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Fanfiction

Die Geschöpfe des Prometheus - Jugend forscht

von Krabbentaucher

„Das war ein Fehler“, sagte Rosa, nachdem Richard von seinem Erlebnis im Regents Park berichtet hatte.
„Was denn? Daß ich diesen Zauberer gerettet habe?“
„Nein, daß Du 'tut nichts zur Sache' gesagt hast“, bemerkte Patrick.
„Hätte ich vielleicht sagen sollen: Ich bin Richard Islington, und wenn Sie mal mit mir und anderen Todeskandidaten Tee trinken wollen, kommen Sie einfach ins Brent Park Orphanage?“
„Du hättest einfach einen falschen Namen nennen können, etwa Oscar Wilde“, meinte Anthony, „oder einfach Peter Miller.“
„Ist ja schon gut.“
Richard war ein wenig beleidigt, denn er hatte einen sauberen Kampfeinsatz hingelegt und etwas mehr Lob erwartet. Insgeheim mußte er den anderen aber Recht geben: Weil er sich geweigert hatte, einen Namen zu nennen, könnte er den Mann, diesen Podmore, neugierig gemacht haben. Er legte sich auf sein Bett und nahm wieder sein Buch über die Unsterblichkeit zur Hand und begann den Abschnitt über Horkruxe zu lesen. Bisher ergab sich aus dem Buch, daß die Wege zur Unsterblichkeit mit Nachteilen verbunden waren. Der Stein der Weisen verlangte zwar keine schwarzmagischen Praktiken, aber man war von einem Elixier abhängig. Einhornblut vergiftete die Seele. Er fragte sich, ob es bei Horkruxen auch irgendwelche Nachteile gab.

Schließlich begann das neue Schuljahr. Richard hatte in allen Fächern seine GCSEs geschafft, wenn auch mit sehr wechselndem Erfolg, und kam nun in die Lower Sixth Form. Erstmals würde er einige Fächer mit Patrick zusammen haben, so auch Deutsch. Beim Zusammentreffen der Vertrauensschüler beim Schuldirektor, bei dem auch das neue Schulsprecherpaar vorgestellt wurde, stellte sich heraus, daß Direktor Baffin daran festhielt, Islingtons zu Vertrauensschülern zu machen. Rosa wurde Vertrauensschülerin von Brackenbury's, Elaine und Anthony von Mann's. Wenn das so weiterging, würde die Schule bald fest in der Hand der Islingtons sein.

Kurz nach Schulbeginn gab es auf der Internetseite eine Neuigkeit: Audrey und Marian von der Leeds-Gruppe hatten sich in Little Hangleton umgeschaut und Interessantes über die Gaunts erfahren:

Wir haben Nachforschungen über Merope Gaunt, also Voldemorts Mutter angestellt. Der Landstreicher, von dem sie abstammte, wohnte in einer Hütte am Hang über dem Dorf. Der Besuch in dieser Hütte war höchst aufschlußreich. Die Hütte war verfallen. Wir haben aber festgestellt, daß hier sehr viel Magie herrschte, und zwar schwarze Magie. Es waren regelrecht magische Hindernisse heraufbeschworen worden, die einen am Betreten der Ruine hindern sollten. Auch innen gab es weitere Stufen von Schutzzaubern. Wir haben zwei Wochenenden gebraucht, um durchzukommen. Allerdings haben wir im Zentrum all dessen nichts gefunden – nichts schützenswertes und nichts wertloses, gar nichts. Also muß schon jemand dagewesen sein und mitgenommen haben, was beschützt wurde. Die Tatsache, daß die Schutzzauber immer noch intakt waren, führt zu zwei Schlüssen:

1.Voldemort hat die Hütte als sicheres Versteck benutzt. Merope Riddle geb. Gaunt war seine Mutter, demnach hatte er bestimmt eine Beziehung zu dem Haus.

2.Jemand hat den verwahrten Gegenstand an sich gebracht. Wenn Voldemort den Gegenstand weggenommen hätte, hätte er die Schutzzauber aufgehoben, denn das Haus hätte seine Funktion als Versteck verloren.

Daraus wiederum folgt: Jemand forscht ebenfalls in Voldemorts Vergangenheit und scheint auf etwas gestoßen zu sein, was wichtig ist.


Diese Nachricht war zwar interessant, nur wußte niemand, was damit anzufangen war. Einer der Muggel brachte die Idee ins Spiel, daß es sich bei dem Gegenstand um eine Waffe gehandelt haben könnte. Das wurde aber schnell verworfen, denn Voldemort brauchte nur sich und seinen Zauberstab, um großes Unheil anzurichten.

In den folgenden Wochen vertiefte sich Richard in sein Buch über Unsterblichkeit. Seiner Meinung nach war das Kapitel über Horkruxe das übelste im ganzen Buch. Zwar wurden die Folgen geschildert, die die Herstellung eines Horkruxes bei demjenigen anrichten, der sie anlegt. Aber geradezu detailversessen war die Anleitung, wie man so etwas macht. So wurde empfohlen, zur Spaltung der Seele einen Mord mit magischen Mitteln zu begehen, und zwar am besten von Angesicht zu Angesicht. Eine Tötung durch einfache mechanische Einwirkungen auf das Opfer wurde als Mittel dritter Wahl und durch Gift als Mittel zweiter Wahl bezeichnet.
Schon die Schilderungen der Folgen der Anlage eines Horkruxes waren beunruhigend. Im Buch wurden Beispiele von Zauberern angeführt, die solche bereits angelegt hatten. Sie alle hätten – von Person zu Person unterschiedliche – Änderungen der Gesichtszüge erlebt. Diese hätten weniger menschlich gewirkt und schienen undeutlicher geworden zu sein, speziell bei einem spanischen Zauberer des 18. Jahrhunderts, der drei Horkruxe angelegt habe. Das Buch bezeichnete ihn als den Zauberer mit den meisten Horkruxen. Allerdings hatte er nichts davon gehabt: Seine Gewissen war noch stark und menschlich genug, um ihn ob der drei Morde in so tiefe Qualen zu stürzen, daß er die Horkruxe wieder zerstörte und sich danach umbrachte.

Es war spätabends an einem Freitag, als Richard die letzten Seiten über Horkruxe las. Die Nachttischlampe, die eigentlich keine war, da er mit den Füßen zum Fenster und damit zum Nachttisch schlief, sondern eine Klemmleuchte an dem Bord, auf dem er nachts seine Brille ablegte, leuchtete. Patrick schaltete seine Lampe aus und fragte: „Willst Du nicht schlafen? Mach aus und lies morgen weiter.“
„Nur noch zwei Seiten“, murmelte Richard, „dann bin ich mit dem Kapitel durch.“
Patrick seufzte und drehte sich zur Seite. Richard las noch. Als er endlich die letzte Zeile über Horkruxe gelesen hatte, klappte er das Buch zu und legte es zusammen mit seiner Brille auf das Bord. Dann knipste er die Leuchte aus. Er zog die Bettdecke hoch und drehte sich auf die Seite.
Die Horkruxe ließen ihm keine Ruhe. Er drehte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme unter dem Kissen. Da verstümmeln Zauberer ihre Seelen, um unsterblich sein. Ihre Existenz wäre aber kaum wert, fortgeführt zu werden. Und sie müßten dazu immer in der Angst leben, daß ihr Horkrux zerstört wird und alles umsonst war. Wahrscheinlich müßten sie einen Wahnsinnsaufwand treiben, um ihren Horkrux zu sichern. Wer um alles in der Welt könnte so etwas machen?
Plötzlich kam Richard die Eingebung: Voldemort!
Voldemort würde so etwas machen!
Voldemort hatte keine menschlichen Gesichszüge mehr. Er hat ein Versteck in der Gaunt-Hütte angelegt. Er wurde durch den Avada Kedavra nicht getötet, als er auf ihn bei dem Angriff auf Harry Potter zurückgeprallt war.
Richard sprang aus dem Bett, durchquerte das Zimmer und rüttelte Patrick wach.
„Patrick? Patrick?“
„Wasisn...?“
„Wach auf, ich muß Dir was sagen.“
Patrick lag auf dem Bauch und dreht sich langsam auf die Seite.
„Sag mal“, nörgelte er, „bist Du des Wahnsinns fette Beute? Was soll das? Es ist mitten in der Nacht.“
„Es ist wichtig. Ich weiß, was in der Hütte bei Little Hangelton versteckt war: Der Horkrux von Voldemort!“
„Horkrux? Was ist denn das? Klingt ja wie eine Erkältung. Ach komm, laß mich schlafen, ich bin müde.“
„Nein, das ist jetzt wichtig. Außerdem können wir morgen ausschlafen, da ist Samstag. Einen kleinen Moment.“
Richard ging zum Schrank und holte einen Bademantel heraus. Er schlief ohne Schlafanzug und hatte deshalb kaum etwas an. Er setzt sich auf seinen Schreibtischstuhl.
„Also, Horkruxe: Ein Horkrux ist ein Gegenstand, in dem man einen Teil seiner Seele ablegt. Das geht so: Man spaltet seine Seele, indem man jemanden ermordet -“
„Ist ja gewissermaßen Voldemorts Lieblingshobby“, gähnte Patrick.
„Dann führt man einen Zauber aus, durch den ein Seelenbruchstück Besitz von einem Gegenstand ergreift. Man kann auch ein Lebewesen nehmen, aber davon wird abgeraten. Der Gegenstand sollte haltbar sein -“
„Und warum sollte man so etwas tun?“ seufzte Patrick unwillig, der auf sein Kissen zurückgesunken war und seine Augen kaum offen halten konnte.
„Weil man dann nicht mehr getötet werden kann! Man kann nicht sterben. Nach Ansicht des Buches verliert man seinen Körper, aber man bleibt am Leben – oder so ähnlich.“
„Sehr schön, und was hat das mit Voldemort zu tun?“ murmelte Patrick ganz schlaftrunken.
„Voldemorts Gesicht ist zerstört – das ist eine Folge, wenn man Horkruxe anlegt. Voldemort hatte seinen Körper verloren. Denk doch mal nach – er mußte sich von Pettigrew einen neuen zaubern lassen! Und warum sollte er wohl in der Hütte der Gaunts etwas so sicher verstecken wollen?“
Patrick setzte sich wieder auf. Er wirkte jetzt nicht mehr ganz so müde.
„Das könnte es sein, aber...“, überlegte er. „Aber er..., hm, da ist was dran... Das... Ja, ich glaube, Du hast Recht. Aber hilft uns das weiter?“
„Naja, im Buch steht, daß einer der Zauberer der Vergangenheit sogar drei Horkruxe angelegt hatte, und seine Gesichtszüge seien leicht verwischt gewesen. Und jetzt sieh Dir mal Voldemort an: Seine Visage kannst Du doch kaum noch Gesicht nennen. Der hat bestimmt mehr als drei angelegt.“
Patrick runzelte die Stirn.
„Das hieße ja, daß man erst diese – diese Dinger...“
„Horkruxe.“
„Horkruxe. Also, daß man erst diese Horkruxe zerstören muß, um Voldemort erledigen zu können. Und wir müßten erstmal rausfinden, wo er sie versteckt haben könnte. Und wieviele hat er davon?“
„Weiß ich nicht. Aber mehr als drei – so wie der aussieht.“
„Ja schön. Aber jetzt laß mich erstmal schlafen.“
Richard war ein wenig enttäuscht. Er hätte etwas mehr Begeisterung über seine Schlußfolgerung erwartet. So zog er den Bademantel wieder aus, legte ihn über die Stuhllehne und kroch zurück ins Bett.

Am nächsten Tag wachte Richard früh auf und suchte ein Internet-Café auf, wo er einen umfangreichen Bericht eintippte. Er war froh, daß er im letzten Schuljahr einen Kurs für Zehnfingerschreiben belegt hatte, denn auf diese Weise ging es schnell.
Zurück im Waisenhaus nervte alle anderen Islingtons mit seiner Erkenntnis, die zwar seine Theorie teilten, aber auch irgendwann genug von diesen Diskussionen hatten. Schließlich meldete sich Elaine zu Wort.
„Ich habe hier in diesem Zaubertränkebuch, das Ihr aus der Winkelgasse vor einem Jahr mitgebracht habt, etwas wirklich interessantes entdeckt.“
Die anderen hörten aufmerksam hin.
„Also, hier ist ein Wahnsinnstrank beschrieben -“
„Wozu soll ein Trank, der wahnsinnig macht, gut sein?“ plapperte der jüngste aller Islingtions, ja sogar aller Prometheus-Kinder, Michael, dazwischen.
„Jetzt laß mich doch mal ausreden“, wies ihn Elaine verärgert zurecht, „ich meine doch nur, daß der Trank reiner Wahnsinn ist. Ihr kennt doch Bezoare?“
„Die Dinger, die gegen die meisten Gifte helfen?“ fragte Simon.
„Ja. Und dieser Trank hier, der Potus Contra Veneo. Der hilft gegen alle Gifte und Giftkombinationen. Der hebt überhaupt die Wirkung eines jeden Zaubertranks auf! Das ist der mächtigste Gegenzaubertrank der Welt!“
„Wunderbar, dann brauen wir ihn doch einfach – für den Fall, daß wir mal Bedarf haben. Aber wieso habe ich ihn in den Büchern nicht gefunden, die die Hogwartsschüler kaufen müssen?“ fragte Simon.
Elaine rückte sich zurecht und sagte dann: „Es ist ein ausgesprochen schwarzmagischer Trank. An sich ist er nicht schwer. Eigentlich ist er ganz einfach und dauert auch nicht lang. Aber es gibt einen Haken: Er muß zweimal kochen, aber darf nicht über Zimmertemperatur erhitzt werden.“
„Kalt kochen? Wie denn das?“ fragte Susan, die der Unterhaltung aufgemerksam gefolgt ist.
„Nun, in dem Buch ist der Zauber beschrieben. Man muß für den Zauber eine Art – Menschenopfer bringen. Also jemanden umbringen. Deshalb wird der Trank auch nicht hergestellt. Oder besser gesagt: Man muß wahnsinnige Schwarzmarktpreise dafür zahlen.“
Richard dachte darüber nach. Mit diesem Trank würden mit einem Schlag alle komplizierten Gegengiftmischereien überflüssig werden. Einfach immer ein Fläschchen mit diesem Trank mit sich führen und man wäre auf der sicheren Seite. Man müßte nur dieses schwarzmagische Hindernis umgehen. Aber wie?

Der Gedanke an dieses universelles Gegengift geisterte in der folgenden Zeit ständig durch Richards Kopf. Er unternahm auch verschiedene Versuche, Gläser mit Wasser bei Zimmertemperatur ans Kochen zu bringen. Sie verliefen so enttäuschend, daß er schon überlegte, eine Ratte zu fangen, zu töten und zu versuchen, ihren Tod für den Zauber zu nutzen. Die Umsetzung dieses Planes scheiterte jedoch daran, daß es sich bei der Brent Park Orphanage um ein sehr gut geführtes Waisenhaus handelte, in dem es keine Ratten gab.
Der Unterricht war so anspruchsvoll, daß er sich nicht immer mit dem Trank beschäftigen durfte. Gerade saß er in Physik. Der Lehrer rekapitulierte einige Themen aus den vergangenen Jahren.
„Mr Islington, bitte sagen Sie uns doch mal, wovon der Siedepunkt abhängig ist.“
„Der Siedepunkt ist abhängig vom Material, von der Temperatur und dem Druck.“
„Richtig. Und nun zu Ihnen, Mrs Jamesson: Was versteht man unter Siedeverzug?“
Richard hörte nur noch mit halbem Ohr hin. Er guckte aus dem Fenster nach draußen, wo sich der Oktober auf seinen letzten Metern noch einmal Mühe gab, als schöner Monat in Erinnerung zu bleiben. Plötzlich setzte Richard sich ruckartig aufrecht hin. Er hatte die Lösung! Und sie war derart simpel, daß er sich fragte, ob sie wirklich funktionieren könnte. Hatte er nicht vor wenigen Jahren selbst gesehen, wie ein Muggel ein Glas Wasser bei Zimmertemperatur zum Kochen brachte? Er wandte sich an George, der neben ihm saß.
„Sag mal, Du als Naturwissenschaftencrack – kommst Du auch so in die Physikräume und an die Geräte?“
George äugte überrascht zu Richard rüber.
„Ähm, im großen und ganzen schon, aber wozu?“
„Ich will etwas ausprobieren, und zwar so schnell wie möglich.“

Am Nachmittag nach dem Unterricht klopfte es an der Tür zum Vertrauensschülerbüro. Richard saß am Schreibtisch und sagte: „Herein!“
George trat ein.
„So, Du kannst Dein Experiment morgen abend durchführen. Ich habe gesagt, daß ich für den Physikclub was machen wollte. Ich habe den Schlüssel.“
„Gut, danke, Du wirkst damit möglicherweise an einer der größten Entdeckungen der Zaubererwelt mit.“
George guckte etwas mißtrauisch.

Zur verabredeten Zeit trafen sich Richard und George vor einem Physik-Vorbereitungsraum. Richard trug einen Rucksack bei sich, der gut gefüllt zu sein schien.
„Was ist denn da drin?“
„Zutaten für einen Zaubertrank und ein Zaubertrankbuch. Ich will, daß Du einen Trank braust.“
„Ich? Aber ich bin kein Zauberer.“
„Das ist es ja gerade. Ich habe die Theorie, daß dieser Trank hier ganz ohne Magie gebraut werden kann.“
George setzte ein skeptisches Gesicht auf. Er schloß die Tür auf und sie gingen hinein. Richard holte die Sachen aus seinem Rucksack und breitete sie auf einem Tisch aus. Dann führte er George darin ein, was er zu tun hatte. George seufzte, griff zu einem Messer und fing an, getrocknete Flubberwürmer zu zerteilen. Er wog die Zutaten ab und gab sie in einen breiten Meßbecher, in den er schon die richtige Menge Wasser gefüllt hatte. Er rührte um. Die festen Zutaten lösten sich auf und die Flüssigkeit wurde milchig-hellgelb.
„So, das war's soweit“, stellte er fest, „jetzt muß das ganze kochen – bei Zimmertemperatur?“
„Ja!“ strahlte Richard. „Und deshalb sind wir hier.“
George guckte noch einmal schnell ins Zaubertrankbuch.
„Ähm – willst Du mich jetzt umbringen?“
„Nein, ich will beweisen, daß man den Trank auch ohne sowas hinkriegt. Und dazu brauche ich die Vakuumluftpumpe. Der Gedanke ist mir neulich in Physik gekommen.“
George ging ein Licht auf.
„Weißt Du was? Das könnte sogar klappen. Wirklich clever: An Material und Temperatur darfst Du nichts ändern – also änderst Du den Druck.“
„Genau. Und jetzt her mit dem Maschinchen.“
Sie rollten die Vakuumluftpumpe heran, George stellte den Meßbecher auf den Teller und stülpte die Glasglocke drüber. Dann schaltete er die Pumpe an.
„So, sieben Minuten“, sagte Richard und guckte auf die Uhr.
Tatsächlich fing der Trank an zu kochen. Nach sieben Minuten öffnete George das Luftventil. Richard hatte begeistert zugesehen. George mischte noch die letzten Zutaten drunter, dann wiederholte er den Vorgang mit der Pumpe noch einmal für fünf Minuten. Schließlich war der Trank fertig.
„Ich habe hier ein Gift und einen Bezoar, nur zur Sicherheit. So...“
Richard nahm einen Schluck Gift und wartete etwas. Er merkte, wie die Sehschärfe nachließ und er zu schwitzen anfing. Dann nahm er den gerade gemischten Trank ein. Sofort waren alle Symptome verschwunden. Der Trank war gelungen!

Am nächsten Wochenende machte sich Richard daran, die Vakuumluftpumpe durch einen Zauber zu ersetzen. Hierzu hatte er sich aus der Küche des Kinderheims eine Käseglocke ausgeliehen. Nach einigen Versuchen hatte er es geschafft.
„Im Prinzip ist es ein simpler Verschwindezauber. Der Trick besteht darin, daß Ihr Euch darauf konzentrieren müßt, daß nur die Luft aus der Glasglocke verschwinden soll, die Glocke und das Behältnis mit dem Trank aber bleiben sollen. Dann sprecht Ihr die Zauberformel: vakuum faceo und tippt an die Glocke. Und um die Sache zu stoppen, müßt Ihr an die Luft denken, die wieder da rein soll und sagt: compleo.“
Die anderen waren beeindruckt. Jetzt hatten sie die Möglichkeit, einen Trank in großen Mengen herzustellen, der recht nützlich werden könnte.


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Ich wünsche Joanne Rowling, dass sie es schafft, nach den sieben Potter-Bänden eine andere Art von Literatur zu schreiben und dass die jugendlichen Leser mit der Lektüre mitwachsen werden.
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