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Fanfiction

Unser Harry Potter and the Deathly Hallows - Die Hochzeit

von >Hermione<

Auch die Sonne schien es wohl gut mit Bill und Fleur zu meinen, denn als Harry, von seiner späten Ankunft am letzten Tag noch ganz geschwächt, am nächsten Morgen in Rons Zimmer aufwachte, in das er zwecks Platzmangel einquartiert wurde, strahlte sie fast sosehr wie Mrs Weasley, die nur einen Augenblick später auftauchte, um sie zum Aufstehen zu ermahnen. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten konnte sie nun offensichtlich einiges mehr für die 1. Hochzeit einer ihrer Söhne aufbringen zu können. „Aufstehen, Harry, Ron!“, rief sie, und war schon gleich wieder aus dem Zimmer. Harry drehte sich zu Ron um, der auf der anderen Seite des Zimmers in seinem Bett lag, und sich gleich wieder auf die Seite drehte, um wieder einzuschlafen. Schnell stand Harry auf und weckte Ron unsanft, indem er ihm sein Kissen an den Kopf warf. Er stieg rasch über diverse Comichefte und Schulbücher, die überall in Rons Zimmer herumlagen, duckte seinen Kopf unter der Schräge und schlüpfte in seine besten Kleider, welche er bereits am vorherigen Tag nach einigen eindringlichen Aufforderungen Mrs Weasleys auf das hintere Ende seines Bettes gelegt hatte, als er plötzlich das Kissen hart in seinem Rücken spürte.

Ron war schon aufgestanden, und auch er suchte nun seine besten Kleider aus seinem Schrank.Gerade als er sich den Pullover überstreifte, klopfte es an der Tür und Ginny, die gar nicht lange auf Antwort wartete, kam herein. Harry wurde plötzlich von aller Müdigkeit verlassen und fand sich, unter den schwer deutbaren Blicken Rons, in ihren Armen wieder. Prüfend hielt er sie ein wenig von sich weg und betrachtete sie eingehend. Sie hatte sich in den paar Wochen, die seit ihrem Abschied vergangen waren, kaum entscheidend verändert: Sie hatte immer noch leuchtend feuerrote Haare, die allerdings etwas kürzer waren, als noch vor den Sommerferien. Auch ihre vielen Sommersprossen waren noch auf ihrem Gesicht zu sehen, doch sie war ein Stück gewachsen, sodass sie nun keine 15cm mehr kleiner war als Harry. Er zog sie näher zu sich heran und küsste sie unter den missbilligenden Blicken Rons, hatte jedoch sofort ein schlechtes Gewissen. Er wusste, dass er eigentlich, und das hatte er sich auch vorgenommen, nicht mehr mehr als unbedingt nötig mit ihr zusammensein sollte. Von diesem schlechten Gewissen gepackt, lößte er sich schon bald aus ihrer Umarmun.g
„Hi, Harry!“, meldete sie sich nach ihrer intensiven Begrüßung.
„Hi!“
„Und, wie war dein Sommer bisher?“
Harry warf ihr einen vielsagenden Blick zu und nahm das kleine Päckchen in die Hand, das sie ihm eilig gab.
„Hier, für dich, und nochmal alles Gute zum Geburtstag, aber ich hoffe, Ron hat dir zumindest das schon ausgeichtet.“ Damit warf sie Ron einen nicht sehr freundlichen Blick zu.
„Danke!“
„Ginny, komm doch bitte mal und helf mir hier unten bei den Vorbereitungen, und sag den Jungen dass sie Aufstehen sollen, wir müssen schon in einer halben Stunde los!“, hörten sie Mrs Weasley von Unten rufen, Gin-ny warf Harry noch einen leicht genervten Blick zu und verschwand durch die Tür. Traurig sah er ihr noch ein paar Minuten an, ganz in Gedanken an die schöne Zeit, die sie zusammen hätten haben können, an und blickte
Harry sah zu Ron, der schon drauf und dran war, seiner Schwester in die Küche zu folgen. Er und legte legte das in braunes, knisterndes Papier eingewickelte Päckchen, auf dem in einer leicht unregelmäßigen, aber doch sehr schönen Schrift für Harry, happy birthday stand, zögernd in seinen Koffer. Es fühlte sich hart an, und Harry war neugierig, was es wohl enthielt. Zu gern hätte er es schon geöffnet, doch Ron wartete schon ungeduldig im Türrahmen und wippte mit den Füßen. Deshalb rappelte sich Harry hastig auf und folgte ihm durch die Tür und die Treppe hinunter bis in die Küche, die Harry so liebte.

An diesem Morgen gab es für alle nur ein kurzes Frühstück, einerseits, weil die Zeit knapp war, da sie schon zum Mittagessen im Hause der Delacours eingeladen waren, welches immerhin an der Nordküste Frankreichs lag, andererseits, weil sie in mehreren Schichten Frühstücken mussten, da außer Harry auch noch Hermine, Bill, Charlie, diverse Onkel und Tanten und viele weitere Verwandte und Freunde der Weasleys zur Hochzeit eingeladen waren und wegen der weiten Reise im Fuchsbau Zwischenstopp gemacht hatten.
Als Harry in die Küche kam, stürzte Hermine auch schon auf ihn zu. „Hallo Harry!“ war das Einzige, was sie sagte, doch er sah in ihren Augen genauso wie in Rons die vielen Fragen, die sie hier noch nicht stellen wollte. Schweigend setzten sie sich. Harry spürte beim Anblick des gebratenen Specks und der Eier den Hunger, den zuvor noch Sorge und auch Ginny aus seinem Körper vertrieben hatten. Doch nun scheuchte er alle Angst und die nagenden Zweifel erst einmal davon.
Zumindest diesen letzten Tag voller Ruhe und innerlicher Rast wollte er ohne einen Gedanken an die kommenden Wochen und Monate zusammen mit Ron, Hermine und vor Allem Ginny verbringen.
Das Wissen, sie am nächsten Morgen vielleicht für immer verlassen zu müssen, bereitete ihm sogar noch mehr Unbeha-gen, als die Aussicht auf seine begegnung mit Voldemort, die mit sicherheit durch den Tod eines von ihnen zu ende gehen würde. Erst Mrs Weasley riss ihn aus seinen Gedanken, als er sie alle zur Eile mahnte.

Sie selbst stand gerade vor einer gigantischen weißen Torte und hielt ihren Arm darüber. Aus ihrem Zauberstab ließ sie einen strahl von geschlagener Sahne herausspritzen, den sie mit einem Schnippser ihres Stabes in einem filligranen Muster auf die Torte beförderte. Nun ließ sie die Torte mit einem weiteren Zauberspruch schrumpfen, wickelte sie ein und steckte sie hastig in ihre Tasche. Nachdem sie sich noch fünf mal von verschiedenen Leuten bestätigen lassen hatte, dass ihre knall-grüne Handtasche zu ihrem neuen Umhang passte, rief sie endgültig alle zusammen und schickte sie je nachdem zum Kamin oder vor die Haustüre. Vom Fuchsbau aus würden die minderjährigen Gäste, die ihre Apparier- Prüfung noch nicht bestanden hatten, oder diejenigen, die einfach nicht apparieren wollten, mit Flohpulver bis zum Herrenhaus der Delacours auf der anderen Seite des Ärmelkanals reisen.

Er stand auf und stellte sich neben Ginny in die kleine Warteschlange, die sich mittlerweile vor dem Kamin gebildet hatte. Wieder kamen die Fragen über das Kommende in ihm auf. Wer war R.A.B.? Und vor allem, wie würde er Voldemort töten können? Das Zischen, das mit dem aufflackern des grünen Feuers verbunden war, riss ihn wieder mal aus seinen Gedanken. Mit einem Unbehaglichen Gefühl griff er in den Blumentopf, holte ei-ne Hand voller Flohpulver heraus und stieg, sich duckend, in die heiß auflodernden Flammen. Er hatte es noch nie sonderlich gemocht, auf diese Art zu reisen. Schnell nahm er seine Brille ab und steckte sie in die Tasche seines Hemdes. Wie vor ihm schon Ginny sagte er laut und deutlich die Adresse seines Zielortes und mit dem Gedanken an nur noch einen schönen Tag, der zwischen seinem Abschied von Ginny und seinem Aufbruch zur Jagd nach Voldemort lag, öffnete er langsam seine Hand und ließ das darin enthaltene Pulver in das um ihn herum auflodernde Feuer rießeln. In schmerzhafter Erinnerung an seine 1. Reise zwischen 2 Kaminen presste er seine Arme an die Seiten und schloss seine Augen. Er spürte, wie er durch ein Netz von Feuer und Kaminleitungen gesogen wurde, hörte Ausschnitte aus verschiedenen Zimmern fremder Familien und spürte sich schließlich langsamer werden.

Das Geräusch von sich an der Küste brechender Wellen umgab Harry als er schließlich in einem ihm fremden Kamin zum Stehen kam und erinnerte ihn unweigerlich an sein Abenteuer letzten Sommer, bei dem er zusammen mit Dumbledore versucht hatte, einen von Voldemorts Horkruxen zu stehlen un dzu zerstören, der Hass auf Snape brodelte wieder in ihm auf, und er erschrak ein wenig vor sich (ees erschreckte ihn) selbst, das er sogar bereit war, ihn zu töten, Snape zu töten.

„`Arri, da bist du ja end-dlisch! Wir ´aben schonn evvig auf disch gewartet, du kleiner Schling-gel!“ Sie ließ eines ihrer klingenden Lachen ertönen, und Harry sah mit Freude die hinter ihr stehende Ginny, die ihm eine Grimasse schnitt und mühsam versuchte, sich mit einem Taschentuch die Rußreste aus dem Gesicht zu wischen, als er auch schon von Fleur aus dem Kamin gezogen wurde und sie ihn mit auf seinen Wangen brennenden Küssen begrüßte. „Meine Güte, bist du gross geworrden, ´Arri“, rief sie entzückt aus, als auch sie anscheinend bemerkte, dass sie ihm nun gerade einmal bis zur Nasenspitze ging. „Ich muss gleisch Gabrielle bescheid sagen!“, rief sie entzückt aus und schob Harry zu Ginny, die nun etwas unsicher zu Boden sah(.), während weitere Gäste durch den Kamin anreisten, darunter eine mürrisch aussehende Hexe, die den großen Raum nun abschätzend musterte. Doch Fleur schien deren Anwesenheit, aufgrund ihrer Begeisterung über ihr Wiedersehen mit Harry entweder gar nicht zu bemerken, oder es war ihr einfach egal. „Sie ´at den ganzen Sommer über nur von dir geredet, warte hier nur kur´s, isch werde sie gleisch rufen!“, rief sie ihm, den Neuankömmlingen überrascht und hektisch zunickend, noch über die Schulter zu, als die kunstvoll beschnitzten Eichenportale schon fast wieder hinter ihr zugeschlagen waren.

Erst jetzt kam Harry dazu, sich überhaupt in dem Zimmer umzusehen, in dem er sich befand. Er schien wohl in einer Art Wohnzimmer gelandet zu sein. Gewaltige, bequem aussehende Sofas aus Samt standen in dem hellen, großen Raum, der von großen Fenstern erhellt wurde, durch die man einen wunderbaren Blick auf große Dünen hatte. Wie auch die meisten Dinge in diesem Raum waren die Sofas hellblau. Ein alt wirkendes Wappen, auf dem ein großes silbernes D, sowie einige Efeublätter und (be-)zaubernde Veelas zu sehen waren, wohl das Familienwappen, hing über dem Kamin, und auch sonst war es auf vielen Möbeln und Gegenständen abgebildet. Selbst auf dem ebenfalls aus hellblauen Samt bestehenden Stammbaum, den Harry bei einer Drehung um sich selbst entdeckt hatte, prangte es ihm aus einer der mit silbernem Faden bestickten Ecken entgen. Wie auch der Stammbaummbaum der Blacks, der in Sirius, und nun seinem Haus hing, bedeckte er fast die Hand. Einer der untersten Äste führte zu Fleurs Namen, und Harrys Blick fiel auf die Stelle, an der nach der heutigen Hochzeit wohl Bills Name, vermutlich mit denen der restlichen Weasleys, stehen würde. Er spürte, wie Ginny ihre Hand in die seine legte und ihn mitziehen wollte, was ihm wieder ein gewisses Gefühl von Sicherheit gab, doch als sie Fleurs aufgeregte Stimme vernahmen, zuckten die beiden sofort wieder zurückzuckte und Ginny zo ihre Hand hastig wieder aus der Harrys. Das aufmunternde Gefühl verschwand mit ihr, was Harry etwas enttäuschte, doch er wusste, er konnte nicht mehr mit ihr zusammen sein, durfte es nicht. Inzwischen war Gabrielle zu Harry und Ginny gehastet. Sie hatte ein schönes mattgoldenes Kleid an, dessen kurze, prächtige Schleppe überflüssigerweise von zwei unterwürfig dreinblickenden Hauselfen getragen wurde.

„Oh, ´Arri, ich freue misch ja sso, disch endlisch wieder su se´en.“
„Und ´allo Schinny, Fleur ´at mir berei´s alles über disch ersählt, ist es nischt wundervoll, dass wir susammen Brautjungferrn sein dürf-fen?“
„´Abe isch es dir nischt gesagt, ´Arri? Aber nun komm, isch möschte disch unbedingt meiner gans´sen Familie vorstellen!“ rief Fleur lachend, griff nach Harrys Arm und begann, ihn zur Tür zu bugsieren. „Ach ja , Schinny, würd´est du bitte dein Kleidschen anprobirren? Isch möschte dosch, dass alles perf-fekt ist, an diesem großen Tag!“ Damit zeigte sie auf eine weitere Elfe, die sofort los eilte, um ihr das Kleid zu bringen, und zog Harry weiter durch den Flur. Der drehte sich nocheinmal kurz um, wobei er Ginny sah, die stand da und ihm nachdenklich nachblickte.

Fleur führte ihn durch einen langen, hellen Flur, an dessen Wänden immer mal wieder Porträts meist hellhäutiger, silberblonder Personen oder auch das Familienwappen hing. Das ganze Gebäude schien aus hellgrauen Natursteinen zu bestehen, die wohl alle schon ein paar Jahrhunderte an ihrem angestammten Platz lagen. Harry lief neben Fleur durch eine große eichene Flügeltür, und Harry beschlich das Gefühl, dass die Delacours wohl in einem Haus lebten, welches man schon fast als kleines Schloss bezeichnen konnte.

Hinter der Tür lag ein prächtig geschmückter Saal, an dessen einer Seite, wie schon in dem Zimmer davor, lauter große Fenster den Blick auf das fast gänzlich glatte Meer freigaben. Die Wellen schlugen sanft gegen das steinige Ufer und es war weit und breit kein Schiff und auch sonst nichts, was die „Reinheit“ stören könnte, zu entdecken. In diesem Raum stand eine langen Tafel, die bereits üppig mit kristallinen Leuchtern bestückt war, an der schon fast alle Gäste saßen und sich angeregt unterhielten. Harry hatte bereits Mr Weasley erspäht, der zusammen mit dem aufmerksam seine Umgebung beobachtenden Moody und noch einigen weiteren Mitgliedern des Ordens ganz in der Nähe von Ron und Hermine saß, und lief, die von einer Hauselfe aufgehaltene Fleur, die nun anscheinend wegen einer Menüänderung aufgehaltene Fleur zurücklassend, eilig auf sie zu.

„Hallo, Harry, wo hast du denn Ginny gelassen?“, begrüßte ihn Hermine freudig. Auch sie schien diesen letzten friedseligen Tag wohl genießen zu wollen, fiel Harry ein, als Hermine ihr Gespräch mit der zwischen ihr und Lupin sitzenden Tonks, die, wie Harry auffiel, glücklich und heute mit einem festlichen, dunkelbraunem Knoten, (braunhaarig) mit Remus Lupin redete. „Du wirst sie doch nicht etwa den Klauen der Braut überlassen haben, oder?“, sagte sie und grinste ihn an. Harry überkam eine Welle der Geborgenheit, als er sich neben Mr Weasley setzte; so unbeschwert hatten sie schon lange nicht mehr miteinander geredet.

„Genau das habe ich gemacht. Fleur hat uns gleich mit einer Horde Hauselfen und dem Brautjungfernkleid aufgelauert. Sie wird wohl nicht drumrum kommen, es nun anzuprobieren!“, erwiderte er grinsend der etwas sehr nahe neben Ron sitzenden Hermine, die sofort den Mund öffnete, wahrscheinlich um sie zu mehr Engangement bei B.ELFE.R zu ermuntern, als sie jedoch von ca. 150 Hauselfen unterbrochen wurde, die alle Silberne Teller, auf denen Hauben saßen, zum Tisch brachten und servierten. Erst jetzt bemerkte er das silberne Besteck, das neben den, wie alles Geschirr, aus Silber bestehenden Tellern lag. Jede Gabel, jedes Messer war mit dem filigranen Wappen der Delacours versehen und, da war sich Harry sicher, bestimmt mehr als 30 Galleonen wert. Im geheimen dachte er, das Fleur Glück hatte, dass Mundungus nicht hier war, denn er war sich sicher, denn sie hätte ihr Besteck dann in sämtlichen Antiquitätenläden ganz Englands wieder zusammensuchen können. Er wollte sich gerade etwas von dem wunderbar duftenden Rinderbraten auf sein Teller laden, als er ein sonderbares Knirschen hörte. An der Stirnseite des Raumes hatte sich aus dem Steinboden eine hölzerne Bühne erhoben, auf die, zu Harrys gleichzeitigem Entsetzen und Freude, sogleich einige Veelas in, passend zu den Kleidern der Brautjungfern, mattgoldenen, (knappen) fließenden Kostümen erschienen und anfingen zu dem Orchester, welches sich hinter ihnen erhob, zu tanzen. Harry war wie gefesselt, und dachte sich bei sich, dass es gar nicht so schlecht war, dass Ginny gerade bei der Kleideranprobe war und ihn hier nicht die Veelas anstarren sah, denn auch Hermines Blick, sowie der der meisten anderen Frauen (Harry sah allerdings, dass dies für Rons Tante Muriel nicht galt), glitt abwechselnd von der Bühne zu Ron und wieder zurück. Doch auch diese Vorführung hatte ihr Ende, was überraschend schnell kam. Gleich darauf stand ein junger Mann, etwa so alt wie Bill, auf (Ron flüsterte ihm zu, dies sei der Trauzeuge) und bat um Ruhe, da die Trauung nun beginnen sollte.

Aber die Musiker stimmten sogleich ein weiteres Stück an, und Harry sah, wie sich die Flügeltüren des Saales öffneten, sodass das Brautpaar hereinkommen konnte. Bill sah trotz seiner vielen Narben, die im Licht der vielen Kristallleuchter glänzten, in seinem mehr oder weiniger schlichten, schwarz-grauen Umhang, der ähnlich seiner Narben etwas glänzte, doch erstaunlich gesund und glücklich aus.
Auch Gabrielle, die zusammen mit Ginny Fleurs Schleppe trug, sah sehr hübsch aus. Aber im Gegensatz zu Ginny, die in ihrem Kleid trotz ihres schwer deutbaren Gesichtsausdruck einfach umwerfend aussah, war das natürlich gar nichts.
Als Harry sich allerdings Fleur ansah, wusste er einfach nicht mehr, wie man sie beschreiben sollte, geschweige denn, was er überhaupt sagen sollte. Ihm hatte es ganz einfach die Sprache verschlagen. Kurzum, sie sah einfach fantastisch aus. Harry fragte sich (allerdings), wie sie das in der kurzen Zeit geschafft hatte, hatte Fleur doch bei seiner Ankunft noch ganz normal ausgesehen, sofern man das bei ihrem Ausehen überhaupt (sagen) so ausdrücken konnte. Sie hatte ein über und über mit Silberfäden durchwirktes und, so schien es Harry, Diamanten besticktes Kleid mit einer mehrere Meter langen Schleppe an, das bis zum Bodenn reichte. Dazu trug sie Seidenhandschuhe in hellem Silber. Ihre langen, silberblonden Haare waren hochgesteckt,und nur einige Strähnen hingen heraus, welche kunstvoll gewellt waren. Die ganze Frisur war mit Silberfäden durchwirkt und von einem – wie könnte es anders sein- ebenfalls silbernen Diadem gekrönt. Darunter strahlte Fleur heller als die Mittagssonne, die durch die gigantischen Fenster hereinschien.

Beide liefen im Takt der Musik nach vorn und steckten sich die Ringe an, worauf ein langer Kuss folgte. Nun meldete der Trauzeuge sich wieder zu Wort und hielt eine kurze Rede. „Liebe Frunde, Gäste dieser Hochzeit, bevor wir nun mit diesem deliziösen Mal beginnen wollen, möchte ich als Trauzeuge und Freund noch kurz einige Worte an euch richten. Es ist bestimmt nicht leicht, in solch schweren Zeiten den Bund zum Beginn einer neuen Ehe zu schließen, deshalb, Bill, Fleur,“ er hob nun seinen silbernen Kelch, wobei ihm die anderen Gäste nachfolgten,“habt ihr meine besten Wünsche für die Zukunft, und dazu noch ein beträchtliches Maß an Hochachtung, in diesen gefährlichen Tagen eine solch wichtige Entscheidung zu fällen, die uns allen, vor allem aber natürlich euch zugute kommen sollte,“ (gedämpfte Lacher waren zu hören), „ es ist schön, dass es noch derartige Feste und Anlässe gibt, möchte ich nun alle dazu auffordern, auf euch zu trinken! Auf die wunderschöne Braut und ihren mutigen Bräutigam!“ Er nickte ihnen zu, nahm den Beifall entgegen und nahm einen Schluck Wein aus seinem Kelch und auch Harry begann zu trinken Anschließend ging das Brautpaar an die jeweiligen Tischenden, wo Bill nun das Festessen eröffnete. „Liebe Gäste, meine Familie, zuerst einmal möchte ich mich bei unserem Trauzeugen, der dieser Aufgabe wirklich wunderbar nachkommt – zumindest bis jetzt“und wieder war Gelächter zu hören,“, bedanken, und ich denke, wir sollten nun auch auf ihn trinken, nicht wahr! Also, auf unseren Freund und Trauzeugen …!“

Damit hob er sein Glas und prostete der applaudierenden Menge zu. Auch Harry begann zu trinken, während Bill mit seiner Rede fortfuhr.
„Ich freue mich, dass ihr den mehr oder weniger weiten Weg auf Euch genommen habt, um nun in diesem bedeutenden Moment hier bei mir und meiner neuen Frau zu sein. Ich denke, zumindest einige von euch werden von der langen Reise hungrig sein, deshalb will ich euch gar nicht erst mit langen Reden von diesen köstlichen Speisen abhalten, greift zu.“ Damit setzte er sich, einem seiner Freunde zugrinsend, und tat sich während einer angeregten Unterhaltung mit Fleurs Großmutter, einer Veela, von einem Muscheleintopf auf. Auch Harry wandte sich nun endlich seiner Mahlzeit zu. Schließlich ließ sich auch Ginny, immer noch in ihrem Brautjungfern-Outfit neben ihn fallen und auch die Musik setzte wieder ein, zu der die Veelas einen neuen Tanz begannen.

Harry hatte so gute Laune wie schon lange nicht mehr, was nicht nur an dem Essen lag, doch zwischen ihm und Ginny herrschte ein bedrücktes Schweigen. Nach und nach sprach sie jedoch das Thema Quidditch an, was Harry begeißtert aufgriff. Spekulationen über die nächst WM und Debatten über verschiedene Mannschaften von den Tornados bis zu den CCs trugen sie durch den Nachmittag und betäubten ihren Schmerz über den baldigen Abschied für ein paar Stunden. Am späten Nachmittag ertönten einige Stücke, die zum Tanz einluden. Zuerst war Harry peinlich berührt.-Natürlich musste Ginny erwarten, dass er sie zum Tanzen aufforderte, doch Harry war das große Publikum doch unangenehm. Schließlich sah er jedoch, wie Ron Hermine zum Tanz einlud, so das es für ihn nicht allzu schwierig war, auch mit Ginny zu tanzen. Er ging mit ihr auf die Tanzfläche und beim nächsten Stück fingen sie an zu tanzen. Harry musste unweigerlich an den Weihnachtsball denken. Damals hatte er mit Cho tanzen wollen, doch als er sich endlich getraut hatte, sie zu fragen, war sie bereits verabredet gewesen. Was wohl aus ihr geworden war? Mittlerweile musste sie einen Beruf haben, vielleicht war sie wieder mit Roger Davis zusammen. Wenn er Ginny doch nur früher gefragt hätte! Sie hätten eine so schöne Zeit miteinander verbringen können…

„Alles okay bei dir, Harry?“, riss ihn Ginny aus seinen Gedanken.
„Ja, alles okay!“ , antwortete er und sah über die Schulter Remus Lupin und Tonks eng tanzen. Vielleicht würde es bald noch eine Hochzeit geben! Aber wenn einer von beiden starb? Als Auror hatte Tonks einen wirklich gefährlichen Beruf und auch Lupin war mit seiner Arbeit im Orden nicht gerade ungefährded. Keiner konnte den beiden irgendetwas garantieren. Er schreckte hoch, als Lupin ihm zulächelte. Harry sah schnell weg. Er wollte nicht, dass er glaubte, er habe ihn beobachtet. So verging der Tag, während sich die Hochzeitsgäste unterhielten, tanzten oder einfach nur der Musik lauschten, und der Abend brach herein. Man sah die Sonne schon hinter dem Meer untergehen, wenn man aus dem Fenster sah. Die Hauselfen hatten bereits das Abendessen aufgetragen und alle saßen gemütlich da und genossen das Essen. Auch der Kamin neben der Flügeltüre brannte schon knisternd, doch auch all dies konnte Harrys gute Laune nicht halten.

Als er sich schließlich zum Nachtisch Crême Bruleè auftat, war sie fast ganz verflogen und er spürte ein drückendes Gefühl im Magen. Er hatte sich anscheinend wirklich übergessen. Nachdem er sich noch ein wenig mit Mr Weasley über dessen Arbeit im Ministerium unterhielt, kam schließlich die glücklich vor sich hinlächelnde Fleur auf ihn zu.
„Ach, ´Arri, isch möschte disch unbedingt nosch meinen Eltern vorsdällen, sie wollten disch doch schon immer mal kennen lernen, wo bist du nur vor´in ´ingelauf-fen .“ Damit schlackerte sie tadelnd mit ihrem Zeigefinger, packte (sie) ihn gütig lächelnd am Ärmel und schleifte ihn zu einem älteren Ehepaar mit schon leicht angegrauten, aber zumindest bei Fleurs Mutter silbernen Haaren. Sie schien wohl das Veela-Blut ihrer Mutter geerbt zu haben. „Momma, das ist ´Arri, nun kann isch ihn dir endlich vorstel-len! Wisst ihr nosch, wie er vor zwei Jahren Gabrielle aus dem See ger´rettet ´hat? Oh, err ist so ein´Held, der kleine Jung-e!“ Damit gab sie ihm noch einen brennenden Kuss auf die Wange und er schüttelte schon leicht benommen die Hände der begeißterten Eltern. Plötzlich drehte er sich um und ließ seinen Blick durch den Saal schweifen. Er fühlte sich beobachtet, doch als er sich umblickte konnte er bei niemandem ein Interesse an seinem Handeln entdecken.
„Oh, wir freuen uus ja sso sähr, disch endlisch einmal su treffen, ´Arri Pottär!“, rief Mrs Delacour aus und verwickelte ihn sogleich in ein langes Gespräch über die heldenhafte Rettung Gabrielles aus den unendlichen Tiefen des schwarzen Sees. Es war schon spät abends, als sie sich endlich dem Ende des Gesprächs näherten, der Himmel über dem Meer war nun schwarz, nur noch ein kleiner Streifen roten Lichts schien am Horizont zu schweben. Ein stechender Schmerz in der Narbe ließ Harry zusammenzucken.
„Ist dir nischt gut, ´Arri“, fragte Fleur besorgt, als er mitten im Gespräch stoppte.
„Nein, äh, ja, es geht schon. Ich glaube, das Essen ist mir nicht allzu gut bekommen.“
Das war nicht einmal gelogen. Harry fühlte sich tatsächlich schlecht, und Übelkeit stieg in ihm hoch.
„Vielleischt solltest du etwas an die frische Luft? Das tut dir bestimmt gut, nischt war?“
„Ja, jaaah, bestimmt!“
„Soll isch disch begleiten, ´Arri?“
„Nein, danke, es geht schon!“ Er erfragte sich den Weg von Fleur und sagte Ginny Bescheid.
„Soll ich dich begleiten, Harry?“, fragte sie, und Harry hörte die Sorge in ihrer Stimme deutlich heraus. Sie sah ihn mit müden, aber doch aufmerksamen blauen? Augen an. Es versetzte ihm einen Stich, wenn er daran dachte, sie bereits am nächsten Tag verlassen zu müssen.
„Nein, es geht schon, danke!“ Er wusste selbst nicht genau, wieso er alleine gehen wollte.
„Ist, dir nicht gut, Potter?“ Moody schien ihnen zugehört zu haben. „An deiner Stelle würde ich mich lieber beeilen, Molly hat schon zum Aufbruch gemahnt!“
Harry nickte nur benommen und verließ den Saal.

Es war nicht nur allein die Tatsache, dass ihm schlecht war, er wollte auch allein sein, nachdenken. Und so lief er durch die Gänge, halb betäubt vom Schmerz seiner Narbe. Voldemort war zornig, wütend. Das wusste Harry. Er schreckte auf. In seinen Gedanken musste er den falschen Weg genommen haben. Wieso hatte er aucg unbedingt alleine losgehen müssen? Er schaute sich um und versuchte den richtigen Weg zu finden, doch so sehr er auch suchte, er fand nicht den kleinsten Anhaltspunkt dafür, dass er auf dem Rückweg war. Sein Gehirn schien blockiert. Schritte erklangen leise hinter ihm. Er drehte sich um, und atmete erst einmal erleichtert auf, als er Rons Tante Muriel auf ihn zukommen sah. Hoffentlich wusste sie den Weg zurück. Er war schon drauf und dran, sie zu fragen, als er sah, das sie ihren Zauberstab gezückt hatte. In diesem Moment begriff Harry, wieso er sich die ganze Zeit beobachtet gefühlt hatte. Aber Rons Tante? Das konnte doch nicht sein! Er strengte sein Gehirn an, versuchte verzweifelt einen Ausweg aus dieser Situation zu finden, doch es gab keinen. Nicht das kleinste Schlupfloch in ihrem doch so perfekt wirkenden Plan.
„Petrificus Totalus!“, rief Harry und wusste noch im gleichen Moment, dass er verloren hatte. Der Fluch schien sie gar nicht zu treffen.
„Expelliarmus!“
Harrys Zauberstab wurde weggeschleudert, die Wucht des Zaubers traf ihn und schleuderte ihn gegen die Wand. Er sah, dass sie sich veränderte und Harry wurde für einen Moment Schwarz vor Augen. Als er sie einige kurz darauf wieder öffnete, stand ein Todesser vor ihm. Da er immer noch in Muriels Kleidern samt pinkem Hexenhut steckte, hätte Harry fast gelacht, wäre es nicht so eine ernste Situation gewesen. Irgendwie kam ihm der Mann bekannt vor. Harry versuchte, klar zu denken. Es war Dollohow, derjenige, der ihn vor zwei Jahren durch die Mysteriumsabteilung gejagt hatte. Der Todesser grinste ihm zu.
„Na, wen haben wir denn da, Potter? Auf nächtlichen Streifzügen erwischt.“
Er trat noch einige Schritte auf Harry zu, der versuchte, seine Erschöpfung möglichst überzeugend hinter einer Fassade von Stolz zu verstecken, und hielt ihm den Zauberstab an die Kehle.
„Was glaubst du, wie froh der dunkle Lord sein wird, wenn ich dich zu ihm gebracht habe?“
Und ohne Vorwarnung hob er den Zauberstab und peitschte ihn durch die Luft. Wie schon vor ein paar Wochen, als Snape den Zauber gegen Harry angewendet hatte, spürte er einen schartfen Schmerz im Gesicht und wieder wurde ihm schwarz vor Augen. Als er sie kurz darauf wieder öffnete, merkte er, dass er tiefe Schnittwunden im Gesicht hatte. Blut tropfte ihm vom Kinn. Harry rutschte ein Stück an der Wand hinunter und er musste unweigerlich an Dumbledore denken, und daran, wie er erst vor wenigen Wochen von Snape getötet worden waar und wieder kochte die Wut in Harry hoch. „Nun, endlich kann ich ihm bringen, wen er schon seit langem so sehnlichst erwartet. Du kannst dich geehrt fühlen, Potter. Nur die wenigsten erwartet der dunkle Lord so sehnsüchtig.“
Harry versuc verzweifelt, einen Ausweg aus dieser beklemmlichen Situation zu finden, als er plötzlich leise Schritte hörte – und Dollohow schien sie nicht zu bemerk .
„Stupor!“ Moody kam um die Ecke und richtete seinen Zauberstab auf den überraschtenTodesser. Er musste ihn die ganze Zeit über mit seinem magischenn Auge verfolgt haben. Das letzte, was Harry sah, bevor er zusammenbrach, war der zu Boden fallende Dollohow, die Überraschung noch ins Gesicht geschrieben, als er von einem roten Lichtblitz getroffen wurde. Hinter ihm Moody, die angegrauten Haare noch vom Zugwind seines schnellen zu Hilfe kommens leicht wehend. Ein leichtes Lächeln spielte um seinen verzerrten Mund. Dann wurde es schwarz vor Harrys Augen. Er fiel, tiefer und tiefer, immer weiter ins Nichts herein, um ihn nur die schwarze Finster(heit)niss, die mit ihren langen Fingern nach ihm griff, ihn hinunterzerrte in einen tiefen Schlaf.

Als Harry wieder erwachte, lag er in einem ihm fremden Zimmer. Das erste, was er bemerkte, war, dass jemand sein Gesicht gereinigt hatte. Er fuhr sich mit den Händen über die Wangen, und stellte fest, dass auch seine Wunden, von Dollohows peitschenden Zauberstab geschlagen, verheilt waren. Es war dunkel, doch Harry spürte, dass ihn jemand in ein Bett gelegt hatte, das mit blauem Samt bezogen war. Anscheinend befand er sich noch immer im Hause der Delacours. Sobald sich seine Augen etwas an die Dunkelheit gewöhnt hatten, drehte er sich etwas um. Seine Schulter tat immer noch ein bisschen weh, aber irgendjemand schien ihn schon wieder halb zusammen geflickt zu haben. Er sah sich in dem kleinen Raum um. Soweit Harry das bei dem schalen Licht, das von dem schon fast vollständig gefüllten Mond durch die kleinen Fenster drang, sehen konnte, war es wohl ein Gästezimmer. Außer dem Bett, auf dem er lag, standen nur noch ein kleiner Tisch und eine alte Standuhr darin. Harry konnte die Uhrzeit zwar nicht erkennen, doch er wusste, dass er nicht allzu lange geschlafen hatte.

Es konnte höchstens 10.00 Uhr sein. Er setzte sich auf und nahm seine Brille von dem Tischchen, das gleich neben seinem Bett stand, als er draußen Schritte und aufgeregte Stimmen hörte.
„Und was ist mit Mrs Prewett/Weasley passiert?“ Harry konnte die Stimme nicht gleich jemandem zuordnen, doch er glaubte, sie schon einmal gehört zu haben. Als die Bedeutung der Worte in seinem Gehirn ankamen, erschrak er. Mrs Weasley? Was war passiert? Doch so langsam dämmerte ihm, das wohl nicht Rons Mutter, sondern viel eher seine Tante Muriel gemeint war. Erleichtert atmete er auf und spitzte die Ohren. Er ahnte es schon, noch bevor Tonks, welche, wie Harry einige Augenbllicke später merkte, die zweite war, die am Gespräch beteiligt war.
„Tot. Er hat sie wohl noch vor seiner Verwandlung umgebracht. Wir haben ihren Körper später in einem Schrank entdeckt. Was wird nun geschehen, Minister?“
„Oh, das sieht ja ganz schlecht aus, ich werde gleich jemanden schicken, der sich darum kümmert, sagte Scrimgeour, bemüht lässig zu klingen. Doch Harry konnte er nicht taeuschen, derhörte den nervösen Unterton in dessen Stimme nur zu gut heraus. „Aber, was werden die Leute bloß dazu sagen.“Er verstummte einen Moment und sprach dann, offenbar peinlich berührt, etwas leiser weiter. „Noch jemand tot, und das alles auf einer Hochzeit! Das wird den Leuten gar nicht gefallen, sie werden nur noch mehr Angst bekommen!“ Er ließ ein unsicheres leißes Lachen hören, und Harry, der im Bett aufgesetzt die Ohren spitzte, glaubte zu hören, wie ihre Schritte verklungen. Sie schienen vor der Tür stehen geblieben zu sein.
“ Und ich muss mir wieder Fudges Sticheleien anhören.“ Scrimgeour, der es nun offenbar für ungefährlich hielt, oder einfach nur wütend war, wurde nun wieder lauter und Harry konnte ohne Anstrenun jedes seiner Worte verstehen. „Er lässt keine Gelegenheit aus, mir mit meinen Fehlern aufzuwarten. Bei jeder Gelegenheit reibt er mir unter die Nase, dass ich noch genauso enden würde wie er, wenn sich nicht bald etwas an der Lage ändert. Und dann noch seine ewigen Kommentare, was er nicht schon alles getan hätte… Drachen will er holen und damit die wichtigsten Einrichtungen bewachen lassen! Drachen!, also, ich bitte sie! So etwas kann ja auch nur ihm einfallen, nicht wahr. Er denkt ja nur an die Sicherheit des Goldes. Und an seine. Dass die Drachen auch ganz normale Zauberer angreifen, ist ihm wohl nicht klar. Die ganze Zauberergemeinschaft will er am liebsten mit Konjunktivitis-Flüchen betrauen. Dabei hat man doch vor zwei Jahren beim Trimagischen Turnier ganz genau gesehen, was selbst mit diesen Flüchen noch passieren kann. Macht sie alles nur noch rasender. Nicht dass ich dabei gewesen wäre. Nein, aber Bagman hat mir das alles ganz genau erzählt. Er war damals so stolz auf Potter. Also, auf jeden Fall, das mit den Drachen ist der größte Haufen Unsinn, den ich je gehört habe. Ein Haufen Hippogreif-Mist, mehr nicht. Aber nein… Das sieht ER natürlich nicht ein. Wer ist denn hier Minister. Er kommt einfach nicht drüber weg, dass er rausgeschmissen wurde, nicht wahr, gnädigste.“ Damit stieß er die Tür auf. Tonks kam mit Rufus Scrimgeour herein und erleuchtete das Zimmer mit einem Schlenkerer ihres Zauberstabes.
„Ah, guten Abend, Mr Potter! Nun, wie fühlen sie sich? Mr Moody hat mir zwar schon in etwa gesagt, was vorgefallen ist, doch ich denke, sie werden verstehen, dass wir auch noch ihren Bericht benötigen, um uns ein vollständiges Bild des vorgefallenen Ereignisses vorstellen zu kö.“
„Aber Herr Minister, muss das den wirklich schon jetzt sein, ich kann mir gut vorstellen, dass Harry vielleicht noch etwas Ruhe…“
Doch Scrimgeour ließ sich nicht so leicht von seinem Vorhaben abbringen und unterbrach sie. „Nun, ich verstehe sie ja, aber ich befürchte, Mr Potter muss uns diese Informationen sofort geben, damit wir so schnell wie möglich ein angemessenes Gerichtsverfahren einleiten können.“
Und so erzählte Harry den beiden bereitwillig alles, angefangen von seinem Gefühl, beobachtet zu werden, über die Rück-Verwandlung des Todessers bis hin zu dem roten Lichtblitz. Kaum hatte er damit geendet, wurde die Tür auch schon wieder geöffnet, und Lupin kam zusammen mit Ginny, Ron, Hermine und Fleur herein, die sich sogleich mit einem „Oh, ´Arri!“ auf ihn stürzte, um sich von seinem Wohlergehen zu überzeugen. Trotz seines offensichtlichen Wohlergehens war sie offenbar der Ansicht, zwei Küsse auf die Wangen wären genau die richtige Medizin.

Mitleidig sah sie ihn an und zupfte sein Kissen zurecht. Sanft tätschelte sie ihm den Kopf. Nur wiederwillig ließ Harry auch noch das über sich ergehen, und er war froh, als auch die anderen nun langsam an Harrys Bett heran traten und Fleur, die nur wiederwillig Platz für die drei zu machen, von Harrys seite drängten.,. Nur Lupin sprach leise mit Tonks, nachdem auch er sich vergewissert hatte, das es ihm gut ging. Harry fühlte sich wie ein Todkranker, wie sie so alle still um ihn herumstanden, wobei er sich doch schon fast wieder fit fühlte, mal von seinen Schmerzen in der linken Schulter abgesehen. Sogar seine Übelkeit war verflogen. Scrimgeour verließ das Zimmer bald, er sagte, er müsse sich nun um die Folgen des Vorfalls und die bereits eingetroffenen Auroren kümmern , sodass nun auch Ron, der Hermines Hand hielt (sie jedoch sofort loß ließ, als er Harrys Blick bemerkte), Harry zögernd nach Einzelheiten fragte. „Aber wieso hat er sich rück-verwandelt? In fremder Gestalt hätte er vielleicht mehr Chancen zur Flucht gehabt! Niemand hätte ihn erkannt oder aufgehalten.“ „Nun, wahrscheinlich hat er für die Verwandlung keinen Vielsaft-Trank gehabt. Als ihn Harry dann aber mit seinem Zauber traf, muss seine Verwandlung, sein Schutz, beschädigt worden sein. Er hat das alles warscheinlich ziemlich spontan gemacht,“ Sie sah sich sorgfältig um und fuhr dann, mit leiser Stimme, an Harry und Ron, die näher zu ihr gerückt waren, um sie verstehen zu können, fort. “ihr wisst doch, wie lange es dauert, selber Vielsaft-Trank herzustellen! Außerdem war er warscheinlich gar nicht darauf angewiesen, unentdeckt zu bleiben, da er Harry ja sofort mit >>Seit-an-Seit- Apparieren<< hätte wegschaffen können. Aber warscheinlich wollte er, dass Harry wusste, dass er es war, der ihn besiegt hatte und nun dafür Lob einfahren würde. Ihr wisst doch, wie stolz sie immer sind.“ „Oh, ja, damals in unserem zweiten Schuljahr, als wir…!“ begann Ron frei heraus, doch Hermine, die die interessierten Blicke von Lupin bemerkt hatte, unterbrach ihn „… im Unterricht darüber gesprochen haben!“ Damit warf sie ihm einen wütenden Blick zu und redete weiter auf Harry ein. „Mrs Weasley bringt dir gleich noch einen Aufbau-Trank! Dann wirst du dich wie neu geboren fühlen.“
Nachdem Harry ihnen versichert hatte, dass ihm außer seiner Schulter schon gar nichts mehr weh täte, sahen alle wieder etwas beruhigter drein und mit einem leichten Stoß ihres Zauberstabs an seine Schulter, der ein wärmendes Gefühl in Harry ausbreiten ließ, brachte Hermine auch das wieder in Ordnung. Schon kam Mrs Weasley herein, und wie auch schon die anderen, überzeugte auch sie sich als aller erstes von Harrys Gesundheit. In ihrer Hand hielt sie einen Becher, der eine Flüssigkeit mit einem leicht silbrigen Glanz enthielt. „Oh Harry, mein armer lieber Junge, ist auch wirklich alles in Ordnung?“

Und trotz all seiner Beteuerungen, er fühle sich schon wieder recht gut, zwang sie ihn, auch noch den sielbernen und randvoll mit der heißen Flüssigkeit gefüllten Becher in ihrer Hand auszutrinken. Es schmeckte leicht rauchig, und nachdem er unter den besorgten Blicken Msr Weasley einen ersten vorscihtigen Schluck genommen hatte, trank er gierig weiter, bis nicht der kleinste Rest mehr im Becher war. Er bereute es nicht. Ein wohliges Gefühl breitete sich in ihm aus. Mrs Weasley, die Tränen in den Augen hatte, betrachtete ihn einige Augenblicke lang, und gerade als Harry den Becher mit einem leisen klongen auf sein Nachttischchen stellte, wurde wieder die Tür geöffnet. Diesmal war es Arthur Weasley, Rons Vater, der eilig und mit gewichtigter Mine eilie herienstürmte. „Da bist du ja, Molly, ich habe dich schon ewig gesucht. Scrimgeour sagt, wir sollen so schnell wie möglich wieder nach Hause. Die Auroren sind schon da. Es ist angeblich alles nicht mehr sicher, möglicherweise sind unter den Gästen noch weitere falsche Schlangen. Geht, ich werde mit Harry Seit an Seit apparieren und euch daheim erwarten.“
Damit ging er zu Harry und nahm seinen Arm. „Ich weiß nicht, hast du das schon einmal gemacht? Du wirst aufstehen müssen, oder du landest im Fuchsbau a. d. Boden, Harry!“
Harry stand auf. „Ja, letztes Jahr mit Dumbledore, als wir Slughorn abgeholt haben, mussten wir“ Er ging um das Bett herum und packte ebenfalls fest Mr Weasleys Arm. „Bei drei Harry, hörst du! Eins, zwei, drei!“ Damit spürte Harry, wie sie in die Luft gehoben wurden. Er verlor den Boden unter den Füßen und sie wirbelten wild im Kreis durch die sie umgebende Schwärze, ein Gefühl als würden eiserne Bänder um seinen Körper geschlungen, überkam ihn. Es kam Harry wie eine Ewigkeit vor, bis sie endlich landeten, und Harry hatte das Gefühl, er hätte es auch nicht mehr lange ausgehalten.

Er atmete tief ein und hörte, wie die Tür aufging und der Rest der verschreckten Hochzeitsgäste der Weasleys schluchzend und tuschelnd über den schrecklichen Vorfall hereinkam. Harry wandte sich in Richtung Treppe. Er wollte nicht ihre bestürzten und verängstigten Gesichter sehen, Fragen gestellt bekommen, die er ihnen doch nicht beantworten wollte. Er blickte zu Mr Weasley, doch der schien viel zu sehr damit beschäftigt, seine Frau zu beruhigen, die nun, gefolgt von etwa zehn weiteren Personen, die Küche betrat. Tränen rollten ihr über das Gesicht. Harry wandte sich ab und ging zur Treppe. Er nahm immer drei Stufen auf einmal, bis er im obersten Stock des Fuchsbaus ankam und sofort in Rons Zimmer stürzte. Er war so müde wie schon lange nicht mehr und ließ sich noch vollständig angezogen auf sein ungemachtes Bett fallen und sank in einen traumlosen, tiefen Schlaf.


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Katie Leung