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Fanfiction

Nach der Schlacht von Hogwarts - Ein paar persönliche Dinge

von Krabbentaucher

„Und? Wie kommst Du so voran?“ fragte Harry Hermione.
„Womit?“
„Mit dem Führerschein.“
„Hast Du immer noch Känguruh-Benzin getankt?“ mischte sich Ron ein.
Hermione verdrehte die Augen, und Harry mußte wieder einmal über das fehlende Feingefühl seines Freundes schmunzeln.
„Ich meine ja nur“, setzte Ron deutlich verunsichert fort, „würde ja zu Australien passen...“
„Nein“, fauchte Hermione, „ich kann inzwischen ganz ohne Bocken anfahren. Und in der Theorie komme ich auch ganz gut weiter.“
„Oh – sogar in der Theorie?“ fragte Ron.
Harry fand, daß es Ron nun doch ein wenig überdrehte. Hermione schnaubte nur und butterte sich einen Toast.

Es war Samstagmorgen, und Harry, Hermione, Ron, George, Mrs und Mr Weasley sowie Percy saßen am Frühstückstisch. Voldemort war vor genau zwei Wochen besiegt worden. Harry hatte in diesen zwei Wochen ein derart dichtes Programm absolviert, daß eigenartigerweise gleichzeitig die Zeit rasend schnell vergangen und andererseits die Schlacht von Hogwarts weit weg zu sein schien. Nicht sehr weit weg allerdings, denn das ernste Gesicht von George erinnerte alle ständig daran, daß ein Zwilling fehlte und niemals wieder zurückkehren würde.
„Harry, wann gehst du zum Home Office, um nach Deinem Paß zu fragen?“ fragte Hermione, die es nicht lassen konnte, Ron und Harry ständig daran zu erinnern, was noch zu tun war.
„Die haben gesagt, ich soll nach zehn Tagen mal vorbeigucken“, brummte Harry, „warte mal..., den Antrag habe ich eingereicht am Montag, plus zehn Tage.... Donnerstag! Ich werde am Donnerstag dort mal nachfragen.“
„Harry, Du denkst daran, daß in der übernächsten Woche die Anhörung von Dolores Umbridge beginnt?“ fragte Mr Weasley.
„Ja, tue ich. Komme ich gleich am achten dran?“
„Nein. Also, zuerst wollten Sie Dich natürlich als ersten befragen. Weißt Du – so als Auserwählter und so. Aber ich habe dann den Gamot darauf hingewiesen, daß es bestimmt Leute gibt, die genaueres über Umbridge sagen können. Du wirst also erst später drankommen.“
„Ah – gut.“
„Ich werde gleich am Montag hingehen“, nahm Hermione den Faden wieder auf, der zu den Pässen führte, „dann sind die zehn Tage rum. Ron wird eine Woche später nachfragen.“
„Ja, Chefin“, brummte Ron.
„Ron, Dir ist doch wohl klar, daß wir einen engen Zeitplan haben, oder?“ ereiferte sich Hermione. „Erst müssen wir die Pässe haben, dann können wir die Flüge buchen. Und das muß alles fix gehen, damit nachher nicht alle Plätze weg sind oder wir nur noch teure Tickets kriegen.“
„Ja, ist ja schon gut“, sagte Ron beschwichtigend, „Montag in einer Woche. Ich werde nachfragen.“
„Ich werde wohl Mitte Juni meine Fahrprüfungen machen können, bis dahin werde ich jeden Tag Fahrstunden nehmen und zum Theorieunterricht gehen“, setzte Hermione ihre Planung fort.
„Was die Muggel alles machen müssen, um diese Autos zu fahren...“, murmelte Ron.
Hermione hob die Augenbrauen und erwiderte: „Erinnere Dich doch mal daran, was die Zauberer alles machen müssen, damit sie apparieren dürfen. Und daß man durchaus durch die Prüfung fallen kann.“
Ron verzog den Mund. Er erinnerte sich daran, daß er während des sechsten Jahres durchgefallen war.
Harry verfolgte noch ein wenig die Kabbelei seiner besten Freunde, dann wurde er erneut von Mr Weasley angesprochen.
„Noch etwas, Harry: Du wirst wohl auch noch zu einer weiteren Anhörung geladen werden.“
„Wann? Zu welcher?“
„Zur Anhörung der Familie Malfoy.“
Harrys Laune sank. Es war ihm nie ein besonderes Vergnügen, sich mit den Malfoys abzugeben. Meistens, eigentlich immer, hatte das Ärger bedeutet.
„Die ganze Familie Malfoy?“ fragte Harry. „Haben die eine Familienzelle in Askaban?“
Mr Weasley lächelte unsicher.
„Also, eigentlich... sie sind nicht in Askaban...“
„Was – nicht?“
„Nein. Sie haben geltend gemacht, daß sie sich vor dem Fall von Du-weißt-schon-wem von ihm abgewandt hätten. Die Geschichte mit Mrs Malfoy hast Du im Radio ja schon bestätigt. Naja – und jetzt sitzen sie auf ihrem Landsitz in Wiltshire und warten auf ihre Anhörung.“
Harry dachte kurz darüber nach, daß Draco ja nach Hogwarts gegangen war. Er fragte Mr Weasley: „Ist Draco nicht in Hogwarts, seinen Abschluß machen?“
Mr Weasley lachte kurz auf.
„Draco? Oh nein. Der ist suspendiert. Wegen der Sache mit den Todessern vor einem Jahr. Und weil er für Du-weißt-schon-wen gekämpft hat. Er wird auf keinen Fall in diesem Schuljahr zurückkehren. Er mußte auch seinen Zauberstab abgeben. Vom Ergebnis dieser Anhörung wird abhängen, ob er überhaupt auf die Schule zurückkehren darf.“
Harry schauderte. Wenn er das richtig verstanden hatte, würde er möglicherweise im nächsten Schuljahr wieder mit Malfoy zusammen sein müssen.
„Wann ist die Anhörung?“ fragte er mit etwas matter Stimme.
„Montag in einer Woche“, sagte Mr Weasley, „also am sechsten Juni.“
„Und wann komme ich in dieser Umbridge-Sache dran?“
Mr Weasley überlegte kurz.
„Wenn ich mich richtig erinnere, bist Du für die darauffolgende Woche vorgesehen. Du bekommst allerdings noch eine genaue Ladung.“
„Wer kommt vor mir dran?“
„Hm. Auf jeden Fall Cornelius Fudge, weil der die Umbridge nach Hogwarts geschickt hatte. Und dann schon mal einige der Muggelstämmigen, die in Umbridges Mühle geraten sind.“
„Ist Reginald Cattermole wieder da, Dad?“ fragte Ron. „Ich meine – ich war damals als Reginald Cattermole im Ministerium.“
„Reg?“ antwortete Mr Weasley, „ja, den habe ich vorgestern im Ministerium getroffen. Ist mit seiner Familie vor einer Woche aus dem Ausland zurückgekehrt. Die sind damals gleich aus dem Land geflohen, als Ihr Eure Aktion veranstaltet habt. Mrs Cattermole wird eine der ersten sein, die vernommen werden. Außerdem da sind noch andere. Leider hatte es Dirk vor Ostern erwischt.“
„Das war der, von dem Sie mir gesagt haben, daß er zehnmal mehr ein Zauberer sei als ich, nicht wahr?“ erinnerte sich Harry.
„Ach jaah“, schmunzelte Mr Weasley. „Das war vielleicht etwas. Wir hatten uns die ganze Zeit so sehr Sorgen um Euch gemacht, und von Remus wußten wir nur, daß Ihr im Grimmauldplatz zwölf ward. Mich überläuft's heute noch, wenn ich dran denke, daß ich mit Dir damals gesprochen habe. Aber Du hattest Deine Rolle gut gespielt, das muß man sagen.“

Nach dem Frühstück sah Harry Mr Weasley im Schuppen verschwinden, wo, wie er wußte, Sirius' abgestürztes Motorrad lagerte. Harry fragte sich, was Mr Weasley dort trieb. Die Batterie hatte er doch schon bewundert. Dann sah er Ron und Hermione ein paar Gartengnome betrachten. Ihm kam ein Gedanke – er wollte mit den beiden etwas erörtern, das ihm schon eine Weile im Kopf herumging und das er nach seinem Zusammentreffen mit Rita Skeeter im Ligusterweg besonders dringend fand. Harry schlenderte zu den beiden hinüber.
„Hermione? Ron? Darf ich Euch was fragen?“
Sie sahen ihn verdutzt an.
„Ja, klar“, sagten sie gleichzeitig.
„Ähm – weiß Mrs Weasley, beziehungsweise Deine Mutter, das mit Euch?“
Hermione und Ron sahen einander an.
„Ich... ich glaube, sie ahnt was...“, murmelte Ron, „sie hat uns mal so komisch angesehen...“
„Meint Ihr“, fragte Harry weiter, „daß sie das mit Ginny und mir weiß?“
„Wieso?“ fragte Ron. „Ich denke, Du hast Schluß gemacht, damals bei der Beerdigung von Dumbledore? Und dieser Kuß zu Deinem 17. Geburtstag war nur so... eine Art...“
Hermione verdrehte die Augen.
„Ron! Ist das nicht klar? Harry wollte nur nicht, daß Voldemort Ginny benutzt. Deshalb hat er Schluß gemacht. Ist Dir nicht aufgefallen, daß sie vor der Schlacht nur deshalb im Raum der Wünsche geblieben ist, weil Harry mit dem Kopf geschüttelt hat? Daß es ausgerechnet Harry war, der Ginny nach Freds und Colins Beerdigungen vor Hogwarts abgeliefert hat? Warum, meinst Du, hat er so lange gebraucht?“
Plötzliche Erleuchtung erschien auf Rons Gesicht, und er rief: „Sie haben geknutscht!“
„Ich hätte es jetzt nicht so direkt ausgedrückt“, murmelte Hermione.
Harry nickte.
„Also, Ihr geht wieder miteinander?“ hakte Ron unerbittlich nach.
Harry nickte erneut. Dann sagte er: „Ich glaube, ich muß es Deiner Mutter beichten. Diese Rita Skeeter schnüffelt überall herum, und früher oder später wird ihr jemand die Sache mit Ginny erzählen – zumindest, was die Beziehung am Ende unseres sechsten Jahres angeht. Und ich will nicht, daß Deine Mutter es aus der Zeitung erfährt.“
Ron sah Harry kurz nachdenklich an, dann stimmte er zu: „Ist wohl besser. Wenn diese Skeeter sogar bei Deinen Verwandten auftaucht...“ Und nach kurzem Überlegen setzte er hinzu: „Wir können ja sehen, wie es bei Dir läuft, und dann können wir uns überlegen, ob wir es ihr auch sagen, das mit Hermione und mir, meine ich.“
Hermione sah Ron spöttisch an und sagte: „Sehr heldenhaft. Richtig aufrecht.“

Harry wartete bis zum Nachmittag, dann nahm er allen Mut zusammen und fing Mrs Weasley ab, als sie gerade im Garten nachsah, wie der Kohl sich entwickelte. Harry räusperte sich.
„Mrs Weasley, kann ich Sie kurz sprechen?“
„Ja, Harry, mein Lieber, was gibt's?“
„Ähm – Mrs Weasley... ich weiß nicht so recht, wie ich anfangen soll...“
„Was hast Du denn, Harry, ist etwas nicht in Ordnung?“
„Tjaah, ich finde schon, daß es in Ordnung ist, aber... jedenfalls... ich – ähm – bin gewissermaßen – ähm – verliebt...“
„Das ist doch wunderbar, Harry!“ rief Mrs Weasley. „Das ist doch das, was wir nach all diesen schrecklichen Sachen brauchen! Liebe! Wenn ich noch an mich und Arthur denke... Wer ist denn die Glückliche? Brauchst Du einen Rat, traust Du Dich nicht, sie anzusprechen?“
Harry seufzte.
„Eigentlich gehe ich schon mit ihr... also, was ich meine, ist: Ich bin mit ihr vor einem Jahr gegangen, aber danach konnte ich nicht mehr, weil ich ja untergetaucht war. Aber jetzt sind wir wieder zusammen...“
Mrs Weasley runzelte die Stirn.
„Hm. Dann ist es also nicht Hermione. Hätte mich jetzt auch überrascht. Ich hätte da eher Ron im Verdacht, was Hermione betrifft, so wie er sich um sie kümmert... Ron ist ja normalerweise nicht so fürsorglich...“
Harry atmete noch einmal tief ein, dann sagte er: „Ginny. Es ist Ginny.“
Mrs Weasley starrte Harry an. Sie hatte ihre Hände in die Hüften gestemmt. Harry war sich nicht sicher, was jetzt kommen würde. Zu seiner grenzenlosen Erleichterung lächelte Mrs Weasley auf einmal.
„Aha – jaah, ist mir da doch etwas aufgefallen...“
„Sie haben etwas geahnt?“
„Harry, ich bin eine Mutter. Und Mütter ahnen früher oder später immer etwas. Aber weißt Du auch, worauf Du Dich da einläßt mit Ginny?“
Harry ahnte, was Mrs Weasley meinte und sagte: „Voll und ganz!“

Mrs Weasley konnte diese Neuigkeit natürlich nicht für sich behalten, und so wußte es kurze Zeit später auch Mr Weasley, der die Nachricht mit der gewohnten Gelassenheit aufnahm. Er vermutete, daß zwischen Ginny und Harry ein enges Band geknüpft wurde, als er sie aus der Kammer des Schreckens gerettet hatte. Von der positiven Reaktion seiner Eltern ermutigt, räusperte sich Ron.
„Ähm – also – ich wollte nur sagen, daß ich auch – gewissermaßen...“
Die Blicke von Harry und Mrs Weasley trafen sich kurz.
„Hermione?“ fragte Mrs Weasley Ron scharf, und als sich seine Ohren rot färbten, fügte sie hinzu: „Ich habe so etwas vermutet – nicht wahr, Harry?“

Die Geständnisse vom Samstag hatten die Atmosphäre im Fuchsbau deutlich verändert. Ron und Hermione ließen jegliche Heimlichkeit fallen und waren häufig Arm in Arm anzutreffen. Harry schrieb es Hermiones eher nüchternem Naturell zu, daß sie und Ron nicht ständig knutschend einander verschlungen waren. Doch obwohl Ron mit Hermione bei weitem nicht so wild zugange war wie seinerzeit mit Lavender, versetzte es Harry einen Stich. Denn Ginny war weit weg, und so blieb ihm nur das Briefeschreiben. Er gestand Ginny im nächsten Brief, daß er ihrer Mutter alles gesagt hatte.

Am Sonntag besuchte Harry wieder einmal sein Patenkind, ansonsten verlief das Wochenende ruhig. Am Montag saßen alle gegenwärtigen Bewohner des Fuchsbaus am Frühstückstisch zusammen. Harry, Hermione und Ron hatten aus Solidarität mit Mr Weasley, George und wohl auch Percy beschlossen, nicht lange zu schlafen, sondern zeitig aufzustehen. Mr Weasley kaute auf einem Streifen Frühstücksspeck herum, schob Harry den Tagespropheten zu und tippte auf eine kleine Notiz. Harry nahm die Zeitung und las:

DER JUNGE, DER ÜBERLEBTE – UNSERE NEUE SERIE

Berühmt – mißverstanden – verspottet – vergöttert – Harry Potter ist der Öffentlichkeit so unbekannt wie sonst kaum ein berühmter Zauberer. Nach seinem Sieg über Den, dessen Namen nicht genannt werden darf, ist es unserer Sonderkorrespondentin gelungen, den Schleier zu lüften. Beachten Sie bitte unsere neue Serie ab 8. Juni 1998 – immer auf Seite 3!

Harry seufzte und schob die Zeitung zu Hermione und Ron weiter.
„Naja, im Grunde kennst Du das doch schon“, sagte Hermione aufmunternd, nachdem sie die Notiz gelesen hatte.
„Ja, denk doch nur mal an diese schrecklichen Sachen, die sie über Dich während des Trimagischen Turniers geschrieben hat – jetzt nach dem Sieg über Du-weißt-schon-wen wird sie wohl kaum sowas wiederholen“, sekundierte ihr Ron.
Harry zuckte mit den Schultern. Er war es eigentlich leid, ständig etwas über sich in der Zeitung zu lesen.
„So, liebe Leute“, sagte Mr Weasley, wischte sich den Mund ab und stand auf, „wir müssen dann aufbrechen. Kommst Du, Percy?“
„Ja, Vater.“
Beide gingen zur Küchentür hinaus und disapparierten. Auch Hermione erhob sich.
„Ich will jetzt mal nach meinem Paß fragen. Kommst du mit, Ron?“
Ron blickte überrascht auf, denn er hatte sich noch einen Nachschlag genehmigt, über den er sich gerade hermachte.
„Ja, gleich“, mümmelte er, „so spät ist es noch gar nicht.“
Nachdem Ron endlich aufgegessen hatte – Hermione trommelte ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch –, disapparierten sie. Harry hatte sich entschieden, nicht mitzukommen. Er vermutete, daß die beiden etwas Zeit für sich allein brauchten. Außerdem würde Hermione weitere Fahrstunden nehmen, und das interessierte Harry nicht so sehr.
Der Montag verlief ruhig, was Harry ganz recht war. Zuerst kam Ron zurück. Er berichtete, daß Hermione jetzt ihren Paß habe. Dann habe sie ihn vor ihren Fahrstunden weggeschickt, obwohl er ihr hoch und heilig versprochen habe, nie wieder etwas über Känguruh-Benzin zu sagen. Am Nachmittag war auch Hermione wieder da und wedelte mit ihrem neuen Reisepaß vor Harrys Nase herum.
„Am Donnerstag kümmerst Du Dich als erstes um Deinen Paß“, kommandierte sie.
„Jawoll“, antwortete Harry, der Hermione als Anführerin dieses Unternehmens längst akzeptiert hatte – ging es doch um ihre Eltern.
Als es auf das Abendessen zuging, sahen Harry, Ron, Hermione und Mrs Weasley immer wieder auf die magische Uhr. Die Zeiger von Mr Weasley, Percy und George standen auf „Arbeit“. Zuerst kam Percy zurück, dann George. Schließlich rückte Mr Weasleys Zeiger auf „unterwegs“, dann auf „zu Hause“.
„Na endlich, gleich können wir anfangen“, sagte Mrs Weasley.
Die Küchentür öffnete sich und herein trat Mr Weasley. Er hatte ein längliches Paket in der Hand.
„Was schleppst Du denn da schon wieder an?“ fragte Mrs Weasley argwöhnisch. „Doch nicht wieder so ein Muggelgerät, ein Staubsauger oder wie die das nennen.“
Mr Weasley lächelte und erwiderte: „Mit Staubsauger liegst Du nicht ganz verkehrt. Aber es ist durch und durch magisch. Ähm – Harry? Kommst Du mal gerade?“
Harry stand vom Küchentisch auf, wo er sich bereits niedergelassen hatte, und kam näher. Mr Weasley überreichte ihm das Paket.
„Bitte sieh nach, ob Du es wiedererkennst.“
Harry war verdutzt und öffnete das Paket. Es war ein Besen. Ein Rennbesen. Ein Feuerblitz. Sein Feuerblitz. Er erkannte ihn an einer kleinen Beschädigung, die damals entstanden ist, als der unheilbar von sich selbst eingenommene Aushilfshüter McLaggen den Treibern der Gryffindor-Mannschaft unbedingt zeigen mußte, wie man einen Klatscher schlägt. Harry war so erstaunt, daß er Mühe hatte, sich zu erinnern, wie man Zunge und Atmung so koordiniert, daß Sprache dabei herauskommt.
„Ähm – was – wie – also – ähm... woher?“
„Erkennst Du ihn wieder?“ wiederholte Mr Weasley.
„Ähm – ja“, bestätigte Harry, der noch immer zu verwundert war, um einen anständigen Satz zustandezubringen, „hier, diese Beschädigung, aber woher...?“
Harry erinnerte sich nur zu gut an den Hinterhalt, als er von dem Orden aus dem Ligusterweg abgeholt worden war. Bei dem Luftkampf war sein Rennbesen aus dem Seitenwagen in die Nacht gestürzt.
„Setzen wir uns erstmal an den Tisch“, sagte Mr Weasley aufgeräumt, „dann erzähle ich es.“
Harry war äußerst gespannt darauf, woher so unverhofft sein geliebter Besen kam und setzte sich schnell hin. Auch die anderen ließen sich nieder und schauten auf Mr Weasley, der sich erst einmal genüßlich Porree auftat.
„Also“, begann er, „wie Ihr vielleicht wißt, sind wir in einen Hinterhalt geraten, als wir damals Harry von zu Hause abgeholt haben.“
Harry schnaubte, so daß die anderen zu ihm herübersahen. Mit dem Ligusterweg verband er nicht gerade die Worte „zu Hause“.
„Und da ist ja so einiges passiert – Moody ist ermordet worden, und wir haben seinen Körper nie gefunden, Harry Eule wurde getötet und Harrys Besen ist irgendwie runtergefallen.“
Mr Weasley unterbrach sich, um eine Kartoffel in den Mund zu stecken.
„Jedenfalls“, fuhr er fort, „wir haben nach Moodys Leiche gesucht und sie nicht gefunden. Nun – Harry hatte ja im Ministerium zumindest sein magisches Auge gefunden und es später im Wald begraben. Nach den anderen Dingen hatten wir nicht geguckt.“
Mr Weasley schnitt sich etwas von seinem Steak ab und aß es.
„Wie ich vielleicht schon erwähnt habe, steht in einer Woche die Anhörung der Malfoys an. Sie scheinen wohl gutes Wetter machen zu wollen und tun zumindest so, als würden sie voll mit dem Ministerium kooperieren. Wir hatten natürlich schon kurz nach dem Fall von Dem, dessen Namen nicht genannt werden darf, alle Besen und alles Magische im Landsitz der Malfoys sichergestellt. Jetzt haben sie uns mitgeteilt, woher einige der Gegenstände kommen. Und Mr Malfoy hat ausgesagt, daß die Todesser nach ihrem Überfall ihre Spuren gründlich aufgeräumt haben. Und die Todesser hatten Deinen Feuerblitz mitgenommen auf den Landsitz, Harry.“
„Wenn ich dran denke, daß ich es jetzt den Malfoys verdanken soll, daß ich mein Eigentum zurückerhalten habe...“, brummte Harry, doch war er zu erfreut darüber, um wirklich überzeugend mißvergnügt zu klingen.
„Wahrscheinlich sagen diese Schleimer, daß sie selbst nicht mit von der Partie waren“, sagte George und fuhr sich mit der Hand an die Stelle, an der sein rechtes Ohr hätte sitzen sollen.
„Das sagen sie tatsächlich. Lucius Malfoy behauptet jedenfalls, daß Ihr-wißt-schon-wer seinen Zauberstab genommen hätte.“
„Haben die Malfoys etwas über den Verbleib von Moodys Leiche gesagt?“ wollte Mrs Weasley wissen.
„Ja“, sagte Mr Weasley und sah jetzt weit weniger fröhlich aus. „Ihr-wißt-schon-wer hatte ja diese große Schlange... Sie hatten Moodys Leiche gefunden und ebenfalls auf den Landsitz mitgenommen. Dort haben sie sie an die Schlange verfüttert.“
Betretenes Schweigen breitete sich am Tisch aus.
„Hoffen wir, daß Moody der Schlange nicht geschmeckt hat“, sagte George grimmig.
„Vorher haben sie noch das magische Auge rausgenommen“, fuhr Mr Weasley fort, „sie hatten wohl gedacht, daß sie... noch Verwendung dafür haben könnten.“
„Ja“, sagte Harry, „genau das ideale Geschenk für diese Umbridge...“

Die folgenden zwei Tage verbrachte Harry damit, mit seinem Besen umherzufliegen. Wie hatte er dieses Gefühl vermißt! Zuletzt war er gegen Ende seines letzten Jahres geflogen, als er seine Mannschaft für das letzte Spiel der Saison trainiert hatte – an dem er dann nicht teilnehmen konnte, weil er für Snape Karteikarten sortieren mußte. Jetzt stellte Harry erleichtert fest, daß die lange Auszeit seinen Flugkünsten überhaupt nicht geschadet hatte. Der Mai klang warm und sonnig aus, der Juni begann ebenso, und Harry genoß es, wie der Fahrtwind durch sein T-Shirt wehte.

Ein wenig holte ihn die Realität schon am Dienstag in Gestalt einer Ministeriumseule ein, die zwei Briefe überbrachte. Harry öffnete die Briefe und stellte fest, daß es sich um zwei Ladungen handelte.

Sehr geehrter Mr Potter,

in der disziplinarischen Anhörung von Mrs Narzissa Malfoy, Mr Lucius Malfoy und Mr Draco Malfoy am Montag, den achten Juni 1998, ist Ihre Anwesenheit für Ihre Vernehmung als Zeuge erforderlich. Sie werden daher für zehn Uhr geladen und gebeten, sich im großen Saal des Zauberergamots im Zaubereiministerium einzufinden.

In der Hoffnung, daß Sie wohlauf sind,
Mafalda Hopfkirch

Die andere Ladung betraf die Anhörung von Dolores Umbridge. Harry wurde für den zwölften Juni 1998 um acht Uhr geladen.

Am Donnerstagmorgen beeilte sich Harry mit dem Frühstück, um sein Versprechen Hermione gegenüber einzulösen, sich mit Nachdruck um seinen Paß zu kümmern. Er aß schnell auf und ging dann in den Garten des Fuchsbaus, von wo aus er in eine ruhige Seitenstraße am Ecclestone Square apparierte. Dann ging er in das Verwaltungsgebäude des Home Office. Er war schon zweimal dort und kannte inzwischen den Weg zu seiner Sachbearbeiterin. Sie saß an ihrem Schreibtisch und trank gerade aus einem riesigen Kaffeepott.
„Ah – Mr Potter! Guten Morgen, setzen Sie sich“, begrüßte sie ihn.
„Sie erkennen mich wieder?“ fragte Harry erstaunt, der es nur in der Zauberwelt gewohnt war, erkannt zu werden.
„Naja – Sie sind doch der junge Mann, der extra herkommen wollte... Und Ihre eigenartige Stirnnarbe, die ist ja auch leicht zu merken. Entschuldigen Sie, daß ich Sie auf die Narbe anspreche, es ist Ihnen vielleicht unangenehm, aber derart im Zickzack habe ich sowas noch nicht gesehen.“
Harry lächelte gequält, denn an den Muggeln hatte er bisher immer zu schätzen gewußt, daß sie nicht dauernd seine Stirnnarbe anglotzten.
„Ja – ähm – ja... Weswegen ich eigentlich gekommen bin... Vor zehn Tagen habe ich ja meinen Antrag hier abgegeben, und da wurde mir gesagt, daß ich nach zehn Tagen mal nachfragen soll.... und da bin ich.“
Die Verwaltungsangestellte zog eine Schreibtischschublade auf und holte ein weinrotes kleines Heftchen mit einem goldenen Aufdruck hervor.
„Hier ist er, Mr Potter, Ihr erster Reisepaß.“
„Danke“, sagte Harry und nahm ihn entgegen.
„Denken Sie bitte daran, daß der Reisepaß zehn Jahre gültig ist. Dann müssen Sie einen neuen beantragen. Aber dann ist die Sache nicht mehr ganz so aufwendig und teuer.“
„Ja, danke.“
Harry verabschiedete sich und kehrte zurück in die Seitenstraße, von wo aus er zum Fuchsbau apparierte.
„Ha!“ sagte er, als er vor Ron und Hermione im Wohnzimmer stand und seinen Reisepaß hochhielt. „Jetzt kann es von mir aus auch losgehen!“
„Da fehlt nur noch mein Paß“, sagte Ron, „hoffentlich hat das auch alles richtig geklappt mit dem Verwirrungszauber... Naja, nächsten Montag werde ich es ja wissen...“
„Wenn ich zur Anhörung der Malfoys gehen muß“, sagte Harry etwas dumpf.

Als wollte das Wetter Harry auf die unerfreuliche Woche einstimmen, verschlechterte sich das Wetter zusehends. Es war nun fast immer bewölkt, kühl, und hin und wieder regnete es. Harry trug nun Sweatshirts und fand, daß das Wetter ein wenig zu seiner Stimmung paßte. So saßen alle Bewohner des Fuchsbaus gemütlich beim samstäglichen Tee zusammen, als es plötzlich an der Tür klingelte. Mrs Weasley stand auf und verschwand aus dem Wohnzimmer. Harry hörte kurz darauf eine höchst bekannte Stimme.
„Aah – Mrs Weasley! Wunderbar, einfach wunderbar, Sie in Ihrem... interessanten... Haus anzutreffen. Darf ich eintreten? Danke. Ist Harry Potter hier? Und Ihr Sohn? Dann wollen wird doch mal sehen...“
Ron blickte panisch Harry an.
„Woher weiß diese Skeeter von mir?“
„Wahrscheinlich aufgrund des Radiointerviews – Du hattest ja selbst von Deinen Beiträgen zu unserem Abenteuer berichtet“, sagte Hermione nach kurzem Überlegen.
Da stand auch schon Rita Skeeter in der Wohnzimmertür.


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Es ist wunderbar, wie furchtlos und entschlossen Dan sich jeder Aufgabe stellt. Manchmal drehten wir eine Szenenwiederholung nach der anderen, und jedes Mal spürte ich seine Entschlossenheit, es bei der nächsten Wiederholung des Takes noch besser zu machen. Das schätze ich so sehr an ihm: Er setzt wirklich alles daran, um seine beste Leistung zu zeigen.
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