von darbuit
Prolog - Just to explain
Ein Schritt nach dem anderen war zu hören, dann das leise Klappern einer Tür und im Hintergrund das Rauschen einer Wasserleitung. Das dunkle Schlafzimmer wurde nur durch das spärliche Mondlicht erhellt, welches sich seinen Weg durch das halb geöffnete Fenster suchte. Die Vorhänge, die sich im leichten Luftzug bewegten, waren wie immer geöffnet - sie waren noch nie geschlossen gewesen.
Die Schritte waren jetzt verstummt und man hörte das Einsinken des großen, einladenden Bettes, als sich jemand dort auf der Kante niederließ und dann hinlegte. Nur das Atme der Beiden war zu hören und es legte sich Stille über den Raum. Von draußen störte sie ein Eulenschrei, doch kurze Zeit später herrschte schon wieder perfekte Ruhe.
Das wenige Licht erhellte nur unzureichend die paar Fotos, die auf den beiden Nachttischen standen. Fotos aus vergangenen Zeiten, Erinnerungen an damals. Den Mondschein reflektierend fiel ein weißes Rosenblatt zu Boden. Das letzte Blatt der welken Rose - das letzte Zeichen der Liebe.
Kurz bevor es sacht auf dem Boden aufstieß, wurde der Mondstrahl unterbrochen und es verlor seine unschuldige Farbe. Ein kaum hörbares Knistern setzte ein, als das Rosenblatt gefühllos zertreten wurde. Die Gardinen flackerten unruhig im Wind und eine tiefschwarze Wolke schob sich vor den Mond und hüllte das Zimmer in Dunkelheit.
Schritte ertönten dumpf und bedrohlich, den Atem der Schlafenden übertönenden. Sanft beugte sich eine verhüllte Hand herunter und berührte die Reste der Rose, den Stiel entlang streichend.
Dann zudrückend.
~~~(-*-)°0odbo0°(-*-)~~~
„Harry!“
Die Stimme hallte klar vernehmbar durch den Gemeinschaftsraum, doch der Angesprochene drehte sich nicht um. Er saß am Fenster, die Beine angezogen und beobachtete das winterliche Geschehen dort draußen im Schnee.
„Hey Harry, warum kommst du nicht auch raus?“ Ganz außer Atem blieben Hermine und Ron neben ihm stehen, die offenbar den ganzen Weg nach hier oben gerannt waren. „Es sind alle dort draußen, bis auf dich. Sogar Neville ist da!“
Harry wandte nur mühsam den Blick ab und seufzte. „Ich bin immer noch krank, ich darf nicht. Madame Pomfrey hat - “ „ - seit wann kümmert es dich, was Madem Pomfrey sagt?“ Ron guckte ihn so erstaunt an, als hätte er auf einmal eine silberne Hirschkuh gesehen.
„Ach, ich weiß nicht, ich fühle mich wirklich schlecht …“ „Harry James Potter!“ Hermine baute sich vor ihm auf, ihre in braune Wollhandschuhe gehüllten Hände in die Seiten gestemmt. „Nur weil du Liebeskummer oder sonst etwas hast, kannst du dich nicht den ganzen Tag hier oben vergraben!“
Sie hob anklagend den Zeigefinger - es sollte zumindest so aussehen, die Handschuhe waren recht grob - und schaute ihn eindringlich. „Und jetzt erzähl mir nicht, du wärest tatsächlich krank. Diesen Unsinn würde nicht einmal Luna glauben!“
Abwehrend hob Harry die Hände. „Ich bin tatsächlich krank und Luna würde mir sehr wohl glauben.“ Trotzig wie ein kleines Kind schob er den Kiefer vor, um seine Stellung zu betonen.
„Prima, dann kannst du ja Luna fragen. Sie ist auch unten.“ Hermine nickte Ron zu, der den verdutzten Harry an den Armen packte und mit sich zum Portraitloch zog. Hermine schnappte sich noch schnell Harrys Mantel und seinen Schal und eilte dann Ron hinterher, der den sich sträubenden Harry schon auf den Gang geschubst hatte.
Resigniert gab dieser auf und trottete den beiden anderen hinterher. Sie haben wenigstens sich selbst. Ich habe niemanden. Aber ich könnte jemanden haben… holte er sich in Erinnerung, verwarf den Gedanken jedoch rasch wieder. Es war einfach zu absurd.
~~~(-*-)°0odbo0°(-*-)~~~
Ein eiskalter Hauch legte sich über die Schlafenden, als die Hände des Maskierten über ihre Gesichter streifte. Die Reste der Rose begannen am Boden zu gefrieren und die Schlafenden drängten sich näher an einander, nicht ahnend die Gefahr.
*****
über kommentare würde ich mich freuen :)
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel