von AshleySpring
Es war morgens.
Dämmerung eines schönen Sommertages.
/Was tun? Warum bloß hat es sie erwischt und nicht mich?/
Er hatte schwarze Haare.
Und schwarze Augen.
Leere Augen.
Sein Name war Sirius Black.
/Ohne dich halte ich es nicht aus./
Die Sonne leuchtete, doch es schien, als ob sie den Jungen bestrafen wollte.
Sie schien nicht für Sirius.
Für den traurigen Sirius.
Den verzweifelten.
Den mit Angst erfüllten.
Den mit großem Liebeskummer.
Er hatte sie getötet.
Umgebracht.
Gekillt.
Ermordet.
Gebissen.
x.x.x Flashback x.x.x
“PASS AUF, WOLF! SASCHA! HIIIIIIIIINTEEEEEEEEEER DIIIIIIIIIIIIIIIIIIR!“
Sascha rannte das Hogwartsgelände herunter.
Ihre langen schwarzen Haare wehten im Wind.
Wehten vor die grauen Augen.
Die leuchtenden, lebendigen Augen.
Angsterfüllten Augen.
Sie rannte zur Brücke, rannte vor diesem Wahn davon.
Dem Wahn.
Jemand verfolgte sie.
Ein Werwolf.
Ein Junge.
Ein Wolf.
Moony.
Remus.
Remus Lupin.
James lag unter der peitschenden Weide.
Bewusstlos.
Mit vielen Schrammen.
Kratzspuren.
Moony hatte den Hirsch bewusstlos gekratzt.
Krone.
Prongs.
James.
James Potter.
Einen Jungen mit zerzaustem, schwarzem Haar und vor den braunen Augen eine Brille.
Sirius.
Sirius Black.
Tatze.
Padfoot.
Pad.
Er schrie.
“SAAAAAAAAASCHAAAAAAAAAAAAA!”
Heulte vor Schmerz.
Sein rechter Zeigefinger fehlte und an seinem linken Bein war eine wadenlange Blutspur.
Außerdem hatte er eine Platzwunde am Hinterkopf.
Aber diese Schmerzen spürte er nicht einmal.
Er spürte etwas ganz anderes.
Seltsames.
War es Liebe?
Ja, so unglaublich es schien.
Sirius Black, Tatze, war verliebt.
Verliebt in ein nettes und schüchternes Mädchen.
Auch sie war ein Rumtreiber.
Eine Rumtreiberin.
Sascha Lies.
Wolf.
Nun hatte sie keinen Ausweg mehr.
Vor ihr die Brücke, hinter ihr der Werwolf.
Links von ihr der schwarze See.
Rechts von ihr der verbotene Wald.
Sie drehte sich um.
Sirius war mittlerweile nur noch fünfzig Meter von ihnen entfernt.
Doch – zu spät.
Ein qualvoller Schrei.
Nein, nicht Sascha schrie.
Sirius.
Er hatte das Gefühl, als würden ihm und nicht Sascha grade die spitzen, vampirartigen Zähne des Werwolfs in den Hals gerammt.
Ihr Blut lief an Moonys Zähnen herunter.
Er spürte fast, wie sie sich durch die Haut und dann durch die Adern und Sehnen bohrten.
Dieser unerträgliche Schmerz.
Als würde einem der Knochen brechen.
Aber hundertmal schlimmer.
Diese Schmerzen, wie sich die Zähne in das Fleisch gruben, rausrissen und tiefer Gruben.
Sirius fühlte besonders einen Schmerz.
Tief im innern seines Herzens.
Dann schien die Zeit stillzustehen.
Ein kurzer Moment.
Sascha schien bewusstlos.
Aber war sie das auch?
Dann fiel ihr Körper langsam.
Langsam in eine Lache.
In ihr eigenes Blut.
Und der Geifer des Monsters.
Der Werwolf sah ihn einen kurzen Moment an.
Ein Dämon in Remus Augen.
In seinem Körper.
Er biss wieder tief in das Fleisch seiner neu ergatterten Beute und zog Sascha in Richtung Wald.
In den verbotenen Wald hinein.
x.x.x Flashback Ende x.x.x
Ein Blick zu Hogwarts, ganz leer.
/Was soll ich tun?/
Er war allein.
Seine große Liebe, verschleppt von einem Werwolf.
Remus.
Remus Lupin.
Moony.
/Oh Sascha, wo bist du nur? Ich vermisse dich./
Er saß auf der Schicksalsbrücke.
Der Brücke, wo alles passiert war.
Wo das Tier seine Zähne in ihren Körper gebohrt hatte.
Die Brücke war blutbesprenkelt.
Das Wasser plätscherte.
Jede seiner Tränen, so fand er, sah aus wie ihr Gesicht.
Saschas Gesicht.
/Ich halte es nicht aus. Ich muss zu dir./
Er wusste nicht, was er noch tun solle.
Er war verzweifelt.
Ohne Lebenslust.
Tief erschüttert.
„Warte auf mich... Sascha... ich halte es nicht aus.“
Plötzlich sprach er alles aus.
Jemand kam.
James...
„TAAAATZEEEE!“
Ein letzter Spritzer.
„Der Wasserfall lebt weiter. Doch ich hab alles, was ich brauch. Und das bist du.....“
„....Sascha Lies... “
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