Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Die Geschöpfe des Prometheus - Der Stollen von Rookhope

von Krabbentaucher

Am 14. November stand Richard abends – es war schon dunkel – auf dem spärlich beleuchteten Schulhof. Er hatte in der Woche davor Amalia alles erklärt, so daß sie jetzt eingeweiht war. Es machte in der Nähe plopp und Harry war appariert. Er trug seinen Hogwarts-Umhang.
„Hallo.“
„Hallo. Laß uns reingehen.“
Richard ging zum Schulgebäude, schloß es auf und ging hinein. Harry folgte ihm. Sie gingen durch die Gänge zum Vertrauensschülerbüro. Richard schloß auf und sie betraten den Raum.
„Ähm – ist das nicht ein bißchen auffällig, wenn überall das Licht brennt?“ fragte Harry.
„Nein. Ich habe Bescheid gegeben, daß ich noch etwas in der Schule zu erledigen habe. Das sind die Freiheiten, die man als Schulsprecher so hat.“
„Was? Ich muß also den Schulsprecher machen?“ fragte Harry etwas konsterniert.
„Keine Sorge. Meine Freundin Amalia, die Schulsprecherin, ist informiert. Sie wird die wesentlichen Dinge von Dir fern halten. Achte einfach darauf, ein bißchen unnahbar und autoritär zu wirken. Man sagt mir nämlich nach, daß ich so wirke. Und jetzt laß uns ausziehen und den Trank trinken.“
Mit diesen Worten zog er die Gardinen zu. Harry schaute ihn entsetzt an.
„Ausziehen? Ganz?“
„Ja, was glaubst Du denn? Wir müssen die Kleidung wechseln. Los jetzt, wir haben nicht viel Zeit und müssen noch Informationen über uns austauschen.“
Nach kurzer Zeit standen sie sich nackt gegenüber. Richard war das mindestens so unangenehm wie Harry, aber er konnte es besser verbergen. Jeder riß sich ein Haar aus und gab es in den Vielsafttrankbecher des jeweils anderen. Dann tranken sie. Obwohl der Trank eine Weiterentwicklung war, schmeckte er so widerlich wie zuvor. Es war ein merkwürdiges Gefühl für Richard, Harry dabei zuzusehen, wie er seine Gestalt annahm. Harrys Gesicht nach zu urteilen, war er durch Richards Verwandlung nicht weniger unangenehm berührt.
„Und jetzt anziehen“, sagte Richard.
Er nahm Harry Unterhose. Sie war zwar sauber, aber – es war eine Feinrippunterhose mit Eingriff, noch dazu eine recht große. Richard hielt sie kurz hoch und zog sie dann an.
„Sag mal...?“ rutschte es aus ihm heraus.
Harry wurde rot.
„Ich kann nichts dafür, das sind die Sachen, die mir die Dursleys geben.“
Die Socken konnten es mit der Unterhose aufnehmen. Wenigstens trug Harry ein normales T-Shirt. Schließlich hatte Richard sämtliche Sachen angezogen. Auch Harry stand fix und fertig bekleidet da.
„So. Also, Schnelldurchgang: Das hier sind die Schlüssel für die Schule, das sind die Schlüssel für das Heim. Alle auf dem Flur mit Ausnahme von Mary sind Zauberer, und die sind informiert. Mein Stundenplan liegt auf dem Schreibtisch. Patrick wird Dich Amalia vorstellen. Wir knutschen nicht in der Öffentlichkeit und halten selten Händchen. Meine Schuluniform trage ich korrekt, das heißt keine Turnschuhe. Krawatte und Hemd bis oben zu. Nachts schlafe ich halbnackt, nur im Slip. Ich trinke keinen Alkohol, ich rauche nicht und ich mag keinen Kaffee. In Mathe gibt es in jeder Stunde denselben Kurzdialog. Der geht so: Der Lehrer fragt: 'Gibt es?', wir antworten: 'Ja', der Lehrer sagt: 'Rein menschlich.' Nicht wundern, das ist in jeder Stunde so.“
„Und was soll das?“
„Och, das hat sich im Laufe der Jahre so entwickelt. Ursprünglich lief das nämlich so ab: 'Gibt es etwas schöneres als Mathe?' - 'Ja!' - 'Jetzt bin ich aber tief enttäuscht, mal so rein menschlich gesehen.' Wir wissen also alle, was da gemeint ist.“
Harry mußte grinsen.
„Gut, und jetzt bist Du dran: Was muß ich beachten?“ fragte Richard.
„Also, Ron, Hermione und Ginny sind informiert. Ginny ist meine Freundin, die mußte ich ja wohl einweihen. Wir knutschen allerdings auch in der Öffentlichkeit. Nach Dumbledores Tod hatte ich eigentlich Schluß gemacht, damit nicht Voldemort sie benutzt, aber Snape und Draco werden ihm ohnehin alles über unsere Beziehung gesagt haben. Weiter: Ich trage Kragen und Krawatte meist gelockert und immer Turnschuhe. Nachts trage ich einen Pyjama.“
„Was – so richtig einen Pyjama oder einfach einen Schlafanzug?“
„Nein, einen Pyjama.“
Toll, dachte Richard, in diesem Ding werde ich kein Auge zumachen können.
„Ich esse und trinke eigentlich alles, aber es ist okay, wenn Du mal eine Woche auf Kaffee verzichtest. Ach ja, ich bin Slughorns Liebling. Slughorn ist der Zaubertranklehrer. Wäre nett, wenn Du die eine oder andere gute Bemerkung machen könntest. In meinem Zaubertrankbuch stehen ein paar nützliche Hinweise von einem, der sich Halbblutprinz genannt hatte. Das war übrigens Snape. Eigentlich wollte ich das Buch ja loswerden, aber die Notizen waren wirklich zu gut. Ähm – ja. Ach ja, hier ist ein Ring. Mit dem kommst Du durch die magischen Sperren. Und das hier ist mein Tarnumhang. Mit dem wirst Du unsichtbar, wenn Du ihn Dir überwirfst. Am besten nimmst Du ihn erst ab, wenn Du im Schloß bist. Ich glaube, das war's soweit. Ach nein: Das ist eine Karte, auf der Du das ganze Schloß sehen kannst einschließlich aller, die darin sind. Einfach mit dem Zauberstab antippen und sagen: 'Ich schwöre feierlich, daß ich ein Tunichtgut bin'. Und nach Gebrauch mit 'Unheil angerichtet' löschen. Am besten apparierst Du bis direkt vor das Tor zum Schloßgelände.“
Sie gingen hinaus, wobei Richard darauf achtete, daß Harry die Lichter löschte und die Türen abschloß. Draußen verabschiedeten sie sich.
„Nächste Woche Samstagabend, selbe Zeit. Wenn früher, laß ich es durch das Büchlein wissen.“
„Einverstanden, Harry.“
Mit diesen Wochen machte Richard einen Schritt vorwärts, dachte an das Tor mit den geflügelten Ebern und drehte sich.

Eiskalte Hochlandluft empfing Richard. Er stand vor dem Tor mit den geflügelten Ebern. Das Eisentor war geschlossen, Ketten hingen davor. Richard steckte den Ring auf den Finger und hielt ihn gegen die Ketten. Rasselnd glitten sie beiseite, das Tor öffnete sich. Richard trat hindurch und zog den Tarnumhang über den Kopf. Dann ging er mit klopfendem Herzen auf das riesige Schloß zu, das er Monate zuvor nur aus der Luft gesehen hatte. Er ging die große Freitreppe empor und betrat das Schloß. Er stand in einer riesigen Empfangshalle. Dort sah er auch schon Hermione und Ron stehen. Sofort nahm er den Tarnumhang ab. Beide sahen interessiert zu ihm hinüber.
„Und?“ fragte Ron. „Hat alles geklappt?“
„Ja“, sagte Richard, „Harry ist jetzt in meine Rolle geschlüpft.“
„Gut, folg uns“, sagte Hermione.
Richard ging hinter den beiden her und versuchte, sich den Weg zu merken. Schließlich standen sie vor dem Gemälde mit einer fetten Dame im rosa Chiffon-Kleid.
„Drachenherz“, sagte Hermione und das Bild schwang zur Seite.
„Das ist das Passwort“, erläuterte Ron, als sie hindurchgangen waren.
Nun standen sie in einem runden Raum mit einem prasselndem Kamin und roten abgewetzten Sesseln. Einige Tische standen herum. Überall waren Schüler. Einige sahen kurz herüber. Ein rundgesichtiger Junge kam auf Richard zu.
„Hallo Harry, wo hast Du gesteckt?“
„Ich, ähm, hallo, Verdauungsspaziergang.“
„Aber das ist doch zu gefährlich.“
„Keine Sorge, ich komme damit schon zurecht.“
„Harry, wir wär's, wir gehen hoch, ich bin jedenfalls müde“, sagte Ron und sah Richard durchdringend an.
Richard verstand und folgte Ron durch eine Tür eine schmale Treppe hoch. Sie kamen an mehreren Türen vorbei, bis sie oben an der letzten ankamen. Sie traten ein. Es handelte sich um einen kreisrunden Raum direkt unter dem Turmhelm. Himmelbetten waren im Kreis aufgestellt.
„Das da ist Deins“, sagte Ron. „Und das eben war Neville Longbottom. Er -“
„Ich weiß, ich habe über ihn gelesen.“
Richard ließ die fremdartige Umgebung auf sich wirken. Er entschied sich, jetzt schon mal schlafen zu gehen. Glücklicherweise würde seine Hogwartszeit an einem Wochenende beginnen, so konnte er sich besser eingewöhnen. Er zog sich aus und Harrys Pyjama an. Dann legte er sich hin. Er nahm ein Buch zur Hand – schließlich mußte er am Montag soweit fit sein, daß er nicht allzusehr auffiel.

Am Samstag hatte er sich halbwegs an seinen neuen Körper gewöhnt, jedoch nicht an das Schlafen im Pyjama. Er war nachts immer wieder aufgewacht. Nun folgte er Ron hinunter in die Große Halle. Unterwegs hielt ihn ein sehr hübsches Mädchen mit roten Haaren auf.
„Hallo, Harry, guten Morgen“, sagte sie und küßte ihm auf die Wange. Dabei flüsterte sie: „Mußt Du auch machen!“
Richard küßte sie und erwiderte den Morgengruß. Das Mädchen hakte sich bei ihm ein und flüsterte leise: „Ich bin Ginny, Harrys Freundin.“
Richard mußte gestehen, daß Harry Geschmack hatte. In der Halle überkam ihn der Eindruck, daß das Dach fehlte. Er wußte allerdings, daß die Halle nur entsprechend verzaubert war, wenn ihm auch nicht klar war, wieso.
Nach dem Frühstück gingen sie zusammen aus dem Schloß raus, nachdem sie sich bei einem eingefallenen und unsympathischen Mann, der Richard als Mr Filch vorgestellt wurde, abgemeldet hatten. Nun ging es zu einer Hütte, in der der Halbriese Hagrid hausen sollte, den Harry häufig besuchte. Sie klopften. Die Tür schwang auf und Richard blickte auf den gewaltigsten Bart, den er je gesehen hatte. Irgendwo hinter diesem Gestrüpp verbarg sich Hagrid, der sie donnernd willkommen hieß. Sie betraten die Hütte, von der Richard wußte, daß sie während des Überfalls der Todesser auf Hogwarts gebrannt hatte. Sie war jedoch wiederhergestellt. Hagrid lud sie ein, Kekse und Tee zu sich zu nehmen. Als Richard sich einen Keks nehmen wollte, machte Ron eine warnende Geste. Richard fiel auf, daß niemand die Kekse anrührte. Offenbar gab es gute Gründe, sie nicht zu essen.
„Nun, wie läuft es? Schade, daß Quidditch nicht stattfindet, was Harry?“
„Oh ja, sehr traurig. Denen hätten wir es gezeigt, den, ähm -“
„- Slytherins“, vollendete Ron den Satz.
Sie plauderten dann noch von der vergangenen Woche, wozu Richard nichts beizutragen hatte. Er hielt sich zurück und sagte nur hin und wieder „genau“ und „ja“.
Insgesamt wurde ihm später bestätigt, den Samstag anständig über die Bühne gebracht zu haben.
Am Sonntag stiegen sie zur Eulerei hoch. Richard wollte sich einen Eindruck vom Gelände verschaffen. Zwar war er hier als Adler drüber hinweggeflogen, aber das ging zu schnell, um sich strategisch wichtige Einzelheiten zu merken.
„Wieso glaubst Du, daß hier in der Gegend ein Angriff stattfinden könnte?“ fragte Ron.
„Ganz einfach: Dieses Schloß hat eine große Symbolkraft. Die Schule wurde gegründet, bevor sich die Zauberergemeinschaft formiert hat. Und sie ist der einzige Ort, den Voldemort als sein Zuhause angesehen hat. Außerdem ist es eine Provokation, daß sie trotz seines Aufstiegs noch immer geöffnet ist. Alles gute Gründe, hier eine Entscheidung zu suchen. Dann ist Harry hier, der Junge, der der einzige war, der ihm so richtig in den Arsch getreten hat. Noch ein sehr guter Grund.“
Richard überlegte sich, wie er angreifen würde, wenn er Voldemort wäre. Er würde wohl einen massiven Vorstoß auf das Ebertor durchführen, um mit geballter Magie aller Todesser die Schutzzauber zu durchbrechen. Außerdem würde er vom Tal her Riesen an Hogsmeade heranführen, um den Rücken frei zu haben. Oder noch besser: Er würde sie in Reserve lassen und erst später eingreifen lassen. Die Dementoren würde er von der anderen Seite an das Dorf heranführen, um die Auroren zu binden. Zur Verteidigung müßten also noch Leute auf den Höhen um das Dorf stationiert werden und versteckt auf dem Schloßgelände, um einzugreifen, wenn die Verteidigung durch Auroren und Phönixleuten ins Wanken geraten würde. Richard hatte keinen Zweifel, daß beide Gruppen nicht viel ausrichten würden. Das, was er bislang aus dem Hauptquartier abhören konnte, ließ darauf schließen, daß der Phönixorden nichts als ein aufgescheuchter, desorganisierter Hühnerhaufen war. Diese Leuten konnten ihn daher nur positiv überraschen.
Schließlich begann der Unterricht. Richard war überrascht, daß sich der Unterricht gar nicht so sehr vom Unterricht in der normalen Schule unterschied – lediglich der Unterrichtsstoff war ein anderer.
Prof. McGonagall war die einzige Lehrerin, die Richard schon mal kennengelernt hatte. Ron hatte ihm zugeflüstert, daß Harry in Verwandlung zwar nicht schlecht sei, aber trotzdem seine Schwierigkeiten hätte. Also verpatzte Richard den einen oder anderen Zauber zur Verwandlung Rons in einen Kater. Zum Glück trieb er es nicht zu bunt, so daß er Harry keine Extrahausaufgaben einbrockte.

Verteidigung gegen die dunklen Künste interessierte ihn schon eher. Ron hatte ihm nämlich mitgeteilt, daß das Harry stärkstes Fach war. Der Lehrer war ein Auror, mit dem Harry wohl schon vor zwei Jahren mal zusammengestoßen war, ein gewisser Dawlish, ein Mann mit Bürstenhaarschnitt.
„Heute machen wir mal wieder eine praktische Übung im Duellieren. In der heutigen Zeit ist das ja besonders wichtig“, sagte er, nachdem die Schüler festgestellt hatten, daß die Tische und Bänke an die Wand gestellt waren. „Wer fängt an? Ungesagte Zauber. Ich bin bereit.“
Richard dachte sich, daß man keine Gelegenheit zur Übung auslassen sollte und stellte sich Dawlish gegenüber.
„Ah – Potter, ja natürlich. Nun, auf drei. Eins, zwei, drei!“
Richard hatte Okklumentik gegen Dawlish eingesetzt und vorausgesehen, daß er einen Expelliarmus loslassen wollte. Bei Dawlishs Zauberstabbewegung blockte Richard sofort ab und dachte 'Stupor', doch seine Zauberstabbewegung war etwas zu langsam. Dawlish hatte geblockt. Doch bevor dieser einen neuen Angriff starten konnte, dachte Richard 'Serpensortia' und machte eine Bewegung auf den Boden. Dawlish, der dachte, es käme ein neuer Fluch, blockte sinnloserweise ab und sah verdutzt aus. Aus Richards Stab brach eine Schlange hervor und fiel klatschend auf den Boden zwischen beiden Duellanten. Dawlish verschwendete Zeit damit, die Schlange in Luft aufzulösen, da ließ Richard einen neuen Stupor auf ihn los und traf ihn voll. Also hatten sich die ganzen Übungen am Stadtrand von London doch gelohnt. Nach dem Aufwachen rappelte sich Dawlish hoch.
„Wirklich ausgezeichnet, Potter, zehn Punkte für Gryffindor.“

In Zaubertränke bewahrheitete sich, daß Harrys Zaubertrankbuch höchst nützlich war. So gelang der zu brauende Trank tadellos. Am Ende der Stunde lud Slughorn den vermeindlichen Harry Potter zu einer Party im Slugclub für nächsten Sonntag ein.
„Das muß ich Harry dann sagen, damit er es nicht verpennt“, sagte Richard später zu Ron.

Insgesamt war die Woche in Hogwarts eine interessante Erfahrung. Allerdings fühlte sich Richard eher eingeengt. Es gab eine Vielzahl von Regeln und auch das Hauspunktesystem konnte er nicht nachvollziehen. Die Aufteilung in Häuser kannte er zwar auch von seiner Schule, aber die offene Feindschaft zu Slytherin war etwas, woran die Schulleitung seiner Meinung nach mal arbeiten sollte. In seiner Grammar School ging alles jedenfalls viel liberaler und entspannter zu. So war Richard erleichtert, als er sich am Samstagabend den Tarnumhang überziehen und mit dem Spezialring zum Schultor gehen konnte. Draußen apparierte er auf das Gelände seiner eigenen Schule.

Dort wartete schon eine vertraute Gestalt – augenscheinlich er selbst.
„Hallo Harry.“
„Hallo Richard.“
„Gehen wir uns erstmal zurückverwandeln.“
Beide gingen in das Gebäude und ins Vertrauensschülerbüro. Mit Erleichterung sah Richard, daß Harry das Aufschließen der Türen und das Einschalten des Lichts mit der größten Selbstverständlichkeit besorgte. Im Büro gab es wieder die unangenehme Striptease-Übung, dann nahm jeder den Rückverwandlungssaft ein. Nach dem Ankleiden fragte Richard: „Und? Wie ist es gelaufen? Stollen gefunden?“
„Ja, habe ich. Aber erst heute Nachmittag. Sonst war es ja immer schon dunkel. Ich war auch schon drin. Da muß ein Versteck sein. Ich bin da nämlich an einen Durchgang gekommen, durch den ich nur durch konnte, indem ich Blut von mir dort hinterließ. Dann bin ich auf eine Art Sarkophag gestoßen. Also, genau genommen war das nur eine Steinkiste mit Steindeckel. Aber er war zu schwer für mich, um ihn anzuheben. Mit Magie ging es nicht. Ich will nächstes Wochenende nochmal mit Verstärkung anrücken.“
„Dann komme ich aber mit. Ich will das auch mal sehen“, sagte Richard. „Und wie war es in der Schule?“
„Oh – ganz gut. Der Dialog in Mathe kam übrigens wirklich. Ihr lernt ja ganz schön komplizierte Sachen, ich bin gar nicht mitgekommen. Also, Dein Freund George ist ja Gold wert. Wenn der mich nicht ab und zu gerettet hätte... Und wie war es bei Dir?“
„Auch ganz gut. Keine Strafarbeiten für Dich. Und ich habe Dawlish für Dich im Duell besiegt.“
„Also, dann treffen wir uns am nächsten Samstag in Rookhope. Nein, am besten, wir treffen uns hier auf dem Schulhof, dann apparieren wir gemeinsam. Sagen wir: Samstag um zehn Uhr?“
„Hm. Na gut. Du bist ein Frühaufsteher, das habe ich schon mitbekommen“, brummte Richard.
„Ach ja, noch etwas“, sagte Harry, „inzwischen habe ich mich mal mit dem Internet beschäftigt und Eurer Seite. Wirklich clever organisiert, das muß ich sagen. Darf ich Ron und Hermione davon erzählen?“
„Von mir aus. Bis nächste Woche Samstag dann.“

Am Morgen des Samstag, 29. November, fanden sich Richard und George auf dem Schulhof ein. Vorangegangen war eine heftige Diskussion, in der Richard George den Wunsch ausreden wollte, sich auch mal ein schwarzmagisches Versteck anzugucken. Schließlich hatte sich Richard trotz aller Sicherheitsbedenken breitschlagen lassen. Als Harry, Ron und Hermione apparierten, staunten diese nicht schlecht, George zu sehen.
„Hallo, Du Kurvendiskutant“, begrüßte George Harry.
Harry lächelte verlegen.
„Aha – bei der Wiederholung der Kurvendiskussion hattest Du mich also nicht so toll vertreten?“ fragte Richard.
„Ähm – Mathe liegt mir nicht“, sagte Harry. „Wieso will er mitkommen?“
„Ich will auch mal ein Versteck von Voldemort sehen“, sagte George.
„Na schön, aber wenn's zu gefährlich wird, dann ziehst Du Dich zurück, ja?“ sagte Harry.
Dann faßten sie sich alle an den Armen. Richard würde George mitnehmen, Harry würde alle führen. Ein Schritt nach vorne – und sie standen an einem bewaldeten Abhang.
„Da rüber“, sagte Harry. Sie folgten ihm durch das Unterholz. Dann stießen sie auf Schmalspurgleise, die in einen Busch hineinführten.
„Da durch“, kommandierte Harry.
Sie schlugen sich durch den Busch und standen am Anfang eines Stollens, der von einer Eisentür verschlossen war, auf der stand: Zutritt verboten! Einsturzgefahr!. Harry hob den Zauberstab und sagte: „Alohomora!“
Die Tür schwang auf. Offenbar hatte Voldemort die Absicherung der Muggel als ausreichend angesehen. Auf diese Weise würde kein Zauberer vermuten, daß hier etwas magisches vor sich ging. Sie gingen hinter Harry durch die Tür und murmelten – natürlich mit Georges Ausnahme - Lumos, so daß sie mit ihren Zauberstäben den Stollen erleuchten konnten. Langsam und gebückt tappten sie den unebenen Gang hinunter. Auf dem Boden lagen zwar aus der Decke gelöste Brocken, aber sie schienen sämtlichst vor längerer Zeit heruntergefallen zu sein. Schließlich standen sie vor einer massiven Wand.
„Hier ist es“, sagte Harry, „der Durchgang ist genau so versteckt wie in der Höhle am Meer.“
Er holte ein Messer hervor, schnitt sich in den Arm und verrieb das Blut an der Felswand. Sofort öffnete sie sich und gab den Durchgang zu einer Höhle frei.
„Voldemort scheint dieses Versteck früher als das am Meer angelegt zu haben. Der Bogen bleibt offen und schließt sich erst wieder, wenn man rausgeht“, erläuterte Harry.
Alle fröstelten. Es war spürbar, daß hier Magie herrschte. Harry ging in die Höhle hinein. Im Licht seines Zauberstabs sah Richard, daß Harry einen Graben über einen steinernen Steg überquerte.
„Da unten sind lauter Schlangen“, sagte Harry über seine Schulter. „Im Moment tun sie noch nichts, aber ich weiß nicht, was noch kommt.“
Ron zog sich unwillkürlich ein Stück zurück. Jetzt war Harry auf der anderen Seite des Grabens angelangt und ging ans Ende der Höhle. Dort stand ein Steinwürfel mit 70 Zentimetern Kantenlänge und einem schweren Deckel, der ihn deutlich überragte und etwa zehn Zentimeter dick war.
Harry sagte: „Den Deckel kann ich nicht anheben. Ich habe es schon mit allem möglichen probiert, aber Zauber helfen hier nicht. Ich brauche noch jemanden, der mir hilft. Offenbar hat Voldemort die Sicherung darauf ausgelegt, daß nicht einer allein den Deckel heben kann. Ron, kommst Du?“
Ron machte ein etwas ängstliches Geräusch und ging auf den Durchgang zu. Doch er schien gegen eine unsichtbare Barriere zu prallen.
„Ich komme nicht durch!“
„Versuch es mit einem Opfer“, schlug Hermione vor.
Ron nahm ein Messer hervor, schloß kurz die Augen und schnitt sich in den Arm. Dann wischte er damit über den Fels. Er versuchte erneut, durchzukommen, aber ohne Erfolg.
„Laß mich mal“, sagte Hermione, doch auch ihr wurde der Durchgang verwehrt.
Richard kam ebenfalls nicht durch.
„Was machen wir jetzt?“ fragte Ron.
„Laßt mich mal versuchen“, meinte George.
„Wieso Du?“ fragte Ron.
„Weil ich es noch nicht versucht habe“, giftete ihn George an und schritt auf den Durchgang zu.
Zum Erstaunen aller konnte er die Höhle ohne Mühe betreten. Er ging vorsichtig über den steinernen Steg über den Graben hinüber zu Harry.
„Ich weiß, was hier vorgeht“, flüsterte Hermione. „Voldemort hatte den Deckel so schwer gewählt, daß ihn nur zwei hochheben können – oder nur er mit einem speziellen Zauber. Und durch den Durchgang kann nur ein Zauberer gehen. Und da George kein Zauberer ist...“
Richard pflichtete ihr bei: „Voldemort hat eben nicht damit gerechnet, daß ein Muggel so weit kommt.“
Harry und George hoben gemeinsam den Deckel an. Sie stellten ihn auf die Seite des Würfels. Dann schauten sie rein. George wollte schon reingreifen, da hielt ihn Harry zurück. Er holte seinen Zauberstab hervor und sagte: „Accio Helm!“
Ein normannischer Kegelhelm, metallisch-glänzend, als ob er gerade eben fertiggestellt worden wäre, hüpfte aus dem Würfel in Harrys Hand.
Im selben Augenblick ertönte aus dem Graben ein lautes Zischen und Fauchen. Das Scheuern schuppiger Leiber war zu hören. Die ersten Schlangen krochen aus dem Graben auf Harry und George zu, die sich gegen die Höhlenrückwand zurückzogen. Immer mehr Schlangen kamen hervor. Zwanzig bis dreißig waren es schon und im Graben schienen noch mehr zu sein. Ron zückte seinen Zauberstab, richtete ihn auf die Schlangen und rief: „Stupor! Stupor! Stupor!“
Doch die roten Lichtblitze aus seinem Zauberstab erloschen kraftlos im Durchgang. Harry hatte auch seinen Zauberstab gezogen und rief jetzt auch: „Stupor! Reducto! Sectumsempra!“
Er traf auch einige Schlangen, aber es waren einfach zu viele. Hilflos mußten Richard, Ron und Hermione durch den Durchgang hindurch ansehen, wie Harry und George von immer mehr Schlangen bedrängt wurden. Da sagte Harry: „Weichet zurück! Zurück, sage ich! Zurück in den Graben! Laßt uns durch!“
Die Schlangen machten halt und kehrten um. Eine nach der anderen verschwand im Graben.
„Ein Glück, daß Harry ein Parselmund ist“, sagte Hermione erleichtert.
„Was hat er den Schlangen denn gesagt?“ fragte Ron.
„Daß sie zurückweichen sollen in den Graben und ihn und George durchlassen sollen“, sagte Richard.
„Wie – Du bist auch ein Parselmund?“ fragte Ron und wich unwillkürlich ein wenig vor Richard zurück.
„Ja, wir alle sind es.“
Inzwischen hatten sich sämtliche Schlangen in ihren Graben zurückgezogen. Harry und George kamen über den Steg zurück und als sie wieder bei den anderen standen, schloß sich der Durchgang.
„Laßt uns rausgehen“, murmelte Harry, „mich hält hier drin nichts mehr.“

Als sie wieder draußen waren schien eine kalte Novembersonne auf sie herab und glänzte auf dem Helm.
„Der müßte Gryffindor gehört haben“, sagte Harry. „Schließlich liegt in Hogwarts noch ein Schwert von ihm.“
„Und was ist? Zerstören wir ihn jetzt?“ fragte Ron begierig.
„Moment, wir wissen nicht, ob noch ein Schutz drauf liegt“, sagte Richard.
George holte ein kleines Fläschchen aus seiner Jackentasche.
„Das können wir gleich feststellen“, sagte er.
„Doch nicht etwa Königswasser?“ fragte Richard.
„Was ist denn Königswasser?“ fragte Ron.
„Das ist eine Mischung aus Salzsäure und Salpetersäure – das einzige Säurengemisch, daß sogar Gold angreift. Los, George, gieß drüber!“ sagte Richard.
George schraubte die Flasche auf und ließ den Inhalt über den Helm laufen. Sofort zischte und sprudelte es. Auf ihm zeichnete sich eine deutliche Verätzungsspur ab.
„HA!“ triumphierte George und sah sich um. Er fand einen großen Stein, ob ihn mit Mühe auf und rief: „Jetzt gebe ich diesem Ding den Rest!“
Mit diesen Worten schleuderte er den Stein auf den Helm, der funkenstiebend in zwei Teile brach. Ein plötzliches Heulen erhob sich kurz, eine Art weißlicher Rauch wirbelte aus den Trümmern des Helms hervor, dann herrschte Stille.
„Wenn ich jemals wieder etwas Herablassendes über Muggel sage, dann darfst Du mir eine runterhauen“, sagte Ron zu George und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Die Arbeit mit Steve Kloves war ein Genuss. Er ist fantastisch.
Alfonso Cuarón