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Fanfiction

Die Geschöpfe des Prometheus - Die Geschöpfe des Prometheus

von Krabbentaucher

Richard versuchte, in den Gesichtern vor allem der Ministeriumszauberer zu lesen. In den meisten stand Unverständnis, in einigen aber auch Erstaunen und ganz wenigen Entsetzen. „Was sagen Sie da? Geschöpfe des Prometheus?“ fragte der Zaubereiminister.
„Ja!“ ereiferte sich der Zauber, „aus dem Prometheus-Projekt!“
„Entschuldigen Sie, aber es gab kein Prometheus-Projekt“, belehrte ihn der Zaubereiminister. „Ich selbst war bei den Beratungen anwesend. Das war ein Projekt zur Aufzucht und Ausbildung schwarzer Magier, die gegen Du-weißt-schon-wen antreten sollten. Es wurde als unmoralisch und gefährlich für die magische Gemeinschaft verworfen.“
„Es wurde durchgeführt!“
Blicke wurden zwischen dem Ministeriumszauberer und den Prometheus-Leuten hin- und hergeschwenkt. Richard wußte, daß die Situation kritisch war. Er spürte plötzlich, wie ihn jemand von rechts berührte. Er drehte den Kopf zur Seite und sah Amalia. Sie legte ihren linken Arm um Richard Rücken und ihren rechten Arm um seine Brust. Die Hände legte sie auf seine linke Schulter. In ihrer rechten Hand hielt sie eine Pistole. Amalia sah Richard nicht an, sondern starrte gebannt auf die Ministeriumszauberer gegenüber. Richard legte seinen rechten Arm mit dem Zauberstab in der Hand um Amalias Rücken.
„Was soll das heißen – es wurde durchgeführt?“ schnauzte Srcimgeour.
Der Zauberer holte Luft, um seine Aufregung zu dämpfen. Nervös sah er zu Richard herüber.
„Crouch hat das Projekt im Verborgenen aufgezogen. Mächtige Schwarzmagier wurden geboren und auf einem ehemaligen Gut im nördlichen North Yorkshire untergebracht. Als Harry Potter den, dessen Name nicht genannt werden darf, zum ersten Mal besiegte, haben wir die Zucht gestoppt. Aber Crouch hat befohlen, die Ausbildung zu beginnen, sobald die jungen Schwarzmagier fünf Jahre alt waren. Sie entwickelten sich derart gut und zeigten so starke Kräfte, daß wir erkannten, daß wir die gesamte magische Gemeinschaft in Gefahr brachten. Wir haben das Projekt gestoppt, vor neun Jahren.“
„Gestoppt? Was soll das heißen – gestoppt?“
„Wir mußten die extreme Gefahr bannen, Rufus! Stell Dir vor – Schwarzmagier, jeder furchtbarer als ein Todesser! Wir mußten sie liquidieren! Niemand wäre sicher, bliebe auch nur einer am Leben! Aber unter uns waren Verräter. Wir haben nur zwei Drittel geschafft.“
„Heißt das – Sie haben zwei Drittel der – der Geschöpfe des Prometheus – umgebracht?“
„Ja! Wir mußten es tun, um der magischen Gemeinschaft willen! Wir haben den Rest gejagt, aber wir haben nur zwei von ihnen erwischt. Jetzt stehen sie vor uns! Wir müssen handeln! JETZT!“

Richard ließ die Augen hin- und herwandern. Es war die absurdeste Situation, die sich ihm je dargeboten hatte. Vor ihm lagen links Voldemorts Leiche und Naginis Kadaver, dahinter standen im Halbkreis angespannt und aufmerksam lauschend zwölf Todesser, rechts kauerte auf den Knien Harry mit händendem Kopf, umgeben von Ron und Hermione, hinter ihm standen die Mitglieder der DA und des Phönixordens. Einige Phönixleute sahen entsetzt aus, andere ängstlich, wieder andere neugierig und erstaunt. Richard gegenüber befanden sich die Ministeriumszauberer und folgten höchst verwirrt dem Gespräch über ein geheimes Projekt ziwschen dem Zaubereiminister und dem Zauberer, der am Projekt mitgewirkt hatte und jetzt zur Beseitigung der Bedrohung durch ebendieses Projekt aufrief. Vor ihnen lag George auf dem Boden, neben ihm kauerte Anthony Goldstein. Über allem spannte sich ein wunderbar blauer Morgenhimmel, die Wolken waren zum Teil schon verschwunden, und die aufgegangene Sonne tauchte alles in warmes, goldenes Licht. Die Vögel zwitscherten vergnügt.

„BEGREIFEN SIE NICHT?“ kreischte der Zauberer jetzt. „BEGREIFEN SIE NICHT, WIE EXTREM DIE BEDROHUNG IST?“
Scrimgeour verlagerte das Gewicht von einem Fuß auf den anderen und stützte sich auf seinen Stock. Dann sagte er: „Aber – diese Geschöpfe des Prometheus – wenn sie es sind – haben doch auf unserer Seite gekämpft...?“
„Ist ihnen nicht aufgefallen, daß keiner – KEINER! - von denen ausgeschaltet wurde? KEINER von denen ist kampunfähig, aber sie haben die Riesen vertrieben, die Dementoren vernichtet, VERNICHTET! und Todesser bekämpft – aber trotzdem ist kein einziger kampfunfähig! Wie erklären Sie sich das? Das sind furchtbare und mächtige Schwarzmagier! Hat denn niemand gesehen, WIE sie gekämpft haben? Die beherrschen Flüche, die unsereins nicht einmal erlernen kann! Wenn wir nicht handeln, werden Sie uns unterwerfen, sie werden uns beherrschen, wie es die Todesser nicht geschafft haben! BITTE! WIR MÜSSEN ANGREIFEN! Jetzt sind alle beisammen!“
„Alle sind kampfunfähig? Und der da im Gras?“
„Der ist ein Muggel. DA SEHEN SIE'S! SIE HABEN SICH MIT MUGGELN VERBÜNDET!“
Richard dachte über die Lage nach. Alle 50 Geschöpfe des Prometheus waren noch einsatzfähig, von denen fünf das Tor deckten. Elf Muggel unter Waffen standen bereit. Ihnen gegenüber standen knapp 35 Ministeriumsleute, von denen er nicht wußte, wieviele wirklich kampferprobte Auroren waren. Vom Orden des Phönix standen sechs aufrecht. Er mußte einkalkulieren, daß sie sich auf die Seite des Ministeriums und gegen die Schwarzmagier stellten. Das war eine schwere, aber lösbare Aufgabe. Von den 16 DA-Mitglieder vermutete Richard, daß sie zwar nicht gegen die Prometheus-Leute kämpfen, sich aber auch nicht gegen den Orden wenden würden. Harry war außer Gefecht und wurde von Ron und Hermione versorgt. Die Todesser würden einen Kampf vermutlich dazu nutzen, um zu türmen.
Richard fühlte Zuversicht, auch wenn die Konsequenz wäre, in Zukunft noch härter verfolgt zu werden – denn ihre Gesichter wären jetzt bekannt. Er fühlte sich geborgen, weil ihn Amalia im Arm hielt. Er packte seinen Zauberstab fester.

Das gespannte Schweigen wurde durch eine ölige Stimme unterbrochen.
„Wie mir scheint, haben hier einige Schwarzmagier auf der Seite derer gekämpft, die ihnen nach dem Leben trachten.“
Es war Snape. Sein undurchdringlicher Gesichtsausdruck war einem angedeuteten, höhnischem Lächeln gewichen. Seine Stimme wurde leise und sanft.
„Hier stehen sich schwarze Magier und – wenn ich es richtig sehe – echte Schwarzmagier gegenüber. Beide werden vom Zaubereiministerium als Feinde betrachtet.“
Richard ahnte, worauf Snape hinauswollte. Offensichtlich war Richard nicht der einzige, der sich Gedanken über die Kräfteverhältnisse gemacht hat. Und ebenso offensichtlich hatte Snape hier einen Weg entdeckt, doch noch sicher zu entkommen.
„Der Dunkle Lord ist tot. Das muß ich anerkennen. Besiegt von Potter. Auch das muß ich anerkennen“, fuhr Snape leise fort. „Aber die Sache ist nicht entschieden. Wenn die Geschöpfe des Prometheus sich der richtigen Seite, ihrer wahren Bestimmung zuwenden, wird eine neue Ära bei den Zauberern beginnen.“
Richard sah seine Vermutung bestätigt. Er wandte sich an Snape: „Dürfen wir das so verstehen, daß sich die Sieger den Besiegten anschließen sollen?“
Snapes Lippen kräuselten sich.
„Die Sieger und die – wenn Sie so wollen – Besiegten sollten sich zusammenschließen. Ich wüßte nicht, was dagegen spricht. Es spricht alles dafür.“
Richard drückte Amalia ein wenig an sich.
„Mr Snape – sehen Sie das Mädchen an meiner Seite? Sie ist meine Freundin Amalia, und ich liebe sie. Sie ist eine Muggel. Und sehen sie den Jungen dort im Gras? Das ist mein bester Freund George, und ich hoffe, daß er wieder zu sich kommt. Er ist ein Muggel. Wie, glauben Sie, verträgt sich das mit den Grundsätzen der Todesser?“
Snapes Lächeln schwankte ein wenig. Er sah zu den anderen Todessern hinüber. Doch dann fing er sich.
„Grundsätze lassen sich ändern. Es gab Grundsätze, die der Dunkle Lord vertreten hat. Der Dunkle Lord ist tot. Aber was es unverrückbar gibt, ist Macht und Herrschaft. Es gibt keine andere Bestimmung für Schwarzmagier wie Sie. Das Schicksal hat Sie und uns ausersehen, zu herrschen. Potter ist geschwächt. Er ist kein Gesichspunkt mehr. Mit dem Tod des Dunklen Lord hat auch Potter jegliche Bedeutung verloren.“
„Ich betrachte Harry Potter, Hermione Weasley und Ronald Weasley als Freunde“, bemerkte Richard trocken.
In diesem Augenblick setzten sich die Mitglieder der DA in Bewegung, nachdem sie vorher getuschelt hatten. Sie gingen unter erstaunten Blicken zu den Geschöpfen des Prometheus hinüber und drehten sich mit erhobenen Zauberstäben gegen die Ministeriumszauberer.
„Richard, wie lauten Deine Befehle?“ fragte Ginny.
„Bedenken Sie, das Ministerium wird...“, setzte Snape erneut an.

Doch jetzt schien Scrimgeour sich zu einer Entscheidung durchgerungen zu haben.
„Das Ministerium wird gar nichts“, sagte er knapp. Und, an die Auroren gewandt und auf den Zauberer, der am Prometheus-Projekt beteiligt war, zeigend, befahl er: „Festnehmen!“
Richard spürte grenzenlose Erleichterung. Er merkte, daß es jedem um ihn herum ähnlich ging. Auch die Ordensmitglieder schienen zu entspannen. Die Todesser dagegen rückten zusammen.
Richard sprach die Todesser an: „Ergeben Sie sich. Wir werden anderenfalls von allen magischen Mitteln gegen Sie Gebrauch machen, die uns zur Verfügung stehen.“
In Snapes Gesicht war ein häßlicher Ausdruck getreten.
„Wir werden niemals...“, setzte er an.
Doch von seiner Seite löste sich Draco Malfoy und humpelte an Voldemorts Leiche vorbei auf Harry zu. Ron richtete sich auf und hob seinen Zauberstab. Malfoy beachtete ihn gar nicht. Vor Harry hielt er an – und warf seinen Zauberstab vor ihm auf den Boden.
„Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr“, brachte er nur hervor.
Harry hatte seinen Kopf gehoben und sah seinen Erzfeind an. Malfoy stand unschlüssig vor ihm.
„Malfoy, sie gehen in den Krankenflügel“, sagte eine forsche Stimme.
McGonagall hatte sich entschlossen, die Situation in die Hand zu nehmen. Sie wies den verhärmt aussehenden Zauberer an, sich um Malfoy zu kümmern.
„Für das, was Sie getan haben, werden Sie der Schule verwiesen, und Sie werden in Askaban büßen müssen. Aber Madam Pomfrey wird sich zunächst um ihre Wunden kümmern. Gehen Sie.“
Malfoy wurde von dem verhärmten Zauberer bemerkenswert sanft am Arm genommen und humpelte zum Schloß hoch. Die Todesser sahen ihm hinterher. Richard machte sich zum Angriff auf sie bereit. Doch die Todesser gingen mit gesenkten Zauberstäben an Voldemorts Leiche vorbei auf die Geschöpfe des Prometheus zu und händigten denen, die in der ersten Reihe standen, ihre Zauberstäbe aus. Es hätte nicht deutlicher sein können, daß sie es ablehnten, diese Unterwerfungsgeste gegenüber den Ministeriumszauberern zu machen. Nur Snape stand abseits. Dann gab er sich einen Ruck und ging er zu Richard und drückte ihm seinen Zauberstab in die Hand.
„Das war ein Fehler – Sie hätten herrschen können“, zischte er und warf einen haßerfüllten Blick auf Amalia. „Auch mit ihr an Ihrer Seite.“
Dann kamen Auroren herüber, nahmen die Todesser gefangen und führten sie ab. Die anderen Ministeriumszauberer blieben unsicher im Hintergrund stehen.

Richard löste sich von seiner Freundin und ging zu George hinüber. Anthony Goldstein ist es inzwischen gelungen, ihn aufzuwecken, aber George lag noch immer im Gras.
„George – wie geht es Dir?“
„Hat jemand die Nummer von dem LKW?“ murmelte er.
Richard mußte grinsen. Wenn George dazu im Stande war, konnten die Folgen des Fluches nicht allzu schlimm sein. Besonders gut ging es ihm allerdings nicht. Er versuchte, sich aufzurichten, sackte jedoch wieder stöhnend ins Gras zurück.
„Was habe ich verpaßt?“ fragte George matt.
„Och, nichts weiter“, meinte Richard. „Harry hat Voldemort besiegt, die Todesser haben sich ergeben, und das Ministerium weiß jetzt von uns – und hat einen von denen festgenommen, die unsere Kameraden umgebracht haben.“
„Also alles in Ordnung?“
„Naja, so gut es geht. Voldemort ist weg, aber viele der Leute hier scheinen nicht besonders glücklich zu sein, als sie von dem Prometheus-Projekt gehört haben. Aber wie es aussieht, werden wir wohl nicht mehr verfolgt werden. Aber so richtig beliebt werden wir wohl nicht sein.“
George lächelte müde.
„Na – dann ist doch so halbwegs alles in Butter. Wenn ich nur nicht diese Kopfschmerzen hätte...“
Anthony kauerte sich neben Richard und fragte ihn: „Ist er tatsächlich ein Muggel?“
„Ja, einer von zwölfen“, bestätigte Richard. „Wenn Voldemort wüßte, daß es ein Muggel war, der seinen letzten Horkrux im Alleingang zerstört hat...“

„Schön – alle Verletzten in den Krankenflügel!“ kommandierte McGonagall.
Richard stand auf und sah sich um. Die verletzten, kampfunfähigen Todesser wurden von Auroren abtransportiert. Offenbar galt McGonagalls Befehl nur den Verletzten, die auf der Seite des Phönixordens gekämpft hatten. Einige von ihnen schwebten bereits auf heraufbeschworenen Bahren an der Seite von anderen Phönixleuten zum Schloßportal hoch. Andere lagen allerdings noch auf dem Rasen. Richard ging auf einige zu und stellte fest, daß sie tot waren. Da war nicht nur dieser Sturgis, sondern auch der Auror und Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, Dawlish.
Richard wandte sich um. Ron und Hermione hatten Harry auf die Füße geholfen. Harry stand zwar nicht besonders sicher, aber konnte, gestützt von beiden, gehen. Es hätte nicht deutlicher sein können, daß er mit seinen Kräften am Ende war. Der Kampf mit Voldemort hatte ihm alles abverlangt. Er lächelte Richard schwach an und bewegte sich dann hoch zum Schloß.
Richard ging, jetzt begleitet von Amalia, zu George zurück. Er versuchte jetzt, aufzustehen. Anthony Goldstein war ihm dabei behilflich. Georges Waffe lag noch im Gras. Neville Longbottom nahm sie auf und besah sie sich neugierig.
„Ich habe noch nie so ein Muggelding aus der Nähe...“, sagt er.
Doch Richard unterbrach ihn: „Vorsicht – das Ding ist geladen und entsichert. Gib es besser her, bevor sich ein Schuß löst. Das kann tödlich sein.“
Widerstrebend gab Neville die Waffe Richard, der sie an Amalia weiterreichte. Dann rief er: „An die Prometheus-Leute: Wir kehren zurück zu unserem Sammelpunkt! Auf dem Schulgelände kann man nicht disapparieren. Macht es außerhalb des Tores! Jeder nimmt seinen Muggel mit!“
Und zu Amalia gewandt, sagte er: „Ich nehme Dich an die Hand. Es ist erst sechs Uhr. Ich werde Dich zusammen mit Barbara bei Dir zu Hause abliefern, dann machen sich Deine Eltern keine allzu großen Sorgen. Um sechs von einer A-Level-Party nach Hause kommen – das ist noch im grünen Bereich.“
Amalia lächelte ihn an.
„Das war wirklich eine Party, die ich nie vergessen werde. Dieser Anblick! Zehn echte Riesen! Und dann dieser Endkampf hier! Wow! Und was ist mit George?“
„Den nehmen wir auch mit – vielleicht kannst Du mir helfen, ihn zum Tor zu bringen? Ich muß mir allerdings etwas einfallen lassen. So kann ich ihn jedenfalls nicht bei seinen Eltern abliefern.“
„Er kommt in den Krankenflügel, wie alle anderen“, sagte eine scharfe Stimme.
McGonagall war aufgetaucht. Richard war nicht einverstanden.
„Prof. McGonagall, bei allem gebotenem Respekt, er ist ein Muggel. Ein Muggel in Hogwarts?“
„Das tut heute nichts zur Sache“, sagte McGonagall, „er hat tapfer gekämpft und ist dabei verletzt worden. Madam Pomfrey kennt sich mit Fluchverletzungen sicher besser aus als die Muggelheiler.“
„Prof. McGonagall, was soll ich seinen Eltern sagen, wenn ich ihn heute nicht abliefere?“
McGonagall sah ihn durchdringend an. Dann sagte sie: „Zumindest einige Stunden sollte er in der Krankenstation bleiben. Sie können ihn gerne besuchen. Ich werde Madam Pomfrey Bescheid geben, daß sie diesen Patienten nur äußerst kurz behalten darf. Auch wenn es mich einige Mühe kosten wird, sie hat da so eine Neigung...“
„Ich, ähm...“, brachte George hervor.
„Keine Sorge, wir passen auf ihn auf“, versprach Anthony.
„Gut. Ähm – George, ich komme so bald wie möglich zurück. Aber erstmal muß ich Amalia zurückbringen, okay?“
„Ja, gut... aber beeil Dich.“
Richard sah, wie George von Anthony Goldstein und Neville zum Schloß geführt wurde. Dann ging er mit Amalia den anderen hinterher zum Tor mit den geflügelten Ebern. Die meisten waren schon disappariert. Er packte Amalia am Arm und apparierte ebenfalls auf das Speditionsgelände. Da sie zu den letzten gehörten, mußten sie nicht lange warten, bis sie – mit Ausnahme von George – komplett waren. Richard kletterte auf eine Kiste.
„Also, Leute. Das war ein voller Erfolg – Ihr habt alle wunderbar gekämpft. Und ich bereue es nicht, daß auch Muggel dabei waren. Eure Verteidigung gegen die Riesen – erstklassig. Ähm – die Aktion ist beendet, der Krieg ist aus, Voldemort ist besiegt – und was das beste ist: Wir werden nicht mehr verfolgt! Tja – ähm – dann kehrt jetzt nach Hause zurück und schlaft vielleicht noch ein wenig. Und damit tritt die Kriegsregierung zurück.“
Die anderen applaudierten. Nach und nach verschwanden sie. Richard apparierte mit Amalia und Barbara in die verschwiegene Ecke, in der der dunkelblaue Renault 19 stand. Sie stiegen ein. Es war ein eigenartiges Gefühl für alle drei, nach einem so phantastischen Erlebnis in so etwas normales wie ein Auto einzusteigen. Sie fuhren zu Amalias Haus. Richard stieg mit ihr aus und verabschiedete sie an der Tür mit einem Kuß. Dann stieg er noch einmal für eine kurze Strecke in den Renault ein. Nach zwei Blocks stieg wieder aus und apparierte zurück vor das Tor zum Gelände von Hogwarts.

Als Richard durch das Tor und über die Schloßgründe zum Schloßportal ging, stellte er fest, daß das Gelände bereits geräumt war – allerdings nicht ganz. Zu seiner Verwunderung lag Voldemorts Leiche immer noch dort.
Dann ging er in die Eingangshalle. Das Schloß schien ausgestorben. Wo war nur der Krankenflügel? Zwar war er schon zweimal in Harrys Gestalt in Hogwarts, aber den Krankenflügel hatte er nie besucht. Doch da hörte er schwere Schritte. Hagrid tauchte aus der Großen Halle auf.
„Hagrid, wo ist der Krankenflügel?“ fragte Richard.
Hagrid sah ihn verwundert an.
„Wer bist'n Du? Dich habe ich noch nie gesehen.“
„Ich, ähm, bin Richard Islington. Ich habe hier heute morgen gekämpft gegen Voldemort und...“
„Was? Dann bist Du einer dieser Leute von diesem Projekt?“
„Ja.“
„McGonagall hat mir davon erzählt, also Schwarzmagier...“
Richard wurde ungeduldig.
„Hagrid, der Krankenflügel!“
„Ja, is' ja schon gut. Also...“
Er beschrieb den Weg. Richard wollte gerade loslaufen, da fiel ihm noch etwas ein.
„Hagrid, wo warst Du eigentlich? Ich habe Dich nicht gesehen. Und weißt Du etwas über diesen Riesen, der oben allein in den Bergen hockt?“
„Moment, warum duzt Du mich eigentlich?“
Richard stutzte kurz. Er hatte es sich in seiner Zeit als Harry angewöhnt, Hagrid zu duzen, so daß ihm das ganz selbstverständlich vorkam. Aber natürlich hatte Hagrid geglaubt, Harry vor sich zu haben.
„Erstens duzt Du mich auch, und zweitens bin ich schon mal von Dir bewirtet worden.“
„Wie das? Ich sehe Dich jetzt das erste Mal.“
„Vielsafttrank. Ich war zweimal in Harrys Gestalt hier.“
Hagrid guckte überrascht und brummte.
„Also – wo warst Du, und was weißt Du über diesen Riesen?“ beharrte Richard.
„Also, ich war im Schloß. Ich darf ja nicht zaubern und so ein richtig guter Zauberer bin ich ja nicht. Also hat McGonagall gesagt, daß ich hier blieben sollte. Und dieser Riese ist mein Halbbruder Grawp. Den hatte ich mitgebracht, weil er sich nicht Du-weißt-schon-wem angeschlossen hatte.“
„Aha“, machte Richard. „Gut, ich gehe in den Krankenflügel. Vielen Dank nochmal.“

Als er die Tür zum Krankenflügel öffnete, lief er sofort Madam Pomfrey in die Arme.
„Was machen Sie denn hier? Kenne ich Sie überhaupt?“ schnappte sie und fügte hinzu: „Die Kranken brauchen Ruhe.“
„Ich wollte zu dem Muggel... Prof. McGonagall hatte gesagt...“
„Ja, Minerva hat mir auch so etwas gesagt...“, sie rümpfte die Nase, als ob sie keineswegs mit dem einverstanden wäre, was McGonagall ihr gesagt hatte, wies aber ihm aber den Weg.
Richard ging hinüber an das Bett von George, der ihn schon wesentlich munterer anschaute. Auf dem Weg zu ihm konnte Richard sehen, daß eines der Betten von zwei Auroren bewacht wurde. Er konnte einen blonden Haarschopf erkennen. Dort lag also Malfoy.
„Na, George, wie geht's? Besser?“
„Ja. Sie hat mir ein paar Zaubertränke gegeben. War wohl'n ziemlich übler Schocker, denn ich da abgekriegt habe. Ich hatte ihr gesagt, daß ich gleich wieder weg wollte und mir der Zaubertrank genügen würde, aber sie hat nur 'marsch ins Bett' gesagt. Scheint noch so ein Krankenschwesterndrache alter Schule zu sein. Von Einbindung des Patienten und so weiter Lichtjahre entfernt.“
Richard lachte.
„Wenn ich sie gleich frage, wann ich Dich mitnehmen kann – wie hoch, glaubst Du, sind meine Überlebenschancen?“
George grinste.
„Ich glaube, Du solltest es so pädagogisch wie möglich machen.“
„Wo ist eigentlich Harry?“
„Ich bin hier“, kam es aus dem Nachbarbett.
„Hallo, Harry. Na, wie geht es einem so als berümtester lebender Zauberer?“ fragte Richard.
„Wieso berühmtester... Ach so, ja...“
Harry stöhnte.
„Ja, richtig. Also, erst einmal bin ich froh, daß ich es geschafft habe. Komischerweise hatte ich nicht die geringste Angst, als ich ihm gegenüberstand. Ich wußte irgendwie, daß ich es schaffen würde. Aber George hat mir von Eurer Schlacht erzählt. Du beschäftigst Dich hobbymäßig für Schlachten der Vergangenheit, nicht?“
„Ähm, ja, ich interessiere mich ein wenig dafür...“
„Hat ja nicht geschadet. Ich glaube, bei den Zauberern hatte es nie zuvor eine richtig große Schlacht gegeben. Da muß ich aber erstmal Hermione fragen, ob das stimmt, die weiß so etwas.“
„Wo sind die eigentlich? Ron und Hermione, meine ich.“
„Wieder im Gryffindor-Turm. McGonagall hatte meine Warnung doch ernster genommen, als ich dachte. Alle Schüler bleiben in ihren Gemeinschaftsräumen, auch jetzt noch. Ist mir auch lieber. Aber ich schätze, heute abend gibt es ein Festessen, und da graut mir jetzt schon vor. Die haben mich alle vorher schon immer angeglotzt – und jetzt...“
Madam Pomfrey war erschienen. Richard sprach sie an: „Wann kann ich George wieder mitnehmen? Ich kann ihn nicht all zu lange von zu Hause fernhalten, seine Eltern machen sich sonst Sorgen.“
„Tja, wenn man sich Du-weißt-schon-wem entgegenstellt und einen Fluch vom ihm abgekommt, besteht dazu durchaus Anlaß.“
„Soll ich seinen Eltern das sagen?“
Madam Pomfrey machte ein unwilliges Gesicht.
„Hmpf. Am späten Vormittag, denke ich. Aber Sie gefährden seinen Heilungserfolg, wenn Sie ihn noch länger stören, er ist sowieso ein unruhiger Patient. Ob alle Muggel so sind? Ich hatte hier noch nie einen...“
Richard mußte grinsen. Er hatte aber genug mitbekommen, um zu wissen, daß Madam Pomfrey leicht reizbar war und bereit, die Ruhe in ihrer Krankstation mit Zähnen und Klauen zu verteidigen. Also ging er durch das leere Schloß und hinaus auf die Schloßgründe, auf denen noch immer Voldemorts Leiche lag. Er schlenderte an ihr vorbei und ließ sich am See an einem großen Baum nieder. Nachher würde er noch einmal das Schloßgelände verlassen müssen, um in eine Gegend zu apparieren, in der man telefonieren konnte. Er mußte noch Georges Eltern Bescheid sagen, daß sie irgendwo versackt waren und sie sich keine Sorgen zu machen brauchten. Dann würde er nach Hogwarts zurückkehren und sich unter dem großen Baum am See eine nette Geschichte für Georges Eltern ausdenken, wie das mit der Party eigentlich war.


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Aber ich habe gelernt, auf allen möglichen Arten von Papieren zu schreiben. Die Namen der Hogwarts-Häuser sind auf einer Flugzeug-Kotztüte entstanden - ja, sie war leer.
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