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Fanfiction

Wenn der Mond die Sonne berührt - Hoffen

von artis.magica

Hoffen

Leise hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen.
Für einen Moment war Hermine wie erstarrt. Die Verwunderung über seine Worte, seine ruhige und nachsichtige Art ließen sie aus dem Erstaunen kaum herausfinden. Sie blieb noch eine ganze Weile reglos auf ihrem Platz stehen und starrte auf die Tür.
Schließlich fand sie in die Welt zurück. Sie rührte sich und sah sich um. Übervolle Regale, dem ersten Eindruck nach nahezu alles durcheinander gestellt, der Bücherschrank quoll über. Schriftrollen und Pergamente lagen lose übereinander, ein Windhauch und sie würden durcheinander gewirbelt werden.
Es wartete eine Menge Arbeit auf sie. Hermine machte sich voller Tatendrang ans Werk. Wenn sie es sich eingestand, war es eine Arbeit, die ihr gefiel. Schon als sie das allererste Mal in sein Büro getreten war, waren ihr die vielen Bücher aufgefallen. Doch damals hatte sie keine Zeit, darüber nachzudenken. Snape war ihnen entgegengestürmt, hatte Ginny und sie fast umgerannt.
Sie wollte an diese Nacht nicht zurückdenken und schüttelte die Erinnerung daran resolut ab und wandte sich endlich seinen Büchern zu. Fast ehrfürchtig blieb sie vor dem Bücherschrank stehen. Voller neugierigem Erstaunen ging sie die Buchreihen durch. Sie unterdrückte mühevoll ihren Drang, sich einfach ein Buch zu nehmen und mit dem Lesen zu beginnen. Stattdessen holte sie sich Papier und Bleistift und machte sich ans Erfassen.
Es dauerte lange und sie musste sich eingestehen, dass sie wohl einige Tage brauchen würde, die Werke aufzulisten, sie in Rubriken einzuteilen und sie dann entsprechend anzuordnen. Und das waren nur die Bücher. Die Phiolen, Flaschen und Tiegel waren da noch nicht mitgerechnet.
Die Arbeit ging ihr leicht von der Hand, sie lenkte sie wunderbar ab. Zumindest für eine gewisse Weile. Denn nach und nach formten sich die beiseite geschobenen durchsichtigen Schleier in ihrem Gehirn zu festen Gedanken und ließen sie wieder zu Severus Snape zurückkehren.
Sie unterbrach ihre Arbeit, ging ans Fenster und sah versonnen in die Nacht. Sanft strich der Wind über ihr Gesicht. Es war nicht kalt. Die Sterne funkelten an einem wolkenlosen Nachthimmel und der Mond sandte sein silbernes Licht über das Land.
Sie hatte sich wieder beruhigt. Noch vor zwei Stunden hatte sie sich in Erwartung einer handfesten Strafe auf das Schlimmste gefasst gemacht.
Aber im Grunde genommen hatte er sie eigentlich belohnt. Voller Verwunderung hatte sie festgestellt, dass sein Verhalten so vollkommen anders war. Er war gefasst und ruhig gewesen, selbst sein Blick hatten den gehetzten Ausdruck verloren, der ihr bisher immer wieder begegnete, sobald sie ihm in die Augen sah. Seine Stimme hatte den hämischen und zornigen Unterton verloren, der seine Worte in letzter Zeit begleitet hatte.
Hermine hätte bis vorhin alles was sie besaß verwettet, dass er ihr für immer das Leben hätte schwer machen wollen. Stattdessen war er einen Schritt zurückgetreten, einen weiten Schritt. Sie konnte nicht beurteilen, ob er es nur tat, wenn sie ihm alleine gegenüberstand oder ob es jetzt grundsätzlich so war, dass er ihr Verhalten tolerierte. Sie war sich allerdings im Klaren darüber, dass ihm alles Recht der Welt zugestanden hätte, sie streng zu betrafen.
Im Grunde genommen war es ihr unangenehm, dass er so nachsichtig gewesen war, ja ihr sogar eine Freude mit dieser, wenn auch sehr umfangreichen Arbeit gemacht hatte.
Sie schloss die Augen und seufzte leise auf. Es war ihr auch beim besten Willen nicht möglich sein Verhalten einzuordnen. Von einem Moment auf den anderen konnte seine Stimmung vollkommen in das Gegenteil umschlagen.
Wie kannte sie das Gefühl.
Wie fürchtete sie sich davor.
Wie innerlich zerrissen war sie, war er.
Hermine öffnete die Augen, trat einen Schritt zurück und schloss das Fenster. Sie wandte sich um und nahm ihre Arbeit wieder auf. Sie stürzte sich energisch in ihre Tätigkeit, nur um diese Gedanken aus ihrem Kopf zu drängen. Sie wollte sich auf keinen Fall mehr näher mit der Kompliziertheit ihrer Nichtbeziehung zu Severus Snape beschäftigen. Und doch wusste sie, dass sie die Gedanken und Gefühle wieder einholen würde, sobald sie etwas Ruhe fand. Und nicht nur diese Gedanken. In letzter Zeit ließen sie die Erinnerungen an den gewaltsamen Tod von Ron und Harry nicht zu Ruhe kommen, sie raubten ihr den Schlaf und drängten unaufhaltsam und unerbittlich in ihren Geist zurück. Sie erlebte die Qualen und Demütigungen, die ihnen zugefügt wurden wieder und wieder.
Immer öfter ließen sie diese Traumgespinste nicht weiterschlafen, sie wurde schweißgebadet aus ihrem Schlaf gerissen und lag dann zitternd und angsterfüllt auf ihrem Lager und starrte in die Nacht. Dann hasste sie die Nacht und sehnte mehr denn je den Tag herbei. Und sie wusste schon vorher, dass auch dieser sie nicht trösten konnte.
Wieder hielt Hermine inne.
Hätte sie nur eine Seele, der sie sich anvertrauen konnte. Sie war gekränkt und unendlich misstrauisch, als sie die schlimmste Ablehnung erfahren hatte, nachdem sie für Severus Snape bei der spektakulärsten Gerichtsverhandlung in der Geschichte der Zaubererwelt ausgesagt hatte. Sie hatte sich daraufhin in sich zurückgezogen und alle angebotene Hilfe rigoros abgelehnt. Vielleicht in der Hoffnung, ihre Probleme selber lösen zu können.
Doch es war ihr nicht gelungen. Und nun war sie zu stolz, um selbst um Hilfe zu bitten oder einen Trost zu suchen, der ihr Halt gab und ihr wieder auf den Weg in ihr Leben zurückhalf.
Nein, sie wollte es nicht, sie war stark. Sie würde es schaffen und wieder zur Normalität zurückfinden, auch ohne Hilfe.
Ein klitzekleiner irrwitziger Gedanke schoss ihr durch den Kopf. Es gab jemanden, der sie verstehen könnte... Energisch schüttelte sie den Kopf und arbeitete weiter. Nicht daran zu denken, sich ihm anzuvertrauen!
Sie arbeitete ohne Unterlass. Als sie endlich auf die Uhr schaute, war es schon weit nach Mitternacht. Sie sah sich um und war zufrieden mit dem, was sie in so kurzer Zeit geschafft hatte. Er dürfte mit ihrer Arbeit zufrieden sein …hoffte sie.
Hermine seufzte leise. Sie sollte endlich zu Bett gehen. Heimlich wünschte sie, dass er zurückkommen würde und doch auch wieder nicht. Es war die Furcht, dass er wieder der Mann sein würde, der er gestern Nachmittag gewesen war. Sie hatte seine Anweisung nicht befolgt und über zwei Stunden länger gearbeitet als er ihr aufgetragen hatte.
Vielleicht war es die Hoffnung gewesen, dass er einmal nach ihr schaute oder das Ende ihrer Strafarbeit für den heutigen Tag verkündete, der sie die Uhr so hartnäckig ignorieren ließ.
Sie räumte zusammen und löschte das Licht. Dann verließ sie Severus Snapes Büro und machte sich auf den Weg in ihren Gemeinschaftsraum.
Das Schloss lag in tiefem Schlummer. Nur ein gelegentliches Knarren ließ sie aus ihren Gedankengängen schrecken. Sie schritt schnell aus und trat endlich durch das Porträtloch in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Er war still. Es war keiner mehr wach. Das verglimmende Feuer im Kamin tauchte den Raum in ein sanftes warmes Licht. Noch immer strahlte die Glut angenehme Wärme ab.
Hermine setze sich in einen der großen Sessel am Kamin. Sie zog die Beine an den Körper, legte die Arme auf die Lehne und den Kopf darauf und starrte in die Flammen des vergehenden Feuers. Ab und an stoben kleine Funken aus der Glut und tanzten fröhlich durch die Luft, wo sie verglühten noch bevor sie zu Boden gesunken waren.
Hermine konnte nicht mehr. Die leise Hoffnung, die sich in ihr ausgebreitet hatte versank tief in ihrer Seele. Die Erinnerungen rissen sie unerbittlich mit sich. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Heiß rannen sie über ihre Wangen. Sie war nicht mehr in der Lage, ihre unendliche Traurigkeit zu überwinden. Selbst wenn sie es aus vollem Herzen gewollt hätte, schaffte sie es nicht mehr, nicht allein. Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass sie daran zugrunde gehen würde, wenn sie den Weg nicht fand.
Die Angst fraß sie auf, die Verzweiflung überfiel sie und führte ihr die Ausweglosigkeit ihrer Lage so überdeutlich klar vor Augen, dass es schmerzte.
Sie weinte. Weinte so lange, bis sie endlich der Schlaf in seine tröstliche Welt mit sich nahm.


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