Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Sternenkinder - Verloren

von Prongs*Padfoot

Hey Leute, mal wieder melde ich mich viel zu spät...nun dieses kapitel hat mich viel Arbeit gekostet,aber der grund warum es erst so spät fertig geworden ist: ich war ein wenig enttäuscht angesichts des verhältnis rewies : hits...
ich ziehe meine inspiration und motivation wie alle ff-schreiber aus den tollen kommentaren die ihr schreibt und dass diesmal nur zwei leute geschrieben haben, hat mich wirklich enttäuscht!(natürlich möchte ich hierbei den zwei leuten danken, die mir geschrieben haben!^^)
was ich sagen will, ist, dass ich mich wirklich sehr freuen würde, wenn das nächste mal ein wenig mehr leute rewies hinterlassen würden und mir zeigen, dass meine geschichte auch gern gelesen wird!!!also ich freue mich über lebenszeichen! ;-)
und jetzt genug gefaselt, es geht weiter!!!


Verloren

"She walks in Beauty, like the night
Of cloudness climes and starry skies,
And all that's best of dark and bright
Meet in her aspect and her eyes..."
--Lord Byron--



„Shht! Das ganze Haus schläft!“ zischte ich leise, als Tonks hinter mir lautstark gegen irgendetwas trat.
„Ich kann ja auch nichts dafür, wenn Sirius immer alles herumstehen lässt!“ zischte sie zurück und funkelte mich wütend an. Ich sah sie nur viel sagend mit hochgezogenen Augenbrauen an und ging weiter.
Der Grimmauldplatz war in vollkommene Dunkelheit gehüllt. Stille legte sich wie ein weises Tuch über das Haus und seine Anwohner, die darin schliefen, als wir nachts um drei Uhr in der Eingangshalle erschienen.
„So leer hier.“ Murmelte Tonks hinter mir.
„Und wer soll deiner Meinung nach um die Uhrzeit noch wach sein, außer uns armen Schweinen, die Nachtschicht hatten?“ antwortete ich sarkastisch.
„Das letzte Mal war Sirius noch auf!“ erinnerte mich Tonks mit tadelndem Tonfall. Unwillig musste ich ihr Recht geben.
„Mit einer Flasche Whiskey!“ fügte sie kichernd hinzu. Ich schwieg und beschloss sie nicht darauf hinzuweisen, warum mein Vater nicht schlafen konnte und seine Gedanken im Alkohol ertrank.
Sie schien meinen Stimmungswechsel erkannt zu haben und murmelte: „Tut mir Leid.“
„Nein, schon okay.“ Erwiderte ich rasch. „Du hast ja Recht, er-“
Mit einem Knall stieß Tonks gegen den Ständer, der bedrohlich ins Wanken geriet.
„Nymphadora!“ zischte ich und fing ihn gerade noch auf.
„Kein Grund gemein zu werden!“ murmelte sie beleidigt.
„Wir hätten das ganze Haus aufgeweckt! Wie das letzte Mal!“
„Das Haus besteht nur aus Sirius und Remus und das letzte mal ist gar nichts passiert!“ erwiderte sie ungerührt.
„Dann eben das vorletzte Mal.“ Mir war der peinliche Vorfall noch allzu gut im Gedächtnis. Als wir mitten in der Nacht hierher kamen, hatte Tonks den Schirmständer umgeschmissen und Sirius Mutter geweckt, die wiederum das ganze Haus mit ihrem Geschrei weckte. Im nu war die ganze Familie Weasley auf den Beinen gewesen und im Schlafanzug und mit Zauberstab bewaffnet auf der Treppe gestanden.
Wir schlichen die Treppe nach oben, eifrig darauf bedacht nicht auf die knarrenden Stufen zu steigen und den Gang entlang. Ich öffnete meine Zimmertür und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Zimmer ohne weitere Zwischenfälle erreicht.
Das weiche Bett strahlte mich einladend an und ich übersprang die Matratze die am Boden lag. Eine Woche nach „Wiedereröffnung“ des Grimmauldplatzes hatte Sirius mir ein Zimmer zugeteilt in dem ich jederzeit schlafen konnte, wenn ich zu Besuch war oder wie heute Nachtschicht hatte. Es war eins der alten Gästezimmer, wie Sirius mir erklärt hatte und das, von dem aus er vor Jahren geflohen war. Ich hatte ihn gefragt, warum er nicht die Haustür benutzt hatte und er hatte er nur die Schultern gezuckt und geantwortet: „Weil es cooler war, aus dem Fenster zu springen!“Tonks erschien hinter mir im Lichtschein und flüsterte leise: „Gute Nacht!“
„Wo schläfst du?“
„Hinten im zweiten Gästezimmer.“
„Warum gehst du nicht ins Schlafzimmer von Sirius Eltern?“ fragte ich verwundert.
„Remus schläft dort.“
„Dann leg dich doch zu ihm.“ Erwiderte ich grinsend.
Sie schlug mir böse auf den Oberarm und verschwand ohne ein weiteres Wort. Ich lachte leise in mich hinein und schloss die Tür hinter mir. Mit einem Mal fühlte ich mich allein.
Als das Haus voller war, hatten Tonks und ich gemeinsam in diesem Zimmer geschlafen und es hatte gut getan nicht alleine zu sein und mich an Hogwartszeiten erinnert, als ich stundenlang mit Charly in die Nacht hinein geredet hatte.
Ich blickte mich um und ließ mich aufs Bett fallen. Kein Ton drang durchs ganze Haus. Ich schloss meine Augen und versuchte zu schlafen.


„Cane?“ Ich öffnete blinzelnd meine Augen.
„Cane, bist du wach?“ die Stimme kannte ich doch. Ich rieb mir kurz über die Augen und öffnete diese, um erschrocken zurück zu fahren. Über mich gebeugt stand Snape und funkelte mich mit seinen boshaften schwarzen Augen an.
„Was?“ schrie ich auf und rutschte von ihm weg.
Auf einmal lachte er laut auf und das fettige schwarze Haar wurde länger und heller, die dunklen Augen verwandelten sich wieder in den warmen Braunton, den ich kannte und die Nase schrumpfte auf ihren normale Größe zurück. Innerhalb von zwei Sekunden wurde aus Snape Tonks. Ich funkelte sie wütend an.
„Das zweite Mal in drei Wochen, ehrlich mal Cane, hättest du nach McGonagall nicht darauf kommen können?!“
Ich erwiderte nichts und sprang aus meinem Bett.
„Schläfst du immer in Klamotten?“ fragte sie mich verwundert und beobachtete mich kritisch. Ich beachtete sie nicht und ging die Treppe hinunter.
„Ach, Cane!“ Sie folgte mir in die Küche. „Komm schon, sei nicht so ein Morgenmuffel. Du hättest dein Gesicht sehen sollen!“ sie kicherte verhalten.
„Wer war es diesmal?“ fragte Remus amüsiert und beobachtete uns über seine Tasse hinweg.
„Snape.“ Antwortete sie stolz und Remus grinste. Sirius erschien lachend im Türrahmen.
„Schniefelus? Ehrlich Nymphadora, willst du das Cane sein Frühstück erbricht, bevor er es überhaupt zu sich genommen hat?“
„Du sollst mich nicht Nymphadora nennen!“
„Tut mir Leid Nymphadora.“ Erwiderte Sirius mit einem unschuldigen Lächeln auf den Lippen. Tonks funkelte ihn wütend an, während Remus still in sich hinein lächelte. Einmal in der Woche das gleiche Theater am Morgen. Es war fast schon ein Ritual geworden.
Ich stopfte das Müsli in mich hinein und warf einen Blick auf die Uhr.
„Wann kommen die erschten?“ fragte ich mit vollem Mund.
Tonks verdrehte die Augen, Sirius grinste breit und Remus seufzte auf: „Er ist dir so ähnlich Sirius!“
„Wasch denn?“ ich blickte unschuldig und Sirius erwiderte fast ein wenig stolz: „Ich wüsste nicht, was daran falsch sein sollte!“
Ich grinste glücklich, als Remus Kopf schüttelnd aufstand und etwas von „nie ändern“ murmelte ohne dabei wirklich böse zu sein und Sirius diesen Glanz in den Augen hatte, der ihn so viel jünger und glücklicher erscheinen ließ.
Es war jede Woche das gleiche. Tonks und Sirius kabelten sich in der Küche, Remus saß still lächelnd daneben, während er seinen Kaffee oder Tee trank und ich aß mein Frühstück um zu einem richtigen Mensch zu werden.
Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Diese Routine, die sich bei uns eingeschlichen hatte, erinnerte mich an ein Familienleben, das ich nie gehabt hatte.

Einige Stunde später war das heutige Treffen für den Orden bereits wieder vorbei. Es hatte kaum Neuigkeiten gegeben und jeder schien es eilig zu haben möglichst schnell wieder nach Hause zu kommen.
Ich starrte Gedanken versunken aus dem Fenster und beobachtete das Wetter. Regen hatte sich über das Land gelegt wie ein ungebetener Dauergast. Die Wolkenbank über unseren Köpfen war bedrohlich dunkel geworden und ein leises Pfeifen ließ auf den Wind, der durch die Fenster pfiff, schließen. Tausend kleiner Tropfen wurden gegen das Fenster gepeitscht als ein erneuter Windstoß das kommende Gewitter ankündigte.

Nachdem der Orden wieder gegründet wurde, hatte den Sommer über reger Betreib im Hauptquartier geherrscht. Die Weasleys waren mit gesammelter Mannschaft eingezogen und mit ihnen Harry Potter. Ich hatte beschlossen dem Grimmauldplatz weitgehend fern zu bleiben und nur aufzutauchen, wenn ich sicher war, niemanden außer Remus und Sirius zu treffen. Sirius hatte nie etwas gesagt, doch ich war mir sicher, dass es ihm recht so gewesen ist. Er wollte die wenige Zeit, die er mit Harry hatte, genießen und ich wäre der letzte, der ihn daran hindern würde. Soweit ich wusste, war meine Existenz Harry nicht einmal bekannt und ich hatte nicht vor das allzu schnell zu ändern. Der Junge hatte genug Dinge um die Ohren.
Als der Sommer sich allmählich verabschiedet hatte, waren die Dauergäste aus dem Grimmauldplatz verschwunden und Tonks und ich erschienen wieder regelmäßiger. Das Leben als Ordensmitglied wurde allmählich zur Routine: Nachtschichten, Erkundungsturen, Übernachtungen am Grimmauldplatz... Das Hin- und her springen zwischen Job im Ministerium und Orden funktionierte immer besser. Und ich konnte nicht behaupten, dass ich die Zeit, die ich hier verbringen konnte, nicht genoss. Ich fing gerade erst an meinen Vater kennen zu lernen und auch wenn er wohl nie die Vaterrolle einnehmen würde, die eigentlich für ihn gedacht war, entstand doch langsam so etwas wie eine Beziehung zwischen uns.

„Cane?“ eine Stimme weckte mich aus meinen Gedanken und ließ mich herum drehen.
„Ja?“ fragte ich zerstreut. Tonks lächelte mich an. „Die anderen sind gegangen. Wir sollten auch langsam gehen.“
Ich nickte und stand langsam auf. Ich wäre gerne geblieben. Selten hatte ich mich so zuhause gefühlt wie im Grimmauldplatz. Abgesehen natürlich von Hogwarts. Doch unsere stetigen Besuche im Grimmauldplatz waren nicht ganz ungefährlich. Das Ministerium hatte seine Überwachung uns gegenüber zwar mittlerweile eingestellt, aber mehr als einmal in der Woche für längere Zeit zu verschwinden konnten wir uns nicht leisten. Die Gefahr, dass das Ministerium auf uns aufmerksam wurde, wäre zu groß. Und dann wären nicht nur unsere Jobs und Sirius in Gefahr, sondern der gesamte Orden.
Und dieser war im Moment das einzige, das den Mut hatte gegen die dunkle Bedrohung Widerstand zu leisten.

Als wir durch den kalten Regen liefen um zurück zu unserer Wohnung zu apparieren, legte sich die dunkel Stimmung drückend auf mich. Seit Wochen arbeiteten wir für den Orden, Tag für Tag riskierten alle Mitglieder ihren Job und die Sicherheit ihrer Familien um den Aufstieg des dunklen Lords zu verhindern, doch bis jetzt ohne Erfolg, ganz im Gegenteil: Kaum Erfolgserlebnisse und stetige kleine Misserfolge zerrten an unseren Nerven und der Tagesprophet betrieb dermaßen geschickt Rufmord, dass Dumbledore zugleich einen Großteil seiner Macht und seines Einflusses eingebüsst hatte. Es war zum Verzweifeln. Doch das, was uns langsam wirklich an die Nieren ging, waren die Geheimnisse und Lügen, denen wir uns behelfen mussten um nichts gegenüber unseren Freunden durchsickern zu lassen. Diese wurden allmählich aufgrund unserer permanenten Abwesenheit auf Feiern oder Zusammentreffen misstrauisch. Wenn wir nicht einen Job für den Orden übernahmen, oder uns mit Sirius treffen wollten, waren wir meistens zu müde um noch mit den anderen wegzugehen. Als Josh mich letzte Woche auf meinen merkwürdigen Wandel angesprochen hatte, hatte ich mich nur mühsam mit einer fadenscheinigen Ausrede retten können. Sein enttäuschter und zunehmend misstrauischer Blick war jedoch nicht spurlos an mir vorüber gegangen und das Netz aus Lügen und Ausflüchten zog sich immer dichter um uns.
Ich war erschöpft von der Lügerei, von der Arbeit und dem Versteckspiel. Und als ich mich müde auf unser Sofa niederließ wurde mir klar, dass ich das alles nie schaffen würde, hätte ich nicht etwas, an das ich glauben konnte.
„Weißt du, ich bin froh, dass wir das alles hier gemeinsam durchstehen.“ Murmelte ich leise als Tonks sich mir gegenüber niederließ.
Sie lächelte schwach und erwiderte. „Ja, ich wüsste nicht was ich ohne dich machen würde!“
Wir schwiegen lange auf ihre Worte, hatten wir doch schon genug gesagt und all unsere Gefühle in diese zwei kurzen Sätze gepackt.
„Ich vermisse unsere Freunde.“ Sagte sie da auf einmal wieder. „Diese ganz banalen Dinge, die wir früher immer getan haben und die jetzt zu gefährlich sind, oder für die wir einfach keine Zeit mehr haben. Wann waren wir das letzte Mal so richtig unbeschwert weg?“
Ich schwieg und sie fuhr fort.
„Es ist lange her.“
„Wir wussten auf was wir uns eingelassen haben.“ Antwortete ich.
„Ja, ich weiß.“ Erwiderte sie. „Aber vermisst du nichts?“
Ich sagte wieder nichts und dachte an Alya. Ich wusste wen ich vermisste, jeden Tag und jede Stunde meines Lebens.
„Doch.“ Erwiderte ich zögernd. „Ich weiß was du meinst.“
Sie seufzte tief und starrte wieder an die Wand.
„Wir können uns ja nächste Woche wieder mit ihnen treffen. Zurzeit kann der Orden ohnehin nichts unternehmen.“ Schlug ich vor.
„Du hast Recht.“ Murmelte sie und schwieg einen Moment. „Es wäre schön, mal wieder unter Menschen zu kommen.“ Sie lachte kurz auf. „Auch wenn Sirius und Remus natürlich auch toll sind. Ohne sie wäre unser Leben im Moment wirklich trist.“ Stellte sie fest.
„Ja.“ Erwiderte ich nachdenklich. „Irgendwie ist es merkwürdig nach all den Jahren einen Vater zu haben und irgendwie ist er das ja auch nicht wirklich...vielleicht eher der coole Onkel-“ Tonks lachte bei meinen Worten laut auf. „- aber es tut trotzdem gut.“ Schloss ich und sie wurde wieder ernst. „Es ist gut, dass er das ist.“ Murmelte ich leise.
„Ich mag ihn auch.“ Erklärte Tonks. „Er ist lustig und nett, nach all dem was er durchgemacht hat...Es ist sicher nicht leicht für ihn. Zum Glück ist Remus da.“
Ich nickte kurz und warf ihr einen Seitenblick zu.
„Oh, und hör auf mich so anzusehen!“ erwiderte sie aufgebracht.
„Wie sehe ich dich denn an?“ ich zog meine Augenbrauen grinsend nach oben.
„Na, so als ob...du weißt genau was ich meine!“ sie funkelte mich wütend an. „So als ob ich etwas von Remus wollen würde!“
Ich lachte schallend los und handelte mir weitere erboste Blicke ein.
„Tut mir Leid, aber du kannst doch nicht leugnen, dass-“
„NEIN!“ Ihre Haare verfärbten sich gefährlich rot. „Himmel, es ist Remus!“
Ich betrachtete sie nachdenklich. „Es ist nicht schlimm, weißt du?!“
Sie schwieg und wich meinem Blick aus.
„Ich bin wirklich der letzte der dir irgendetwas über die falschen Personen vorhalten würde!“
Sie seufzte und fummelte nervös an einem Kissen herum. „Du hast ja Recht.“ Murmelte sie. „Es ist nur, ich weiß einfach nicht wie ich mich im gegenüber verhalten soll. Er ist so viel älter und...Es ist ja nicht so, dass ich in ihn verliebt wäre...“
„Nein, sicher nicht.“ Ich versuchte ernst zu bleiben.
„DU!“ Sie warf ein Kissen nach mir und ich wich ihm lachend aus.
„Okay, okay, ich bin ja schon still!“ Sie sah mich prüfend an, doch ich blieb ruhig.
„Es ist, wie für einen Lehrer zu schwärmen, verstehst du? Es ist ganz normal und es wird ja doch nie Realität. Träumen darf man ja noch.“
Ich sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Nun, ich kann nicht behaupten jemals für Snape geschwärmt zu haben...“
„Oh, Cane!“ sie ließ sich frustriert nach hinten fallen und ich entschuldigte mich lachend.
„Tut mir Leid. Jetzt verstehe ich was du meinst...und warum du immer so scharf auf Professor Flitwicks Unterricht gewesen bist!“ ich sprang lachend auf und brachte mich in Sicherheit. Über meinen Kopf flogen Kissen hinweg.
„Höchste Zeit zu verschwinden!“ rief ich, während ich durch die Wohnung raste, möglichst weit weg von einer wütenden Tonks. Ich erreichte meine Zimmertür und schloss sie hinter mir. Es herrschte einen Moment Stille, dann durchbrach ich sie und fragte zögerlich: „Es tut mir Leid?!“
„Du bist unmöglich!“ kam die Antwort.
Ich lachte leise und öffnete die Tür einen Spalt breit. „Verzeihst du mir?“
Schweigen.
„Och, komm schon.“ Bettelte ich. „Du weißt, ich hasse es, wenn du sauer auf mich bist!“
„...“
„Weißt du, mir ist dein Männergeschmack egal, und wenn du auf alte, kleine Zauberer mit Falten stehst, ich werde dich trotzdem lieben!“ Etwas Verzaubertes flog gegen die Wand. Ich schloss die Tür rasch wieder. Noch immer grinsend nahm ich meinen Zauberstab und baute ein Protego um mich herum auf. Dann trat ich aus der Tür. Ein Kissen prallte von meinem Schutzschild ab.
„Feigling!“
„Greisen-Lieber!“ Sie warf erneut etwas nach mir.
„Wenn du so weiter machst, hast du bald nichts mehr neben dir liegen!“ Ich ließ mich wieder aufs Sofa sinken. „Tut mir Leid, aber es hat gut getan, mal wieder zu lachen!“
„Ja, du hast Recht.“ Erwiderte sie. „Das habe ich vermisst.“
Ich sah sie ernst an. „Wir sollten bei all dem Ernst der Situation nicht vergessen zu leben!“
„Du hast vollkommen Recht! Und deswegen werden wir auch zu Jack am nächsten Wochenende gehen!“
„Jack?“
„Er hat uns eine Einladung geschickt, weißt du nicht mehr? Essen mit ihm und Sarah!“
„Ah, stimmt, aber haben wir da nicht-?“
„Ich hab uns für den Tag frei genommen!“
Ich strahlte sie an. „Du bist klasse, weißt du das?!“
„Natürlich.“ Sie grinste breit und ließ sich grüne Haarstacheln und eine Schweinenase wachsen.
Ich sprang vom Sofa auf.
„Was tust du?“ fragte sie verwirrt.
„Ich mach uns jetzt was Tolles zu essen! Und dann muss ich mich für mein Date mit McGonagall fertig machen!“ Ich hastete um die Ecke bevor Tonks irgendetwas Hartes nach mir werfen konnte.


„Wie du kannst nicht mitkommen?“ verdattert starrte ich meine Freundin an.
„Moody war hier. Sie brauchen heute Nacht noch jemandem im Ministerium.“
„Aber-“
„Hör zu, wir können das Essen nicht schon wieder absagen. Es war auffällig genug, dass wir bei Jamies Geburtstag gefehlt haben! Also gehst du heute Abend einfach zu den beiden und sagst ich bin leider krank geworden und alles ist super!“
„Du würdest doch viel lieber gehen!“ ich sah sie bekümmert an.
„Aber ich habe mich schon letzte Woche mit Sarah getroffen, also geh schon!“ Sie unterstützte ihre Worte mit einem leichten Handwedeln und sah mich entschlossen an.
Schließlich nickte ich ergeben und zog meinen feinen Umhang heraus.
„Passt der?“
„Du siehst fantastisch aus!“ Für einen kleinen Moment konnte ich die Traurigkeit in ihrem Gesicht sehen und wusste dass sie gerne dabei gewesen wäre und was sie alles in diesem Moment für ein bisschen Normalität gegeben hätte.
„Ich grüß sie alle lieb von dir!“ sagte ich leise und beugte mich vor um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. „Pass auf dich auf!“
Sie grinste schief. „Immer doch!“
Mit einem Lächeln auf dem Gesicht drehte ich mich um und verließ unsere gemeinsame Wohnung. Noch ahnte ich ja nicht, was die nächsten Stunden für Überraschungen bereithielt. Die hätten das Lächeln sicher von meinem Gesicht gewischt.


„Cane! Wie schön, dass du da bist!“ Sarah umarmte mich herzlich und ich drückte sie ein Stück von mir weg, um ihren Bauch zu begutachten.
„Wow, du bist...dick geworden!“ Ich grinste schelmisch und sie schlug mir gegen den Arm.
„Du alter Charmeur!“ Wir lachten beide und ich begrüßte Jack.
„Wo hast du Tonks gelassen?“
Ich tischte ihnen unsere Lüge auf und entschuldigte Tonks tausendmal bei den Beiden.
Als Sarah an uns vorbei ins Esszimmer wuselte, hielt Jack mich für einen Moment zurück.
„Nur zur Warnung: Sarah hat Kolleginnen eingeladen, mach dich also auf etwas gefasst!“
Ich sah ihn fragend an, doch er formte mit seinem Mund lediglich die Worte „Sieh selbst!“ und ging an mir vorbei.
Kurz darauf verstand ich was Jack gemeint hatte: Neben seinem Kollegen aus dem Büro saß dort noch eine junge Frau, die ich nicht kannte und die mir immer wieder merkwürdige Blicke zuwarf. Ich schluckte und wandte mich an Jack, der neben mir saß.
„Ich hoffe, dass ist kein Verkupplungsversuch?“
„Oh, keine Sorge, es kommt noch schlimmer!“ murmelte er und warf mir einen bedeutenden Blick zu.
Ich drehte mich wieder zu der Unbekannten und lächelte unsicher. Ich wünschte Tonks wäre hier...
Ein paar Minuten später wusste ich bereits, dass die Dame mir gegenüber Diane hieß, ebenfalls im Krankenhaus arbeitete und – natürlich – Single war. Ich nahm einen tiefen Schluck aus meinem Glas und warf Jack einen bösen Blick zu. Er schüttelte nur leicht den Kopf und nickte in die Richtung seines Kollegen. „Er ist das Opfer!“ flüsterte er leise. Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen fragend an. „Warte nur!“ murmelte er Unheil verkündend und wich meinem Blick aus. Ich lehnte mich beunruhigt in meinem Stuhl nach hinten und versuchte nicht auf Miss Pattis Blicke zu achten, die mich förmlich durchbohrten. Daniel, Jacks Kollege, funkelte seinen Nebenbuhler ständig wütend an und ich war mir sicher, dass es nicht mehr schlimmer werden konnte.
Wie sollte ich mich doch irren.

„Schatz, holst du das Essen aus der Küche? Ich glaube unser letzter Gast ist gerade eingetroffen!“ Jack erhob sich von seinem Stuhl und eilte in die Küche. Irgendetwas sagte mir, dass er die nächste Szene nicht miterleben wollte. Sarah sprang, so anmutig wie es ihr mit einem riesigen Bauch eben möglich war, auf und lief in die Diele.
Ich beugte mich nach hinten und nahm noch einen tiefen Schluck aus meinem Glas.
„Schön, dass du doch noch gekommen bist!“ erklang Sarahs Stimme aus der Tür und ich richtete meinen Blick wieder ins Zimmer.
„Ach, du weißt wie das ist, es war unglaublich viel los. Man meint nicht, auf was für Ideen die Zauberer kommen!“ Ich erstarrte. Die Stimme hätte ich unter hunderten erkannt. Mit einem Klirren stieß ich mein Glas gegen meinen Teller, als ich Alya Black im Türrahmen erkannte. Ihre atemberaubende Schönheit verschlug mir wie beim ersten Mal die Sprache und ich fühlte mich unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Ich hatte vergessen wie intensiv der Blick aus ihren grauen Augen war, wie berauschend ihr Aussehen und wie einnehmend ihr Auftreten.
„Was für eine angenehme Überraschung!“ Ihre kühlen grauen Augen funkelten mich spöttisch an.
„Setz dich doch!“ Sarah deutete auf den Platz mir gegenüber.
„Ihr kennt euch ja bereits.“ Sarah lächelte breit und irgendetwas sagte mir, dass sie das geplant hatte.
„Wie immer eine Freude dich zu sehen!“ Ihre Stimme war aalglatt, als sie mir zunickte und sich niederließ. Mir waren die Worte im Hals stecken geblieben.
Jack erschien neben mir. „Hab ich dir doch gesagt: Schlimmer geht’s immer!“
Ich schaute ihn nur entgeistert an, als er verlegen mit den Schultern zuckte.

Was war hier los? Ich hatte das Gefühl die Hölle wäre über mich hereingebrochen. Da saß ich am Tisch meiner Freunde mit meiner ehemaligen Feindin, Freundin, großen Liebe, was auch immer, und mein Kumpel hatte nichts Besseres zu tun als mir so eine alberne Weisheit aufs Auge zu drücken. Ich wollte auf der Stelle verschwinden
„Was soll das?“ zischte ich.
Jack tat so, als würde er an seinem Fleisch herum schneiden und murmelte: „Tut mir Leid, Sarah hat sie eingeladen!“
Ich lachte beinahe auf und lächelte gequält, als ich meinen Blick nach vorne wandte. Ihr Blick traf mich und ich konnte den Spott darin so deutlich lesen, als ob sie ihn in mein Gesicht geschrieen hätte.
Das konnte nicht wahr sein, das musste ein Traum sein. Ich starrte auf mein Essen. Bloß nichts anmerken lassen. Während die anderen sich unterhielten, versuchte ich meinen Blick gesenkt zu halten, doch das Wissen, dass sie mir gegenüber saß, nur wenige Zentimeter entfernt, nahm mir die Luft zum Atmen. Ich hatte ganz vergessen was für einen Einfluss sie auf mich hatte. Vorsichtig hob ich meinen Blick. Sie sah mich an. Graue Augen bohrten sich in Blaue. Und die Erde blieb stehen. Ich war unfähig mich zu rühren, auch nur die kleinste Bewegung zu unternehmen, als ich in diese grauen Abgründe blickte. Würde ich nicht aufhören, wäre alles verloren. Ich riss mich los. Keuchend starrte ich auf meinen Teller. Die Welt hätte untergehen können und ich hätte es nicht bemerkt. Dieser Blick...Ich spürte mein Herz laut und deutlich schlagen, jede Körperzelle, die sich nach ihr sehnte. Meine Hand zitterte, als ich versuchte mich wieder aufs Essen zu konzentrieren.

Ich atmete tief ein um mich zu beruhigen. Mit geschlossenen Augen lehnte ich mich an die Küchenwand und versuchte wieder Kontrolle über meinen Körper zu erlangen. Aus dem Esszimmer drangen die fröhlichen Stimmen der anderen. Vor meinem inneren Auge tauchte das Bild von ihr auf, wie sie dort im Türrahmen gestanden hatte, auf einmal, so plötzlich, so unerwartet und meine ganze Welt mal wieder auf den Kopf gestellt hatte. Ich konnte mich nicht kontrollieren wenn sie in der Nähe war, hatte meine Gefühle nicht im Griff und alles woran ich in letzter Zeit gearbeitet hatte drohte in sich zusammen zufallen. Meine sorgsam aufgebaute Fassade aus Unnahbarkeit zerbröckelte durch einen einzigen Blick aus ihren Augen.
Ich schüttelte den Kopf.
„Cane?“ Jacks Stimme ließ mich hochfahren. „Wollte nur mal schauen warum du so lange brauchst um die Flasche Wein zu holen!“ Sein Blick war ein wenig irritiert und doch verständnisvoll.
Ich seufzte tief auf.
„Ich weiß, was du denkst, man.“ Erklärte er ruhig. „Ich wusste bis vorhin auch nichts davon dass sie kommt, ich hätte dich sicherlich vorgewarnt!“
Ich nickte sacht und sah ihm noch immer nicht in die Augen.
„Aber weißt du, sie hat uns nie etwas getan, sie hat Sarah nie etwas getan und auch wenn wir beide es vielleicht nicht verstehen, Sarah mag sie. Sie arbeiten jetzt schon drei Jahre zusammen und es hat nie irgendwelche Zwischenfälle gegeben.“
Ich stöhnte frustriert auf. „Natürlich Jack, weil ihr Reinblüter seid!“
Er sah mich stumm an, dann erwiderte er: „Ich weiß nicht, ob du dich da nicht in etwas verrennst! Es gab nie das kleinste Anzeichen das...“
„Natürlich“ murmelte ich und starrte auf den Boden.
Es herrschte eine Weile Schwiegen zwischen uns, dann fragte er vorsichtig. „Was ist da zwischen euch beiden?“
Mein Kopf fuhr hoch und ich starrte ihn an.
Er wich meinem Blick aus und fuhr fort. „Ich meine, ihr habt euch doch gehasst in der Schulzeit. Aber Sarah hat erzählt, dass...sie hat da irgendwie so eine fixe Idee...“ Er schüttelte den Kopf, als würde er an ihrem Verstand zweifeln. „Sie hat mir erzählt, dass sie dich im Mungo gesehen hat!“ gab er zu und schien irgendwie erleichtert.
Ich seufzte abermals und erklärte leise: „Wir sind erwachsen geworden Jack. Die Schulzeiten sind lange vorbei. Als ich im Mungo war, gab es – es gab gewisse Dinge zu klären, die nur uns etwas angehen.“
Er wirkte noch immer nicht, als hätte er verstanden, doch er gab sich mit der Antwort zufrieden und lächelte.
„Meinst du, du kannst wieder hinein gehen und das Spielchen weiterspielen. Sarah wäre enttäuscht wenn sie ihren Lieblingsjunggesellen verlieren würde!“ er lachte kurz auf, senkte dann aber die Stimme verschwörerisch. „Wenn du aber gehen willst, gebe ich dir Rückendeckung. Ich könnte sie ablenken...“
Ich grinste ihn an und schüttelte den Kopf. „Danke Jack. Aber ich beiß mich da schon durch!“ Ich warf ihm einen Seitenblick zu und fügte hinzu: „Im übrigen solltest du mal wieder mit Josh auf die Piste gehen, dir fehlt eindeutig Action!“
Er boxte mir in den Rücken und wollte mich zurück ins Esszimmer schieben.
„Halt, vergiss den Wein nicht!“ Wir grinsten uns an und griffen einstimmig nach der Flasche.

Nach dem Gespräch mit Jack fiel es mir merkwürdiger Wiese leichter mit der Situation umzugehen. Ich setzte die Maske des charmanten, aber distanzierten Herzensbrechers wieder auf und beteiligte mich an den Tischgesprächen.
„Was meinst du, Cane?“ Sarah sah mich fragend an. Ich wandte meinen Blick rasch von Alya ab und lächelte sie an.
„Nun, das Ministerium macht ganz zweifellos Fehler, indem sie gewissen Leuten mit Macht und Geld zu viel Einfluss überlassen, ohne ihnen auf den Zahn zu fühlen. Wie lange sollen wir noch warten, bis sie die ersten Morde begehen?“
Mit einem Mal war die Stimmung gekippt. Sarahs Augen weiteten sich für eine kurzen Moment, ob meiner offenkundig feindseligen Aussage, Diane starrte mich offen bestürzt an, Daniel runzelte verärgert die Stirn, Jack verdrehte die Augen, als hätte er nur darauf gewartet und Alya beugte sich mit blitzenden Augen nach vorne. Ihre plötzliche Gereiztheit war deutlich zu spüren.
„Natürlich, wir haben ja einen Ritter der Gerechtigkeit am Tisch sitzen!“ warf sie spöttisch ein, ließ mich dabei nicht aus den Augen. Eine offene Warnung lag in dem gefährlichen Glitzern ihres Blickes.
Daniel grinste dämlich auf ihr Kommentar hin und Sarah versuchte die Anspannung zwischen uns zu lösen.
„Zweifelsohne hat Cane nicht so ganz Unrecht mit dem was er sagt. Macht darf nicht erkauft werden, nicht wahr Schatz?“ Sie blickte Hilfe suchend zu ihrem Mann. Jack grinste und nickte.
„Da fällt mir ein übler Fall von Bestechung eines Muggel ein...“ begann er zu erzählen und ich lehnte mich wieder zurück. Die Stimmung war wieder normal und die Gefahr der Situation gebannt. Ich beobachtete Alya gespannt. Sie tat, als würde sie gebannt laschen, doch an dem unruhigen Funkeln ihrer Augen und dem nervösem Tippen ihrer Hand konnte ich ablesen, dass sie alles andere als entspannt war. Ein Lächeln glitt über mein Gesicht. Das würde noch interessant werden.

Sarah hatte es tatsächlich geschafft die Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema zu lenken und die Spannung zu lösen. Sie stand ein paar Schritte von mir entfernt und zeigte Diane und Daniel irgendein Gemälde, das ein altes Erbstück ihrer Familie war. Ich wartete bis Jack aufgab sich mit Alya zu unterhalten und verwirrt von dannen zog um noch etwas zu trinken zu organisieren. Ich lächelte matt, als ich seinen irritierten Blick sah. Ein zu naher Blick aus diesen grauen Sturmaugen konnte also sogar einen Mann wie Jack durcheinander bringen.
Langsam schritt ich auf sie zu und ließ sie dabei keine Sekunde aus den Augen. Sie lächelte erheitert, als ich so auf sie zu schlich.
„Traust du dich also doch in meine Nähe!“ schmunzelte sie.
„Wer weiß was mich erwartet...ich hoffe keine dunkle Maske!“ flüstere ich gedankenlos.
Sie zuckte nicht mit der Wimper. „Du bist unverschämt!“
Ich sah ihr in die Augen, doch sie hielt ihre Gefühle versteckt und sah mich lediglich mit einem kühlen Blick an.
„Tut mir Leid.“ Erwiderte ich rasch. Ich wollte die Situation nicht eskalieren lassen. Nicht vor Jack und Sarah. Ich nippte an meinem Glas.
„Nun was macht die Arbeit?“ Eine belanglose Frage.
Sie sah mich abschätzig an. „Smalltalk ist nicht dein Ding.“ Stellte sie fest. Ich grinste unwillkürlich. „Du hast Recht.“
Sie lächelte ebenfalls flüchtig und antwortete dann doch. „Sie ist in Ordnung. Stressig, aber ich liebe es.“ Ich blickte sie an und musste mein Herz unter Kontrolle halten. Dieser einfache Satz war so ehrlich und unverkrampft, das schönste was ich seit langer Zeit gehört hatte.
„Und bei dir?“ Ihr Blick traf mich neugierig.
Ich lächelte und lehnte mich entspannt an die Wand. „Ich könnte dasselbe behaupten: Stressig, aber ich liebe es.“ Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Im Moment ist viel zu tun im Ministerium. Aber ich würde nichts anderes arbeiten wollen! “
„Ich verstehe was du meinst.“ Murmelte sie. „Es ist wie eine Lebensaufgabe...“ Ich beobachtete ihre grauen Augen fasziniert, als sie verloren in die Ferne blickte.
„Es ist dreist jemanden so anzustarren.“ flüsterte sie leise und wandte ihren Bick plötzlich wieder auf mich.
„Aber genauso so schöne Augen zu besitzen!“ Ich hätte mir am liebsten auf die Zunge gebissen. Hatten diese Worte tatsächliche gerade meinen Mund verlassen.
Sie starrte mich ebenso überrascht an, wie ich mich fühlte.
„Hör auf damit!“ sagte sie dann kalt und verschloss ihr Gesicht wieder sorgsam vor mir. Ich konnte sehen wie sie sich hinter ihrer Mauer aus Arroganz und Kälte verkroch, damit ich sie nicht noch einmal so verletzen konnte, wie ich es getan hatte.
„Es tut mir Leid.“ Murmelte ich.
„Wie auch immer.“ Erwiderte sie und wandte ihren Blick ab.
„Ich habe dich vermisst, weißt du.“ Die Worte hatten meinen Mund verlassen bevor ich es stoppen konnte. Es geriet außer Kontrolle, ich konnte nicht einmal mehr bestimmen was ich sagte.
Ihr Blick war abweisend, aber ich sah die Fassade unter meinem Blick langsam bröckeln.
„Tu das nicht, Cane. Das letzte Mal war Schmerz genug!“
„Ich weiß.“ Murmelte ich und starrte auf den Boden. „Es ist nur...Ich hatte nicht damit gerechnet dich wieder zu sehen. Nicht so...nicht jetzt. Es – es tut weh.“ Meine Stimme war kaum ein Flüstern, doch ich wusste, dass sie mich verstand. Sie umklammerte krampfhaft ihr Glas und sah an mir vorbei.
„Ich sollte gehen.“ Flüsterte sie beinahe lautlos und sah mich flüchtig an. Ihr Blick war das reinste Chaos. So viel Verwirrung und Angst in ihren Augen, all die Gefühle, die sie verdrängt hatte, kämpften sich an die Oberfläche.
Ich starrte ihr hinterher. Mein Herz hämmerte in meiner Brust.
Ich sah wie sie sich verabschiedete und in die Diele lief um ihren Mantel zu holen.
Auf einmal erwachte ich aus meiner Starre.
„Sarah, Jack, ich muss gehen!“
Die beiden starrten mich überrascht an.
„Äh, Tonks hat mich gerufen!“ stammelte ich und drückte dem verdutzten Jack mein Glas in die Hand. Sarah lächelte leicht, als ich sie an mich drückte und ihr versprach bald wieder zu kommen. Als ich aus der Tür eilte drehte ich mich noch einmal um und sah meine Freunde an.
„Passt auf euch auf!“
Dann wandte ich mich um und verschwand aus der Tür.
„Alya!“ rief ich in die Nacht hinein.
Keine Antwort. Ich blieb stehen und lauschte in die Umgebung.
„Alya!“ Da bewegte sich etwas. Ich erkannte ihre Gestalt wenige Meter vor mir.
„Bitte, bleib stehen!“
Sie zögerte und blieb tatsächlich stehen. Ich ging langsam auf sie zu.
„Es tut mir Leid. Alles was ich gesagt und getan habe! Ich bin ein Idiot und ich war ein Idiot dich gehen zu lassen! Du...du bist das Beste was mir je passiert ist!“
Ich war jetzt bei ihr, nur ein Schritt trennte mich noch von ihr. Wenn ich meine Hand ausstreckte, könnte ich sie berühren und sie herumdrehen, in meine Arme ziehen.
„Bitte, Alya.“ Meine Stimme war leise und flehend geworden. Sie drehte sich langsam um. Ihre Augen blickten mich so verwirrt und wütend zugleich an, dass mich das Bedürfnis überkam sie in den Arm zu nehmen.
„Du hast kein Recht dazu Cane!“ flüsterte sie aufgebracht. Sie zitterte leicht und ich erkannte wie sie um ihre Selbstbeherrschung kämpfen musste.
„Ich verlange ja gar nichts von dir, aber ich will, dass du weißt wie Leid es mir tut dich verletzt zu haben. Ich will doch nur, dass du das weißt.“
„Nein!“ sagte sie wütend. „Du hast einfach kein Recht dazu, hier so einfach auszutauchen und solche Dinge zu sagen! Ich habe mir geschworen mich nie wieder auf dich einzulassen. Ich wollte dich nie wieder sehen und auf dich hören. Ich will deine Lügen nicht mehr glauben.“
Ich spürte einen scharfen Schmerz in der Brust und schloss für einen kurzen Moment meine Augen.
„Du hast eine Anziehung auf mich, die ich mir nicht erklären kann und die nicht gesund ist. Und jetzt stehe ich wieder hier vor dir und...ich kann diese Dummheit nicht noch einmal begehen, verstehst du?!“ jetzt war sie ruhiger geworden, ihre Augen baten mich fast um Verzeihung.
Ich nickte schwach und kämpfte gegen die Tränen und die Verzweiflung an.
Sie hob ihre Hand um sie an meine Wange zu legen, überlegte es sich im letzten Moment jedoch anders und drehte sich mit einem letzten traurigen Blick um und eilte weg von mir und dem Chaos, das ich heraufbeschwor.
Ich starrte ihr hinterher und wünschte mir so sehr ich hätte den Mut und die Kraft ihr hinterher zulaufen, sie in den Arm zu nehmen und ihr zu versprechen, dass alles gut werden würden.
Stattdessen blieb ich hier stehen und starrte in die dunkle Nacht hinein.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Dan ist wirklich gut. Mit ihm zu arbeiten war wunderbar. Armer Junge, er musste so geduldig sein. Ich musste schwafeln und darüber sprechen, dass ich der Meister des Universums bin, dass ich böse bin und dass ich ihn umbringen werde und er musste verschnürt dastehen, sich krümmen und vor Schmerzen stöhnen, während ich einen Monolog führte. Der Monolog des bösen Genies - kein Film ist komplett, wenn er fehlt. Ich liebe es, böse Figuren zu spielen!
Ralph Fiennes über Daniel Radcliffe