen, was passiert ist.“
„Harry, Du solltest auf jeden Fall darüber lesen“, sagte Hermione, „schließlich mußt Du übermorgen zu ihrer Anhörung.“
„Ich habe ehrlich gesagt keine Lust dazu“, murmelte Harry.
„Trotzdem“, erwiderte Hermione streng, „Du kennst Umbridge. Sie ist falsch und – und – und einfach intrigant. Sie wird nicht einfach dasitzen und warten, daß man sie nach Askaban schickt.“
„Da ist sie doch schon“, bemerkte Ron.
„Du weißt genau, wie ich das meine“, fauchte Hermione ihn an.
Harry fand, es würde nicht schaden, wenn Ron etwas häufiger sein Exemplar von „Zwölf unfehlbare Wege, Hexen zu verzaubern“ zur Hand nehmen würde.

Es war, wie Ron vermutet hatte: Sein Vater wußte nur, daß die Anhörung der ehemaligen Ersten Untersekretärin des Ministers begonnen hatte. Er war aber nur insoweit damit befaßt, als daß er Leute für die Vorführung der Angeklagten abstellen mußte. Das Urteil im Fall Malfoy kommentierte Mr Weasley nur mit einem Schulterzucken und einem „Geld regiert die Welt“.

Am nächsten Morgen gab Mr Weasley beim Frühstück den Tagespropheten schnell an Harry weiter, nachdem er die erste Seite durchgelesen hatte. Dieser nahm die Zeitung dankend entgegen und sagte: „Ähm – Mrs und Mr Weasley, ich werde heute Abend zum Grimmauldplatz apparieren. Ich muß morgen ja schon um acht Uhr im Ministerium erscheinen.“
„Aber warum, Harry?“ wollte Mrs Weasley wissen, „Du kannst doch auch von hier aus apparieren oder per Flohpulver reisen. Das ist doch kaum ein zeitlicher Unterschied.“
„Trotzdem“, beharrte Harry. „Ich glaube, ich brauche das einfach. Diese Zwischenstation, meine ich. Außerdem kann ich dann nochmal nach dem Rechten sehen, ich war ja seit zwei Wochen nicht mehr dort.“
Dann las er auf der Titelseite den Bericht über den Beginn von Umbridges Anhörung durch. Sie war der Konspiration zur Unterdrückung und Ausgrenzung Muggelgeborener und Halbmenschen angeklagt. Besonders spannend war der Zeitungsbeitrag nicht. Immerhin konnte Harry nachlesen, daß Fudge eine höchst nichtssagende Aussage gemacht hat, wonach er von der Loyalität und Kompetenz seiner Ersten Untersekretärin überzeugt war und sie deshalb im Schuljahr 1995/96 in Hogwarts eingesetzt hatte. Auch ein paar Muggelstämmige kamen zu Wort und berichteten von ihren Anhörungen und Verhaftungen. Harry hoffte, daß ihre Aussagen nicht so dröge waren, wie sie vom Tagespropheten wiedergegeben wurden, denn er erinnerte sich noch gut an die Anhörung der Mrs Cattermole, die er wenigstens teilweise mitbekommen hatte. Dann blätterte er – wie jeden Morgen – die Zeitung um, um auf Seite drei die neueste Folge von Rita Skeeters Serie zu lesen.
Sofort fiel sein Blick auf die zahlreichen Fotos. Selbst auf der nächsten Seite waren welche abgebildet. Es schien die Zauberer rasend zu interessieren, wie es bei Harry zu Hause ausgesehen hat. Zu seiner Verwunderung hatte der Tagesprophet darauf verzichtet, das Foto zu verwenden, für das Skeeter Harry und Dudley nebenandergestellt und den Arm des einen auf die Schultern des anderen gelegt hatte. Dafür waren gleich mehrere Bilder von Harrys Zimmer vorhanden – mit Harry am Schreibtisch, Harry auf dem Bett, Harry am Fenster und ganz ohne Harry. Skeeters Fotograph schien aber auch alles im Haus fotographiert zu haben. Harry sah sich neben dem Mikrowellenherd in der Küche stehen, dann sah er den Tisch mit den vier Stühlen in der Küche. Das Wohnzimmer muß vor Harrys Ankunft im Ligusterweg aufgenommen worden sein. Er mußte grinsen. Das Bild vom Wohnzimmer zeigte Onkel Vernon, wie er mit dem abgenommenen Telefonhörer in Richtung Betrachter gestikulierte. Vermutlich war das der Moment, in dem Onkel Vernon gerade Harrys Anruf entgegengenommen hatte. In der ganzen Bilderflut ging der Bericht beinahe unter.

DER WAHRE HARRY POTTER – LEBEN UND PERSON DES RETTERS
TEIL 4: IM MUGGELHAUS

von Rita Skeeter

Ich war zutiefst gerührt, als ich in dem Zimmer stand, das bis vor etwa einem Jahr das Zimmer des Auserwählten war. Wer kann sich das ergreifende Gefühl vorstellen, als ich den Schreibtisch sah, an dem Harry Potter in den Sommerferien seine Hausaufgaben für Hogwarts erledigte, als ich das Bett sah, in dem Harry Potter jede Nacht schlief?
Das Haus von Harrys Muggelverwandten unterscheidet sich wesentlich von allen Häusern, die ich bislang von innen gesehen habe. Hier steht tatsächlich einer der leuchtenden Bildkästen, die Zauberer manchmal in den Auslagen von Elektrogeschäften sehen. Die Küche ist vollgestopft mit Geräten, die allesamt mit Elektrizität laufen – geheimnisvolle Kästen unterschiedlicher Größe und merkwürdig geformte kleine Maschinchen.
In dieser Umgebung ist Harry Potter aufgewachsen. Er dürfte einer der ganz wenigen nichtmuggelstämmigen Magier sein, dem diese Muggelartefakte kein Buch mit sieben Siegeln sind.
Wie sehr Harry damit vertraut ist, konnte ich während meines Hausbesuchs erleben: Ich befand mich gerade in einem angeregten Gespräch mit Mrs und Mr Dursley, als der Sprechapparat klingelte, den diejenige, die das Fach Muggelkunde belegt hatten, als Telefon kennen. Wie sich herausstellte, war der Anrufer niemand anderer als der Auserwählte selber, der sich natürlich sofort bereiterklärte, herbeizueilen, als er hörte, daß ich im Haus der Dursleys war. Wie ich bereits an anderer Stelle berichtet habe, verbindet mich mit Harry ein besonders enges Band.
Zumindest die Dursleys sind ordentliche und reinliche Muggel. In ihrem Haus ist alles an seinem Platz, alles ist bis in die Ecken und Kanten sauber. Im persönlichen Gespräch sind sie eher zurückhaltend und reserviert. Natürlich war es mir aufgrund meiner jahrelangen Reportererfahrung ein Leichtes, sie zu einer Führung durch ihr Haus zu überreden.
Ich konnte auch Dudley, Harrys Cousin kennenlernen. Dudley ist ein großer und kräftiger Junge, ja, inzwischen junger Mann, der schon überregionale Erfolge zur verzeichnen hat: Er hat die Meisterschaften der Schulen Südenglands in einer Sportart geworden, die die Muggel „Boxen“ nennen und die darin besteht, sich mit seinem Gegner zu prügeln. Dudley ist aber schweigsam und gutmütig. Es ist kaum zu glauben, daß Dudley und Harry einst wie Feuer und Wasser waren.
Die Beziehung zwischen beiden hatte vor zwei Jahren eine entscheidende Wendung erfahren, und ich habe in diesem Zusammenhang sensationelle Neuigkeiten in Erfahrung gebracht. Bleiben Sie deshalb dran und lesen Sie auch die weiteren Folgen, wenn sie alles wissen wollen.

Lesen Sie im nächsten Teil, wie Harry nach Hogwarts kam.

„Was meinst Du“, fragte Ron, der über Harrys Schulter hinweg den Artikel gelesen hatte, „werden demnächst viele Zauberer an der Tür Deiner Tante und Deines Onkels klingeln?“
„Weiß nicht“, sagte Harry, den die Vorstellung amüsierte, „aber wenn, dann nehmen die Dursleys entweder gesalzene Eintrittspreise oder die Besucher bekommen eine vage Vorstellung davon, wie sehr die Dursleys Zauberer mögen.“
„Naja, Dein Zimmer macht aber mehr her als meins.“
„Ron, Dein Zimmer gefällt mir aber besser. Schon allein weil es nicht im Ligusterweg liegt.“
Harry sah aus dem Fenster. Der Juni wollte einfach nicht in Schwung kommen. Draußen war es kühl und es regnete leicht. Harry guckte noch einmal auf die Fotos, auf denen er abgebildet war. Als die Homestory gemacht worden war, war es so sonnig und warm, daß das T-Shirt vollkommen ausreichend war. Jetzt trug Harry ein Sweatshirt.
Hermione hatte begonnen, zwischen den Fahrstunden für die Schule zu lernen, was bei Harry und Ron zunächst Kopfschütteln und dann ein schlechtes Gewissen hervorgerufen hatte. Wenigstens wurden sie vom Wetter nicht abgelenkt. Es war derart langweilig, daß selbst Ron zu seinem Kräuterkundebuch griff, ohne dazu ermahnt zu werden.

Am Abend verabschiedete sich Harry von den anderen, bat noch darum, daß Mr Weasley liebe Grüße ausgerichtet werden, und ging hinaus in den Garten, um zum Grimmauldplatz zwölf zu apparieren.


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Dan ist wirklich gut. Mit ihm zu arbeiten war wunderbar. Armer Junge, er musste so geduldig sein. Ich musste schwafeln und darüber sprechen, dass ich der Meister des Universums bin, dass ich böse bin und dass ich ihn umbringen werde und er musste verschnürt dastehen, sich krümmen und vor Schmerzen stöhnen, während ich einen Monolog führte. Der Monolog des bösen Genies - kein Film ist komplett, wenn er fehlt. Ich liebe es, böse Figuren zu spielen!
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