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Fanfiction

Nach der Schlacht von Hogwarts - Gespräch über die Zukunft

von Krabbentaucher

Harry schloß die Haustür des Hauses Ligusterweg 4 auf.
„Hallo, ich bin da!“
Aus der Küche kam die Antwort: „Tritt Dir die Füße auf der Türmatte ab!“
„Ja, Tante Petunia.“
Harry tat wie ihm geheißen und ging dann, die Schultasche über der Schulter, in die Küche. Seine Tante stand am Herd und bereitete das Abendessen zu. Sie drehte sich zu ihm um.
„Heute müßte es Zeugnisse gegeben haben“, stellte sie fest.
„Hat es“, bestätigte Harry und zog einen Bogen festes Papier hervor.
Der Bogen war überschrieben mit „Stonewall High School“ und „Zeugnis“. Darunter standen die Noten und die Bemerkung, daß Harry von der Lower Sixth Form in die Upper Sixth Form versetzt war. Außerdem enthielt das Zeugnis eine lobende Erwähnung seiner Leistungen als Kapitän der Fußballmannschaft seiner Schule.
„Hm. Schön“, sagte Tante Petunia nur und gab Harry das Zeugnis zurück, „geh hoch und wasch Dir die Hände. Onkel Vernon kommt gleich nach Hause, dann essen wir.“
Harry war über die wenig enthusiastische Reaktion nicht erstaunt. Er ging die Treppe hoch in sein Zimmer, stellte die Schultasche ab und setzte sich auf sein Bett.

Er war an die Gleichgültigkeit gewöhnt, mit der er hier behandelt wurde. Wenigstens wurde er nicht mehr so schikaniert und zurückgesetzt wie damals, als Dudley noch nicht nach Smeltings ging. Smeltings war ein Internat, die Stonewall High war es nicht. Harry mußte das Haus also nur in den Ferien mit Dudley teilen.
Die Dursleys hatten ihr Verhalten damals ein wenig zum Positiven geändert. Damals, das war nach ihrer Rückkehr von der Insel – und nach dem Besuch von diesem riesenhaften Mann, der sich Hagrid nannte. Als sich Harry gegen Hogwarts und für ein Leben als Muggel entschied, wurde er nicht mehr wie ein widerliches Insekt behandelt – aber es war eben raus, daß Harry ein Zauberer war.

Harry ging ins Bad, wusch sich die Hände und kehrte zurück in die Küche.
„Deck den Tisch“, kommandierte Tante Petunia.
Harry holte Geschirr und Besteck aus den Schubladen.
„Heute bin ich an der Bushaltestelle wieder so einer begegnet“, sagte er.
„Was für einer?“
„Eine von den Leuten, die meine Narbe anstarren und mir sagen, wie geehrt sie sich fühlen.“
„Ach so – diese schrecklichen Leute.“
Es war ein Thema, das nach Möglichkeit nicht angeschnitten wurde, also verfolgte Harry es nicht weiter.
Seine Entscheidung damals war richtig. Er hatte ein ruhiges Leben. Die Mitschüler waren in Ordnung. Und weil er sich von der Zauberergemeinschaft ferngehalten hatte, ist auch Voldemort nicht zurückgekehrt. Wurmschwanz ist von Sirius schließlich doch noch umgebracht worden, Voldemort hauste noch immer als Nichts in den albanischen Wäldern. Fred Weasley war noch am Leben, ebenso Colin Creevey, Mad-Eye, Lupin und Tonks. Keine Jagd nach Horkruxen. Kein Schlacht um Hogwarts.
„Dudley kommt nächste Woche zurück, nicht wahr?“
„Ja, ich freu' mich darüber so, ich kann es kaum erwarten“, sagte Tante Petunia.

Harry mußte ein Schnauben unterdrücken. Dudley würde wieder ein Zeugnis mitbringen, das weit hinter dem zurückblieb, das Harry vorzuweisen hatte. Onkel Vernon würde natürlich sagen, daß die Maßstäbe bei Smeltings eben strenger seien, aber es war eine unbestreitbare Tatsache, daß es allein Harrys Nachhilfe in Mathematik, Englisch, Physik und überhaupt allem in den Ferien zu verdanken war, daß Dudley vor einem Jahr seine ZAGs geschafft hatte und sich nun – selbstverständlich mit Harrys Hilfe – auf seine UTZe vorbereitete.

Irgendetwas bei Harry rastete ein. ZAGs? UTZe? In Smeltings? Dudley? Und wieso wußte er, wer Fred Weasley und die anderen waren? Und was geschehen wäre, wenn er nach Hogwarts gegangen wäre?
Harry schlug die Augen auf. Er blickte genau auf die Unterseite eines Betthimmels. Seines Betthimmels. Es war der Anblick, den er jahrelang nach dem Aufwachen hatte. Und tatsächlich – er lag im Bett. Die Vorhänge waren zugezogen. Dem Licht nach zu urteilen, das hindurchsickerte, war es hellichter Tag.
Harry streckte sich. Dabei bemerkte er, daß nicht wie sonst einen Pyjama trug, sondern Boxershorts und T-Shirt. Aus irgendwelchen Gründen hatte er es nicht geschafft, sich richtig umzuziehen.

Harry lag da und sortierte seine Gedanken. Wie war das? Schlacht um Hogwarts? Fred Weasley und die anderen tot? Die Erinnerung strömte jetzt auf ihn ein wie eine gewaltige Flugwelle. Ja – richtig...

Harry ist vom Schulleiterbüro direkt in den Gryffindorturm und dort in seinen Schlafsaal gegangen. Natürlich war sein Gepäck nicht da – es steckte noch in Hermiones perlenbesetzter Handtasche. Er war so müde, daß er es gerade noch geschafft hatte, sich auszuziehen und die Bettvorhänge zuziehen, so daß die Morgenröte draußen blieb. Das war auch kein Wunder: Schließlich hatte er seit seiner letzten und ziemlich schlechten Nachtruhe einiges erlebt: Einbruch bei Gringotts, Flucht auf einem Drachen, Eindringen in Hogwarts, Horkrux suchen und finden, nebenbei Draco und Goyle retten, sich an der Schlacht beteiligen, sich von Voldemort töten lassen, von den Toten zurückkehren und Voldemort besiegen...
Und als er an den Tod seiner Freunde und Verbündeten dachte, kam keine Freude über seinen Sieg auf. Harry fühlte sich merkwürdig leer. Ihm war, als habe er keine Kraft aufzustehen oder auch nur nachzusehen, wieviel Uhr es war. Er mußte noch einmal an seinen Traum denken. Wieviel Ärger wäre ihm erspart geblieben, hätte er sich damals in der sturmumtosten Hütte gegen Hogwarts entschieden? Was wäre den anderen erspart geblieben? Aber wäre Voldemort nicht so oder so zurückgekehrt?

„Meister, seid Ihr wach?“ hörte er eine vertraute Stimme außerhalb der Vorhänge.
„Kreacher?“ krächzte Harry schlaftrunken und zog die Vorhänge beiseite.
„Ja, Meister“, sagte der Hauself, der vor dem Bett stand, das Medaillon von Regulus Black um den Hals, „Kreacher ist hergekommen, als er merkte, daß Meister Harry nicht mehr in der Großen Halle war. Und als die anderen hierher kamen, hat Kreacher aufgepaßt, daß niemand den Schlaf des Meisters stört.“
„Oh“, sagte Harry, der sofort peinlich berührt an Hermione und B.Elfe.R. dachte, „Du hättest ruhig auch schlafen können, Du hast es Dir genauso verdient wie jeder hier.“
„Der Meister hat uns vom Dunklen Lord befreit. Der Meister ist der Freund der Hauselfen. Und er ist der Meister von Kreacher. Der Platz von Kreacher ist an der Seite des Meisters“, beharrte der Hauself.
„Wie spät haben wir es?“ seufzte Harry, der sah, daß es draußen hell und sonnig war.
„Es ist drei Uhr nachmittags“, sagte Kreacher und fügte hinzu: „Prof. McGonagall hat Kreacher gebeten, dem Meister auszurichten, daß sie ihn gerne im Schulleiterbüro sprechen würde, wenn er ausgeschlafen hat.“
„Oh – gut, danke. Und die anderen? Wo sind die?“
„Der Freund des Meisters schläft noch. Die anderen auch. Sie haben den Sieg des Meisters bis weit in den Morgen gefeiert und liegen noch in ihren Betten. Die Hauselfen haben begonnen, das Schloß zu säubern. Die evakuierten Schüler dürfen erst danach zurückkehren.“
„Aber wieso machen das die Hauselfen? Die haben doch auch gekämpft? Sollten wir nicht alle gemeinsam...?“
„Den Hauselfen ist es eine Ehre. Aber sie werden das Schloß nicht reparieren können, dazu werden in den nächsten Tagen Zauberer kommen. Nun kommt, Meister, Kreacher wird Euch ein paar Sandwiches bringen, während Ihr Euch ankleidet. Danach könnt Ihr zu Prof. McGonagall gehen.

Frisch gestärkt ging Harry den Korridor entlang zum Schulleiterbüro. Im Schloß war es ruhig – ruhiger, als er es für diese Tageszeit in Erinnerung hatte. Hier und da hatte er ein paar Trümmer gesehen, aber der Wasserspeier vor dem Zugang zum Büro war wiederhergestellt. Harry fiel ein, daß er Kreacher hätte danach fragen sollen, ob McGonagall ihm das Paßwort mitgeteilt habe. So stand er etwas unentschlossen vor dem Wasserspeier.
„Ähm -“, setzte er gerade an, als der Wasserspeier auch schon zur Seite sprang und den Durchgang zur Treppe freigab.
Harry ließ sich von ihr zur mächtigen Holztür emportragen, hinter der er schon soviel außerordentliches erfahren hatte. Er klopfte an. Als er eine forsche Frauenstimme „herein“ rufen hörte, öffnete er die Tür.

„Guten Tag, Harry, kommen Sie herein“, begrüßte ihn McGonagall so freundlich, wie er es noch nie von ihr gehört hatte. Sie kam ihm sogar entgegen, schüttelte ihm die Hand und bot ihm einen Platz vor dem Schreibtisch an, auf dem immer noch das Denkarium mit Snapes Erinnerungen stand. Sie selbst nahm auf dem großen Stuhl Platz, auf dem immer Dumbledore gesessen hatte. Dumbledore wiederum hing über diesem Stuhl und strahlte Harry an. Auch die anderen Schulleiter wandten Harry ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu.
„Sie wollten mich sprechen, Professor?“
„Ja – nachdem Sie nach Ihrem Sieg so schnell verschwunden sind... jeder wollte sie sehen, wissen Sie, und eine kleine Ansprache wäre auch nicht schlecht gewesen.“
„Ich, ähm...“
„Ist schon gut, Harry. Ich wollte gerne über Ihre weitere Zukunft sprechen. Sie waren ja das Schuljahr über nicht da. Und Ihre Ausbildung ist noch nicht beendet.“
Harry war etwas verdutzt. Seit den Sommerferien war er zu beschäftigt damit, Voldemort zu entkommen, Horkruxe zu finden und zu zerstören oder einfach nur untergetaucht zu bleiben, daß er an so etwas normales wie Schulausbildung gar nicht mehr gedacht hatte. Hogwarts war für ihn zuletzt nur der Ort, wo der letzte Horkrux außer der Schlange aufgewahrt wurde – und natürlich der Ort, an dem diese schreckliche Schlacht stattgefunden hatte.
„Ich bin, oder war zumindest, 'Unerwünschter Nr. 1' – bin ich dadurch nicht, ähm, der Schule verwiesen oder so?“
McGonagall hob die rechte Augenbraue.
„Nein, das sind Sie nicht. Professor Snape hat Sie auf unbestimmte Zeit beurlaubt. Wir haben alle nicht verstanden, wieso er diese Gelegenheit, Sie der Schule zu verweisen, nicht sofort wahrgenommen hat. Nachdem ich mir aber diese, ähm...“ - sie wies auf das Denkarium - „Erinnerungen angesehen habe, weiß ich, warum. Und dadurch konnte ich mir auch einen Reim machen auf das, was Sie zu Du-weißt-schon-wem gesagt haben. Das war auch der ursprüngliche Grund, weshalb ich Sie nach der Schlacht sprechen wollte – aber das hat sich ja nun erübrigt. Also – gehe ich recht in der Annahme, daß Sie Ihre Schulausbildung beenden wollen? Wenn ich mich recht erinnere, wollten Sie Auror werden.“
Harry mußte grinsen – das war etwas, was er in McGonagalls Gegenwart normalerweise unterließ.
„Diese Umbridge hatte ja gesagt, daß man da einer besonderen Auswahl unterworfen wird, Charaktertests und so weiter...“
„Ich denke, Ihr Sieg über Du-weißt-schon-wem dürfte als Referenz ausreichen“, erwiderte McGonagall trocken.

In diesem Augenblick klopfte es an der Tür. McGonagall rief: „Herein!“
Hermione und Ron betraten das Schulleiterbüro und wurden von McGonagall begrüßt. Offenbar wollte sie auch mit ihnen sprechen.
„Schön, daß Sie dazukommen. Wir haben gerade das Thema der Fortsetzung der Ausbildung angesprochen. Nun? Wie sehen Ihre Planungen aus?“
„Ich würde schon gerne weitermachen und mein 7. Jahr zu Ende bringen“, sagte Harry.
„Sie doch sicher auch“, sagte McGonagall zu Hermione.
„Nun – ich ähm, im Prinzip schon, gerne, aber ich habe noch was zu erledigen...“
Harry drehte sich zu Hermione um. Auch Ron sah überrascht aus.
„Was haben Sie denn zu erledigen?“ erkundigte sich McGonagall.
„Ich – nun, ich habe meine Eltern verzaubert, so daß sie glauben, sie hätten keine Tochter und wollten schon immer nach Australien. Und dort sind sie jetzt. Ich wollte nicht, daß sie vielleicht den Todessern in die Hände fallen. Nun, nachdem alles vorbei ist, will ich sie wieder zurückholen. Ich muß sie finden, den Zauber brechen – und – naja – alles erklären.“
„Mit einem Wort: Du mußt nach Australien“, sagte Ron.
„Richtig.“
„Wir kommen mit!“ riefen Harry und Ron wie aus einem Munde, während McGonagall etwas verwirrt zuhörte.
„Nein, das geht nicht, es geht um meine Eltern, das muß ich selbst machen.“
„Nun hör mal“, rief Ron aufgebracht, „wir haben alles zusammen gemacht! Und Deine Eltern sind wegen dieser Geschichte hier nach Australien gefahren! Das hängt doch alles zusammen!“
„Genau!“ stimmte Harry zu, der fand, daß Rons Worten nichts hinzuzufügen war.
„Ihr müßt aber die Schule zu Ende machen, es sind noch keine Ferien, und ich...“ sagte Hermione, wurde jedoch von McGonagall unterbrochen.
„Es hat jetzt sowieso keinen Zweck, die Schule weiter zu besuchen. Wir haben Mitte Mai, noch anderthalb Monate, dann sind Sommerferien. Wenn Sie wollen, werde ich Sie alle drei für den Rest des Schuljahres beurlauben. Der Orden ist Ihnen natürlich gerne behilflich, Hermione. Außerdem müßten noch Portschlüssel nach Australien angemeldet werden – man kann diese lange Strecke nicht mit einem Portschlüssel zurücklegen, und das Zaubereiministerium jedes Landes, in dem Sie einen Zwischenstop einlegen, muß eine Genehmigung erteilen.“
„Ich – ich werde wohl mit dem Flugzeug fliegen“, erwiderte Hermione, „ich habe noch genug Muggelgeld. Ich glaube, unter dem Strich geht das schneller.“
„Sind Sie sich sicher? Mit einem Fluggerät der Muggel? Stürzen die nicht ab?“
„Nur ganz selten. Professor, es ist einfach so, daß ich den Weg meiner Eltern nachvollziehen muß.“
„Verstehe“, sagte McGonagall.
Harry war gerade etwas eingefallen.
„Ich habe zwar Gold bei Gringotts – aber ich bin nunmal dort eingebrochen. Das muß ich ja wohl in Ordnung bringen.“
„Nun, ich denke, der kommissarische Zaubereiminister wird schon das Koboldverbindungsbüro auf die Sache angesetzt haben“, sagte McGonagall.
„Der kommissarische Zaubereiminister?“ fragte Harry.
„Kingsley“, sagte McGonagall.
Harry war erfreut.
„Das ist ja super. Ich hoffe, er wird auch endgültig zum Minister.“
„Das hoffen wir alle“, sagte McGonagall.
„Aber da ist noch etwas“, sagte Harry. „Ted Lupin. Er ist jetzt ein Waisenkind. Und ich bin sein Pate.“
„Sie?“ fragte McGonagall verblüfft.
„Ja – als Remus uns nach der Geburt von Ted getroffen hatte, hat er Harry gebeten, Pate zu sein“, bestätigte Ron.
„Ich weiß nicht, ob ich die Schule überhaupt abschließen kann – schließlich muß ich mich um Ted kümmern.“
Harry war gerade der Gedanke gekommen, daß er ein Baby aufziehen mußte, obwohl er nicht die geringste Ahnung hatte, wie so etwas geht.
„Nun, Harry, Ihr Verantwortungsgefühl ehrt Sie, aber ich denke, Ted ist bei seiner Großmutter sehr gut aufgehoben. Es dürfte natürlich nicht schaden, wenn Sie ihn mal besuchen und kennenlernen... Jedenfalls sollte Sie das nicht davon abhalten, Ihre Schulausbildung zu beenden und vorher meinetwegen mit Mrs Granger und Mr Weasley nach Australien zu reisen, und sei es mit einem dieser Muggelgeräte“, sagte McGonagall.
„Da wäre noch etwas“, sagte Harry.
„Ja bitte?“
„Mir ist jetzt erst aufgefallen, daß das Bildnis von Professor Snape nicht hier hängt.“
McGonagall hob die Augenbrauen, während Dumbledore in seinem Bilderrahmen strahlte. Ron und Hermione machten aber empörte Gesichter.
„Was denn – dieser... wie kommst Du darauf? Sei doch froh!“ rief Ron.
Harry drehte sich zu ihm und Hermione um.
„Snape war Dumbledores engster Vertrauter. Ihr habt doch gehört, was ich unten in der Großen Halle zu Voldemort gesagt habe: Snape war immer auf Dumbledores Seite – und zwar weil er meine Mutter geliebt hat! Erinnert Ihr Euch, was er sagte und machte, als er starb?“
Noch bevor Ron oder Hermione etwas sagen konnten, ging McGonagall dazwischen.
„Severus Snape ist tot? Sie waren dabei?“
Harry bestätigte es und erklärte kurz, wie es dazu kam.
„Er wollte, daß ich ihn ansehe, als er starb“, schloß er, „ich habe die Augen meiner Mutter, er wollte ihre Augen noch einmal sehen.“
Ron schüttelte den Kopf.
„Snape und verliebt in Deine Mutter, ich glaube es nicht – wie hast Du...?“
„Die Erinnerung, Ron, erinnerst Du Dich nicht, daß Snape sie Harry gegeben hat, bevor er gestorben ist?“ belehrte ihn Hermione.
„Am besten, Ihr seht sie Euch selbst an“, sagte Harry, während McGonagall nickte.
„Tja, ich habe in der Tat den Verdacht, daß Albus allein es war, der einen großen Plan hatte – in dem jeder seine Aufgabe hatte...“ murmelte McGonagall und drehte sich zum Gemälde Dumbledores um.
Der lächelte.
„Ich muß zugeben, daß ich vielleicht mehr Vertrauen in Euch alle hätte setzen sollen. Aber ich wollte das Risiko streuen. Jeder sollte seine Aufgabe erledigen. Zentral waren natürlich Harry und Severus. Sie haben – und wenn ich sagen darf: wunderbar – zusammen gearbeitet, ohne daß sie es so richtig gewußt haben. Mir tut es heute leid, daß ich Dich, Harry, nicht tiefer in das eingeweiht habe, was Snape mit Dir verbindet. Und die Aufgabe des Ordens war letztlich die, Dir den Rücken freizuhalten. Entschuldige, Minerva. Aber die zentrale Figur in dem ganzen Spiel war Harry.“
McGonagall nickte knapp.
„Das habe ich mir schon gedacht, als Du diese Privatstunden mit Harry veranstaltet hast im letzten Jahr, Albus. Und Sie, Harry, befürworten also, daß auch ein Gemälde von Severus Snape hier aufgehängt wird?“
„Ich muß darauf bestehen, Professor.“
„Verstehe.“

McGonagall setzte sich etwas gerader hin.
„Nun – ich denke, damit wären die wesentlichen Dinge geklärt. Sie alle drei werden für den Rest des Schuljahres beurlaubt und absolvieren nach den Sommerferien Ihr letztes Jahr. Heute Abend, also in wenigen Stunden, wird das Schloß soweit aufgeräumt sein, daß die evakuierten Schüler zurückkehren können -“
„Auch die Slytherins?“ brach es aus Harry hervor, der schnell noch hinzufügte: „Professor?“
„Nun, Harry, ich verstehe, wenn Sie Einwände dagegen haben, aber ihre persönliche Feindschaft...“
„Professor, bei allem gebotenen Respekt, aber ich habe Voldemort selbst sagen hören, daß sämtliche Slytherins sich ihm angeschlossen haben, nur Draco nicht. Und gegen den habe ich im Schloß gekämpft.“
Dumbledore machte ein strenges Gesicht, als er sich in das Gespräch einschaltete.
„Harry, Du mußt verstehen, daß es sich um Kinder von Todessern handelt. Sie hatten kaum die Wahl. Und sie sahen den Kampf gegen Voldemort wohl als aussichtslos an. Haben sich denn – außer Draco – irgendwelche Slytherins auf Voldemorts Seite am Kampf beteiligt?“
„Ähm – nein“, mußte Harry zugeben.
„Nun denn“, fuhr McGonagall fort, „heute Abend findet ein Festessen statt – zur Feier eines neuen Anfangs. Wir werden unsere Toten natürlich nicht vergessen, aber wir dürfen auch das nicht außer Acht lassen, wofür sie gestorben sind – und das sollten wir feiern.“
Harry wurde es unbehaglich zumute. Er hatte es sich schon in den vergangenen Jahren nicht richtig daran gewöhnen können, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen.
„Ich werde dann am besten gleich zum Grimmauldplatz zurückkehren“, sagte er und setzte, an Hermione gewandt, hinzu: „Kann ich meinen Rucksack aus Deiner Tasche haben? Ich sehe jetzt ein wenig zerrupft vom Kampf aus.“
„Harry“, sagte McGonagall streng, „Sie werden doch nicht der Feier fernbleiben, deren Ursache Sie gesetzt haben? Kingsley kommt auch, und ich finde, zumindest um seinetwillen sollten Sie solange noch in Hogwarts bleiben.“
„Wieso um seinetwillen?“
„Harry, denk doch mal nach“, sagte Hermione, „Kingsley ist bislang nur kommissarischer Minister. Das Ministerium ist aber immer noch dasselbe. Wenn Du fernbleibst, wäre das ein schlechtes Zeichen für Kingsley. Ich fürchte, diesmal mußt Du. Das ist eben Politik.“
„Na schön“, brummte Harry.
„Und ich fürchte, ich werde Sie neben Kingsley an den Hohen Tisch setzen müssen, Harry“, sagte McGonagall so scharf, daß Widerspruch zwecklos war.
„Nun gut“, seufzte Harry. „Ich gehe dann und ziehe mich um, damit ich nicht ganz so abgerissen aussehe.“
„Da wäre noch etwas“, sagte McGonagall, „ich habe Mr Jordan erlaubt, seinen Piratensender auf dem Astronomieturm zu installieren. Er hat mich gebeten, Ihnen zu sagen, daß er sie gerne über alles interviewen möchte – und zwar so bald wie möglich. Er plant wohl für den späten Nachmittag eine Sondersendung mit Ihnen und Ihren Freunden als Gästen.“
„Nein, keine Interviews“, stöhnte Harry.
„Möchten Sie lieber von Rita Skeeter interviewt werden? Oder von sonstwem vom Tagespropheten?“ schnappte McGonagall. „Ich denke, nach allem, was Mr Jordan mit 'Potterwatch' riskiert hat, sollten Sie die Hintergründe der ganzen Sache in seiner Sendung enthüllen und nicht in irgendeiner Zeitung, die noch nie journalistisch sauber gearbeitet hat.“
Harry sah seine beiden Freunde an. Sie machten zwar auch keinen begeisterten Eindruck, nickten aber.
„Na schön. Ich gehe hoch, sobald ich mich umgezogen habe.“


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Wir haben immer schon gespürt, dass sich zwischen Ron und Hermine etwas entwickelt, obwohl ich und Emma uns dessen nicht bewusst waren. Doch in diesem Film gestehen beide sich das ein. Als Hermine mit Viktor Krum auf dem Weihnachtsball erscheint, kapiert Ron endlich, dass er etwas für sie empfindet.
Rupert Grint