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Fanfiction

Wenn der Mond die Sonne berührt - Immer mehr

von artis.magica

Immer mehr

Severus hatte die Tür sehr leise ins Schloss fallen lassen. Er nahm Hermines überraschten Gesichtsausdruck nur zu deutlich wahr und einen atemlosen Moment blieb er vor der geschlossenen Tür stehen, lehnte er die Stirn dagegen und schloss die Augen. Er atmete tief ein. Dann lauschte er ihren leiser werdenden Schritten auf dem Gang nach. Schließlich wandte er sich um und ging langsam durch das Zimmer.
Er wollte nachdenken, doch in seinen Kopf war sonderbarerweise nichts durcheinander, was es zu ordnen gab. Es gab auch nichts, was er bereuen wollte. Er wusste ganz genau worauf er sich eingelassen hatte und dass es nicht richtig gewesen war, die Nacht miteinander zu verbringen und sie schließlich so durchsichtig dazu aufzufordern, ihn wieder aufzusuchen. Und er war felsenfest davon überzeugt, dass Hermine diesem heimlichen Aufruf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch nachkommen würde. Einerseits würde es ihn freuen, andererseits müsste er es ihr strikt verbieten. Severus wusste genau, welche Verpflichtung er als Lehrer Hermine gegenüber hatte und wie weit er in einem Lehrer-Schüler-Verhältnis gehen durfte, ohne die unsichtbaren und doch klar definierten Grenzen zu verletzen.
Er hatte sie wissentlich übertreten. Und wenn er ehrlich zu sich war, dann war dies nicht erst letzte Nacht geschehen, sondern schon lange vorher. Alle diese Gedanken hatte er immer von sich geschoben, obwohl er wusste, dass sie der Tatsache entsprachen. Längst hatte er aufgegeben, sich dagegen zu wehren.
Er ging ins Bad und stieg in die Dusche. Langsam drehte er die Hähne auf und ließ sich das Wasser heiß über den Körper rinnen.
Er hatte ihr alles gezeigt, was ihm auf der Seele lag, so wie sie es ihm gegenüber getan hatte. Wäre er bei jedem anderen vor Scham im Boden versunken, so war es bei Hermine anders gewesen. Severus hob das Gesicht dem Wasser entgegen. Es war bei Hermine immer anders gewesen. Solange er sie kannte war sie stark und klug und verständig gewesen und wem sie ihre Freundschaft einmal geschenkt hatte, der konnte sich ganz und gar auf sie verlassen. Und dass sie zu den tapfersten Menschen gehörte, die er kannte, hatte er selbst gesehen und selbst erfahren.
Severus schüttelte den Kopf. Nein, dieses Mal würde er nicht zurückstecken wollen. Das was sie letzte Nacht erlebt hatten und was sich vielleicht daraus entwickeln würde war etwas, das nur ihnen gehörte, ihm und Hermine. Er wollte es festhalten, so lange und so fest es ihm möglich war. Viel zu kurz war die Zeit bis zu dem Tag, an dem sie Hogwarts verlassen und vielleicht nie wieder zurückkommen würde.
Leise Traurigkeit erfasste ihn, wenn er daran dachte und Gedanken, die er immer verdrängt hatte, stürmten mit einem Mal wieder auf ihn ein. Sie brachten Gefühle mit, die er lange vergessen geglaubt hatte. Es war nicht Begehren so wie letzte Nacht, es war anders. Er wusste ganz genau, was es war, wenngleich er es sich nicht eingestand.
Severus schob diesen Gedanken energisch fort, er wollte nicht darüber nachdenken, nicht jetzt. Es würde alles so kompliziert werden, wenn er sich jetzt darauf einließe. Aber selbst wenn er es jetzt ignorierte, er wusste, dass es ihn nie wieder in Ruhe lassen würde, solange nicht, bis er sich selbst dazu bekannte.
Entschlossen drehte er die Hähne zu, trocknete sich ab und kleidete sich an. Ein heimliches Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, als sein Blick auf die zerknautschten Kissen und zerwühlten Laken auf dem Bett fiel, als er durch das Schlafzimmer ging.
Es wurde Zeit, sich auf den Weg in die ‚Große Halle’ zu machen.
Der Gang durch das Schloss brachte die Ruhe und Überlegenheit zurück, die er für einen Augeblick verloren hatte. Er gewann seine Selbstsicherheit und seinen Stolz zurück.

Severus war noch vor Hermine, voller Ruhe und sehr ausgeglichen zum Frühstück erschienen. Minerva schenkte ihm, wie immer in letzter Zeit, ernorm viel Aufmerksamkeit. Sie begrüßte ihn mit der sehr freundlichen Frage, ob er denn eine gute Nacht gehabt hätte.
Severus wusste seinerseits nicht so recht, ob er auf diese Spitzfindigkeit mit einer entsprechend scharfzüngigen Bemerkung eingehen sollte oder ob er ihre Frage so einfach wie möglich beantworten sollte. Nach einer halben Sekunde der Überlegung entschied er sich doch für das zweite und antwortete nur mäßig höflich: „Danke der Nachfrage“, und bemerkte mit zufriedener Grimmigkeit, dass über Minervas Züge ein kleiner Schatten der Enttäuschung gehuscht war.
Severus lächelte in sich hinein. Er nahm sich fest vor, seiner Schulleiterin nicht wieder auf den Leim zu gehen. Kampflos wollte er sich nicht ergeben, wenngleich er felsenfest davon überzeugt war, dass sie längst wusste, was die Glocke geschlagen hatte. Er wusste ja selbst, dass es einem Schüler unmöglich war, eine Nacht außerhalb seines Hauses zu verbringen, ohne dass dies von seinem Hauslehrer nicht bemerkt worden wäre.
Er rechnete es Minerva im Stillen hoch an, dass sie keinen Aufstand deswegen gemacht hatte. , Er war sich durchaus bewusst, was gegebenenfalls heute, spätestens aber in den nächsten Tagen nachfolgen würde und er wusste auch ganz genau, dass sie es ihm nicht leicht machen würde.
Severus ignorierte Minervas Blicke und lehnte sich lässig zurück. Die Gespräche seiner Kollegen fand er nur mäßig interessant, er befand es eigentlich nicht für wert, sich an ihnen zu beteiligen. Seine Aufmerksamkeit wurde nur durch den Umstand abgelenkt, dass Hermine mit leicht verstörtem Gesichtsausdruck in Begleitung der kleinen Patil die Halle betrat. Unter gesenkten Lidern beobachtete er, wie Hermine sich zu den anderen an den Tisch setzte und lustlos in ihrem Frühstück zu stochern begann. Immer wieder erwischte er sie dabei, dass ihr Blick zum Lehrertisch und zu ihm wanderte.
Eine leise Unruhe überfiel ihn. Irgendetwas war vorgefallen. Er konnte sich nicht erklären, ob Hermines Unsicherheit von der Begegnung mit der Freundin herrührte oder ob ihr Minerva vielleicht doch in den Weg getreten war.
Severus bemerkte erst nachdem Minerva ihrer Stimme etwas mehr Volumen gegeben hatte, dass er von ihr angesprochen worden war. Er beugte sich vor, griff nach seiner Tasse und wandte sich schließlich seiner Schulleiterin zu. Der Blick, den sie durch den Raum von Hermine und dann zu ihm wandern ließ gefiel ihm gar nicht. In Erwartung einer Anspielung versteifte er sein Rückgrat und setzte sich sehr gerade auf seinen Stuhl. Doch ihre Ausführungen beschränkten sich auf den Unterricht des heutigen Tages, die Wiederholungen für die Abschlussklassen und die Abschlussprüfungen in der übernächsten Woche. Sie konnte sich auch nicht verkneifen, ihn immer wieder vor Augen zu halten, was für ein tyrannischer und despotischer Mensch er wäre, der die kleineren Schüler immer noch in Angst und Schrecken versetze, sobald ihnen auch nur die kleinste Nachlässigkeit unterlief.
Severus, der ein Mensch war, der Unaufmerksamkeit und Schlamperei in seinem Unterricht nicht duldete, war beinahe versucht Minerva mit rüden Worten darauf hinzuweisen, dass die Schüler hier waren, um etwas zu lernen. Doch er besann sich gerade noch. Er überging auch diese Anspielung und besprach sich sehr ungezwungen mit der Schulleiterin. Nur eines fiel ihm dabei auf: Wie Minerva selbst, war auch Severus ein ausgezeichneter Beobachter mit einem sehr ausgeprägten Sinn für Gefahr. Es war ihm nicht entgangen, dass Minervas Blick immer wieder zu Hermine huschte, zwar immer nur einen Augenschlag lang und doch auffällig genug, dass er es bemerken konnte.
Severus zog leicht verstimmt die Brauen zusammen. Minervas Gebaren gefiel ihm gar nicht. Er würde sich die nächsten Tage vor ihr in Acht nehmen und hoffte inständig, dass Hermine nicht auf dumme Gedanken können würde, obgleich es ihn enorm interessierte, was sie so verschreckt haben könnte.

---

Severus’ Tag verlief wider Erwarten relativ ruhig. Minerva ließ ihn in Ruhe. Sie kreuzte nicht häufiger als sonst seinen Weg, wenngleich ihre Augen immer mit neugierigem Blick auf ihm ruhten, sooft er ihr begegnete.
Seine Schüler saßen wie immer mit gespannter Aufmerksamkeit vor ihm, immer bedacht, möglichst wenige Fehler zu begehen, um sich für das bevorstehende Wochenende nicht mehr Hausaufgaben als sonst einzuhandeln. Das schöne Wetter versprach ihnen zwei wunderbare Tage, die sie nicht unbedingt mit Strafarbeiten verbringen wollten.
Severus bemerkte sehr wohl die größer werdende Unruhe unter den Schülern je näher es dem Ende der Stunde zuging. Er mahnte, die Arbeiten zu beenden, schenkte einem jeden noch einen bissigen Kommentar und entließ sie endlich in das Wochenende, aber nicht, ohne ihnen anzukündigen, dass er am Montag einen Aufsatz über die verschiedenen Anwendungen eines relativ einfach zu brauenden Heiltrankes erwartete. Leise stöhnend erhob sich die Klasse und ein jeder verließ den Kerker so schnell es ihm nur möglich war.
Severus beschloss die Arbeiten noch zu korrigieren. Als er fertig war, schloss er die Hefte in seinen Schrank und verließ die Dunkelheit und Kühle der Kerker.
Es begann schon zu dämmern, als er endlich ins Freie trat. Die Luft war erfüllt von Blütenduft, der Wind wehte lau. Die Vögel sangen zum Abendkonzert und verstummten nach und nach, je weiter die Dämmerung der Nacht wich. Langsam ging Severus über das Gras, auf dem sich schon Feuchtigkeit zu sammeln begann. Er lenkte seine Schritte unmerklich in Richtung Waldesrand und erkannte ihre zierliche Gestalt, die auf demselben umgestürzten Baumstamm saß, wie an dem besagten Morgen, da sie sich wie Ertrinkende aneinandergekrallt hatten. Doch dieses Mal erschrak sie nicht, als er aus dem Dunkel des Waldes in die spärliche Helligkeit der Abenddämmerung hinein trat. Es war gerade noch so hell, dass er ihren Gesichtsausdruck erkennen konnte, als sie vom Baumstamm sprang und ihm entgegenlief.
Sein Herz machte einen Sprung und als sie dann ohne einen fragenden oder zweifelnden Blick die Arme um ihn schlang und ihn an sich drückte wusste er, dass er verloren war.
Stumm erwiderte er ihre Umarmung.
Als sie sich schließlich voneinander lösten, senkte Hermine schuldbewusst den Kopf.
Severus zog die Brauen zusammen.
„Was ist?“, fragte er mit einem Anflug von Misstrauen in der Stimme.
Hermine sah zu ihm auf und erzählte schließlich leise von der Begegnung mir Parvati am Morgen und von ihrer dummen Notlüge.
Severus schwieg eine Weile nachdem sie geendet hatte.
„Bist du böse?“, fragte Hermine vorsichtig, als ihr sein Schweigen zu lange dauerte.
Severus sog die Luft laut ein.
„Nein“, sagte er, „ich bin nicht böse. Ich bin enttäuscht. Ich hätte dir mehr Verstand zugetraut.“
Hermine fuhr auf.
„Was hätte ich denn tun sollen?“, rief sie und trat einen Schritt zurück.
„Schweigen, Hermine“, sagte er nur.
„Ja, das habe ich auch gedacht, aber da war es schon zu spät“, murmelte sie vor sich hin.
Severus konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
„Ja, meine kleine Gryffindor, die mit dem Mut einer Löwin und mit der List einer Schlange gegen die Irrungen der Welt anzukämpfen versucht.“
„Du machst dich lustig über mich“, flüsterte sie enttäuscht als sie sein Lachen in der Stimme bemerkte.
„Nein“, sagte er entschieden, „ich bewundere deine Gutmütigkeit und Ehrlichkeit, Hermine. Sie ist aber nicht in jedem Fall angebracht. Manches Mal muss man einfach lügen und wenn du es nicht willst, dann schweig einfach. Das gibt den Menschen weniger Anlass zu Spekulationen als eine halbherzige Schwindelei.“
Hermine senkte den Kopf. Er hatte wohl Recht. Mit ihrem kläglichen Versuch, ihre nächtliche Abwesenheit zu erklären, hatte sie Parvati noch viel mehr Stoff zum Grübeln und Zusammenreimen gegeben als sie hätte, wenn Hermine geschwiegen hätte.
Severus bemerkte ihre Unsicherheit. Er trat zu ihr und nahm ihre Hände in die seinen.
„Es macht nichts, Hermine“, begann er leise, „ich bin mir ohnehin sicher, dass Minerva McGonagall bescheid weiß.“
„Und jetzt?“, flüsterte sie und hielt den Atem an.
Severus schürzte die Lippen.
„Was willst du, Hermine“, fragte er.
Wieder eine Frage auf eine Frage.
„Ich habe dich zuerst gefragt“, sagte sie empört.
Er lachte leise auf.
„Wir sollten zurück ins Schloss gehen, bevor noch jemand bemerkt, dass du nicht in deinem Gemeinschaftsraum bist“, sagte er dann.
Sie gingen schweigend nebeneinander her, ganz langsam, jeden Moment des Beisammenseins auskostend. Als das Schloss nur noch einen Steinwurf entfernt lag, blieben sie stehen.
„Gute Nacht“, flüsterte sie und hoffte, dass er das Zittern aus ihrer Stimme nicht herausgehört hatte. Doch Severus’ Ohr war zu gut geschult, als dass es nicht bemerkt hätte.
Er beugte sich zu ihr und küsste sie sanft auf die weichen Lippen. Dann wandte er sich ohne ein Wort um und verschwand in der Dunkelheit.
Hermine sah ihm nach. Ihre Hand fuhr an ihre Lippen. Sie war sich jetzt sicher, was das Gefühl war, das sie ihm entgegenbrachte. Sie wandte sich um und stieg die Stufen zum Tor hinauf. Versonnen trat sie in das Schloss und machte sich auf den Weg in ihren Turm.
Sie hatte die kleine grau getigerte Katze nicht bemerkt, die neben ihr her geschlichen und unbemerkt mit ihr ins Schloss gehuscht war.

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Fortsetzung folgt…


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