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Fanfiction

Sternenkinder - und ich werde warten...

von Prongs*Padfoot

Huhu, hier bin ich wieder, wie immer viel zu spät...:( vielen dank für eure reviews!ich hoffe dass ich durch die ferien jetzt mehr zeit haben werde zu schreiben!damit ihr nicht mehr ganz so lange warten müsst!:)nächste woche bin ich erst mal im urlaub aber danach werd ich mich sofort hinsetzen!!!


She went her unremembering way,
She went and left in me
The pang of all the partings gone,
And partings yet to be.
~Francis Thompson




Eine Woche war vergangen. Eine Woche, sieben Tage, an denen ich auf sie gewartet hatte, jeden einzelnen Tag, an der gleichen Stelle, in einem kleinen Muggelcafe in Südlondon. Sieben Tage, an denen ich gehofft hatte, dass sie endlich erscheinen würde. Sieben Tage, an denen ich bei jedem Hauch von schwarzem Haar zusammengezuckt war, bei jeder weiblichen Stimme aufgehorcht hatte und jedes Mal enttäuscht zusammen gesunken war, wenn die Realität mich einholte. Sie war nicht gekommen.
Sieben Tage lang war ich jeden Tag nur für sie und für die Hoffnung aufgestanden, sie dieses Mal zu sehen, und jeden Abend war ich ein bisschen gebrochener ins Bett gestiegen.
Ich blickte erneut auf die Uhr und wippte nervös mit dem Fuß. Die Bedienung warf mir einen mitleidigen Blick zu. Eine Woche lang hatte sie mich jeden Tag beobachtet, wie ich so offensichtlich auf eine Person wartete, die nicht erschien. Ab und an war sie an den Tisch gekommen und ich hatte etwas bestellt, das unberührt langsam kalt wurde. Und jeden Tag hatte sie mich mitleidiger angesehen.
Eine junge Frau am Nachbartisch warf mir über ihre Zeitung hinweg einen neugierigen Blick zu, doch ich ignorierte ihre verstohlen Blicke bereits seit über einer halben Stunde. Die einzige Frau, die mich interessierte ließ mich bereits seit einer Woche warten. Ich fuhr mir genervt durch die Haare und meine Nachbarin versuchte es mit einem vorsichtigen Lächeln. Meine Antwort war eher gezwungen. Sie war hübsch, zweifellos, aber sie war eben nicht Alya. Die Kellnerin beschloss mich zu erlösen.
„Sir, kann ich ihnen noch etwas bringen?“ Ihr Blick war fragend und ein wenig resigniert. Kein Wunder, seit einer Woche saß ich hier zahllose Stunden, so offensichtlich versetzt, dass es schon beinahe peinlich wurde.
„Nein, Danke, ich warte.“ Und seit einer Woche die gleiche Antwort. Sie ging wieder und ich konnte sehen, wie sie leicht ihren Kopf schüttelte, als könne sie es nicht fassen. Ich war mir nicht sicher ein leises „Ich hoffe, sie ist es wert.“ gehört zu haben. Das war sie, das wusste ich.
Ich sah erneut auf die Uhr und beschloss nicht länger als noch zehn Minuten zu warten. Tonks würde sich nur wieder Sorgen machen.
Und dann sah ich sie.
Ich bemerkte sie zuerst an den Reaktionen der Umsitzenden. Ein beinahe geräuschloses Raunen ging durch die Reihen, als sie auftauchte. Ich sah auf und unsere Augen trafen sich für einen Moment. Sie fiel auf, ohne Frage, und nicht nur wegen ihres langen schwarzen Mantels, es war ihre ganze Erscheinung, so offenkundig keine von ihnen, dass niemand es auch nur in Frage stellen würde. Und noch bevor ich aufstehen konnte, war mir klar, dass jeder wusste, zu wem sie gehörte. Die Frau am Nachbartisch warf mir einen enttäuschten Blick angesichts der unüberwindbaren Konkurrenz zu.
Alya schritt elegant durch die Reihen, bis sie mit hochgezogenen Brauen vor mir stand.
„Ich weiß nicht, warum ich hier bin.“ War das erste, das sie sagte und es zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen.
„Setz dich.“ Murmelte ich und winkte der Kellnerin, die freudig herbei eilte. Ihre Blicke glitten neugierig zu Alya hinüber, die sie keines Blickes würdigte.
Alya machte nicht die Anstalt zu bestellen, also beorderte ich zwei Cafes und schickte die Kellnerin wieder weg. Es war ruhiger geworden und ich hatte das Gefühl, als würde das ganze Cafe zu uns herüber starren und unserer Konversation lauschen. Ich warf den allzu neugierigen Leuten einen Blick zu und sie kehrten rasch zu ihren Ursprungsbeschäftigungen zurück.
„Man beobachtet uns.“ Bemerkte Alya trocken.
„Nun, du bist nicht gerade unauffällig.“ Entgegnete ich ebenso.
Sie sah mich abschätzend an und antwortete leicht gereizt. „Ich werde mich wegen diesen Leuten nicht umziehen.“
Ich starrte sie an und versuchte den kalten Panzer in ihren Augen zu knacken, doch die Kellnerin unterbrach meine Bemühungen.
„Zwei Kaffee, bitte.“
Ich bedankte mich und lächelte ihr freundlich zu. Sie schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln.
Alya betrachtete mich abwartend.
„Was?“
„Du scheinst dich ja hier mächtig wohl zufühlen.“
Ich zuckte mit den Schultern. „Es ist nett.“
Sie schnaubte. „Es ist ein Muggelcafe! Ich kann nicht fassen, dass du mich wirklich in ein Muggelcafe gelockt hast!“
„Du bist gekommen.“
„Ich muss geistig verwirrt gewesen sein.“
Ich grinste und trank einen Schluck, ohne sie dabei auch nur für eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Sie rührte ihren Kaffee nicht an.
„Man kann es trinken, weißt du.“
Sie warf ihrer Tasse einen entwürdigenden Blick zu und verschränkte die Arme.
Ich seufzte tief auf und lehnte mich zurück.
„Ich dachte es ist sicherer hierher zu kommen.“ Erklärte ich. „Niemand kennt uns hier. Außer die Kellnerin mich allmählich.“ Fügte ich grinsend hinzu. „Und niemand kann dich verraten. Ich dachte, das wolltest du.“
Sie war offensichtlich hin und her gerissen zwischen ihrer Antwort, beließ es dann doch bei einem kurzen Nicken.
„Wir können hier entspannt reden. Niemand hört uns zu.“ Sie hob ihre Augenbrauen skeptisch und ich grinste wieder. „Okay, niemand von Belang hört uns zu. Niemand, der versteht...“
Und ich merkte an ihrer Haltung, dass sie sich etwas entspannte. Ich nahm einen weiteren Schluck ohne sie aus den Augen zu lassen. Sie warf ihrer Tasse einen kurzen Blick zu, dann rollte sie mit den Augen und trank einen vorsichtigen Schluck. Ich grinste sie an und stellte meine Tasse wieder ab.
„Was?“ Ich schüttele den Kopf. Sie seufzte und legte ihre Hände auf den Tisch.
„Du wolltest reden, Cane.“ Sagte sie leise und mein Lächeln verschwand. Auf einmal erschien mir die Luft so dünn, der Boden, auf dem wir uns bewegten zu zerbrechlich, als könnte jeder Schritt ein gewaltiger Fehler sein. Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter und räusperte mich.
„Ich weiß. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass du kommst.“ Unsere Augen trafen sich und sie erwiderte kühl:
„Nun, jetzt bin ich hier.“
Ich seufzte schwer. „Mach es mir doch nicht so schwer, Alya.“
Sie blinzelte kurz und wollte etwas sagen, doch ich hob meine Hand und schüttelte den Kopf.
„Nein, du hast Recht. Ich habe dich hergebeten. Tut mir Leid.“ Ich schüttelte rasch den Kopf und sammelte meine Gedanken. Dann sah ich wieder auf und traf geradewegs ihre Augen. Für einen Moment fehlten mir die Worte und ich schauderte angesichts der Intensität ihres Blickes.
„Ich...du weißt, warum ich dich hergebeten habe. Ich vermisse dich, Alya.“
„Man kann nichts vermissen, das man nie besessen hat.“ Erwiderte sie schlicht und sah mich aus ihren undurchsichtigen grauen Augen an.
Ich versuchte den Schmerz, den sie durch ihre Worte verursachte zu überspielen und lächelte gezwungen. „Ja? Manchmal habe ich auch den Anschein.“ Ich spielte mit der Tasse in meiner Hand und sah sie nicht an. „Aber du weißt, dass es eine Lüge ist.“ Erwiderte ich dann ruhig.
„Vielleicht ist es das.“ Antwortete sie noch immer quälend gelassen. „Aber immer noch besser als die Wahrheit.“ Ich starrte sie wütend an.
„Warum machst du es mir so schwer?“ fuhr ich wütend aus, ein wenig lauter als beabsichtigt. Die Frau am Nachbartisch warf uns einen neugierigen Blick zu. Ich atmete einmal tief durch.
„Warum machst du es uns so schwer? Warum kannst du es nicht gehen lassen? Warum kannst du mich nicht gehen lassen?“ sie funkelte mich nun ebenfalls wütend an und ihre Atmung hatte sich deutlich beschleunigt. „Warum kannst du es nicht endlich ruhen lassen? Wir haben es oft genug versucht, es funktioniert einfach nicht!“ Ihre Stimme war heftiger geworden, als erwartet und sie versuchte sich zu beruhigen, was ihr offensichtlich misslang. „Warum immer wieder diesen Schmerz durchleben?“ und jetzt war ihre Stimme leise, verstört und bitter fragend. Ich wich ihrem drängenden Blick aus und starrte auf meine Hände, während ich nach Antworten suchte.
„Weil ich denke, dass wir es nie wirklich versucht haben.“ Sagte ich dann leise und sah sie endlich wieder an. Sie war zu ihrer kalten Maske zurückgekehrt, doch in ihren Augen glühte noch etwas von dem Feuer, das mich vor wenigen Minuten beinahe verbrannt hätte.
„Sei doch ehrlich zu dir: Wir haben uns von Anfang an keine Chance gegeben. Wir haben immer Ausreden gesucht, es auf die Umstände geschoben, weil wir Angst hatten! Wir hatten Angst vor dem, was es bedeutet unseren Gefühlen nachzugehen. Denn dann wären wir ja angreifbar, verletzlich gewesen...“ ich ließ sie nicht aus den Augen und sie wich meinem Blick unbehaglich aus.
„Ich habe meine Fehler verstanden, Alya. Wir waren einfach feige. Wir hatten Angst, Angst vor uns!“
„Und warum? Die Ängste sind nicht unbegründet Cane! Wir wissen beide, was es bedeuten würde! Wir fürchten uns nicht ohne Grund!“ sie hatte sich nach vorne gebeugt und funkelte mich zornig an.
„Aber vielleicht habe ich davor nicht verstanden, dass die Alternative einfach nicht ertragbar ist!“
Sei sah mich lange an, bevor sie den Kopf schüttelte. „Du machst dir etwas vor, Cane.“
„Das tue ich nicht!“ erwiderte ich heftig und schlug mit der Hand auf den Tisch. Die umlegenden Leute erschraken, doch Alya zuckte nicht mit der Wimper. „Ich liebe dich und ich habe dich immer geliebt! Ich habe nie damit aufgehört, nicht eine Sekunde.“ Wir starrten uns einige Sekunden lang stumm an, bis ich leise fortfuhr: „Ich weiß, dass du Angst hast, aber was, wenn es diesmal anders ist? Was, wenn es funktioniert?“
„Cane, du kannst nicht erwarten all die Probleme mit ein paar schönen Worten aus der Welt zu schaffen...Wir stecken beide zu tief in unseren...Angelegenheiten. Manchmal gibt es kein zurück mehr.“ Und ihre Stimme klang endgültig, als sie ihren Blick von mir abwandte. „Ich hoffe, dass du das endlich verstehen kannst. Es wäre einfacher für uns beide, wenn wir uns nicht mehr sehen!“
„Tu das nicht!“ flehte ich. „Lauf nicht davon, wie ich es immer getan habe!“
„Cane, hör auf, es ist zu spät!“ sie machte Anstalten sich zu erheben.
„Es ist nie zu spät für die richtige Entscheidung!“ Ich beobachtete verzweifelt wie sie langsam aufstand. „Bitte, Alya, ich könnte dich vor ihnen beschützen!“
Sie hielt in der Bewegung inne. Ihre Augen trafen mich und zum ersten Mal lag Überraschung in ihnen – und Angst, erkannte ich mit Schrecken.
„Cane, du versuchst etwas zum Funktionieren zu bringen, das nicht funktionieren soll!“ Doch sie blieb stehen und setzte sich schließlich wieder unschlüssig. Ihre Augen huschten nervös umher.
„Das soll es Alya! Ich weiß es!“ Sie sah mich lange an und schüttelte dann den Kopf.
„Ich verstehe dich nicht, Cane. Wir sind einfach nicht füreinander bestimmt! Wir haben uns für verschiedene Richtungen entschieden, schon vor so langer Zeit! Warum kannst du es nicht gehen lassen?“
Und ich flüsterte, als ich antwortete, weil meine Stimme nicht mehr lange halten wollte: „Weil jeder Tag, den ich nicht mit dir verbringe ein Verlorener ist! Weil ich kämpfe und nicht mehr weiß wofür, wenn du nicht bei mir bist! Weil mir endlich klar geworden ist, dass meine Wahl die Falsche war!“ sie starrte mich mit aufgerissenen Augen an. „Weil ich mich für dich hätte entscheiden sollen, mit all seinen Konsequenzen! Ich kann keinen Tag in diesem Krieg mehr aufwachen, ohne zu wissen, wo du bist, was du tust, oder ob du überhaupt noch lebst!“ Ich hörte die Verzweiflung in meiner Stimme und war unglaublich froh die Worte endlich gesagt zu haben. Alya sah mich nur an, ein merkwürdiger Ausdruck in den grauen Augen.
„Cane...“ sie zögerte. „Du verstehst nicht-“
Doch ich unterbrach sie ungewohnt heftig, weil ich es einfach Leid war: „Was? Was verstehe ich nicht Alya? Warum willst du es nicht einmal versuchen?“
„Warum Cane? Warum?“ und jetzt hatte auch sie ihre Stimme erhoben und funkelte mich an. „Weil ich so lange auf dich gewartet habe! Weil ich dich so sehr geliebt habe, dass ich alles verraten habe, woran ich geglaubt hatte! Weil ich alles aufgegeben hätte und du nicht gekommen bist!“ Ich starrte sie an, doch sie ließ sich nicht bremsen, sie kümmerte sich nicht mehr darum, dass mittlerweile alle Leute im Cafe zu uns herüber sahen und uns lauschten, sie wollte nur noch die Worte loswerden, die schon so lange auf ihrer Zunge brannten:
„Weil du mir gezeigt hast, was richtig und falsch ist und mich auf der falschen Seite hast stehen lassen! Weil ich jeden Tag aufwache und wünschte du wärst bei mir. Weil ich nur noch daran denken kann, was wäre wenn ich den Mut besessen hätte, mich für dich zu entscheiden!“ Sie hielt kurz inne und fügte dann leise, beinahe flüsternd, hinzu:
„Weil ich mein Herz in dem Augenblick verraten habe, in dem ich in deine Augen geblickt habe, denn seitdem gehört es dir und nicht mehr mir!“
Ich starrte sie an, unfähig etwas zu sagen, fassungslos von ihren Worten, verwirrt von deren Bedeutung und unendlich berührt von der Liebeserklärung, die dahinter steckte.
Sie blinzelte ein paar Mal bevor sie mit leiser Stimme fortfuhr. „Weil ich Angst habe. Schreckliche Angst vor den Konsequenzen.“
Sie schien sich wieder zu sammeln, schüttelte den Kopf und strich sich das Haar aus dem Gesicht.
„Welche Konsequenzen?“ schaffte ich schließlich mit nervöser Angst in der Stimme zu fragen.
Sie sah mich an und ein müdes Lächeln lag auf ihren Lippen. „Das weißt du nur zu gut.“
Ich schluckte und sah sie noch immer unverwandt an.
„Allein, dass ich hier mit dir bin, könnte mich meinen Kopf kosten, wenn es die falschen Leute erfahren...“ Ich fuhr mir fahrig durchs Haar und sie lächelte unwillkürlich.
„Keine Sorge, ich pass schon auf mich auf.“
„Aber-“
Sie schüttelte den Kopf. „Bitte nicht, Cane.“ Und ihre Augen flehten mich an. „Wir müssen das nicht tun, wir können immer noch zurück und-“
„Und was? So tun, als wäre nichts gewesen?“ unterbrach ich sie wütend. „Niemals.“
Ihre Augen schienen mich zu durchleuchten und ich versuchte all die Entschlossenheit in meinen Blick zu legen, die ich gerade fühlte. Sie seufzte.
„Cane...“
„Nein!“ fuhr ich sie an. „Du kannst nicht- nicht nach all dem, was du gesagt hast!“
„Worte, Cane, sind schnell gesprochen. Das heißt nicht, dass wir ihnen Taten folgen lassen müssen.“
„Ich werde dich nicht zu ihnen zurückkehren lassen!“ erwiderte ich stoisch.
„Und was willst du tun? Mich verhaften?“ sie sah mich spöttisch an.
„Wenn es nötig wäre: Ja.“
Sie schüttelte ihr Haar. „Das würdest du nicht wagen.“
Ich starrte sie nur an. Nach schier endloser Zeit stellte ich die Frage, die schon so lange in mir brannte, deren Antwort ich unbedingt wissen wollte und doch gleichzeitig so fürchtete:
„Wie tief steckst du drin, Alya?“
Sie sah mich einen Moment lang unschlüssig an, ihre Mine unleserlich, dann wich sie meinem Blick aus und antwortete: „Tief genug.“
Ich holte scharf Luft.
„Ich bin keine von ihnen.“ Erklärte sie leise. „Meine Verlobung schützt mich im Moment vor weiteren Fragen, aber...“
„Der Druck wird stärker.“ Ergänzte ich. Sie sah mich gereizt an.
„Du verstehst nicht wie es ist!“
„Oh, ich denke, dass tue ich ganz gut. Sie sind alle dabei, nicht wahr? Bridon, Hyronus, Nott... Die ganze schleimige Bande.“
Sie funkelte mich an und ihren Augen stand so deutlich der Zorn, dass ich zusammenzuckte.
„Tut mir Leid.“ Flüsterte ich und senkte meinen Blick. „Das hätte ich nicht sagen sollen. Ich, ich mache mir nur solche Sorgen.“
Und ihr Blick wurde weicher, als ich sie wieder ansah und sie antwortete:
„Sie waren meine Freunde – und sie sind es noch! Ich...“ und zum ersten Mal an diesem Tag verlor sich ihre Stimme und als ich sie betrachtete, wurde mir klar, wie verloren sie wirklich war. Sie sah mich müde an, erschöpft und hoffnungslos, als sie leise sagte:
„Ich weiß einfach nicht mehr was richtig ist!“
Ich betrachtete sie einfach nur, nicht wissend, was ich sagen sollte, war die Lage, in der sie steckte, doch etwas, das nur sie nachvollziehen konnte.
„Alya..., was wäre, wenn ich dir sagen würde, dass du mit mir kommen sollst?“ meine Stimme zitterte leicht, als ich ihr die Frage stellte und ich spürte mein Herz heftig in meiner Brust schlagen.
Sie lächelte schwach, doch es war immerhin ein Lächeln, dachte ich ermutigt, ein Lächeln, das ihre Augen erreichte und sie erstrahlen ließ und mir nur allzu deutlich vor Augen führte, wie sehr ich sie vermisste.
„Cane, ich bin verlobt...“
„Aber du liebst ihn nicht.“ Stellte ich fest.
„Nein.“ Erwiderte sie ohne zu zögern. „Aber er kann mich schützen.“
„Ich könnte dich auch schützen!“ fuhr ich zornig aus.
„Nicht ohne dabei vieles zu verlieren und aufzugeben.“ Darauf wusste ich nichts zu sagen.
„Verstehst du, Cane? Dein Leben wäre so vorbei wie meins es wäre. Wir würden alles aufgeben, wofür wir so lange gekämpft haben.“
„Aber-“ unterbrach ich sie leise. „Vielleicht ist es das ja wert.“
Sie sah mich lange an, bevor sie wieder sprach. „Wäre es auch wert dafür sein Leben zu riskieren?“
Ich zögerte keine Sekunde. „Ja.“
Sie schien ein wenig aus der Bahn geworfen von meinen Antworten und schwieg, ganz offensichtlich in Gedanken versunken.
„Alya, ich meine das ernst.“ Unterbrach ich ihre Nachdenklichkeit. „Ich weiß, was es bedeuten könnte, ich habe mir viele Gedanken gemacht. Aber ich bin an einem Punkt angelangt, an dem es mich nicht mehr kümmert. Was ist mein Leben denn schon wert, wenn du nicht Teil davon bist?“
Wieder sah sie mich lange an und die Sekunden schienen nur so zu verstreichen, bevor sie ihren Blick senkte und erwiderte: „Ich glaube, ich sollte jetzt gehen.“
„Was?“
Sie beugte sich nach vorne und senkte ihre Stimme auf ein Minimum, ohne dabei an Eindringlichkeit einzubüßen.
„Die Zauberer von denen du sprichst, Cane, sind gefährliche Leute! Und ich kann nicht behaupten, dass sie dich mögen. Einzig mein Wort hält sie davon ab, dich als nächstes Opfer auszuwählen. Es gibt Menschen, die nur darauf brennen, mich in die Finger zu bekommen. Deránd liefert mir im Moment den besten Schutz, den ich mir vorstellen kann und doch bin ich nicht so naiv zu glauben, dass er ewig hält. Aber er schützt dich! Du weißt ja gar nicht auf was du dich einlassen würdest, wenn du dich mit mir einlässt!“
„Du lässt es mich ja nicht mal versuchen!“ entgegnete ich.
„Weil ein Versuch bereits zuviel sein kann!“ erwiderte sie ungewohnt heftig und ich blinzelte einige Male überrascht.
„Verstehst du nicht?“ und diesmal flehte sie mich förmlich an. „Hast du vergessen, wer meine Familie ist?“
Ich starrte sie an.
„Ich kann nicht einfach verschwinden! Sie würden uns beide umbringen.“
Unsere Augen trafen sich und sie wandte ihren Blick rasch ab, damit ich die Tränen in ihnen nicht sah, doch es war bereits zu spät. „Ich kann vielleicht mein Leben aufs Spiel setzen, aber niemals deins!“ flüsterte sie mit gebrochener Stimme.
Ich brauchte ein wenig um mich zu sammeln, dann sagte ich mit leiser, bittender Stimme:
„Aber Alya, wir haben Mittel und Wege, Leute zu schützen! Und abgesehen davon, ich bin Auror, ich bin es gewohnt in Gefahr zu sein.“ Ich versuchte mich an einem Grinsen und sie spiegelte meinen halbherzigen Versuch mit einem schwachen Lächeln.
„Außerdem würden sie es ohnehin bald auf mich absehen! Wir haben keinen guten Ruf in euren Kreisen, weißt du?!“ meine Versuche sie aufzumuntern fruchteten und sie sah mich mit glitzernden Augen an.
„Ich habe vergessen, wie du sein kannst.“ Flüsterte sie und ihr Blick, voller Liebe und Zuneigung, traf mich mitten ins Herz.
„Was - so stur?“ fragte ich mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen. Sie lachte leise und nickte.
„Auch.“ Sagte sie und sah mich wieder so an, als wolle sie das Bild von mir nie wieder vergessen.
Ich streckte meine Hand vorsichtig nach ihr aus und als sie ihre nicht wegzog, nahm ich sie behutsam in meine. Ihre schlanken Finger passten perfekt in meine große Hand, ganz so als hätten sie schon immer dort hin gehört und ich konnte den wohligen Seufzer der Zufriedenheit nicht unterdrücken, als ich ihre Haut endlich wieder auf meiner spürte.
„Ich werde dich da rausholen, Alya! Ich verspreche es!“
Sie senkte ihren Kopf und entzog mir langsam ihre Hand. Ich versuchte den Stein in meinem Magen, der meine Eingeweide zu erdrücken ersuchte und die Kälte, die sich in meiner Hand ausbreitete, nachdem sie mir ihre Wärme erneut entzogen hatte, zu ignorieren.
„Gib mir Zeit Cane.“ Ich fühlte die Hoffnung wie Feuer in mir aufsteigen, mich von innen wärmen und den ungeliebten Stein und die Kälte verdrängen. Zeit konnte ich erübrigen. Ich hatte Jahre gewartet, auf Tage kam es nun nicht mehr an.
„Ich brauche Zeit, wir beide brauchen Zeit.“ Sie war aufgestanden und ich tat es ihr unwillkürlich gleich.
„Was immer du brauchst!“ erwiderte ich sofort.
Sie lächelte mich noch einmal an, dann beugte sie sich nach vorne und hauchte mir einen Kuss auf die Wange.
„Du hast Recht, mit so vielen Dingen, Cane. Ich muss mir über vieles klar werden.“ Flüsterte sie in mein Ohr. Ich sah sie an, wollte sie nicht gehen lassen und musste doch.
„Versprich mir, dass das kein Abschied für immer ist!“ krächzte ich leise.
Sie zögerte, sah mich nur an, und ich versank in ihrem Blick aus stürmendem Meer, dem aufgewühlten Ozean, brausendem Strom, bis sie den Kontakt schließlich abbrach und den Kopf schüttelte.
„Kein Abschied für immer, ich verspreche es!“ Sie lächelte und ich betrachtete fasziniert die winzigen Lachfältchen, die sich um ihre Augen bildeten. „Ich werde dich finden!“
Erleichterung breitete sich in mir aus und ein breites Lächeln erschien auf meinem Gesicht.
„Pass auf dich auf, Cane!“ sie nickte mir noch einmal zu, dann drehte sie sich um und ging.
„Du auch.“ Flüsterte ich in den Wind, doch sie war schon verschwunden.


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