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Fanfiction

Wenn der Mond die Sonne berührt - Nacht...

von artis.magica

Nacht…

Sie lag lange wach in dieser Nacht. Ihre Gedanken kreisten um den vergangenen Morgen.
Die Traurigkeit hatte sich über sie gelegt wie ein dunkler Schatten. Immer wenn sie kam floh sie die Enge des Schlosses. Sie liebte die Zeit zwischen Nacht und Tag, wenn die dunklen Schatten entschwanden und das Licht an Kraft gewann.
Sie wusste nicht, wann sie je wieder die Nacht lieben würde. Als Kind hatte sie sie behütet, eingehüllt in ein schwarzes samtenes Tuch und gewärmt. Sie hatte es geliebt, die Sterne zu sehen, den Mond, wenn er silbern aufstieg und die Welt in sein sanftes Licht tauchte. Viele Stunden konnte sie in den Himmel sehen ohne seines Anblickes überdrüssig zu werden.
Sie schloss schmerzlich die Augen. Seit der Nacht, die alles verändert hatte, verabscheute sie die Dunkelheit und doch zog sie sich immer wieder in sie zurück. Aber nur, um den Tag noch sehnsüchtiger zu erwarten, ihn zu begrüßen.
Sie seufzte auf. Es würde wieder eine Nacht werden, die sie umtrieb. Sie warf die Decken zurück. Sie wusste, was sie tat war verboten. Und doch verließ die den Turm und schritt nachdenklich durch die dunklen, nur spärlich beleuchteten Gänge des Schlosses. Es herrschte tiefe Stille. Leise strich ein warmer Windhauch durch die Fenster.
Der Morgen hatte sie den ganzen Tag nicht zur Ruhe kommen lassen.
Erschrocken hatte sie sich Severus Snape gegenüber gesehen, in Erwartung einer seiner Schimpftiraden über die Dreistigkeit der Schüler, die sich einbildeten, sich über Regeln und Vorschriften hinwegsetzen zu müssen. Doch nichts… Und sie konnte es nicht, sie schaffte es nicht ihren Schmerz zu verbergen, ihre Tränen. Sie hatte sich dafür geschämt.
Und dann war etwas Unglaubliches geschehen. Nie in ihrem Leben hätte sie damit gerechnet.
Sie blieb stehen. Es war als spürte sie wieder seine Berührung, seine Arme, die sich still um sie schlossen. Sie zog den Umhang fester um sich und ging langsam weiter.
Sein Mund war stumm geblieben bis auf diese beiden Worte, die sie nie vergessen würde. Sie strich über ihr Gesicht als könne sie die Spuren der Tränen, die er nachgezogen hatte, erfühlen.
Sie ließ die Hände sinken. Nein, es konnte nicht sein, dass diese einfache Geste so viel in ihr auslöste. Sie hatte ihn gehasst, immer. Nie hatte er ihr auch nur etwas Freundlichkeit entgegengebracht. Selbst in den Tagen des Kampfes waren sie sich nicht nähergekommen. Ein Einzelgänger war er, der Ruhe und Einsamkeit mehr schätzte als die Gesellschaft der Menschen. Mehr als einmal hatte er es sie spüren lassen. Und doch war er stark und selbstlos gewesen. Aber er hatte sie nicht alle retten können.
Sie schloss die Augen bei der Erinnerung daran, wie Harry und Ron gestorben waren. Die grauenvollen Bilder drängten sich in ihren Geist und ließen Tränen in ihre Augen steigen.
Jeder hatte sie getröstet und doch konnte keiner ihren Schmerz lindern, keiner verstand sie wirklich. Niemand hatte sich auch nur im Entferntesten die Qualen ausmalen können, die sie erlitten hatte. Alles würde sie hergeben, könnte sie die Erinnerungen aus ihrem Gedächtnis tilgen.
Ohne es zu merken, war sie die Stufen zum Nordturm emporgestiegen und ins Freie getreten. Sie ging langsam bis an die Zinnen und sah versonnen in die dunkle, schlafende Welt.
Es war das erste Mal, dass ihre Gedanken länger bei ihm verweilten. Wenn sie ehrlich war, hielten sie sie schon den ganzen Tag gefangen.
Es war ihr ein Trost gewesen, dass er sie stumm in den Armen gehalten hatte. Und sie hatte gespürt, dass auch er den Halt zu verlieren drohte. Sie hatte ihm das gegeben, was er lange schon ersehnte, eine Hand, die ihn leitete. Nur ganz leise. Sie teilten die Trauer, jeder auf seine Weise.
Anteilnahme schlich sich in ihr Herz. Sie horchte in sich hinein, nein nicht Mitleid. Sie hatte nie darüber nachgedacht, wie er sich fühlen würde. Immer hatte sie ihn verurteilt, wie alle anderen auch. Wie hatten sie sich getäuscht.
Erst jetzt dachte sie darüber nach, was für ein einsamer Mensch er gewesen sein musste, ja es im Grunde genommen immer noch war.
Sie schloss für einen Augenblick die Augen und wandte sich um, wieder in den Gryffindorturm zurückzukehren.
Mit einem Mal blieb sie erschrocken stehen. Eine schwarze Gestalt stand vor ihr. Der Wind ließ den Umhang bauschen, in die sie gehüllt war und verlieh ihr den Anblick eines dunklen Raubvogels, der im Begriff war, sich in die Lüfte zu erheben.
Obwohl das Dunkel kein Lichtstrahl erhellte, wusste sie genau, wer vor ihr stand.
Wieder sahen sie sich stumm in die Augen. Schließlich neigte er leicht den Kopf.
„Wie würde es sich wohl ausmachen, wenn dem Haus Gryffindor morgen früh 50 Punkte fehlen würden?“, fragte er mit kühlem Spott in der Stimme.
Hermine sah ihn erstaunt an. Sie war froh, dass es so dunkel war, sodass er ihre Überraschung nur gemäßigt wahrnehmen konnte.
„Ich kann nicht schlafen“, gab sie trotzig zurück.
„Das entschuldigt nicht, dass Sie des Nachts auf den Gängen herumspazieren“, er versuchte seiner Stimme Nachdruck zu verleihen, was ihm nur eingeschränkt gelang als er in ihre Augen sah, die ihm mit traurig überraschtem Ausdruck entgegensahen.
Doch Hermine war so verwirrt, dass sie die Unsicherheit in seiner Stimme nicht wahrgenommen hatte und holte zum Gegenschlag aus.
„Und was treibt Sie um?“, fragte sie angekratzt.
Er hob den Kopf ohne den Blick von ihr zu nehmen. Er wusste genau, was sie meinte. Was sollte er darauf antworten? Dass ihm der Morgen genau so wenig aus dem Sinn ging wie ihr? Dass er jemandem gestattet hatte, in seine Seele zu sehen.
Warum erlaubte er ihr, so mit ihm zu reden? Jedem anderen hätte er nicht nur die angekündigten fünfzig Punkte abgezogen, er hätte ihn zu sich ins Büro geschleift und ihm eine gehörige Standpauke gehalten.
Stattdessen stand er da und starrte auf diese ungehörige Gryffindor. Ärgerlich zog er die Brauen zusammen. Was dachte sie sich bloß? Was am Morgen geschehen war gab ihr noch lange nicht das Recht so mit ihm zu reden. Und gleichzeitig musste er sich eingestehen, dass sie ihn an einer empfindlichen Stelle getroffen hatte. Streifte er in der letzten Zeit doch selbst schlaflos durch die Nacht.
Er liebte die Nacht, gab sie ihm doch die Ruhe, die er am Tage im Getümmel und im Lärm des Schlosses nicht fand. Und sie gab ihm die Einsamkeit, die er suchte, die er sich ersehnte, um wieder zu sich zu finden. Jahre der Lüge fortzuwischen. Er erwischte sich immer öfter dabei, zu wünschen, dass sie ihn in Ruhe lassen mögen. Immer wieder drängten sich ihm andere Menschen auf. Er wusste, dass sie es gut mit ihm meinten. Doch er brauchte sie nicht. Er war immer allein gewesen. Ihre Fürsorge schreckte ihn ab, ja widerte ihn an.
Er wischte diese Gedanken aus seinem Kopf und sah auf die junge Frau vor sich.
Unsicher über seine Reaktion auf ihre Dreistigkeit und doch angriffslustig stand sie da. Der Wind zauste ihr Haar und fuhr unter ihren Umhang. Er gab den Blick auf ein Stückchen des weißen dünnen Stoffes ihres Nachtgewandes frei. Hermine bemerkte seinen Blick und zog peinlich berührt ihren Umhang fester um sich. Severus Snape konnte sich ein leises Lächeln nicht verkneifen als sie seinen Blick empört erwiderte.
Er lächelte über sie und lachte im Stillen laut über sich selbst. Nein, er konnte sie nicht bestrafen, nicht heute.
„Gehen Sie schlafen!“, sagte er mit ruhiger Stimme.
Hermine hob erstaunt den Kopf und sah ihn an. Langsam ging sie an ihm vorbei. An der Treppe blieb sie stehen und wandte sich noch einmal nach ihm um.
„Gute Nacht, Professor“, flüsterte sie und floh so schnell sie konnte zurück in ihren Schlafraum.


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Zitat
Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz