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Fanfiction

Sternenkinder - Sternenkinder

von Prongs*Padfoot

So hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel!danke für die lieben rewies!*freu*
es geht weiter mit viel herzschmerz...



Das Wetter am nächsten Tag passte hervorragend zu meiner Laune. Jamie war die ganze Nacht nicht aufgetaucht und ich hatte ihn auch beim Frühstückstisch nicht gesehen.
Charly war ratlos, wo er sei und Tonks hüllte sich in Schweigen.
Lustlos stocherte ich in meinem Müsli herum.
„Er wird schon wieder auftauchen!“ flüsterte mir Tonks zu. „Lass ihm Zeit! Es ist sicherlich nicht einfach für ihn!“
„Ich will es ihm doch nur erklären!“ genervt ließ ich meinen Löffel in die Schüssel fallen.
„He!“ Charly sah mich beleidigt an. Sein Gesicht war mit Haferflocken und Milch bestückt.
Wir starrten ihn an, dann brachen wir in Lachen aus.
„Entschuldigung!“ brachte ich lachend hervor.
Charly grummelte nur und machte sich mit einem Schwenker seines Zauberstabes wieder sauber.
Verhalten lachend beugte ich mich wieder über meinen Teller, bis mich Sarahs Stimme aus meinen Überlegungen riss.
„Weiß jemand wo Jamie ist? Wir haben gleich Muggelkunde und ich habe ihn den ganzen Morgen noch nicht gesehen.“
Wir zuckten nur ratlos mit den Schultern, doch eine leise Stimme in mir redete mir ein schlechtes Gewissen ein. Tonks warf mir einen gereizten Seitenblick zu, schwieg aber.
Charly stand auf, warf uns noch einen Blick zu und murmelte dann:
„Ich geh zu Pflege magischer Geschöpfe!“ Wir sehen uns dann zu Verwandlung!“
Wir nickten ihm zu und standen ebenfalls auf um zu alte Runen zu laufen.
Vor dem Alte Runen Klassenzimmer standen nur wenige Schüler. Wir waren generell wenige Schüler in diesem Fach, da meistens nur Schüler aus Zaubererfamilien dieses Fach belegten, doch heute schwand unsere Zahl gewaltig. Gerade mal zu viert standen wir mit einem eingeschüchterten Hufflepuff (ich konnte mir all die Jahre seinen Namen nie merken) und Salice, einer Ravenclaw mit der ich vor einigen Jahren ein paar Mal ausgegangen bin, vor dem Klassenzimmer. Professor Windsor schaute überrascht in die Runde, sagte jedoch nichts und öffnete uns die Tür.
„Professor?“ fing der unsichere Junge an. „Jackson ist krank, ich soll ihn entschuldigen.“
Im nächsten Moment eilten Bridon und Zabini ins Klassenzimmer.
Fragend sah Professor Windsor die beiden an, bis sich Bridon zu einer Entschuldigung herabließ: „Wurden aufgehalten. Alya wird nicht kommen. Krank.“ Murmelte er.
„Dann übersetzen sie doch mal diesen Text Miss Clearwater.“ Professor Windsor nickte Salice zu.
Ich wandte meine Gedanken ab und starrte nachdenklich auf Bridons Hinterkopf. Alya war also krank. Ich wusste nicht, ob ich enttäuscht oder erleichtert war, sie nicht zu sehen.
„Cane!“ zischte Tonks mir zu. Ich zuckte zusammen und sah eilig wieder in meine Aufzeichnungen. Bridon drehte sich um und warf mir einen kurzen, merkwürdigen Blick zu, ganz so, als ob er mehr wüsste, als er preisgab. Ich schüttelte meinen Kopf um meine Gedanken zu vertreiben.
Ich sollte Alya den ganzen restlichen Tag nicht sehen. Sie fehlte genauso in Verwandlung, wie in der Mittagspause. Ich spürte, dass ich zunehmend nervös wurde. Jamie war mir den ganzen Tag aus dem Weg gegangen. Charly hatte mich fragend angesehen, doch ich hatte nur den Kopf geschüttelt. Langsam bekam ich richtig große Probleme.
Als ich mürrisch, auf der Flucht vor meinem schlechten Gewissen, durchs Schloss ging, rannte ich mitten in Smilla hinein.
„Smilla, es tut mir leid, ich bin ein wenig durcheinander.“ Verwirrt sammelte ich ihre Schulsachen wieder auf. Sie sah mich Stirn runzelnd an und nahm ihre Tasche wieder entgegen.
„Alles in Ordnung mit dir?“
„Hat euch Mädchen schon mal jemand gesagt, dass ihr außerordentlich neugierig seid?“ brummte ich als Antwort nur.
Sie lächelte leicht, schließlich kannte sie mich mittlerweile gut genug, um nicht böse zu sein.
„Hat es etwas mit Jamie zutun?“
Scharf sah ich sie an.
„Woher?“ sie schüttelte den Kopf.
„Wenn du so durch die Gegend rennst kann es nur etwas mit deinen Freunden zu tun haben!“
Ich lächelte sie schwach an. „Blöde Geschichte.“
„Du solltest versuchen es wieder gerade zu biegen, was auch immer passiert ist. Du solltest deine Freundschaft mit Jamie nicht aufs Spiel setzen.“
Ich sah sie durchdringend an. Warum hatte ich nur das Gefühl sie wusste genau, was vorgefallen war?
„Du hast nicht zufällig mit Tonks gesprochen?“
Sie blickte mich überrascht an. „Nein. Sollte ich?“
Ich schüttelte nur den Kopf und murmelte „Mädchen.“
Sie zog ihre Augenbrauen nach oben und ich musste grinsen.
„Irgendwie habt ihr einen sechsten Sinn.“
Smilla lachte auf. „Das nennt sich weibliche Intuition.“ Sie zwinkerte mir zu.
„Wie auch immer, ich glaube du hast recht. Ich sollte Jamie suchen gehen.“
Sie lächelte mich warm an und ich nuschelte ein „Danke.“ und brauste davon.
Vielleicht war er draußen, auf dem Schlossgelände. Ich kannte Jamie gut genug, um zu wissen, dass er die Einsamkeit suchen würde.
Ächzend öffnete ich die riesige Portaltür und trat hinaus. Ein scharfer Wind blies mir um die Ohren und ich zig instinktiv meinen Mantel fester an mich. Es war kalt für diese Jahreszeit und ein leichter Schauer überzog meinen Körper. Mit einem Mal fragte ich mich, was ich Jamie eigentlich sagen sollte. Sollte ich ihm erklären, was ich für Alya empfand?
Ich schüttelte den Kopf. Er würde es nicht verstehen. Ich konnte ihm nicht einmal böse dafür sein, schließlich hatte ich jahrelang bekundet, dass ich immun gegen diese verrückte Art der Abhängigkeit war. Ich und Liebe- niemals!
„Ich binde mich nicht! Ich bleibe stolz und frei!“ hatte ich im Brustton der Überzeugung gesagt.
Ich hob meinen Kopf und trotzte dem scharfen Wind. Meine Augen wanderten suchend über das Gelände. Er musste hier sein.


Da erspähte ich eine Gestalt im Windschatten der großen Eiche stehen. Lange schwarze Haare flatterten wild im Wind. Sie stand mit dem Rücken zu mir. Ein Schauer durchlief meinen Körper, doch diesmal nicht vor Kälte. Ohne darüber nachzudenken ging ich auf sie zu.
Ich wusste nicht, ob sie mich bemerkte und ich blieb wenige Schritte hinter ihr stehen, ohne eine Wort zu sagen. Sie hatte die Augen geschlossen und ließ sich den Wind übers Gesicht streichen. Es war mir, als könnte ich eine Tränenspur auf ihrem Gesicht erkennen. Kein Laut kam über meine Lippen. Und wenn wir ewig so dastehen würden, so war ich wenigstens bei ihr. Ich spürte keinen Schmerz, keine Kälte mehr. Es war nur noch sie. Sie hatte Besitz von mir ergriffen, mein ganzer Körper brannte nach ihr.
„Ich kann nichts dagegen machen.“ Sagte sie da auf einmal. Sie hatte ihre Augen nicht geöffnet, es war, als würde sie zu sich selbst sprechen, doch ich wusste, dass sie meine Anwesenheit gespürt hatte.
„Du bist einfach da. Immer.“ Sie sprach so leise, dass ich sie beinahe nicht verstand. Die Bedeutung ihrer Worte drang langsam zu mir durch.
„Lass es uns doch versuchen!“ sanft trat ich noch einen Schritt heran.
Sie öffnete ihre Augen und sah mich an. Uns trennte lediglich ein Schritt. Ich starrte in ihre grauen Augen und spürte mein Herz wie verrückt schlagen.
Sie senkte ihren Blick.
„Manche Dinge sollen nicht sein!“
„Warum willst du es denn nicht einmal versuchen?“ fuhr ich verzweifelt aus.
„Zu viel steht auf dem Spiel. Was denkst du, würden die Leute sagen?“
„Wen schert es, was die anderen sagen?“ ich ging auf sie zu. Sie wich zurück.
„Dich!“
Verletzt sah ich sie an.
Sie hob ihren Blick und sah mir direkt in die Augen. Ich erkannte soviel Schmerz in ihnen wie ich fühlte.
„Könntest du dich wirklich für mich entscheiden?“
„Wir könnten einen Weg schaffen! Die Welt ist nicht nur schwarz und weiß!“
Sie schüttelte den Kopf.
„Die Zeichen stehen Sturm! Was wäre wenn ein zweiter Krieg ausbrechen würde?“
Jetzt sah sie mir direkt in die Augen.
„Wir würden auf verschiedenen Seiten stehen und das weißt du! Würdest du alle Brücken hinter dir abbrechen, nur um mit mir zusammen zu sein?“ Traurig lächelte sie. „Ich glaube nicht. Genauso wenig wie ich es könnte.“
Ich wusste, sie hatte Recht. Ich würde nie auf die andere Seite überlaufen.
„Aber es gibt keinen Krieg. Vielleicht wird nie einer ausbrechen!“ Ich wusste dass ich mich selbst belog. Es gab noch genug Schwarzmagier dort draußen. Vielleicht würde sie in ein paar Jahren selbst dazu gehören. Dieser Gedanke tat mir mehr weh, als ich es je für möglich gehalten hatte.
„Mach dir nichts vor. Wir haben unsere Standpunkte schon vor langer Zeit gewählt. Vielleicht war es unser Schicksal!“
„Nein! Wir könnten-“
Ihre Augen suchten meinen Blick, baten um Verständnis.
„Nein. Du hast dich immer gegen all das gewährt. Du bist vielleicht auf dem Papier der richtige für mich, aber wir beide wissen, dass du niemals so sein wirst. Ich bin so aufgewachsen. Reinblütig um jeden Preis. Alles für Ehre und Familie.“
„Aber ist es das, was du willst?“
„Das spielt keine Rolle mehr. Die Würfel sind gefallen. Es tut mir Leid.“
Ich wusste, dass es nicht nur so dahingesagt war. Ich sah ihren Schmerz genauso wie ich meinen fühlte.
„Ich werde übers Wochenende zu meiner Familie reisen, danach sollten wir uns nicht mehr so oft sehen. Es wäre leichter für uns beide.“
Noch einmal blickte sie mir in die Augen, dann drehte sie sich um und ging davon. Ihr langer Umhang flatterte im Wind, als sie mich verließ.

Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war und wie lange ich hier in der Kälte gestanden hatte, so unerträglich war der Schmerz, den sie mir mit ihren Worten zugefügt hatte. Doch etwas in mir weigerte sich sie aufzugeben, kämpfte gegen die langsam aufkeimende Erkenntnis, dass sie Recht hatte, an.
Ich musste mit ihr reden, musste sie überzeugen zu mir zu kommen. Doch tief in mir wusste ich bereits, dass es keinen Zweck hatte.
„Nein!“ schrie ich in die Dunkelheit hinaus. Ich wollte es nicht akzeptieren. Ich wusste, dass sie Recht hatte mit allem was sie gesagt hatte. Sie war Reinblüterin durch und durch. War so erzogen und so aufgewachsen. Und ich? Auch wenn mein Blut rein war, würde ich mich niemals zu diesen Fanatikern stellen.
Doch ich wischte alle meine Gedanken aus meinem Kopf und rannte Richtung Schloss davon. Sie würde nach Hause fahren übers Wochenende, na dann würde ich eben folgen. Erfüllt von dem Wunsch sie zu sehen, verdrängte ich alles andere aus meinem Kopf und stürmte in Dumbledores Büro.
„Mr. Black, so stürmisch wie ihr Vater einst. Fast möchte ich sagen, ich habe sie erwartet.“ Ein Zucken lief durch seinen Bart, doch es kümmerte mich nicht. Wichtig war nur sie.
„Professor, es tut mir leid, ich möchte, ähm, wäre es möglich zu ihr zu reisen?“
Er blickte mich durchdringend an und ich wurde nervös.
„Es ist normalerweise nicht üblich Schüler während der Schulzeit nach Hause zu reisen lassen, aber Miss Black hatte schriftlich um diesen Wunsch gebeten und irgendetwas sagte mir, dass ich sie ebenfalls sehen würde.“
Das war noch keine Antwort und ich sah in weiter fragend an.
„Mr. Black, sind sie sich der Konsequenzen ihrer Handlung bewusst. Sind sie sich im klarem was passiert wenn sie Miss Black folgen?“
Ein kurzer Gedanke huschte durch meinen Kopf und nur meine Angespanntheit verhinderte ein Grinsen meinerseits. Dann nickte ich ernst.
„Ja Professor.“
„Es ist ein gefährliches Spiel, das sie da treiben, Mr. Black und ich hoffe, sie verbrennen sich nicht die Finger!“
Damit zeigte er auf eine kleine Schüssel neben sich.
Ich griff hinein, nahm eine Prise streute sie ins Feuer und sagte klar und deutlich: „McKinnon Manor“, dann trat ich ein und wirbelte herum.
Als sich die Sicht vor mir klarte und ich einen Blick auf das geräumige Wohnzimmer der Familie hatte, rief ich laut: „Deb?“
Deb war der Hauself. Ich hatte sie letztes Mal bereits kennen gelernt.
„Mister Black!“ Überraschung spiegelte sich in ihren Zügen wieder, dann bat sie mich ein.
„Die Herren sind nicht zu Hause. Die Miss ist in ihrem Zimmer.“
Ich nickte und stieg die riesige Treppe nach oben. Einen Moment zögerte ich als ich vor der Tür stand, dann klopfte. Ihr Zimmer war leer. Ich zögerte wieder, trat aber dann ganz ein. Ihr Zimmer war ähnlich, wie ich es mir vorgestellt hatte. In dunklen Tönen gestaltet, mit einem großen Slytherinbanner quer über der Wand. Ihr Bett sah groß und einladend aus und ich musste den Gedanken unterdrücken, mit wem sie dort wohl schon gelegen hatte. Ich trat näher an ihren Schreibtisch und betrachtete die Bilder an der Wand. Das eine zeigte ihre Slytherinmannschaft vom letzten Jahr, als sie den Pokal gewonnen hatten, das andere war das Wappen der Familie Black. Toujours pour.
Auf ihrem Schreibtisch lagen alte Federkiele, ein alter Tagesprophet und ein Buch: „Berühmte Heiler und ihre Entdeckungen.“
Ein Bild zog meine Aufmerksamkeit auf sich: Eine junge Alya winkte begeistert in die Kamera und ein junger Mann lachte glücklich neben ihr. Ich runzelte die Stirn nachdenklich. Ich hatte ihn noch nie gesehen. Er schien auf dem Foto schon 18 Jahre alt zu sein und sah mit kurzen blonden Haaren und einem sanftem Gesicht sehr gut aus.
Doch hinter diesem Bild stand ein weiteres Portrait, fast schon versteckt, dass es auf den ersten Blick nicht sichtbar war. Bellatrix. Ich erkannte sie sofort. Arrogant blickte sie aus dem Bilderrahmen und wandte ihr Gesicht ab. Sie musste gerade einmal achtzehn Jahre gewesen sein. Ich erschauderte angesichts ihres schönen Gesichtes, das Alya so ähnlich war und wandte mich wieder ab. Schmerzhaft stieß ich mit meinem Fuß gegen das Regal und etwas fiel herunter. Im ersten Moment dachte ich, ich hielte ein Bild von mir in der Hand, dann wurde mir klar, dass es mein Vater war. Er hatte seinen Blick auf etwas gerichtet, dass in der Hälfte liegen musste, die abgerissen worden war. Genau wie auf dem Bild von Bellatrix, war er gerade mal 17 oder 18 Jahre alt. Kopfschüttelnd legte ich das Bild wieder zurück. Warum hatte Alya ein Bild von meinem Vater?
„Was machst du hier?“ Ihre Stimme ließ mich erschrocken herum fahren.
Da stand sie, in einen langen Mantel gehüllt, noch mit nassen Haaren und einem Gesichtsausdruck, der alles andere als erfreut war.
„Ich“, nervös knetete ich meine Hände und trat von ihrem Schriebtisch zurück. „Ich wollte mit dir reden!“
„Ich wüsste nicht was es noch zu reden gäbe! Ich habe dir alles gesagt.“ Ihre Stimme war so kalt, dass es mir kalt den Rücken hinunterlief.
„Alya, bitte.“ Sie sah mich nicht an, legte ihren langen Umhang auf dem Bett ab und trat an mir vorbei um an ihren Schrank zu langen. Mir wurde ihre Nähe bewusst und die Tatsache, dass sie eventuell nur einen Bademantel trug, machte meine Kehle auch nicht nässer. Ihr musste der Umstand ebenso bewusst geworden sein, denn sie brachte eilig wieder Abstand zwischen uns.
Da stand ich nun und brachte kein Wort heraus. Sie sah mich nicht an, sondern richtete ihren Blick nur auf ihre Klamotten die sie auf dem Bett zusammenfaltete.
„So ohne Zauberstab?“ wollte ich sagen, doch kein Laut drang über meine Lippen.
„Also?“ sagte sie nun.
„Ich weiß, dass du mit vielem Recht hast, vielleicht sogar mit allem, aber ich…“
Ihre Augen wurden weicher, aber ihre Stimmer klang immer noch kühl und distanziert, als sie sagte: „Deswegen bist du hier? Um mir zu sagen, dass ich recht hatte?“
„Nein, ja. Ich weiß nicht. Ich, ich will…“
„Was willst du Cane?“ Ihre Stimme war fast sanft.
„Dich.“ Sagte ich da schlicht. Da war es heraus, ein kleines Wörtchen mit einer riesigen Bedeutung.
Sie sah mich nur an, dann antwortete sie: „Es geht nicht!“
„Ich weiß! Mir sind alle Konsequenzen bewusst. Aber ich kann es nicht aufhalten! Ich weiß, dass es nicht geht! Ich weiß, dass wir uns nach Hogwarts vielleicht nie wieder sehen! Ich weiß, dass wenn ein Krieg kommen wird, wir auf verschiedenen Seiten stehen werden! Aber da ist etwas in mir, das dich nicht aufgeben will!“ Meine Stimme war leise geworden.
„Du solltest gehen!“
„Was?“ Alles hatte ich erwartet, aber nicht das.
Sie wich meinem Blick aus. „Geh!“
„Das ist alles? Ich soll einfach gehen.“ Ich konnte nicht verhindern, dass mir Tränen in die Augen schossen. Dann drehte ich mich um und ging. Ich hastete aus dem Haus hinaus auf die Felder, einfach nur weg von ihr.
Irgendwann blieb ich stehen. Heiße Tränen brannten meine Wangen hinab, doch ich tat nichts um sie aufzuhalten.
Nach endloser Zeit so schien es, hatte ich mich beruhigt. Ich starrte hinaus auf das große Haus der McKinnons und wandte mich schon zum Apparieren, doch irgendetwas hielt mich hier. Irgendetwas verhinderte, dass ich verschwand. Wie in Trance ging ich wieder zurück. Alles in mir sträubte sich dagegen, ich hatte mich genug gedemütigt, hatte genug ertragen, ich sollte gehen, doch ich wollte sie sehen. Wollte sie um jeden Preis noch einmal sehen.
Vorsichtig ging ich die Stufen nach oben, es war bereits alles dunkel. Vor ihrer Tür hielt ich inne. Ich zögerte, irgendetwas machte Geräusche. Und auf einmal erkannte ich es. Es waren Schluchzer. Sie weinte. Ich öffnete die Tür und trat ein. Sie bewegte sich nicht, lag mit dem Rücken zu mir, doch ich wusste, dass sie mich gehört hatte. Vorsichtig kam ich näher und blieb vor ihrem Bett stehen. Ich streifte mir die Schuhe ab und legte mich zu ihr. Sie bewegte sich immer noch nicht. Behutsam legte ich einen Arm um sie herum und hielt sie fest. Meine Nerven waren zum Zerreisen gespannt, doch da spürte ich auf einmal eine Hand in meiner. Ein warmes Gefühl machte sich in mir breit und ich schloss die Augen. Wenige Momente später erkannte ich an ihren regelmäßigen Atemzügen, dass sie eingeschlafen war. Mir wurde klar, dass das hier alles war, was ich immer gewollt hatte und ich hielt sie ein wenig fester. Ihre zarte Hand lag weich in meiner und fühlte sich so richtig an, wie schon lange nichts mehr. Es war, als wären wir füreinander gemacht worden. Einfach perfekt, war das letzte, woran ich dachte, bevor ich einschlief.

Etwas kitzelte mich an der Nase. Blinzelnd öffnete ich meine Augen und schloss sie sofort wieder, als mich die ersten Sonnenstrahlen blendeten. Ein angenehmer Duft drang in meine Nase. Es roch so anders als alle Düfte, die ich bis jetzt an Frauen gerochen hatte, sie roch nach Regen in der Luft, nach Abenteuer, nach Kastanien, einfach nach ihr.
Seufzend rückte ich näher an sie heran und vergrub meinen Kopf in ihrem Haar. Ich war hier. Sie war hier. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Unsere Hände waren immer noch ineinander verschlungen und eines ihrer Beine hatte sich ebenfalls mit meinen verfangen. So war es also, das Aufwachen mit Alya. Sie bewegte sich und kuschelte sich noch näher an mich.
Auf einmal drehte sie sich um, ihr Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Sie lächelte. Es war ein einfaches Lächeln, doch es war von einer Ehrlichkeit, die mein Herz schneller schlagen ließ. In diesem Moment wurde es mir klar, in dem Moment, in dem sie ihre schönen grauen Augen öffnete und mich ansah, erkannte ich es: Es war vorbei. Nach dem heutigen Tag würden wir wieder getrennte Wege gehen. Es war ein Abschied. Mein Herz fühlte sich schwer an, aber irgendwie akzeptierte ich es. Wir hatten das hier und jetzt und danach würde es nichts mehr geben. Es war, als hätte ich es immer gewusst und im Grunde hatte ich es auch geahnt. Sternenkinder. Der Begriff fiel mir auf einmal wieder ein. Er war auf dem Bild von meinem Vater und Bellatrix gestanden. Jetzt verstand ich ihn wirklich. Nicht nur, dass wir nach Sternen benannt worden sind, die Blacks sind ihren strahlenden Namensgebern auf ungewöhnliche Weise erstaunlich ähnlich. Selbst wenn das Lebenslicht erloschen ist, leuchten sie noch Jahre weiter. Wie mein Vater es auf mich tut und Alyas Mutter auf sie. Wir konnten unsere Herkunft nicht abschütteln, konnten nichts dagegen machen, konnten nicht von unseren Überzeugungen abweichen.
Ich lächelte Alya traurig an. Wir verstanden auch ohne Worte, was der andere gerade dachte.
Sie hob ihre Hand und strich mir durchs Haar. „Ich liebe dein Haar.“ Murmelte sie.
Ein Lächeln stahl sich auf meine Züge. „So fein, so schwarz.“ Murmelte sie weiter, dann fuhr sie mit ihren Fingern sachte über meine Gesicht und hielt an meinen Lippen inne. Vorsichtig fuhr sie darüber. Dann sah sie mich wieder an. Ihre grauen Augen waren mit Trauer durchsetzt und ich verstand sie. Die Hölle auf Erden, so nah und doch so fern.
Sie schob ihren Arm unter meinen und legte ihren Kopf an meine Brust.
„Ich wünschte, es wäre anders gekommen Cane!“
„Ich weiß.“ Flüsterte ich und streichelte ihr zärtlich übers Haar. „Ich auch.“
Scheinbar endlos lange lagen wir so da und hielten uns einfach fest, waren wir doch die einzigen, die uns gegenseitig Halt geben konnten.
Dann löste sie sich vorsichtig von mir und sah mich an. Ihre Hand fuhr zart über meine Brust und beschleunigte meine Atmung noch mehr. Wir wussten es war ein Abschied. Vorsichtig beugte sie sich nach oben und berührte meine Lippen mit ihren. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf ihre Berührung. Es lag soviel darin: Schmerz, Verzweiflung, Entschuldigungen, Abschied, Zärtlichkeit, unendliche Liebe. Ich zog sie näher heran, wollte sie spüren, wollte sie berühren, niemals das Gefühl ihrer Haut auf meiner vergessen. Meine Hände fuhren ihren Rücken entlang, fühlten ihre Gänsehaut unter dem dünnen Nachthemd.
Dann löste sie sich. Ein letzter Blick in ihre grauen Augen, dann stand ich auf und ging. Ich verließ ihr Zimmer, verließ das Haus, verließ sie. Erst als ich wieder in Hogwarts war kamen die Tränen.
Sternenkinder. Selbst wenn wir unsere Herzen verleugnen mussten, würden wir nie von dem ablassen, an das wir glauben.


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Wenn man wie ich über Böses schreibt und wenn einer der beschriebenen Figuren im Grunde ein Psychopath ist, hat man die Pflicht, das wirklich Böse zu zeigen, nämlich, dass Menschen getötet werden.
Joanne K. Rowling