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Die Geschöpfe des Prometheus - Der Ball ist eröffnet

von Krabbentaucher

So erfreulich der gelungene Lauschangriff war – er kam höchst ungelegen. Irgend jemand mußte ständig mithören, was in den Schulstunden natürlich nicht ging. Das störte umso mehr, als Richard und Patrick jetzt im Juni die Arbeiten für die A-Levels schreiben mußten. Außerdem hatte Michael seine GCSEs durchzustehen. Wenigstens bekamen die Islingtons heraus, daß Voldemort und die Todesser eine gewisse Vorliebe für die Nacht hatten, so daß tagsüber kaum etwas wesentliches besprochen wurde.
Außerdem boten die Wanzen einen interessanten Einblick in die Persönlichkeiten der Todesser. Von ihnen war selten mehr zu hören als „ja, Herr“ oder „ich bitte um Verzeihung, Herr“ - meistens ohne erkennbaren Grund – oder „ich bin Euer ergebenster Diener, Herr“. Nach außen spielten sie sich auf wie die Herren, die ihre Umgebung nach Gutdünken terrorisierten, nach innen waren sie aber samt und sonders rückgratlose Würstchen, die sich von einer einzelnen Person herumkommandieren ließen, die bei Licht betrachtet nur deshalb so mächtig war, weil sich ihr genug charakterlose Schwächlinge unterwarfen.
Über einen Angriff auf Hogwarts wurde zwar gesprochen, aber konkret wurde nichts geplant. Wenn Voldemort wirklich noch Harry in Hogwarts antreffen wollte, wurde die Zeit allmählich knapp. Immerhin war alsbald klar, daß sich Voldemort die Aktion als Generalangriff vorstellte.
Selbstverständlich meldete Richard die gewonnenen Erkenntnisse per Büchlein an Harry weiter. Dessen Antworten waren aber wenig ermutigend. Offenbar schlug McGonagall seine Warnungen vor einem Generalangriff in den Wind. Zwar waren in Hogwarts und Hogsmeade ständig mehrere Ordensmitglieder und Auroren präsent, aber das waren zusammengenommen vielleicht zehn Personen, die einem überraschenden Großangriff nichts entgegenzusetzen hätten.
Das wiederum führte dazu, daß sämtliche Prometheus-Leute ständig in Alarmbereitschaft standen. In jeder Gruppe mußte wenigstens einer ein eingeschaltetes Handy neben dem Bett liegen haben, damit im Bedarfsfall alle binnen einer halben Stunde mobilisert waren. Als Treffpunkt für den Ernstfall wurde das Gelände der in Insolvenz gefallenen Spedition in Liverpool vereinbart, das Jahre zuvor für die Kontaktaufnahme mit Dumbledore benutzt worden war und offenbar noch immer keinen Käufer gefunden hatte.
Die Muggel meldeten dabei ihren Anspruch an, ebenfalls mitzumischen. Sie meinten das offenbar sehr ernst, denn sie hatten sich nicht nur jeder eine Pistole und etliche Schuß Munition besorgt, sondern insgesamt 14 Agrarbomben in Plastikkanistern verschiedener Größe gebastelt. Um die Sache zu befrieden wurde vereinbart, daß jeder Muggel von seinem Freund per Seit-an-Seit-Apparieren zum Sammelpunkt gebracht werden würde.
Sogar an ein Kommunikationsmittel hatte man gedacht: In jeder Gruppe gab es mit dem Proteus-Zauber versehene Metallplättchen, weil Handys oder Funkgeräte in der Gegend von Hogwarts nicht funktionierten. So war die Befehlsweitergabe gesichert. Das einzige, was fehlte, war ein Feldherr. Richard schwebte vor, daß das die Prometheus-Leute übernehmen sollten, die inzwischen volljährig waren.

So verliefen die ersten beiden Juni-Wochen in einem Wechselbad aus fieberhafter Anspannung und Prüfungsstreß. Richard mußte überrascht feststellen, daß ihn der Krieg bei den Prüfungen nicht im geringsten störte. Er genoß die Prüfungen sogar, denn sie lenkten ihn von einem drohenden Einsatz ab.
Schließlich verließ Richard am Freitag, 12. Juni, das Klassenzimmer, in dem er seine letzte Prüfung hatte. Es war die mündliche Prüfung in Philosophie. Er war erleichtert, es ohne Störung durch Voldemort hinter sich gebracht zu haben. Zugleich war er auch erstaunt. Denn zwei Tage zuvor war Vollmond, und wenn Voldemort seine Werwölfe zur vollen Geltung hätte bringen wollen, dann wäre das der geeignete Tag zum Losschlagen gewesen. Richard überlegte, daß es Voldemort vielleicht als zu gefährlich angesehen hatte, mit verwandelten Werwölfen zu arbeiten, denn diese griffen unterschiedslos jeden Menschen an, ob nun Ordensmitglied, Todesser oder Unbeteiligten.
So ging der Juni dahin, und durch die Wattestopfen waren nichts als die Unterwerfungsbekundungen der Todesser und die pathologischen Tiraden Voldemorts zu hören. Allmählich wurde es Zeit, daß Voldemort etwas unternahm, denn das Verfallsdatum der Wanzen näherte sich seinem Ende. „Die meiste Zeit seines Lebens wartet der Soldat vergebens“, kommentierte George die Ereignislosigkeit.

Am Freitag, 19. Juni, also des letzten Tages, an dem die Wanzen einsatzfähig waren, tat sich kurz vor Mitternacht entscheidendes: Voldemort hielt eine große Versammlung ab.
„Liebe Freunde, der große Augenblick naht. Die Gerüchte um einen Angriff auf Hogwarts sind jetzt wieder verstummt, so daß die Wachsamkeit unserer Gegner nachgelassen hat. Es wird diese Nacht geschehen.“
Zustimmendes Gemurmel war zu hören.
„Nein, Amycus, Du kannst Deinen Zauberstab wieder wegstecken. Wir werden nicht sofort aufbrechen. Um Mitternacht sind noch zu viele Leute unterwegs. Es wird später geschehen.“
Nun war Geraune zu hören.
„Nun, liebe Freunde, ich weihe Euch jetzt in meine Planungen ein. 40 von Euch werden sich vor dem Tor einfinden, das auf die Gründe des Schlosses führt. Mit dem vereinten schwarzmagischen Zauber wird der Schutzschild um die Schule fallen. Ihr werdet in die Schule eindringen und sie besetzen. Den Widerstand, auf den Ihr stoßen werdet, werdet Ihr brechen. Das ist mein Befehl. Enttäuscht mich nicht.“
Es herrsche Totenstille.
„Ich bin mir bewußt, daß sich in Hogsmeade mehrere Auroren aufhalten. Diese könnten uns beim Eindringen in das Schloßgelände stören und Verstärkung aus dem Zaubereiministerium holen. Die zehn Werwölfe werden, geführt von Dir, meinem treuen Freund Greyback, zeitgleich Hogsmeade angreifen. 130 Dementoren werden Euch unterstützen und zu einem späteren Zeitpunkt dazustoßen, nämlich wenn die Verstärkung aus dem Ministerium ankommt. In der Umgebung werden außerdem zehn Riesen warten, die dann ebenfalls Hogsmeade angreifen und verwüsten werden.“
Voldemort machte eine Pause.
„Wenn Hogsmeade zerstört ist, werden sie merken, daß mein Angriff Hogwarts galt. Aber dann wird es zu spät sein. Das Schloß wird besetzt sein. Ich werde erscheinen, wenn das Dunkle Mal über der Schule, von einem von Euch heraufbeschworen, erscheint. Das ist das Zeichen. Der Zauber Morsmordre ist schon seit Monaten nicht mehr ausgesprochen worden, verbunden mit dem Gedanken an den Totenkopf, aus dessen Mund sich die Schlange, das Symbol Slytherins, des edelsten der Gründer Hogwarts, windet.“
„Aha, jetzt wissen wir auch, wie das Mal heraufbeschworen wird“, murmelte Richard.
„Ihr werdet mir Harry Potter herbeischaffen. Er schläft im Gryffindorturm ganz oben. Sorgt dafür, daß er anständig gekleidet ist, wenn er mir zu seinem letzten Duell gegenübertritt, ich möchte keinen Schulbuben im Pyjama vor mir sehen. Sorgt dafür, daß es genug Zeugen gibt. Das Duell wird in der Großen Halle stattfinden. Dort wird Potter sterben. Der Zauberergemeinschaft werde ich damit die letzte Hoffnung nehmen.“
Verhaltener Beifall brandete auf.
„Und dann werdet Ihr Harry Potters Leiche Nagini geben“, quiekte jemand.
„Das war immer mein Plan, Wurmschwanz. Doch ich habe ihn geändert. Ich werde Nagini zu meinem Triumph natürlich mitnehmen. Aber Harry Potter wird ein großes Grabmal erhalten, auf dem Schulgelände, neben seinem Mentor.“
Ungehaltenes, ja empörtes Gemurmel war zu hören.
„Jawohl, er wird mit allen Ehren bestattet. Und noch etwas: Wenn meine Herrschaft unumschränkt sein wird, werde ich der Zauberergemeinschaft gestatten, seiner am Grab jedes Jahr am 20. Juni, seinem Todestag, zu gedenken.“
Das empörte Gemurmel wurde lauter.
„Denkt nach, meine Freunde, denkt nach! Auf diese Weise wird der magischen Gemeinschaft immer wieder neu vor Augen geführt werden, wie hoffnungslos Widerstand gegen mich ist. Ja, sie sollen um ihren kleinen Held trauern. Sie sollen um ihre zerstörte Hoffnung trauern.“
Erneut brandete Beifall auf.
„Nun, meine Freunde, haltet Euch bereit. Wir werden uns noch in dieser Nacht erneut hier versammeln. Doch nun geht.“

Die Islingtons verloren keine Zeit. Sie hatten genug gehört, und vor allem: Sie kannten Voldemorts Strategie. Es war bereits Mitternacht, und sofort wurden alle Gruppen, die Volljährigen und die Muggel informiert. Die Muggel wurden gebeten, es sich noch einmal zu überlegen und vielleicht doch fernzubleiben.
Richard schrieb über das Büchlein an Harry:

Harry – melde Dich! Sofort! Es ist dringend! Und es ist wichtig, daß Du sofort handelst!

Zu seiner grenzenlosen Erleichterung mußte Richard nicht lange warten, denn Harry meldete sich auf dem Posten. Richard gab im Groben wieder, daß Voldemort für diese Nacht einen Doppelangriff auf Hogwarts und Hogsmeade plante und welche Pläne er verfolgte. Er schloß:

Sag sofort McGonagall Bescheid. Es ist egal, ob Du Filch über den Weg läufst. Sie soll Himmel und Hölle in Bewegung setzen. Melde Dich danach wieder.

Richard sah auf die Uhr. Inzwischen war es kurz nach Mitternacht – der 20. Juni, Harrys oder Voldemorts Todestag, hatte begonnen. Nun mußte noch der Abzug der Islingtons durchgeführt werden. Richard ging hinunter in das Zimmer des Betreuers, der Nachtwache hatte.
„Nanu, Richard, so spät noch unterwegs?“
„Ja, wir, ähm, haben einen Anruf bekommen. Weil es ja die Nacht von Freitag auf Samstag ist, soll es eine Party wegen der Prüfungen geben, also A-Levels und GCSEs. Wir nehmen alle teil. Wir werden erst morgen im Laufe des Tages zurück sein.“
Im Geiste hing Richard noch ein „hoffentlich“ an.
„Aber...“
„Keine Sorge. Wir sind zuverlässig.“
Dann ging er zurück in sein Zimmer und telefonierte mit Barbara. Er wollte sie in der Straße von George treffen, um ihn überzeugend von zu Hause abholen zu können. Inzwischen hatte Harry wieder geschrieben. Es klang nicht besonders beruhigend.

Ich war bei McGonagall. Sie hat mich gefragt, woher ich das alles weiß. Ich habe ihr etwas von meiner Narbe gesagt, Du weißt ja, daß ich dadurch mit Voldemort in Verbindung stehe. Ich weiß nicht, ob sie mir so richtig geglaubt hat. Sie hat aber nicht ihr übliches Gesicht mit den schmalen Lippen aufgesetzt, sondern erschrocken ausgesehen. Hoffen wir das beste. Die DA ist alarmiert. Wir werden bereit sein.

Richard antwortete sofort.

Ihr geht alle in den Raum der Wünsche und kommt erst raus, wenn Voldemort aufgetaucht ist. Harry, es ist wichtig, daß Du Dich in keine Scharmützel verstrickst, bevor Du nicht Voldemort gegenüberstehst. Versprich es mir!

Es entstand eine lange Pause. Dann signalisierte Harry sein Einverständnis. Richard wußte, daß Harry den Gedanken kaum ertragen konnte, Hogwarts nicht von Anfang an zu verteidigen.
Richard schnappte sich das Medaillon und die Proteus-Metallplatte. Dann ging er mit den anderen raus und zum Brent Park. Während die anderen nach Liverpool disapparierten, apparierte Richard in die Wohnstraße von George. Dort wartete ein dunkelblauer Renault 19, den Barbara wer weiß wo aufgetrieben hatte. Sie fuhren zu Georges' Haus. Richard klingelte, entschuldigte sich bei Georges' Eltern für die späte Störung und geleitete George zum Auto. Mit dem Auto fuhren sie ein paar Blocks weiter. George hatte einen Rucksack dabei.
„Pistolen und einige geladene Wechselmagazine“, erläuterte er.
Danach holten sie auch Amalia ab, die darauf bestanden hatte, mitzukommen. Richard war unangenehm berührt, als er sah, daß auch sie bewaffnet war.
„Hört zu, Ihr beiden, Ihr müßt das nicht machen. Das ist gefährlich. Das ist eine Mörderbande. Ihr könnt noch aussteigen. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn Euch etwas zustoßen sollte“, drang Richard auf sie ein.
Doch Amalia und George hatten harte, entschlossene Mienen aufgesetzt.
„Klappe“, beschied ihm George.
„Wir kommen mit. Ich lasse Dich nicht im Stich“, sekundierte Amalia.
Schließlich stiegen sie an einer verschwiegenen Ecke aus. Von dort apparierten sie auf das Speditionsgelände. Amalia schwankte ziemlich, denn es war ihr erstes Mal, daß sie auf diese Weise reiste. In der ehemaligen LKW-Werkstatt war schon einiges los, aber noch waren nicht alle da. Richard fiel auf, daß einige Plastikcontainer herumstanden. Er sah Gesichter, an die er sich nicht einmal mehr schemenhaft erinnerte, weil er sie vor mehr als neun Jahren zum letzten Mal gesehen hatte. Aus den anderen Gruppen hatte er es sonst immer nur mit einzelnen zu tun. Schließlich waren sie komplett.
Es wurde ruhig.
Schließlich ergriff Michael, der bis vor zwei Jahren die andere Londoner Gruppe geleitet hatte, das Wort.
„Ähm – wir kennen jetzt Voldemorts Vorgehen. Hat jemand einen Vorschlag?“
„Wir sollten einen Anführer haben!“ riefen einige.
„Moment, das kommt gleich. Erst mal... Richard, Patrick und Rosa, ihr wart schon mal in Hogwarts. Richard wohl häufiger als jeder andere von uns. Habt Ihr etwas vorzuschlagen?“
„Richard hat die ganze Zeit über Pläne gemacht“, rief Patrick, bevor ihn Richard bremsen konnte.
„Ja, Richard? Dann schieß mal los.“
Richard hatte tatsächlich eine Art Schlachtplan entworfen, wußte aber nicht, ob er etwas taugte. Er räusperte sich.
„Also, hier mein Plan im Groben: Voldemort setzt 40 Todesser gegen Hogwarts ein, für seine Leibgarde hat er zehn von ihnen, zehn Werwölfe – nicht verwandelt – sollen Hogsmeade angreifen und später von 130 Dementoren und zehn Riesen unterstützt werden. Wir sind 50 Zauberer und zwölf mit Pistolen und Bomben bewaffnete Muggel – ähm, wenn sie immer noch mitmachen wollen.“
„Klar wollen wir mitmachen“, rief ein Muggel, der um sich herum drei Kanister stehen hatte.
„Also: Wir müssen so spät wie möglich angreifen. Die Muggel müssen sich an dem Ortsende von Hogsmeade versteckt halten, wo die Riesen angreifen werden. Ihr müßt dort die Bomben vorbereiten. Wie zündet ihr sie?“
„Wir schießen drauf.“
„Gut. Fünf von uns bleiben bei Euch, um Euch den Rücken gegen die Dementoren freizuhalten. Ihr schlagt los, sobald die Riesen auftauchen, nicht früher, selbst wenn hinter Euch das Feuerwerk zwischen Werwölfen und Auroren in Gang sein sollte. 15 von uns halten sich in der Nähe von Hogsmeade bereit und greifen erst ein, wenn die Werwölfe die Oberhand gewinnen oder die Dementoren angreifen sollten. Wartet in Tiergestalt, Dementoren können die Anwesenheit von Tieren kaum spüren. Die restlichen 30 von uns warten in der Nähe von Hogwarts, ebenfalls in Tiergestalt. Wir machen nichts. Wenn die Todesser die magischen Barrieren überwunden haben, schleichen wir uns auf das Schloßgelände – in Tiergestalt. Wir greifen erst dann ein, wenn die Todesser den Sieg gegen die Auroren und Phönixleute sicher glauben. Einer von uns wird zum geeigneten Zeitpunkt das Dunkle Mal heraufbeschwören, um Voldemort herbeizurufen. Ich weiß, wo der Raum der Wünsche ist und werde Harry holen. Und dann liegt alles in seiner Hand.“
Stille herrschte. Dann applaudierten alle.
„Und wann ist der geeignete Zeitpunkt für das Dunkle Mal?“ wollte einer wissen.
„Wenn der Befehlshaber den Zeitpunkt für geeignet hält“, erwiderte Richard.
„Also Du“, rief Patrick und erntete Applaus.
„Moment, ich dachte eigentlich, daß die Volljährigen uns anführen“, erwiderte Richard.
„Du kennst Dich am besten dort aus“, sagte Barbara.
Dann wurde abgestimmt. Richard wurde ohne Gegenstimme zum Befehlshaber gewählt. Er seufzte und sah auf die Uhr. Es war inzwischen viertel vor zwei. Er holte Luft.
„Also – wir müssen vor den Todessern Stellung bezogen haben. Rosa – hörst Du noch etwas von Voldemort?“
„Die Wanzen funktionieren noch, aber es ist immer noch nichts los.“
„Gut. Also: Die Muggel zum Dorfausgang bringen – mit Ausrüstung. London II mit Ausnahme von Michael, Ihr bleibt bei ihnen. Glasgow, Ihr helft beim Apparieren. Dann bezieht Posten bei der Heulenden Hütte. Newcastle, Ihr bezieht ebenfalls Posten bei der Heulenden Hütte. Sheffield, Ihr wartet am Bahnhof von Hogsmeade. Der Rest versteckt sich am Weg nach Hogwarts. Michael bleibt mein Verbindungsmann. Patrick übernimmt London I. Hat jeder Führer seine Metallplatte? Ja? Gut. Meldet Euch, wenn Ihr Posten bezogen habt. Also los – app... Moment! Wir müssen die Muggel noch gegen den Muggelabwehrzauber wappnen, sonst sehen sie kaum was.“
Zauberstäbe wurden gezückt und Beschwörungen gemurmelt.
„Alle fertig? Gut – apparieren!“
Nach und nach disapparierten die Gruppen. Sie tauchten in der Dunkelheit der Nacht auf. Der Halbmond spendete nur wenig Licht. Das mächtige Hogwarts war nur schemenhaft zu sehen. Alle Fenster waren dunkel. Auch in Hogsmeade schien alles zu schlafen. Eine große Schar von Tieren – Katzen, Hunde, Schlangen, Frettchen, Raben, Falken, Adler – versteckte sich unweit der Mauer und des Weges nach Hogsmeade in Büschen und Bäumen. Nur Richard, Michael und Rosa behielten ihre Menschengestalt. Richard überprüfte seine Metallplatte, was bei der Dunkelheit nicht einfach war. Glücklicherweise waren die Platten so verzaubert, daß die Buchstaben schwach leuchteten. Eine Gruppe nach der anderen meldete sich auf Gefechtsposition.
Dann nahm Richard sein Büchlein hervor und sandte eine Nachricht an Harry.

Wir sind alle da. Die Muggel bauen noch Sprengfallen für die Riesen auf. Wie stehts mit Euch?

Harry antwortete sofort.

Ich und die komplette DA sind im Raum der Wünsche. Wir haben darauf geachtet, daß uns niemand sieht. Laut Karte des Rumtreibers sind ungefähr 20 Leute in der Eingangshalle und in der Großen Halle. Einige Namen kenne ich, das sind Ordensleute.

Richard atmete auf. 20 Leute – das war besser als nichts. In Hogsmeade dürften fünf Auroren stationiert sein, genug gegen die Werwölfe. Er guckte auf die Uhr. Es war viertel nach zwei.
Plötzlich meldete sich Rosa.
„Es tut sich was – Moment...“
Sie lauschte angestrengt.
„Voldemort hat den Angriffsbefehl gegeben. Die Todesser und Werwölfe sollen in einer Viertelstunde angreifen. Die Riesen lagern etwas entfernt und erhalten zu gegebener Zeit ihr Signal. Die Dementoren sollen sich bei der Heulenden Hütte einfinden und warten.“
Richard gab die Nachricht sofort an alle weiter, auch an Harry.
Nun hieß es warten. Der Zeiger auf Richards Uhr rückte ruhig weiter. Michael der Ältere und Rosa verwandelten sich in ihre Tiergestalten. Richard wartete bis fünf vor halb drei und verwandelte sich in einen Adler. Er stieß sich vom Boden ab und schwang sich in die Lüfte. Es war zwar dunkel und Adler sind nicht direkt Nachttiere, aber durch die schärferen Adleraugen konnte er doch etwas besser sehen.
Er flog über Hogsmeade. Alles war ruhig. Die Muggel waren mit ihren Vorbereitungen fertig. Der Himmel wurde inzwischen dunkelgrau. Langsam, nur andeutungsweise, wich die Nacht. In einer Biegung des Tals sah er schemenhaft die Riesen. Sie würden nach ihrem Abmarsch vermutlich zwanzig Minuten brauchen. Dann schwenkte er zurück nach Hogsmeade und überflog es. Soweit er durch die Bäume des Waldes sehen konnte, hatten sich bei der Heulenden Hütte zahlreiche Dementoren versammelt. Etwas näher an Hogsmeade hielten sich mehrere Personen auf. Vom Weg nach Hogwarts her hörte er auf einmal ein unaufhörliches plopp, plopp, plopp. DieTodesser apparierten.
Richard kreiste weiter. Er sah, wie die Werwölfe sich auf Hogsmeade zubewegten.

Jetzt stürmten sie den Ort und veranstalteten mit ihren Zauberstäben ein kräftiges Feuerwerk. Richard wußte, daß es im großen und ganzen nicht mehr als Budenzauber war, denn im allgemeinen wurden Werwölfe nicht an Zauberschulen angenommen, waren also nicht sehr geübt. Es reichte aber aus, um einigen Krach zu schlagen. Richard sah Blitze aufleuchten und hin und her zucken. Offenbar hatten sich die Auroren oder wer auch immer bereitstand den Werwölfen entgegengeworfen.

Der Angriff Voldemorts auf den wichtigsten Ort der britischen Zauberergemeinschaft hatte begonnen.

Der Krach vom Dorf war für die Todesser das Signal, das Tor mit den geflügelten Ebern anzugreifen. Aus 40 Zauberstäben wurden Salven um Salven grün, gelb, rot und blau leuchtender Blitze auf das Tor abgefeuert. Sie durchdrangen das Tor jedoch nicht, obwohl es nur ein schmiedeeisernes Gittertor war. Der Schutz hielt. Doch die Todesser fanden inzwischen ihren Rhythmus. Sie feuerten nicht mehr wahllos ihre Flüche auf das Tor, sondern immer gleichzeitig dieselben Flüche – mal rot, mal blau, mal grün, mal gelb, aber immer dieselbe Farbe. Langsam schien der magische Schutzwall nachzugeben. Erste Blitze fanden den Weg durch das Tor und schlugen auf dem Rasen ein.
Richard wendete und überflog wieder Hogsmeade. Offenbar waren nicht viele Auroren in Hogsmeade. Die wenigen, die da waren, kämpften aber wacker und schienen gut mit den Werwölfen fertig zu werden. Richard sah einige weitere Auroren in Hogsmeade apparieren. Der Sieg über die Werwölfe schien reine Formsache zu sein.
Wie Richard erwartet hatte, war das die Situation, in der die Dementoren eingreifen sollten. Irgendjemand hatte aus den Gassen einen Lichtblitz in den Himmel geschickt, und schon setzten sich die Riesengestalten der Dementoren in Bewegung. Richard flog über das Dorf hinweg, um nach den Riesen zu sehen. Tatsächlich – auch die Riesen hatten sich in Bewegung gesetzt.
Richard suchte sich einen Bergkamm, den er in der beginnenden Dämmerung ausmachen konnte (A/N: In der britischen Sommerzeit werden die Uhren um 2 Stunden vorgestellt – es wird also früher hell um Mitsommer). Er verwandelte sich in Menschengestalt zurück und unterrichtete London II, Glasgow, Sheffield und Newcastle.

130 Dementoren erreichen gleich Hogsmeade. Nach Möglichkeit keinen Feindkontakt suchen. Riesen eben aufgebrochen. Ankunft in Viertelstunde. Angreifen, wenn in Reichweite, d.h. im Bereich der Bomben.

Zugleich setzte Richard eine kurze Notiz an Harry ab. Dann verwandelte er sich wieder in einen Adler und flog auf. Die Dementoren hatten inzwischen das Dorf erreicht. Er sah, wie Patroni aufleuchteten und ihnen entgegenstürmten. Die Demementoren wichen zurück, rückten dann aber wieder vor. Hin und her wogte der Kampf.
Aus der Luft sah Richard, daß die Todesser inzwischen den Schutzschild geknackt hatten. Sie stürmten durch das Tor. Richard nahm allen Mut zusammen und überflog die Mauer. Es gab keine Probleme. Der Schutzschild war gefallen. Richard landete auf dem inzwischen verwaisten Weg und schlich sich zu seinem Unterstand. Er verwandelte sich in einen Menschen zurück und flüsterte: „Unauffällig auf das Schloßgelände vorrücken.“
Sofort machte sich eine Menagerie aus verwandelten Animagi auf den Weg und flutschte einer nach dem anderen durch das Schloßtor, während die flugfähigen Animagi die Mauer überflogen. Auch Richard hatte sich wieder in einen Adler verwandelt.
Die Todesser hatten das Schloßtor erreicht. Mit einem gräßlichen Splittern brach es auf. Sofort brachen zahlreiche Blitze daraus hervor. Die Verteidiger des Schlosses hatten den Kampf aufgenommen.
Soweit Richard erkennen konnte, hatten die Animagi sich auf dem Gelände auf, unter, auf und hinter Bäumen, Sträuchern und Hagrids Hütte verborgen. Ihm fiel auf, daß aus Hagrids Hütte anders als sonst kein Hundegebell zu hören war. Offenbar hatte es Hagrid vorgezogen, mit Fang in das Schloß zu gehen.
Am Schloßportal wogte der Kampf. Aus der Luft konnte Richard nur das Zucken der Blitze sehen. Er wendete und flog zurück nach Hogsmeade. Er war kaum darüber, als auch schon ein Explosionsblitz in der weichenden Dunkelheit aufleuchtete, unmittelbar gefolgt von einem lauten KNALL. Die Riesen hatten die Stellungen der Muggel erreicht. Schüsse peitschten auf, und wieder: KNALL, KNALL, KNALL!
Sie hatten Feindkontakt.

Richard landete wieder auf dem Bergrücken und zauberte einen neuen Befehl auf die Metallplatte.

Glasgow, Sheffield, Newcastle – in Hogsmeade die Dementoren angreifen!

Danach flog Richard wieder über Hogsmeade hinweg. Das Grau des Himmels ist inzwischen wesentlich heller geworden und hatte sich bläulich gefärbt. Richard konnte deshalb sehen, wie die drei Gruppen nach Hogsmeade vorrückten, wo die Auroren inzwischen deutlich in der Defensive waren. Ihre Patroni wurden schwächer und hatten kaum Gestalt. Den Orten nach zu urteilen, von wo sie abgeschossen wurde, schienen die Auroren mehr oder weniger auf der Flucht durch die Gassen zu sein.
Die Muggel hatten dagegen den Angriff der Riesen auflaufen lassen können. Die Agrarbomben hatten eine durchschlagende Wirkung. Während die Haut von Riesen einen guten Schutz vor Flüchen bot, war sie gegen schlichter Gewalteinwirkung weit weniger immun. Die Mehrzahl der Riesen war humpelnd und hinkend auf dem Rückzug, während drei Riesen unentschlossen vor dem Dorf standen. Richard hatte den Eindruck, daß die Riesen darüber nachdachten, ob es für sie wirklich lohnend war, für Voldemort die heißen Kartoffeln aus dem Feuer zu holen.
Richard schwenkte zurück zum Schloß. Er überflog die Mauer und sah, daß auf dem Rasen ein heftiger Kampf stattfand. Es schien, als hätten die Verteidiger einen Ausfall gewagt. Auf dem Rasen vor der Freitreppe lagen etwa zehn Körper.
Richard sah, daß die Verteidiger gegen das Portal zurückwichen.

Richard landete bei seinen Leuten. Er verwandelte sich zurück in einen Menschen und sandte noch eine Nachricht an Harry:

Wir greifen jetzt an.

Dann guckte er auf die Uhr. Es war 20 nach drei Uhr morgens. Richard gab das Zeichen zum Angriff auf die Todesser.


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