Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Die Geschöpfe des Prometheus - Der Krieg bricht aus

von Krabbentaucher

Am Freitag saß Richard im Vertrauensschülerbüro und tippte seinen Erlebnisbericht in den Computer. An sich hätte er am Tag nach den Prüfungen nicht zu erscheinen brauchen, aber hier hatte er einen Computer und einen Internetanschluß. Auch Patrick hatte sich keinen Reim auf die Sache machen können. „Leg Dich endlich hin und schlaf, es ist spät,“, war sein abschließender Kommentar, denn Richard ist erst um halb eins von seinem Ausflug zurückgekommen. Je länger er über die Sache nachdachte, umso verwirrender wurde sie. Schließlich handelte es sich bei den Ministeriumsbesuchern nur um Halbwüchsige. Es war also nicht einzusehen, daß sie etwas mit den Vorgängen um Voldemort zu tun hatten. Andererseits wurde Hogwarts zur Zeit wohl ziemlich scharf kontrolliert, und da alle Internate etwas von Haftanstalten hatten, dürfte es kaum normal sein, wenn mitten in der Nacht Schüler nach London fliegen, noch dazu zum Zaubereiministerium. Richard kam der Gedanke, daß das vielleicht mit Dumbledore zu tun haben könnte. Möglicherweise hat er seine Adepten zu einer Palastrevolte gerufen.
Jedenfalls dürfte es dieses Mal spannend sein, am Samstag der Winkelgasse einen Besuch abzustatten.

Richard hatte mit seiner Vermutung richtig gelegen. Als er und Patrick in Gestalt ihrer Physik- und Chemielehrer den Tropfenden Kessel betraten, unterschied sich die Stimmung deutlich von den anderen Malen. Während sich einige Zauberer so wie immer verhielten, schienen andere verängstigt, tuschelten und sahen sich jeden Neuankömmling genau an, als ob er sie gleich angreifen könnte. Die gleiche Nervosität konnten sie in der Winkelgasse feststellen. Nach dem Grund für diese Zustände mußten sie nicht lange suchen, denn bald fiel ihnen die Samstagsausgabe des Tagespropheten in die Hände.

DER UNNENNBARE IST ZURÜCK!“

„Oha!“ sagte Patrick nur und kaufte die Zeitung. Sie waren gerade aus dem Kiosk getreten, da lasen sie auch schon den Bericht. Besonders viel stand nicht drin. Aber es wurde mitgeteilt, daß es in der Nacht von Donnerstag auf Freitag einen Kampf im Zaubereiministerium gegeben habe, in den auch Dumbledore und Voldemort eingegriffen hätten. Der Minister räumte dessen Rückkehr nunmehr offiziell ein.
„Das wird er politisch nicht lange überleben“, mutmaßte Richard. „Laß mal sehen, ob diese sechs Schüler eine Rolle spielen, die ich gesehen habe. Das war ja um die Zeit, als es dort rund ging.“
Doch von irgendwelchen Hogwartsschülern wurde nichts berichtet, wenn man davon absah, daß die Zeitung darauf hinwies, daß Harry Potter es ja schon immer gesagt habe.
„So, es geht also los“, faßte Patrick alles zusammen.

Bald wurde klar, daß die Vielsafttrankeinsätze ihr Ende gefunden hatten, jedenfalls wenn die Kundschafter Muggelgeld in Zaubererwährung umtauschen wollten. Die Kobolde bei Gringotts hatten schärfere Kontrollen eingeführt als eine amerikanische Fluggesellschaft, nach einer konkreten Terrorwarnung. Es bestand die Möglichkeit, daß aufgedeckt werden würde, wenn man in der Gestalt eines anderen versuchte, die Bank zu betreten. Also mußte man wieder auf den guten alten Touristentrick zurückgreifen, um Geld zu wechseln. Das war natürlich nicht allzu häufig möglich. Welcher magische Tourist würde sich nach Großbritannien verirren, wenn dort Voldemort zurückgekehrt ist? In diesen Tagen reiste man aus und nicht ein.

Die zweite Juliwoche brachte eine Schreckensnachricht nach der anderen – auch in den Muggelnachrichten. Die schockierenste war der Einsturz der Brockdale-Brücke, der zu zahlreichen Toten geführt hatte. Dann verwüstete angeblich ein Hurrikan einige Landstriche in Südengland. Und schließlich gab es zwei gräßliche Morde, davon einer in unmittelbarer Nähe der Downing Street. Die Islingtons vermuteten zu Recht, daß weder die Ingenieure gepatzt noch das Wetter verrückt gespielt hatte. Richard sah sich bestätigt, als er Mitte Juli in der Winkelgasse den Tagespropheten kaufte, wo die Ereignisse der vergangenen Woche noch einmal aufgelistet wurden – nicht von ungefähr neben dem Artikel, der eine wichtige politische Änderung verkündete:

FUDGE ALS ZAUBEREIMINISTER ZURÃœCKGETRETEN

Cornelius Fudge (58) ist gestern abend nach zähem politischem Ringen vom Amt des Zaubereiministers zurückgetreten. Wie Pearcy Weasley (20), Juniorassistent des Zaubereiministers, mitteilte, hatte Fudge dem intensiven Drängen der magischen Gemeinschaft nachgegeben und sein Amt zur Verfügung gestellt. Beobachter sind der einhelligen Meinung, daß dieser Schritt überfällig war, nachdem Fudge in den letzten drei Wochen nach dem Erscheinen dessen, dessen Namen nicht genannt werden darf, im Zaubereiministerium versucht hatte, durch hektisches Handeln verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen. Bekanntlich hatte er die Rückkehr des Unnennbaren ein Jahr lang konsequent ignoriert und sogar diejenigen verfolgt, die auf dessen Rückkehr immer wieder hingewiesen hatten.
Fraglos war auch die vollkommen nutzlose Jagd nach Sirius Black, der zwölf Jahre unschuldig in Askaban verbüßt hatte, ein weiterer Grund für Fudges politischen Niedergang, zumal Black in den Räumen des Zaubereiministeriums den Tod gefunden hatte. Der Zaubergamot hat angekündigt, diesbezüglich eine Untersuchung einzuleiten.
Die Nachfolge ist noch ungeklärt. In der magischen Gemeinschaft wurden Stimmen laut, Albus Dumbledore, wiedereingesetzter Großmeister des Zaubergamots und Leiter der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei, solle das Amt des Ministers übernehmen. Politische Experten halten das jedoch für einen unrealistischen Wunsch, da es Dumbledore in der Vergangenheit wiederholt abgelehnt hatte, Minister zu werden. Als aussichtsreichster Kandidat gilt daher Rufus Scrimgeour, derzeit Leiter des Aurorenbüros in der Abteilung für magische Strafverfolgung. Ihm wird am ehesten ein entschlossenes Handeln zugetraut.
Unterdessen wurden erste Gerüchte laut, daß die Ereignisse vom 20. Juni, in die auch Harry Potter verwickelt war, sich in der Mysteriumsabteilung abgespielt haben sollen. Die Rede ist von einer Halle der Prophezeihungen, über die es jedoch keine offizielle Bestätigung gibt. Wir werden hierzu an dieser Stelle berichten.
Lesen Sie auch unseren Rückblick mit den Ereignissen dieser Woche auf dieser Seite.


Richard und Patrick wußten nicht, was davon zu halten war. Die Befürchtung lag nicht fern, daß ein unfähiger Zauderer durch einen Haudrauf ersetzt wurde.
Bei diesem neuerlichen Besuch in der Winkelgasse zeigte sich jedenfalls, daß offene Panik ausgebrochen war. Die Leute hasteten schnell von Geschäft zu Geschäft. Zahlreiche Verkaufsstände für fragwürdige Talismane und Schutzzauber waren aufgebaut. Aber ein neues Geschäft war erschienen, das sofort die Aufmerksamkeit der beiden erregte. Die Schaufenster waren eine einzige bunte Farbenexplosion. Der Laden hieß: Weasleys Zauberhafte Zauberscherze. Richard dachte an den Zeitungsartikel. Dort war auch die Rede von einem Weasley. Sie gingen hinein. Der Laden war gesteckt voll.
„Was ist denn das?“ fragte Patrick auf deutsch und zeigte auf einen Berg aufgerollter fleischfarbener Schnüre, an denen das Schild „Langziehohren“ stand.
Richard zuckte gerade mit den Schultern, als sie von einem rothaarigen Jungen oder jungen Mann angesprochen wurden, der vielleicht zwei Jahre älter sein mochte als sie: „Sprecht Ihr Englisch?“
„Ja“, bestätigten beide.
„Das sind Langziehohren – ideal, wenn es um das Belauschen geht. Man rollt sie zum Beispiel unter einer Tür durch, steckt sich ein Ende ins Ohr und kann hören, was in dem Raum gesprochen wird.“
Richard fand das äußerst interessant. Das ging weit über einen Scherz hinaus, das war sogar richtig nützlich. Er kaufte eine Grundausstattung von fünf Langziehohren.
„Haben Sie auch anderes in der Richtung?“ fragte Patrick.
„Der ganze Laden ist doch voll damit! Hier: Tagträume von einer halben Stunde, Nasch-und-schwänz-Leckereien, Kopflosenhüte...“
„Neinnein, was er meint, ist: Was seriöseres“, half Richard nach.
„Oh, verstehe“, sagte der Rothaarige und bat sie ins Hinterzimmer.
Dort stand eine weitere Ausgabe des Rothaarigen – unübersehbar handelte es sich um Zwillinge. Der andere demonstrierte ihnen die Artikel zur Verteidigung gegen die dunklen Künste. Richard erkannte bald, daß dieser Laden das Zeug zu seinem Lieblingsladen hatte. Hier war er auf Produzenten gestoßen, die zumindest für kleinere Sachen ihr Handwerk verstanden.
„Sagen Sie, Mr.... ähm...“
„Weasley.“
Richard stutzte und fragte dann: „Sie haben nicht zufällig etwas mit dem Juniorassistenten des Ministers zu tun?“
Das Gesicht des jungen Mr Weasley verfinsterte sich.
„Mein älterer Bruder“, preßte er hervor, „wir reden nicht miteinander.“
Richard merkte, daß es ein Fehler war, dieses Thema anzuschneiden, fand es aber trotzdem aufschlußreich. Er wandte sich wieder dem Sortiment zu.
„Haben Sie auch so etwas ähnliches wie... Wanzen?“
„Wanzen? Wir haben kein Ungeziefer.“
„Nein, ich meine so etwas, was die Muggel als Wanzen bezeichnen. Kleine Mikrophone zum Abhören.“
Mr Weasley guckte interessiert.
„Nein, noch nie davon gehört. Wie funktionieren die denn?“
Richard und Patrick erzählten von Abhöreinrichtungen. An Mr Weasleys Gesicht meinte Richard abzuschätzen, daß er es kaum erwarten konnte, so etwas zu entwickeln und ins Sortiment zu bekommen. Und Richard würde sicher der erste sein, der das kaufen würde. Wenn er dann nicht aus seiner Touristenrolle gefallen wäre, hätte er seinen Namen für eine Benachrichtigung hinterlassen.

Als Richard und Patrick aus der Winkelgasse zurückkehrten, waren sie sich einig, daß man einen recht nützlichen Laden gefunden hatte. Das würde aber eine Aufgabe für die seit kurzem volljährigen Prometheus-Leute sein, denn nur die konnten sich außerhalb der Ferien in der Winkelgasse aufhalten, ohne Verdacht zu erregen.

Ende Juli, kurz nach Richards 16. Geburtstag machte das Waisenhaus die alljährliche Zehntagesfahrt nach Brighton. Das Wetter war unbeständig und schwankte überwiegend zwischen Nebel und Regen, so daß der Urlaub eher öde war. Hatte man im letzten Jahr die Hitzewelle noch am Strand ausgesessen, so war es in diesem Jahr so kühl, daß jeder Pullover trug.
Während die Muggel nur allgemein auf das Wetter schimpften, war den Islingtons klar, was die Ursache dafür war: Die Dementoren, die zu Voldemort übergelaufen waren, brüteten Nachkommen aus.
Das neblige Wetter hatte immerhin einen Vorteil: Niemandem fiel auf, daß sie sich nicht am Strand aufhielten, weil das auch sonst niemand tat. Die Gruppe hatte vielmehr im Hinterland von Brighton einen nicht einsehbaren Fleck gefunden, um einige Kampftechniken zu trainieren. Jetzt, wo Voldemort auch offen zurückgekehrt war, war jedes bißchen Vorbereitung notwendig. Die normalen Zauberer kannten gegen die Dementoren nur den Patronuszauber. Die Prometheus-Kinder hatten jedoch schon den Delere-Zauber beigebracht bekommen, der aus dem Bereich der schwarzen Magie kam und nicht etwa auf das Vertreiben der Dementoren abzielte, sondern auf deren Zerstörung. Hierzu waren nur wenige Zauberer in der Lage, denn man brauchte dafür dunkle Kräfte.
So kamen sie jedesmal ziemlich verausgabt zum Abendessen zurück, während die anderen Heimkinder sich dem Nichtstun und dem Zeittotschlagen gewidmet hatten.
Als alle wieder in London waren, konnte keiner sagen, daß die Ferien besonders lustig waren, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Einigkeit bestand aber darin, daß es am Strand bei schönem Wetter lustiger gewesen wäre.

Eines späten Abends schien dann doch eine sehr blasse Sonne auf London. Richard nutzte das aus, indem er in den Regents Park apparierte und kurz vor Einbruch der Dunkelheit ein wenig spazieren ging. Allerdings merkte er, daß es dunkler wurde als um diese Jahreszeit am späten Abend zu erwarten. Es wurde kalt. Richard kamen längst verdrängte Erinnerungen in den Sinn. Er durchlebte noch einmal in kurzen Abschnitten den Angriff der Ministeriumsleute auf die Prometheus-Kinder, er erinnerte sich an die Kameraden, die er sterben sah. Er sah seine kleine Gruppe verstört durch das nächtliche Islington irren. Er erinnerte sich an die Nachricht von Grahams Tod.
Was war nur los?
Durch das ganze Entsetzen, das Richad druchlebte, nahm er aber noch etwas anderes wahr: Ein unheimliches rasselndes Atmen. Da wurde es ihm klar: Im Park waren Dementoren! Er holte seinen Zauberstab hervor, dachte lumos, und der Stab flammte auf. In seiner unmittelbaren Umgebung konnte er keine Dementoren sehen. Richard versuchte, trotz der schlimmen Erinnerungen einen kühlen Kopf zu bewahren. Es bestand Gefahr, und er mußte sehen, woher sie kam.

Vorsichtig bog Richard mit erhobenem Zaubstab um einen Busch. Der rasselnde Atem wurde immer deutlicher. Da sah er sie: Drei Dementoren schwebten, riesengroß, etwa vier Meter hoch, dicht über dem Rasen. Sie waren jeweils etwa zehn Meter voneinander entfernt und kreisten einen Mann ein. Der hatte einen kantigen Unterkiefer und dichtes strohblondes Haar. Er keuchte. Offensichtlich machte ihm die Anwesenheit der Dementoren sehr zu schaffen. Richard zog sich hinter den Busch zurück und war hin- und hergerissen. Sollte er eingreifen? Immerhin konnten Muggel die Dementoren nicht sehen und waren ihnen damit schutzlos ausgeliefert.
Doch dieser Mann schien sie sehen zu können, denn mit angstverzerrtem Gesicht wechselte sein Blick zwischen den drei Dementoren hin und her. Also war er ein Zauberer! Richard beschloß zu warten. Er wollte sich nicht ohne Not verraten.
Der blonde Mann zog seinen Zauberstab.
„E-e-exp-expecto p-patronum...“, sagte er ziemlich kraftlos.
Ein schwacher Silberschleier wehte aus seinem Zauberstab. Richard hielt den Atem an. Die Dementoren rückten immer näher an den Mann heran.
„Expecto patronum..., wiederholte er noch immer ziemlich leise.
Wieder kam nur ein undefinierbares silbernes Leuchten aus dem Zauberstab. Wenn er nicht bald einen kräftigen, gestaltlichen Patronus hervorbringen würde, könnten die Dementoren seiner Seele ein Ende bereiten. Richard umklammerte seinen Zauberstab. Einer der Dementoren war dem Mann jetzt schon sehr nah. Zu Richards Grauen hob der Dementor langsam seine Kapuze, und ein schleimiger, schrundiger, kahler Kopf kam zum Vorschein. Ins Gesicht konnte Richard der Kreatur nicht sehen, denn das hatte sie ihm abgewandt. Dafür konnte er das Gesicht des Zauberers umso besser sehen und er las darin blankes Entsetzen.
„EXPECTO PATRONUM!“, schrie er jetzt.
Offenbar war er nicht mehr in der Lage, sich einen glücklichen Moment in Erinnerung zu rufen, denn trotz der klar und laut gesprochenen Zauberformel kam nicht mehr als silberner Rauch. Der Dementor glitt jetzt nahe an den Mann heran und packte ihn. Richard wußte nicht, ob Dementoren Spaß empfinden konnten, aber dem hier schien es zu gefallen, die Sache hinauszuzögern und zu zelebrieren. Der Dementor stand nämlich dem Mann ganz dicht gegenüber, hielt ihn fest und beugte sich nur ganz langsam zu dessen Kopf hinunter. Der Zauberer schien jetzt fast vollständig gelähmt.

Richard gab sich einen Ruck. Er konnte nicht zulassen, daß jemand vollständig zerstört wurde, bloß weil er seine Tarnung als Muggel aufrechterhalten wollte. Er trat hinter dem Busch hervor und hob seinen Zauberstab.
Denk an etwas Destruktives, an etwas möglichst Destruktives, dachte Richard angestrengt. Eine Atombombe! Eine Waffe, die so ziemlich das Destruktivste war, was man sich vorstellen konnte. Richard hatte sich am Ende des letzten Schuljahrs ein wenig mit der Funktionsweise dieser Waffen beschäftigt.
Richard stellte sich vor, wie eine Hohlkugel aus Plutonium durch die Zündung von Sprengstoff zusammengedrückt wurde. Die Bombe explodierte in Richards Gedanken, die Feuerblase erhob sich und sog Schutt auf.
Richard spürte, wie er von Energie durchströmt wurde. Er richtete seinen Zauberstab auf den Dementor, der sich bereits dicht über den halb ohnmächtigen Zauberer gebeugt hatte. Dann rief er: „DELEO DEMENTORUM!“
Aus seinem Zauberstab schoß ein breiter, ausgefranster, roter Blitz hervor auf den Dementor zu. Zugleich war ein Geräusch zu hören, als jage gerade ein großes Passagierflugzeug dicht über die Szenerie hinweg.
Der Blitz traf den Dementor, der kurz rot aufleuchtete und dann als undefinierbare Masse glühte. Er sackte in sich zusammen auf den Boden und löste sich auf. Der Zauberer, der eben noch vom Dementor gehalten wurde, stolperte rückwärts und fiel hin. Die anderen Dementoren wandten sich Richard zu, der erneut den Zauberstab hob, um es auch mit ihnen aufzunehmen.
Beide Dementoren glitten schnell auf ihn zu. Erneut dachte Richard an eine Atombombe. Die heftige Explosion in seiner Phantasie lieferte Richard Kraft für einen Doppelschuß.
„DELEO DEMENTORUM!“, rief er, und noch einmal: „DELEO DEMENTORUM!“ Dabei richtete er seinen Zauberstab erst auf den einen, dann auf den anderen Dementor. Zwei ausgefaserte rote Blitze leuchteten auf, zweimal war das Rauschen und Heulen zu hören. Die Dementoren leuchtete rot auf, glühten und fielen dann in sich zusammen. Wie vom ersten blieben nur kleine Aschehäufchen.

Richard atmete schwer. Der strohblonde Zauberer hatte sich auf dem Rasen aufgesetzt und war noch ganz schreckensbleich. Richard steckte seinen Zauberstab wieder in die Jeans und ließ den Rollkragenpullover, den er wegen des kalten Wetters trug, locker darüber fallen.
„Alles in Ordnung?“ fragte er den Zauberer, dem er ansah, daß nichts in Ordnung war.
„D-d-da-danke“, stammelte er. „W-w-was w-war d-das?“
Er wies unsicher mit seiner rechten Hand vor sich, wo ein klein wenig Asche lag.
„Ooch“, sagte Richard umbestimmt.
Er hatte keine Lust, hier noch länger zu verweilen. Möglicherweise könnten andere Zauberer auftauchen, möglicherweise sogar vom Ministerium. Er machte ein paar Schritte auf den Zauberer zu, nahm seine Hand und half ihm auf. Er stand sehr unsicher.
„Ich b-bin Sturgis Podmore“, stammelte er, „wer bist Du?“
„Ich, ähm, tut nichts zur Sache. Sie können offenbar alleine stehen. Ich lasse Sie jetzt allein“, sagte Richard und entfernte sich von dem Zauberer. Dann apparierte er zum Waisenhaus.

Er wußte: Der heiße Kampf hatte jetzt definitiv begonnen.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 3. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich bin Potterianer der ersten Stunde.
Rufus Beck