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Fanfiction

Die Goldene Morgenröte - Die Goldene Morgenröte

von Wizardpupil

Es war ein Wunder; ein Wunder und sonst nichts.
Harry schritt durch die Hallen und Gänge von Hogwarts – man merkte ihnen kaum an, dass ein Krieg getobt hatte. Abgesehen von dem Ablenkungsangriff vor nur einem Tag war ja auch kaum etwas zwischen den Wänden des Schlosses geschehen. Harry hatte großes Glück gehabt, den Kampf gegen Voldemort zu überstehen, obwohl der Orden auf den Trick reingefallen und hier mit den Todessern beschäftigt gewesen war.
Jetzt, wo alles vorbei war, fiel es Harry irrsinnig leicht, darüber nachzudenken. Es war ja auch Irrsinn; wenige Stunden zuvor war Lord Voldemort kurz davor gewesen, seine Truppen an die Macht zu führen, und nun war er besiegt. Er war endlich endgültig besiegt, und Harry konnte ein normales Leben führen … es erschien ihm wie ein merkwürdiger Traum.
Aber war es mehr als das? Harry wusste, dass er nie ein wirklich „normales Leben“ verbringen könnte, nie sein würde wie alle anderen … aber was war denn schon normal, wer waren alle anderen? Er war Harry Potter, der Junge der lebt, der Auserwählte, der, der Voldemort besiegt hat – und auch war er immer noch Harry, der Junge, der von seinem Onkel und seiner Tante schikaniert wurde, der sich wünschte, seine Eltern würden noch leben, der nichts anderes wollte, als glücklich zu sein …
Das war sein neues Ziel. Jetzt, wo er den Kampf endlich geschlagen und gewonnen hatte, wollte er nur noch glücklich werden. Und er wusste, dass er das schaffen würde.
Harry bog um eine Ecke und traf auf Professor McGonagall und Professor Sprout, die ihre Zauberstäbe auf ein Loch in der Wand gerichtet hatten. Die Stäbe warfen weißes Licht auf die Mauer, doch scheinbar erbrachten sie nicht die gewünschte Wirkung.
„Nun mach schon“, drängte Professor McGonagall genauso streng, wie sie auch immer mit ihren Schülern sprach. Harry konnte ein Kichern nicht zurückhalten – alles kam ihm nun viel lustiger vor als früher.
Professor McGonagall wandte sich um. Als sie Harry erblickte, schnappte sie nach Luft und fasste sich mit ihrer rechten Hand an den Brustkorb, wobei ihr Zauberstab in hohem Bogen durch den Korridor flog und vier Meter weiter hinten am Boden landete. Doch McGonagall schien dies nicht zu bemerken.
„Potter!“, rief sie, und der strenge Ton war einer großen Erleichterung gewichen. „Wie schön, dir scheint es gut zu gehen.“
„Natürlich geht es mir gut“, sagte Harry und musste fast lachen. „Warum auch nicht? Voldemort ist weg!“
„Ja, ich weiß, aber … Nun, um ehrlich zu sein, als Professor Dumbledore dich in sein Büro gerufen hat –“
„Ihr Büro, Professor“, unterbrach sie Harry. „Er hat vorhin noch einmal ausdrücklich gesagt, wir sollen endlich akzeptieren, dass er nur noch ein Porträt und Sie die neue Schulleiterin sind.“
„Gut, dann eben mein Büro“, sagte Professor McGonagall hastig und tat Harrys Worte handwedelnd ab. „Als er dich in mein Büro rufen ließ, dachte ich, es gäbe irgendein Problem oder du wärst – ach, was weiß ich. Aber was wollte Professor Dumbledore denn von dir?“
Harry zögerte. So großartig Voldemorts Sturz und so fröhlich Harry auch war, darüber zu reden war doch etwas schwierig.
Aber dann erzählte er doch, dass Dumbledore erklärt hatte, wie Voldemort endgültig zu besiegen wäre; dass Harrys Zerstörung der Horkruxe und sein Kampf in der Mysteriumsabteilung zwar für Voldemorts Sturz ausreichte, aber nicht für seine absolute Vernichtung; dass man Voldemorts Ursprung zerstören musste, um die Probleme mit Ihm, Dessen Name Nicht Genannt Werden Durfte, ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen; dass jemand mithilfe eines Zeitumkehrers in die Vergangenheit reisen musste, zu dem Tag von Tom Vorlost Riddles Geburt, um ihm von Anfang an ein Freund zu sein und so dafür zu sorgen, dass aus dem Jungen niemals Lord Voldemort werden würde. Und letztlich, dass nicht Harry, wie vorgesehen, den Part des Zeitreisenden übernommen hatte, sondern Neville.
Auch Professor Sprout hatte aufmerksam zugehört. Entsetzt warf sie dazwischen: „Soll das heißen –?“
„Ja“, sagte Harry. „Neville ist weg. Er hat gemeint, nun, da sein Vater tot ist und seine Mutter immer noch unter dem Gedächtnisverlust leidet, gäbe es für ihn hier einfach nichts mehr. Er hat gesagt, es sei nun an der Zeit für ihn, auch endlich einmal nützlich zu sein, und er würde versuchen, Tom Riddle ein Freund zu sein.“
Es folgte ein langes, bedächtiges Schweigen. Harry sah abwechselnd Professor Sprout und Professor McGonagall an. Beide hatten Neville sehr gut gekannt; Kräuterkunde war das Fach, dass Neville am meisten gelegen hatte, und er hat Sprout oft und gerne stolz sein Wissen über magische Pflanzen präsentiert. In Verwandlung hingegen war Neville einer der schlechtesten Schüler gewesen. Harry musste erneut beinahe lachen, als er an die Fehler denken musste, die Neville im Unterricht gemacht hatte. Doch er fühlte sich deshalb nicht schlecht; er wusste jetzt, dass es gut war, über lustige Dinge zu lachen, und dass dies die Erinnerung an Neville keinesfalls beschmutzte.
In den Gesichtern der beiden Frauen vor ihm spiegelte sich das wider, was Harry für Neville empfand: Eine Mischung aus Trauer über den Verlust dieses mutigen, guten Freundes und Stolz auf den tollpatschigen Jungen, der am Ende etwas unglaublich Großes getan hatte.
„Nun, ich –“, begann Professor Sprout, „ich werde – ja, ich werde Augusta wohl besser sofort bescheid sagen.
Oder hat Professor Dumbledore sich bereits darum gekümmert?“
„Nein, Nevilles Großmutter weiß noch nichts von der Sache“, sagte Harry, und es wurde ihm im Magen ein wenig flau bei dem Gedanken an die arme Frau, die nun nicht nur ihren Sohn, sondern auch noch ihren Enkelsohn verloren hatte.
Professor Sprout schritt an Harry vorbei und eine Treppe hinunter. Er und Professor McGonagall waren nun allein.
„Miss Granger war doch auch in Professor Dumbledores – gut, im Schulleiterbüro“, sagte sie schnell, nachdem Harry sie mit einem strengen Blick an Dumbledores Wunsch erinnerte. „Wo ist sie denn jetzt?“
„Ich habe ihr und Professor Dumbledore gesagt, dass ich ein wenig spazieren gehen möchte“, sagte Harry.
„Hermine ist wahrscheinlich zu ihren Eltern und den Weasleys gegangen, aber ich bin nicht lang genug geblieben, um es aus ihrem eigenen Mund zu hören.“
„Nun denn, ich werde ebenfalls nach den Weasleys suchen. Du weißt ja, nach dem, was geschehen ist …“
Professor McGonagall räusperte sich. „Nach Georges Tod … ich möchte einfach sichergehen, dass es ihnen den Umständen entsprechend gut geht.“
Auch sie ging an Harry vorbei und hatte schon einen Fuß auf die oberste Stufe gesetzt, als sie innehielt.
„Ach ja, eines noch, Harry“, sagte sie, wandte sich noch einmal zu ihm um und lächelte ihm zu. „Da so mancher Held in einer Legende nach seinem Triumph über den Feind beschließt, für eine Weile einfach zu verschwinden, wünsche ich dir jetzt schon viel Glück mit deiner Karriere als Auror. Nur, falls wir uns nicht mehr so bald wiedersehen.“
Sie wollte schon die Treppe hinunter verschwinden, doch Harry rief sie zurück.
„Professor McGonagall“, sagte er, und sie blickte ihn fragend an. „Sie irren sich. Ich werde bestimmt nicht
verschwinden.“ Er lächelte.

*

„Hallo, Harry.“
Harry drehte sich um.
„Guten Tag, Professor Viridian.“
Vindictus Viridian trat zu Harry ans Fenster, das lange Ende des violetten Umhangs zog er wie immer am Boden hinter sich her. Nachdem Harry wieder allein gewesen war, hatte er nach einem Ort gesucht, wo er ganz für sich sein konnte, und hatte sich überraschenderweise für das Büro des Verteidigung gegen die dunklen Künste-Lehrers entschieden.
„Was machst du denn hier, Harry?“, fragte Professor Viridian.
„Bloß aus dem Fenster sehen“, sagte Harry. „Ich mag den Raum … ich habe dieses Jahr hier einige neue Dinge erfahren. Ich hoffe, es stört Sie nicht, dass ich ohne zu fragen eingetreten bin?“
„Nein, überhaupt nicht“, entgegnete Professor Viridian grinsend. „Im Gegenteil; weißt du, ich habe mir ohnehin schon gedacht, nach meinem Rücktritt wärst du der perfekte Nachfolger für mich. Wenn es nach mir ginge, würde das Büro bereits dir gehören.“
„Sie hören auf?“, fragte Harry erstaunt.
„Oh ja“, sagte Professor Viridian, immer noch grinsend, und wandte seinen Blick aus dem Fenster. „Du hast zwar Du-weißt-schon-wen besiegt, aber der Fluch, der jedem Verteidigungs-Lehrer nicht mehr als ein Jahr an dieser Schule gönnt, scheint mit mir wohl doch noch nicht ganz beendet zu sein.“
„Wieso bleiben Sie nicht? Sie waren ein großartiger Lehrer.“
„Meinst du? Ich denke, du könntest das viel besser. Meine Bestimmung ist das Schreiben. Flüche und Gegenflüche war zwar bisher mein größter Erfolg, aber das heißt nicht, dass er sich nicht toppen lässt.“
Er sah wieder zu Harry, diesmal mit ernsterem Gesichtsausdruck. „Also, was ist – möchtest du meinen Lehrerposten übernehmen?“
Harry dachte kurz nach. Er hatte ein paar seiner Mitschüler schon einmal unterrichtet, und sie hatten damals viel gelernt in der DA. Seitdem hatte er sogar noch mehr Erfahrung über die Dunklen Künsten – und vor allem natürlich über die Verteidigung gegen diese – gesammelt, er könnte den Schülern sicher etwas bieten … und doch …
„Ich sehe meine Karriere in anderen Bereichen als dem des Lehrers, so wie Sie, Professor“, sagte Harry.
„Und diese Bereiche wären?“
„Ich möchte Auror werden.“ Harry merkte, wie die Aufregung in seiner Stimme anstieg. „Das ist schon mein Traum seit ich das erste Mal von Auroren gehört habe. Nichts würde ich lieber tun, als weiterhin Schwarze Magier zu bekämpfen. Und gegen Lord Voldemort werden meine zukünftigen Gegner doch wohl ein Klacks sein, oder?“
Professor Viridian schreckte erst bei der Erwähnung des Namens ein wenig zusammen, lachte dann aber.
„Ja, damit hast du Recht … aber wirst du diese Schule nicht vermissen? Du hast doch gesagt, sie wäre dein Zuhause.“
Harry war wieder ein paar Sekunden still.
„Hogwarts war mein Zuhause“, sagte er dann. „Es war mein Zuhause, als ich hier Magie zusammen mit Ron und Hermine erlernte, als Professor Dumbledore die Schule leitete, als es der einzige Ort war, den Voldemort nicht einnehmen konnte … und als Hagrid noch lebte.“ Harry schluckte. Dieser erst kürzlich erlebte Verlust lag ihm immer noch sehr schwer am Herzen. „Jetzt ist Voldemort besiegt, und er wird keinen einzigen Ort mehr aufsuchen, also bin ich überall sicher vor ihm. Dumbledore ist nur noch ein Porträt, und auch Ron und Hermine werden nicht mehr hier sein.“ Hagrid erwähnte er absichtlich nicht. „Ich habe in Hogwarts nichts mehr zu suchen. Außerdem werde ich doch einen Teil von Hogwarts mitnehmen.“
Seine Hand wanderte dabei automatisch in seine Hosentasche, wo sie sich um das Medaillon schloss. Vor einem Jahr noch war die von Sirius‘ Bruder Regulus zurückgelassene Fälschung von Voldemorts Horkrux an dieser Stelle gewesen; jetzt befand sich dort das echte Medaillon von Salazar Slytherin, ehemaliges richtiges Horkrux.
Eine der Tödlichen Reliquien, die die Gründer von Hogwarts für die kommenden Generationen zurückgelassen hatten …
„Warum ausgerechnet das Medaillon?“, fragte Professor Viridian. „Warum hast du dich von den Reliquien für das Medaillon entschieden, wo es doch Salazar Slytherins Hinterlassenschaft ist? Besonders sympathisch kann dir die Slytherin-Blutlinie ja nicht gerade sein.“
Zum dritten Mal während des Gesprächs verfiel Harry in gedankenvolles Schweigen.
„Ich weiß es nicht“, gab er zur Antwort. „Ich weiß es wirklich nicht. Vielleicht liegt es daran, dass es durch die Sache mit R.A.B. und dem falschen Medaillon eine persönliche Geschichte mit mir teilt, was bei den anderen Reliquien nicht der Fall ist.“
„Aber Godric Gryffindors Schwert, findest du nicht, es passt für einen Gryffindor wie dich besser?“
„Nein“, erwiderte Harry so schnell, dass Professor Viridian überrascht war. „Wenn ich eines gelernt habe, dann, dass man nicht zwischen den vier Häusern unterscheiden sollte, sondern sie als Einheit sehen muss. Ich als Gryffindor habe genauso viel Recht auf das Medaillon wie ein Slytherin auf das Schwert.“
Viridian grinste erneut. „Und allein damit hast du wirklich sehr viel gelernt, Harry.“
*

Ein paar Stunden später verließ Harry Hogwarts. Zwar wusste er, dass er das Schloss irgendwann einmal wieder besuchen würde, aber doch fühlte sich dieser Schritt von der letzten Stufe der Marmortreppe, die auf die Ländereien führte, wie ein Schlussstrich an – wie ein Abschied.
Zu seiner Überraschung sah Harry einige Leute dort vor ihm stehen, als hätten sie auf ihn gewartet. Mr und Mrs Weasley, zwischen ihnen ihr vor kurzem erst zurückgekehrter Sohn Percy (die vor Glück weinende Mrs Weasley umklammerte ihn so fest, dass sein Gesicht in einem dunkleren Rot angelaufen war, als Harry es bei einem der Weasleys jemals gesehen hatte). Daneben Charlie und Bill, der furchtbar verloren wirkte (kein Wunder, wo seine Frau Fleur doch nicht mehr an seiner Seite stehen konnte); Professor McGonagall, die ihm zulächelte und nickte, als wollte sie ihm zustimmen, dass sie sich tatsächlich geirrt hatte. Da stand auch Ginny, mit Tränen in den angeschwollenen Augen. Harry fiel auf, dass Fred nicht hier war … bestimmt musste er noch den Tod seines Zwillingsbruders verarbeiten.
Aber nicht nur Fred, George und Fleur fehlten, auch so viele weitere Menschen, die Harry etwas bedeuteten, die einen mehr, die anderen weniger. Neville konnte nicht hier sein, weil er sich geopfert hatte, dieses Leben aufzugeben und ein neues als Freund von Tom Vorlost Riddle zu beginnen. Luna und Dobby waren nicht hier, die beide so tapfer bei der Suche nach den Horkruxen geholfen hatten, und die beide einen ehrenhaften Tod gestorben waren. Tonks und Lupin fehlten, weil er immer noch im St.Mungos lag und sie sicher nicht von seiner Seite weichen würde, bis er sich endlich wieder von dem Kampf mit Greyback erholt hatte. Auch Moody war im St.Mungos, wo die Heiler vermutlich immer noch in einem Körper nach seinem magischen Auge suchten, das er dummerweise im Laufe des Krieges verschluckt hatte.
Dumbledore und Snape waren nicht anwesend, der eine gestorben durch die Hand des anderen, aber auf den eigenen Befehl hin. Hätte Harry die Geschichte nicht aus Dumbledores eigenem Mund gehört, würde er sie nicht glauben können. Aber ein bisschen schämte er sich doch, nicht an das Gute in Snape geglaubt zu haben – es war eine Art Vertrauensbruch gegenüber Dumbledore gewesen; und Dumbledore war der Letzte, dem Harry nicht vertrauen würde. Wo Snape hingegangen war, wusste Harry nicht; irgendwie hatte er das Gefühl, ihn nicht mehr so schnell wiederzusehen.
Cho Chang war nicht hier; Cho, mit der er sich letztlich doch noch ein wenig verstanden hatte, nachdem sie miteinander gesprochen hatten, und die dann von einem der Todesser getötet worden war. Firenze, der den Versuch, doch noch von den anderen Zentauren wieder akzeptiert zu werden, nicht überlebt hatte.
Seine Mutter, sein Vater, Sirius, Cedric … auch sie alle waren Lord Voldemorts Herrschsucht zum Opfer gefallen. Sogar an Draco Malfoy musste Harry nun denken; jetzt, wo es zu spät für Draco gewesen war, einzusehen, dass er bisher falsche Prioritäten gesetzt hatte. Harry empfand tatsächlich so etwas wie Mitleid für ihn. Wo sich Draco wohl nun aufhielt? Seine Eltern waren beide tot, das Malfoy-Anwesen war im Krieg explodiert, all sein Hab und Gut zerstört oder gestohlen worden, die Verliese seiner Familie von den Gringotts-Kobolden aus Rache an dem Versuch der Todesser, die Bank zu übernehmen, gesperrt worden - kurz gesagt, seine Existenz war vollkommen ausgelöscht. Ob er bei Snape war? Harry wusste es nicht; es interessierte ihn im Grunde genommen auch nicht.
Aberforth Dumbledore war nicht hier, auch wenn Harry keine Ahnung hatte, wo sich der schon wieder herumtrieb; seine Gewohnheit, hin und wieder einfach zu verschwinden, ohne die anderen sofort über seine Vorhaben aufzuklären, war das einzige, was er mit seinem Bruder gemeinsam hatte.
Und Hagrid war nicht hier … Hagrid, der Mensch, der Harry während der letzten sieben Jahre ein großartiger und wichtiger Freund gewesen war, der ihm in den letzten Monaten über seine Angst vor dem Kommenden hinweggeholfen hatte; und dann war es im Endeffekt Hagrid selbst gewesen, der Angst hätte haben müssen. Jetzt war er fort, für immer …
Aber zwei andere Freunde von Harry waren noch hier. Ron und Hermine standen ganz vorne an der Spitze der Gruppe, und lächelten ihm entgegen. Um Rons Kopf kreiste Pigwidgeon, aufgeregt zwitschernd, und um Hermines Füße schlich Krummbein, seine Augen fest auf Harry gerichtet. Hermine hatte die Hand gehoben (die Wunden an ihrem Arm, die sie sich in Gringotts bei der Suche nach der Rüstung von Godric Gryffindor zugezogen hatte, waren immer noch zu sehen), und auf einem ihrer Finger saß Hedwig. Sie stieß einen sanften Ruf aus, flatterte von Hermine zu Harry, landete auf seiner Schulter und knabberte an seinem Ohr. Harry lächelte
zurück zu Ron und Hermine. Selbst der Krieg hatte die drei nicht getrennt.
Weit hinter all den Leuten sah Harry am Horizont, wie die Sonne immer höher stieg und die Morgenröte ihre letzten goldenen Lichter auf die Erde warf, bevor sie einem neuen Tag wich.
*

Harry konnte es nicht fassen, wie schnell eine gewisse Normalität tatsächlich ihren Weg in seinen Alltag bahnte.
Er lebte noch eine Weile mit den Weasleys im Fuchsbau, wo er im Zimmer der Zwillinge wohnte. Fred war noch nicht endgültig nach Hause zurückgekehrt, hatte aber eines Abends seine Eltern besucht, um ihnen mitzuteilen, dass es ihm gut ging, er aber noch einige Zeit für sich selbst brauchte. Bill war wieder nach Ägypten gegangen,
um dort weiter zu für Gringotts zu arbeiten und über Fleur hinwegzukommen, und auch Charly war zu seinem Arbeitsplatz in Rumänien zurückgekehrt. Percy stellte seinen Eltern Penelope Clearwater vor und überraschte die ganze Familie mit der Ankündigung, dass die beiden bald heiraten würden.
Tonks, Lupin und Moody kehrten bald aus dem St.Mungo-Hospital zurück. Lupin und Moody waren wieder vollständig gesund, und Tonks glücklicher denn je.
Nach einer Weile tauchte Fawkes wieder auf und besuchte Harry immer wieder einmal, auch wenn er nie sein Haustier sein würde. Fawkes blieb Dumbledores Phönix, bis in alle Ewigkeit.
Nachdem die Schlagzeile „SCRIMGEOUR TRITT ZURÜCK, EX-AUROR KINGSLEY SHACKLEBOLT WIRD NEUER ZAUBEREIMINISTER!“ im Tagesprophet erschienen war, beschloss Harry, dass es endlich an der Zeit war, sich seinen Wunsch zu erfüllen und Auror zu werden. Schon nach einem einzigen Gespräch mit Kingsley stand fest, wann Harrys Ausbildung beginnen würde.
Auch Hermine hatte bereits einen Beruf gefunden: Sie hatte tatsächlich, wie früher von ihr angekündigt, B.ELFE.R vertieft und dem neuen Zaubereiminister erläutert, was ihre Ziele sind; Kingsley gab ihr eine Stelle in der Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischer Geschöpfe, mit der Möglichkeit, sich bald in das Internationale Büro für Magisches Recht hochzuarbeiten. Sie hat Harry aber insgeheim anvertraut, dass sie diesen Beruf nur vorübergehend annehmen will, in der Hoffnung, etwas an den Rechten der Hauselfen zu verändern, bis sie alt genug ist, um Lehrerin in Hogwarts zu werden. Als Harry dies erfuhr, dachte er kurz darüber nach, ob er dann nicht vielleicht doch ebenfalls an die Schule zurückkehren sollte – aber diese Überlegung blieb tatsächlich nur kurz in seinem Kopf.
Ron hatte sich entschieden, sowohl von seinem Traum als Profi-Quidditch-Spieler, als auch von seiner Überlegung, mit Harry Auror zu werden, abzusehen. Ihm war im letzten Jahr aufgefallen, wie interessant Muggel doch eigentlich waren. Er übernahm den alten Beruf seines Vaters in der Abteilung für Missbrauch von Muggelartefakten, welcher auch Dean Thomas und Seamus Finnigan zu Harrys und Rons großer Überraschung beitraten.
Und einige Jahre später war Harry Hogwarts wieder nahe, weil er nach Hogsmeade gezogen war; Hermine unterrichtete Verwandlung in Hogwarts, und auch Ginny hatte ihre Ausbildung abgeschlossen und war Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste (sie blieb länger als bloß ein Jahr); und Ron und Hermine lebten zusammen in einem kleinen Haus nahe dem Fuchsbau.
„Wurde auch Zeit“, hatte Harry Ron bei seiner Hochzeit mit Hermine ins Ohr geflüstert, und er hatte nicht mehr aufhören können zu lachen, als Ron daraufhin bis über beide Ohren rot angelaufen war.
Dieses neue Leben, welches Harry nun führte, hatte viele wunderbare Seiten; eine davon war natürlich, dass er die Dursleys nie wieder sehen musste. Aber das wirklich Beste – das, was alles andere übertraf und was Harry das neue Leben erst richtig ermöglichte – war, dass Voldemort nur noch eine Erinnerung war. Nie wieder spürte er Schmerzen in seiner Narbe.


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