Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Wenn der Mond die Sonne berührt - Gefangen

von artis.magica

Gefangen

Hermine fühlte sich zum ersten Mal richtig frei. Seit dem Tag, an welchem sie Harry und Ron verloren hatten, lebte sie in Zwängen. Zwänge, die sie sich zum einen selbst auferlegt hatte und die ihr zum anderen aufdiktiert wurden, von Menschen, die sie seit jeher respektierte und von denen sie immer angenommen hatte, dass richtig war, was sie bestimmten. Sie hatte in den letzten Monaten beständig versucht, nach den alten Regeln zu leben, sich abermals anzupassen, um wieder die zu werden, die sie vorher gewesen war. Doch es war ihr nicht gelungen. Dass sie daran beinahe zugrunde ging, wurde ihr erst sehr viel später bewusst. Und als sie es endlich ändern wollte, als sie endlich erkannte, dass sie sich selbst zerstörte, hatte sie nicht mehr die Stärke, es zu tun.
Doch jetzt, jetzt hatte sie Kraft und Zuversicht, sie wusste erst jetzt, was sie wirklich wollte und sie würde alles daran setzen, es zu bekommen. Sie würde niemandem wieder erlauben, sich in ihr Leben und ihre Entscheidungen einzumischen.
Sie blieb versonnen auf dem Treppenabsatz stehen. Ja, selbst Severus würde sie nicht gestatten, für sie zu entscheiden. Sie vertraute ihm blind, sie liebte ihn und doch gab es diese eine Barriere, die auch er nicht durchbrechen durfte, wollte er sie nicht verlieren.
Hermine lächelte, wenn sie an Severus dachte. Sie wusste, er war ein Manipulator, ein Zyniker, ein Einzelgänger mit spitzer Zunge und brillantem Verstand. Bisher hatte auch sie ihn nur so gesehen. Doch die vergangenen Ereignisse hatten ihr gezeigt, dass er anders war als er es nach außen hin zeigte. Und sie wusste, dass nur sie es hatte sehen dürfen, und sie würde sein Vertrauen niemals missbrauchen.
Hermine schloss für einen Moment die Augen. Sie wusste, was er empfand. Sie wusste, dass er sie liebte. Sie hatte es so deutlich in seinen Augen gelesen, und doch wusste sie, dass er es niemals sagen würde.
Es störte sie im Grunde genommen nicht, und doch schlich sich, ohne dass sie es bewusst wahrnahm, ein winziger Funken Hoffnung in ihr Herz.
Hermine ging weiter die Treppen hinauf, sie blieb erst wieder stehen, als sie vor dem großen Portrait der ?Fetten Dame' angelangt war, die ihr mit wissendem Blick das Passwort abverlangte. Hermine flüsterte es ihr zu und trat etwas unsicher durch die freigegebene Öffnung, hinein in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors.
Drinnen sah sich neugierig um. Die Sonne flutete in den Raum, es war still, wohl noch viel zu früh, denn keiner ihrer Hausgenossen war anwesend. Hermine atmete auf und ging weiter durch den Raum. Sie stand schon am Treppenabsatz, da hörte sie die Stimme ihrer Hauslehrerin: „Guten Morgen, Miss Granger.“
Für einen Moment kniff Hermine die Augen zusammen, dann drehte sie sich langsam um und sah, wie sich Professor McGonagall gerade aus einem der großen Ohrensessel, die ganz nah am Kamin standen, erhob, ihre Robe glatt strich und ihr mit strengem Blick entgegensah.
Obwohl Hermine tief in ihrem Innersten mit dergleichen gerechnet hatte, versetztes es ihr doch einen Riesenschreck, dass sie ihrer Direktorin in aller Herrgottsfrühe unmittelbar in die Arme gelaufen war.
„Guten Morgen, Professor McGonagall“, antwortete Hermine und versuchte, ihrer Stimme einen möglichst festen Klang zu geben.
Die wenigen Sekunden, die Minerva McGonagall sie sehr aufmerksam musterte, versetzten Hermine in einen äußerst beunruhigenden Zustand. Eine Spannung, von der sie nicht glaubte, dass sie sich je wieder lösen könnte, baute sich in ihr auf. Hätte die Schulleiterin gemahnt oder sie gescholten, das alles wäre nicht so schlimm gewesen wie der Blick, mit dem sie Hermine jetzt bedachte. Dieser Blick drückte so unendlich viel Enttäuschung und Traurigkeit aus, dass Hermines Gewissen schrie. Und doch empfand sie keinerlei Bedauern über das, was sie verbotenerweise getan hatte, und das spiegelte sich deutlich in ihren Augen wider, ihre ganze Haltung drückte es aus. Und Minerva McGonagall nahm es nur zu deutlich wahr.
Wenn sie auch bestürzt darüber war, dass Hermine das ihr entgegengebrachte Vertrauen missbraucht und sich über bestehende Regeln hinweggesetzt hatte, konnte sie sie dennoch sehr gut verstehen…
Minerva seufzte leise auf, sie rückte ihre Brille zurecht und bohrte ihren Blick in Hermines Augen.
„Nun sagen Sie es schon“, sagte Hermine tonlos. Sie konnte dieses vorwurfsvolle Schweigen und Taxieren nicht mehr ertragen.
„Muss ich es Ihnen denn noch sagen?“, fragte die Schulleiterin leise.
Hermine senkte die Lider.
„Sie sind enttäuscht“, flüsterte sie. „Es hat wohl keinen Sinn, Sie anzulügen, nicht wahr?“, setzte sie noch hinzu und sah wieder auf.
„Denken Sie, dass Sie lügen müssten?“, kam die Gegenfrage.
Hermine wurde auf sehr eigenartige Weise an Severus erinnert. Seine Angewohnheit, auf eine an ihn gestellte Frage mit einer Gegenfrage zu reagieren, schien auf die Schulleiterin abgefärbt zu haben.
Hermine schüttelte den Kopf.
„Nein, das…“, sagte sie und holte tief Atem, „…das denke ich nicht.“
Professor McGonagall neigte leicht den Kopf und sah Hermine über ihre Brillengläser hinweg an.
„Und ich möchte es auch nicht, Professor“, setzte Hermine nach einem Moment des Schweigens noch hinzu. „Ich möchte mich nicht mehr verstecken. Ich möchte endlich für mich selbst entscheiden…“ Ihr Blick wandelte sich von unsicher in herausfordernd und ihre Stimme wurde fester.
Minerva McGonagall schwieg noch immer.
Hermines Gedanken überschlugen sich. Was wollte sie denn? Warum sagte sie denn nichts? Groll stieg in ihr auf und brach sich seinen Weg nach außen.
„Sie wissen es doch sowieso“, rief sie ihrer Lehrerin zu, „warum sagen Sie denn nichts? Was wollen Sie denn noch? Soll ich mich dafür entschuldigen? Ich denke nicht daran!“
Minerva McGonagall rührte sich endlich. Sie kam zu Hermine und blieb vor ihr stehen.
„Ich möchte wissen, ob Sie auch wirklich wollen, wofür Sie sich entschieden haben, dass Sie es verstanden haben, mit all seinen Konsequenzen“, sie hielt einen Moment inne. „Sie haben sich doch entschieden?“
Hermine sah ihr in die Augen.
„Jaaah“, sagte sie gedehnt, „das habe ich.“ Ein Augenblick des Schweigens...
„Und es geschah vollkommen freiwillig. Mich hat niemand dazu gezwungen. Ich wollte es… und irgendwie sind Sie selbst nicht ganz unschuldig an dieser Situation“, setzte sie noch schnell und trotzig hinzu, als sie bemerkte, wie Professor McGonagall zu sprechen anheben wollte.
Hermine wandte sich ab. Noch im Umwenden bemerkte sie, wie Minervas Augen aufblitzten. Doch anstatt ein Donnerwetter über sich hereinbrechen zu sehen, hörte sie nur ein kleines bitteres Lachen in ihrem Rücken.
„Ja“, sagte die Schulleiterin leise wie zu sich selbst und dann: „Sehen Sie mich an, Hermine!“
Hermine drehte sich wieder um und sah Minerva McGonagall ins Gesicht.
„Ich denke nicht, dass das, was sie empfinden…“, sie zögerte einen Moment, bevor sie weitersprach, „…Zuneigung, vielleicht Liebe ist… Lassen Sie mich ausreden!“, herrschte sie, als Hermine den Mund zu einer empörten Antwort geöffnet hatte. Hermine presste die Lippen fest aufeinander und schenkte Minerva McGonagall einen bösen Blick.
Die Schulleiterin ging durch den Raum und blieb am Fenster stehen.
„Ich verstehe ja, dass Sie, nach all dem, was Sie durchgemacht haben, dankbar sind“, fuhr sie fort, „und Sie in der Zeit, die Sie bei Professor Snape verbracht haben, gewisse... Sympathien.... jugendliche Schwärmereien...“
Mit jedem Wort, das McGonagall gesagt hatte, steigerte sich Hermines Groll noch ein wenig mehr. Endlich hielt sie es nicht mehr aus und sie rief mit vor Zorn bebender Stimme: „Dankbarkeit? Schwärmereien? Das glauben Sie doch selbst nicht! Für wen halten Sie mich denn?“
Die Schulleiterin drehte sich wieder zu ihr um.
„Ich halte Sie für einen sehr intelligenten Menschen, der sich bisher immer an Regeln und Gebote gehalten hat, der für andere einsteht und der mutig und aufrichtig ist.“
Hermine schüttelte fassungslos den Kopf.
„Warum sagen Sie mir dann so etwas?“, rief sie zweifelnd. Sie hatte immer noch nicht erfasst, was Minerva McGonagall von ihr wollte. „Haben Sie Angst, dass die Schule in einen Skandal hineingezogen wird? Ehemaliger Todesser verführt Schülerin - Schulleiterin schaut tatenlos zu. Vielleicht noch schlimmer... Was für eine Schlagzeile und was für ein Schlag für die Reputation der Schule!“ Hermine lachte böse auf. Sie wandte sich ab und verschränkte die Arme. „Ich verstehe!“
„Nein, Hermine“, hörte sie McGonagalls leise Stimme. „Du verstehst nicht!“
Hermine fuhr herum.
„Dann sagen Sie doch endlich, was Sie von mir wollen! Warum lassen Sie uns denn nicht in Ruhe? Sie schleichen wie die Katze um den heißen Brei, Sie sind misstrauisch, Sie beobachten mich auf Schritt und Tritt... Warum können Sie uns diese zwei Wochen bis zum Schulende nicht schenken?“ Hermine war nicht mehr fähig, auch nur ein Wort hervorzubringen, sie war so wütend, dass ihr Tränen die Wangen hinabliefen. Sie ballte die Fäuste und senkte den Kopf, damit sie die Lehrerin nicht mehr ansehen musste.
Minerva McGonagall kam zu ihr und legte ihr die Hand auf die Schulter. Mit sanfter Gewalt drückte sie Hermine in den Sessel, der vor ihr stand. Dann setzte sie sich ihr gegenüber.
„Es geht mir nicht um die Schule“, begann die Schulleiterin leise, „nun ja, nicht in erster Linie. Es geht um dich, Hermine. Ich habe schon einmal einen Fehler gemacht... die Augen verschlossen.“
Hermine schüttelte den Kopf. Sie wollte es nicht hören, nicht schon wieder.
„Lassen Sie“, sagte sie leise, „ich mache Ihnen keinen Vorwurf.“
„Aber ich mache mir Vorwürfe, Hermine. Ich habe dich nicht gesehen, ich habe nicht erkannt, wie schlecht es dir geht. Und nicht ich habe dich aus dem Wasser gezogen.“
Hermine lachte auf und sah auf ihre Hände, die ruhig in ihrem Schoß lagen.
„Ich verzeihe Ihnen“, sagte sie trotzig.
„Oh, ich kann verstehen, dass du böse auf mich bist.“ Minreva McGonagall lehnte sich wieder zurück.
Hermine sah auf.
„Ja, aber nicht deswegen. Das habe ich selbst nicht anders gewollt, damals... Aber das ist vorbei. Es geht mir gut.“
„Keine Lügen, keine Zweifel?“, fragte Minerva leise.
Über Hermines Züge glitt ein leises Lächeln.
„Keine Lügen und keine Zweifel“, wiederholte sie mit fester Stimme.
„Sicher?“ Minervas Augen strahlten in einem warmen Glanz.
„Ganz sicher!“ Hermines Züge wurden weicher. „Ich habe daran gezweifelt...“, sie stockte, „aber es ist nicht Dankbarkeit... Glauben Sie mir...?“
„Ja, ich glaube dir. Und ich möchte, dass du mir glaubst, wenn ich dir jetzt sage, dass ich keineswegs daran interessiert bin, Severus an die Öffentlichkeit zu zerren, und da ich ohnehin weiß, dass du nichts zugeben, nichts sagen wirst, werde ich den Teufel tun, es irgendjemandem gegenüber zu erwähnen. Ich werde es tolerieren, Hermine, auch wenn ich es als Leiterin dieser Schule nicht gutheißen kann. Und ich erwarte von euch eine gewisse Diskretion, zumindest so lange, bis das Schuljahr zu Ende ist.“
Hermine sah sie an und konnte kaum glauben, was sie gerade gehört hatte. Ihr Atem beschleunigte sich vor Aufregung. Wie in Trance nahm sie die nächsten Worte wahr.
„Sag mir nur eines, Hermine“, Minerva sah ihr fest in die Augen, „sind deine Gefühle wirklich? Sie sie echt? Und wirst du damit leben können, wenn sich Severus anders entscheidet?“
Hermine wischte sich die Augen, sie zwang sich mühevoll zur Ruhe. „Wenn er sich anders entscheidet, werde ich damit leben müssen. Ich werde mir nichts antun, wenn Sie das meinen.“
Minerva nickte leicht und erhob sich. „Gut.“
Hermine nahm ihren ganzen Mut zusammen. „Nur eine Frage“, begann sie zögerlich und sah zur Lehrerin auf.
„Ja?“
Hermine krallte die Finger ineinander und sah zu Boden. Es war ihr noch nie so unendlich schwer gefallen, ihre Gedanken zu formulieren.
„Können Sie es...“, sie rang nach Worten, „...ich meine, nicht in Ihrer Eigenschaft als Direktorin dieser Schule... als Mensch...“ Hermine erhob sich und sah Minerva McGonagall flehend in die Augen. „Können Sie es als Mensch verstehen?“
Und eine tonnenschwere Last fiel von Hermine, als Minerva McGonagall wieder zu ihr trat, ihr die Hand auf die Schulter legte und sagte: „Ja, Hermine, ich kann euch verstehen.“
Ein leichter Druck ihrer Finger unterstrich diese mit warmer Stimme gesprochenen Worte. Dann wandte sich Minerva McGonagall um und durchschritt gemessenen Schrittes den Raum. Sie ging ohne ein weiteres Wort durch das Portraitloch und überließ Hermine ihren wilden Gedanken.

----------------

Fortsetzung folgt…


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Als ich das erste Harry-Potter-Buch las, habe ich mir meinen Bademantel angezogen und so getan, als ob ich Harry wäre. Ich rannte im ganzen Haus herum uuund... kann nicht fassen, dass ich das gerade erzählt habe.
Matthew Lewis