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Fanfiction

Sternenkinder - Schmerzhafte Auseinandersetzung

von Prongs*Padfoot

so hier geht es wie versprochen weiter!schließt wieder direkt an das letzte kapitel an!
wieder vielen dank für die reviews!:-)hoffe es gefällt euch!


Ich hatte die Wohnung verlassen vorgefunden. Ich wusste nicht wo Tonks war und insgeheim war ich erleichtert sie nicht sehen zu müssen. Ihren anklagenden Blick hätte ich nicht ertragen. Ihre forschenden Augen, die mich sofort verstanden und durchschauten.
Ich war lange auf geblieben und hatte in die kühle Nacht gestarrt und auf irgendein Zeichen gewartet, auf irgendetwas, das mir zeigte was ich tun sollte.
Ich hatte die Nacht lange nicht einschlafen können, die Angst vor dem kommenden Tag war zu groß gewesen. Wir waren ohne deutliche Worte auseinander gegangen, aber ich wusste was ich zu tun hatte. Ich konnte mir nichts mehr vormachen, ich liebte Alya, das Wochenende hatte es mir deutlich gezeigt. Ich wünschte mir eine Familie mit ihr, eine Zukunft und daran konnte nichts mehr etwas ändern. Ich wusste um die Probleme, die unsere Verbindung aufrufen würde, aber zum ersten Mal in meinem Leben wollte ich nicht davon laufen. Alya hatte es gesagt, wir waren älter geworden, reifer, wir hatten eine Verantwortung zu tragen. Mit einem Seufzen dachte ich an Smilla. Wie konnte ich einem Menschen den ich so mochte absichtlich so einen Schmerz zufügen. Das schlechte Gewissen quälte mich die ganze Nacht.
Als ich am Morgen aufwachte spürte ich die Übelkeit wie ein schlechtes Vorzeichen. Ich war müde und mein Magen verkrampfte sich vor der bevorstehenden Aufgabe. Wie konnte ich nur zu Smilla gehen und ihr nicht wehtun. Wie konnte ich ihr sagen, dass ich eine andere liebte ohne sie zu verletzen. Als wir zusammenkamen, erschien alles so einfach, ohne Verpflichtungen, ein lockeres Bündnis, doch all die Monate mit ihr an meiner Seite hatten uns verändert. Sie war ein wichtiger Teil meines Lebens geworden und ich wünschte mir so sehr sie lieben zu können. Sie jetzt nicht verletzen zu müssen.
Müde stand ich vor dem Spiegel und betrachtete mein Spiegelbild. Ich hatte mich nicht rasiert und kleine Stoppeln überzogen meine markantes Kinn und die Wangenknochen, die sonst so seidigen schwarzen Haare hingen in Strähnen herab. Ich verabscheute mich selbst in diesem Moment und noch mehr verabscheute ich mich für das was ich tun musste.
Ich warf einen Blick auf die Dusche und beschloss jene auf später zu verschieben. Es kam mir falsch vor mich für die nächste Tat auch noch zurecht zumachen. Ich ging langsam aus dem Bad und verließ die Wohnung, mit jedem Schritt wurde mein Schmerz und meine Selbstverachtung größer. Ich ließ mir endlos viel Zeit durch die Straßen von London zu streifen, unausweichlich auf dem Weg zu ihrer Wohnung.
Schließlich stand ich vor ihrer Tür. Vielleicht ist sie nicht da, schoss es mir dadurch den Kopf und Hoffnung machte sich unwillkürlich in mir breit. Groß und abschreckend stand die sonst so einladende Tür vor mir. Wie oft war ich hier gewesen und hatte sie besucht. Sollte es jetzt das letzte Mal sein? Ich wünschte mir so sie nicht zu verlieren, doch ich konnte nicht von ihr erwarten mir zu verzeihen. Minutenlang stand ich vor ihrer Eingangstür und starrte auf das Türschild. Sie wäre meine Zukunft gewesen, sie wäre mein Leben gewesen, wäre mein Herz nicht an Alya gebunden. Alles wäre so anders gewesen, so normal. Ein normales Leben mit einer normalen Beziehung. Es sollte nicht sein.
Ich atmete noch einmal tief ein und klopfte. Es dauerte scheinbar endlos lange, bis ich ihre Schritte hörte. Mein Herz wurde schwer. Noch konnte ich davonlaufen, doch wenn ich etwas an diesem Wochenende gelernt hatte dann das: Ich würde nicht mehr davonlaufen. Es war der Tag gekommen, mich meinen Gefühlen zu stellen.
Die Tür bewegte sich, dann erkannte ich ihr Gesicht im Türspalt.
„Cane?“ Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, doch ihre Augen täuschten sie. Ein Funken der Angst war für eine Sekunde aufgetaucht.
„Kann ich...“ Meine Stimme war rau. Ich trat ein und wich ihrem Blick aus. Noch einmal atmete ich tief ein, sah mich in der schönen Wohnung um, in der ich so viel Zeit verbracht hatte und drehte mich zu ihr um.
„Wir müssen reden.“ Ich blickte ihr in die Augen und als ich ihren Gesichtsausdruck sah wusste ich, dass sie verstand. Sie wusste es, musste es gewusst haben als ich gestern Abend nicht erschienen war.
Ich senkte meinen Blick. Da war kein Vorwurf in ihrem Blick, keine Wut, kein Abscheu, lediglich Erkenntnis und Verständnis. Das machte es mir nicht unbedingt leichter. Warum konnte sie nicht schreien, mich nicht beschimpfen, etwas nach mir werfen, es wäre so viel einfacher, als dieses stille Verständnis und diese Freundlichkeit in ihrem Blick.
Ich rang mit meinen Händen und knetete sie nervös.
„Sag es schon Cane. Ich werde nicht zerbrechen.“ sagte sie mit ruhiger Stimme, doch ich hörte das feine Zittern heraus. Vielleicht war es diese unterschwellige Zeichen, dass es ihr schwer fiel, die Fassung zu wahren, das mich aufsehen ließ.
„Es tut mir so Leid.“ Flüsterte ich mit krächzender Stimme. Sie blickte mich an und ich sah wie sie mit ihrer Fassung kämpfte.
Ich trat einen Schritt näher. „Es tut mir so schrecklich Leid. Glaube mir ich wollte dir niemals wehtun, aber...“ Ich sah wie sie mit den Tränen kämpfte. Mein Herz wurde schwer.
Ich stand vor ihr und wusste nicht was ich sagen sollte.
„Ich kann...ich kann dir einfach nicht das geben was du verdienst.“ Erklärte ich, meine Stimme nur noch ein heiseres Krächzen. „Ich wünschte es wäre anders gewesen, ich wünschte ich könnte dich lieben, aber ich kann es nicht. Mein Herz ist vergeben, schon seit langer Zeit, es hat nie jemand anderem gehört.“ Die Worte waren wohl die schwersten Worte meines Lebens. Ich wusste wie sehr sie sie verletzen würden und konnte sie doch nicht verhindern. Ich war es ihr schuldig die Wahrheit zu sagen.
„Ich hätte es wissen müssen.“ Flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme. „Ich wusste es, ich wollte es nur nicht wahr haben. Ich habe mir eingeredet du würdest mich lieben, irgendwann. Ich habe es einfach gehofft und habe es nicht wahrhaben wollen.“ Eine einzelne Träne lief über ihre Wange und fing sich in ihrem Mund auf.
„Ich wünschte so sehr es wäre anders gelaufen, ich wollte dir nie wehtun!“ sagte ich gequält, doch sie schüttelte den Kopf. Oh wie ich mich für die nächsten Worte hasste, aber ich musste es sagen. „Wir, denkst du, wir könnten vielleicht Freunde bleiben?“ meine Stimme war so leise geworden, dass ich nicht sicher war ob sie mich gehört hatte. Ich konnte es nur hoffen. „Ich will dich nicht verlieren.“
Sie sah auf und sofort wieder weg, sie kämpfte innerlich mit sich und ihren Tränen. Ich wusste, dass sie stark bleiben wollte, keine Schwäche zeigen vor dem Menschen, der sie so verletzte, aber sie drohte den Kampf zu verlieren und jedes Wort von mir drohte es noch schlimmer zu machen. Ich hätte gehen, sie alleine lassen sollen, doch ich brachte es nicht über mich.
„Ich weiß nicht Cane...“ flüsterte sie. „Ich denke ich brauche etwas Zeit...“
Ich nickte mit zugeschnürter Kehle. „Es tut mir so Leid!“ sagte ich noch mal. Mit einem Mal trafen sich unsere Augen, ich sah in ihr unglaubliches blau, das mich manchmal so verzaubert hatte und ich wusste welche Frage kommen würde, auch wenn ich wünschte ich könnte ihr entkommen.
„Sie ist es nicht wahr?“ Ich wusste, dass sie es nicht wissen wollte, dass sie die Frage einfach stellen musste. Ich blickte ihr in die Augen und schwieg. Mein Schweigen sagte mehr als tausend Worte. Ich wünschte ich hätte den Schmerz in ihren Augen nicht sehen müssen, denn er traf mich mitten ins Herz.
„Ich wünschte es wäre anders gewesen!“ flüsterte ich und drehte mich um. Ich konnte keine Sekunde länger bei ihr bleiben. Mit einem letzten Klicken schloss ich die Tür hinter mir und flüchtete aus dem Haus. Erst als ich um die Ecke gebogen war schloss ich meine Augen erschöpft und lehnte mich gegen die Wand. Ein paar Tränen lösten sich aus meinen Augen und flossen über meine Wangen. Ich würde den Schmerz in ihren Augen nicht vergessen können.
„Es tut mir so Leid!“ flüsterte ich. Mutlos ging ich zu meiner Wohnung zurück.
Es war noch immer niemand hier. Ich war zu fertig um mir darüber jedoch große Gedanken zu machen, Tonks würde schon wieder auftauchen.
Ziellos blickte ich in der Wohnung umher nicht wissend was ich tun sollte. Ich hatte das Gefühl alles verloren zu haben. Kaum zu glauben dass ich vor wenigen Stunden so glücklich gewesen war. Es kam mir vor als wäre ein Leben vergangen.
Langsam trat ich ins Bad und stieg unter die Dusche. Scheinbar endlos lange stand ich unter dem heißen Strahl und versuchte den Schmerz zu betäuben. Ich wickelte mir ein Handtuch um und trat vor den Spiegel. Meine Augen waren rotgerändert und sahen mich trübe an. Erschöpfung und Schmerz schwangen in ihnen mit.
Ich stützte die Hände auf das Waschbecken und ließ den Kopf sinken. Die langen Haare fielen mir in die Augen, doch selbst ihnen fehlten die sonst so natürlich Eleganz. Mit einem Mal hörte ich das Schloss und Schritte im Flur. Tonks kehrte zurück. Ich blickte auf, geradewegs in den Spiegel und erschrak fast vor meinem Spiegelbild. Vor zwei Tagen noch war ich so prächtig gewesen, voller Lebensfreude und jetzt nur ein Häufchen Elend.
„Cane? Bist du da?“ Unruhe schwang in ihrer Stimme mit. Vielleicht auch so etwas wie eine dunkle Vorahnung.
„Cane?“ Tonks Gestalt erschien im Spiegel hinter mir.
„Ich bin hier.“ Krächzte ich. Meine Stimme klang fürchterlich. Wir starrten uns sekundenlang schweigend an, bis ich den Blick senkte und ihrem Blick auswich. Schweigen erstreckte sich weiterhin über uns und breitete sich unangenehm im Raum aus.
„Wo warst du?“ fragte ich noch immer krächzend. Als sie nicht antwortete blickte ich nach oben und wollte sie ansehen, doch ihr Blick war auf meinen Rücken geheftet.
„Was ist das?“
„Was?“ meine Augen kniffen sich fragend zusammen. Ihr Blick ruhte auf meinen Schultern, müde und ausdruckslos, fast erschöpft, als hätte sie einen langen Kampf endgültig verloren.
Ich wusste im selben Moment, in dem sie ihren Finger hob und auf die Stelle zeigte, was sie meinte. Ein roter, langer Kratzer zog sich über mein Schulterblatt, so einer, wie ihn nur der Fingernagel einer Frau hervorrufen kann. Die Nacht war leidenschaftlich gewesen. Sie war leidenschaftlich gewesen. Kurze Erinnerungen schossen mir durch den Kopf und auf einmal spürte ich den Schmerz, als hätte sie mir den Kratzer gerade eben erst zugefügt.
„Das.“ Doras Stimme war tonlos.
Ich drehte mich zu ihr um, suchte ihren Blick, ihr Verständnis, hoffte auf die Spur eines Lächelns auf ihrem Gesicht, auf ein Zeichen der Zustimmung, der Akzeptanz, doch da war nur Enttäuschung. Bittere Enttäuschung und Erschöpfung.
Sie drehte sich um und verließ das Bad. „Dora!“ rief ich ihr heiser hinterher, doch sie kehrte nicht zurück. Ich schloss meine Augen niedergeschlagen. Sie war meine Hoffnung gewesen, war sie doch die einzige die von meiner Liebe zu Alya gewusst und sie halbwegs akzeptiert hatten. Auf einmal bekam ich Angst. Ich riss die Tür auf und stürmte aus dem Bad. Suchend sah ich mich um, doch das Schlagen einer Tür machte mir klar, dass sie gegangen war. Ich musste nicht lange nachdenken wo sie war. Smilla war eine gute Freundin von Tonks geworden. Sie hatten viel unternommen seit Smilla wieder in England war. Meine Beziehung zu ihr hatte das nur noch vertieft. Und jetzt hatte ich alles zerstört.
Auf einmal war es als stürzte alles um mich herum ein. Eine unglaubliche Schwere lastete auf mir und ich hatte das Gefühl unter der Last zusammenzubrechen. Tonks war gegangen, ich hatte Smilla verloren, Charly hatte sich von mir entfernt und Josh würde meine Beziehung sicherlich auch nicht gutheißen. Ich hatte mich noch nie so haltlos gefühlt. Die Zukunft ungewiss, die Gegenwart zerstört. Ich ließ mich in ein Loch fallen und versank in einer Woge aus Selbstmitleid.

Ich wusste nicht wie viel Zeit seither vergangen war, als sich auf einmal etwas im Kamin tat und eine zornige Tonks ausstieg. Ich schreckte auf und sah sie an. Als sich unsere Blicke trafen zuckte ich unter dem wütenden Funkeln ihrer braunen Augen zusammen. Ich hatte sie lange nicht mehr so wütend gesehen. Wir sahen uns lange schweigend an, ihre Lippen waren zusammengepresst und mir war klar, dass sie sich zusammenreißen musste um mir nicht an die Gurgel zu springen. Und plötzlich veränderte sich etwa in ihrem Blick. Sie wirkte auf einmal so resigniert.
„Oh Cane, was hast du nur getan...“ murmelte sie.
„Dora-!“ versuchte ich doch sie winkte ab. Sie wirkte auf einmal unglaublich alt. Erschöpft ließ sie sich aufs Sofa fallen. Ich blieb zögerlich stehen und beobachtete sie nervös.
„Wie, wie geht es ihr?“ fragte ich, meine Stimme war ganz rau und belegt.
Sie hob den Blick und sah mich aus traurigen Augen an. „Sie ist stärker als du denkst“
Ich senkte meinen Blick.
„Warum Cane? Warum jetzt?“
Ich sah sie hilflos an, wusste doch nicht wie ich ihr erklären sollte, dass ich am Wochenende so glücklich wie nie gewesen bin und das mich mein Gewissen jetzt schier umbrachte.
„Du weißt, dass ich sie liebe.“ Sagte ich dann leise.
Ihre braunen Augen bohrten sich in meine, suchten die Spur der Lüge in ihnen und fanden doch nichts als die Wahrheit.
„Weißt du eigentlich wie weh du ihr getan hast?“ fragte sie eindringlich.
Ich schwieg betroffen, was hätte ich auch sagen sollen.
„Ich verstehe dich nicht Cane. Was ist es für dich? Ein Spiel?“ ich blickte empört auf und wollte etwas erwidern, doch sie fuhr unbeirrt fort. „Du weißt doch gar nicht was du willst! Es ist beinahe vier Jahre her! Smilla war deine Freundin!“ sie verstummte und dachte scheinbar nach. Mein Kopf war leer, ich starrte sie lediglich an, ihre Worte hallten in mir wieder.
„Denkst du ihr werdet glücklich? Denkst du ihr könnt jetzt einfach eine Familie gründen und zusammen alt werden? Bist du eigentlich blind??“ die letzten Worte hatte sie beinahe geschrieen. Sie war aufgesprungen und ihre Haare färbten sich in ein gefährliches rot.
Ich blickte sie an, Widerstand regte sich in mir, der gleiche Trotz, den ich gespürt hatte, als Alya mir sagte, dass wir keine Zukunft hatten.
„Und wenn schon? Was ist falsch daran?“ entgegnete ich. „Ich liebe sie! Ich will eine Zukunft mit ihr!“
„Und dabei sind dir die Gefühle von anderen vollkommen egal!“ sie funkelte mich enttäuscht an.
„Nein!“ ich raufte mir verwirrt die Haare. „Aber warum soll ich nicht endlich kämpfen?“ entgegnete ich leise. „Warum darf ich nicht endlich glücklich werden?“
„Und du denkst das wirst du mit ihr?“
„Ohne sie jedenfalls nicht.“
Wir starrten uns lange an dann schüttelte sie den Kopf. „Du verstehst es nicht...“
„Was? Was verstehe ich nicht? Ich – ich weiß dass es nicht fair war, ich hatte Smilla niemals verletzen wollen, du weißt wie viel sie mir bedeutet!“ Ich konnte es nicht verhindern, heiße Tränen stiegen mir in die Augen. „Du weißt doch gar nicht wie es für mich ist! Zu einem Menschen zu gehen, der einem so viel bedeutet und ihm so weh zutun! Du weißt doch gar nicht was für ein Gefühl das ist!“
„Dir sind Smillas Gefühle doch völlig egal! Du bist blind wenn es um sie geht! So war es schon immer und wird es immer sein! Die süße kleine Alya, die keiner Menschenseele etwas tun könnte! Du scheinst zu vergessen, dass sie schon mit 15 für ihr Leben gerne Mitschüler quälte.“
Wie vor den Kopf geschlagen starrte ich sie an, doch sie hatte sich in Rage geredet.
„Du warst schon immer blind gegen sie, konntest einfach verdrängen, dass die Frau deiner Träume deine Freunde wie den letzten Dreck behandelt!“ Ihre Stimme war böse geworden.
„Das ist nicht fair! Du kennst sie nicht so wie ich!“ entgegnete ich, doch sie lachte nur kalt auf.
„Wie gut kennst du sie denn wirklich?“ sie funkelte mich wütend an. „Weißt du von ihren Machenschaften? Schon mal einen Blick auf ihre Freunde geworfen? Auf ihre Familie?“
Ich blickte sie sprachlos an, verstand sie nicht, die Worte konnten nicht zu mir durchdringen.
Sie beruhigte sich langsam, ihre Stimme wurde ruhiger.
„Ich will nur nicht, dass du in dein Unglück rennst! Du weißt ja nicht was sie dir verschweigt!“
Ich schüttelte den Kopf. „Sie hat sich verändert.“
„Hat sie das wirklich?“ Tonks sah mich ernst an, in ihren Augen lag keine Wut mehr, keine Enttäuschung, lediglich Müdigkeit.
„Da draußen laufen Spinner rum Cane. Und es werden immer mehr. Sei dir mal nicht so sicher, dass dein Freundin nicht auch eine von ihnen ist.“
Ich schüttelte den Kopf. „Sie gehört nicht zu ihnen!“
Sie schwieg, doch ihr Schwiegen war schlimmer als alles andere.
„Nein, ich weiß, dass sie nicht dazu gehört!“ Ich blickte sie lange an, doch sie sah mir nicht mehr in die Augen. Eisige Kälte erfasst mich und schnürte mir die Kehle zu. Es war als hätte sich eine Hand um meinen Hals gelegt und mir langsam die Luft abdrücken. Mit glasigem Blick schaute ich aus dem Fenster. Es durfte nicht wahr sein. Sie hätte mich nicht belogen.
„Cane...“ versuchte Tonks vorsichtig.
„Nein. Lass mich.“ Wehrte ich ab und trat zurück. Stolperte zurück in mein Zimmer. „Ich muss zu ihr.“
„Cane, bleib jetzt vernünftig!“
„Vernünftig?“ rastlos funkelte ich sie an. „Du kommst hier her und erzählst mir...Und ich soll vernünftig bleiben!“ Sie senkte schuldbewusst den Blick.
„Ich wollte doch nur... Ich wollte dir doch nur helfen.“
„Helfen?“ fuhr ich auf. „Du hilfst mir nicht.“ Erwiderte ich kalt. Ihr verletzter Blick traf mich, aber ich wollte ihn nicht sehen und drehte mich einfach um.
„Ich will doch nur nicht, dass sie dir wehtut!“ rief sie mir verzweifelt hinterher, doch ich war schon aus der Tür geeilt.
Blind eilte ich durch die Straßen auf dem Weg zu ihrer Wohnung. Ich wollte nicht daran glauben, ich wusste ja nicht einmal an was.
Hastig sprang ich die Stufen ihres Hauses hinauf. Zwei, drei Stufen auf einmal, bis ich endlich vor ihrer Tür stand. Ich war noch nie hier gewesen. Und ich wünschte es wären andere Umstände gewesen, die mich hierher getrieben hätten. Noch einmal schloss ich meine Augen und atmete tief durch. Zum zweiten Mal an diesem Tag stand ich vor einer Tür und vor einer großen Entscheidung. Schritte ertönten. Die Tür öffnete sich und ein kleiner Elf starrte mich überrascht an.
„Mister?“
„Ist deine Herrin zuhause?“ fragte ich ungeduldig.
„Die Miss wünscht niemanden zu sehen.“
„Oh sie wird mich sehen wollen!“ knurrte ich ungehalten und stieß die Tür auf.
„Mister!“ piepste der Elf empört.
„Was ist los?“ ihre klare Stimme ertönte im Gang und dann stand sie auf einmal vor mir. Ihr Anblick raubte mir wie in der ersten Sekunde den Atem. Auch sie verlor für einen Augenblick die Kontenance und wankte, dann fing sie sich jedoch und lächelte mich kühl an.
„Roxie, lass uns bitte alleine.“
Ich trat auf sie zu und musste mich zusammenreißen sie nicht augenblicklich in meine Arme zu schließen.
„Was machst du hier?“ fragte sie ein wenig atemlos.
„Ich weiß nicht.“ Murmelte ich und hielt ihren Blick gefangen. Sie blickte rasch weg und wich mir aus. „Du hättest nicht kommen sollen.“
Sofort war ich wieder Herr meiner Sinne und straffte mich.
„Wir müssen reden.“ Sie drehte sich um und ging in einen anderen Raum. Kopf schüttelnd folgte ich ihr.
„Schön hast du’s hier.“ Sagte ich anerkennend. Mein Blick glitt durch die große Wohnung mit der edlen Ausstattung und dem wunderschönen Blick über London.
„Du bist wohl kaum gekommen um die Aussicht zu genießen.“ Entgegnete sie, doch ihre Augen funkelten mich belustigt an.
„Nein.“ Erwiderte ich sanft. „Ich wollte dich sehen.“ Sie sah mich an, ein wenig überrascht und konnte die Freude in ihren Augen nicht verbergen.
„Cane-“ wollte sie anfangen, doch ich unterbrach sie.
„Nein! Sag nichts! Mir wurde heute schon genügend gesagt. Ich will nichts mehr hören.“ Ich atmete tief durch. „Ich will nicht, dass mir irgendjemand sagt, es sei nicht vernünftig, ich will nicht, dass du mir sagst es mache keinen Sinn, ich will es nicht mehr hören.“ Ich breitete meine Arme aus. „Hier bin ich, bei dir!“ Ich trat auf sie zu und blickte ihr in die Augen. „Hier will ich sein! Und niemand soll mich mehr davon abhalten!“
Sie sah mir lange in die Augen und ich wusste, dass sie erkannte was ich getan hatte und was für einen Schmerz es mich gekostet haben musste.
„Oh Cane...“ sie zog mich in ihre Arme und die Zärtlichkeit in ihrer Geste ließ meine Mauern aufbrechen und den Schmerz heraus, den mir der heutige Tag gebracht hatte.
„Lass uns heute nicht reden!“ flüsterte ich. „Bitte, lass uns einfach nur wir beide sein. Ganz allein, ohne die Welt.“
Sie streichelte mir sanft übers Haar und murmelte beruhigende Worte in mein Ohr. Alles rauschte auf einmal in meinen Kopf, all die Dinge, die ich verdrängt hatte. Smilla, Tonks...
„Ich habe ihr so wehgetan!“ murmelte ich mit glasigen Augen und belegter Stimme. „Ich habe ihr so unglaublich wehgetan!“ Ich schloss meine Augen fest, wollte die Schuld und den Schmerz verdrängen, doch es ging nicht mehr. Schuldgefühle brannten wie Feuer durch meinen Körper und verursachten einen Schmerz, den ich nicht erwartete hatte.
Sie blieb stehen, hielt mich fest und gab mir eine Geborgenheit, nach der ich mich so lange gesehnt hatte. Nach scheinbar endloser Zeit löste ich mich aus ihren Armen und blickte ihr ins Gesicht.
„Cane, es gibt da-“
Ich schüttelte den Kopf. „Bitte nicht heute!“ murmelte ich. „Können wir diese Nacht einfach vergessen, können wir einfach so tun als wären wir wieder in Irland?“
Ihr Blick bohrte sich in meinen und sie schien zu überlegen, dann lächelte sie leicht und nickte. „Eine Nacht...“ flüsterte sie bedeutungsvoll und ging langsam rückwärts. Ich folgte ihr, meine Augen fest auf ihr Gesicht geheftet. Sie öffnete eine Tür und offenbarte ihr Schlafzimmer. Ein breites Lächeln legte sich auf mein Gesicht und mit einem Schritt war ich bei ihr, umfasst ihr schönes Gesicht und küsste sie voller verzweifelter Leidenschaft.
Noch eine Nacht, ein paar Stunden, in denen wir die Welt einfach ausschlossen. Ich wusste, dass wir die große Entscheidung, die Konfrontation mit unserer Zukunft einfach aufschoben, aber in diesem Moment wollte ich alles einfach nur vergessen, den Schmerz und die Angst, allen Kummer und die Furcht vor der Zukunft, alle Probleme einfach ausblenden und für ein paar Stunden noch einmal richtig glücklich zu sein.


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