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Fanfiction

Wenn der Mond die Sonne berührt - Keine Ruhe

von artis.magica

Keine Ruhe

Er stand mit vor der Brust verschränkten Armen am Fenster. Hinter sich hörte er nur das Kratzen der Federn auf dem Pergament und das leise Brodeln der Kessel. Er hatte den Schülern der Abschlussklasse einen nicht besonders schwierigen aber doch recht umfangreichen und aufwendig zu brauenden Trank aufgegeben. Nur um Ruhe zu haben, Ruhe zum Nachdenken.
Er brauchte diese Zeit, um seine durcheinander gewirbelten Gedanken zu ordnen. Bis zu jenem Morgen hatte er angenommen, dass ihm das gut gelingen würde. Und dann das.
Er verfluchte sich im Stillen für seine Schwäche, nie wieder wollte er jemandem an seinen Gedanken teilhaben lassen. Dass ihn gerade dieses Erlebnis ganzen Tag über verfolgte, ja bis in den Unterricht hinein, verärgerte ihn maßlos.
Es ging ihm nicht aus dem Kopf. Dieses geflüsterte ‚Gute Nacht, Professor‘ verfolgte ihn nun schon seit Tagen. Und diese kleine Geste der Scham und Empörung zugleich, als sie ihren Umhang wieder fest um sich gezogen hatte, als er sie taxierte, ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Unwillig zog er die Brauen zusammen. Nie hatte er sich derart mit einer Schülerin befasst. An und für sich waren sie ihm egal, ihn widerte dieses pubertäre Getue, das Kichern und Gackern an.
Doch auf irgendeine Weise war sie immer anders gewesen. Erst jetzt drängten sich die Bilder in sein Gedächtnis. Soweit er das beurteilen konnte, hatte sie nie bei den anderen Mädchen ihres Jahrganges gesessen und ihre Leidenschaften geteilt. Eigentlich war sie eher ein Einzelgänger, ein Bücherwurm, der seine Zeit lieber in der Bibliothek verbrachte, wenn sie nicht gerade mit Potter und Weasley unterwegs gewesen war.
Verstimmt über seine Gedanken wandte er sich ab und schritt langsam durch die Bankreihen. Er warf hier und da einen kritischen Blick auf die Arbeiten der Schüler und schürzte verächtlich die Lippen, wenn sie sich wieder einmal zu ungeschickt anstellten oder nachlässig arbeiteten.
Schließlich war er hinter Hermine stehen geblieben und sah ihr über die Schulter. Er beugte sich leicht hinab.
„Wenn Sie weiterhin so schlampige Arbeiten abliefern, werde ich Ihnen nicht garantieren können, dass Sie Ihre Abschlussprüfungen erfolgreich bestehen werden“, sagte er bissig, richtete sich wieder zu voller Größe auf und sah in die Runde.
Zwanzig Köpfe hoben sich, zwanzig Augenpaare sahen ihm nervös und unsicher zugleich entgegen, aber nur um gleich darauf ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Ein leises Stöhnen schlich durch die Reihen. Nichts hatte sich geändert. Wenn sie gehofft hatten, dass die Ereignisse der letzten Monate so einiges geändert hatten, so waren sie im Irrtum. Er war wie immer.
Hermine hielt mit ihrer Arbeit inne und schloss für einen Moment die Augen. Er konnte nicht sie gemeint haben und doch zweifelte sie im Stillen. Sie arbeitete so akkurat wie immer. Schließlich hatte er jedes Mal etwas an ihrer Tätigkeit auszusetzen und wenn sie noch so gewissenhaft hantierte.
Er sah, wie ihre Hand für einen winzigen Augenblick gezittert hatte und im nächsten Moment ihre Finger den Federkiel wieder fest umschlossen, um konzentriert weiterzuarbeiten.
Er zog zufrieden eine Braue in die Höhe und ging weiter. Er wusste, er war ungerecht. Er wusste selbst nicht genau, warum er es getan hatte. Dabei hielt er sie für den mit Abstand einzigen Menschen in diesem Gemäuer, der außer ihm so etwas wie ein Gespür für dieses Fach bewies. Er schätzte ihre Konzentration und ihre korrekte Arbeitsweise, ihre Ordnung und ihre Ruhe.
Und wieder einmal zog er die Brauen zusammen. Er hatte sich zum wiederholten Mal dabei ertappt, dass er ihre Art zu Arbeiten anerkannte. Er empfand es für sich als vollkommen unangebracht und fühlte sich auf eigenartige Weise peinlich berührt. Er hatte mit einem Mal das unangenehme Gefühl, als würde jeder hier im Raum seine innere Unruhe erkennen können.
Severus Snape sah sich aufmerksam um. Da trafen seine Augen auf die von Hermine. Sie hatte als einzige den Kopf gehoben und ihm aufmerksam entgegengesehen. Ihre Blicke kreuzten sich nur für den Bruchteil einer Sekunde. Und doch war es, als zöge sich sein Innerstes zusammen, als träfe ihn ein Blitz. Ihre Augen sahen ihn so offen und fragend an, dass es ihn irritierte.
Doch er hielt seine Miene verschlossen. Die zusammengezogenen Brauen gaben seinem Gesicht einen dunklen und abweisenden Ausdruck. Er wandte sich ab und ging zu seinem Pult.
Endlich erlöste ihn die Schulklingel von seiner letzten Stunde in dieser Woche.
Der Kerker wurde schneller verlassen als jeder andere Raum im Schloss, wenn der Unterricht beendet war.
Verstohlen sah er Hermine unter gesenkten Lidern nach. Er sah noch, wie sie die Spange in ihrem Haar löste und es energisch zurückwarf, dann war sie um die Ecke gebogen und verschwunden.
Er schüttelte den Kopf und schloss leise seufzend die Augen. Schließlich wandte er sich endlich wieder seiner Arbeit zu.
Eine Weile arbeitete er auch aufmerksam und ohne Unterbrechung. Doch dann ließ seine Konzentration merklich nach. Seine Gedanken schweiften immer wieder ab. Schließlich schob er die Hefte von sich und lehnte sich zurück. Sein Blick wanderte zum Fenster. Das Stück Himmel, das es freigab war strahlend blau. Die Sonnenstrahlen fluteten herein und erhellten spärlich den Raum.
Er erhob sich und ging zum Fenster, um es zu öffnen. Ein warmer Wind fuhr ihm sanft ins Gesicht und in das kalte Gemäuer. Die Sonne wärmte sein Gesicht. Von fern hörte er die Stimmen der Schüler, die endlich in froher Erwartung des Wochenendes ins Freie gestürmt waren.
Er wandte sich ab und verließ den Raum, um in sein Quartier zu gehen. Nachdenklich schritt er den Kellergang entlang, da fiel sein Blick auf einen glänzenden Gegenstand. Er blieb stehen, um ihn zu betrachten. Er war genau die Spange, die sie vorhin aus ihrem Haar gezogen hatte. Snape legte die Stirn in Falten und hob die goldene Spange auf. Erst jetzt sah er, dass sie die Form zweier ineinander verschlungener Schlangen hatte. Er schüttelte überrascht den Kopf und steckte sie ein.
Ein unbestimmtes Gefühl sagte ihm, dass sie ihn auch dieses Wochenende nicht in Ruhe lassen würde. Versonnen schritt er weiter, übersah zum Erstaunen der Schüler so manche Kleinigkeit, die er zu früherer Zeit wohl geahndet hätte. Und er übersah Minerva McGonagall, die ihn freundlich grüßte und die, da sie keine Antwort, ja nicht einmal ein Nicken von ihm erhielt, sich mit hochgezogenen Brauen erstaunt nach ihm umdrehte und ihm nachsah, bis er hinter der nächsten Ecke verschwand.
Endlich betrat er sein Quartier und ließ sich in einen der Sessel am Kamin fallen. Er lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen.
Sie kamen wieder, die nagenden Gedanken, die Zweifel, die Ängste, die er so sehr zu unterdrücken suchte. Und doch hatte sich ein leiser Hauch von Hoffnung unter sie gemischt. Es hatte angefangen, als er sie in die Arme geschlossen hatte.
Er zog die kleine Spange aus seinem Umhang und legte sie vor sich auf den Tisch. Er betrachtete sie lange. Dann erhob er sich leise seufzend und ging zum Schrank. Es war sonst nicht seine Art, am frühen Abend zum Glas zu greifen, aber jetzt empfand er es für mehr als angebracht, sich ein Glas Feuerwhisky zu genehmigen. Er schenkte sich das Glas großzügig ein. Dann suchte er sich ein Buch und ließ sich schwer aufs Sofa fallen. Er schlug den Deckel auf und begann zu lesen.
Ohne es zu bemerken, kam die Müdigkeit über ihn, sie legte sich über seine Augen und schloss sie sanft. Langsam sank ihm die Hand herab, das Buch entfiel ihr und glitt zu Boden, wo es aufgeschlagen liegen blieb.
Das Glas mit dem Alkohol hatte er nicht angerührt.


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