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Fanfiction

Wenn der Mond die Sonne berührt - Nie wieder nachgeben

von artis.magica

Nie wieder nachgeben

Kaum dass Professor McGonagall verschwunden war, sank Hermine erleichtert in ihren Sessel. Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. Es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder beruhigt und soweit im Griff hatte, dass sie die Gesellschaft anderer ertragen konnte.
Aber kaum dass sie gedachte hatte, sie könnte sich in ihren Schlafraum schleichen, kamen auch schon die ersten Turmbewohner die Treppen herab und traten in den Gemeinschaftsraum. Verschlafen und mit zerzausten Haaren, einen 'Guten Morgen' brummend, gingen sie in ihre Waschräume. Dass Hermine schon wach war, verwunderte sie nicht im Geringsten, denn die vergangenen Tage hatten sich so viel Siebtklässler in Vorbereitung der Abschlussprüfungen in ihre Bücher vergraben und die Nächte ausfallen lassen. Sie nahmen einfach an, dass auch Hermine die Nacht am Schreibtisch verbrachte hatte und nahmen weiter keine Notiz von ihr.
Hermine erhob sich und stieg endlich die Treppe hinauf. Als sie die Hälfte ihres Weges zurückgelegt hatte, lief sie Parvati und Lavender direkt in die Arme. Mit einem leisen überraschten Aufschrei griff Parvati Hermines Hand, rief der verwundert dreinblickenden Lavender zu, sie solle im Gemeinschaftraum auf sie warten und zog Hermine energisch mit sich in den gemeinsamen Schlafraum.
„Was ist passiert?“, fragte Parvati aufgeregt, kaum dass sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. „McGonagall hat dich gesucht, schon gestern und ich...“, sie stutze und sah Hermine, leicht nach vorne gebeugt, ins Gesicht. „Hast du geweint?“
Hermine holte tief Luft und wandte sich ab. Das konnte sie nun gar nicht gebrauchen. Parvatis Neugier hatte ihr gerade noch gefehlt. Die letzten Tage war es Hermine auf geradezu einfache Weise gelungen, ihr aus dem Wege zu gehen. Sie hatte das Lernen und das Nachsitzen vorgeschoben, aber jetzt... jetzt hatte sie Parvati am Bein und nichts würde diese davon abbringen, Hermine so lange auf den Geist zu gehen, bis diese ihre unbändige Neugier befriedigt hatte.
„Lass mich in Ruhe“, sagte Hermine schroff und hoffte, Parvati damit abzuschrecken. Aber der nächste Satz von ihr zeigte, dass ihr das nicht gelungen war.
„Ach“, Parvatis Stimme nahm einen mitleidigen Tonfall an. „War es schlimm?“
Hermine war froh, dass Parvati ihr Gesicht nicht sehen konnte.
„Ich will nicht darüber reden“, sagte Hermine nur und unterdrückte mühsam ein kleines Zittern in der Stimme.
„Es tut mir leid, Hermine“, druckste Parvati herum und legte ihr die Hand auf den Arm. „Aber McGonagall hat mich gezwungen...“
Ganz langsam drehte sich Hermine zu Parvati um und fragte gedehnt: „Was?“
Parvati senkte schuldbewusst den Kopf und ließ sich entmutigt auf ihr Bett sinken.
„Du kennst sie ja...“, flüsterte sie nur.
Hermine zog ärgerlich die Brauen zusammen.
„Ja, und?“, begann sie leise und konnte nur mühsam den Groll in ihrer Stimme unterdrücken. „Und ich dachte, das könnte ich auch von dir behaupten. Du hast mir versprochen, den Mund zu halten... Danke schön!“
Parvati sah auf.
„Kein anderer weiß bescheid“, rechtfertigte sie sich.
„Ach nein“, sagte Hermine höhnisch und zeigte in Richtung Tür, „und was ist mit Lavender? Du wirst mir doch nicht sagen wollen, dass du der nichts erzählt hast. Hast du ihren Blick gesehen, gerade eben? Da hätte ich es auch gleich ans schwarze Brett der Schule hängen können. Wahrscheinlich hat sie jetzt gerade nichts Eiligeres zu tun, als möglichst fix herumzuerzählen, was die Granger die Nacht über so treibt.“
„Ich schwöre dir, dass ich ihr nichts gesagt habe!“, rief Parvati gekränkt. „Und McGonagall hat sie hinausgeschickt, bevor sie mich ausgequetscht hat. Sie kann gar nichts gehört haben...“
Hermine sah stumm auf. Eigentlich hatte sie gar keinen Grimm auf Parvati. Hermines schlechte Laune bezog sich einzig und allein auf ihre dumme Lüge, die sie Parvati aufgebunden und naiv gehofft hatte, damit allen neugierigen Fragen und Blicken aus dem Wege zu gehen. Dass es ihr nicht gelingen würde, war Hermine schon nach sehr kurzer Zeit klar geworden. Jetzt an dieses Dilemma erinnert zu werden, steigerte die Wut, die sie ohnehin schon auf sich hatte, noch um einiges mehr.
Dass sie Professor McGonagall nichts vormachen konnte, wusste Hermine längst. Parvati wollte sie nichts mehr vormachen, und doch musste sie dieses Spiel bis zum Ende hin durchhalten. Allerdings wollte sie den Spekulationen um ihre ausgedachte Liaison nicht noch mehr Nahrung verschaffen und entschloss sich zur nächsten Lüge.
„Es macht nichts“, sagte sie ruhig.
Parvati sah fragend auf und Hermine nahm das Aufblitzen in den Augen der Schulfreundin mit einem Stirnrunzeln wahr. Dennoch fügte sie noch hinzu: „Es ist sowieso aus.“
Parvati sah auf.
„Oh...“
„Ja, und jetzt möchte ich allein sein“, sagte Hermine schnell, als sie bemerkte, dass Parvati gerade zum Weitersprechen anhob.
„Ja... ja natürlich.“ Parvati erhob sich und ging langsam zum Ausgang. An der Tür warf sie Hermine noch einen zutiefst mitleidigen Blick zu und verschwand.
Als sich die Tür endlich geschlossen hatte, blies Hermine die Backen auf und ließ sich dann mit einem befreiten Ausatmen auf ihr Bett fallen. Jetzt, so hoffte sie, hatte sie die Scharte endgültig ausgewetzt, die sie sich selber geschlagen hatte. Mit sich zufrieden verschränkte sie die Arme hinter dem Kopf und schloss lächelnd die Augen.

---

Nicht nur Hermines Gedanken hatten sich überschlagen, auch Minerva McGonagall war völlig aufgewühlt in den Gang getreten. Sie lehnte sich nachdenklich mit dem Rücken gegen die Wand und legte das Gesicht für einen Augenblick in die Hände, um wieder ruhig zu werden.
Was ging da in ihr vor? Ein so tiefes Gefühl des Wohlwollens und der Anteilnahme überfiel sie mit einem Mal. Sie hörte Hermines zaghafte Frage wieder, sah den fast ängstlichen Ausdruck ihrer Augen. War Minerva bisher nicht davon überzeugt, dass Hermines Gefühle für Severus Snape echt seien, so war sie sich in dem Augenblick vollkommen sicher, dass es so war, als Hermine ihr diese letzte Frage gestellt hatte.
Minerva schloss für einen Moment die Augen. Wie sie Hermine verstand. Und außer dass Minerva der Meinung war, dass Severus Snape nicht gerade der Richtige für Hermine war, fühlte sie durchaus ihre Ängste und ihre Zweifel nach, und sie verstand ihr Ringen um Verständnis für die scheinbar so abwegige Tatsache, dass ausgerechnet Snape derjenige war, in den sie sich verguckt hatte. Und dass beide intim geworden waren, verkomplizierte die Sache nur noch mehr.
Minerva ging langsam weiter. Ihre Gedanken wanderten zu Severus. Erst jetzt rief sie sich ihre Erinnerungen wieder ins Gedächtnis zurück: Seine Zurückgezogenheit in den letzten Wochen, seine Verschlossenheit, die weit über das Maß hinausging, was bei ihm normal war, und seine Aggressivität und Ablehnung, wenn sie ihn auf Hermine angesprochen hatte. Und dass er in letzter Zeit beständiger Unruhe lebte und in seiner Arbeit Abwechslung und Zerstreuung suchte, so sehr, dass es selbst den Kollegen auffiel.
Minerva schüttelte leise den Kopf. Sie war immer der Meinung gewesen, dass sich Severus nie um die Meinung und Ansichten anderer geschert hatte. Es war ihm in der Regel egal, was sie von ihm dachten, aber er hatte sich immer an die Vorschriften gehalten. Dass er es jetzt nicht mehr tat, musste einen sehr gewichtigen Grund haben. Sie hatte alles daran gesetzt, herauszufinden, was ihn bewegte, doch ihr Kollege verstand es ausgezeichnet, jeder Frage, die sie stellte, jeder Andeutung, die sie machte, auf äußerst elegante Weise auszuweichen.
Und hier schloss sich der Kreis von Minervas Gedanken. Die Vorstellung, dass er Hermine ehrlich zugetan war, gäbe ihr einerseits ein gewisse Beruhigung, andererseits zweifelte sie daran, dass die Gefühle, die Snape so offensichtlich entgegengebracht wurden, auch von ihm in der gleichen Intensität erwidert wurden. Und selbst wenn Hermine ihr versichert hatte, dass es ihr nichts ausmachen würde, hatte Minerva Angst davor, wenn sich herausstellte, dass es nur ein Strohfeuer gewesen war, das gebrannt hatte...
Minerva McGonagall seufzte leise auf. Es hatte keinen Sinn mehr, darüber nachzudenken. Hermine hatte ihren Standpunkt dargelegt. Wie der von Severus aussah, würde sich bald herausstellen. Der größere Kampf stand ihr jedenfalls noch bevor.
Langsam ging sie weiter. Es würde wohl ein sehr unruhiges Wochenende werden. Ihre Gedanken würden sie nicht zur Ruhe kommen lassen, bis sie sich mit Severus ausgesprochen hatte.
Ohne es zu merken, lenkte Minerva McGonagall ihre Schritte in Richtung Kerker, und kaum dass sie es sich versah, war sie in den Gang eingebogen, an dessen Ende sich die Tür zu Severus' Quartier befand. Sie blieb stehen und sah auf. Ja, sie wollte Gewissheit, und dann hob sie entschlossen die Hand, um anzuklopfen.
Da hörte sie eine gedämpfte Stimme hinter der Tür: „Es ist offen.“
Minerva zögerte nur einen winzigen Augenblick, dann öffnete sie die Faust und ließ die Hand auf die Klinke sinken. Sie drückte sie hinab und öffnete langsam die Tür.
Sie trat nur einen Schritt in den Raum und blieb dann stehen. Ein kurzer Blick in die Runde. Severus stand, die Hände aufgestützt, am geöffneten Fenster und ließ sich die Sonne auf das Gesicht scheinen.
„Warum trittst du nicht ein und schließt die Tür?“, fragte er leise, ohne sich umzuwenden.
Minerva trat vollends in den Raum und schloss die Tür sehr leise hinter sich.
Ein kleiner Moment des Schweigens breitete sich aus, da Minerva, obwohl ihr so manches auf der Zunge lag, noch nicht fähig war, es in Worte zu fassen. Sie war einfach noch zu aufgewühlt. Da kam ihr Severus zuvor.
„Wie lange weißt du es?“, fragte er und richtete sich auf, ohne sich umzuwenden.
Minerva trat in die Mitte des Raumes.
„Schon eine ganze Weile“, sagte sie nur.
Severus wandte sich endlich um. Er sah ihr in die Augen, dann wies er auf einen der Sessel am Kamin.
Minerva nahm die stumme Einladung an und setzte sich etwas steif. Sie rückte die Brille zurecht und legte die Hände in den Schoß.
Severus selbst blieb am Fenster stehen, er hatte jede ihrer Bewegungen mit den Augen verfolgt. Er hatte nicht die Absicht, das Gespräch zu beginnen. Seine Miene war undurchdringlich, ja geradezu abweisend.
Wieder Stille, die erdrückte, die so kühl wirkte und Unsicherheit ausbreitete. Schließlich hielt es Minerva nicht mehr aus.
„Warum?“, fragte sie tonlos.
Er sah sie an. Für einen Augenblick hatte sie den Eindruck, dass er sich öffnen würde, aber seine Antwort strafte ihre Empfindung Lügen.
„Diese Frage kann ich dir nicht beantworten“, sagte er reserviert.
„Kannst du nicht oder willst du es nicht?“, fragte Minerva. Sie fühlte leisen Ärger in sich aufsteigen.
„Wenn ich ehrlich bin, und das wünschst du dir doch sicher, dann muss ich gestehen, dass ich es nicht will“, antwortete er. „Und ich wüsste auch nicht, weshalb ich dir irgendetwas erklären müsste.“
Minerva nickte und richtete sich auf.
„Ich verstehe“, sagte sie kühl. „Als Leiterin dieser Schule liegt mir natürlich das Wohlergehen ihrer Schüler am Herzen...“
Severus zog die Brauen zusammen.
„Tut es das“, unterbrach er sie sarkastisch und zog die Mundwinkel zu einem falschen Lächeln nach oben.
„Bei Merlins Bart, Severus“, rief sie einigermaßen aufgebracht, „du weißt genau, was ich sagen will!“
„Nein, Minerva, das weiß ich nicht“, er blieb immer noch ruhig. „Ich kann es mir denken, aber wissen tue ich es nicht!“ Er sah ihr herausfordernd in die Augen und fuhr fort: „Die letzten Wochen hast du gelauert, wie die Katze vor dem Mauseloch. Sag doch endlich einmal frei heraus, was du eigentlich willst.“
Minerva erhob sich wieder.
„Ich missbillige diese... Beziehung zu Hermine, wenn es überhaupt eine Beziehung ist.“
Einen Moment lang senkte er die Lider, dann hob er den Kopf und sah ihr mit schmalen Augen ins Gesicht.
„Was willst du mir damit unterstellen?“
Minerva fühlte sich durch diesen Blick, den sie nur zu gut kannte, und den er gewöhnlich nur seinen Schülern schenkte, bevor ein Unwetter losbrach, recht unangenehm berührt.
„Ich will dir gar nichts unterstellen“, ruderte sie ein Stück zurück.
„Du tust es aber gerade“, sagte er eisig, „was meinst du, habe ich sie manipuliert, sie verführt?“
„Nein“, rief sie empört, „das habe ich nicht gemeint.“
„Was dann?“
„Sag mir, wie du zu Hermine stehst, sag mir, ob sie sicher ist!“
„Das geht dich nichts an!“, knurrte er.
„Und ob es mich etwas angeht!“
Seine Stimme wurde laut: „NEIN!“, und wieder leiser: „Tut es nicht!“
Minerva ließ die Schultern fallen, sie wandte sich um und ging zum Kamin. Sie starrte in die Asche und schwieg.
„Dann lässt du mir keine andere Wahl“, sagte sie endlich voller Erbitterung. „Ich muss Dir verbieten, Hermine…“
„Verbieten, Minerva?“, unterbrach er sie ganz ruhig. „Nein, nicht mehr...“
„Was willst du damit sagen?“, sie drehte sich um und sah ihm in die Augen.
Doch Severus wandte sich ab, verschränkte die Arme vor der Brust und presste die Lippen aufeinander.
Minerva ließ ihm die Zeit, eine Antwort zu formulieren. Doch sie wusste längst, was er sagen würde.
„Du hast es doch nicht anders gewollt, Minerva“, fuhr er fort. „Wer war es denn, der mir Hermine aufgedrängt hat.“ Er lachte ein leises böses Lachen.
Minerva senkte den Kopf. Es war gut, dass er sie jetzt nicht ansah. Sie wusste, er hatte Recht. Sie hatte ihm die Sorge um das Leben und das Seelenheil von Hermine übertragen. Abgesehen von den Auswirkungen, die das Zusammensein mit Severus bei Hermine hinterlassen hatte, war Minerva immer noch davon überzeugt, das Richtige getan zu haben. Sie hatte sich in ihrem Kollegen nicht getäuscht. Er hatte Hermine wieder ins Leben zurückgeholt und er hatte geschafft, was Minerva nicht gelungen war. Er hatte Hermine ihr Selbstvertrauen und ihren Mut zurückgegeben.
Und doch konnte Minerva nicht glauben, dass er sein Herz geöffnet hatte, dass er zugelassen hatte, dass jemand seine Gefühle eroberte. Die Angst, dass es ihm nicht ernst war, dass er Hermine verletzen würde, wenn er sie abwies, griff in diesem Moment nach ihr.
„Ich werde nicht noch einmal nachgeben“, begann Severus leise und holte Minerva aus ihren Gedanken zurück in die Welt. Sie sah ihn überrascht an.
„Severus!“
„Lass mich ausreden!“, herrschte er und stellte zufrieden fest, dass sie erschrocken den Mund wieder zuklappte. „Ich werde nicht nachgeben, Minerva, nicht mehr. Aber ich werde nichts erzwingen. Ich werde jede Entscheidung ganz allein Hermine überlassen.“
„Wie kannst du nur so egoistisch sein“, rief die Schulleiterin empört, „du weißt doch schon, wie sie sich entschieden hat.“
Er lachte freudlos auf.
„Hast du sie also ausgefragt!“
Minerva schwieg. Sie hatte aufgegeben zu streiten. Es hatte keinen Sinn mehr. Er würde ihr nie auf ihre Fragen antworten. Minerva zwang sich zu Ruhe. Nur langsam legte sich ihre Erregung.
„Nun ja“, sagte er mit verhaltenem Atem als sie nichts erwiderte, „du hast völlig Recht, Minerva, ich bin ein Egoist. Bin ich immer gewesen...“
Minerva hörte die Bitternis aus diesen Worten. Sie trafen sie zutiefst. Sie wollte ihn nicht kränken, doch ihre Angst um Hermines Gefühle, um ihren wiedererwachten Lebensmut ließ sie seine Gefühle völlig vergessen. Sie konnte sich in diesem Moment nicht einmal ansatzweise vorstellen, was in diesem Augenblick in ihm vorging.
„Ich werde euch jetzt wohl nicht mehr daran hindern können, euch gegen meinen Willen zu treffen“, sagte sie traurig.
„Darum geht es gar nicht, Minerva“, erwiderte er sehr leise, um das feine Beben, das sich in seine Stimme geschlichen hatte, zu verbergen.
Doch Minerva McGonagalls Sinne waren durch ihre Lebenserfahrung zu geschärft, als dass er ihr etwas hätte vormachen können. Ihre Augen weiteten sich und sie öffnete erstaunt den Mund. Und endlich, endlich verstand sie ihn. Sie verstand seine Zurückhaltung, seine Aggressivität, sein Ausweichen. Sie verstand seine Feindseligkeit, den Sinn seiner Worte, sein Verschwinden nach dem sachten Kuss, den er Hermine in der Nacht am See auf die Lippen gedrückt hatte. Jetzt endlich hatte Minerva die Bestätigung, die sie in den letzten Tagen immer gesucht hatte. Sie konnte die Größe der Last, die ihr von der Seele fiel, nicht beschreiben. Sicher war nur eines: Er liebte! Und Minerva war unendlich froh darüber.
Severus sah sie still an, er hatte ihre Überraschung bemerkt und wusste, dass er sich verraten hatte. Er wandte sich ab. Er ertrug es jetzt nicht, ihr in die Augen zu sehen. Es war schon genug, dass er ihr es so leicht gemacht hatte, seine Gefühle für Hermine zu erraten. Es war ihm höchst unangenehm, und am liebsten hätte er sie hinausgewiesen.
„Severus“, sagte Minerva leise.
Er schwieg und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust.
„Severus“, sie legte ihm die Hand auf die Schulter.
Er ließ den Kopf in den Nacken fallen.
„Lass mich in Ruhe.“ Seine Stimme klang rau. Er schüttelte ihre Hand ab und Minerva zog sie langsam zurück.
„Du weißt, was es bedeutet, wenn es vor der Zeit öffentlich wird?“, fragte sie leise.
Severus senkte den Kopf und wandte sich wieder um.
„Ich bin mir dessen durchaus bewusst“, sagte er unterkühlt und sah ihr in die Augen. „Wird es denn öffentlich, Minerva?“, setzte er noch hinzu.
Minerva schenkte ihm einen warmherzigen Blick. Sie schüttelte sachte den Kopf, dann wandte sie sich um und ging wortlos hinaus.

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Fortsetzung folgt…


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