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Fanfiction

Wenn der Mond die Sonne berührt - Zweifel

von artis.magica

Zweifel

Sie erwachte früh am Morgen. Der Tag kündigte zaghaft sein Kommen an. Am Horizont erschien ein sanftgoldener Schimmer. Kleine Wolkenbänder schoben sich über den Himmel. Es würde sicher wieder ein schöner Tag werden.
Im Raum war es noch duster. Das erste Licht des Tages hatte sich seinen Weg noch nicht in das Schloss gefunden. Hermine reckte sich leise stöhnend und sah sich orientierungslos um. Sie hatte wieder einmal den Rest der Nacht nicht in ihrem Bett verbracht. Fröstelnd erhob sie sich und ging, um Toilette zu machen. Als sie in den Spiegel blickte, sah ihr ein fremder Mensch daraus entgegen. Sie war auffällig blass, unter ihren Augen lagen dunkle Ringe, ihre Wangen waren schmal geworden. Sie zog unwillig die Brauen zusammen und wandte sich ab.
Nach und nach erwachte das Schloss aus seinem Schlaf und gewohnt betriebsame Geschäftigkeit breitete sich aus. Fröhlicher Lärm flutete durch die Gänge und erfüllte das ganze Schloss mit Leben. Als sie nach Wochen wieder hierher gekommen war, war sie vor diesen Geräuschen geflohen. Doch jetzt waren sie ihr egal, sie störten sie im Grunde genommen nicht mehr. Hermine lebte neben den anderen her. Sie nahm ihre Gespräche nicht wahr, sie antwortete mechanisch auf ihre Fragen, ja selbst im Unterricht war sie ungewöhnlich still. In sich zurückgezogen saß sie da, über ihre Bücher gebeugt und beteiligte sich nicht wie früher an Diskussionen oder wusste wie sonst immer auf alles eine Antwort. Nach dem Unterricht vergrub sie sich in der Bibliothek oder ging hinaus an den See. Aber nicht, um zu lernen, sie wollte alleine sein. Sie wollte Ruhe und wusste, dass es ihr nicht gelingen würde, sie zu finden.
Der Tag war schön. Die Sonne schien von einem nahezu wolkenlosen Himmel. Ein leiser Wind wehte und fuhr sanft in ihr Haar. Hermine hatte ohne es bewusst zu bemerken den Platz aufgesucht, den sie seit jenem Morgen gemieden hatte. Sie starrte versonnen auf das Wasser.
Es gelang ihr schon lange nicht mehr ihre Erinnerungen zurückzudrängen und ihre aufsteigenden Gefühle zu unterdrücken. Die unendliche Traurigkeit hielt sie gefangen und erlaubte ihr kein Entkommen. Einst hatte sie sich für den Weg zurück ins Leben entschieden. Jetzt dachte sie anders darüber. Sie war unendlich müde.
Der einzige Lichtblick, der sich ihr bot, war die Arbeit in Snapes Büro. Jeden Abend hatte sie so lange gearbeitet, bis sie abgrundtiefe Müdigkeit überfiel und sie drängte endlich schlafen zu gehen.
Jede Minute hatte sie hinausgezögert, so lange, bis ihr fast die Augen zugefallen waren. Schließlich ging sie jedesmal mit großem Bedauern zurück in den Gryffindorturm. Und jedes Mal wieder kamen sie, die dunklen Erinnerungen, kaum dass sie die Augen geschlossen hatte. Sie rissen sie herum und schenkten ihr einen unruhigen Schlaf, aus dem sie oft genug weinend aufschreckte. Einmal wach, hielt sie die Angst vor den Träumen davon ab wieder einzuschlafen. Nicht eine Nacht schenkte ihr die Erholung, die sie brauchte, die sie ersehnte.
Die Vorfreude auf den Abend ließ sie den Tag erträglicher leben. Die Zeit bis dorthin verging wie in Zeitlupe. Unerträglich lang zogen sich die Minuten und Stunden dahin, bis sie endlich wieder vor seinem Büro stand.
Sie versuchte, ihren Atem zu beruhigen, so schnell war sie ausgeschritten. Sie hob die Hand, um anzuklopfen, da wurde die Tür schon geöffnet und Minerva McGonagall trat ihr entgegen. Ihr Blick streifte Hermine kurz und wanderte zurück zu Severus Snape.
„Denke über meinen Vorschlag nach, Severus“, sagte sie leise und wandte sich zum Gehen.
Hermine wich zurück, um Professor McGonagall Platz zu machen. Die Schulleiterin schenkte ihr einen gütigen Blick und rauschte davon.
Hermine sah ihr mit einem Stirnrunzeln nach.
„Kommen Sie rein“, riss seine Stimme sie aus ihrer Starre. Sie drehte sich um und trat endlich in sein Büro.
Etwas war anders.
Er stand neben seinem Stuhl am Schreibtisch. Als sie eingetreten war ging er herum und stapelte drei Bücher übereinander. Die Gelassenheit, die er in den letzten Tagen ausgestrahlt hatte war einer lauernden Spannung gewichen. Seine Augen hatten wieder den kühlen Ausdruck angenommen, den sie von früher her von ihm kannte.
Hermine sah zu ihm hin und suchte seinen Blick.
„Wie lange werden Sie noch brauchen?“, fragte er knapp, nahm die Schriftbände auf und ging zum Bücherschrank. Seine Stimme war leise und emotionslos gewesen. Seine Bewegungen waren gelassen, als er die Bücher einzusortieren begann.
Hermine fuhr dieser Satz ins Herz. Blut schoss ihr ins Gesicht und wich gleich darauf wieder aus ihren Wangen. Ihr Atem stockte. Sie fühlte ein unbeschreiblich flaues Gefühl in ihrem Magen. Die Gedanken in ihrem Kopf überschlugen sich. Er wollte sie loshaben!
„Zwei... drei Tage vielleicht“, antwortete sie ihm mühevoll beherrscht und hoffte inständig, dass er das Zittern in ihrer Stimme nicht wahrgenommen hatte.
„Gut“, sagte er nur.
Hermine fasste sich ein Herz.
„Professor“, begann sie zögerlich, „es... es macht mir nichts aus...“
„Das weiß ich, Miss Granger“, unterbrach er sie, wandte sich um und sah ihr forschend in die Augen. Er zögerte nur einen winzigen Augenblick, bevor er weitersprach.
„Ich möchte, dass Sie mit Ihrer Arbeit in spätestens zwei Tagen fertig sind.“
Hermine senkte die Lider.
„Ja natürlich“, sagte sie leise und stellte ihre Tasche neben dem Schreibtisch auf den Boden, „in zwei Tagen wird alles fertig sein.“
Er ging ohne ein weiteres Wort zur Tür und öffnete sie. Einen Moment lang hielt er inne.
„Und gehen Sie dieses Mal pünktlich“, warf er noch kaum hörbar in den Raum und verschwand.
Hermine stand wie angewurzelt. Ihre Augen hatten sich mit Tränen gefüllt. Erst nach einer ganzen Weile begannen sich ihre Nerven zu beruhigen. Sie ließ sich auf den Stuhl sinken und starrte vor sich hin. Schließlich erhob sie sich mechanisch und machte sich an die Arbeit.
Nur heute ging sie ihr nicht so leicht von der Hand. Immer wieder ertappte sie sich bei dem Gedanken daran, dass sie spätestens übermorgen Abend wieder mit den anderen Gryffindors im Gemeinschaftsraum oder allein in der Bibliothek sitzen würde.
Sie seufzte tief auf.
Letztlich war es ja abzusehen gewesen, dass die Arbeit hier einmal beendet sein würde. Im Stillen hatte sie sich vorgenommen, diesen Tag so lange wie möglich hinauszuzögern. Die vorigen Abende hatten sie so erfreut, hatten ihr so viel Ablenkung und Zerstreuung geschenkt und noch etwas anderes: Snape war so verändert gewesen, er hatte sie geradezu nachsichtig behandelt. Es hatte ihr so gut getan, auch wenn es sie nicht trösten konnte.
Sie setzte sich endlich, holte Feder und Tinte hervor und machte sich ans Beschriften der Karteien. Sie versank so tief in ihrer Arbeit, dass sie völlig die Uhr vergaß. Erst als ihre Augen schmerzten hielt sie inne. Sie legte die Feder beiseite, stützte die Ellbogen auf und legte den Kopf in die Hände. Sie sah sich still um. Snape konnte zufrieden sein. Er hatte zwar nichts gesagt, aber wenn er es auch nur ansatzweise nicht wäre, hätte er ihr es gewiss auf höchst deutliche Weise mitgeteilt.
Hermine wandte den Kopf. Ihr Blick fiel auf den Leuchter neben sich. Seine Kerzen waren fast niedergebrannt. Ein feiner Lufthauch vom angelehnten Fenster her ließ ihre Flammen unstet flackern. Sie starrte in die kleinen Flammen. Die Erschöpfung griff nach ihr.
Sie war müde. Wenn sie nur schlafen könnte, ohne dass die Schatten sie besuchten… Ein Blitz, Lachen. Sie sah es deutlich vor sich. Die Stimmen, die sie verlachten, Menschen in dunklen Roben, die ihr Schmerzen zufügten, die sie wieder und wieder empfand.
Rons Augen, wie sie ihr entgegengesehen hatten…
Hermine stöhnte gequält auf. Immer und immer wieder gruben sich die Erinnerungen hervor und peinigten sie. Zwei einsame Tränen rannen über ihre Wangen. Sie wischte sie entschieden weg. Sie war ganz allein. Sie wollte es so und doch nicht.
Sie war so unendlich müde. Die vielen Nächte ohne Schlaf forderten ihren Tribut. Hermine schloss die Augen und sank über ihren Schriften zusammen.


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