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Fanfiction

Sternenkinder - I miss you

von Prongs*Padfoot

Es gibt eigentlich keine Entschuldigung dafür, dass ich euch erneut so lange hab warten lassen!Es tut mir trotzdem sehr Leid und ich hoffe ihr verzeiht!!!!deswegen gehts gleich los!:-)



We only part to meet again. ~John Gay



Nerven aufreibende, entsetzlich langweilige Stille. Ich schloss meine Augen für einen Moment, um wieder zu mir zu kommen und einen klaren Kopf zu bekommen.
Ein entsetzlicher Kopfschmerz begleitet mich schon den ganzen Morgen, doch er war nichts, nichts im Vergleich zu der klaffenden Wunde, die ich seit Tagen mit mir herum trug. Unbändiger, heißer Schmerz hatte Besitz von der Stelle ergriffen, die Leute ihr Herz schimpften. Ich hatte mich zeitweise gefragt ob es noch da war, nichts anderes würde das grausame Gefühl der Kälte und der Leere erklären. Doch ein Griff an meine Brust hatte mich eines besseren belehrt: Keine gähnende Wunde, kein Loch, kein Nichts.
Ob sie wusste was sie mir angetan hatte. Höchst wahrscheinlich. Sie war ein Sadist, immer gewesen. Und jetzt wollte sie mir den Todesstoß versetzen. Ich versuchte einzuatmen. Selbst das erwies sich als schwere Aufgabe. Ich bin mir sicher, sie hat meine Lunge mitgenommen, genau wie meinen Magen, seit Tagen hatte ich keinen Hunger mehr. Eine quälende Leere hatte von mir Besitz ergriffen und füllte mich allmählich komplett aus.
Verdammt sei sie. Ich wusste immer, dass sie der Teufel war. Ein äußerst gut aussehender Teufel, ohne die lästigen Hörner und mit den schönsten Augen, die ich je gesehen hatte, aber immer noch der Teufel.
Und jetzt stand ich hier und wartete tatsächlich auf eben diesen Teufel, weil ich ja noch nicht genug Schmerzen spürte. Ich musste verrückt sein.
Ich trat nervös von einem Fuß auf den anderen und starrte auf die Straße hinaus. Seit über einer Stunde stand ich schon hier und wartete. Vollkommen verrückt, sagte ich ja bereits.
Der schale Geschmack von Alkohol lag noch immer auf meiner Zunge und ich schluckte erfolglos um den unangenehmen Geschmack zu vertreiben, der mich an den gestiegenen Alkoholkonsum der letzten Tage erinnerte. Verdammte Trinkerei. Oh, und die Flüche haben ebenfalls einen abnormal hohen Pegel erreicht.
Ich schüttelte meinen Kopf um wieder klaren Gedanken zu bekommen und meine nassen Haare klatschten an meine Stirn und meine Wangen. Ich müsste dringend mal wieder Haare stutzen und mich rasieren. Auch wenn die aufmerksamen Blicke der Frauen, die an mir vorbeigingen bewiesen, dass auch drei Tage Bärte durchaus sexy sein können. Gut, dass wenigstens eins nicht unter den letzten Tagen gelitten hatte.
Mit einer fahrigen Bewegung strich ich mir die Haare aus dem Gesicht und widmete meine Aufmerksamkeit abermals der Straße vor mir. Doch unter all den Menschen, die den Stadtkern verließen, fand sich keine Spur des langen, schwarzen Haares oder des eleganten, schwingenden Ganges, der Alya so aus der Masse herausstechen ließ. Kein Funke der schlanken, hoch gewachsenen Gestalt oder des blassen, aristokratischen Gesichtes. Kein Blick aus grauen, kühlen Augen, der einen in seiner Intensivität erschaudern ließ.
Ich runzelte missmutig meine Stirn. Seit Stunden keine Spur von ihr. Und ich wurde langsam wahnsinnig. Nicht, dass die heutige Aktion gut überlegt war. Genau genommen war sie relativ aussichtslos und töricht. Was hatte ich mir nur wieder dabei gedacht, vermutlich gar nichts. Wie die letzten Tage. Ich fasste mir an die Stirn. Was war ich für ein hirnloser Idiot. Stolperte seit Tagen durch mein Leben und stiftete nichts als Verwirrung. Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen und da war er wieder, der Schmerz, die Leere, der Grund für mein rastloses Treiben und als ich die Augen öffnete wusste ich es, bevor ich sie sah.
Ihre Schritte waren elegant wie eh und je, doch eine ungewohnte Eile lag in ihnen, und die unruhigen Blicke über ihre Schulter ließen ihre Nervosität durchscheinen. Sie wirkte angespannt.
Ich starrte sie einfach nur an, während sie durch die Straßen eilte und in Richtung Winkelgasse ging.
Die Ereignisse der letzten Tage strömten mit einem Mal auf mich ein. Kingsleys wütendes Gesicht, Tonks fragender Blick, meine mürrische Antworten... Ich hatte verzweifelt versucht mit ihr zu sprechen doch sie war die ganze Woche nicht im Krankenhaus gewesen, sogar in ihrer Wohnung hatte ich es probiert, doch niemand hatte aufgemacht, auch wenn ich mir sicher war, leise Schritte hinter der Tür gehört zu haben. Ich erinnerte mich an mein leises Flehen, sie solle die Tür auf machen, mit mir reden, mir eine Chance geben, doch nichts hatte sich getan und irgendwann war ich niedergeschlagen abgezogen. Zwei Tage lang hatte ich mich anschließend in meiner Wohnung eingesperrt, und mich geweigert mit irgendjemanden zu kommunizieren, sogar Tonks hatte ich fortgeschickt. Ich konnte nur ahnen wie sauer Kingsley aufgrund meines Fernbleibens war, doch der Gang in die Arbeit war in meinem Zustand unvorstellbar.
Ich war mir sicher, Tonks hatte sich eine gute Ausrede überlegt.
Mit einem Mal stieß ich mich von der Mauer ab und folgte ihr. Sie war der Grund. Sie war der Grund, warum ich so litt, der Grund, warum ich nicht schlafen konnte, und warum ich jetzt, hier, in erbärmlichen Zustand, stundenlang in London wartete. Sie und ihre Worte. Ihre Worte, die mich mehr getroffen hatten, als körperliche Gewalt es je könnte.
Ihr Gang ging in den tropfenden Kessel. Ich blieb einen Augenblick vor der Tür stehen. Dort war es meisten voll, so dass sie mich nicht sofort bemerken würde, allerdings sollte ich ihr einen kleinen Vorsprung lassen. Ich zog mir meine Kapuze über und ließ sie mir tief ins Gesicht hängen. Rasch öffnete ich die Tür und schlüpfte in das Pub. Ich hatte mich nicht getäuscht. Es war Freitagabend und der Kessel war praktisch am Überlaufen. Ich ließ meine Augen hektisch durch die Menge wandern, konnte sie jedoch nirgends entdecken. Ich fluchte innerlich und drängte mich an den Gästen vorbei. Sie konnte doch nicht verschwunden sein. Ich musterte suchend die Gäste in der Nähe des Tresens und zuckte zusammen. Ihre grauen Augen hatten meine getroffen. Auch sie hatte sich unter einer großen Kapuze versteckt und wollte offenbar unerkannt bleiben. Ich überlegte fieberhaft was ich tun sollte, als sie sich schon wieder gelöst hatte und verschwand. Wie aus dem Nichts packte mich eine Hand und zog mich in die Ecke.
„Was tust du hier?“ zischte sie und es konnte nur sie sein, weil ich ihre Stimme unter hunderten erkannt hätte und nur ihr Atem so einen Schauer auf meiner Haut auslösen konnte.
Ich drehte mich um und starrte sie an. Und zum ersten Mal seit Tagen spürte ich meinen Körper wieder. Meine Lungen atmeten wieder und an der Stelle wo vorher so deutlich ein Loch gewesen war, spürte ich jetzt schnell und heftig mein Herz schlagen.
„Ich suche dich!“ flüsterte ich und meine Stimme war rau und heiser.
Sie starrte mich an und ich wusste, dass ich fürchterlich aussehen musste.
„Komm sofort mit bevor uns jemand sieht!“ und kaum dass ich mich versah, fand ich mich in einem heruntergekommenen Zimmer wieder.
„Nett.“ Murmelte ich, doch sie ignorierte mich.
„Was soll das?“
Ich sah sie ratlos an und sie rollte mit den Augen.
„Denkst du ich bemerke nicht wenn mir jemand folgt?“
„Nun, offensichtlich, sonst wären wir nicht hier!“ Sie unterdrückte ein erneutes Augenrollen im letzten Moment und kniff die Augen zusammen.
„Du hast getrunken.“ Es war eine Feststellung und ich hatte ihr nichts entgegen zusetzen.
Die Anstrengung der letzten Tage machte sich bemerkbar und ich fühlte mich plötzlich unendlich müde.
„Du hast deine Tür nicht geöffnet.“
„Und natürlich folgst du mir daraufhin, wieso sollte man auch denken, das ich dich nicht sehen will?!“ Die Ironie in ihrer Stimme ließ mich den Kopf schütteln.
„Was tust du hier?“ fragte ich.
Sie zog ihre Augenbrauen nach oben. „Ich? Meinst du nicht, die Frage solltest du dir stellen?“
Ich blickte sie nur abwartend an.
„Ich treffe mich mit jemandem.“ Sie verschränkte die Arme vor ihrem Körper. „Und wage es nicht zu fragen mit wem!“
Ich schluckte die Frage runter, die auf meiner Zunge lag und versuchte mich an einem Lächeln. Ich war sicher es wirkte eher wie eine Grimasse.
„Du kennst mich zu gut.“ Es war eine Feststellung, die die schmerzhafte Wahrheit nur allzu deutlich in den Raum stellte.
„Schon immer.“ Antwortete sie und ein Lächeln legte sich um ihre Lippen. Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare.
„Ich bin erschöpft Alya.“ Meine Stimme war leise und ernst geworden. „Ich hab keine Kraft mehr.“ Sie wich meinem Blick aus. „Du hast sie mir genommen.“
„Cane-“
„Ich brauche dich Alya!“ Meine Stimme war so leise und nach Hilfe flehend, dass ich vor mir selbst erschrak. Das hatte nichts mit dem Mann zu tun, der ich gewesen war.
„Cane-“
„Ich bitte dich mir noch eine Chance zu geben!“
Sie hob ihren Blick und sah mich an. „Ich werde heiraten Cane.“
Ich schloss meine Augen und presste zwischen meinen Zähnen hervor: „Das weiß ich, aber danke dass du es noch einmal erwähnst!“
„Das tue ich damit du verstehst!“ erwiderte sie und eine Spur Verzweiflung klang aus ihre Stimme heraus. „Denn das willst du anscheinend nicht! Ich heirate Cane! Du weißt was das bedeutet! Ich kann doch jetzt keinen Rückzieher machen! Nicht für dich!“
Meine Augen weiteten sich, doch sie senkte ihren Blick und fuhr leise fort. „Nicht für einen Mann wie dich. Woher weiß ich, dass du zu mir stehen wirst!“
„Das werde-“
Sie schüttelte ihren Kopf. „Gib keine Versprechen, die du nicht hältst!“ Und wir verstummten beide angesichts des zu vertrauten Satzes. Schuld brannte sich wie heißes Feuer durch meinen Körper.
„Alya, ich wünschte ich könnte die Vergangenheit ungeschehen machen.“
„Nein, Cane, ich gebe dir keine Schuld. Wir sind beide verantwortlich für unsere Fehler! Und genau deswegen will ich uns diesmal die Schmerzen ersparen.“ Sie sah mich an und es lag diese Ehrlichkeit in ihrem Blick, die mir so unendlich viel Angst machte.
„Du willst mich immer nur dann haben wenn du mich nicht haben kannst, verstehst du Cane. Und ich kann das nicht mehr. Ich kann nicht länger auf dich warten.“ Und als sie mir in die Augen sah, erkannte ich all den Schmerz, all das Leid, das ich ihr zugefügt hatte und ich hatte mich noch nie in meinem Leben elender gefühlt. Weil ich wusste, dass sie Recht hatte und ich nichts sagen konnte, das es besser machen würde. Weil ich Schuld war, weil ich feige gewesen war und egoistisch. Und weil sie mir all wir haben dieses Spiel zu oft gespielt. Manchmal habe ich das Gefühl unser Leben ist nichts weiter als eine Aneinanderreihung von Abschieden.“ Sie klang so kraftlos als sie das sagte, so mutlos und ich wusste, dasdie Kraft damit raubte, mich ihr entgegenzusetzen, all die Argumente zerschlug, die ich mir überlegt hatte. Weil sie mir mit einem Satz klar machte, dass ich kein Recht mehr hatte, sie um etwas zu bitten.
Sie trat näher an mich heran und sah mir in die Augen.
„Weißt du Cane, s sie aufgegeben hatte.
„Und jetzt bitte ich dich Cane, ich bitte dich, geh! Geh, weil ich die Kraft nicht habe! Weil ich nicht gehen kann! Weil alles in mir schreit bei dir zu bleiben, und ich doch weiß was dann passiert. Bitte, Cane, erspar mir diesen Schmerz und verlass mich!“
„Aber-“ doch sie flehte mich aus ihren Augen an, denen ich nie einen Wunsch abschlagen konnte und ich wusste, dass es nichts mehr gab, das ich noch sagen könnte, nichts mehr um sie umzustimmen und mir wurde klar, dass ich gehen musste. Dass ich ihr diesen Wunsch erfüllen musste, weil sie immer die Starke gewesen war und es jetzt einmal an mir war Stärke zu zeigen.
Und ich ging. Ich ging und ließ sie zurück. Ich ging und hatte doch das Gefühl der Verlassene zu sein. Weil ich kein Recht mehr auf sie hatte, kein Recht mehr auf ihre Nähe, kein Recht mehr auf nur einen winzigen Augenblick.

Ich irrte ziellos durch London, nicht wissend wohin ich sollte oder wo ich hingehörte. Mein Herz pochte so schmerzhaft in meiner Brust, dass ich es am liebsten herausgerissen hätte. Ich war blind, taub, geschlagen, ich war einfach hilflos. Tränen sammelten sich in meinen Augen und nur der Trotz und mein Stolz hinderten sie daran mein Gesicht herunter zufließen. Ich stolperte in irgendeine Seitengasse, achtete gar nicht erst darauf ob mich jemand sah und apparierte nach Hause. Ich sehnte mich nach dem Menschen, der mich am besten kannte. Der immer für mich da gewesen ist und immer sein wird, den Menschen, der mich liebte, trotz aller meiner Fehler. Ich sehnte mich nach Tonks.
Die Wohnung war still, als ich ankam. Ich blieb einen Augenblick stehen und lauschte in die Dunkelheit hinein. Nichts. Ich runzelte die Stirn. Dann zog ich meinen Zauberstab. Tonks müsste längst hier sein. Als ich am Spiegel vorbei trat, erschrak ich vor meinem eigenen Spiegelbild. Ich sah müde aus. Tiefe Schatten lagen unter meinen Augen, die Haare waren spröde und ungepflegt. Ich erhellte die Wohnung und sah mich langsam um. Es war niemand hier. Und auf einmal erfüllte mich unglaubliche Leere. Tonks war nicht nach Hause gekehrt. Und jetzt konnten die Tränen fließen. Meine Kraft verließ mich und all die Anspannung entlud sich in erschöpften Tränen, die stumm meine Wangen herabflossen. Es war die Einsamkeit, die ich immer gefürchtet hatte und der Schmerz, die mich jetzt zusammensacken ließen.

Ich wusste nicht wie spät es war als mich ein leises Geräusch aus dem unruhigen Schlaf fahren ließ. Ich war sofort hellwach. Die Tür knarrte und eine Gestalt schob sich in den Flur.
„Cane?“ und da stand sie endlich.
„Dora.“ Erwiderte ich. Wir starrten uns einen Moment lang an, dann umarmte sie mich vorsichtig.
„Ich habe mir solche Sorgen gemacht.“ Flüsterte sie an meine Schulter gedrückt.
Ich erwiderte nichts und drückte sie nur fester an mich.
„Wo warst du?“ fragte sie und stemmte sich mit Gewalt etwas weg von mir.
Ich zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. „Wo warst du?“ fragte ich stattdessen.
Sie lächelte matt. „Ich war zuhause. Bei Mum und Dad.“
Sie sah mich kritisch an und fragte mit einem leisen Vorwurf in der Stimme. „Was hast du dir nur gedacht? Ich war krank vor Angst.“
„Es tut mir Leid.“ Erwiderte ich ehrlich und befreite mich aus ihren Armen. Müde sank ich aufs Sofa zurück und fuhr mir durch die Haare.
„Ich musste einfach raus.“
Sie sah mich lange an, dann seufzte sie und ließ sich mir gegenüber nieder. „Alya.“
Mein Kopf fuhr mit einem Ruck nach oben und ich funkelte sie aus glühenden Augen an.
„Was?“
Sie lächelte tatsächlich sanft und rieb sich über die schmerzenden Knie. „Ich kenne dich Cane. Und es ist wirklich offensichtlich.“ Sie machte eine kurze Pause. „Und... nun ja... es gehen einige Gerüchte im Ministerium herum. Angeblich wart ihr nicht gerade unauffällig. Was hat es mit einem Kuss mitten in der Eingangshalle auf sich?“
Meine Augen weiteten sich. Das hatte ich ganz vergessen. „Nichts.“ Erwiderte ich vergebens.
„Dachte ich mir.“ Erwiderte sie knapp und grinste unterdrückt. „Kingsley ist wirklich wütend. Ich konnte ihn beruhigen, alle Wogen glätten und die Gerüchte zum Teufel scheren. Aber du wirst dich dringend bei ihm melden müssen – und ihm einiges erklären!“
Ich stöhnte unterdrückt und sie lachte leise.
Wir wurden für einen Moment leise und die Stille der Nacht senkte sich über uns.
Ich konnte ihre hellen Augen auf mir spüren und sah sie nicht an.
„Du weißt du musst nicht mit mir reden, aber es könnte vielleicht helfen...“ ließ sie die Aussage im Raum stehen.
„Ich weiß.“ Flüsterte ich. „Ich will nur nicht, dass du da mit hinein gezogen wirst!“
„Cane! Ich- Du weißt, du bist meine Familie! Und ich sage das nicht weil wir auf irgendeine Weise verwandt sind, sondern weil du mir mehr bedeutest, als es irgendjemand meines Blutes je könnte!“ Ihre braunen Augen strahlten mich in der Dunkelheit an und mir wurde klar, dass sie Recht hatte.
„Du bist auch meine Familie.“ Erwiderte ich leise und sie lächelte.
„Ich war bei Alya. Ich- ich wollte sie einfach zurück...“ sie sah mich stumm an, doch in ihren Augen konnte ich die Überraschung sehen. „Und sie hat mir all diese schrecklichen Dinge an den Kopf geworfen: Dass ich sie nur haben wolle, wenn ich sie nicht haben könnte. Und das Schlimmste ist, dass sie irgendwie Recht hat. Ich hätte früher kommen müssen, ich hätte für sie da sein müssen, ich hätte ihr schon damals sagen müssen, was ich fühle. Und jetzt...“ Ich seufzte tief auf und schloss meine Augen. „Wird sie heiraten.“
Tonks japste kurz vor Überraschung auf und sah mich mit großen Augen an. „Was? Wen?“
„Ja, ich-“ ich hielt inne und sah sie an. „Ich weiß es nicht!“
„Was?“ sie sah mich irritiert an.
„Ich weiß nicht wer es ist!“ Ich suchte fieberhaft in meinem Kopf nach einem Namen, doch mir fiel keiner ein. Sie hatte ihn nicht erwähnt.
„Aber“ versuchte Tonks es erneut. „Ich meine, warum?“
Ich war aufgesprungen. „Sie hat mir nie gesagt wen sie heiratet!“ fuhr ich wütend aus. Sie wartete still ab, bis ich mich beruhigte und wieder stehen blieb.
„Spielt das denn eine Rolle?“ ihre Stimme war ruhig und mir wurde klar, dass sie Recht hatte.
Ich starrte sie an, dann sackte ich wieder in mich zusammen. „Nein.“
Wir schwiegen eine Weile bis sie die Stille mit leiser, vorsichtiger Stimme unterbrach.
„Ist es vielleicht nicht besser so? Und lass mich bitte ausreden!“ Ich hatte gerade zum protestieren ansetzen wollen. „Ich meine, du konntest nie mit der Sache abschließen, sie war immer in deinem Kopf, und vielleicht würde es ewig so weitergehen. Möglicherweise hilft dir ja jetzt die Tatsache, dass sie bald verheiratet ist, sie zu vergessen.“
„Möglich.“ Antwortete ich. Ich dachte über Tonks Worte nach. Vielleicht hatte sie Recht. Ich würde nie mit Alya abschließen können, dafür ist zuviel passiert und nie geklärt worden. Vielleicht könnte ich jetzt endlich zur Ruhe kommen, wenn auch sie endlich ihren Frieden gefunden hatte. Aber...
„Ich will sie nicht vergessen!“
„Was?“ Tonks sah mich überrascht an.
Ich wiederholte meine Worte, fester diesmal. „Ich will sie nicht vergessen. Ich will nicht, dass es vorbei ist. Ich liebe sie. Ich liebe sie bedingungslos und das ist mir erst klar geworden als wir im Ministerium saßen und sie sich Kingsleys Verhör unterziehen musste. Mir ist es egal, was sie für eine Vergangenheit hat, oder mit welchen Leuten sie sich trifft, ich will nur, dass ihre Zukunft mir gehört!“
Tonks sah mich nach meinen Worten stumm an, dann erwiderte sie leise.
„Dann sag es ihr.“
„Ich weiß nicht was ich noch tun soll. Sie will mich nicht mehr sehen und nach allem was vorgefallen ist, kann ich das auch verstehen.“
Tonks schwieg lange und sah nachdenklich aus dem Fenster.
„Ich weiß nicht was ich dir sagen kann, Cane. Ich...ich vertraue Alya nicht, wenn ich ehrlich bin und das habe ich nie. Sie ist mir zu sehr mit den falschen Leuten befreundet und von ihrer Familie will ich gar nicht erst anfangen. Mein Gefühl als Auror sagt mir von ihr lieber die Finger zu lassen...Aber mein Gefühl als Freund sagt mir, dass ich dir helfen werde, egal auf welche Art. Du wirst immer auf mich zählen können.“ Sie stand auf und ihre Stimme wurde leise. „Ich möchte dich nicht verlieren Cane. Du bist manchmal das einzige was mir bleibt in diesen Tagen.“
„Du wirst mich nicht verlieren.“ Erwiderte ich sanft, doch ich konnte in ihren Augen die Zweifel lesen und wusste nichts, das ich sagen könnte um sie zu zerstreuen.
„Gute Nacht.“ Sie drückte meinen Arm freundschaftlich, dann verschwand sie in ihr Zimmer. Ich sah ihr hinterher und füllte mich einsamer und hilfloser als zuvor.


Als ich am nächsten Morgen aufwachte, erfüllte mich das erste Mal seit Tagen Klarheit. Der pochende Schmerz in meiner Brust war nicht schwächer geworden, aber etwas trieb mich an. Die Entscheidung war noch nicht gefallen.
Als ich aus meinem Zimmer ging, fiel mir auf, dass Tonks nicht mehr hier war. Ich runzelte meine Stirn und versuchte die nagende Besorgnis in mir zu ignorieren. Zu erst einmal musste ich wieder ein Mensch werden. Duschen, Rasieren, Haare schneiden war fällig. Und mit einem Mal fiel mir ein, was ich tun würde. Ich packte meinen Mantel und apparierte mit noch feuchtem Haar direkt zum Anwesen der Gyllens. Ich konnte die Schutzzauber ohne Mühe passieren und klopfte an die Tür. Lange geschah nichts, dann, gerade als ich mich wieder abwenden wollte, öffnete sich die Tür und eine erschöpfte, aber strahlende Sarah sah mich überrascht an.
„Cane?“
„Hey.“ Ich gab ihr einen kurzen Kuss auf die Wange und trat ein. „Ich dachte ich schaue mal wieder vorbei.“ Ich blickte auf ihren riesigen Bauch herab. „Du siehst toll aus!“
Sie lachte glücklich. „Danke, kann ich dir leider nicht zurückgeben. Deine Haare müssen dringend geschnitten werden.“
Ich sah sie treuherzig an. „Ein Grund warum ich hier bin...“
Sie lachte nur lauter und erwiderte. „Komm mit.“
In all den Hogwartsjahren war Sarah zu einem Experten in Haarzaubern geworden. Wir alle hatten Model spielen müssen und waren so manches Mal eher unglücklich mit den Resultaten gewesen, bis Tonks sich bereiterklärte Opfer zu spielen, wenn Sarah etwas Neues ausprobierte. Mit der Zeit war sie allerdings ein wahres Genie geworden und beherrschte die Schere perfekt. Meine, von den Mädchen heiß geliebte Frisur stammte aus ihrem Zauberstab.
„Setz dich.“ Ich ließ mich auf einem Stuhl nieder und sah sie an. „Wo ist Jack?“
„Arbeitet.“ Antwortet sie abgelenkt. Sie kniff die Augen zusammen und fasste durch meine Haare. „Hm.“ Sie strich ein paar Haare zur Seite, hob sie an und seufzte.
„Er ist ein wenig gestresst.“ Ich konnte die Traurigkeit aus ihren Worten hören und hielt ihre Hand kurz fest.
„Alles okay bei euch?“ Sie sah mich an und ich konnte ihr Zögern erkennen, doch dann nickte sie schwach.
„Ja, es ist nur...wir haben uns gestritten. Vorgestern Abend. Er war so sauer und ist gegangen.“
Ich starrte sie an. „Aber-“
Sie schüttelte den Kopf. „Das wird schon. Lieber kurz oder lang?“
Ich musste irritiert ausgesehen haben, denn sie lachte kurz und deutete auf meine Haare.
„Ach so. Lieber nicht zu kurz.“
Sie nickte und murmelte etwas. Eine Schere machte sich an meinen Haaren zu schaffen.
„Was ist passiert?“ fragte ich ernst.
Sie schwieg, doch ich konnte aus ihrem angestrengten Blick den Kummer lesen, der ihr der Streit mit Jack gebracht hatte.
„Er kam nach Hause, eines Tages-“ sie musste nicht erwähnen welcher Tag es war, ich wusste es auch so. „und...“ sie zuckte mit den Schultern. „er war völlig außer sich. Wollte, dass ich meine Sachen packe und verschwinde.“ Sie schnaubte kurz. „Als ob ich das je tun würde! Er konnte sich überhaupt nicht beruhigen, es hat ewig gedauert bis ich einigermaßen verstanden habe, was los war.“
Ich konnte es mir vorstellen: Ein Jack, außer sich vor Sorge um seine geliebte Frau und ihr ungeborenes Kind. Ich sah ihn direkt vor mir, die weit aufgerissenen blauen Augen, mit dieser Angst in ihnen, die nur geliebte Menschen verursachen konnte.
„Er ist richtig ausgerastet, als ich ihm gesagt habe, dass ich nirgends hingehen würde.“ Sie schwieg für eine Sekunde. „Nicht ohne ihn.“ Sie atmete lange aus. „Ich habe ihm versucht zu erklären, aber... er wollte nicht hören.“ Zum ersten Mal sah sie mich direkt an und ich versuchte ihr mit meinem Blick Beistand zu geben, doch sie wandte ihre Augen rasch wieder ab. Ich hatte die Tränen in ihnen dennoch bemerkt. Ein Kloß machte sich in meinem Hals bemerkbar.
„Er...er hat mich angeschrieen.“ Ihre Stimme war leise geworden. „Das hat er noch nie getan.“ Ihre Stimme versagte und ich fasste vorsichtig nach ihrer Hand und drückte sie sanft. Ein schwaches Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. „Ich weiß ja, dass er nur wegen uns“, sie strich sanft über ihren Bauch, „so außer sich war, aber...“ ihre blauen Augen trafen meine für den Bruchteil einer Sekunde und ich wusste was sie sagen würde. „Ich hatte Angst.“ Eine Träne ran ihre Wange herab und sie wandte ihr Gesicht ab.
„So, fertig.“ Ihre Stimme war merkwürdig hoch und stockend und ich machte einen Schritt auf sie zu.
„Sarah.“ Sie wich meinem Blick aus, doch ich zog sie einfach in eine Umarmung und nach kurzer Zeit spürte ich wie sie vorsichtig sie erwiderte.
„Du weißt, er wird sich dafür hassen.“ Flüsterte ich in ihr Haar hinein.
Sie schluchzte und ich spürte ihr Nicken an meiner Brust.
„Er ist einfach abgehauen.“ Ihre Stimme war nur noch ein Schluchzen. „Und nicht wieder gekommen. Und ich vermisse ihn so. Ich kann doch nicht schlafen ohne ihn. Ich kann nicht...Ich habe solche Angst!“ Ich drückte sie wortlos fester an mich und spürte wie die Tränen mein T-Shirt benetzte, aber es kümmerte mich nicht.
„Es wird alles wieder gut, Sarah, hörst du? Es wird alles wieder gut.“
Wir standen lange so da und ich hielt sie einfach nur fest, weil ich wusste, dass es das einzig richtige in diesem Moment gewesen ist. Nach endlos langer Zeit spürte ich wie sie sich sanft von mir löste. Ihre Augen waren gerötet von den Tränen und ich strich ihr beruhigend übers Haar.
Sie lächelte schwach und strich sich die Tränen aus den Augen.
„Tut mir Leid Cane, ich bin einfach nicht ich selbst ohne ihn.“ Und ich wusste genau was sie meinte.
Sie setzte sich auf den Stuhl und starrte ins Leere. „Ich dachte wirklich nicht, dass ich das jemals sagen würde, aber ich kann nicht mehr ohne ihn leben.“ Sie lachte kurz auf und sah mich an. „Wer hätte schon gedacht dass wir heiraten, Kinder kriegen,...damals in Hogwarts.“ Sie schüttelte den Kopf.
„Ich.“ Antwortete ich leise. „Manche Menschen sind einfach für einander bestimmt. Und dass ihr euch schon in Hogwarts gefunden habt, macht die Sache doch noch schöner. Viele Menschen würden sich ein so großes Glück, wie das, das euch beiden widerfahren ist, nur wünschen!“
Sie sah mich eine Weile an, dann nickte sie. „Danke Cane.“
Sie zögerte einen Moment, dann lächelte sie. „Weißt du, früher, habe ich nie verstanden was für ein toller Kerl du bist, ich habe dich immer nur als Heißsporn und Frauenheld gesehen, aber du bist mir so sehr ans Herz gewachsen und ich hoffe so sehr für dich, dass sich alles zum Guten wendet.“ Und in ihren Augen konnte ich lesen, was sie damit meinte und ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie schon immer sehr viel mehr verstanden hatte, als sie zugab.
Ich lächelte schwach und stand auf.
„Pass auf dich auf, ja? Da draußen tobt etwas über das wir keine Kontrolle haben!“
Sie schwieg eine Weile und starrte hinaus. „Dann ist es also wahr? Der Krieg ist zurück?“
Ich blieb stumm und das war Antwort genug. Ihre Stimme war leise, ängstlich als sie antwortete. „Ich habe es mir gedacht- gefürchtet. Jack hat so etwas gesagt und er... er sagte, er wolle helfen.“ Ihre blauen Augen durchbohrten mich. „Cane, du kennst ihn und... könntest du bitte auf ihn aufpassen? Ich weiß, ich kann ihn nicht abhalten, wenn er kämpfen will, aber ich könnte es nicht ertragen, wenn er...“ Ihre Stimme brach ab. „Ich kann ihn nicht zwingen, aber ich habe so große Angst, dass er mich alleine lässt.“
Ich war auf sie zugetreten und legte ihr beschwichtigend die Hand auf die Schulter. Sie sah riesig aus ihm Vergleich zu ihrer kleinen und gerade so zerbrechlichen Gestalt.
„Er wird zurückkommen Ich passe auf ihn auf! Ich verspreche es!“
Sie versuchte zu lächeln, doch es wollte ihr nicht so ganz gelingen. „Weißt du, in Zeiten wie diesen wünschte ich so sehr, wir wären wie früher. Ich wünschte so sehr, wir wären wieder alle zusammen. Wie damals in Hogwarts. Nichts konnte uns auseinander bringen. Wir dachten wir wären unbesiegbar.“
„Ja.“ Ich lächelte traurig. „Das waren wir.“
„Das können wir noch sein!“ sagte sie leise und mit einem aufmunternden Lächeln. Ich nickte schwer und versuchte mich an einem Lächeln.
Als ich mich umdrehte wusste ich was sie meinte. Wir brauchten uns. Und wir würden uns bald mehr brauchen denn je zuvor.


Ich musste nicht lange überlegen, wohin ich wollte, als ich das Anwesen verlassen hatte. Noch im Gehen drehte ich mich und apparierte von der Stelle weg. Ich wusste wo ich suchen musste.
Mein Weg führte mich nach Greenwich. Es war gerade Mittag geworden und die Leute strömten aus ihren Büros in die Mittagspause. Ich schob mich durch die Menge und bog in eine kleine Seitengasse. Das Schild, an dem ich stehen blieb, war alt und verrostet, aber die kleine Bar strahlte noch immer in ihrem alten Glanz. Ich musste mich nicht lang umsehen. Es waren nur wenige Leute in der Bar und Jacks Blondschopf stach aus der Menge heraus. Heute jedoch begrüßte er mich nicht mit seinem strahlenden Lächeln und den leuchtenden Augen. Er blieb sitzen und bewegte sich nicht als ich mich neben ihm niederließ. Trübsinnig starrte er in sein Glas und mir wurde klar, dass es wohl nicht sein erstes Bier heute war. Ich seufzte innerlich und winkte dem Barkeeper. Er nickte und werkelte an der Zapfanlage herum.
„Hey Jack.“ Begrüßte ich meinen alten Schulfreund und lehnte mich an den Tresen.
Er sah mich nicht an und brummte nur irgendetwas. Der Barmann schob mir mein Bier rüber.
„Danke.“ Ich nickte ihm zu und warf etwas Geld hinüber.
„Prost?“ Ich sah ihn an und nach kurzem Zögern hob er seinen Blick. Er sah schlimm aus. Seine Augen waren gerötet, die Wangen voller Bartstoppeln und die Augen voller Erschöpfung.
„Was machst du hier?“ seine Stimme war rau und kratzig.
Hier würde ich mit falscher Freundlichkeit nicht weit kommen.
„Jack, was tust du hier?“ Ich machte eine kurze Pause. „Warum bist du nicht bei Sarah?“
Bei der Erwähnung ihres Namens kam Leben in ihn.
„Was ist mit ihr?“ Etwas Gehetztes trat in seinen Blick.
Ich zögerte kurz und überlegte meine Antwort gut. „Sag du es mir.“
Er starrte mich einige Sekunden lang an, dann sackte er in sich zusammen.
„Ich habe es vermasselt.“ er wischte sich die Haare aus der Stirn. „Ich kann ihr nicht mehr in die Augen sehen...ich...“ er verstummte.
Ich legte ihm die Hand auf die Schulter und drückte sie sanft.
„Glaubst du wirklich, hier zu versumpfen macht es besser?“
Er schüttelte den Kopf. „Nein, natürlich nicht.“ Seine Stimme war rau und ärgerlich, er war wütend auf sich selbst.
„Aber du verstehst es nicht. Wir haben – wir haben Krieg!“ er sprach das Wort so leise, als traue er sich nicht den Gedanken fest auszusprechen. „Wir können doch kein Kind groß ziehen!“ Er schüttelte abermals den Kopf. „Ich kann das nicht! Ich kann mich nicht zuhause verstecken während ihr...“
Ich unterbrach ihn brüsk. „Das musst du auch nicht! Aber die Verantwortung die du trägst, Jack, ist viel größer, als die die du diesem Krieg schuldest! Du bekommst ein Kind! Ihr bekommt ein Kind!“ Ich sah ihn eindringlich an. „Der Jack, den ich kenne, würde seine Frau niemals im Stich lassen!“ Und ich setzte leise und mit Nachdruck hinzu. „Sarah braucht dich!“
Sein Blick war glasig geworden. „Sarah...“ flüsterte er. „Sie wird mich hassen!“
Ich musste beinahe lächeln. „Das tut sie nicht und das weißt du!“
Er wollte protestieren, doch ich hob meine Hand. „Ihr zwei gehört zusammen. Das war schon immer so und wird immer so sein! Und jetzt bitte ich dich, reiß dich zusammen und geh zu ihr zurück! Oder muss ich dir erst eine Tracht Prügel androhen?“ Er starrte mich einen Augenblick lang an, dann grinste er. Es veränderte sein Gesicht sofort. Mit einem Mal saß wieder der sechzehnjährige Schuljunge vor mir, der nur Quidditch, Mädchen und Spaß im Kopf hatte. Und der sein Mädchen schon damals abgöttisch geliebt hatte.
„Seit wann bist du eigentlich zum Beziehungsratgeber geworden?“
Ich musste lachen und nahm einen tiefen Schluck. „Zeiten ändern sich...“
Das Lächeln verschwand allmählich aus seinem Gesicht.
„Weißt du, ich will kein Zuschauer sein, wenn es losgeht. Ich kann euch doch nicht kämpfen lassen und selbst untätig bleiben.“
„Das verlangt auch niemand von dir.“ Erwiderte ich leise und fuhr rasch fort bevor er protestieren konnte. „Aber du hast jetzt Familie Jack. Und die sollte immer deine höchste Priorität sein! Lass andere die Helden spielen.“
Er senkte den Blick. „Du hast Recht.“
„Immer.“ Entgegnete ich mit einem breiten Grinsen auf den Lippen.
Er fuhr sich nervös durch die Haare. „Ich weiß auch nicht was los war...Ich bin wohl in Panik geraten und...es war einfach alles zu viel auf einmal.“
„Hauptsache ist, du gehst jetzt endlich zu ihr zurück!“
„Das werde ich, Mann!“ er ließ sein Bier stehen und stand auf. Er hielt noch einmal inne und sah mich nachdenklich an.
„Danke, Cane, für alles!“
Ich nickte nur schwach.
„Wirklich, ich weiß nicht, wie...Wenn ich je etwas für dich tun kann...“
Und ich war so kurz davor ihm endlich alles zu erzählen, weil ich irgendwie wusste, dass er es verstehen würde, aber jetzt war nicht die Zeit. Ich schüttelte den Kopf.
„Ist schon okay.“
Und mit einem letzten dankbaren Nicken verschwand er. Ich wandte mich seufzend wieder der Bar zu.
„Noch einen, bitte!“ Es würde ein langer, einsamer Abend werden.


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