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Sternenkinder - Vater und Sohn

von Prongs*Padfoot

Hier bin ich wieder, hat mal wieder ewig gedauert, tut mir Leid!!!vielen dank für die rewies und ich hoffe, dass es diesmal nicht so lang dauern wird!
ach ja irgendwann wird er vielleicht auf harry treffen, ja das könnte ich mir durchaus vorstellen!:)
nun euch viel spaß beim neuen chap!(ich denke der titel sagt schon alles!^^)




„Black! Kommen! Sofort!“ Browns Stimme ließ mich zusammenzucken. Ich ging in das Büro meines Abteilungsleiters. Kingsley warf mir einen aufmunternden Blick zu. Das war nun bereist das dritte Mal seit letzter Woche.
„Setzen!“ Brown sah mich mürrisch an. Ich kannte ihn mittlerweile besser, als ihm seine böse Mine abzunehmen. Er war vielleicht ein harter Chef und forderte das Höchste von uns, aber er war immer fair gewesen und einer der wenigen, die mich nicht für meinen Namen verurteilt haben. Er tat mir Leid, ein Jahr vor seinem Ruhestand hatte er jetzt mit mir noch mal so viel um die Ohren.
„Der Tagesprophet war erneut hier!“ Ich schwieg. Es war immer besser ihn erst einmal reden zu lassen.
„Ich habe sie rauswerfen lassen! Sie können sich ja vorstellen was sie wollten! Ich sage ihnen wenn das so weiter geht, beurlaube ich sie!“
„Aber Sir, ich-“ wollte ich ihn unterbrechen.
„Und jetzt kommen sie mir nicht mit ‚Ich kann ja nichts dafür’ Das geht jetzt schon die ganze Woche so! Das Ministerium kommt in Verruf! Scrimgeour macht mir die Hölle heiß! Und ich werde meinen Arsch nicht für sie hinhalten!“ Er stampfte wütend auf und ab. Ich schluckte. Scrimgeour war der Leiter des Auroren Büros. Ich wusste, dass er von Anfang an etwas gegen mich gehabt hatte. Doch bis jetzt hatte sich Brown immer dazwischen gestellt.
Er seufzte tief und beugte sich über den Tisch. „Hören sie! Ich weiß sie sind einer der besten Auroren des Jahrgangs!“
Ich grinste verhalten.
„Auch wenn sie mir manchmal ein wenig zu abenteuerlustig sind!“ ermahnte er mich mit donnernder Stimme. „Selten so einen Hitzkopf in meinen Reihen gehabt!“ murmelte er. „Zu ihrem Glück haben sie ihre Bewunderer, sonst wären sie längst geflogen!“
Ich senkte den Blick.
„Alles ist in Aufruhr! Die Öffentlichkeit schreit danach Black dingfest zu machen! Sie wollen endlich eine Verhaftung sehen! Oder noch schlimmer…Wir haben nahezu alle Auroren im Einsatz. Was glauben sie, hält die Öffentlichkeit davon, dass sein Sohn in unseren Reihen sitzt?“
Er sah mich eindringlich an, doch ich schwieg.
„Die Sache ist folgende: Scrimgeour will sie beurlauben, solange bis Gras über die Sache gewachsen ist!“
„Aber Sir! Das kann Wochen dauern!“ fuhr ich empört aus.
„Oder Monate! Wer weiß ob wir diesen Typen je finden!“ knurrte Brown. „Ich weiß. Es tut mir leid mein Junge. Am besten nehmen sie sich die Woche frei. Mehr konnte ich nicht machen. Und sorgen sie dafür, dass sich die Presse von hier fernhält, dann können sie nächste Woche weiter machen!“
Ich stand auf, kochend vor Wut. „Danke Sir!“
Er nickte mir zu und ich ging. Draußen stand Kingsley und sah mich mitleidig an. „Tut mir leid Cane!“
Ich schüttelte nur den Kopf und ging.

„Cane? Bist du da?“ Tonks Stimme riss mich aus meinen Gedanken.
Ich brummelte etwas Unverständliches.
„Oh Cane, das tut mir so Leid, ich habe gehört was passiert ist! Es ist so unfair!“ Sie setzte sich neben mich aufs Sofa und sah mich mitleidig an.
„Die ganze Woche beurlaubt und ich kann froh sein, wenn das alles ist!“ Wütend fuhr ich mir über die Augen. „Scheiß Ministerium.“
Tonks betrachtete mich traurig. „Die meisten sind auf deiner Seite, weißt du? Josh und Alice, Frederic und Patrick! Kingsley auch genau wie Morrison. Sie meinte, dass es einfach unfair wäre und die Chefetage sich mal an die eigene Nase fassen sollte!“
Ich lachte. Morrison war Tonks Chefin. Sie war eine nette, noch relativ junge Frau, die sich von den „alten Haudegen“ nichts sagen ließ.
Tonks ließ sich nach hinten fallen und sah an die Decke. „Komm wir gehen heute Abend etwas trinken und lenken uns ab.“
„Du musst morgen arbeiten!“ Sie winkte ab,
„Vergiss das. Josh kommt sicher! Jack und Sarah sind ja in den Flitterwochen, aber vielleicht schauen die anderen auch mal vorbei!“
Ich nickte nachdenklich. „Ich werde morgen zu meiner Mutter gehen.“
„Oh.“ Tonks sah mich mit großen Augen an.
„Ja, es wird Zeit, wenn du willst kannst du nachkommen.“
Sie nickte.
„Vielleicht bleib ich ein paar Tage, mal sehen wie es ihr geht!“
Wir versanken beide in unsere Gedanken und schwiegen einträchtig.

Einige Stunden später saßen wir gemütlich im „Harp“, der kleinen Kneipe gleich um die Ecke. Tonks und ich gingen oft hierhin, einfach weil sie so unglaublich urig und gemütlich war. Es war eine Muggelbar, war also auch hervorragend zum untertauchen und den stressigen Alltag vergessen. Ich ließ meine Blicke über die Menge schweifen, wie so oft die gleiche Gesellschaft: Alt und jung gleichermaßen, alleine oder zu zweit. Die Tür öffnete sich und einige Leute kamen herein. Ich erkannte Josh an seiner Größe und seinem dunkelblonden mittellangem Haar. Dahinter erschienen Patrick, wie immer mit einer Brille auf der Nase und den braunen Locken im Gesicht, Frederic, der mich oft an Jamie erinnerte, mit seiner unverblümten Art, und Alice, die ihre langen rot-blonden Haare heute zu einem Zopf trug und mich aufmunternd anlächelte.
„Hey alle zusammen.“ Begrüßte Patrick uns. Er war genau wie wir alle hier bei den Auroren dabei.
Als sich alle gesetzt hatte und munter zu reden begonnen, überkam mich ein warmes Gefühl, dass sie hier waren und nicht an mir zweifelten, was ich selbst doch so oft tat. Ich trank an meinem zweiten Bier und versank in Gedanken. Wehmütig dachte ich an früher und wünschte mir die Zeit in Hogwarts zurück. So sehr ich unsere neuen Freunde mochte und mich in dieser bunt gemischten Truppe wohl fühlte, zwischen dem ruhigen, schlauen Patrick, dem übermütigen Frederic oder Josh, vermisste ich doch meine alten Freunde. Ich vermisste Charly. Einen Freund, der immer für mich da war, der mich besser als alle anderen kannte. Traurig trank ich weiter aus meinem Glas, einfach nur alles vergessen wollend.


Am nächsten Morgen war ich früh aufgestanden und in das kleine Dorf außerhalb von London appariert. Meine Mutter war sicher schon wach, wenn sie überhaupt Schlaf bekommen sollte. Nervös ging ich die Straße entlang, mein langer Mantel umspielte meine große Gestalt und ich bemerkte die aufmerksamen Blicke, die mir einige Damen zuwarfen. Ich schenkte ihnen ein Lächeln und bog in das Ende der Straße ein. Zwischen zwei alten Häusern stand ein Kleines, so unauffällig, dass man es glatt übersehen konnte. Es war von Efeu überwachsen und der Garten sah aus, als wäre er schon lang nicht mehr bearbeitet worden. Ich lächelte und trat ein. Ich warf einen Blick um mich und klopfte an der Tür.
„Mum? Ich bin’s! Cane!“
Ich hörte ein lautes Scheppern und hastiges Fußtritte. Nervös langte ich nach meinem Zauberstab in meiner Tasche, doch da war meine Mutter schon erschienen und bat mich herein. Sie war alt geworden in den letzten Tagen. Ihr sonst so junges Gesicht wirkte angestrengt und erschöpft. Ihre strahlenden blauen Augen blickten mich müde an, doch ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.
„Schön, dass du da bist Cane!“ Sie zog mich in eine Umarmung. Ich drückte sie fest an mich, wollte sie beschützen und ihr ein Gefühl von Sicherheit geben.
„Hallo Cane!“ Eine fremde Stimme riss mich aus meinen Gefühlen.
Ein dunkelblonder Mann stand da in unserer Küche mit Narben im Gesicht und einem so traurigen Ausdruck im Gesicht, als hätte er schon unendlich viel Leid erlebt.
„Du erinnerst dich vielleicht noch an Remus?“ Ich reichte ihm wortlos die Hand und er drückte sie fest.
„Gehen wir doch in die Küche und setzen uns.“ Meine Mutter geleitete uns hinein und machte uns einen Tee.
„Danke Stella.“ Flüsterte Remus fast. Ich betrachtete ihn eine Weile und wandte mich dann meiner Mutter zu.
„Wie geht es dir?“
Ich bemerkte ihre Nervosität, als sie mir einschenkte: Ihre Hand zitterte.
„Gut.“ Ich verzog mein Gesicht. Das tat es natürlich nicht.
„Die Presse war da, ich habe sie verscheucht!“ meinte Remus da leise.
„Danke.“ Erwiderte ich und sah ihm das erste Mal in die Augen. Sie waren faszinierend bernsteinfarben, blickten aber mit einer solchen Traurigkeit in die Welt, dass alles Schöne dahinter verschwand. Würde dieser Mann nur lächeln, wäre er bestimmt um Jahre jünger.
„Ich wollte einen Schutzzauber auf das Haus legen, aber-“
Meine Mutter schüttelte den Kopf. „Ich habe dir gesagt, dass brauchst du nicht!“
„Stella, er ist nun fast eine Woche auf freiem Fuß, es ist durchaus möglich, dass er-“
„Ich weiß! Das ist mir klar.“ Erwiderte sie ungewohnt heftig.
Er starrte sie an. „Du hältst ihn immer noch für unschuldig!“ Sie blickte ihn ruhig an und nickte. Ich betrachtete die beiden gespannt.
Das erst Mal trat Leben in Remus. Er stand auf und ein Glühen erfüllte seine Augen, das etwas Unmenschliches hatte. „Nach allem was gewesen ist, fasse ich es nicht, dass du ihm immer noch glaubst! Er war ihr Geheimniswahrer! Er hat sie verraten!“ Aus seiner Stimme klang eine solche Bitterkeit, dass ich seinen Schmerz förmlich spüren konnte.
Meine Mutter kämpfte mit den Tränen. „Hat er nicht. Ich habe versucht es dir zu erklären, aber-“
„Aber du weißt, wer er war! Was er war! Ich habe es dir gesagt! Woran sein Herz wirklich hing!“ ich blickte ihn erstarrt an, doch Remus schien vergessen zu haben, dass ich auch noch im Raum war.
„Remus, bitte!“ flehte meine Mutter. Er verstummte und blinzelte, dann fuhr er ruhig fort:
„Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie denke! Lily und James. Und daran, dass ihr bester Freund sie verraten hat. Sie hatten es nicht verdient zu sterben! Die Schuld, es nicht verhindert haben zu können, bringt mich jeden Tag mehr um!“ Er sah unglaublich alt aus. Alt und gebrochen.
„Es war nicht deine Schuld!“ flüsterte meine Mutter.
Remus sah sie nicht mehr an. Er hatte Tränen in den Augen. „Ich habe James nichts davon gesagt, ich hätte es tun sollen! Er hatte blindes Vertrauen in Sirius und jetzt ist er tot! Er ist tot. Und ich habe ihm nichts gesagt.“ Er drehte sich um und verließ fluchtartig die Küche und das Haus. Ich starrte ihm betäubt hinter her. Meine Mutter schluchzte leise. Ich drehte mich zu ihr und tröstete sie still.

Der Abend legte sich langsam aufs Land und ich stand einsam auf der Terrasse.
„Es wird Herbst.“ Meine Mutter war hinter mir erschienen.
„Ja.“ Antwortete ich leise. Die letzten Sonnenstrahlen wärmten mich und gaben mir ein Gefühl von Geborgenheit.
„Du kannst in deinem alten Zimmer schlafen, wenn du nicht nach Hause willst!“
„Gerne.“ Antwortete ich.
„Er wird wieder kommen! Ich weiß es.“ Eine unausgesprochene Schuld lag in ihren Worten.
Ich schwieg. Im nächsten Moment hörten wir ein Scheppern in der Küche. Irritiert eilten wir hinein um dort einen zerknirschten Remus vorzufinden.
„Ich habe Schokolade gemacht.“ Er versuchte ein Lächeln und hielt uns die heißen Tassen hin. Meine Mutter lächelte ihn an.
„Es tut mir leid was ich gesagt habe! Ich war nicht der einzige, der seine Freunde verloren hat in jener Nacht vor 12 Jahren.“
„Aber ich hatte Cane, du hattest niemanden Remus, ich hätte für dich da sein sollen! Wir haben so viel falsch gemacht! Verzeih mir.“
Er sah sie an und streckte schließlich seine Arme aus. Meine Mutter ließ sich befreit in seine Umarmung fallen. Ich hatte das Gefühl, dass es das erste Mal seit vielen Jahren war und vielleicht auch der Schritt in die richtige Richtung.
Die beiden sahen sich berührt an und ich musste lächeln. Ich freute mich für meine Mutter, dass sie sich mit ihrem alten Freund wieder versöhnt hatte.
„Ich sollte gehen! Ich muss morgen früh raus! Der Zug nach Hogwarts ruft. Ich werde Lehrer.“ Antwortete er auf meinen fragenden Blick.
„Melde dich, okay?
„Das werde ich!“ Er lächelte schief und reichte mir die Hand. „Machs gut Cane! Pass auf dich auf! Die Welt ist voll von Verrückten!“
„Das werde ich.“
Er sah mich einen Augenblick lang an und ich hatte das Gefühl, er wollte noch etwas sagen, doch dann drehte er sich um und wandte sich zum gehen. Auf der Türschwelle bleib er noch einmal stehen und sagte leise: „Du ähnelst deinem Vater sehr. Du erinnerst mich an einen Sirius, den ich vor langer Zeit einmal kannte. Ich wünschte, er könnte dich sehen, er wäre stolz auf dich!“
Damit ging er hinaus und ich starrte auf die Stelle an der er stand. Ein lautes Scheppern riss mich aus meinen Gedanken, ein Aufschrei und eine lautes Fluchen.
„Entschuldigung, das tut mir leid, dieser blöde Garderobenständer…“
„Nichts passiert!“
Meine Mutter und ich traten eilig in den Hausflur und erkannten eine peinlich berührte Tonks und einen verlegenen Remus.
„Ähm, ich gehe dann.“ Er nahm seinen Mantel vom Ständer und eilte hinaus.
„Wer war das denn?“ fragte Tonks und ohne auf eine Antwort zu warten: „Stella! Wie geht es dir?“ Sie umarmte meine Mutter und trat in die Küche.


Ich verbrachte die nächsten Tage erst einmal bei meiner Mutter, es würde uns beiden gut tun. Tonks war wieder auf der Arbeit und ich machte gerade einen ausgiebigen Spaziergang. Der September hatte begonnen und damit auch der Herbst. Die Blätter fielen von den Bäumen und tauchten den Boden in ein riesiges Laubmeer. Ich hatte die Hände in den Taschen meines Mantels vergraben und spazierte durch den Park, in dem ich als kleines Kind so oft gespielt hatte.
Meine Mutter hatte mir erzählt, dass auch mein Vater hier gewesen war. Ich bleib stehen und ließ meinen Blick über die goldene Wiese gleiten, ein Lächeln auf dem Gesicht, in Gedanken an glückliche Tage. An solchen Tagen wünschte ich mir Hogwarts zurück. Das strahlende Hogwarts, in dem wir alle noch so unbeschwert gewesen waren. Es hatte sich so viel verändert seitdem. Wir hatten uns verändert. Ich wusste, dass der Schmerz über Alyas Verlust mich zu einem anderen Menschen gemacht hatte. Ich konnte immer noch der Cane von früher sein- jung und unbeschwert, aber da war etwas in mir, eine Last auf meinem Herzen, die mich für immer verändert hat.
Schwermut hatte sich in den vergangenen Tagen auf mein Gemüt gelegt. Der Ausbruch meines Vaters, der öffentliche Druck und schließlich die Begegnung mit Alya hatten mich durcheinander gebracht.
Ein Rascheln im Gebüsch ließ mich aufsehen, doch niemand war da. Kopfschüttelnd beschloss ich mich auf den Heimweg zu machen.

Ich klopfte mir den Mantel ab und hing ihn an den Ständer. „Mum, ich bin wieder da!“ rief ich in die Küche.
Keine Antwort. Nervös ging ich hinein und fand meine Mutter total aufgelöst am Tisch sitzen.
„Mum? Was ist los?“ besorgt trat ich näher.
Sie schluchzte auf und im nächsten Moment fiel mir ein großer schwarzer Hund auf der neben ihr saß. Irritiert blickte ich ihn an.
„Äh, Mum, wem gehört der?“ Er wedelte mit dem Schwanz und kam auf mich zu, blieb jedoch auf einmal stehen, als hätte er es sich anders überlegt und setzte sich wieder hin.
Meine Mutter stand auf und ich erschrak: Ihre Augen waren ganz verweint.
„Cane. Es ist an der Zeit, dass du deinen Vater kennen lernst.“
Mit diesen Worten drehte sie sich zu dem großen Hund. Ich trat erschrocken zwei Schritte nach hinten. Da stand kein Hund mehr. Da stand mein Vater. Sirius Black.
Mein Verstand arbeitete nicht. In stand nur dort und starrte ihn an. Er sah ungepflegt aus und unglaublich müde.
Seine langen schwarzen Haare waren zerzaust und verfilzt, sein Gesicht von Kratzern übersäht, seine Augen stumpf geworden, hinter all diesem war es schwer, das einst so großartige Aussehen meines Vaters zu erkennen, oder den Menschen, der er einmal gewesen war.
„Cane.“ Seine Stimme war kaum ein Krächzen. „Mein Sohn.“ Ich starrte ihn immer noch unbeweglich an. Tränen traten in seine Augen.
Dann trat er auf mich zu und zog mich in eine Umarmung. Ich bewegte mich nicht.
„Es tut mir so Leid!“ flüsterte er. „Es tut mir so unendlich leid!“
Ich hörte das leise Schluchzen das er von sich gab und konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Hier stand er nun, mein Vater, auf den ich ein Leben lang gewartet habe, den ich mir so sehr gewünscht hatte.
Nach schier endloser Zeit ließen wir uns los. Er hielt mich fest und starrte mich an.
„Du bist so groß geworden!“ Seine Stimme war nur ein heiseres Krächzen, doch sie trieb mir Tränen in die Augen. „Ich habe dich vorhin beobachtet. Im Park…Wie lange habe ich darauf gewartet.“
Wie lange hatte ich davon geträumt meinen Vater wieder zu sehen. Wir sahen uns einfach nur stumm an.
Meine Mutter unterbrach uns: „Sirius. Du musst etwas essen!“ Er wandte sich zu ihr um und starrte begierig auf den Teller, den sie angerichtet hatte, dann fiel er wie ein Tier über ihn her. „Tut mir Leid, ich habe so lange nichts mehr gegessen.“ Flüsterte er anschließend. Meine Mutter lächelte ihn an.
„Du solltest dich erstmal hinlegen! Für Gespräche ist morgen noch Zeit! Nimm das Gästezimmer! Es ist frisch bezogen!“
Er stand einen Augenblick lang unschlüssig da, doch ich nickte ihm zu und er ging nach oben. Auf der Treppe blieb er noch einmal stehen und sagte mit krächzender Stimme: „Es tut mir alles so Leid!“
Zehn Minuten später erschien meine Mutter wieder.
„Tut mir Leid! Ich wollte nicht, dass du ihn so wieder siehst!“
Ich starrte sie an, noch immer unfähig etwas zu sagen.
„Er schläft jetzt. Wir sollten ihm seine Ruhe lassen!“
Ich nickte und langsam realisierte ich alles.
„Mum, du weißt, dass du einen verurteilten Mörders Schutz gewährst!“ flüsterte ich.
Meine Mutter sah mich nicht an. „Das Ministerium war bereits zweimal hier. Sie haben ihre Posten in der Nähe bezogen, keiner weiß, dass Sirius ein Animagus ist!“
Ich nickte langsam und ließ mich auf den Stuhl sinken.
„Ich weiß nicht, was…“
„Es ist okay! Es ist viel auf einmal! Keiner erwartet irgendetwas von dir.“ Stumm sah ich sie an. Tränen rannen meine Wange herab.
„Es ist nur- Ich habe mir immer gewünscht, ihn kennen zu lernen und jetzt? Ich weiß nicht was ich sagen soll? Ich weiß nicht mal, was ich fühle!“
Meine Mutter legte ihre Hand auf meine und sagte beruhigend. „Es ist okay! Lasst euch Zeit!“
Ich sah sie an und blinzelte meine Tränen weg.
„Ich hatte keinen Vater. All die Jahre hatte ich nie einen Vater, ich bin ohne ihn ausgekommen und nun ist er auf einmal da! Ist einfach da und ich weiß nicht was ich tun soll!“
Meine Mutter zog mich in eine Umarmung. „Es ist okay! Es ist okay!“
Ich wusste nicht mehr wie lange ich dort unten in der Küche gesessen hatte, am nächsten Tage erinnerte ich mich nur noch an mein warmes Bett und meine verwirrenden Träume.

Als ich zum Frühstück herunter kam, werkelte meine Mutter schon in der Küche umeinander.
„Morgen Mum!“ Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Ist er schon wach?“
Sie schüttelte den Kopf. „Er hat nicht gut geschlafen. Ich habe ihn im Schlaf schreien hören.“ Sie schauderte. „Askaban muss furchtbar sein!“
Ich nickte schweigsam. Ich konnte es noch immer nicht fassen, dass er hier war. Hier in diesem Haus. Wäre alles anders gewesen, wären wir vielleicht hier als Familie aufgewachsen.
Ein Geräusch auf der Treppe ließ mich zusammenzucken.
„Guten morgen.“ Brummte seine Stimme, nur unmerklich besser als gestern Abend.
„Ich habe dir essen gemacht! Setzt euch doch.“
Ich beobachtete ihn still, während er sein Frühstück verschlang. Dann schob er den Teller von sich und beobachtete meine Mutter.
„Es tut mir Leid Stella. Ich wusste nicht wo ich sonst hinsollte. Tut mir Leid, dass ich dir solche Unannehmlichkeiten bereite!“
Meine Mutter schüttelte den Kopf. „Es ist in Ordnung Sirius.“
Er starrte auf seinen Teller. „Es war furchtbar.“ Flüsterte er dann. „Zwölf Jahre in Askaban. Zwölf lange Jahre. Lily und James.“ Ein Schluchzen entglitt seiner Kehle. Meine Mutter sah ihn traurig an. „Ich weiß, Sirius, ich habe sie so vermisst, ich tue es immer noch.“ Flüsterte sie.
„Ich haben jeden Tag an sie gedacht. Jeden einzelnen Tag!“ Tränen strömten aus seinen Augen.
„Es ist okay. Ich verstehe.“
„Nein!“ fuhr er auf einmal heftig aus. „Du verstehst nicht! Ich saß zwölf Jahre im Gefängnis für einen Mord, den ich nie begangen habe! Du versteht nicht was das für ein Gefühl ist, wenn alle Welt denkt, was du getan hast, dich für einen Mörder hält! Und selbst dein bester Freund dir nicht glaubt!“ Ich starrte ihn aufgrund dieses plötzlichen Gefühlsausbruches erschrocken an.
„Du musst Remus verstehen!“
„Verstehen? Wir kann er denken, dass ich schuldig war? Ich habe alles für James getan!“ Er sackte in sich zusammen.
„Ich konnte mich nicht mal um Harry kümmern! Und ich habe es James und Lily doch versprochen!“ Alle kraft in ihm war erloschen.
„Du kannst nichts dafür!“ sprach meine Mutter beruhigend auf ihn ein.
„Jeden Tag, jeden verdammten Tag habe ich an diese Nacht gedacht! Ich hätte James nicht überreden sollen, Peter als Geheimniswahrer zu nehmen! Es war meine Schuld! Ganz allein meine Schuld!“
Bestürzt sah ich ihn an. In diesem Moment konnte ich mir weniger denn je vorstellen, dass dieser Mann mein Vater war. Gebrochen und unendlich entkräftet saß er vor mir. Ein Mann, der nur noch ein Schatten seines einstigen strahlenden Selbst war.
Plötzlich sah er auf und ein Glühen erfüllte seine Augen, das seine Augen mit einem Schlag wieder lebendig machte, aber auf eine fanatische, unmenschliche Weise.
„Ich weiß, wo er ist Stella! Er ist in Hogwarts!“
„Wer?“ fragte meine Mutter irritiert.
„Peter! Ich habe ihn gesehen auf einem Zeitungsartikel er ist in Hogwarts!“
„Sirius-“
„Ich werde ihn mir holen und ihn bezahlen lassen!“ Seine Augen glühten fast wahnsinnig und ich sah, dass meine Mutter Angst bekam.
„Bitte Sirius, mach keinen Unsinn!“
„Unsinn?“ er lachte hohl auf. „Unsinn! Ich werde den Verräter umbringen! Er wird für Lilys und James Tod büßen!“
„Sirius, wenn du entdeckt wirst! Ich weiß, wie du dich fühlst, aber-“
„Du weißt nicht wie ich mich fühle! James war wie ein Bruder für mich- und jetzt ist er tot! Keiner kann verstehen wie ich mich fühle! Ich will Rache! Der Mistkerl muss büßen für das was er getan hat!“
Er war aufgesprungen und tigerte im Zimmer umeinander. Auf einmal wurde er ruhig und drehte sich zu uns. Seine Augen glitten über mich und sein Gesicht wurde weich.
„Bitte. Cane, kannst du mich verstehen?“ Seine Augen flehten mich an, baten um Verständnis. Ich dachte an Charly und an Tonks und ich verstand ihn. Langsam nickte ich. Ein Lächeln glitt über sein Gesicht. Es hatte eine erstaunliche Wirkung: Es machte sein Gesicht um viele Jahre jünger, auf einmal konnte ich hinter dieser finsteren, von Schuldgefühlen zermürbten Fassade, den Mann von einst erblicken.
„Ich werde in wenigen Tagen aufbrechen. Ich kann nicht erwarten, dass du mich verstehst Stella, aber ich bitte dich es zu versuchen! James und Lily waren meine Familie, genau wie du und Cane es seid! Ich bin es ihnen schuldig.“
Meine Mutter nickte.
„Ich muss Harry finden! Ich muss ihm klar machen, wer ich bin! Ich habe einen kurzen Blick auf ihn geworfen, er sieht James so unglaublich ähnlich!“ Tränen traten in seine Augen.
Als ich ihn so betrachtete, wurde mir vieles klar.
Ich verstand, dass er zurück wollte, dass er zu Harry wollte. Es war die Schuld, die ihn antrieb. Das letzte was ihn noch an seine alten Freunde verband. Er wollte Wiedergutmachung für all die Jahre, die er sich nicht um Harry kümmern konnte. Es war eine letzte Geste an seinen besten Freund.
Und ich verstand ihn, war ihm nicht böse, dass er mich und meine Mutter sofort wieder verließ. Sein bester Freund war für ihn die Familie gewesen, die er nie gehabt hatte. Und Harry war das letzte was ihn noch mit dieser verband.
„Ich werde wieder kommen! Das verspreche ich euch. Sobald mein guter Name wieder hergestellt ist, wirst du keine Probleme mehr haben Cane!“
„Wann brichst du auf?“ fragte meine Mutter leise.
„So bald wie möglich!“
„Bleib doch noch! Wenigstens eine Woche! Bis die Straßen sicherer sind! Es wimmelt hier zurzeit von Auroren.“
Er sah mich grinsend an. „Und einer steht direkt vor mir!“ Stolz lag in seinem Blick und ich hätte nie gedacht, dass es mich einmal so glücklich machen würde meinen Vater so stolz zu sehen.
„Ich bleibe bis Ende der Woche, dann werde ich gehen müssen, die Schule hat bereits begonnen. Es wird höchste Zeit.“ Mit einem innigen Blick auf meine Mutter fügte er hinzu. „Ich werde zurückkehren, dass verspreche ich! Und dann wird es kein Versteckspiel mehr geben! Mein Name wird wieder rein gewaschen sein! Und ich werde Harry zu mir holen.“
Etwas lag in seinen Augen, Hoffnung, und ich wünschte ihm nichts mehr, als dass diese in Erfüllung gehen würde. Er hatte es verdient nach all diesen Jahren.


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