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Fanfiction

Sternenkinder - Ein Ausbruch, eine Hochzeit und ein Wiedersehen

von Prongs*Padfoot

Hallo! Hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel! VIELEN VIELEN DANK für die kommis!:)
also zuerst, ja ich werde mich so gut es geht an die bücher halten!das ist zwar schade, ich habe tonks und charly richtig lieb gewonnen, aber es ist anderes geplant!:)
Nun in diesem chap gibt es wieder einen zeitsprung, es sind also zwei Jahre vergangen, Cane und Tonks absolvieren gerade ihre Aurorenausbildung und wohnen wie geplant zusammen. Den Rest seht ihr wenn ihr weiter lest!viel spaß damit!
lg



Eilig hastete ich durch die vollen Straßen von London. Der Wind schlug mir eisig ins Gesicht, doch ich spürte ihn schon lange nicht mehr. Meine Beine liefen wie von selbst den Weg, den sie schon so oft gegangen waren. Meine Gedanken rasten, als ich mich an den vielen Menschen vorbeidrängte und schließlich in einer kleinen Gasse landete. Freitagabend. Feierabendverkehr, wie es Tonks immer zu nennen pflegte. Ein Schmunzeln erschien auf meinem Gesicht, doch verschwand sofort wieder, als meine Gedanken zu dem Thema zurückkehrten, das mich schon den ganzen Tag verfolgte.
Unwirsch öffnete ich die große Tür und trat ein, sofort spürte ich eine angenehme Wärme in meine Glieder zurückkehren und hüpfte die Stufen förmlich hinauf. Vor einer Tür im zweiten Stock stoppte ich und kramte einen Schlüssel heraus.
„Tonks? Ich bin wieder da!“ rief ich noch im Flur in die Wohnung hinein.
Ich hörte ein lautes Scheppern, einen Aufschrei und einen Fluch. Blitzschnell war ich in die Wohnung geeilt, nur um das gewohnte Bild der Verwüstung vorzufinden. Tonks stand dort, neben einem zerbrochenen Becher am Boden und einem großen Kaffeefleck auf dem Sofa.
Unwillkürlich musste ich lachen. Typisch Tonks!
Mein Blick viel auf eine zu hastig in die Ecke gestopfte Zeitung und ich seufzte innerlich.
„Ach, hallo, Cane, du schon hier!“ Ihr unsicheres Lächeln ließ mich schmunzeln.
„Ja wie jeden Freitag, nicht wahr?“
Sie lachte nervös: „Genau!“
Ich schüttelte nur den Kopf und zog die Zeitung heraus, sie ihr vorwurfsvoll entgegenstreckend.
Sie sah betreten zu Boden. „Ich…“ Ihr schuldbewusster Blick besänftigte mich etwas und ich warf die Zeitung auf den Tisch.
„Sie haben alle davon gesprochen!“ Brummte ich. „Es war fürchterlich. Warum musste ausgerechnet heute dein freierer Tag sein?“ Ein wenig Bitterkeit hatte sich in meine Stimme gemischt.
„Es tut mir Leid! Was war- ich meine, haben sie mit dir…“
Ich nickte. „Josh war der einzig normale!“ Stöhnend ließ ich mich aufs Sofa fallen, die Beine von der Lehne baumeln lassend.
Tonks setzte sich mir gegenüber. „Es ist so fürchterlich!“
Ich nickte nur. „Alice ist mir heute doch tatsächlich ausgewichen, hat den ganzen Tag keine Wort gesprochen. Als ob sie Angst hätte.“ Ich schüttelte den Kopf.
„Du musst sie verstehen, dein-“
Ich unterbrach sie ungehalten. „Ja, mein Vater! Nicht ich!“ Ungeduldig zeigte ich auf den Tagespropheten auf dem Tisch. Ein großes Foto prangte auf der Titelseite.
Sirius Black- Massenmörder entflohen!
Bekannter Anhänger von Du- weißt- schon- wem auf freiem Fuß!
Ich las nicht weiter. Angewidert schob ich die Zeitung weg von mir. „Wie die Leute mich anstarren, es ist lachhaft.“
Tonks sah mich mitleidig an. „Sie haben Angst!“
Ich schwieg. Mein Blick glitt aus dem Fenster auf die vollen Straßen von London, auf denen die Menschen nur so vorbeihasteten, ohne sich zu kümmern, dass der berüchtigte Massenmörder Sirius Black ausgebrochen war- und dass sein Sohn nur wenige Meter von ihnen entfernt saß und wohl mehr Angst hatte, als sie alle zusammen.
Ich fuhr mir nervös durchs kurze schwarze Haar und schloss die Augen.
Eine Erinnerung hatte sich in mein Gedächtnis gebrannt, war es doch die einzige, die ich von meinem Vater hatte:
Ein kleiner Junge von gerade mal drei Jahren hatte seine Hände begeistert nach etwas ausgestreckt, dass außerhalb seiner Reichweite lag.
Die Stimmen der Erwachsenen dringen nur gedämpft an sein Ohr.
„Dein Vater ist da, Cane!“ flüsterte seine Mutter ihm ins Ohr.
„Daddy!“ schrie der kleine Knirps begeistert.
Ein großer Mann kam ins Bild und der kleine Junge zog begeistert an seinen langen Haaren, die ihm ins Gesicht hingen.
„He kleiner Mann, davon ist Daddy aber nicht begeistert!“ Er lachte bellend und umfasste die kleine Faust liebevoll. „Daddy hat dich vermisst!“ flüsterte er in sein Ohr.

Meine Gedanken verschwanden wieder und ich wandte meinen Blick zurück zu Tonks. Sie sah mich traurig an. Ich versuchte zu lächeln, doch es misslang mir gründlich.
„Hast du schon mit deiner Mutter gesprochen?“
Ich nickte. „Ja, ich war in der Mittagspause bei ihr, um ihr zu sagen, sie solle bloß niemandem die Tür öffnen. Die Presse stürzt sich wie der Geier auf die Story!“ angewidert schüttelte ich den Kopf.
„Wie geht es ihr?“ Tonks Blick war ehrlich besorgt.
„Sie ist ein wenig durcheinander. Sie hat die Vergangenheit zu lange verdrängt. Das holt sie jetzt alles ein. Ich werde sie nach dem Wochenende besuchen, vielleicht ein paar Tage bleiben. Du kannst gerne mitgehen, wenn du willst, sie mag dich sehr gerne!“
Tonks nickte.
Ich legte die Arme hinter meinen Kopf und starrte an die Decke. „Das nimmt sie alles sehr mit. Ich denke, sie hat meinen Vater wirklich geliebt. Und die Potters waren ihre Freunde. Sie hat sich mit der gesamten Sache nie wirklich auseinander gesetzt, das holt sie jetzt alles ein. Verdrängung ist nie das beste Mittel.“ Ich schwieg.
Tonks beobachtete mich nachdenklich, dann meinte sie leise: „Meine Mutter war ganz durch den Wind. Ich habe mit Daddy gesprochen. Die Behörden waren schon bei ihnen. Sie werden überwacht. Deine Mutter sicherlich auch. Als ob Sirius Black dort auftauchen würde!“ Sie lachte nervös.
Ich sah sie an. „Er würde ihnen nichts tun!“
Tonks durchdringender Blick traf mich. Ich hatte ihr nie erzähl, was meine Mutter mir damals über die Nacht vor zwölf Jahren erzählt hatte.
Nach einigen Sekunden brach ich den Blickkontakt nervös. „Glaub mir.“ Murmelte ich.
Wieder Schweigen. Ich starrte einfach nur an die Decke.
„Und wie geht es dir?“ Tonks Stimme holte mich wieder in die Realität zurück.
„Ich weiß nicht.“ Tatsache war, dass ich versuchte, alles zu verdrängen. Ich glaubte meiner Mutter, aber trotzdem. Ich kannte meinen Vater nicht, ich hatte ja kaum eine Erinnerung an ihn. Eigentlich hatte ich nie einen gehabt. Und jetzt?
Jetzt versank gerade alles im Chaos. Mein sorgsam neu aufgebautes Leben drohte völlig aus den Fugen zu geraten. Ich arbeitete seit zwei Jahren im Ministerium als Auror, noch ein Jahr und ich wäre fertig mit der Ausbildung. Ich war akzeptiert und glücklich - und jetzt? Die Leute sahen mich an, als wäre ich ein Ungeheuer. Sie verurteilten mich für etwas, dass ich nicht getan hatte. War es unfair, zu wünschen, mein Vater wäre nicht aus dem Gefängnis ausgebrochen und würde immer noch in Askaban sitzen, für ein Verbrechen, das er nicht begangen hatte?
Ich schüttelte den Kopf um meine Gedanken zu vertreiben. Nicht jetzt.
„Smilla hat nach dir gefragt.“ Tonks Stimme riss mich aus meiner Nostalgie. „Sie fragt, ob du morgen trotzdem kommen wirst?“ Tonks musternder Blick traf mich und ich sah rasch weg.
„Ja, natürlich. Wie könnte ich mir das entgehen lassen!“ Ich steig von der Couch und stand auf. Mein Blick glitt über einige Photografien, die auf unserem Schrank standen. Eine davon zeigte unsere siebener Clique bei der Zeugnisvergabe, dann eines vom Abschlussball und schließlich ein Bild von Tonks, Charly und mir.
„Hat Charly schon geschrieben?“ fragte ich unvermittelt. Im nächsten Moment bereute ich meine Frage. Charly war ein heikles Thema. Tonks hatte lange gebraucht um über ihn hinwegzukommen, und ich war mir sicher, dass sie ihn immer noch liebte. Obwohl sie ihn seit unserem Abschied gerade einmal zweimal gesehen hatte. Zweimal in zwei Jahren. Ich betrachtete traurig das Photo. Tonks hatte ein Photo von ihnen beiden in ihrem Zimmer. Ich hatte es einmal gesehen. Ein schönes Bild, auf dem Beide außergewöhnlich glücklich aussahen.
„Nein, er wird wohl nicht kommen. Hat sich das Drachenfieber eingefangen.“
Ich nickte. Innerlich spürte ich wieder einen stechenden Schmerz, der im Laufe der zwei Jahre langsam kleiner geworden war, doch nie ganz verschwand.
„Aber Jamie kommt!“ Ihre Mine hellte sich auf. „Er hat mir vorhin geschrieben. Ist wegen einem Spiel in London und wird ein wenig später als der Rest auftauchen, aber er kommt natürlich!“
Ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht. Dann waren wir fast komplett. Immerhin.
„Hier!“ sie reichte mir eine kleine Karte. „Von Sarah.“
Ich blickte auf das Papier und musste lächeln.
Wir feiern Hochzeit…und ihr seid herzlich dazu eingeladen!
Mein Blick fiel auf das Bild. Da standen sie, Sarah und Jack- glücklich, Arm in Arm und mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
Ich freute mich für meine beiden Freunde. Sie hatten sich gesucht und gefunden und niemanden gönnte ich ihr Glück mehr als ihnen.
„Du wirst Trauzeuge!“ Tonks grinste breit.
„Und du Brautjungfer! Auch nicht besser!“ Ich streckte ihr die Zunge raus.
Seufzend ließ sie sich aufs Sofa fallen. „Wir werden alt Cane!“
„Ja, ich weiß.“ Antwortete ich, dann warf ich ihr einen frechen Seitenblick zu, „Du bekommst schon Falten.“
Sie warf ein Kissen nach mir, doch ich lachte nur und warf es schwungvoll zurück.

Am nächsten Tag schwang ich mich schon früh morgens aus dem Bett um das Frühstück vorzubereiten. Heute war Sarahs und Jacks großer Tag. Unfassbar, dass die beiden heiraten würden. Sie waren immerhin erst zwanzig, aber warum warten?! Wir wussten alle, dass die beiden zusammengehörten. Es wird nur ein weiterer Schritt in Richtung Familie sein.
Kopfschüttelnd rührte ich die Eier in der Pfanne. Essen war etwas, das ich selten durch Zaubern schuf. Meine Mutter hatte mir beigebracht, dass es gleich viel besser schmeckte, wenn man das Essen tatsächlich selber gemacht hat. Und manchmal hatte sie doch tatsächlich Recht.
„Guten Morgen!“ brummte eine verschlafene Tonks.
„Na auch schon wach? Essen ist fertig! Wir müssen mittags schon bei Jack auf dem Landgut sein! Besser wir beeilen uns ein wenig.“
Sie nickte und verschwand im Bad. Als Tonks verschwand kramte ich noch einmal die Zeitung von heute morgen heraus. Wieder war mein Vater auf dem Titelbild. Er sah Furcht einflößend aus, ganz anders, als ich ihn kannte, jung und gut aussehend. Seine Haare waren lang und zottelig und er hatte einen beinahe irren Gesichtsausdruck. Ich schüttelte mich und legte die Zeitung beiseite. Heute sollte ich nicht daran denken.

„Cane? Kommst du?“
Ich sah Tonks hinter mir im Spiegel erscheinen.
„Gleich!“
„Komm schon, du siehst wirklich gut aus!“ Sie grinste breit. „Ich habe immer gesagt, dir stehen die kurzen Haare! Sie lassen dich erwachsener wirken!“
Ich schnaubte und fuhr mir noch einmal durch die kürzeren Haare. Es war ungewohnt nach all der Zeit kurze Haare zu tragen. Der Handgriff zu den, in die Augen hängenden Haaren, war selbstverständlich geworden.
Ich drehte mich um und strahlte Tonks an. „Du siehst toll aus!“
„Dankeschön! Jetzt lass uns gehen! Smilla wartet sicher schon auf uns!“

Als wir bei den Gyllens ankamen, herrschte dort großer Trubel. Jack und Sarah waren bekannt und in der magischen Gesellschaft sehr beliebt.
Ich sah mich suchend nach Jack um.
„Oh Gott sind das viele Leute!“ stöhnte Tonks.
Ich nickte nur. Hoffentlich war keine Presse anwesend, sonst hätte ich wohl keine Ruhe mehr.
„Cane! Dora!“ Smilla erschien auf einmal. Sie umarmte uns begeistert und begann uns einzuweisen.
„Also Jack ist dort hinten, Cane. Am besten du hältst dich an ihn. Tonks ich nehme dich mit zu Sarah, sie ist schon ganz nervös!“
Sie winkte mir noch einmal zu und zerrte die entgeisterte Tonks einfach mit sich. Ich ging kopfschüttelnd zu Jack.
Er stand dort mit einem großen, dunkelblonden Mann in unserem Alter.
„Hey Josh!“ Ich reichte ihm die Hand und umarmte schließlich Jack.
„Dein großer Tag man!“ Er lächelte breit. „Endlich!“
Josh hatten wir in unserer Aurorenausbildung kennen gelernt. Er war ein Jahr älter wie wir, doch wir hatten uns auf Anhieb verstanden und er war schnell ein guter Freund geworden.
Die nächsten Minuten waren wir damit beschäftigt auf Jacks Anweisungen zu hören. Wir mussten die Gäste zu ihren Plätzen geleiten, neben dem Bräutigam stehen und diesen auch noch beruhigen.
Geheiratet wurde auf einer großen Wiese, die zum Landgut der Gyllens gehörte. Es war das erste Mal, dass ich bei Jack zuhause war. Sein Vater war durch die Entdeckung irgendeines berühmten Heilzaubers reich geworden und seine Mutter war Jahrelang Aurorin gewesen. Sie mussten von Jacks Wahl richtig begeistert sein, auch wenn diese aus keiner so angesehenen Familie stammte, so weit ich mich erinnerte, war ihre Mutter muggelstämmig, doch Jacks Vater schien richtiggehend vernarrt in die angehende Heilerin zu sein.
Nachdem fast alle Gäste auf ihren Plätzen saßen gingen Josh und ich mit Jack nach vorne.
Es war ein merkwürdiges Gefühl da vorne zu stehen und ich fragte mich, ob ich auch irgendwann heiraten würde, bzw. die Frau zum Heiraten finden würde. Ein jeher Gedanken schlich sich schmerzhaft in meinen Kopf, doch ich verdrängte ihn sofort wieder.
Als Sarah eintrat, beneidete ich Jack für einen Augenblick. Nicht nur, dass Sarah heute außergewöhnlich gut aussah, auch, dass er einen Menschen gefunden hatte, den er liebte und der ihn liebte, mit dem er den Rest seines Lebens zusammen verbringen wollte.

„Herzlichen Glückwunsch!“ von aller Seite hagelte es nach der Trauung Glückwünsche.
„Endlich habt ihr es geschafft!“
„Alles Gute für die Zukunft!“
Ich beobachtete die Menge schmunzelnd. So viele Leute, ich kannte gerade mal die Hälfte davon, wenn überhaupt. Meine Hochzeit würde eine kleine werden, im engsten Freundeskreis und der Familie.
Von hinten schob sich eine kräftige Gestalt nach vorne.
„Lasst mich durch! Ich muss zum Bräutigam!“
„Jamie!“ Tonks hatte unseren alten Freund als erste erkannt.
Er fiel Jack lachend in die Arme. „Es tut mir Leid, ich habe es nicht früher geschafft! Miller wollte diesen verdammten Schnatz einfach nicht fangen!“ Er schüttelte den Kopf und damit seine langen braunen Haare. Er hatte sich kaum verändert. Das Gesicht war immer noch so jungenhaft wie früher und die Haare so unbändig, als wäre alles Kämmen verlorene Liebesmüh. Obwohl er fast einen Kopf kleiner war als ich, hatte er einiges an Muskelmasse zugenommen und würde mich in einem klassischen Kampf wohl locker nieder ringen.
Ich hatte ihn in den letzten zwei Jahren selten gesehen. Nicht nur, dass er nun in Irland wohnte, war er auch ständig im Quidditch unterwegs. Er war tatsächlich rasch aufgestiegen und spielte nun in der ersten Mannschaft im soliden Mittelfeld der Liga. In Irland war er bereits ein gefeierter Star und es wurde wohl nicht lange dauern bis das auch auf England übergreifen würde. Doch noch war er ganz der alte geblieben, so wie wir ihn kannten, jung und beschwingt und immer wenn er Zeit fand, besuchte er uns in London und verbrachte ein paar schöne Tage mit seinen alten Freunden.
„Seht mal wen ich mitgebracht habe!“ Er zog eine kleine Gestalt hinter sich her, die ich erst jetzt wahrnahm.
„Melody!“ Smillas Stimme riss mich aus meinen Überlegungen. Sie zog das schlanke Mädchen in eine innige Umarmung.
Wir anderen sahen wohl ziemlich verdattert aus, denn Jamie begann zu erklären: „Sie spielt jetzt bei den Wimbourne Wasps. Und sie ist verdammt noch mal ziemlich gut! Musste ein paar Mal mit dem Klatscher eingreifen.“ Er lachte gutmütig. „Ich habe sie zufällig getroffen und sie mitgenommen!“
Wir anderen grinsten jetzt breit und begannen sie ebenfalls begeistert zu begrüßen.
Ich musterte sie kurz unauffällig. Ich hätte sie fast nicht erkannt. Sie war größer geworden und sah mit rot-braunen Haaren richtig hübsch aus.
Ich warf Tonks einen raschen Seitenblick zu, doch sie ließ sich nichts anmerken. Immerhin war Melody über ein Jahr mit Charly zusammen gewesen.
Jetzt drängten sich wieder alle möglichen anderen Leute zu dem Brautpaar durch und ich verschwand mit den anderen nach hinten. Smilla unterhielt sich angeregt mit Melody und Jamie wurde von irgendjemand nach einem Autogramm gefragt. Mein Blick glitt über die vielen Menschen und auf einmal stockte mir der Atem. Das konnte ja nicht war sein! Wie erstarrt blickte ich auf die Person, die ich hier am allerwenigsten erwartet hatte.
„Cane? Was ist- Oh mein Gott.“ Tonks hatte sie erkannt und erstarrte ebenfalls.
Da stand sie einige Meter von uns entfernt und hatte uns noch nicht entdeckt. Was wollte sie hier? Meine Gedanken rasten. In diesem Moment trafen sich unsere Augen, traf grau auf blau und es war als wären die letzten zwei Jahre nicht gewesen. Mein Herz setzte aus und meine Beine wurden schwach. Ich musste hier weg!
„Was tut sie hier?“ zischte ich zu Tonks.
„Nun, ich denke, sie kennt Sarah…“ antwortete diese wage, ihren Blick nicht von ihr lösen könnend.
„Wow, ich meine, sie sieht gut aus!“
Ich warf ihr einen vernichtenden Seitenblick zu und versuchte mich zu Jack durchzukämpfen.
Was tat sie hier? Warum musste sie wieder auftauchen und alles durcheinander bringen?
Ich hatte sie nur einmal gesehen. Einmal in zwei Jahren. Es war ein Unfall gewesen, ich hatte nicht daran gedacht, dass sie im Skt. Mungo arbeitete. Ich hatte mich beim Aurorentraining verletzt und musste mich zusammenflicken lassen. Und da war sie gewesen. Auf einmal war sie vor mir gestanden. Atemberaubend schön und hatte alles wieder aufgewirbelt. Das war vor gut fünf Monaten gewesen. Seitdem hatte ich sie nicht mehr gesehen.
„Cane? Was ist los?“
„Was tut sie hier?“ Jack sah mich fragend an, dann erkannte er sie.
„Oh, sie. Nun ja, weißt du, sie ist eine Arbeitskollegin von Sarah und sie wollte sie unbedingt einladen, ich wollte sie wirklich davon abhalten, aber du kennst Sarah…“ er lächelte entschuldigend. Ich nickte wütend und drehte mich wieder um.
„Gibt es ein Problem?“ Da stand sie nun. Kaum einen halben Meter von mir entfernt.
„Was tust du hier?“ zischte ich.
Sie zog eine Auenbraue nach oben. „Ich bin eingeladen. Dasselbe wie alle anderen auch, denke ich.“ Sie lächelte gespielt freundlich, als eine Horde von Menschen an uns vorbeizog.
„Ah ja und die ganzen Schlammblüter stören dich nicht?“ Ich kam ihrem Gesicht gefährlich nahe.
„Was denkst du von mir? Ich bin eine zukünftige Heilerin im Skt. Mungo! Ein Stützpfeiler der Gesellschaft!“ Sie grinste ironisch und ich verdrehte die Augen.
„Und du?“ Jetzt funkelten ihre Augen gefährlich. „Auf Verbecherjagd?“ Spöttisch sah sie mich an. „Du kannst mich ja gerne verhaften…“
Ich war kurz davor meine Kontrolle zu verlieren, wäre Tonks nicht im nächsten Moment mit Sarah aufgetaucht.
„Alya! Wie schön dich zu sehen!“
„Meinen Glückwunsch Sarah!“ Sie gaben sich zwei Küsschen auf die Wangen. Tonks und ich konnten nicht anders, als uns verwirrt anstarren. Was ging hier vor?
Sarah drehte sich zu uns. „Ihr kennt euch ja?!“
„Ähm, Sarah, was genau geht hier vor?“ Ich war total verwirrt.
Sarah lachte belustigt und Alya sah mich triumphierend an.
„Alya und ich haben beschlossen die Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen!“
„Die Welt ist nicht nur schwarz und weiß, weißt du?!“ flüsterte Alya mir zu und grinste breit.
Ich schüttelte den Kopf und drehte mich um. Das ertrug ich einfach nicht.
Wenig später fand Tonks mich am Getränkestand.
„Alles in Ordnung?“ Sie warf meinem Glas Feuerwiskey einen misstrauischen Seitenblick zu.
Ich funkelte sie böse an. „Nichts ist in Ordnung!“
„Cane, es ist Jahre her! Menschen können sich ändern!“
„Sie nicht! Nicht sie! Sie gehört zu den Bösen!“
Tonks lachte auf. „Es gibt keine Bösen Cane!“
Ich sah sie durchdringend an und sie meinte leise: „Okay, gibt es doch, aber hör mal-“
„Nein! Das ist doch verrückt! Wir verbünden uns mit dem Feind!“
Tonks sah mich nachdenklich an. „Du benimmst dich kindisch! Du bist doch nur wegen eurer Vorgeschichte so sauer!“
Ich starrte sie böse an, doch Tonks dachte nicht daran aufzuhören: „Ja, ich denke du reagierst über! Kein normaler-“
„Sie war unsere Erzfeindin!“ unterbrach ich sie.
„Mit der du geschlafen hast!“
„Wir haben nie-“
„Ist ja schon gut!“ murmelte Tonks.
„Wir haben das beendet, es war nichts als ein dummer Fehler gewesen. Lassen wir das!“
entgegnete ich wütend. Tonks schmunzelte amüsiert.
„Warum regst du dich dann so auf?“
„Ich rege mich nicht auf!“ fuhr ich aus.
Sie lachte unterdrückt.
„Ich verstehe nur nicht, warum, um Himmels willen, Alya hier ist! Sind denn jetzt alle alten Feindschaften vergessen?“
„Du vergisst, dass Sarah und Alya nie wirklich etwas gegeneinander hatten! Es wart mehr ihr, zwischen denen eine Spannung herrschte…“ Sie zuckte viel sagend mit den Augenbrauen.
Ich knallte mein Glas auf den Tisch. „Nymphadora!“
Sie erschauderte angesichts ihres Namens. „Ist ja schon gut! Du übertreibst einfach ein wenig! Mein Gott, Hogwarts ist vorbei! Lass die Vergangenheit Vergangenheit sein!“ Sie sah mich aufmunternd an. Doch ich schwieg. Sie zögerte.
„Du hast immer noch Gefühle für sie!“
„Nein! Natürlich nicht!“
Jetzt grinste sie breit. „Ich glaub’s nicht!“
Ich funkelte sie an und ging. Ihr Lachen lag mir im Ohr.
Ich wusste dass es albern war. Und unwirklich, unrealistisch. Doch ich hatte sie nie vergessen können. Und jetzt war sie auf einmal wieder da. Das war doch verrückt!
Mürrisch stand ich am Rand der Tanzfläche und beobachtete die glücklichen tanzenden Paare, sie dabei nie aus den Augen lassend.
„Alles in Ordnung Cane?“ Smilla war unbemerkt neben mir erschienen. Ich blickte sie einen Moment überrascht an, dann hatte ich eine Idee.
„Tanzt du mit mir?“
Sie sah mich überrascht an, nickte dann jedoch und ging mit mir auf die Tanzfläche.
Ich war immer ein guter Tänzer gewesen und hatte deswegen keine Mühe nebenbei auch noch Alya im Auge zu behalten. Diese beobachtete mich mit hochgezogenen Augenbrauen. Dann stand sie auf und ging. Ich blieb abrupt stehen.
„Was ist los?“ Smilla sah mich kritisch an.
„Nichts! Tut mir Leid, ich muss gehen!“ murmelte ich und ließ sie stehen.
Hektisch eilte ich durch die Menge und sah mich suchend nach ihr um. Da fand ich sie, alleine an der Bar, mit einem Glas in der Hand.
„Bist du so armselig, dass du dich schon betrinken musst?“ fragte ich amüsiert.
Sie wandte sich zu mir und durchbohrte mich mit ihren Augen. „Und du, dass du jemanden mit einem Tanz eifersüchtig machen willst?“
Ich spürte wie ich hauchzart rot anlief. Sie lachte belustigt.
„Schön dich wieder zusehen Cane!“ meinte sie dann.
Ich sagte nichts. Sie nippte an ihrem Glas und sah mich nachdenklich an.
„Warum bist du hier?“ brach es aus mir heraus.
Sie sah mich milde lächelnd an. „Nun ja, wir feiern hier eine Hochzeit oder nicht? Sarah hat mich eingeladen.“
Sie stellte ihr Glas ab und hob ihren Blick. Ihre grauen Augen bohrten sich in meine. Diese tiefen grauen Seen- wie sehr hatte ich mich nach ihnen gesehnt.
„Ich habe gehört, du bist auf dem besten Wege ein erstklassiger Auror zu werden!“ sie nickte mir spöttisch zu. „Schon eifrig auf Verbrecherjagd?“
Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Hinterlist lag in ihrer Stimme.
Ich presste meine Lippen zusammen und antwortete nicht.
„Schon Familienvereinigung gefeiert?“ Ihre grauen Augen blitzten verschlagen.
Ich spürte wie ich die Kontrolle verlor und das Glas neben ihr zersprang.
„Wage es nicht!“ zischte ich ihr zu.
Sie lachte leise auf. „So temperamentvoll wie eh und je!“ Sie schüttelte den Kopf. „Das wird dich eines Tages noch umbringen!“
Ich schwieg eisern. In meinem Herzen festigte sich der Wunsch sie zu würgen und gleichzeitig sie zu küssen.
„Die Zeitungen zerreisen sich ja fast vor Spekulationen. Du dürftest es gerade nicht leicht im Ministerium haben?“
„Was geht dich das an?“
Sie lächelte wieder. Ich war mir sicher, sie lächelte heute so viel, wie in den vergangenen Hogwartsjahren nicht zusammen.
„Es interessiert mich. So lange hast du dafür gekämpft den Namen Black wieder rein zu waschen und nun? Alles umsonst…“
„Na zum Glück habe ich ja dich! Du trägst ja glücklicherweise dazu bei die Welt zu einer Besseren zu machen!“ Deutliche Ironie lag in meiner Stimme, doch sie ignorierte sie einfach.
„In der Tat. Scheint, als ob wir Rollen getauscht hätten?!“
„Warum bist du wieder aufgetaucht?“
Sie blickte mich an und diesmal war kein Spott, keine Tücke in ihrem Blick.
„Ich wollte dich wieder sehen!“
Verwirt fuhr ich mir durch die Haare und trat einen Stück von ihr weg.
„Wir hatten uns darauf geeinigt uns nicht wieder zu sehen! Du hast selbst gesagt, dass es besser wäre!“
Sie senkte den Kopf.
„Das musste ich, nicht wahr? Das tut mir Leid!“
„Ich weiß nicht, was…“ Ich rang nervös mit meinen Händen. Sie trat auf mich zu und legte ihre Hand auf meine. Ich sah ihr in die schönen Augen und spürte gleichzeitig den riesigen Schmerz, den sie mir zugefügt hatte. Nie wieder wollte ich diesen Kummer spüren.
„Cane.“
Ich zog meine Hand weg. „Ich kann nicht. Tut mir Leid!“
Sie rührte sich nicht und ich drehte mich um und ging.
Mein Herz klopfte wie verrückt und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ich fühlte mich wie damals, so hilflos, so machtlos, wie dieser unsichere Junge, der sich ihr nicht entziehen konnte, der nicht wusste wohin mit seinen Gefühlen. Und ich wusste, ich wollte nicht wieder dorthin. Wollte mich nicht mehr verlieben. Nicht mehr verletzt werden. Nicht mehr dieser Junge werden, der sie so sehr geliebt hat.


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Aber ich habe gelernt, auf allen möglichen Arten von Papieren zu schreiben. Die Namen der Hogwarts-Häuser sind auf einer Flugzeug-Kotztüte entstanden - ja, sie war leer.
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