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Fanfiction

Die Geschöpfe des Prometheus - Ein besonderes Ferienabenteuer

von Krabbentaucher

Die Schule ging in die letzte Runde vor den Sommerferien. Die Harry-Potter-Sache ist so gut gelaufen, daß Richard richtig erleichtert war. Kurz nach seiner Rückkehr ins Waisenhaus – er hatte gerade begonnen, den anderen Bericht zu erstatten – probierte Harry die Telefonnummer aus, die Richard ihm gegeben hatte. Wie sich herausstellte, schein Mr Dursley von dem Hinweis auf die Brockdale-Brücke so beeindruckt gewesen zu sein, daß er Harry die Benutzung des Telefons ohne weiteres erlaubt hatte. In diesem und zwei weiteren Telefonaten erfuhr Richard, daß Harry im Juli seine Apparierprüfung ablegen würde. Außerdem erfuhr er von dem falschen Horkrux, den Harry und Dumbledore aus der Höhle an der Küste geborgen hatten. Es belastete ihn ein wenig, daß er Dumbledore damals nicht etwas vom Potus Contra Veneo angeboten hatte, denn mit diesem Trank hätte Dumbledore die Wirkungen des Trankes aus dem Steinbecken vermutlich aufheben können.
Natürlich konnten sich die Islingtons noch weniger als Harry einen Reim darauf machen, wer „R.A.B.“ war. Aber ein Nebenaspekt erschien Richard überaus interessant: Voldemort hatte tatsächlich einen Ort aus seiner Kindheit als Versteck für einen Horkrux benutzt, zumindest einen Ort, der in enger Beziehung zu seinem Leben stand. Das war eine Parallele zum Haus der Gaunts, woher seine Mutter kam. Es schien daher keine schlechte Idee zu sein, dem Waisenhaus einen Besuch abzustatten, in dem Voldemort gelebt hatte. Glücklicherweise hatte Richard dieses Haus in Dumbledores Erinnerung gesehen, so daß er wußte, wie es aussah. Doch zunächst war der Rest des Schuljahres und der Sommerurlaub der Waisenkinder in Brighton zu bewältigen.

In der Schule merkte Richard, daß Harold ihm mit noch größerer Feindseligkeit als sonst gegenübertrat. Den Grund erfuhr er im Vertrauensschülerbüro, wo er auf Amalia traf.
„Wir haben uns getrennt“, erklärte sie knapp.
Richards Herz machte einen Hüpfer. Zugleich beschlichen ihn aber auch Schuldgefühle. Es war sehr verwirrend.
„Ähm – das tut mir leid, das wollte ich nicht.“
„Wovon redest Du – vom Gedankenlesen oder von der Umarmung?“
„Vom Gedankenlesen, wie Du es nennst.“
„Was war es denn sonst?“
„Hätte es einen Zweck, es zu bestreiten?“
„Nein. Jedenfalls: Das war es nicht. Es war die Umarmung. Das war der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte.“
Das verwunderte Richard. Er hatte Amalia aus einem Impuls heraus umarmt, weil sie geweint hatte.
„Ja, ich war ganz durcheinander, auch in den Tagen davor. Ich hatte Angst, und Harold hat immer nur davon geredet, wie peinlich ihm das war, daß Du es wußtest. Am Ende hatte er mich sogar verdächtigt, Dir das alles erzählt zu haben. Umarmt hatte er mich nicht, ich fühlte mich so allein gelassen. Und dann kamst Du, hast mich einfach in die Arme genommen, und ich habe mich so geborgen gefühlt! Ausgerechnet bei Dir, obwohl ich so viel Angst vor Dir bekommen hatte.“
Richard wußte nicht, was er sagen sollte. Er war zwar ein mächtiger Schwarzmagier, Anführer seiner Gruppe, Vertrauensschüler, und er hatte schon viele Aktionen erfolgreich durchgeführt sowie gefährliche Kämpfe bestritten, aber hier war er einfach nur unbeholfen und tapsig.
Amalia beendete die peinliche Pause: „Und dann haben wir uns einfach nicht für dieselben Sachen interessiert. Für ihn gab es erstens Basketball, zweitens Basketball und drittens Basketball. Und danach kam eigentlich nichts. Mit klassischer Musik konnte er zum Beispiel nichts anfangen.“
„Ich mag Klassik“, warf Richard ein, seine Chance witternd.
„Das ist ja bekannt“, bemerkte Amalia.
Sie machte eine Pause und wirkte verlegen.
„Ähm – und danke, daß Du das für Dich behalten hast, was ich Dir da an den Kopf geworfen habe.“
„Das ist doch selbstverständlich. Ich kann sehr verschwiegen sein, wenn es darauf ankommt.“
Richard machte sich keine Hoffnungen, eventuell Harolds Nachfolger an Amalias Seite zu werden, aber wenigstens hatten sich die Dinge zwischen ihr und ihm wieder eingerenkt. Das war schon viel wert. Ob Harold ihm nun die Schuld am Scheitern der Beziehung gab, war Richard dagegen egal. Seine Meinung über Harold stand schon fest, als er in die Grammar School gekommen war: Harte Muskeln, weicher Keks.

So begannen die Ferien erstaunlich sorglos, wenn man bedachte, daß die Prometheus-Leute nun unwiderruflich an zentralster Stelle Teilnehmer an einem Krieg gegen den gefährlichsten Schwarzmagier der Gegenwart waren. Die Prüfungsergebnisse waren nicht schlecht, und Richard und Patrick durften sich Hoffnungen auf anständige A-Levels in einem Jahr machen, wenn sie es noch erlebten.
Von der Front hörten sie nicht viel. Harry meldete sich das letzte Mal am 15. Juli und teilte mit, daß er zwei Tage später in den Fuchsbau umsiedeln und sich zu gegebener Zeit melden werde. Es gab wohl noch eine Hochzeit zu feiern.
Richard wiederum hatte es endlich mal geschafft, etwas per Machtwort zu delegieren: Die anderen aus der Gruppe sollten eine Aufstellung aller Waisenhäuser fertigen, die es zur Zeit des zweiten Weltkriegs gab. Er war zwar derjenige, der gesehen hatte, wie das fragliche Waisenhaus aussah, aber er überließ den anderen die Vorauswahl. Glücklicherweise konnte Richard sehr gut zeichnen. Und so hatte er eine Zeichnung von Voldemorts Waisenhaus aus dem Gedächtnis zu Papier gebracht, damit die anderen aussortieren konnten, welches Waisenhaus gar nicht paßte.

Eine – allerdings kleinere – Sorge war Richard jedoch nicht losgeworden, wie sich herausstellte, als er in der Nacht zu seinem Geburtstag geweckt wurde. Er lag auf dem Rücken, als er erwachte. In diesem Augenblick erleuchtete ein Blitz das Zimmers. Kurz darauf krachte ein fürchterlich lauter Donner in das Prasseln des Regens. Und als Richard den Kopf drehte, sah er wieder einmal gegen einen riesigen Stoffbären, der von Mary überragt wurde. Mary war inzwischen zwölf Jahre alt und ein gutes Stück gewachsen.
„Mary“, murmelte Richard, „es ist mitten in der Nacht. Geh wieder ins Bett.“
„Will ich ja“, erwiderte Mary hartnäckig, „herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.“
Und mit diesen Worten lupfte sie die Bettdecke, so daß Richard nichts anderes übrig blieb, sich ins Unvermeidliche zu fügen und Platz zu machen. Mary und ihr Riesenstoffbär machten es sich in seinem Bett gemütlich, und Richard deckte alles, also sich, Mary und Stoffbär, wieder zu.
„Mary, das geht nicht mehr“, brummelte er, „sieh mal, Du bist jetzt zwölf, und wie sieht das denn aus, wenn Du zu 'nem Sechszehnjährigen -“
„Siebzehnjährigen.“
„Na gut, wenn Du zu 'nem Siebzehnjährigen ins Bett steigst.“
„Aber ich habe Angst bei Gewittern.“
Richard seufzte. Gegen Voldemort und die Todesser kämpfen, war das eine, aber Mary abzugewöhnen, bei jedem Gewitter bei ihm unterzukriechen, das war etwas ganz anderes und vermutlich die wesentlich härtere zu knackende Nuß. Er würde das Problem vermutlich nur dadurch lösen können, daß er 18 werden und das Heim verlassen würde. Er dachte ein wenig nach.
„Mary, bist Du noch wach?“
„Jaah...“ murmelte sie schon ganz abwesend.
„Was wäre, wenn ich in Wahrheit ein mächtiger schwarzer Magier wäre, also einer, der dunkle und böse Kräfte hätte?“
„Das wäre toll, dann könntest Du mich noch besser beschützen...“, sagte sie und fing an, tief und gleichmäßig zu atmen.
Hoffnungslos, dachte Richard.

Seinen 17. Geburtstag verbrachte Richard mit George, seinen Eltern und seinem Bruder, die darauf bestanden, nicht sein Wiegenfest feiern zu wollen, sondern rein zufällig für diesen Tag eine Fahrt nach Windsor geplant zu haben. Es war ein interessanter Besuch, denn kurz zuvor wurden die fünf Jahre währenden Wiederherstellungsarbeiten an dem Schloß nach dem Großbrand von 1992 abgeschlossen.

Zwei Tage nach dem Geburtstag fuhren die Heimkinder in den jährlichen Sommerurlaub nach Brighton. Das Wetter war dieses Mal viel besser als im Jahr zuvor. Die Sonne schien heiß vom wolkenlosen Himmel und alle machten es sich auf dem Kiesstrand der Seafront von Brighton bequem oder schwammen im Wasser.
„Ich gehe mal in Richtung Marina und der Kreidefelsen, mir wird hier langweilig“, sagte Richard nach drei Tagen faulen Strandlebens zu Patrick und stand vom Badelaken auf.
„Mach das“, murmelte Patrick auf seinem Badelaken liegend, ohne auch nur die Augen zu öffnen.
Richard ging den Strand entlang, bis er Marina, die ins Meer geklotzte Siedlung mit Yachthafen für die Schwerreichen fast erreicht hatte. Hier begannen die Kreidefelsen, aber zwischen Marina und den Klippen gab es nur einen betonierten Pfad. Außerdem hatte er vergessen, sich einzucremen, so daß er befürchten mußte, einen Sonnenbrand einzufangen. Und so beschloß er, kehrt zu machen, um zu den anderen zurückzukehren, als plötzlich jemand rief: „Richard, was machst Du denn hier?“
Richard drehte sich um und sah – Amalia!
„Oh – hallo! Ähm – wir fahren hier jedes Jahr Ende Juli hin.“
Richard ging auf Amalia zu. Sie saß mit einem anderen Mädchen und Jungen zusammen, die er nicht kannte. Amalia trug einen hellblauen Bikini. Richard wünschte sich, er würde Badeshorts tragen. Seine Badehose mag beim Schwimmen viel praktischer sein, aber sie war weit von dem entfernt, was ein cooler Beachboy tragen würde.
„Das ist Richard, der andere Vertrauensschüler aus unserem Haus“, stellte ihn Amalia den anderen beiden vor, doch das hätte sie sich sparen können. Denn diese hatten nur einen äußerst flüchtigen Blick für den Neuankömmling übrig und beschäftigten sich wieder intensiv miteinander. Richard fragte, ob er sich dazusetzen könne, und Amalia nickte.
„Nanu? In den Sommerferien noch in England? Ich dachte, Du und Deine Eltern fliegt in den Süden oder so.“
„Dieses Mal nicht“, sagte Amalia, „mein Cousin und seine Freundin sind diesen Sommer bei uns, weil seine Eltern einen Australien-Trip machen. Du weißt ja, in unserem Sommer ist da unten Winter, da ist es nicht so heiß. Und mein Vater hat hier eine Ferienwohnung gleich an der Seafront gemietet. Sogar halbwegs preisgünstig. Sonst ist ja hier alles unbezahlbar. Und Du? Ich glaube, Du lebst im Heim?“
„Ähm, ja. Wir sind in der Jugendherberge, 10 Tage.“
Beide saßen schweigend nebeneinander. Richards Eingeweide grummelten, aber nicht, weil er Hunger hätte, sondern weil er dran denken mußte, daß Amalia seit einem Monat wieder solo war. Er fragte sich, ob es für Harold inzwischen einen Nachfolger gab.
„Ich will Dir ja nicht lästig fallen, aber könntest Du meinen Rücken vielleicht eincremen? Mein Cousin ist gerade zu beschäftigt“, riß ihn Amalia aus den Gedanken.
Richard konnte sein Glück kaum fassen. Vor gar nicht allzu langer Zeit ist sie ihm ängstlich und beleidigt aus dem Weg gegangen, und nun bat sie ihn, ihr den Rücken einzucremen. Er nahm die Flasche mit der Sonnencreme, tat sich etwas auf die Hände und berührte Amalias Rücken. Wenn er es richtig bedachte, hatte er noch nie zuvor den nackten Rücken eines Mädchens berührt. Er genoß dieses völlig neue Gefühl und cremte sie hingebungsvoll ein.
„Ähm, ich glaube, das ist schon gut so“, meinte Amalia.
Richard hörte auf und wurde schrecklich verlegen.
„Du hast aber auch schon einen ziemlich roten Rücken“, sagte sie nach einem prüfenden Blick.
„Ich, ähm, habe vergessen, mich -“
„Ich mach das mal eben, wenn Du nichts dagegen hast.“
Richard hatte ganz und gar nichts dagegen. Er genoß es, ihre Hände zu spüren, wie sie über seinen Rücken fuhren. Dann steckte Amalia die Flasche mit dem Sonnenöl wieder in die Badetasche. Richard hörte die Schlabbergeräusche der beiden anderen nebenan. Er und Amalia versuchten, eine Konversation zustande zu bringen. Richard berichtete von einer CD, die er zum Geburtstag bekommen hatte.
„Händels Orgelkonzerte, mit Neville Mariner und der Acadamy.“
„Oh, sehr schön, die machen ja immer gute Sachen.“
„Ja, ähm, und die Musik von Händel -“
„Ja, die mag ich auch. Ich habe auf CD -“
Es war alles sehr bemüht. Richard war noch ganz davon mitgenommen, von Amalia eingecremt worden zu sein. Da wurden sie auch schon von Amalias Cousin und seinem Anhang unterbrochen.
„Sagt mal, könnt Ihr nicht woanders über diese komischen Sachen reden? Das stört ein bißchen, ehrlich.“
„Na gut, dann gehen wir eben in die Ferienwohnung“, sagte Amalia leicht verärgert und stand auf.
Richard tat es ihr gleich und folgte ihr den Strand hoch. Sie überquerten die Strandpromenade und die Küstenstraße. Dann betraten sie ein Apartementhaus.

Die Ferienwohnung war ziemlich zweckmäßig, aber nicht ungemütlich eingerichtet. Es gab einen Wohnraum mit Kochnische, ein Bad und vier Schlafzimmer.
„Meinem Cousin und seiner Freundin wäre wohl eine Ferienwohnung mit nur drei Schlafzimmern auch recht gewesen“, meinte Amalia lächelnd, als sie in ihrem Schlafzimmer standen.
Sie sahen sich in die Augen. Richard bekam einen trockenen Mund. Auch Amalia schien erstarrt zu sein. Irgendwie standen sie plötzlich dicht voreinander. Amalia umarmte Richard und sie küßten sich. Er spürte ihre nackte Haut auf seiner Haut und spürte, wie es in seiner Badehose eng wurde. Sie zog Richard die Badehose herunter und drückte ihn nach hinten hinunter auf das Bett. Dann zog sie sich den Bikini aus, und ehe er es sich versah, hatte sie ihm schon ein Kondom übergezogen und sich auf seinen Schoß gesetzt. Richard spürte, wie es warm und eng an seinem Schritt wurde. Amalia bewegte sich rhythmisch, während Richard ihren Körper streichelte. Sie fing an, laut zu stöhnen, und Richard merkte, daß auch er kam.
Als alles vorbei war, zog sich Amalia zurück, beugte sich über ihn und sie küßten sich noch einmal.
Richard lag noch halb benommen da. Wenn er das eben richtig mitbekommen hatte, hatte er gerade sein erstes Mal erlebt. Amalia stand auf und zog sich ihren Bikini wieder an. Richard stellte fest, daß das Kondom noch übergezogen war. Jetzt, wo alles vorbei war, fühlte sich das benutzte Ding eklig an. Er zog es ab, stand auf und schlüpfte wieder in seine Badehose.
„Ähm – wo kann ich...?“
„Gib her, ich mach das eben...“
Amalia nahm das Kondom und verschwand aus dem Zimmer. Richard folgte ihr. Sie entsorgte es im Mülleimer in der Küche. Beide sahen sich an.
„Also, was da eben passiert ist...“, begann Richard ziemlich verlegen.
„Tja, ich weiß auch nicht“, murmelte Amalia.
Sie setzten sich jeder in einen Sessel.
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, sagte Richard verlegen. Erst langsam sickerte in sein Bewußtsein ein, daß er soeben seine Unschuld verloren hatte. Wenn er über solche Sachen gelesen hatte, dann war immer die Rede davon, daß die Beziehung schon eine Weile bestehen sollte.
Amalia machte ein nachdenkliches Gesicht, dann sagte sie: „Also, ich will mal so sagen: Ich fand es ganz gutl.“
Dem konnte Richard nicht widersprechen.
„Und jetzt?“ fragte er.
Sie sah ihn an.
„Was meinst Du?“
„Naja“, sagte Richard, „ich meine: Wie ist das mit uns? War's das? Weil – ich bin da ein bißchen... ich weiß nicht, wie ich's sagen soll... nun – unerfahren.“
Amalia sah ihn fragend an.
„Unerfahren? Willst Du sagen – daß das Dein erstes Mal war?“
Richard wurde wieder rot.
„Ähm – ja.“
Amalia lachte kurz auf, dann sagte sie: „Dafür warst Du aber wirklich nicht schlecht.“
„Es ging alles ein bißchen schnell, weißt Du? Das war eben gleich zweimal das erste Mal: Der erste Kuß und dann, naja, das erste Mal eben.“
Amalia sah Richard ungläubig an.
„Der erste Kuß? Hattest Du nie eine Freundin?“
„Ähm, nein. Also, ich war mal verknallt. Vor drei Jahren, mit 14. Ich hatte versucht, an das Mädchen ranzukommen, aber die hat es wohl falsch verstanden. Jedenfalls hatte sie sich verkrochen und ihre Freundinnen zu mir geschickt, die mir gesagt haben, daß sie mir doch nichts getan hätte und ich sie nicht weiter bedrohen solle. Kannst Du Dir vorstellen, wie ich mich da gefühlt habe?“
„Du mußt zugeben, daß Du manchmal ziemlich bedrohlich auf Deine Umgebung wirkst“, gab Amalia zu bedenken.
„Kann sein. Mit 15 habe ich dann versucht, mal mit einem anderen Mädchen zu flirten, aber dann habe ich es doch noch gelassen.“
„Mit anderen Worten: Du warst entweder unglücklich oder gar nicht verliebt.“
„Ähm – ja.“
„Und jetzt? Sag mal, kann es sein, daß Du damals eigersüchtig warst? Als ich mit Harold zusammen war?“
„Ähm – ja.“
Amalia lächelte. Dann stand sie auf und fragte: „Wollen wir dann wieder runtergehen?“
Auch Richard stand auf. Sie gingen gemeinsam hinunter, überquerten die Straße und die Promenade. Dort nahm Amalia seine Hand.
„Weißt Du, daß Du richtig niedlich bist auf einmal? Sonst immer der Fürst der Finsternis, aber jetzt bist Du total unbeholfen.“
Richard mußte ihr Recht geben, sagte aber nichts. Dann brach es aus ihm hervor: „Als ich Euch damals im Vertrauensschülerbüro gesehen habe, da habe ich gespürt, wie sehr ich Dich mochte. Und daß ich mich in Dich verliebt habe. Aber das durfte doch eigentlich nicht sein – ich meine, ich bin ein Heimkind, und ich...“
„Jetzt red' keinen Stuß. Ist doch egal. Als ich damals so verängstigt war, hast Du mich in den Arm genommen. Einfach so und ohne Vorbehalte oder Hintergedanken. Und ich habe mich bei Dir so geborgen gefühlt wie noch bei keinem anderen davor. Und als Harold Schluß gemacht hatte, war ich sogar ein klein wenig erleichtert. Der war ziemlich oberflächlich. Aber bei Dir hatte das alles unheimlich viel Tiefe. Ich denke, deswegen wirkst Du auf die anderen immer etwas dunkel.“
„Ähm, heißt das, daß Du...?“
Amalia antwortete nicht, sondern wandte sich ihm zu und drückte ihm einen Kuß auf den Mund.

„Was ist denn los? Du guckst so komisch?“ fragte Patrick, nachdem Richard zu den anderen zurückgekehrt war.
Tatsächlich fühlte sich Richard, als würde er fünf Zentimeter über dem Boden schweben.
„Ach, nichts.“
„Sag schon. Irgendwas ist mit Dir.“
„Ich habe eben Amalia getroffen.“
Patrick sah Richard scharf an. Dann grinste er breit.
„Du meinst die, die seit kurzem wieder solo ist?“
„Eben die.“
„Die, bei der Du so eifersüchtig reagiert hattest?“
Richard sah Patrick mißbilligend an.
„Die, mit der Du einige Interessen teilst und die besonders gut zu Dir passen würde?“
Richard fragte sich einen Augenblick lang, ob Patrick etwa Legilimentik gegen ihn einsetzte. Richard nickte. Patrick grinste noch eine Spur breiter.
„Klasse, jetzt hat es nicht nur Graham geschafft, eine Freundin zu haben.“

Amalia und Richard hatten nur vier gemeinsame Tage, dann fuhr Amalia mit ihren Eltern wieder nach Hause. Richard fühlte sich so glücklich wie lange nicht, eigentlich wie noch nie vorher – auch wenn die Reihenfolge etwas durcheinander geraten war. Die Nähe der Ferienwohnung zum Strand erwies sich ebenso als Segen wie der Umstand, daß Amalias Eltern ein wohlhabendes Ehepaar kennengelernt hatten, das eine Yacht in der Marina liegen hatte. So konnten Amalia und Richard viel gemeinsame Zeit in der Ferienwohnung verbringen, um sich näher zu kommen. Nur selten noch mußte Richard an seine selbstgewählte Mission denken. Wenn er mit Amalia im Bett lag und ihren Körper spürte, oder wenn er mit ihr über Themen sprach, die beide interessierten, dann schienen Voldemort und seine Todesser, Riesen und Dementoren weit weg und ziemlich irreal zu sein.


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Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton