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Fanfiction

Wenn der Mond die Sonne berührt - Nähe

von artis.magica

Nähe

Severus Snape erwachte und sah sich orientierungslos um. Er war auf dem Sofa eingeschlafen. Völlig steif erhob er sich. Leise ächzend dehnte er die Glieder. Er hob das Buch auf und stellte es sorgsam auf seinen Platz im Regal zurück.
Es war kalt, er fröstelte. Er hatte höllische Kopfschmerzen, so als hätte er die letzte Nacht durchzecht. Er rieb sich die Schläfen und ging ans Fenster. Er öffnete es weit und zog tief die kühle klare Luft in seine Lungen.
Die Sonne hatte sich schon über die Hügel geschoben und sandte ihre wärmenden Strahlen in das Tal, über das Schloss, den See. Der Himmel war strahlend blau, keine Wolke bis zum Horizont.
Es war still, alles schlief noch. Bis auf eine Gestalt, die sich in diesem Moment aus ihrem Sitz auf dem Bootssteg erhoben hatte und langsam in Richtung Schloss zurückging.
Neugierig beugte er sich leicht aus dem Fenster und erkannte Hermine Granger, Bücher unter dem Arm.
Unmerklich huschte ein Lächeln über sein Gesicht bei dem Gedanken daran, dass sie heute mit Sicherheit den ganzen Tag in der Bibliothek verbringen würde.
Leise seufzend trat er zurück und ging ins Badezimmer. Er legte ab und stellte sich unter die Dusche. Das warme Wasser tat gut. Er stützte die Hände gegen die Wand und ließ den Kopf zwischen die Arme hängen. Sein Blick wanderte zum ‚Dunklen Mal‘, das auf seinem linken Unterarm eingebrannt war. Seine Linien waren verblasst aber immer noch sehr deutlich zu sehen.
Er stöhnte leise auf. Es brannte ihn immer noch. Nicht so wie damals, als Voldemort noch am Leben war. Es war anders, es war ein Gefühl, das er nicht beschreiben konnte, das ihn aber immer wieder überfiel, wenn er Hermine Granger gegenübertrat, ja selbst dann noch, wenn er nur an sie dachte. Vielleicht war es Schuld, die er fühlte.
Er schloss die Augen und hatte sehr deutlich die Bilder vor Augen, die ihm immer wieder Potters Tod zeigten. Die ihm deutlich zeigten, dass er versagt hatte, er sein Versprechen, das er Dumbledore gab nicht hatte halten können. Es war nicht so, dass ihm der Tod Harry Potters besonders nahe ging, aber die Ereignisse, die er ausgelöst hatte warfen einen langen Schatten auf ihn. Es war ein Schatten namens Hermine Granger, das wusste er jetzt. Lange hatte er sich geweigert, sich das einzugestehen. Sie war die einzige, die übrig geblieben war, die wusste, die so eng mit der Geschichte verwoben war, wie kein anderer, der überlebt hatte. Ihre Schicksale waren auf eine einzigartige Weise miteinander verbunden.
Er schraubte endlich den Wasserhahn zu und griff zum Handtuch. Während er sich ankleidete fiel sein Blick auf das kleine Schmuckstück, das er gestern Abend auf den Tisch gelegt hatte. Er trat heran und nahm es auf. Dann ging er zu seinem Schreibtisch und schloss es in einem kleinen Fach darin ein.
‚Zeit für einen Kaffee‘, dachte er und machte sich auf den Weg zur ‚Großen Halle‘. Alles im Schloss schien noch zu schlummern. Es war ihm recht, dass er keinem Menschen begegnete. Selbst als er in die ‚Große Halle‘ trat, saßen außer Minerva McGonagall und Hagrid nur noch drei Schüler an den Tischen.
Er ließ sich auf seinem Stuhl nieder und warf Minerva nur ein kurzes Nicken zu, als sie ihm freundlich einen ‚Guten Morgen‘ wünschte.
Er wusste, dass sie sich mit ihm unterhalten wollte. Allerdings hatte er jetzt so gar keine Lust, sich ein Gespräch aufdrängen zu lassen.
„Es ist Wochenende, Minerva“, unterbrach er sie griesgrämig zwischen zwei Schlucken Kaffee, „wenn es dienstlich ist, dann verschiebe es bitte auf Montag!“
Es war ihm, als hörte er ein leise gemurmeltes ‚Morgenmuffel‘, als Minerva McGonagall sich empört von ihm ab und ihrem Tee wieder zuwandte. „Gut“, sagte sie noch, „sprechen wir am Montag darüber.“
„Ja“, erwiderte er mit zusammengezogenen Brauen und erhob sich, „ich habe zu tun.“
Mit weiten Schritten ging er in Richtung Ausgang. Er nahm sich fest vor, die nächsten Tage die Mahlzeiten in seinem Quartier zu nehmen.
Er hatte gedacht, dass der Kaffee ihm seinen Kopfschmerz nehmen würde und sah darin gründlich getäuscht. Immer noch hämmerte der Schmerz hinter seiner Stirn. Er war zu stolz, um in den Krankenflügel zu gehen und Madame Pomfrey um ein Schmerzmittel zu bitten. Also beschloss er, sich selbst einen Trank dagegen zu brauen.
Die Arbeit würde ihn ablenken.
In seinem Labor angekommen, suchte er die Zutaten zusammen und machte sich an die Arbeit. Es war ein einfaches aber wirkungsvolles Elixier, das er braute. Nach einer knappen Stunde zog er den Kessel vom Feuer und schöpfte sich ein Glas voll von dieser blauen Flüssigkeit. Er setzte es an die Lippen und trank. Fast im gleichen Moment verschwand der hämmernde Schmerz in seinem Kopf.
Er zog den Trank auf Phiolen ab und füllte seinen Vorratsschrank wieder damit auf. Die restlichen Fläschchen würde er in den Krankenflügel bringen lassen.
Er sah auf die Pergamentrollen auf seinem Schreibtisch, die er gestern nicht fertig bearbeitet hatte. Entschlossen ließ er sich nieder und zog die Schriften zu sich. Es dauerte lange, ließen ihn seine Gedanken nicht auf geradem Weg zur Arbeit finden. Dennoch korrigierte er die Aufsätze fertig. Schließlich legte er die Feder beiseite und lehnte sich zurück. Er sah zum Fenster. Die Sonne hatte den Mittag schon überschritten.
Er fühlte keinen Hunger und so beschloss er, das Mittagessen auszulassen. Stattdessen entschloss er sich zu einem Spaziergang unten am See.
Die Luft und die Frische taten ihm gut. Unmerklich lenkte er seine Schritte an den Anlegesteg, auf dem er sie heute Morgen gesehen hatte. Als er sich dessen bewusst wurde, schüttelte er verstimmt den Kopf und machte sich auf den Weg zurück zum Schloss.
Er musste sich ablenken, also ging er in die Bibliothek, um sich ein paar Bücher zu holen, die er schon lange hatte studieren wollen. Es würde eine lange Nacht, ein langes Wochenende.
Er schritt die Reihen der Regale ab und studierte die Titel der Buchbände. Schließlich blieb er stehen und zog zwei Bücher aus ihren Reihen. Als er sich vergewissert hatte, dass es die richtigen waren, wandte er sich ab und wollte gehen. Da entdeckte er jemanden hinter einem Berg Büchern versteckt.
Er reckte sich, um nachzuschauen, wer es denn war. Und da erkannte er Hermine Granger, die ihn den Rücken zugewandt, über einem alten Band zusammengesunken und eingeschlafen war.
Erst wollte er weitergehen, doch dann besann er sich und trat lautlos neben sie. Er zog einen Stuhl heran und setzte sich rittlings, die Arme auf die Lehne und das Kinn darauf und betrachtete sie still.
Die letzten Sonnenstrahlen fielen in die Nische, in welcher sie saßen und erhellten das Halbdunkel und fielen auf ihr hochgestecktes Haar. Seine Augen wanderten zu ihrem Nacken. Das Shirt, welches sie trug war nach unten gerutscht und gab den Blick auf tiefe noch nicht gänzlich verheilte Wunden frei.
Er schloss die Augen und erinnerte sich.
Todesser hatten ihnen auf ihrem Weg zu Voldemort und Potter unzählige Flüche nachgeworfen. Die meisten hatten sie abwehren können, hatte er abhalten können. Doch in einem winzigen Moment der Unachtsamkeit, war sie getroffen worden. Er war weitergelaufen, hatte sich nur kurz umgewandt und in ihre Augen gesehen, hatte von fern gehört, was sie ihnen nachgerufen hatte.
Und dann war es vorbei.
Er war zu ihr zurückgelaufen.
Sie hatte seine Hände weggestoßen, die ihr helfen wollten. Es hatte ihn nicht aufgehalten.
Sie hatte sich an ihn geklammert und immer wieder nach Potter und Weasley gefragt. Da hatte er es ihr gesagt, hatte ihr gesagt, dass ihre Freunde gestorben waren, dass sie für die Freiheit ihrer Welt gestorben waren.
Sie war ganz still geworden. Kein Jammern, kein einziges Wort war über ihre Lippen gekommen. Sie hatte ihn nur still angesehen. Nach einer halben Ewigkeit sagte sie nur einen einzigen Satz, der ihm das Herz zusammenzog: „Helfen Sie mir.“
Er öffnete die Augen und sah in ihr Gesicht. Kleine Schweißperlen standen auf ihrer Stirn, es zuckte leicht um ihre Mundwinkel. Da regte sie sich endlich.
Severus Snape erhob sich geräuschlos und trat einen Schritt zurück. Er unterdrückte seine Empfindungen wieder. Immer empfand er es als schwach, sich von Gefühlen leiten zu lassen. Doch in diesem Augenblick wusste er, dass er seinen Gefühlen schon lange erlegen war.
Seine Züge wurden hart.
„Wenn Ihnen Professor McGonagall schon gestattet hat, die Bibliothek nach den offiziellen Öffnungszeiten aufzusuchen, sollten Sie diese Zeit wenigstens nutzen, um Ihre Studien voranzubringen und nicht, um sie zu verschlafen“, sagte er spitz und zog eine Braue hoch.
Hermine war mit einem Mal hellwach, sie öffnete die Augen und fuhr hoch. Völlig durcheinander sah sie sich um und sah ihn mit gereizter Miene vor sich stehen.
„Ansonsten täte Professor McGonagall gut daran, Ihnen diese Privilegien wieder zu entziehen“, setzte er sarkastisch hinzu und bohrte seinen Blick in ihre weit aufgerissenen Augen.
Blut schoss ihr in die Wangen. Sie wandte den Kopf, sprang auf und raffte stumm ihre Sachen zusammen. Sie stopfte alles hektisch in ihre Tasche und rannte ohne ein einziges Wort, ohne einen Blick aus der Bibliothek.
Er sah ihr verwundert nach.
Worauf hatte er gewartet? Was hatte er erwartet? Auf Widerworte vielleicht? Vielleicht auf eine bissige Bemerkung?
Stattdessen hatte sie ihn so erschrocken angesehen...
Er lehnte sich gegen ein Regal, die Spannung fiel von ihm ab.
„Idiot“, flüsterte er sich selber zu.
Er löste sich von der Bücherwand und schritt so schnell er konnte in Richtung seines Quartiers. Er warf froh, dass er auf seinem Weg dorthin niemandem begegnete. Endlich war er dort. Er trat ein und warf die Tür ins Schloss. Atemlos lehnte er sich mit dem Rücken gegen die Wand.
Was war es, was er empfand, wenn er in ihrer Nähe war? Eine leise Stimme tief in seinem Inneren rief es ihm zu. Er schüttelte den Kopf. Es konnte nicht sein, es durfte nicht sein.
Er sah das Glas Feuerwhisky auf dem kleinen Tisch vor dem Kamin. Mit drei langen Schritten war er dort, nahm das Glas auf und stürzte es in einem Zug hinunter. Dann warf er es mit kraftvollem Schwung in den Kamin.

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tbc


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