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Fanfiction

Wenn der Mond die Sonne berührt - Erwartung

von artis.magica

Erwartungen

Hermines Schritte wurden schneller. Ihr Herz schlug hart gegen ihre Rippen, fast schmerzte es. Gehetzt und wie blind lief sie durch das Dickicht und fand doch den Weg zurück ins Schloss. Einerseits war sie enttäuscht, dass er ihr nicht gefolgt war, andererseits war sie froh darüber, da sie jetzt mit ihren Gedanken allein sein wollte. Sie lief die Stufen zum Eingangsportal hinauf. Oben blieb sie stehen und warf noch einen kurzen Blick über die Schulter. Sie wollte hineingehen und konnte es doch noch nicht.
Hermine schloss die Augen, ihr Atem ging schnell. Sie lehnte die heiße Stirn gegen die kalte Steinwand am Eingang.
Hatte sie erst Angst empfunden, er könnte ihr einen spöttischen Kommentar nachrufen, so überfielen sie plötzlich Zweifel ganz anderer Art. Was, wenn er nicht ebenso empfand wie sie? Wenn es für sie beide doch nur ein Aneinanderklammern in der Not gewesen war…
Hermine stöhnte leise auf und schlug mit den Fäusten gegen den Stein. Hätte sie doch geschwiegen, nie etwas gesagt, nie… Hätte sie die Stille genossen für einen weiteren wunderbaren Moment, der ihr trotz allem unendliche Kraft gegeben hätte. Vielleicht hatte sie es jetzt zerstört…
Ein tiefes Seufzen entrang sich ihrer Brust und sie fühlte heiße Tränen in ihren Augen. Sie konnte ein leises Schluchzen nicht mehr unterdrücken.
Da legte sich sanft eine Hand auf ihre Schulter.
Für einen kurzen Moment nur glaubte Hermine, es wäre Severus.
„Hermine?“, Minerva McGonagalls Stimme war unendlich sanft.
Hermine nahm die Hände herunter, wischte hastig die Augen und wandte sich langsam um.
„Ich weiß, Professor“, begann sie zögerlich, „ich darf um diese Zeit nicht mehr unterwegs sein.“
Die Schulleiterin sah Hermine streng über ihre Brillengläser hinweg in die Augen.
Hermine war momentan nicht stark genug, um diesem Blick standzuhalten. Sie senkte die Lider und den Kopf. Doch Minerva McGonagall schob ihr die Hand unter das Kinn und zwang Hermine, sie wieder anzusehen.
„Zweifel?“, fragte McGonagall leise.
Hermine nickte. Es fiel ihr heiß ein, was Professor McGonagall sie gefragt hatte: Ob sie damit leben könnte, würde sich Severus anders entscheiden.
„Ich weiß nicht, ob…“, Hermine brach ab und sah zu Boden.
„…ob er dir das gleiche tiefe Gefühl entgegenbringt?“, vollendete Minerva Hermines Satz und sah auf sie hinab. Minerva bekam eine Ahnung von dem, was vorgefallen war
Hermine nickte, nicht fähig, ein Wort hervorzubringen, ohne in Tränen auszubrechen.
Es zerriss Minerva fast das Herz, als sie Hermine so verzweifelt vor sich sah und doch war sie nicht gewillt, ihr zu sagen, wie es in Severus aussah, und dass er mindestens genau so für Hermine empfand, wie diese für ihn. Minerva schüttelte leise den Kopf und korrigierte sich im Stillen: Sie war sich vollkommen sicher, dass Severus' Empfinden für Hermine das Maß an gewöhnlicher Zuneigung weit überstieg. Minerva war zu alt und zu erfahren, als dass er ihr noch etwas hätte vormachen können, auch wenn er ungewöhnlich beherrscht war. Sie hatte ihn bisher nie anders gekannt.
Minerva seufzte unhörbar auf. Sie hatten es ihm aber auch schwer gemacht, sich zu öffnen. Immer war er der Verräter, der Mörder… Sie schüttelte diese Gedanken ab. Jetzt schien er verändert, irgendwie weicher, nicht unbedingt seinen Schülern gegenüber… aber er war es, obwohl er es sehr gut verstand, es zu verbergen. Dennoch war es ihr aufgefallen, sehr deutlich, trotz all der Verschlossenheit und dem Misstrauen, das er niemals abzulegen schien.
Minerva konnte sich ein gutmütiges Schmunzeln nicht verkneifen und sah wieder zu Hermine hinunter.
„Hat er dir gesagt, dass es nicht so ist?“, fragte sie leise.
Hermine schüttelte den Kopf.
„Und was lässt dich dann zweifeln?“
Zum ersten Mal sah Hermine erstaunt in die Augen ihrer Schulleiterin.
„Ich weiß es nicht“, gab sie ehrlich zu und war verwirrt.
Minervas Lippen umspielte wieder ein feines Lächeln.
„Meine kluge Hermine. Es gibt nicht auf alles eine rationale Antwort. Das Leben ist kompliziert“, sagte sie leise und legte eine Hand auf Hermines Schulter. „Ich hoffe, du weißt, auf wen du dich da eingelassen hast.“
Hermines Augen wurden groß und noch bevor sie ihre wilden Gedanken ordnen konnte, sagte Professor McGonagall wohlwollend: „Ich denke, wir sollten jetzt schlafen gehen. Morgen wird ein anstrengender Tag.“
Hermine nickte nur stumm und folgte der Schulleiterin ins Schloss.

Auch als Hermine schon lange in ihrem Bett lag, stürmten noch immer die Zweifel und Ängste auf sie ein. Sie warf sich seufzend herum, bis sie es nicht mehr aushalten konnte, die Decken zurückwarf und unruhig im Zimmer umherging.
Ihre Sinne waren überreizt, und sie war noch zu gefangen genommen von ihren eigenen Eindrücken, als dass sie aus Minerva McGonagalls Worte den Trost und die Beruhigung hätte heraushören können, die diese ihr so unmissverständlich zugesprochen hatte.
Erst langsam beruhigte sie sich wieder, ihr Verstand gewann allmählich wieder die Oberhand und endlich erschloss sich ihr die Bedeutung von Minerva McGonagalls Worten.
Hermine blieb versonnen am Fenster stehen. Auch wenn sie noch so sehr darüber nachdachte, Severus hatte noch nie, mit keinem Wort, mit keiner Geste auch nur ansatzweise angedeutet, dass er sie abweisen würde oder es gar schon getan hätte.
Die Zweifel, die sie so sehr hegte, wurden, wenn sie auch nicht ganz verschwanden, merklich kleiner und machten einer leisen Zuversicht Platz. Langsam beruhigten sich ihre Sinne und jetzt fühlte sie auch die Müdigkeit, die sich über sie gelegt hatte und sie endlich dazu zwang, ins Bett zu kriechen und zu schlafen.
Nur einen kleinen Moment noch dachte sie an Severus und erst jetzt sah sie seine dunklen Augen wieder, die ihr einen so unsicheren Blick geschenkt hatten, ganz so, als könnte er das, was er gehört hatte, nicht glauben.
Hermine zog sich die Decke über den Kopf und rollte sich zusammen. Sie hatte seine Unsicherheit, ja fast Zaghaftigkeit, jetzt und bei dem Treffen auf dem Turm deutlich gespürt. Jedoch konnte sie nicht eindeutig einordnen, ob sie seinem Drang nach Unabhängigkeit oder dem Wunsch nach Nähe und Gemeinsamkeit entsprang. So gerne sie gehabt hätte, dass es letzteres war, so redete sie sich immer wieder ein, dass er ein Mensch war, der die Gesellschaft anderer lediglich duldete, sie nur ungern suchte, geschweige denn eine Beziehung aufzubauen versuchte.
Sie hoffte, dass sie ihn nicht überrumpelt hatte, denn sie würde ihn niemals zu etwas zwingen, was er selbst nicht wollte und sie wollte nicht, dass er sie als Ballast empfand. Sie hatte ihm schon genug Unannehmlichkeiten beschert. Und doch schlich sich leise Angst in ihr Herz. Es war die Angst davor, ihn vielleicht nie mehr wieder zu sehen, wenn ihre Zeit hier in Hogwarts zu Ende gegangen war.
Ein tiefes Gefühl aber sagte Hermine, dass ihre Bedenken unangebracht waren. Sie rief sich Professor McGonagalls Worte von vorhin ins Gedächtnis zurück und ein leises Lächeln huschte über ihr Gesicht. Langsam kehrte die Ruhe zurück. Mit einem Hauch Ungewissheit und doch voller Hoffnung schlief sie endlich ein.

---

Völlig gelöst und mit einem Jubelschrei stürmten die Siebtklässler aus dem Schloss. Sie warfen ihre Taschen voller Erleichterung ins Gras und ließen sich hinterher fallen. Ein fröhliches Stimmengewirr überall.
Selbst Hermine hatte sich zu Parvati und Lavender gesetzt. Hermine war für den Augenblick so ausgelassen wie schon lange nicht mehr. Vergessen waren die Streitereien zwischen ihnen. Sie lachten und scherzten und es dominierte vor allem nur noch ein Thema: Was zieh ich zum Abschlussball an.
Während die beiden über die Farbe des Kleides, des Make Ups und Frisuren diskutierten, schweiften Hermines Gedanken nach und nach ab.
Ihre Augen huschten zum Schloss hin und schauten angestrengt auf seine Fenster, in der Hoffnung, an einem davon Severus auszumachen. Immer wieder erwischte sie sich dabei, dass sie den Gesprächen der beiden Freundinnen nicht mehr lauschte und sich selbst auch nicht mehr aktiv an den Plaufereien beteiligte.
Erst als sie von Lavender wiederholt mit der Frage nach der Farbe ihres Kleides angesprochen wurde, schreckte Hermine aus ihren Gedanken.
„Wie?", fragte sie abwesend.
Parvati lachte.
„Bist wohl noch einmal die letzten Prüfungsfragen durchgegangen, was?", fragte sie und als Hermine sie verwirrt anschaute wiederholte sie noch einmal: "Welche Farbe hat denn Dein Kleid?"
Hermine hob die Schultern und schürzte die Lippen.
„Ich weiß noch nicht", sagte sie unschlüssig.
„Was", ließ sich Parvati zurück ins Gras fallen, "du weißt es jetzt noch nicht?"
Jetzt musste Hermine lachen.
„Du doch auch nicht", sagte sie. "Und du denkst schon Monate drüber nach."
Parvati lachte mit und steckte Lavender mit an. Sie kicherten und glucksten alle drei und immer wenn sie aufgehört hatten, begann eine wieder und zog die anderen beiden mit.
Hermine hatte es bisher noch nicht so empfunden, aber diese Vergnügtheit tat ihr wohl. Und wenn sie es auch nur ungern zugab, der Abschlussball war etwas, auf das sie sich zum ersten Mal richtig freute. An das, was danach kam und sie möglicherweise aufgeben musste, wollte sie im Augenblick nicht denken.
Jetzt lag eine wunderbar lange Woche vor ihnen, in der sie beinahe tun und lassen konnten, was ihnen beliebte, denn Unterricht hatten sie im Gegensatz zu den übrigen Schülern nicht mehr.
Während sich Lavender und Parvati ausmalten, Hogsmead gelegentliche Einkaufsbesuche abzustatten, erwischte sich Hermine dabei zu denken, dass sie viel lieber in der Bibliothek sitzen würde, als dem Schaufensterbummerl zu frönen. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie würde sich wohl nie ändern, sie war und blieb ein Bücherwurm.
Nach und nach gingen ihnen für den Tag auch die Gesprächsthemen aus. Die Anstrengung der letzten Tage forderte ihren Tribut und sie wurden müde und still. Sie saßen nur beieinander und ließen sich die Sonne ins Gesicht scheinen.
Erst als es Zeit war, zu Abend zu essen, erhoben sie sich und gingen mit den anderen in die 'Große Halle'.
Hermine saß schweigend am Tisch und stocherte gelangweilt in ihrem Essen herum. Sie hatte keine Lust mehr, sich an den Gesprächen der anderen zu beteiligen. Auch die wieder aufflammende Diskussion der Kleiderfrage unter den Mädchen, konnte Hermine nur noch ein müdes Lächeln abringen. Die Jungen selber verdrehten die Augen und grinsten vor sich hin. Und erst als unter ihnen die Frage aufkam, wer mit wem zum Ball ginge, wurde Hermine wieder hellhörig. Daran hatte sie nun überhaupt nicht gedacht. Wehmut stieg in ihr auf und heiß überfiel sie die Erinnerung an Harry und Ron.
Wie versteinert saß sie da.
Es war so unvermittelt geschehen, dass Hermine sich fast die Fassung verlor. Sie kämpfte die aufsteigenden Tränen eisern nieder. Dann erhob sie sich hastig und ging schnellen Schrittes durch die Halle zur Tür, die sie hastig aufzog, hinausstürmte und die Treppe hinauflief. Nur ein paar Meter weit, dann sank sie auf den Stufen nieder. Sie legte das Gesicht in die Hände und schloss die Augen.
Ein furchtbares Gefühl der Schuld stieg in ihr auf und hinterließ eine tiefe Leere, die wehtat, in die sie zu stürzen schien. Sie seufzte tief. Nur ein Moment, ein Augenblick des Schmerzes, dann hob Hermine den Kopf, strich sich die Haare aus dem Gesicht und stand auf. Sie wollte jetzt allein sein, Ruhe haben, schlafen. Sie hob ihre Tasche auf, die sie zu Boden hatte fallen lassen. Im Umwenden stieß sie mit jemandem zusammen.
Sie war Professor McGonagall direkt in die Arme gelaufen. Hermine fuhr zurück. Minerva McGonagall stand stumm und groß vor ihr.
Hermine zog die Brauen zusammen. Wo war sie nur so schnell hergekommen? Noch eben saß sie am Lehrertisch und unterhielt sich angeregt mit Professor Flitwick…
Hermines Verlegenheit nahm ein Maß an, dass sie nicht mehr ertragen konnte, sie murmelte ein 'Entschuldigung, Professor' und wollte sich an der Schulleiterin vorbeidrücken. Doch diese hielt sie am Arm fest und zog sie wieder zu sich heran. Hermine leistete keinen Widerstand. Einen Moment lang sah Professor McGonagall ihr stumm in die Augen, dann sagte sie leise und sehr sacht: „Ich möchte, dass Sie mich in mein Büro begleiten.“
Sie gab Hermine wieder frei und wartete.
Hermine nickte und senkte den Kopf, sie sagte kein Wort und folgte Professor McGonagall lammfromm in ihr Büro.

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Fortsetzung folgt…


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