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Fanfiction

Sternenkinder - Manchmal ist Liebe nicht genug

von Prongs*Padfoot

So, zwar nicht ganz zum ende der ferien, aber hat trotzdem nicht so lange gedauert!ich hoffe ihr seid stolz auf mich, ich bin es nämlich!;-)
ich wünsche erstmal allen kommischreibern(und auch allen anderen) ein gutes neues jahr!hoffe ihr hattet alle schöne ferien, meine waren jedenfalls erholsam!:-)
nun denn, wünsche ich euch viel spaß beim neuen chap, es wird ereignisreich...
für euch treue leser!



Im Nachhinein betrachtet war es wohl der Tag, der die Entscheidung sich für immer auf eine Seite zu schlagen für viele Menschen gefällt hat. Er stellte die Weichen der Zauberergesellschaft auf Krieg und das Schicksal so vieler Zauberer auf Messers Schneide. Ich werde mich ewig daran erinnern, an jede einzelne Sekunde, weil er so viel Schmerz vorhersagte und weil er mein Leben für immer veränderte. Sicher wird er für viele nur ein Tag von vielen grausamen, die der Krieg mit sich brachte, bleiben, doch für mich wird er immer der Tag sein, der alles zum Kippen brachte. Der eine Mauer zum Einsturz brachte und eine Welle in Bewegung setzte, die ich nicht aufhalten konnte.

Dora war erst einen Tag später wieder aufgetaucht, mit deutlich besserer Laune, aber eindeutig noch nicht bereit über meinen Fauxpas hinweg zusehen. Ich konnte es ihr nicht übel nehmen.

„Kommst du später zum Essen?“ die Frage hing im Raum, wie ein Eindringling in der Stille, die so unerbittlich zwischen uns geherrscht hatte. Ich sah auf, überrascht von ihrem ersten Schritt.
„Natürlich, das habe ich doch gesagt.“
Sie nickte knapp und bewegte sich zum Ausgang. „Gut, ich geh dann, will noch bei Sirius vorbeischauen.“
Ich schwieg, doch bevor sie komplett aus der Tür verschwinden konnte entgegnete ich leise: „Hör zu, es tut mir Leid, okay?! Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll, außer meiner Entschuldigung.“ ich verstummte. Sie drehte sich noch einmal um, dann murmelte sie: „Bis später Cane.“ Und ging.


Erst als sie zwei Stunden später überraschender Weise noch einmal in unsere Wohnung zurückkehrte, wendete sich das Blatt.

Ich hörte ihre Schritte, bevor sie zu mir sprach und irgendwie wusste ich, dass sie mit Remus geredet hatte. Sie wäre sonst nicht wieder gekommen.
„Warum hast du mir nicht gesagt, dass du dich bei ihm entschuldigt hast?“ fragte sie leise. Ich wandte mich unbehaglich auf dem Sofa und zuckte mit den Schultern. Sie sah mich an und lächelte das erste mal seit unserem Streit wieder. „Du ist ein solcher Sturschädel Cane Black!“
Ich grinste. „Und du erst Nymphadora!“
Sie funkelte mich böse an und lachte dann. Ich stand auf und nahm sie in die Arme.
„Danke.“ Nuschelte sie an meine Brust und hielt mich fest. Und als wir so dastanden und ich sie festhielt, wurde mir klar, dass es egal war ob man verwandt war oder nicht. Familie war so viel mehr als nur das Blut in unseren Adern.
„Lass uns nie wieder streiten, ja?!“ flüsterte sie ohne ihren Griff um mich zu lösen. Ich strich ihr beruhigend übers das lange dunkle Haar und lächelte sanft.
„Nie wieder.“ Antwortete ich. „Vielleicht wenn wir alt und grau sind und uns um unseren Lieblingsschaukelstuhl streiten.“ Fügte ich dann grinsend hinzu und nahm den liebevollen Knuff in meine Seite lachend hin.
Wie oft würde ich mir Jahre später wünschen, dass sich der letzte Teil wirklich erfüllt hätte.


Zwei Tage nach den Feiertagen, passierte dann das, was beinahe die gesamte Zauberergesellschaft auf den Kopf stellte: Der Massenausbruch aus Askaban.
Ich erinnerte mich noch gut an die Zeit als mein Vater ausgebrochen war, doch all die Panik und Hysterie war nichts im Vergleich zu dem Sturm, der ausbrach, als die Öffentlichkeit von dem Ausbruch der Menschen erfuhr, die so viele Leben auf grausame Weise zerstört hatten.
Ich trank gerade meinen Frühstückskaffee, als eine Eule die erschreckende Nachricht überbrachte.
Ich spuckte beinahe meinen gesamten Kaffee über die Zeitung.
„Cane? Was ist los? Du schaust so-“ Tonks war aus dem Zimmer gekommen und beugte sich über mich um die Zeitung zu lesen. „Oh mein...“
Als ich in ihre Augen blickte, konnte ich dieselbe Angst und denselben Schrecken in ihnen lesen, die ich selbst fühlte. Wie erstarrt standen wir beide da, nicht fähig etwas zu unternehmen.
Mit einem Mal kam Leben in uns beide. Ich sprang auf und Tonks eilte zurück in ihr Zimmer um ihren Mantel zu holen.
„Wir müssen sofort ins Ministerium! Es wird die Hölle los sein!“ rief sie mir zu, als ich eilig das Geschirr in die Spüle zauberte. Mit einem Schlenker meines Zauberstabs war ich fertig angezogen.
„Was ist mir Sirius und Remus?“ rief ich ihr hinterher.
„Die werden schon Bescheid wissen, wir müssen zuerst ins Ministerium, Kingsley wird unsere Hilfe dringend brauchen!“ Sie erschien in der Tür und hielt einen Moment inne.
Wir sahen uns an.
„Jetzt wird niemand mehr sagen können, er sei nicht zurück.“ Sagte sie leise. Die Worte standen im Raum als hätte sie geschrieen.
„Nein.“ Ich schüttelte den Kopf.
„Sie werden Fudge die Hölle heiß machen!“ sie grinste böse.
„Ja.“ Ich erwiderte ihr Lächeln. Zeitgleich marschierten wir auf die Tür zu.
Bevor wir apparierten sah sie mich noch einmal ernst an und hielt mich am Ärmel fest.
„Jetzt geht es richtig los, nicht wahr.“ Ich erwiderte ihren Blick ehrlich.
„Ja, ich denke das wird es.“
„Dann bin froh, dass du bei mir bist!“ erwiderte sie und apparierte davon. Ich folgte ihr auf dem Fuße.

Im Ministerium war wirklich die Hölle los. Tausenden von Eulen, so hatte es den Anschien, flatterten durch die Lüfte, Memos, aufgeregte Zauberer an jeder Ecke.
„Oh Gott...“ murmelte Tonks, als wir den Eingangsbereich durchquerten.
„Komm schon.“ Ich zog sie hinter mir her, drängelte mich an Mitarbeitern vorbei und schob uns in Richtung Aufzug zu unserem Stockwerk.
„Cane, hast du es gelesen?“ rief da ein Kollege von Jack aus der Menge.
Ich nickte knapp und eilte weiter. Bloß jetzt mit niemandem reden.
„Cane?“ die Stimme ließ mich innehalten. „Dora?“ Wir warfen uns einen angsterfüllten Blick zu, dann blieben wir stehen.
Jack kam auf uns zu gerannt. Außer Atem blieb er vor uns stehen und sah uns fragend an. Ich wünschte so sehr, ich könnte die Angst in seinen Augen lindern.
„Ich habe gehofft euch zu sehen!“ Nun, das konnte ich nicht erwidern. „Ist es wahr?“
Wir warfen uns erneut einen Blick zu. Nervosität lag in ihrem Blick, als ich Dora fragend ansah.
„Hör zu, Jack-“ versuchte sie, doch er unterbrach sie sofort.
„Also stimmt es.“ Er klang niedergeschlagen, als wären wir seine einzige Hoffnung gewesen, das Unvermeidliche würde nicht eintreffen.
„Es tut mir Leid.“ Murmelte ich und griff beruhigend nach seinem Arm. „Sie, sie verkaufen es, als wäre es wegen Black...“ er beachtete mein Zusammenzucken nicht, realisierte es in diesem Moment nicht einmal.
Er hob seinen Kopf. Als ich in seine Augen blickte, wusste ich, dass er verstand.
„Oh Gott...“ er verstummte und sah uns fassungslos an.
„Wie lang wisst ihr es schon?“ Ich wand mich unbehaglich und warf Tonks einen Blick zu.
„Hör zu Jack. Wir können jetzt nicht reden, lass uns später darüber diskutieren-“ half sie uns aus der Pasche, doch Jack unterbrach sie abermals.
„Nein, ist schon okay.“
„Jack- hör mir zu-!“
Er trat einen Schritt zurück. „Sarah ist hochschwanger!“ flüsterte er wütend, in seinen Augen stand eine so unbändige Angst um seine Frau und sein ungeborenes Kind, dass ich fühlte, wie das schlechte Gewissen meinen Magen verkrampfen ließ.
„Jack!“ versuchte ich ihn zu beruhigen, doch er sackte in sich zusammen.
„Oh mein Gott, was soll ich nur tun?“
Tonks trat entschlossen einen Schritt nach vorne. „Jack, du wirst dich jetzt beruhigen und sofort nach Hause zu Sarah gehen, ja?! Kümmere dich um deine Frau, sie darf sich jetzt nicht aufregen!“
„Du hast Recht!“ mit einem Mal kam wieder Leben in ihn.
„Wir werden bei euch vorbei schauen, wenn sich die Lage hier beruhigt hat!“ versprach sie ihm und drückte ihn einmal kurz. „Komm jetzt!“ sagte sie zu mir und ich winkte Jack noch einmal bevor wir um die Ecke verschwanden.
„Oh mein Gott!“ murmelte ich entgeistert.
„Er hat Panik!“ erklärte Tonks ruhig neben mir. „Sarah bekommt bald ihr Baby. Es wird in einen Krieg hinein geboren, in dem es nicht erwünscht ist.“
Ich nickte stumm und wir gingen schweigend nebeneinander her. Als ich gerade in unser Büro einbiegen wollte, hielt sie mich noch einmal fest.
„Cane?“ ich sah sie fragend an.
„Sie war dabei, oder nicht?“ Ich musste sie nicht fragen, wen sie meinte. Ich nickte nur.
„Du weißt was jetzt passieren kann?!“
Ich nickte wieder. „Du musst deine Gefühle für Alya aus dem Spiel lassen, verstehst du?“
Ihre braunen Augen sahen mich besorgt an. „Ich bin mir nicht sicher, ob du das kannst.“ Murmelte sie, doch eine laute Stimme unterbrach unsere Unterhaltung.
„Tonks! Black, sofort kommen, ihr werdet gebraucht!“ Wir sahen uns noch einmal kurz an, dann traten wir unisono in unser Büro.
Es war, als wäre bereits hier der Krieg ausgebrochen. Kingsley stand mitten im Chaos und beorderte mich zu sich. Ich sah Dora noch einmal hilflos an, dann ließ ich sie zurück und eilte sofort zu ihm.
Er schlug die Tür hinter sich zu.
„Ihr wisst es?“ Ich nickte knapp. „Gut. Der Orden weiß Bescheid. Nymphadora wird mit Moody gehen. Ich brauch dich hier im Ministerium.“ Ich sah ihn missmutig an und er grinste leicht.
„Keine Sorge, hier ist die Hölle los. Fudge versucht verzweifelt die Leute zu beruhigen, aber niemand nimmt ihm die Märchen mehr ab.“ er gönnte sich einen kurzen Moment der Genugtuung, dann sah er mich wieder ernst an. „Dort draußen herrscht Panik. Ein paar dieser Leute waren genauso gefürchtet wie Voldemort selbst.“ Er schauderte kurz.
„Scrimgeour sendet Gruppen zu allen Verwandten der Entflohenen, aber er traut sich nicht an die hohen Tiere.“ Er schüttelte verärgert den Kopf. „Als ob wir nicht alle wüssten, dass die Malfoys oder Yaxleys da mit drinstecken. Nichtsdestotrotz haben wir einige Kandidaten.“ Er sah mich an. Und mir schwante Übles.
„Ich brauche dich als Leiter eines Kommandos. Du bist einer der wenigen, die mehr wissen, als die Anfänger, die Scrimgeour losschickt. Schnapp dir Patrick und Aaron und geh ins Mungo.“ Oh Gott ich wusste es. Das Schicksal musste mich hassen. „Alya Black arbeitet dort als leitende Heilerin für Fluchschäden. Sie ist die nichteheliche Tochter von den Lestranges.“
Er sah mich kurz an. „Nur die wenigsten wissen davon. Du wirst sie aber kennen. Sie war in deinem Jahrgang. Slytherin.“
Ich nickte knapp. Er blickte nachdenklich in eine Mappe. „Auch wenn sie fast nirgends als Tochter der beiden ausgegeben wird, ist sie als solche doch in Hogwarts vermerkt.“ Er hielt inne und las. „Sehr interessant. Laut Akte wurde sie von Geburt an von den McKinnons groß gezogen. Jegliche Nähe zu den Lestranges wurde abgebrochen. Ich möchte trotzdem, dass du sie holst. Man kann nie wissen.“
Mir brannten Tausend Fragen auf der Zunge, Fragen, auf die ich nie Antworten bekommen hatte, doch ich schluckte sie herunter und kehrte meinen Blick von dem Ordner, der so viele Geheimnisse enthielt, und wandte mich zum gehen.
Als ich aus dem Büro eilte, schenkte ich Patrick und Aaron nur einen Blick und bedeutete ihnen mir zu folgen. Sobald wir die Abteilung verlassen hatten, bombardierten sie mich mit Fragen.
„Wohin gehen wir?“
„Suchen wir die Geflohenen?“ Diese Frage musste ja von Aaron kommen. Neuling.
„Warum schickt Kingsley uns-“
„Ruhe!“ knurrte ich. Sie verstummten und ich warf ihnen einen Blick zu.
„Wir apparieren ins Mungo. Ich übernehme die Gespräche. Ihr haltet euch im Hintergrund. Unauffällig.“ Fügte ich mit einem Blick auf Aarons qietschgrünen Mantel hinzu. Er wurde rot und murmelte etwas von Geschenk.

Im Mungo herrschte beinahe so viel Betrieb wie im Ministerium. Ich sah mich kurz um, war den regen Trubel jedoch bereits gewohnt. Eine Hexe, mittleren Alters kam auf mich zugeeilt.
„Wir sind im Moment voll belegt, wenn sie sich bitte hier einreihen würden Mr.-“
„Black.“ Erwiderte ich knapp. „Wir kommen vom Ministerium und brauchen Miss Black.“
Sie sah mich mit großen Augen an. „Mr.- Miss Black?“
Ich nickte kurz und ignorierte Aarons Starren oder Patricks unterdrücktes Kichern.
„Aber das ist unmöglich. Miss Black ist eine wichtige Heilerin und wir brauchen zurzeit jeden Heiler, den wir haben. Tausende Unfallschäden heute-“ sie verstummte unter meinem eindringlichen Blick und wurde rot. „Natürlich.“ Murmelte sie und ließ uns passieren.
Ich bemerkte aus den Augenwinkeln wie Patrick Aaron etwas zuflüsterte und eilte nach oben.
„Dritter Stock-“
„Ich weiß wo, danke!“ erwiderte ich und ließ einfach weiter.
„Oh ja, natürlich.“
Als ich die letzten Treppen empor lief und um die Ecke bog, hörte ich mein Herz unerwünscht laut klopfen. Wie ein außer Kontrolle geratenes Etwas hämmerte es immer wieder gegen meine Brust und raubte mir die Luft zum Atmen. Oh Gott, lass sie nicht hier sein!
Ich wurde enttäuscht. Als ich sachte an ihre Tür klopfen wollte, bog sie gerade um die Ecke. Überrascht hielt sie inne, dann entdeckte sie Patrick und Aaron und ihre Augen weiteten sich für einen Moment. Wieder zu Schlitzen verengt kam sie näher.
„Was für eine –angenehme- Überraschung!“ begrüßte sie mich mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen.
Ich nickte kurz mit dem Kopf. Mein Herz wollte nicht auf mich hören.
„Was verschafft mir die zweifelhafte Ehre?“ Ich sah ihr nicht in die Augen. Alles nur das nicht.
„Du weißt warum wir hier sind. Kingsley bittet um deine Gesellschaft. Er will dir- ein paar Fragen stellen.“
„Ich wüsste nicht wieso. Hier ist heute die Hölle los, wie du dir vorstellen kannst. Lauter verrückt gewordene, die ihre lieben Mitmenschen verfluchen, weil sie sie für Bellatrix Lestrange persönlich halten.“ Sie lächelte ironisch, doch ich konnte die Andeutung eines Schattens unter ihren Augen sehen und die Müdigkeit in ihrem Blick, die ihre unbeteiligten Worte Lügen straften.
„Alya- bitte! Mach es nicht schwerer als es ist!“ flüsterte ich jetzt und ich sah wie Aaron neugierig seine Ohren spitzte.
„Wie ich sehe, kommst du nicht alleine. Hast du Angst mir zu verfallen oder traut Kingsley mir nicht über den Weg? Erwartet er etwa, dass ich mir den Weg frei sprenge? Und wenn das so ist: Denkt er, du kannst es nicht mit mir aufnehmen?“
Ich ignorierte die Herausforderung in ihrer Stimme und umklammerte meinen Zauberstab fester.
„Kommen sie nun, Miss Black?“ fragte ich lauter und sie sah mich nachdenklich an.
„Es ist wohl mein Recht zu wissen, warum man mir drei Auroren des Ministeriums schickt! Noch dazu einen, der Probleme mit meiner Vergangenheit hat- oder sollte ich sagen unserer?“ Ich schloss für einen Moment die Augen und sah Patricks verwirrtes Gesicht und Aarons hin und her huschende Augen regelrecht vor mir.
Als ich sie wieder öffnete, sah ich sie direkt an, ohne verstecken und hob ganz leicht meinen Zauberstab.
„Alya, ich bitte dich dieses letzte Mal. Komm mit und lass die Spielchen.“ Wir funkelten uns einen Moment lang an, dann senkte sie ihren Blick.
„Ist ja schon gut, ich komme mit euch.“ Sie warf Patrick und Aaron einen herablassenden Blick zu. „Auch wenn ich diese beiden mit einer Hand schlagen würde.“
„Daran zweifele ich nicht.“ Ich musste für einen kurzen Moment lächeln und sie funkelte mich an.
„Darf ich?“ fragte sie und deutete auf ihr Zimmer ich nickte und sie verschloss die Tür mit einem Schlenker ihres Stabes. Dann ging sie anmutig vor mir her, während ich nicht widerstehen konnte und jeden ihrer eleganten Schritte mit den Augen folgte.
Ich bemerkte die neugierigen Blicke der Dame am Eingang, ignorierte sie jedoch völlig, bis Alya sich spöttisch zu mir umwandte.
„Ganz der Alte, sehe ich. Verdrehst der Damenwelt noch nimmer den Kopf.“
Ich wusste nicht was ich erwidern sollte und funkelte Aaron wütend an, der sich neugierig zu uns umgedreht hatte.
„Darf ich bitten.“ Murmelte ich stattdessen und reichte ihr meinen Arm zur Apparation. Sie zog eine Braue skeptisch nach oben, griff dann jedoch nach meinem Arm und ich brachte uns in die Zentrale, während ich verzweifelt versuchte, das angenehme Kribbeln auf meinem Arm zu ignorieren, das sich allmählich von der Stelle ausbreitete, an der sie mich berührte.
Ich nickte Aaron und Patrick kurz zu und führte sie dann geradewegs zu Kingsleys Büro. Ich war sicher das würde Gerede geben, Aaron und Patrick konnten ihren Mund sicherlich nicht lange halten.
„Nach dir!“ murmelte ich und deutete auf die Tür. Sie zögerte einen Moment bevor sie eintrat und ich tat das Unverzeihliche: Ich sah ihr geradewegs in die Augen.
„Kommst du mit?“ flüsterte sie und das erste Mal zeigte sie mir offen ihre Gefühle in diesen sonst so kalten Augen. Ich erschrak, als ich die Angst und Unsicherheit in ihnen sah, nichts deutete auf die sonst so ruhige und souveräne Alya hin, sie war ganz einfach ein Mensch, der jetzt hier in diesem Moment Angst hatte, auch wenn ich nicht genau wusste wovor. Ich wünschte so sehr ich täte es, dann könnte ich sie ihr nehmen und sie beschützen, so wie ich es immer gewollt hatte.
„Ja.“ Flüsterte ich zurück und brach dabei unseren Augenkontakt für keine Sekunde ab. Ich legte all meine Zuversicht in meinen Blick und lächelte vorsichtig. Ich wusste nicht, ob sie froh oder ängstlich war, dass ich dabei war, doch mein Bekenntnis löste ein Lächeln bei ihr aus, das mich in diesem Moment unendlich glücklich machte.
„Dann gehen wir mal!“ murmelte sie und drückte die Klinke herunter.
Ich verbarg mein Erstaunen, als ich Kingsley und Scrimgeour hinter dem Tisch streiten sah und begleitete sie hinein und blieb bei der Tür stehen.
„Ah, Mr. Black und Miss Black!“ Scrimgeour knurrte ungehalten bei Kingsleys freundlichen Worten und funkelte uns wütend an, als wären wir Schuld an dem gesamten Chaos des heutigen Tages. „Bitte setzen sie sich doch.“ Kingsley zeigte auf den Stuhl und nickte mir kurz zu, um mir zu bedeuten im Hintergrund zu bleiben. Ich verschränkte die Arme nervös hinter meinem Rücken und ließ Alya nicht aus den Augen. Kaum dass wir den Raum betreten hatten, war sie wieder ganz sie selbst gewesen, ruhig und besonnen, nichts ließ auf die plötzliche Gefühlsregung schließen, die sie mir gegenüber gezeigt hatte. Und doch erinnerte ich mich so deutlich daran, als wäre ihr schönes Gesicht noch immer Zentimeter von mir entfernt und ihre Augen würden mich immer noch so intensiv anstarren, als würden sie mir mehr Vertrauen schenken, als jedem anderen auf der ganzen Welt.
„Nun, sie können sich sicherlich vorstellen, warum wir sie herbeigerufen haben.“ Begann Kingsley, doch es fiel mir schwer mich auf das Gespräch zu konzentrieren.
„In der Tat.“ Antwortete sie schlicht.
Ein lautes Schreien vor der Tür ließ uns alle zusammenzucken, ich wollte mich gerade der Tür zuwenden, als sie gewaltsam aufgerissen wurde und eine Auror den Kopf hineinsteckte.
„Rufus, du wirst gebraucht, wir haben eine Meldung, dass einer der gesuchten Todesser sich in einer Muggelgegend aufhält.“ Mit einer Schnelligkeit, die ich ihm nie zugetraut hatte schoss der Angesprochene aus der Tür und ließ uns sprachlos zurück. Kingsley räusperte sich vernehmlich und ich erwachte aus meiner Starre.
„Gut, kommen wir zum Thema zurück. Miss Black, wir vom Ministerium haben die Aufgabe für ihre Sicherheit zu gewährleisten. Wenn sie es also wünschen können wir ihnen einen Sicherheitsschutz bereitstellen, sollten sie sich von-“ er zögerte kurz „-Mrs Lestranges Ausbruch bedroht fühlen.“ Alya sah ihn eine Weile nachdenklich an und ich könnte schwören, dass Kingsley einmal nervös geblinzelt hatte.
„Soll dieser Schutz etwa der Überwachung dienen?“ fragte sie dann spöttisch. „Ich denke ich kann gut auf mich selbst aufpassen.“ Kingsley ließ sie nicht aus den Augen und mir wurde klar, dass Alya sich durchaus bewusst war, dass sie sich auf gefährliches Terrain begab.
„Miss Black ihre Wohnung-“
„Ist keine sicherer Ort, danke ich weiß.“ Erwiderte sie schlicht und ich hatte das Gefühl, dass die beiden mehr wussten, als ich. „Ich besitze durchaus mehr Orte, die meiner Sicherheit dienen.“ Die kühle Herablassung, die in ihrer Stimme lag, ließ Kingsley wie einen Amateur aussehen, doch er ließ sich nichts anmerken und lächelte freundlich.
„Natürlich, schließlich stammen sie aus einer äußerst reichen Familie, nicht wahr?“
Sie funkelte ihn an, dann erwiderte sie ungerührt. „In der Tat bin ich fähig mich selbst zu finanzieren, wie ihnen vielleicht zu Ohr gekommen ist, bin ich gegenwärtig leitende Heilerin im Skt. Mungo Hospital.“
Ich schmunzelte unterdrückt. Kingsley lehnte sich zurück.
„Natürlich. Sie schlagen die Hilfe des Ministeriums also aus?“ fragte er lauernd.
Sie schüttelte sacht ihren hübschen Kopf. Ich schüttelte den Kopf ob meiner Gedanken. „Nun, ich werde darauf zurückkommen, sollte ich mich – bedroht – fühlen.“ Erwiderte sie.
Kingsley beobachtete sie einige Sekundenlang dann stellte er eine, für mich, äußerst unbedachte Frage: „Miss Black, in welcher Beziehung stehen sie zu ihrer Mutter.“
Stille herrschte im Raum und ich meinte die Temperatur sank fühlbar ein paar Grad herab.
„Ausgezeichnet, vielen Dank der Nachfrage, aber sie kennen sie doch persönlich-“
„Ich meine ihre leibliche Mutter!“ erwiderte er mit scharfer Stimme. „Mrs Lestrange.“
Alya sah ihn eisig an. „In keinerlei Verhältnis, wie sie sicherlich wissen, wohne ich seit jeher bei meinen Eltern.“
„Mrs. Lestrange hat nie Kontakt zu ihnen aufgenommen?“
„Aus Askaban?“ erwiderte sie spöttisch.
„Auch das wäre möglich.“
„Nie.“
„Halten sie es für möglich, sie würde es nun versuchen, schließlich waren sie noch klein, als sie nach Askaban gesperrt wurde.“
Ich konnte Alyas Wut förmlich spüren und wäre am liebsten zu ihr heran getreten um sie zu beruhigen.
„Nein, meine Mutter hat bisher keinen Kontakt zu mir aufgenommen, warum sollte sie das also jetzt tun?“
„Sagen sie es mir!“
Die beiden lieferten sich ein Augenduell, das Kingsley eindeutig verlor.
„Nun vielleicht möchte sie nun ihren mütterlichen Pflichten nachgehen.“ Begann Kingsley und ich fand, dass er damit eindeutig einen Schritt zu weit ging. Alya ging es offensichtlich genauso. Wütend funkelte sie ihn an.
„Ich zweifele stark daran, dass Bellatrix Lestrange zu so etwas wie Muttergefühlen fähig ist.“
„Nun, sie hat sie auch auf die Welt gebracht.“
„Dafür kann ich nichts.“ Ich musste unwillkürlich schmunzeln. Kingsley verzweifelte an ihrer Unnahbarkeit.
„Warum denken sie, hat sie sie im Alter von ein paar Tagen zu den McKinnons gebracht, wenn sie doch erst Jahre später verhaftet wurde?“
„Sie wusste von ihrer Verhaftung bereits Jahre vorher?“
„Sie wissen was ich meine!“ knurrte er ungehalten.
„Nun selbst wenn sie es mir verraten hätte, wäre ich im Alter von ein paar Tagen wohl kaum fähig gewesen es mir zu merken.“
Ich musste mich zusammenreisen um nicht loszulachen. Sie spielte mit ihm.
„Sie haben keine Vermutung?“
„Nun, warum haben sie sie nicht selbst gefragt als sie noch die Gelegenheit dazu hatten, anstatt ihre Tochter, die außer dem unglücklichen Umstand von ihr geboren worden zu sein, nichts mit ihr gemein hat, zu verhören?“ Alya erhob sich anmutig von ihrem Stuhl. „Dieses Gespräch hat schon viel zu lange gedauert. Ich bin nicht bereit mir weiter ihre unverschämten Fragen anzuhören.“
„Miss Black, warum denken sie heißen sie Black und nicht Lestrange?“ Kingsley hatte sich ebenfalls erhoben. Ich hatte damit gerechnet, dass Alya einfach weitergehen würde, doch sie erstarrte. Etwas in Kingsleys Ton ließ sie sich wieder herumdrehen.
Ich starrte zwischen den beiden hin und her.
Schließlich sprach Alya, doch ihre Stimme war so gefährlich leise, dass ich das unterdrückte Zittern vor Wut kaum wahrnahm.
„Die Tatsache, dass die Lestranges meine Eltern sind, ist ein gut gehütetes Geheimnis, das nur wenige Personen kennen und wagen auszusprechen, ich bedenke es dabei zu belassen. Dankeschön.“ Sie drehte sich wieder um.
„Miss Black, ich denke ihre Mutter hat sich bewusst dazu entschieden ihnen einen anderen Namen zu geben um unter anderen Umständen aufzuwachsen, als unter der Bürde eines solches Namen. Halten sie es dann nicht auch für möglich, dass sie sie jetzt aufsuchen wird?“
Ich konnte sehen wie sich ihr ganzer Körper anspannte, doch ihre Stimme war ruhig, als sie antwortete: „Nun, der Name Black ist nicht viel besser, meinen sie nicht?!“
„Wenn ihre Mutter sie mit einem anderem Namen ausgestattet zu einer anderen Familie gab, müssen Sie ihr ja etwas bedeutet haben! Ich halte es für höchstwahrscheinlich, dass sie-“ er kam nicht weiter.
Alya hatte sich wütend herumgedreht und funkelte ihn außer sich vor Wut an. „Wagen sie es nicht von Dingen zu reden, von denen sie nichts verstehen!“ Ich sah wie sie ihren Zauberstab gezogen hatte. Keine gute Idee. Mit wenigen Schritten war ich bei ihr.
„Alya, beruhige dich!“ flüsterte ich und griff nach ihren Armen. Sie sah auf, direkt in meine Augen und ich sah die Wut in ihren grauen Augen langsam verebben. Etwas entspannte sich in ihrem Gesicht und sie lächelte nachsichtig. Langsam löste sie unseren Augenkontakt.
„Ich habe keinerlei Beziehung zu meiner Mutter. Ich unterbiete mir solcherlei Unterstelllungen. Sollte sie doch auf einen Kaffe vorbeischauen, werde ich ihnen sicherlich Bescheid geben. Dann können Sie ihr diese Fragen stellen, sie kennt die Antworten darauf sicherlich besser als ich. Auf Wiedersehen.“
Sie drehte sich um und verließ den Raum. Kingsley starrte mich an, ich starrte ihr hinterher. Dann drehte ich mich kurz zu ihm, doch er war noch immer sprachlos und ich wandte mich ab, um ihr zu folgen. Mit schnellen Schritten eilte ich durch die Abteilung und sah sie vor mir durch die Menschenmassen schreiten.
„Alya!“ schrie ich ihr hinterher, doch sie beschleunigte ihre Schritte.
„Alya, bitte warte!“ ich hatte sie fast eingeholt, doch sie steig schon in den Aufzug. Fluchend nahm ich den nächsten und folgte ihr in die Eingangshalle.
„ALYA!“ schrie ich, als ich den Aufzug verließ und sie blieb endlich stehen.
Als sie sich umdrehte um mich anzusehen, standen noch immer Verwirrung und Wut in ihren Augen. „Was?! Was willst du Cane?“
„Ich...“ ich suchte verzweifelt nach Worten. „Ich will wissen wie es dir geht!“ antwortet ich.
Sie schnaubte und wollte sich wieder herum drehen, als ich sie festhielt und ihr fest in die Augen blickte. „Ich will wissen, wie es dir wirklich geht, Alya!“ Ihre Wut löste sich allmählich in blanke Verwirrung auf.
„Tu das nicht Cane.“ Flüsterte sie und sah zu Boden. „Ich bin heute nicht ich selbst.“
„Ich weiß.“ Flüsterte ich und streckte meine Hand aus, um sie sanft an der Wange zu berühren. Meine Berührung ließ sie die Augen schließen.
„Du hättest das heute nicht hören sollen!“ murmelte sie und lehnte sich gegen meine Hand.
„Ich bin aber froh darum.“ Antworte ich leise und streichelte sanft über ihre weichen Gesichtszüge.
„Wirklich?“ sie sah auf und sah mich ehrlich fragend an. „Wie kannst du das?“ murmelte sie dann und starrte in die Ferne.
„Weil es mir hilft dich zu verstehen! Und das ist alles was ich will!“ meine Stimme war heiser, ihre Nähe machte mich so unglaublich schwach. Sie war so verletzlich, so verzweifelt, dass ich sie so gerne in den Arm nehmen würde, einfach nur mit ihr weglaufen, weglaufen von der Grausamkeit dieser Welt.
Sie lachte leise auf. „Das wolltest du früher aber nie.“
„Doch, ich konnte es dir nur nicht zeigen.“ Flüsterte ich und zwang sie mich anzusehen. „Ich verstehe so gut, wie du dich fühlst, glaub mir, und ich würde dir so gerne helfen!“
Sie sah mich an und eine solche Traurigkeit kehrte in ihren Blick, dass mein Herz sich schmerzhaft zusammenzog.
„Cane.“
„Nicht.“ Murmelte ich und legte ihr den Finger auf die Lippen. Ich zog sie näher zu mir heran und zum ersten Mal war es mir egal, wenn alle Menschen uns sehen konnten. Sollte es doch jeder wissen, sie war das einzige, das zählte.
Sanft legte ich meine Lippen auf ihre und es war wie es immer gewesen war und immer sein würde. Der Moment des größten Glücks, wenn sich so Liebe anfühlt, will ich nie wieder ohne sie leben müssen. Ihre Lippen passten perfekt auf meine, als wären sie nur dafür geschaffen worden mich zu küssen und meine Hände konnten ihre schmalen Hüften so sicher umfassen, als wären sie dafür bestimmt. Ihr zarter Körper schmiegte sich so vollkommen an meinen, als wären wir eine Person.
Doch dann unterbrach sie unsere Berührung mit einem Mal. Mit Tränen in den Augen löste sie sich von mir und stürmte davon. Ich sah ihr fassungslos hinterher, dann rannte ich ihr nach. Auf der Straße hatte ich sie eingeholt.
„Alya warte!“
„Cane, bitte nicht, tu das nicht! Lass mich bitte!“ Sie sackte gegen meinen Körper zusammen und ich hatte das Gefühl ich war ihr Fels, der versuchte den Schmerz von ihr fernzuhalten, während ich doch selbst alles noch schlimmer machte. Jetzt sah ich die Tränen in ihren Augen und die Angst.
Ich wünschte so sehr ich könnte ihr helfen, könnte sie beschützen, könnte ihr den Schmerz nehmen, ihr Fels sein, doch sie ließ mich nicht an sie heran.
„Oh Gott!“ sie schluchzte auf und stieß mit ihrer Faust gegen meine Brust. „Ich hasse dich!“ Ich fing ihre Hand auf und hielt sie in meiner fest.
„Nein.“ Flüsterte ich. „Tust du nicht.“ Unsere Augen trafen sich und es war alles was ich je wollte. Wenn ich für immer in diese Augen blicken durfte, dann war ich glücklich.
„Ich hasse dich, weil du mich so schwach machst, so verletzlich und weil du mich heute so siehst. Es ist nicht fair, ich sollte stark sein!“ sagte sie wütend.
„Es ist ganz normal schwach zu sein.“ Entgegnete ich ihr sanft. „Nach allem was du heute erlebt hast Alya. Lass mich dir helfen, ich kann dir helfen!“
Sie sah mich lange an, dann flüsterte sie: „Nein, das kannst du nicht.“
Und es lag etwas in ihrer Stimme, das mich zusammenzucken ließ, weil ich wusste, dass sie die Wahrheit sagte und das machte mir mehr Angst alles andere auf der Welt.
„Ich habe so lange auf dich gewartet Cane. Doch du bist nie gekommen. Du warst einfach nicht da.“
„Aber ich bin jetzt da! Und ich werde immer für dich da sein!“
Sie sah auf. „Das ist nicht genug. Verstehst du? Ich kann nicht mehr. Du hast mein Herz einmal zu oft gebrochen. Ich ertrage kein weiteres Mal.“
„Aber-“ Sie schüttelte den Kopf.
„Nicht, Cane! Du weißt, es macht keinen Sinn mehr. Es wird Zeit, dass wir unsere Leben leben. Ohne einander. Du musst loslassen. So wie ich dich losgelassen habe.“
„Aber, aber das kann ich nicht!“ meine Stimme war nur noch ein Häufchen Elend. „Ich...ich liebe dich!“
Sie starrte mich an und das erste Mal war sie wirklich aus der Fassung. Ich konnte selbst nicht glauben, dass diese Worte gerade meinen Mund verlassen hatten.
„Was-?“ Ich sah sie an, sah in ihre großen grauen Augen und auf einmal fielen die Worte aus mir heraus, als hätten sie nur darauf gewartet endlich gesagt zu werden, weil es das einzige richtige war und ich viel zu lange damit gewartet hatte:
„Ich liebe dich Alya! Ich konnte das so lange nicht sagen, doch ich tue es jetzt! Ich liebe dich so sehr, dass ich es selbst nicht verstehe! Ich liebe dich so sehr, dass es mir selbst Angst macht, weil ich es nicht kontrollieren kann, denn du bist einfach immer da!“ ich deutete auf mein Herz. „Und diesen Platz wird nie jemand anderes besitzen können, weil du ihn für immer genommen hast.“
„Cane.“ Flüsterte sie und ich wusste was kommen würde. „Ich kann nicht.“
Sie sah mich an und mir wurde klar, dass was auch immer sie jetzt sagen würde, würde mehr wehtun, als aller Schmerz auf der Welt, den ich je fühlen konnte.
Ich schloss meine Augen. „Bitte!“ flüsterte sie verzweifelt. „Versteh mich!“ und Tränen strömten ihr übers Gesicht, als gäbe es nichts was sie stoppen könnte.
„Aber wie soll ich dich verstehen, Alya!“ fuhr ich aus. „Ich-“
„Ich werde heiraten, Cane.“
Hatte die Welt aufgehört sich zu drehen? Denn ich konnte nichts mehr fühlen, nichts mehr sehen, nichts mehr hören, außer ihre Worte, die so unerbittlich in meinen Ohren widerhallten.
“Was?“ flüsterte ich, meine Stimme war kaum zu hören.
„Ich werde bald heiraten Cane.“ Ihre grauen Augen waren so unendlich traurig, aber ich fühlte nichts außer der Stille. Mein Herz war eiskalt, ich wusste nicht mal, ob es noch da war. Vielleicht hatte sie es ja auch herausgerissen und weggeworfen.
„Ich kann das einfach nicht mehr!“ flüsterte sie und ich verfluchte sie, ich verfluchte sie dafür, dass sie mein Herz zum explodieren brachte, dass sie die einzige war und immer sein würde, weil sie die einzige war, die mein Herz zum Rasen brachte, weil sie sich so unauslöschlich für immer in es hinein gebrannt hatte, weil sie mir heute wie damals die Luft zum Atmen raubte, weil sie meine Gedanken jeden Tag beherrschte und jede Nacht dafür sorgte, dass ich sie nicht vergaß, weil sie mich selbst in meinen Träumen verfolgte, weil ich ihr Gesicht, ihren Geruch, den Anblick ihrer sturmgrauen Augen einfach nicht aus meinem Kopf vertreiben konnte. Ich verfluchte sie dafür, dass sie mich bat sie zu vergessen und damit das einzige was ich niemals könnte. Und ich verfluchte sie dafür, dass ich jetzt, hier, in diesem Moment, nicht einmal damit aufhören konnte, obwohl sie doch mein Herz in Tausend Stücke brach.
Ich sah sie an. „Liebst du ihn?“
Sie senkte ihren Kopf.
„Dann erwarte nicht, dass ich dich verstehe, Alya!“
„Cane!“ flehte sie. Ich sah ihr in die Augen, fing ihren Blick mit meinen blauen Augen und hielt ihn gefangen.
„Schau mir in die Augen und sag, dass du mich nicht liebst und ich gehe! Sag es mir ins Gesicht und du wirst mich nicht mehr sehen!“
Sie senkte ihren Blick und ich schüttelte den Kopf. „Du belügst dich selbst Alya!“
„Manchmal ist Liebe einfach nicht genug Cane!“
Sie sah auf und ich wusste was passieren würde, bevor sie es aussprach.
„Lebe Wohl, Cane!“
Ich wartete auf den alles umfassenden Schmerz, doch in mir war nur Stille. Keine Gefühlsregung, keine Emotion. Nur Leere.
Und da war noch so viel, das ich ihr gerne sagen würde, aber ich hatte keine Kraft mehr.
Ich sah ihr einfach hinterher, als sie mich verließ. Und fragte mich, wie ich je wieder atmen sollte, wie ich je wieder leben sollte, wenn ich doch wusste, dass sie nicht mehr bei mir war.


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