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Fanfiction

Wenn der Mond die Sonne berührt - Zerrissen

von artis.magica

Ich danke allen, die mich bisher mit ihren lieben Worten weitergetragen haben.

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Zerrissen

Der Morgen war dunkel und kalt. Die Wolken hingen tief am Himmel, Nebel hing in den Tälern und über dem See und schluckte das Tageslicht, das nur zaghaft die Nacht zurückzudrängen schien.

Hermine erwachte. Ihr war schlecht, der Kopf dröhnte, ihre Augen brannten, sie fühlte sich vollkommen zerschlagen. Sie brauchte eine Weile, ehe sie realisierte, was geschehen war und wo sie sich befand. Sie hob langsam den Kopf und sah in zwei schwarze Augen.

Hermine setzte sich auf und mit ihr erhob sich Severus, ein wenig schwerfällig und steif. Er hielt sich den Rücken und reckte sich ausgiebig. Hermine sah ihm verlegen nach. Um sie nicht zu wecken, hatte er die ganze Nacht über so gesessen. Er konnte unmöglich Schlaf gefunden haben.

Sie war zutiefst verunsichert, was sie nun sagen oder tun sollte. Also blieb sie einfach sitzen und schwieg. Im Moment war sie ihm unendlich dankbar dafür, dass er sie nicht ansprach.

Hermine wagte es nicht, den Kopf zu wenden, um ihm nachzusehen. Sie lauschte in das Dämmerlicht hinein.

Wasser plätscherte leise.

Als er endlich wieder ins Zimmer trat, war er so akkurat gekleidet wie sie es seit jeher von ihm kannte. Unwillkürlich sah sie an sich herunter. Ihre Kleidung war schmutzig und völlig zerknittert, an einigen Stellen sogar zerrissen. Beschämt senkte sie die Lider.

Er musste ihren Blick wohl eingefangen haben, denn er sagte leise: „Du solltest dich umziehen!“

Hermine sah nicht auf und schüttelte den Kopf. „Schick mich nicht weg“, sie fühlte die Angst wieder wie sie heimlich nach ihr griff.

„Sie werden nach dir suchen, wenn du nicht zum Unterricht erscheinst.“

Er hatte es kaum ausgesprochen, da klopfte es wild an seiner Tür. In Hermines Augen trat Panik, sie setzte sich steif auf und starrte mit weit aufgerissenen Augen zur Tür.

Severus atmete tief ein.

„Zu spät“, sagte er nur und ging, um zu öffnen. Nur einen Spalt breit zog er Tür zu sich und stellte sich so, so dass ein Blick in das Zimmer durch ihn versperrt wurde.

„Guten Morgen, Severus“, Professor McGonagalls Stimme klang aufgeregt.

„Ja?“, fragte er kurz angebunden und zog die Brauen zusammen.

„Hermine Granger ist verschwunden“, begann die Schulleiterin völlig aufgelöst. „Wir haben sie schon überall gesucht“, sie rang die Hände. „Hast du nichts bemerkt, gestern?“, fuhr sie fort. „Hat sie nichts gesagt? Und hast du ihr den Rat gegeben? Ich mache mir die größten Vorwürfe... wenn ihr etwas passiert ist... oder...“ Sie brach ab und sah ihm mit einem verzweifelten Blick in die Augen.

Statt einer Antwort auf diese vielen, mit angsterfüllter Stimme gestellten Fragen stieß Severus die Tür auf und gab den Blick in sein Wohnzimmer frei.

„Ich habe gefunden, was du verloren hast, Minerva“, sagte er schließlich, als er ihre ungläubige Miene sah und ihr überraschter Blick von Hermine zu ihm und von ihm wieder zu Hermine wanderte. Eine ganze Weile standen sie so, bis er es schließlich leid war.

„Warum kommst du nicht herein?“, fragte er kühl. „Ich denke nicht, dass die ganze Schule erfahren sollte, dass sich Miss Granger gerade in meinem Quartier aufhält.“

Die Schulleiterin trat ein, ging zu Hermine und betrachtete sie erstaunt. Als sie ihren heruntergekommenen Aufzug sah, fragte sie zu Severus Snape gewandt: „Was ist passiert?“

Severus schloss sorgsam die Tür und ging langsam durch den Raum. Er vermied es, seine Schulleiterin anzusehen. Er ging zu seinem Schreibtisch und nahm Platz. Er lehnte sich lässig zurück und sagte leise: „Miss Granger hat gestern einen nächtlichen Ausflug unternommen.“

McGonagall zog die Brauen zusammen und sah erst ihn mit den Worten ‚Sie hat was?‘ und dann Hermine verständnislos an und fragte erstaunt: „Sie wollten weglaufen?“

Hermine schoss das Blut in die blassen Wangen. Sie senkte mit einem leichten Kopfschütteln verlegen den Blick.

„Ja“, sagte stattdessen Severus ungeduldig, „so kann man es auch nennen.“

Professor McGonagall sah zu Snape hinüber und da dämmerte es ihr. Sie stieß einen leisen Schrei aus und sank mit erschüttertem Gesichtsausdruck in einen der Sessel.

„Nein!“, rief sie fassungslos. „Wie konnten Sie nur, Kind!“

Hermine war nicht fähig, auch nur ein Wort hervorzubringen. Sie spürte heiße Tränen aufsteigen und sie spürte Wut, unsägliche Wut. Als ihr die Schulleiterin eine Hand auf die Schulter legte, fuhr Hermine auf.

„Lassen Sie mich“, rief sie mit tränenerstickter Stimme und schüttelte die Hand ab, so als wollte sie ein Insekt, das ihr auf den Arm gekrabbelt war abschütteln. Ihre Worte hatte ein hasserfüllter Blick begleitet.

Professor McGonagall hatte nicht mit einer solchen Reaktion gerechnet und fuhr erschrocken zurück. Sie sah überrascht zu Severus hinüber, der ihr mit einem ‚Das-hätte-ich-dir-gleichsagen-können‘-Gesichtsausdruck entgegensah.

Seufzend erhob sich die Schulleiterin und strich ihre Robe glatt.

„Ich möchte dich in meinem Büro sprechen, Severus“, begann sie und zu Hermine gewandt: „Sie bleiben hier und rühren sich nicht vom Fleck!“

Hermines Augen sahen ihr glühend entgegen. Sie schwieg trotzig.

„Haben Sie mich verstanden, Miss Granger?“, hakte Professor McGonagall mit sanfter Bestimmtheit nach.

„Ja“, sagte Hermine nachdrücklich, „ich habe Sie verstanden.“

Minerva sah sie über ihre Brillengläser hinweg an. „Und?“

„Ich werde nicht weggehen“, setzte Hermine endlich hinzu, wandte sich ab und zog die Decke bis ans Kinn.

---

„Was hast du ihr gesagt?“, fragte Minerva ungehalten, kaum dass sie in ihr Büro getreten und sie die Tür sorgsam hinter sich geschlossen hatte.

Severus fuhr herum und sah sie erstaunt an.

„Wie kommst du darauf, dass ich der Grund ihrer Todessehnsucht sein könnte?“, antwortete er ärgerlich und kniff die Augen zusammen.

„Nun, lass mich mal überlegen, du bist nicht gerade ein Ausbund an Höflichkeit und Verständnis!“, konterte sie. „Ja, man könnte sogar sagen, dass du die Ablehnung in Person bist, ein Kinderschreck.“

„Ach, was“, sagte er gallebitter, „das macht mich natürlich zu einem Monster, das kleine Mädchen an den Rand des Wahnsinns und ins Wasser treibt. Du hast wie immer vollkommen Recht, Minerva.“

„So habe ich das nicht gemeint“, sagte sie heftig und sah auf. „Aber sie ist in letzter Zeit so anders. Nun ja, seit der Strafarbeit…“

„Und das, denkst du, ist der Grund?“, unterbrach er sie mit sehr leiser ungemein höhnischer Stimme und lachte freudlos auf.

Minerva kannte ihn gut genug, um zu erkennen, dass es Zeichen von äußerster Gefahr bedeutete, wenn er die Lautstärke seiner gesprochenen Worte auf diese Weise senkte. Sie schnaufte auf und setzte sich resigniert hinter ihren Schreibtisch. Sie hatte nie die Absicht gehabt ihn zu verletzen, doch in ihrer Aufregung hatte sie sich zu weit aus dem Fester gelehnt.

Severus trat zu ihr an den Tisch und stützte sich mit beiden Händen ab. Er beugte sich leicht nach vorne und sah ihr in die Augen und sagte leise: „Warum ist sie so immens wütend auf dich, Minerva?“

Professor McGonagall lehnte sich zurück und nahm ihre Brille ab. Sie putzte die Gläser. Es war ein Zeichen extremer Anspannung. Immer wenn sie dies tat, versuchte sie sich damit zu beruhigen. Severus kannte diese Geste gut. Er richtete sich auf und sah gespannt auf sie hinab.

Minerva hatte die Brille fertig geputzt und setzte sie wieder auf.

„Was, glaubst du, habe ich ja die letzten Wochen versucht herauszubringen“, begann sie bekümmert.

„Und?“, fragte er gedehnt.

Minerva sah auf.

„Nichts, von Anfang an. Jedwede Hilfe hat sie abgelehnt. Jedes Gespräch hat sie im Ansatz abgewürgt. Zuerst habe ich geglaubt, sie würde es wirklich schaffen. Doch jetzt…“, sie seufzte auf.

„Ich habe immer nur ihr Bestes gewollt. Nie hätte ich sie in Gefahr gebracht. Was ihr geschehen ist, habe ich nicht gewollt. Ich bedaure es sehr.“

Severus wandte sich ab und ging durch den Raum bis er am Fenster stehen blieb.

„Warum hast du sie zu Voldemort geschickt?“, fragte er leise, bemüht, seiner Stimme einen möglichst teilnahmslosen Ton zu geben.

Professor McGonagall runzelte die Stirn.

„Weil sie es gewollt hat. Zusammen mit Potter und Weasley. Es war alles abgesprochen, alles genau geplant… Wir hatten angenommen, dass wir an alles gedacht haben. Es kam anders, alles…“

„Anders als geplant?“, fragte er verwundert und drehte sich zu ihr um. „Dir ist wohl nicht bewusst, was ihr damit ausgelöst habt, ganz zu schweigen von dem, was man ihr angetan hat!“

Minerva McGonagall erhob sich, kam zu ihm und blieb nah vor ihm stehen. „Was hat sie dir erzählt?“

„Nichts!“, erwiderte er und trat ihr aus dem Weg. „Sie sagte nur, dass ihr sie vergessen hättet, ihnen nicht habt helfen wollen.“

Professor McGonagall legte ihm die Hand auf den Arm.

„Glaubt sie das wirklich?“, fragte sie mit großen Augen. „Du meine Güte…“

Severus entzog sich ihrer Berührung.

„Und jetzt, Minerva?“, fragte er. „Nenn mir eine Lösung!“

Sie schwieg und ging nachdenklich im Büro umher. Severus verschränkte die Arme vor der Brust und verfolgte jede ihrer Bewegungen mit Adleraugen.

Nach schier endlos scheinender Zeit blieb sie stehen und hob den Kopf. Sie sah ihm in die Augen.

„Hilf mir, Severus“, begann sie, „hilf mir, Hermine wieder zu dem Menschen zu machen, der sie war.“

Er lachte verdrießlich auf.

„Da muss ich Dich enttäuschen, Minerva.“

Die Augen der Schulleiterin weiteten sich überrascht.

„Ich kann dir nicht helfen, Hermine Granger wieder zu dem zu machen was sie einmal war“, fuhr er fort. „Zuviel ist geschehen und sie hat zuviel Grauen erlebt, als dass sie es vergessen könnte. Das einzige, was sie lernen muss ist, dass sie es akzeptiert. Dass sie damit leben lernt… Leben, Minerva.“

Die Schulleiterin horchte auf. So emotional hatte sie Severus Snape noch nicht erlebt. Auch wenn er sich die größte Mühe gegeben hatte, seinen Worten einen gleichgültigen Anstrich zu geben, war ihr dennoch nicht entgangen, dass sich ein leises Beben in seine Stimme geschlichen hatte. Es war nur eine winzige Nuance und doch war sie so anders als sonst. Kein kaltes Lächeln, kein zynisches Wort wie sonst, keine Zurückweisung, keine Mauer.

Minerva McGonagall sah ihm aufmerksam in die Augen. Es war ein Blick, den Severus als äußerst unangenehm empfand. Er wandte sich ab.

„Dann hilf ihr dabei, Severus“, sagt McGonagall sanft, trat zu ihm und legte ihm die Rechte auf die Schulter.

Er schwieg und starrte vor sich hin.

„Es wird auffallen, wenn Miss Granger nicht zum Unterricht erscheint“, sagte er versonnen.

Minerva atmete unmerklich auf.

„Wir werden sagen, sie sei krank und muss das Bett hüten“, schlug sie vor.

„Wollen hoffen, dass sie keiner besuchen will“, gab Severus zu bedenken.

„Dann ist sie eben für ein paar Tage zu ihren Eltern gefahren“, antwortete Professor McGonagall. „Du wirst natürlich dafür sorgen müssen, dass sie von nächtlichen Spaziergängen Abstand hält, Severus.“

Er zog eine Braue in die Höhe und sah sie strafend an.

„Wirst du es tun, Severus?“, fragte sie noch einmal eindringlich.

Er sah ihr in die Augen.

„Ich will es versuchen“, antwortete er ruhig und meinte ein Glitzern in ihren Augen zu erkennen.

Professor McGonagall blinzelte und wandte sich ab.

„Ich danke dir.“

Er nickte nur und ging ohne ein Wort.

Als er endlich aus ihrem Büro war, legte er die Stirn gegen die kühle Steinwand. Ihn beschlich das Gefühl, dass Minerva McGonagall seinen inneren Konflikt erkannt hatte, dass er ebenso zerrissen war wie Hermine und noch etwas anderes, das er sich selbst nur sehr unwillig einzugestehen erlaubte. Er seufzte leise auf.

Hermine. Sie verfolgte ihn beständig, schlich in seine Gedanken und füllte sie immer mehr aus.

Er trat in den Gang und marschierte mit langen Schritten durch die Gänge hinunter in sein Quartier. Als er endlich an der Tür angekommen war, hielt er inne. Er mühte sich, seinen Atem zu beruhigen. Als er der Meinung war, dass er ruhig genug war, öffnete er und trat ein.

Er atmete erleichtert auf. Er fand Hermine tief schlafend auf seinem Sofa wieder. Er trat heran, ließ sich in einen der Sessel fallen und lehnte sich bequem zurück.

Er betrachtete sie aufmerksam. Ihr Haar fiel über ihre Schultern, eine Strähne ihrer Locken verdeckte ihr Gesicht. Einen Moment lang war er versucht, sie ihr aus der Stirn zu streichen. Er fühlte so tiefe Anteilnahme in sein Herz dringen, dass er sich innerlich dafür ärgerlich einen Weichling nannte.

Schließlich rührte sich Hermine. Sie hob die Lider und sah in die aufmerksamen, tief dunklen Augen von Severus Snape.

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Fortsetzung folgt...


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