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Fanfiction

Wenn der Mond die Sonne berührt - Immer wieder

von artis.magica

Immer wieder

Sie ging so schnell es die Bücherlast, die sie trug zuließ in ihren Gemeinschaftsraum. Ein fröhlicher Lärm schlug ihr entgegen als sie durch das Porträtloch getreten war. Hermine blieb einen Moment stehen und atmete auf. Zum ersten Mal war sie froh, so viele Menschen um sich zu haben. Ihre Gespräche und Spiele würden sie ablenken. Sie wollte die Gedanken an Severus Snape wenigstens für ein paar Stunden aus dem Kopf verbannen. Sie wusste, dass sie wiederkommen würden, wenn sie nur einen Moment der Ruhe gefunden hatte.
Leise seufzend zog sie ein Buch hervor und ließ sich in einem großen Sessel am Kamin nieder. Sie zog die Beine an und lehnte sich gemütlich zurück. Dann schlug sie die markierte Seite auf und begann zu lesen. Aber sie konnte sich nicht allzu lange auf den Inhalt konzentrieren. Immer wieder schweiften ihre Gedanken ab.
Sie kehrten wieder zurück in die Bibliothek. Zurück zu dem Mann, der ihr mit unbewegter Miene gegenübergestanden hatte.
Nichts, aber auch wirklich nichts hatte Hermine so beschämt, wie in diesem Moment von Severus Snape gemaßregelt zu werden. Eigentlich hatte sie keinen Grimm auf ihn, sondern ausschließlich auf sich selbst. Noch nie hatte sie sich so gehen lassen.
Doch die Ereignisse der letzten Wochen und Tage hatten ihre körperlichen und geistigen Kräfte aufgezehrt. Die Erinnerungen und Gefühle hatte sie noch nicht verarbeiten können. Immer und immer wieder drängte sie die Gedanken daran zurück. Sie wollte nicht noch einmal alles durchleben müssen. Sie wollte mit niemandem darüber sprechen.
Sie hatte die Hilfe, die ihr Professor McGonagall angeboten hatte dankend abgelehnt, auch mit dem Vorschlag, für einige Zeit nach Hause in ihr Elternhaus zurückzukehren war sie auf taube Ohren bei Hermine gestoßen. Sie würde es schon schaffen, hatte sie jedem eingeredet und am meisten sich selbst.
Und nun zollten ihre überreizten Sinne und ihr körperlicher Zustand der Erschöpfung Tribut. Sie war eingeschlafen. Sie hatte so tief und fest geschlafen, dass sie ihn nicht hatte kommen hören. Dabei war es so still gewesen.
Im Unterbewusstsein hatte sie ihn gehört. Seine Worte hatten sich in ihren Kopf gebohrt. Er hatte Recht, wenn sie ehrlich war. Allerdings hatte der Ton, in dem diese beiden Sätze gesprochen worden waren so etwas Verletzendes gehabt. Es tat weh. Sie war in diesem Augenblick nicht fähig gewesen auch nur ein Wort hervorzubringen. Stattdessen hatte sie ihm nur diesen einen verlegenen Blick zugeworfen und in eine Maske gesehen.
Hermine hob den Kopf und sah versonnen in die Flammen.
Doch da war noch etwas anderes.
Es waren seine Augen gewesen.
Zu ersten Mal spiegelt sein Blick nicht den beißenden Spott wider, mit dem er gewöhnlich seine Worte begleitete. Zum ersten Mal nahm sie so etwas wie Verwunderung wahr, vielleicht Erwartung, Hoffnung auf ein Wort von ihr.
Hermine schüttelte leise den Kopf. Was hätte sie denn sagen sollen? Sie hatte sich gefühlt wie ein Kind, das beim verbotenen Spiel erwischt worden war.
Dabei war er einzige, der sie hätte verstehen können. Er war damals zu ihnen gekommen und hatte sie geführt. Er hatte sie trotz größter Gefahr für seine Tarnung in die letzten Geheimnisse um Voldemort eingeweiht. Nur durch ihn war es ihnen gelungen, auch den letzten Horcrux zu zerstören. Und in diesem Moment hatten sie Ron verloren.
Wieder überfielen sie die Erinnerungen. In viel zu lebendigen Bildern sah sie den Freund vor sich. Ein letzter Blick, ein letztes flüchtiges Lächeln. Dann war es vorbei. Sie wurde weitergezerrt, von ihm.
Hermine schloss schmerzlich die Augen als sie daran dachte. Eine einsame Träne rann ihre Wange herab.
Nein, sie war stark.
Entschieden wischte sie die Augen.
Sie wusste, dass es der einzig richtige Weg gewesen war. Mit all seinen Opfern, die freiwillig gegeben worden waren.
Wäre sie doch gestorben, damals.
Hermine öffnete die Augen und sah sich um. Mit einem Mal waren ihr die Enge, der Lärm und das Lachen zu viel. Sie erhob sich und flüchtete in ihren Schlafraum.
Es war dunkel. Angenehme Ruhe umfing sie. Ihr Atem ging schnell. Immer, wenn die Erinnerungen kamen, brach Unruhe in ihr aus. Sie ging im Zimmer umher bis sie schließlich am Fenster stehen blieb. Sie sah in die mondhelle Nacht.
Sie erinnerte sich an ihn. Wie er zurückgekommen war. Sie sah genau den Ausdruck auf seinem Gesicht, seine Augen, als er feststellte, dass sie noch am Leben war. Er hatte sie vorsichtig aufgehoben und weggebracht, endlich weg von diesem grauenhaften Ort.
Er hatte ihr Leben gerettet, das Blut ihrer Wunden gestillt und sie in seinen Umhang gehüllt als sie zitternd und fiebrig auf dem kalten feuchten Waldboden lag.
Fratzenhaft nur hatte sie wahrgenommen, wie sie ihn fortgezerrt hatten, um ihn fortzubringen, ihn einzusperren. Sie hatte in seine Augen gesehen… Der Ausdruck darin ließ sie auch auf ihrem Krankenbett keine Ruhe finden. Und sie wusste, was es gewesen war. Es war die Hoffnung auf ein Leben danach, ein Leben in Freiheit, in Rehabilitation.
Hermine dachte nach.
Sie war die einzige, die ihn hatte entlasten können. Lange hatte sie geschwiegen, doch dann hatte sie die Fragen des Ministeriums beantwortet. Sie hatten ihr keine Ruhe gegönnt, hatten sie immer und immer wieder gezwungen alles ich einmal zu erklären, ihren Kampf zu schildern und die schrecklichen Bilder noch einmal zu sehen. Niemand hatte auch nur ein wenig Rücksicht darauf genommen, wie ihr es dabei erging.
Sie sah es wieder vor sich. Sie hatten Harry, Ron und die anderen in Ehren bestattet, hatten ihnen Denkmäler gesetzt, doch was war mit ihr?
Hermine war allein. Sie hatte sich zurückgezogen, sich ihren eigenen Weg aufgezeichnet, den sie ab jetzt gehen wollte. Doch es gelang ihr nicht. Sie konnte nicht wieder in die Normalität zurückkehren. Jetzt war alles anders.
Vielleicht hätte sie doch Professor McGonagalls Hilfe annehmen sollen und vielleicht hätte sie Abstand gewinnen sollen von Hogwarts, wo sie alles so sehr an Harry und Ron erinnerte. Kein Tag, ohne dass sie nicht an sie dachte.
Seufzend wandte sie sich ab.
Sie hatte für Severus Snape ausgesagt in der fraglichen Verhandlung. Mit all ihrem Verstand hatte sie dafür gesorgt, dass er freigesprochen wurde. Es war eine schwere Zeit für sie gewesen. Zahlreichen Anfeindungen sah sie sich ausgesetzt. Selbst in Hogwarts hatte man sie geschnitten. Es hatte so geschmerzt. Doch selbst die letzten Zweifler waren dann verstummt.
Und jetzt stand sie da und wusste nicht, wie sie dem Mann gegenübertraten sollte, der ihr und dem sie das Leben gerettet hatte. Ihre Gefühle waren so zwiegespalten wie die seinen. Und doch konnte sie nicht anders, als immer wieder an ihn zu denken.
Immer wieder suchte sie sein Herz, das er ihr in jener Nacht und an diesem einen Morgen gezeigt hatte. Doch er blieb verschlossen.
Hermine hatte das unbehagliche Gefühl, dass er mehr denn je seine Gefühle vor allen Menschen versteckte. Seine Handlungen und Bemerkungen bissiger und verletzender waren als je zuvor. Einzig seine Augen sprachen eine andere Sprache. Sie hatte es gesehen. Zum zweiten Mal hatte sie diesen verwunderten Ausdruck in seinen Augen wahrgenommen und wie beim ersten Mal war es ihm nicht schnell genug gelungen, ihn vor ihr zu verstecken. Und sie wusste auch, dass er alles daran setzen würde, dass sie ihn nie wieder zu sehen bekam.
Sie wusste tief in ihrem Inneren, dass er genauso einsam war wie sie. Nie würde er es sich eingestehen und nie würde er es irgendeinem Menschen gestatten, in diese Einsamkeit einzutreten. Genau so wenig wie sie es tat.


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Hermine trägt ihre Uniform immer noch bis zum letzten Knopf zugeknöpft, aber sie bemüht sich wenigstens!
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