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Fanfiction

Harry Potter und die Schatten der Vergangenheit - Lampenfieber

von Muggelchen

Sehr früh morgens am Tag der Hochzeit von Draco und Susan hatte Albus noch vor dem Frühstück eine unerwartete Nachricht aus dem St. Mungos erhalten. Das Schreiben war von Blaise Zabini, der sich und seine Situation zunächst erklärte und schilderte, wie ungewöhnlich und obskur viele der Ereignisse für ihn klangen, von denen er aus älteren Ausgaben gängiger Zeitungen erfahren hatte.

Gerade hatte Albus den Brief einmal gelesen, da trat Minerva herein. Als sie sein freundliches Gesicht bemerkte, verschwanden die strengen Züge aus ihrem eigenen.

„Minerva, komm doch herein und setz dich. Möchtest du einen Tee?“, bot er mit schmeichelnder Stimme an.
„Ja gern, Albus.“
Minerva setzte auf einen Sessel, doch Albus, der auf dem Zweisitzer Platz genommen hatte, strich zaghaft mit der flachen Hand über das Polster neben sich und fragte schäkernd: „Möchtest du nicht lieber neben mir sitzen?“

Sie zögerte nur einen kurzen Moment, bevor sie sich vom Sessel erhob. Mit einem unterdrückten Lächeln setzte sie sich neben ihn und ließ sich eine Tasse Tee reichen.

Nachdem beide einen Schluck purpurfarbenen Früchtetee genommen hatten, fragte er, während sich derweil seine eigene Vorfreude in der Stimme niederschlug: „Freust du dich schon nachher auf die Vermählung?“
„Oh ja“, versicherte sie. „Ich mag Hochzeiten!“ Albus hörte heraus, dass sie nicht nur von den Hochzeiten anderer Menschen schwärmte. Bevor er jedoch Fragen konnte, was ihr auf dem Herzen lag, fasste sie sich selbiges und fragte mit unsicherer Stimme: „Albus, nimmst du ’es’ noch?“

Zunächst stellte er seine Tasse ab und wandte sich ihr zu. Diese eine Sache, die zwischen ihnen stand, wollte er beseitigt wissen und daher antwortete er ehrlich: „Nein, Minerva.“

Ihr war nicht einmal bewusst gewesen, dass sie die Luft angehalten hatte, die sie gleich nach seiner positiven Antwort erleichtert ausatmete. So viel wollte sie ihm sagen; ihm für seine Entscheidung um den Hals fallen, aber sie wollte gleichzeitig noch im Nachhinein mit ihm schimpfen, doch keine einzige Silbe wollte sich über ihre bebenden Lippen wagen. Stattdessen nahm sie seine Hand in die ihre und hoffte, dass diese Berührung mehr sagen würde als tausend Worte. Albus verstand die Geste.

Für einen Moment schwiegen beide und sie blickten sich an. In den Augen des jeweils anderen stand so viel geschrieben, so dass Albus nach einer Weile seufzte, als hätte er eine anstrengende und aufwühlende Unterhaltung hinter sich gebracht. Er drückte ihre Hand, bevor er sie an seinen Mund führte und ihr einen Kuss auf den Handrücken hauchte.

„Ich habe dir so viel Kummer bereitet“, sagte er reumütig. „Nicht die Angst vor meinem eigenen Ableben hat mich dazu bewegt, das Elixier zu nehmen, sondern die Furcht, nicht mehr genügend Zeit zu haben für einen ganz besonderen Menschen, dem ich noch so viel zu geben wünsche.“ Er drückte ihre Hand, bevor er schuldbewusst gestand: „In diesem Sinne habe ich sehr eigennützig gehandelt.“

Seine Hand, einst fluchgeschwärzt und abgestorben, zog etwas aus der Innentasche seines farbenfrohen Umhangs. Beim Anblick des Gegenstandes, den er zwischen Daumen und Zeigefinger in die Höhe hielt, verspürte Minerva einen tiefen Schmerz im Herzen, doch der verging, als Albus sie anblickte und sagte: „Mein Versprechen, Minerva, möchte ich noch immer einhalten, denn es ist die Zweisamkeit im Leben, die erstrebenswert ist.“ Sich an das sehr offenherzige Gespräch entsinnend, das er mit Harry geführt hatte und in Erinnerung an dessen Worte fügte er hinzu: „So jedenfalls versicherte mir vor nicht allzu langer Zeit ein sehr weiser Mann.“

Minerva betrachtete den Ring, den sie vor einigen Monaten von ihrem Finger gelöst und Albus zurückgegeben hatte. Gleich darauf blickte sie den Mann an, der ihr schon vor sehr langer Zeit das Herz gestohlen hatte und sie erkannte, dass er zwar milde lächelte, seine Unsicherheit damit jedoch nicht überspielen konnte. Dass ihre Hände zitterten bemerkte sie erst in dem Moment, als sie ihm die Hand entgegenstreckte und ihre Finger ein wenig spreizte so dass er ihr den Ring überstreifen konnte. Seine Hände waren von der Aufregung nicht minder befallen, doch den Ring hatte er mühelos an seinem rechtmäßigen Ort platzieren können. Erneut küsste er ihren Handrücken.

„Meinen Glückwunsch“, erklang es plötzlich von der Wand. Die Gemälde hatten dem aufgefrischten Antrag mit Spannung beigewohnt und jeder der ehemaligen Direktoren und Direktorinnen von Hogwarts bekundete seine Freude über die Verbindung.

Während im Büro des Direktors die Atmosphäre sehr gelöst war, schien die Spannung in den Kerkern bereits die Luft zu elektrisieren. Draco eilte von einem Raum in den anderen, schaute auf Listen nach oder trug seine Hochzeitsbekleidung zusammen, die er erst in seinem Heim anziehen würde. Er war kreidebleich. Seine Mutter, die bereits das schöne Kleid trug, welches sie sich für die Hochzeit ihres Sohnes besorgt hatte, versagte bei dem Versuch ihn zu beruhigen.

„Schatz, wie oft willst du die Listen noch durchgehen? Du hast alles getan, was du tun solltest. Um die anderen Dinge kümmert sich Mr. Bones und seine reizende Gattin. Setz dich doch bitte einen Moment, tust du mir den Gefallen?“

Sie hatte absichtlich sehr ruhig gesprochen, obwohl die Aufregung ihres Sohnes längst auf sie übergesprungen war. Draco kam ihrer Aufforderung nach und setzte sich, doch sein Körper war dem Drang erlegen, sich bewegen zu müssen, so dass seine Hände durch seine Haare fuhren oder über die Hose strichen, seine Augen nervös von den Listen zu seinem an die Tür gehängten Anzug und den Hochzeitsumhang blickten. Seine Füße, obwohl er saß, gingen auf der Stelle, so unruhig war Draco.

„Ich halte das nicht aus! Am besten, wir gehen sehr zeitig los, damit ich mich in Ruhe umziehen kann. Ich habe das Gefühl, ich hätte etwas vergessen.“ Wieder suchten seinen Augen die Umgebung ab und er hoffte, ihm würde wieder einfallen, was ihm vermeintlich entfallen war.
„Du hast alles. Du hast den Anzug, die Ringe und all die anderen Sachen, die du dir notiert hattest“, beruhigte sie ihn.
„Wir gehen besser jetzt gleich nach Malfoy Manor.“ Abrupt stand er von der Couch auf.
„Draco, die Hochzeitsgäste sind zu 14 Uhr geladen. Es ist jetzt nicht einmal acht. Du hast noch gar nicht gefrühstückt. Wir sollten in die große Halle gehen und…“
„Nein, wir gehen jetzt. Ich bekomme sowieso nichts hinunter. Hermine soll mitkommen! Sagst du ihr Bescheid?“

Sich die Aufregung der eigenen Hochzeit ins Gedächtnis zurückrufend seufzte Narzissa leise, bevor sie zustimmte, denn am heutigen Tage würde es nichts geben, dass ihren Sohn beruhigen könnte und so machte sie sich auf den Weg in den vierten Stock.

„Einen Moment bitte“, sagte Hermine, nachdem es an ihrer Tür geklopft hatte. Sie hatte sich gerade das Kleid übergezogen, um es sich im Spiegel anzuschauen. Zum Frühstück in der großen Halle wollte sie es noch nicht tragen. Nachdem Hermine geöffnet hatte wurde sie von Mrs. Malfoy mit der Nachricht überrannt, dass Draco sofort nach Malfoy Manor gehen wollte und er seine Trauzeugin an seiner Seite wünschte.

„Ich habe mir nicht einmal die Haare gemacht und gefrühstückt habe ich auch noch nicht“, sagte Hermine, die aus allen Wolken gefallen war. Sie selbst war wegen des heutigen Ereignisses sehr aufgeregt.
„Keine Sorge, Miss Granger. Für ein Frühstück werde ich sorgen.“ Mrs. Malfoy betrachtete Hermines feuchtes Haar, das nach dem Waschen weniger buschiger wirkte, bevor sie versicherte: „Und um eine hübsche Frisur brauchen Sie sich ebenfalls nicht zu sorgen.“

Mrs. Malfoy zog ihren Zauberstab und benutzte ihn wortlos, so dass Hermine fühlte, wie einzelne, trockene Strähnen sie auf dem Weg nach oben am Gesicht kitzelten. Da sie sich kein Bild von der Auswirkung des Zauberspruches machen konnte, ließ sie Mrs. Malfoy an der offenen Tür stehen, um schnell einen Blick in den nächsten Spiegel zu werfen. Mrs. Malfoy hatte ihr eine elegante Hochsteckfrisur gezaubert. Noch während sie sich ihre Haare betrachtete, näherte sich Mrs. Malfoy, bis sie direkt hinter ihr stand. Mit der Spitze ihres Stabes fuhr sie durch Hermines Haar und löste eine Strähne, die sich auf wundersame Weise wie ein Korkenzieher um den Zauberstab kringelte und ihr Gesicht umspielte.

Weitere Strähnen folgten, bis Mrs. Malfoy lächelnd sagte: „Ich würde meinen, man könnte an Ihrem Haar nun nichts mehr verschönern.“ Hermine bedankte sich herzlich und nahm sich vor, sich mit Mrs. Malfoy wegen solcher Sprüche mal etwas inniger zu unterhalten. „Miss Granger, wären Sie ansonsten bereit?“
„Ja, ich muss mir nur noch die Schuhe anziehen, meine Handtasche holen und…“ Hermine hielt inne und machte große Augen, während sie zur gleichen Zeit den Mund aufriss. „Oh mein Gott, ich habe das Hochzeitsgeschenk noch nicht abgeholt!“
„Beruhigen Sie sich, wir werden es bringen lassen. Dann können wir jetzt gehen?“

Von der Aufregung in den Kerkern und im vierten Stock war absolut nichts im Büro des Direktors zu fühlen. Albus und Minerva saßen weiterhin gelassen auf der Couch, tranken Tee und hielten sich an der Hand. Manchmal strich Albus über den Ring, den er ihr wiedergegeben hatte und das zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht.

„Meine Teuerste“, begann er, „wäre es dir recht, wenn wir heute eine Stunde früher aufbrechen würden?“
„Sicher Albus, aber warum?“, wollte sie wissen.
„Nun, ein junger Mann hat mich gebeten, sich uns anschließen zu dürfen.“
„Welcher junge Mann?“
Erklärend sagte Albus: „Mr. Zabini, er hat mir heute Früh eine Eule geschickt und seine Situation erklärt. Er selbst ist, das konnte ich seinen Worten entnehmen, äußerst unsicher. Sehr lange hatte er sich nicht mehr frei bewegen können; hatte keine Menschen um sich herum gehabt bis auf seine Tochter und….“
Sie nickte. „Kingsley hat mir von seinem Schicksal erzählt, auch von dem von Miss Parkinson. Er hatte erwähnt, die beiden hätten eine gemeinsame Tochter.“
„Mr. Zabini würde das Mädchen gern mitbringen. Er hatte mir geschrieben, dass er von allen Menschen mir das größte Vertrauen entgegenbringt, auch wenn ihn die etwas veraltete Schlagzeile von meiner Unversehrtheit sehr überrascht hätte. Die Tatsache, dass aus Hogwarts die erste hilfreiche Antwort gekommen war, mit der man sich eine Heilung seiner Partnerin verspricht, hatte ihn dazu bewogen, sich vertrauensvoll an mich zu wenden.“ Er blickte sie an und sagte: „Minerva, ich möchte dem jungen Mann gern beistehen. Sein Schicksal lässt mich keineswegs unberührt.“
Sie lächelte zuversichtlich, bevor sie sagte: „Dass du nobel bist habe ich schon immer gewusst.“
„Nicht doch, meine Gute, du bringst mich zum Erröten“, flüsterte er kichernd. „Ich werde Mrs. Malfoy Bescheid geben, dass wir Mr. Zabini aus dem Krankenhaus abholen und nachher nach Malfoy Manor begleiten werden.“

Kaum hatten Hermine und Mrs. Malfoy ihr Zimmer im vierten Stock verlassen kam auch schon der Direktor, der Mrs. Malfoy bereits von weitem auf sich aufmerksam machte.

„Oh, Miss Granger, tun Sie mir doch bitte den Gefallen und sagen Sie Severus Bescheid, dass wir bald aufbrechen wollen.“
„Was denn, er kommt mit? So früh, meine ich?“
„Ja, es war sein Wunsch gewesen.“ Mrs. Malfoy blickte zu Albus hinüber, bevor sie Hermine erneut bat: „Bitte tun Sie mir den Gefallen.“

Der Bitte nachkommend eilte Hermine vom vierten Stock hinunter in die Kerker, während einige Gemälde ihr Komplimente aufgrund ihrer äußeren Erscheinung hinterherriefen. An der Tür zu seinen Privatgemächern blickte Salazar sie verdutzt an. Es schien, als würde ihm ebenfalls eine Schmeichelei auf den Lippen liegen, welche er jedoch aus Prinzip – immerhin war sie eine Gryffindor – nicht kundtun wollte und so öffnete er wortlos die Tür.

Der Hund war offensichtlich nicht da, denn der kam normalerweise mit dem Schwanz wedelnd auf sie zugelaufen, selbst wenn er bei Severus im Schlafzimmer döste.

„Severus?“, fragte Hermine laut in den Raum hinein. Sie wartete eine Minute, bevor sie noch viel lauter rief: „Severus?“

Die Tür hinter ihr öffnete sich und der Gesuchte kam gerade mit dem Hund zurück. Als er sie erblickte, wollte er sie grüßen, doch etwas hatte ihm die Stimme verschlagen.

„Severus, gut dass ich Sie antreffe. Mrs. Malfoy lässt ausrichten, dass wir sehr bald nach Malfoy Manor gehen. Sie wollten mitkommen?“, fragte Hermine, obwohl sie genau das gerade eben von Mrs. Malfoy erfahren hatte.

Ihre Frage schien er nicht gehört zu haben, denn er betrachtete sie von oben bis unten und schien angenehm überrascht zu sein. In einer derartig eleganten Robe hatte er sie noch nie zu Gesicht bekommen.

„Machen Sie sich bitte fertig?“ Sie klang sehr flehend.
„Ich, ähm, ja sicher. Wenn Sie einen Moment warten möchten?“

Er verschwand in seinem Schlafzimmer und kam keine fünf Minuten später wieder zurück ins Wohnzimmer. Im ersten Moment fiel Hermine die Veränderung gar nicht auf, denn natürlich trug er schwarz. Allerdings war der Umhang aus einem sehr edlen Stoff geschneidert und durch die eingearbeiteten Falten umspielte er gekonnt die gut sitzende Zauberergarderobe, die Severus darunter trug.

Grinsend erlaubte sich Hermine einen Scherz, indem sie schmeichelte: „Sieh an, heute mal in dunkelschwarz. Steht Ihnen wirklich gut, Severus! Kommen Sie jetzt bitte?“ Sie hielt ihm bereits die Tür auf, so dass er es unterließ, auf ihre Bemerkung einzugehen. Bevor sie zu den Malfoys gingen, machte Hermine einen kleinen Abstecher ins Labor, um sich eine kleine Ampulle mit einem Beruhigungstrank zu holen, den sie in ihrer ungewohnt zierlichen Damenhandtasche verstaute.

Malfoy Manor begrüßte seine neu eingetroffenen Gäste mit viel Hektik, so dass Draco von dem Gefühl übermannt wurde, heute vor der Eheschließung nicht mehr zur Ruhe zu kommen. Etliche Fremde in schicker, weißer Arbeitskleidung ließen Tabletts, Bouquets und andere Dinge hinter sich her schweben. Es duftete nach Essen, welches in der Küche bereits vorbereitet wurde, denn einige der von Draco gewünschten Köstlichkeiten aus aller Herren Länder benötigten eine lange Zubereitungszeit.

„Was tun wir jetzt?“, fragte Hermine ein wenig unsicher.
Dracos Stimme klang zwar sehr bestimmend, aber sein Äußeres verriet seine Aufregung. Kleine Schweißperlen standen ihm auf der blassen Stirn. „Ich werde erst einmal mit Mr. Bones reden“, sagte er, bevor er seine Mutter, Severus und Hermine einfach in der Eingangshalle zurückließ.
„Wir wollen ihm verzeihen“, begann Narzissa entschuldigend, „er meint es nicht so.“
Hermine winkte ab. „Es ist verständlich, dass er aufgeregt ist. Das wird sich schon noch legen.“
Narzissa holte plötzlich erschrocken Luft, als wäre ihr etwas eingefallen und dann legte sie eine Hand auf Hermines Oberarm, bevor sie sagte: „Sie haben noch keinen Bissen zu sich genommen. Ich werde ein Frühstück arrangieren.“ Sie blickte Severus an. „Hast du schon etwas gegessen?“ Der schüttelte den Kopf. Wieder Hermine anblickend sagte Narzissa lächelnd: „Ich denke, Sie waren das letzte Mal vom Kaminzimmer ganz angetan. Wir werden dort in Ruhe das Frühstück zu uns nehmen. Gehen Sie beide doch bitte schon vor.“

„Mr. Malfoy“, sagte Mr. Bones grüßend. Nachdem Draco zurückgegrüßt hatte, erkundigte sich der Vater von Susan: „Warum sind Sie schon so früh hier? Susan wird nicht vor Mittag herkommen.“
„Ich wollte nur sehen, ob alles problemlos verläuft.“ Draco ließ seinen Blick im Raum umherschweifen und bemerkte die schicke Bar an einem Ende des Salons, die gerade von Personal aufgebaut wurde.
„Es ist alles im grünen Bereich, Mr. Malfoy“, bestätigte Mr. Bones sehr selbstsicher. Als er seinen baldigen Schwiegersohn näher betrachtete, fragte er: „Geht es Ihnen gut? Sie wirken ein wenig blass.“
„Mir geht es bestens“, log Draco. „Sagen Sie mir bitte Bescheid, wenn ich Ihnen helfen kann.“
„Wir haben doch im Vorfeld ausgemacht“, konterte Mr. Bones amüsiert, „dass ich mich um die gesamte Ausstattung der Hochzeit kümmern werde. Machen Sie sich keine Sorgen!“
Der kleine Tisch in der Mitte des Saals erweckte Dracos Aufmerksamkeit, so dass er sehr beunruhigt nachfragte: „Wo ist die Hochzeitstorte?“
„Mr. Malfoy.“ Sein Schwiegervater in spe legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter, bevor er erklärte: „Die Torte wird um Punkt ein Uhr geliefert.“ Draco wollte gerade etwas sagen, da packte Mr. Bones die Gelegenheit am Schopfe und zählte seelenruhig auf: „Die Musiker werden zu elf Uhr eintreffen und in aller Ruhe ihre Instrumente aufstellen. Die Fotografen kommen gegen halb zwei, um schon im Vorfeld die Räumlichkeiten mit all ihrer herrlichen Dekoration festhalten zu können.“ Jetzt fiel Draco etwas ein, doch abermals ließ Mr. Bones ihn nicht zu Wort kommen, denn er schien Dracos Gedankengänge zu erahnen. „Der Hauself hat sich für neun Uhr angemeldet. Er müsste also jeden Moment…“

Ein Plop war zu hören. Wobbel hatte sich eine Minute vor neun Uhr in Malfoy Manor eingefunden, um den letzten Schliff bei der Ausschmückung durchzuführen.

„Ich bin doch wohl nicht zu spät, Sir?“, fragte der Elf verlegen, weil die beiden Männer ihn anstarrten.
Mr. Bones wandte sich an Wobbel und sagte sehr freundlich: „Nein, mein Guter. Pünktlicher geht es kaum. Wenn Sie möchten, können Sie in der Küche noch ein Frühstück einnehmen. Meine Frau hat vorsorglich etwas zubereitet.“
„Nein danke, Sir. Ich würde gern sofort anfangen.“

Wobbel wandte sich lächelnd ab und ging gemächlich durch den grünen Salon, schnippte derweil rechts und links mit seinen langen Fingern, so dass Blumenschmuck und kunstvolle Gewinde aus Laub die Wände verschönten.

„Wie Sie sehen, Mr. Malfoy, habe ich alles fest im Griff.“ Als Mr. Bones ihn anlächelte, lächelten auch dessen Augen und Draco wurde sich darüber bewusst, dass Susan dieses Merkmal von ihrem Vater geerbt haben musste. „Ach, mit nur einer Sache könnten Sie mir tatsächlich behilflich sein.“ Draco lauschte aufmerksam. „Ich konnte die Sitzordnung noch nicht endgültig bestimmen. Dazu benötige ich die Zusagen der Gäste.“
Dracos Augen fielen ihm beinahe aus dem Kopf, denn daran hatte er wirklich nicht mehr gedacht, so dass er sich nur stotternd mitteilen konnte: „Ich… Ich hab es vergessen. Es tut mir so Leid. Ich…“
„Nun mal ganz ruhig.“ Mr. Bones führte ihn zu einem der bereits gedeckten Tafeln, an denen er und Draco Platz nahmen. „Wie viele Gäste ungefähr haben abgesagt?“
Erleichtert atmete Draco aus, denn selbst wenn er keine Liste hatte, so war die Situation nur halb so schlimm. „Es hat niemand abgesagt, nur werden einige Personen erst nach der Trauung hinzustoßen.“
„Und wieder ein Problem gelöst“, sagte Mr. Bones beschwingt. „Dann kann ich mich ja doch an die Sitzordnung halten, die ich aufgrund der Gästeliste erstellt hatte. Für alles andere ist ebenfalls gesorgt. Die geladenen Muggel werden persönlich abgeholt, einige Übernachtungen sind bereits arrangiert worden… Kein Grund zur Panik, Mr. Malfoy. Ich schlage vor, Sie gehen in die Küche und lassen sich von meiner Frau oder Ihrer Trauzeugin ein wenig verhätscheln.“

Mr. Bones hatte ihn durch die Tür aus dem grünen Salon geschoben, weswegen Draco in der Küche zunächst Mrs. Bones begrüßte. Die klärte ihn darüber auf, dass seine Mutter und die beiden anderen im Kaminzimmer frühstücken würden und obwohl er selbst keinen Hunger verspürte, suchte er deren Gesellschaft.

Im Kaminzimmer schenkte Hermine erst sich und danach Severus eine Tasse schwarzen Tee ein, von dem er gleich einen Schluck nahm.

„Severus“, sagte Narzissa erstaunt. „Seit wann trinkst du keinen Kaffee mehr?“
Mit regungsloser Miene antwortete Severus mit seiner Lehrerstimme: „Seitdem Miss Granger mir während der gemeinsam eingenommenen Mahlzeiten ungefragt Tee einschenkt.“
„Das ist doch überhaupt nicht wahr“, war Hermines schmollende Antwort gewesen. „Sie hätten mir ja sagen können, dass Sie lieber Kaffee möchten.“
„Ich wollte Sie nicht vor den Kopf stoßen.“ Er klang ein wenig amüsiert, so dass Hermine klar war, dass er nur scherzte.

Nach einem zaghaften Klopfen trat Draco herein und Hermine würde schwören, dass er noch ein wenig blasser war als vorhin.

„Setzt dich doch und iss ein wenig“, bat seine Mutter. Draco setzte sich zwar, trank aber nur einen Kaffee. Er war mucksmäuschenstill.

Gegen Mittag traf Susan ein, aber Draco bekam sie wegen der alten Tradition vor der Trauung nicht zu Gesicht. Stattdessen hatte er sich in sein Zimmer zurückgezogen, während Narzissa dem Ehepaar Bones zur Hand ging und Hermine und Severus sich weiterhin im Kaminzimmer die Zeit vertrieben, weil niemand ihre angebotene Hilfe annehmen wollte.


„Wollen wir nicht ein wenig Feuer machen?“, fragte Hermine gelangweilt. „Es ist doch immerhin ein Kaminzimmer und es ist Winter. Ich finde, das Feuer sollte brennen.“
Sie zückte bereits ihren Stab, den sie im langen Ärmel ihres Kleides versteckt hatte, doch bevor sie einen Incendio sprechen konnte, erhob Severus Einhalt gebietend die Hand und sagte: „Nicht doch mit einem plumpen Zauberspruch.“ Er erhob sich vom Sofa und näherte sich dem riesigen, weißen Kamin, während er erklärte: „Die Familie Malfoy legte immer besonderen Wert darauf, die Stimmung in diesem Zimmer auf natürliche Art zu erzeugen.“
Er kniete sich vor dem Kamin nieder, weshalb sie fragte: „Machen Sie das etwa per Hand?“
„Gewisse Dinge sollte jeder Zauberer ohne Stab erledigen.“ Er legte dünnes Anzündholz unter und zwischen die Holzscheite, die bereits im Kamin lagen. „Zusehen zu dürfen, wie das Feuer sich von allein ausbreitet, kann zu den angenehmen Erlebnissen gehören. Ein Incendio hingegen würde von einer Sekunde zur anderen einfach ein großes Feuer entfachen.“ Er nahm eine Packung mit langen Streichhölzern, die ganz nach Muggelart gestaltet waren. „Und außerdem könnte dieser doch etwas explosive Zauberspruch den Sandstein angreifen. Ich möchte gar nicht wissen, wie kostspielig es sein würde, den Kamin herrichten zu lassen, sollte er beschädigt werden.“

Den Zündkopf an der rauen Fläche reibend entzündete er das Streichholz, mit dem er die dünnen Holzstückchen entflammte, die laut knisternd von dem Feuerchen verzehrt wurden, damit es groß und stark werden würde.

Während Hermine und Severus dem Knistern des Kaminfeuers lauschten, hörten Albus und Minerva just im gleichen Moment den Wachmann der Station, auf der Mr. Zabini anzutreffen war, mit seinem Tagespropheten rascheln. Kurz darauf hörte man Schritte.

„Ah“, machte der Wachmann. „Da ist die Schwester ja schon. Tut mir Leid, Professor Dumbledore, dass ich Sie nicht einfach eintreten lassen durfte. Die Regel, Sie verstehen?“
„Ja, ich verstehe“, sagte Albus freundlich, bevor eine junge Schwester sie auf der Station in Empfang nahm.
Albus Dumbledore war eine bekannte Persönlichkeit und so überraschte es ihn nicht, als die Schwester ihn zu kennen schien, denn sie grüßte mit viel Ehrfurcht: „Professor Dumbledore, einen schönen guten Tag.“ Auch Minerva wurde freundlich auf der Station willkommen geheißen. Auf dem Weg zum Krankenzimmer sagte die Schwester: „Mr. Zabini hatte mich darüber informiert, dass er heute möglicherweise mit einem Gast rechnen kann. Er schien sehr auf Ihren Besuch zu hoffen.“
„Dann bin ich froh, dass ich ihn nicht enttäuschen werde.“

Als der Besuch in sein Zimmer geführt wurde, stand Blaise stocksteif in der Mitte des Raumes. Vor lauter Aufregung schien er den Atem anzuhalten. Berenice stand direkt hinter ihrem Vater und lugte an dessen Oberschenkel vorbei, um die beiden älteren Gäste zu betrachten. Als sie den langen Bart erblickte, da wurde sie magisch von ihm angezogen, denn so etwas hatte sie noch nie gesehen. In null Komma nichts stand sie vor Albus. Sie blickte mit weit aufgerissenen Augen neugierig an dem großen Mann empor und als sie seine Augen freundlich zwinkern sah, da strahlte sie über das ganze Gesicht. Das Mädchen hob unerwartet ihre beiden Hände und vergrub sie in dem langen weißen Bart.

„Berenice, nicht…“ Mit einer beruhigenden Geste unterbrach Albus den aufgeregten Vater, während er dabei zusah, wie das kleine Mädchen seinen Bart bewunderte, bevor sie ihn an ihre Wange führte, um zu spüren, ob er wirklich so weich war wie er aussah.

Ganz überwältigt und mit funkelnden Augen drehte sich das Mädchen zu ihrem Vater um und forderte voller Vorfreude: „Papa, du musst dir auch einen Bart machen!“
„’Wachsen lassen’, Schatz“, verbesserte er nachsichtig. „Vielleicht später.“

Sich dem Direktor nähernd erblickte er hinter dessen großer Gestalt mit dem ausladenden Gewand seine ehemalige Lehrerin für Verwandlung, weswegen er erst die Dame begrüßte, wenn auch etwas verunsichert.

„Wenn ich ehrlich bin“, Blaise sah den Direktor an, „dann habe ich nicht damit gerechnet, dass Sie meiner Bitte nachkommen würden. Nicht etwa, weil Sie nicht wollten, sondern weil ein Mann Ihres Ansehens sicherlich sehr vielbeschäftigt ist.“
„Die Zeit, Mr. Zabini, nehme ich mir einfach“, erklärte Albus mit warmer Stimme.

In Malfoy Manor lief alles nach Mr. Bones’ Wünschen und vor allem war endlich ein wenig Ruhe eingekehrt, nur nicht bei Draco. Er hatte sich bereits seinen Anzug angezogen, jedoch den Umhang und das Jackett sofort wieder ausgezogen, weil ihm viel zu warm war. Vorhin hatte er gehört, dass Susan und Hannah gekommen wären und wie die Tradition es verlangte, würde er seine Braut nicht sehen, bevor die Zeremonie beginnen würde. Sein Herz raste und der Schweiß stand ihm nicht mehr nur auf der Stirn, sondern lief ihm an den Schläfen und am Nacken hinunter. Mit einem frischen Stofftaschentuch tupfte er Stirn und Hals ab, bevor seine Hände das Taschentuch kneteten.

Schwer atmend öffnete er den Kragen des Hemdes, weil er das Gefühl hatte, keine Luft mehr zubekommen. Zusätzlich riss er das Fenster weit auf, um ein wenig frische Winterluft hereinzulassen. Für einen kurzen Moment stand er am Fenster und er ahnte, dass es heute noch schneien würde. Wieder ging er auf und ab und er wies seine Mutter, die bereits mehrmals geklopft hatte, jetzt schon ein sechstes Mal mit den Worten „Mir geht es bestens, ich möchte nur allein sein“ zurück.

Erneut klopfte es, doch bevor er seinen Standardsatz aufsagen konnte, hörte er Hermines Stimme sagen: „Mach auf! Ich bin dazu da, mich um dich zu kümmern. Hannah ist heute nicht eine Minute von Susans Seite gewichen. Ich nehme die Aufgaben, die man mir auferlegt, auch sehr ernst und jetzt mach auf, bevor ich die Chance wahrnehme, meinen ’Bombarda Maxima’ auszuprobieren!“

Eingeschüchtert öffnete er die Tür mit einem Wink seines Zauberstabes. Sie trat sofort herein und schloss die Tür hinter sich, damit er es sich nicht doch noch anders überlegen würde.

Als sie Draco betrachtete, da empfand sie Mitleid. Seine eigentlich locker frisierten Haare waren an den Schläfen und am Nacken feucht und klebten auf der kreideweißen Haut. Nicht einmal seine Lippen hatte etwas Farbe. Aufgeregt trat er von einem Fuß auf den andern, während er ein weißes Taschentuch wie einen Teig durcharbeitete.

„Was hat dir das arme Taschentuch getan, dass du es so malträtierst?“ Sie wollte ihm die Angst nehmen, scheiterte jedoch – wie zuvor schon seine Mutter – kläglich.
„Ich schwitze“, gestand er mit kaum vernehmbarer Stimme.
„Und dass Reibung Wärme erzeugt hast du noch nie gehört?“ Sie kam auf ihn zu und nahm ihm das Taschentuch ab, das bereits genauso klamm war wie seine Hände. „Gott, ist das kalt hier drin.“
Gerade wollte sie das Fenster schließen, da hob er eine Hand und bat: „Nein, lass es offen. Ich gehe sonst ein. Bitte…“
„Du holst dir höchstens eine Erkältung“, warf sie ihm sehr milde vor und schloss das Fenster. Gleich darauf ging sie zu ihm und führte ihn zu einem Stuhl. „Setz dich einfach und sag mir, was los ist.“
„Was los ist? Ich heirate in nicht weniger als einer halben Stunde.“ Seine Unsicherheit hatte er mit seiner Lautstärke zu überspielen versucht.
„In einer halben Stunde kommen doch erst die Gäste und die erhalten zunächst einen Aperitif – wir beide haben noch mindestens eineinhalb Stunden Zeit. Als Sirius geheiratet hat war der jedenfalls nicht so…“ Sie suchte nach einem Wort, doch ihr wollte keines einfallen, das für Dracos Zustand wirklich treffend war. „Vor was hast du nur solche Angst?“, fragte sie sehr vorsichtig.

Da sein Hemd nicht zugeknöpft war, konnte sie sehr gut erkennen, dass er kräftig schluckte, doch er sagte nichts. Seufzend öffnete sie ihre kleine Handtasche. Die Ampulle mit dem Beruhigungstrank hatte sie selbst noch nicht genommen, obwohl ihr bei dem Gedanken daran, bald von 250 Menschen angesehen zu werden, sehr mulmig wurde. Ganz plötzlich kam die Erkenntnis über sie.

„Du hast Angst vor den vielen Menschen.“ Eine Tatsache, die sie richtig erfasst hatte.

Draco stand von seinem Stuhl auf und ging einige Schritte, bevor er an einem großen Spiegel stehenblieb und sich anblickte. Als er einen Schweißtropfen erblickte, der sich in einer Augenbraue verfangen hatte, wischte er ihn wütend weg, bevor er sich das Hemd auszog und ins Bad ging. Hermine wartete geduldig, doch Draco blieb sehr lange im Badezimmer. Er müsste sich wirklich langsam anziehen, dachte Hermine.

Vorsichtig klopfte sie an der Tür, doch einzig das laufende Wasser des Waschbeckens konnte sie vernehmen. Da er sie wegen des Rauschens nicht zu hören schien, öffnete sie die Tür. Draco hatte den Rücken krumm gemacht; er hatte beide Unterarme in das Becken gelegt und ließ das kalte Wasser über sie laufen.

Zaghaft, um ihn nicht zu erschrecken, sagte sie: „Ich habe etwas für dich.“ Den Beruhigungstrank benötigte er viel mehr als sie selbst. Vorsichtig ging sie auf ihn zu und berührte seine Schulter, weswegen Draco zusammenfuhr, denn anscheinend hatte er sich auf das plätschernde Geräusch konzentriert, um sich etwas abzulenken. Er hatte sich aufgerichtet und sich umgedreht, so dass sie seinen nackten Oberkörper sehen konnte, der mit vielen kleinen weißen Narben übersät war, doch eine war auffällig groß.

Draco blickte an sich hinunter und strich mit dem Finger über die große Narbe, die von der Mitte seines Brustkorbes seitlich hinunter bis zur Hüfte verlief, bevor sie unter dem Hosenbund verschwand.

Nicht vorwurfsvoll erklärte er flüsternd: „Das war Harry.“
„Oh“, machte sie betroffen und sie erinnerte sich auch sofort daran, was Harry ihr damals über die Auseinandersetzung mit Draco auf der Mädchentoilette erzählt hatte. „Draco?“ Er blickte auf. „Du solltest dich fertig anziehen. Hier, nimm das.“ Sie hatte ihm die Ampulle gereicht, die er sofort leerte, ohne zu fragen, was sie beinhalten würde.

Der Trank wirkte sofort. Sie hatte ihm gesagt, die Wirkung würde sechs Stunden anhalten, womit sie gelogen hatte, aber das war nur zu seinem Besten.

Er hatte seine Frisur wieder in Ordnung gebracht und sich angezogen. Vor dem Spiegel stehend betrachtete er sich in voller Garderobe. Als er Hermine hinter sich im Spiegel sah, da sagte er scheu: „Ich habe Angst, dass es Buhrufe geben wird.“ Viel leiser fügte er hinzu: „Wie damals bei Severus.“ Sie nickte verständnisvoll und lauschte, als er sich seine Sorgen von der Seele redete. „Ich möchte nicht, dass es einen solchen Vorfall gibt; ich würde es nicht ertragen.“ Er schluckte und richtete sich seine Haare, die keinerlei Aufmerksamkeit bedurften. „Ich habe Angst, dass jemand während der Trauung aufsteht und gute Gründe nennt, warum Susan mich nicht heiraten sollte.“

Diese Ängste konnte Hermine ihm nicht nehmen und so reichte sie ihm lediglich ein Glas Wasser, damit er seinen trockenen Mund befeuchten könnte.

In Hogwarts setzte Harry gerade das dritte Glas mit dem Kürbissaft an, da schimpfte Ginny: „Herrgott Harry, du wirst nachher noch auf die Toilette gehen müssen, bevor die Trauung überhaupt angefangen hat!“
„Ich habe Durst“, verteidigte er sich kleinlaut.
„Nimmst du Nicholas?“, fragte Ginny, obwohl sie ihm den Jungen bereits in den Arm drückte. „Warum sind wir überhaupt so spät dran?“ Die Frage einfach ignorierend, weil er die Schuld nicht Ginny geben wollte, riskierte er einen Blick zu ihr hinüber, bevor er das volle Glas austrank. Er wiegte den Kleinen im Arm, schnitt für ihn komische Gesichter und lauschte Ginnys Ausführungen über all die Dinge, die sie längst besprochen hatten.

„Ich nehme die Tragetasche. Am besten mache ich sie kleiner…“, murmelte Ginny, während Harry seelenruhig wartete. „Wie spät ist es?“, wollte sie wissen. Die Wand an der Uhr sagte fünf nach halb zwei, was er ihr auch mitteilte. „Wir werden zu spät kommen… Warum nur?“ Sie war wahnsinnig aufgeregt, weil sie so viele alte Schulkameraden treffen würde.

An den Jungen in seinem Arm gerichtet, der ihn breit anlächelte, wiederholte Harry ihre Frage mit leiser Stimme: „Ja, warum nur? Ich bin schon seit Stunden fertig und du auch.“

Bevor Harry und Ginny sich endlich auf nach Malfoy Manor machen konnte, streichelte Harry noch seine Hedwig und den gleich daneben auf einer Stange sitzenden Phönix. Als er ihm über den Bauch strich, bemerkte Harry eine kleine Verhärtung. Er nahm sich vor Hermine zu fragen, ob ein Phönix krank werden könnte.


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Zitat
Die Entschlüsselung der Namen ist gut und schön, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass dem zuviel Bedeutung beigemessen wird. Überspitzt gesagt, könnte Malfoy auch Müller-Lüdenscheid heißen, er würde aber dieselbe finstere Figur bleiben.
Klaus Fritz