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Fanfiction

Harry Potter und die Schatten der Vergangenheit - Nerhegeb

von Muggelchen

Es war schon spät und wegen der überschrittenen Sperrstunde traf Severus auf seinem Weg zum Dachboden keinen einzigen Schüler an oder er sah nur niemanden, weil er gedankenverloren und mit gesenktem Blick durch die Gänge wandelte. Im Westflügel des vierten Stocks erschrak er, als plötzlich eine Tür aufgerissen wurde. Auch Hermine hatte sich erschrocken.

„Huch, entschuldigen Sie bitte! Ich wollte nur Fellini rauslassen“, sagte sie. Sie bemerkte sofort, dass etwas mit ihm nicht zu stimmen schien. „Alles in Ordnung, Severus?“
Er riss sich zusammen und erwiderte mit angeschlagener Stimme: „Ja, danke der Nachfrage. Wenn Sie mich entschuldigen würden? Ich möchte meinen Rundgang fortführen.“

Ohne auf eine Antwort zu warten ging er weiter und Hermine überlegte derweil, warum er gerade diesen Weg einschlug, wo der Astronomieturm – sein bevorzugtes Ziel – von hier aus doch so schlecht zu erreichen war. Fellini war bereits durch die Tür hinausgegangen, um wie Severus seinen abendlichen Rundgang zu beginnen, nur dass er weniger auf Schüler achten würde als eher auf krauchendes Getier und Mäuse, mit denen er sich die Zeit vertreiben wollte.

Dem schwarzen Schatten ihres Professors schaute Hermine noch eine Weile nach, bis sie ihn nicht mehr sehen konnte und erst dann schloss sie die Tür. Wie jeden Abend machte sie sich erneut daran, Kapitel zehn häppchenweise durchzugehen, bis sich ihr vielleicht endlich etwas offenbaren würde. Es hatten sich bereits verschiedene Theorien in ihrem Kopf gebildet. Die wahrscheinlichste war ihrer Meinung nach jene, dass Severus magisch etwas bewahrt hatte, was er nun finden wollte, doch sie hatte einfach zu wenige Informationen, um effektiv arbeiten zu können. Sie wusste nicht einmal, ob es möglich sein würde, die im Buch angesprochenen Dinge außerhalb des Körpers zu bewahren; verkorkt in einem Fläschchen. Immer wieder dachte sie darüber nach, wer ihr bei des Rätsels Lösung wohl helfen könnte, doch Harry, so mächtig er auch sein mochte, wäre ihr sicherlich keine große Hilfe. Sie benötigte einen genauso klugen Verstand wie den ihren und mit einem Male fiel ihr eine Person ein, die sogar mit Leichtigkeit zu kontaktieren war.

In seinem Schlafzimmer saß Draco an einem Tisch, um neben der Hauptbeschäftigung, Gummischlangen zu verzehren, auch noch nebenbei die Hausaufgaben des Tages zu erledigen, was er als Last empfand. Hätte er sich damals rechtzeitig für die Schule angemeldet, hätte er mit Sicherheit zu der kleinen Gruppe Schüler gezählt, die ihren UTZ außerhalb der Reihe beim Ministerium hatten ablegen dürfen. Er seufzte, als er die fertige Arbeit für Professor Flitwick auf den Stapel der erledigten Hausaufgaben legte, bevor er sich das Heft für Zaubertränke vornahm. Es juckte ihn in den Fingern, nicht die gestellten Fragen zu beantworten, sondern einfach zu schreiben „Du weißt doch, dass ich alles beherrsche!“. Allerdings hatte Draco mit seinem Todesserkostüm bereits 170 Hauspunkte verloren, weswegen er sich dazu zwang, auch diese Hausaufgaben gewissenhaft zu erledigen. Vielleicht konnte er sogar Bonuspunkte erhaschen, wenn er sehr ausführlich arbeiten würde, hoffte er.

Es klopfte und die Ablenkung hieß er willkommen, so dass er fröhlich „Herein!“ rief. Für einen Moment schaute er seinen Gast verdutzt an, denn es handelte sich dabei um Hermine.

„Was kann ich für dich tun?“, fragte er höflich, während er mit einer Hand auf den leeren Stuhl neben sich deutete, damit sie Platz nehmen konnte. Das dicke Buch unter ihrem Arm war ihm natürlich nicht entgangen, so dass er gleich fragte: „Was ist das?“
Sie legte das Buch auf den Tisch, setzte sich und erklärte: „Ich denke, das hat mit Severus zu tun.“ Sie schlug ein bestimmtes Kapitel auf, schob es vorbei an der Tüte Gummischlangen zu ihm hinüber und gab offen zu: „Aber ich komme nicht allein dahinter. Ich brauche Hilfe.“

Endlich war Severus an der Tür zum Dachboden des Westflügels angelangt. Diesen Weg hatte er selten benutzt, weil es hier keine Räume oder kuschelige Nischen gab, die Schüler für ihre hormonell bedingten, nächtlichen Ausflüge nutzen könnten. Seufzend griff er in seine Innentasche und tastete gleich neben seinem Herzen nach dem Zauberstab, mit dem er die Tür öffnen wollte. Albus hatte ihm die Schutzzauber genannt, die es zu überwinden galt, um den Dachboden betreten zu können.

Nach einigem Wutschen und Wedeln öffnete sich die Tür laut quietschend und er machte sich nicht die Mühe, sie hinter sich wieder zu schließen, damit zumindest ein wenig Licht vom Gang hereinscheinen konnte, doch das half leider wenig. Drinnen war es stockfinster, so dass Severus einen Lumos anwenden musste. Die ersten Schritte nahm er problemlos, doch sehr bald stieß er an verschiedene Gegenstände, die bereits seit vielen Jahrzehnten hier untergebracht waren. Es handelte sich um Bänke, Stühle, Tafeln, Unmengen an Büchern, ausrangierte Schulbesen und einige Gegenstände, die ehemalige Lehrer einfach zurückgelassen hatten und die Albus nicht wegwerfen wollte. Hier oben hatte Minerva, die es dem Direktor gleichgemacht hatte, nach dem sechsten Schuljahr auch das persönliche Hab und Gut von Draco und ihm aufbewahrt. Mit hin und her schwingendem Zauberstab schuf Severus sich einen begehbaren Pfad, bis er an eine weitere Tür auf dem Dachboden stieß, hinter welcher sich der Spiegel Nerhegeb befinden sollte.

Albus hatte gründlich gearbeitet, denn auch diese Tür war mit einem Schutzzauber versehen, die Severus jedoch, weil sie ihm bekannt waren, ohne Mühe überwinden konnte. In diesem Raum befanden sich Fackeln an den Wänden, die er mit einem Incendio entflammte. Zunächst ließ Severus seinen Blick durch den Raum schweifen, bis er ihn in der Mitte auf dem verhüllten Gegenstand ruhen ließ. Hier war neben dem durch ein burgunderfarbenes Tuch bedeckten Spiegel nichts anderes untergebracht. Einmal tief durchatmend näherte sich Severus dem verhüllten Gegenstand. Er stellte sich seitlich davor, bevor er das Tuch mit dem Stab nach oben hinweg entfernte und es in der Luft hängen ließ. Mit zögerlichem Blick betrachtete er den hölzernen, kunstvoll verzierten Rahmen des Spiegels, bevor er sich dazu entschloss, zunächst die Rückseite nach Schäden abzusuchen, doch die Fläche war, bis auf die normale Holzmaserung, ebenmäßig glatt. Keine Risse waren zu erkennen, so dass Severus wieder um den Spiegel herumging, sich jedoch nicht direkt vor ihn stellte, denn dann würde Nerhegeb ihm seinen größten Wunsch zeigen. Mit Hilfe seiner Hände tastete er auffällig aussehende Stellen ab, die sich jedoch allesamt als nicht beschädigt herausstellten. Der Spiegel war völlig intakt.

Bewegungslos verharrte Severus seitlich neben dem Spiegel und er dachte darüber nach, was er wohl sehen würde, sollte er sich direkt vor ihn stellen. So wie ein Patronus sich ändern konnte oder gar der eigene Irrwicht, so konnte sich im Laufe des Lebens natürlich auch der größte Wunsch einer Person ändern. Severus ging fest davon aus, dass der Spiegel ihm etwas anderes zeigen würde als vor zwanzig Jahren. Dieser einstige Wunsch hatte sich bereits dank Harry erfüllt, denn er hatte sich damals nichts mehr ersehnt als den Dunklen Lord ein für alle Mal tot zu sehen. Severus fand nicht den Mut, um selbst in den Spiegel zu blicken. Stattdessen überlegte er, was andere Menschen in ihm sehen könnten. Lupin würde sicherlich sich selbst in einem schicken schwarzen Anzug neben Tonks vor dem Traualtar stehen sehen, während Albus Minerva an seiner Seite erblicken würde oder sogar nichts außer sich selbst. Und Linda? Sie würde vielleicht ihren verstorbenen Mann neben sich sehen. Bei Molly war Severus sich ziemlich sicher, dass sie Bilder einer pompösen Hochzeit von Harry und ihrer Tochter erspähen könnte, die zudem ganz ohne Patzer ablaufen würde. Severus fragte sich ernsthaft, was Hermine erblicken könnte. Womöglich die Anerkennung der magischen Gesellschaft und eine Willkommensfeier, die die großen Zaubertränkemeister aus aller Welt für sie geben würden. Und Harry? Der würde die junge Miss Weasley sehen, vermutete Severus, aber es war auch wahrscheinlich, dass sich Harrys und sein eigener größter Wunsch sehr ähnlich sein könnten.

Mit einem Zauberspruch bedeckte Severus den Spiegel wieder, bevor er alle möglichen Schutzzauber erneut anwandte und den Dachboden kurz darauf niedergeschlagen verließ.

Zur gleichen Zeit knisterte bei Harry und Ginny der Kamin und es kĂĽndigte sich kein Geringerer an als Ron.

„Hey, Leute! Kann ich vorbeikommen?“, wollte der Rothaarige wissen. Er war willkommen und im Nu war er durch den Kamin ins Wohnzimmer seiner Schwester und seines besten Freundes gelangt.
„Ron, was für eine Überraschung!“, sagte Harry begeistert, bevor er ihn stürmisch begrüßte. „Ohne Angelina?“, wollte Harry wissen.
„Die ist mit Freundinnen unterwegs. Ich wollte mal vorbeischauen, weil wir doch in den Wintermonaten mit dem Training aufhören und weil jetzt schon so viel Schnee liegt…“ Er ließ sich auf das Sofa plumpsen und erklärte: „Na ja, ab und an werden wir noch trainieren, aber momentan habe ich sehr viel Freizeit.“ Er betrachtete den Tisch vor sich und sagte danach schmunzelnd: „Wisst ihr, was hier fehlt? Ein Schälchen mit Süßigkeiten!“
Harry lachte, zauberte ihm jedoch den gewünschten Gegenstand herbei, so dass Ron über die Schokofrösche herfiel und mit vollem Mund nörgelte: „Die haben jetzt die Karten wieder mit neuen Zauberern aufgestockt. Das heißt, mir fehlen wieder 23 Karten anstatt nur drei.“
„Ich werde alle aufheben“, versicherte Harry, der sich nun neben Ron setzte.
Ginny ließ sich ebenfalls neben ihrem Bruder nieder, weshalb er sich ihr zuwandte und grinsend fragte: „Wie geht’s meinem Neffen?“
„Der schläft“, antwortete sie knapp.
„Mensch, kann der nicht mal wach sein, wenn sein Lieblingsonkel zu Besuch kommt?“
Sie musste herzlich lachen, bevor sie sagte: „Das wird sich erst noch herausstellen, ob du sein Lieblingsonkel sein wirst.“
„Oh, das werde ich sein“, sagte Ron, der plötzlich etwas aus seiner Hemdtasche zog und es Ginny überreichte. „Das ist ein Geschenk für Nicholas“, fügte er hinzu, bevor er dem Gegenstand mit seinem Zauberstab die normale Größe wiedergab. Es handelte sich um eine weiße Stoffeule. „Als ich die gesehen habe, musste ich gleich an Hedwig denken.“

Als die neben dem Fenster auf ihrer Stange dösende Eule ihren Namen vernahm, drehte sie ihren Kopf.

„Aber das Schönste ist…“ Ron tippte die flauschige Stoffeule mit seinem Stab an und sie begann mit sanften Flügelschlägen in der Luft zu schweben. „Versuch mal, nach ihr zu greifen!“, forderte Ron.

Ginny streckte ihre Hand aus und da stieß die Eule ein wohlig klingendes „Schuhu“ aus.

Die Eule betrachtend sagte Harry: „Du hättest mir auch eine mitbringen können.“
Sein Freund giggelte und erklärte: „Du hast das Original, mein Guter.“ Ginny brachte das neue Spielzeug ins Schlafzimmer und als sie unter vier Augen waren, fragte Ron: „Ist Hermine noch bei Snape oder…“
„Ich kann sie mal anflohen, ob sie oben ist“, bot Harry an, während er sich schon zum Kamin begab.
„Oben? Ich dachte, sie wohnt in den Kerkern.“
„Sie ist nach oben gezogen. Es war ihr wohl doch zu dunkel da unten. Jetzt wohnt sie im vierten Stock bei der Bibliothek und sie hat sogar einen Balkon!“, sagte Harry stolz, denn er hatte es befürwortet, dass die blasse Hermine wieder etwas Tageslicht sehen würde.
„Dann floh sie an! Sie soll runterkommen, wenn ich schon einmal hier bin“, sagte Ron mit Vorfreude in der Stimme, denn er hatte sie lange nicht mehr gesehen.

Während Harry am Kamin nach Hermine rief, versank Ron in Gedanken. Harry hatte ihm von dem Vorfall mit den Dunklen Künsten erzählt und dass Hermine es vermissen würde, wie früher mit ihren engsten Freunden zusammen zu sein. Das war unter anderem der Grund, warum Ron heute hier war. Er wollte Hermine sehen. Andererseits hatte er heute sowieso Zeit, denn Angelina unternahm kaum etwas mit ihm zusammen, sondern suchte die Abwechslung bei ihren Freundinnen.

„Sie ist nicht da“, sagte Harry verwundert, womit er Ron aus seinen Gedanken riss.
Ron blickte auf die Uhr an der Wand und fragte: „Sie wird doch um diese Zeit wohl nicht mehr bei Snape sitzen? Nimmt er sie zu hart ran? Hermine braucht auch mal etwas Zeit für sich!“
Mit gespitzten Lippen schüttelte Harry den Kopf, bevor er sagte: „Kann ich mir nicht vorstellen, aber ich kann mal in sein Büro anflohen.“

Nach weniger als einer Minute kehrte Harry vom Kamin zurĂĽck.

„Es geht keiner ran“, sagte er nachdenklich.
Die Sorge in Harrys Stimme war Ron nicht entgangen, weswegen er wissen wollte: „Es wird doch hoffentlich nichts passiert sein?“
„Keine Ahnung, aber vielleicht stellen sie wieder irgendwas an?“
Rons Augen wurden ganz groß, bevor er fragte: „Inwiefern?“
Lachend setzte sich Harry wieder neben ihn und erklärte: „Die waren neulich mal am See bei Albus’ Grab und wollten es öffnen.“
„Spinnen die beiden? Das ist ’Störung der Totenruhe’!“ Ron stutzte über seine eigenen Worte. „Na ja, es wäre… Ich meine, Dumbledore läuft ja munter hier im Schloss herum. Haben sie was gefunden?“
„Sie haben herausgefunden, dass es sich bei dem Grab um einen massiven Marmorklotz handelt. Da ist keine Leiche weit und breit!“, schilderte Harry.
Beide Augenbrauen wanderten bis zum Haaransatz hinauf, bevor Ron schelmisch sagte: „Da hat der alte Knabe uns ganz schön an der Nase herumgeführt.“
„Vor allem finde ich geschmacklos, dass das Grab noch immer existiert“, sagte Harry mit gekräuselter Nase.
„Geschmacklos ist das gar nicht mal“, wiegelte Ron ab, „aber hast du eine Ahnung, wie viele Aschenbecher man daraus meißeln könnte?“

Harry lachte ĂĽber Rons Bemerkung, bis Ginny ins Zimmer zurĂĽckkam: Mit Nicholas auf dem Arm.

„Hier, Ron. Dein Neffe ist wach. Bei dem Gegacker hier im Wohnzimmer hätte ich auch nicht schlafen können“, sagte sie, während sie ihm den Jungen reichte.
Nebenbei mit seinem Neffen schmusend fragte Ron: „Habt ihr beide den Tagespropheten verfolgt?“
Ein wenig erbost erklärte Harry: „Den lese ich aufgrund persönlicher Abneigung sehr selten.“
„Dann habt ihr nicht mitbekommen, dass Lucius Malfoy ein Verfahren mit ’Veritaserum Plus’ angestrebt hat?“ Da Harry und Ginny den Kopf schüttelten, erzählte Ron: „Dad sagt dazu kaum etwas, weil er als Minister die Hintergrundinformationen nicht einfach so weitererzählen darf, aber ich habe nicht nur den Tagespropheten verfolgt, sondern mich auch nebenbei schlau gemacht.“ Es erstaunte Harry ein wenig, dass Ron eine Eigenart an den Tag gelegt haben soll, die man eigentlich nur Hermine zuschreiben würde. „Der Verhandlungstermin ist der zwölfte Januar.“
„Schon?“, fragte Harry überrascht nach.
Ron nickte und fuhr gleich darauf fort: „’Veritaserum Plus’ ist ein ziemlich übles Zeug; hat mir Tonks erzählt. Du antwortest nicht nur wahrheitsgemäß auf eine Frage, sondern schilderst auch alles andere, was zu diesem Zeitpunkt und an diesem Ort geschehen war. Wenn ich dich fragen würde, ob du heute früh in der Großen Halle gefrühstückt hast, Harry, dann würdest du nicht nur mit Ja antworten, sondern mir auch haarklein erzählen, was du gegessen hast, womit du vielleicht geliebäugelt, aber nicht angerührt hast, wer noch alles in der Großen Halle zu diesem Zeitpunkt anwesend war, in welcher Anordnung die anderen an den Tischen gesessen haben, was sie getragen haben…“
„Ich verstehen schon, Ron“, sagte Harry mit einer stoppenden Geste seiner Hand.
„Das ist das, was Lucius Malfoy angefordert hat, Harry. Er will so eine Verhandlung und wenn ich ehrlich sein darf: Das wird mit Sicherheit eine richtig interessante Verhandlung werden!“
Skeptisch kniff Harry die Augen zusammen, bevor er wissen wollte: „Und warum sagst du mir das?“
Ginny bekundete ihre Vermutung: „Ich hoffe nicht, Ron, dass du die Verhandlung besuchen möchtest.“
„Doch, natürlich! Das will ich mir anhören, was der fiese Kerl alles zu sagen hat. Ich könnte wetten, dass er auch uns alle erwähnen wird, denn immerhin wird man ihn wegen des Vorfalls im Ministerium während unseres fünften Schuljahres verhören“, sagte Ron enthusiastisch.
Den Kopf schüttelnd sagte Harry: „Ohne mich, Ron. Ich werde da nicht hingehen. Mir ist egal, was Malfoy senior zu berichten hat. Er wird für seine Taten hoffentlich nach Askaban gehen.“ Für einen Moment musste er an Draco denken und er bereute seine Aussage.
„Bei deinem Glück, Ron“, begann Ginny, „findet die Verhandlung sowieso unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.“

Beleidigt verzog Ron das Gesicht, während er seinen kleinen Finger von Nicholas ergreifen ließ.

„Wollen wir Hermine suchen gehen? Sie kann ja nicht weit sein: Bibliothek, Labor oder auf einem der entsprechenden Gänge“, schlug Harry vor.
„Suchen gehen? Warum schaust du nicht auf der Karte der Rumtreiber nach?“, suggerierte Ron.
„Nein, das möchte ich nicht. Ich habe das Gefühl, dass es zu sehr in die Privatsphäre eindringt. Außerdem gibt es Dinge, die möchte man einfach nicht wissen“, erwiderte Harry.
Mit hochgezogener Augenbraue fragte Ron: „Was denn für Dinge?“
„Na ja, einmal spät abends, da habe ich nach Hermine auf der Karte gesucht. Sie war gerade auf dem Weg in ihr Zimmer im vierten Stock. Gleich in der Nähe ist ja die Bibliothek und da habe ich die Namen von Filch und Pince gelesen und die beiden standen sehr, sehr dicht beieinander! Das sind Informationen, auf die ich wirklich verzichten kann“, schilderte Harry.
Ginny kicherte, bevor sie sagte: „Ich hab es früher schon immer geahnt!“
Den Jungen gab Ron an Ginny ab, bevor er zu Harry sagte: „Dann mal los: Suchen wir Hermine. Wenn ich schon hier bin, dann soll sie auch was davon haben.“

Ginny wartete, während Ron und Harry sich auf den Weg machten. Im vierten Stock trafen sie niemanden in der Bibliothek an, glücklicherweise auch nicht Madam Pince und Mr. Filch. In ihrem Zimmer war Hermine auch nicht, so dass der nächste Weg nach ganz unten in die Kerker führte, um in Severus’ privatem Labor nachzusehen.

Auf der Treppen in den Kerker erzählte Ron: „Neulich habe ich überraschend bei meiner Mum vorbeigeschaut. Du weißt ja, dass sie in einem Haus von Verwandten ganz hier in der Nähe wohnt. Na ja, ich bin also leise rein und wollte sie überraschen...“
Harry unterbrach und verbesserte schelmisch grinsend, weil er seinen Freund gut kannte: „Du wolltest sie erschrecken.“
„Ist doch egal! Ich gehe also rein und da höre ich, wie sie mit jemandem schimpft. Ich habe durch den Spalt der Tür geschaut und sehe Remus, wie er kreidebleich die Schimpftirade über sich ergehen lässt. Junge, war ich vielleicht froh, dass mal jemand anderes außer mir zur Minna gemacht worden war. Es ging wohl um Tonks und ihn, weil er sich von ihr…“
„Ja, das habe ich mitbekommen. Jetzt ist aber alles wieder in Ordnung“, fügte Harry unterbrechend ein.
„Meiner Mum zu widersprechen würde auch nicht viel bringen, glaube ich. Remus hat mir richtig Leid getan, aber es war offensichtlich notwendig, ihn mal so hart anzupacken. Warum hat er sich eigentlich von Tonks getrennt?“, wollte Ron wissen.
„Ich glaube, er hat sich etwas viel zu sehr zu Herzen genommen was Severus ihm gesagt…“

Harry verstummte, denn in dem Moment sahen sie Severus etliche Meter weiter ganz vorn um die Ecke kommen. Auch der hatte die beiden gesehen, blieb kurz stehen, fĂĽhrte dann jedoch seinen Weg fort und kam auf die beiden zu.

„Ich habe eigentlich gehofft, ihm heute nicht über den Weg zu laufen“, flüsterte Ron und er sagte gar nichts mehr, als er seinem ehemaligen Zaubertränkelehrer leibhaftig gegenüberstand. Es mag daran gelegen haben, dachte Ron, dass er Snape so lange nicht mehr gesehen hatte, aber der Mann wirkte heute irgendwie kränklich, zumindest kränklicher als sonst.
„Mr. Weasley“, grüßte der Zaubertränkemeister mit einem Kopfnicken, welches Ron nonverbal als Gruß zurückgab.
Weil sie sich am Tage schon gesehen hatten, grüßten Harry und Severus sich nicht, doch Harry fragte natürlich: „Wissen Sie, wo Hermine steckt? Wir suchen sie nämlich.“
„Wenn Sie nicht in ihren Räumlichkeiten und auch nicht in der Bibliothek anzutreffen ist, dann kann ich Ihnen leider nicht weiterhelfen“, erklärte Severus mit matter Stimme.

Auch Harry war aufgefallen, dass Severus sehr angeschlagen wirkte, doch im Beisein von Ron wollte er nicht fragen, ob ihm etwas fehlen wĂĽrde.

„Danke, dann werden wir einfach noch ein wenig suchen“, sagte Harry freundlich und mit einem Lächeln auf den Lippen, welches Severus nur noch mehr zu verletzen schien.
„Gute Nacht, Mr. Weasley, Harry“, sagte Severus verabschiedend, bevor er sich in sein Zimmer zurückzog.

„Was ist denn mit dem los?“, wollte Ron wissen, doch Harry hatte keine Antwort darauf. Die beiden wendeten sich gerade zum Gehen, da hörten sie, wie sich eine Tür weiter hinten öffnete.

Harry wusste, zu welchen Räumen diese Tür gehörte und es verwunderte ihn, dass es Hermine war, die Dracos Zimmer verließ; unter ihrem linken Arm ein dicken Buch geklemmt.

Sie erkannte die beiden sofort und ein fröhliches Lächeln machte sich in ihrem Gesicht breit, bevor sie rief: „Ron! Was machst du denn hier?“ Sie stürmte auf ihn zu und umarmte ihn, rammte ihm derweil versehentlich das dicke Buch zwischen die Rippen, was Ron ein Geräusch entlockte, dass sie wie „Umpf“ anhörte.
Sich übertrieben leidend die Seite haltend erwiderte Ron: „Nicht so stürmisch! Wir haben dich gesucht, hast du ein wenig Zeit?“
Man konnte ihr ansehen, dass ihr momentan andere Dinge durch den Kopf gingen, doch trotzdem sagte sie wie selbstverständlich: „Ja, sicher!“

Zurück bei Ginny machten es sich die Freunde um den Tisch herum gemütlich. Ron hatte viel zu erzählen und Hermine wurde sich bewusst, auch wenn sie es früher häufig gestört hatte, wie sehr sie die Berichte über die teaminternen Quidditch-Angelegenheiten vermisste.

„Unser größter Sponsor überlegt abzuspringen, obwohl Pfützensee ihm nur Gutes gebracht hat“, sagte er betrübt.
Schelmisch tröstete Ginny: „Ach, es wird sich schon jemand finden und wenn nicht, dann kann Harry ja mal überlegen, ob er sich als Sponsor betätigen möchte.“

Eine ganze Weile unterhielten sich die vier über dieses und jenes, während Ron und Hermine sich manchmal aus reiner Gewohnheit an den Händen hielten, um die Nähe des anderen zu spüren.

Nachdem Ginny sich nach Angelinas Befinden erkundigt hatte, fragte Harry unverblümt: „Wie läuft es mit ihr so?“
Zunächst zögerte Ron, doch letztendlich schilderte er ehrlich: „Ich bin froh, dass ich mal ohne sie bin. Nicht, dass ihr das falsch versteht, aber wir sehen uns 24 Stunden am Tag und das wird langsam zu viel des Guten. Das ist der Grund, warum sie abends lieber mit Freundinnen weggeht und ich…“

Und er hier bei seinen Freunden saĂź.

„Das verstehe ich“, versicherte Hermine. „Das wird sich jetzt hoffentlich ändern, wo ihr nicht mehr so viel Training habt.“
Nickend stimmte Ron ihr zu, bevor er wissen wollte: „Und wie geht es dir und deiner Ausbildung?“
„Gut! Nein, besser als nur ’gut’. Ich denke, dass ich sogar viel früher meine Prüfung machen kann. Möglich wäre es jedenfalls, nur müsste Severus seine Einwilligung dazu geben.“
„Was denn“, staunte Ron, „schon fertig? Das ging ja fix!“
„Es gab nicht mehr viel, was ich für die Prüfung beim Ministerium lernen musste. Man muss aber erst bei einem Meister sein Können zeigen. Ich nehme an, das Ministerium will sich einfach nicht die Arbeit aufhalsen, jemanden im Vorfeld auf seine Fähigkeiten zu prüfen – das soll ein Meister machen und wenn der sein Okay gibt, dann geht’s ab zur Prüfung“, schilderte Hermine.

Während Ron und Ginny ihr versicherten, ihr die Daumen zu drücken, blickte Hermine zu Harry hinüber und der hatte seine Augen starr auf das Buch gerichtet, welches sie dort abgelegt hatte. Er schien ihre Augen auf sich zu spüren, denn er hob seinen Blick und schaute sie direkt an. Wortlos schien er zu fragen „Hast du etwas rausbekommen?“, doch Hermine wollte noch nicht über das berichten, was Draco ihr erzählt hatte. Die geistige Verbundenheit von Harry und Hermine teilte Ron trotz seiner nicht mehr stetigen Präsenz noch immer, so dass er im gleichen Augenblicke auf das Buch deutete und fragte: „Hat das da etwas mit Snape zu tun?“

Noch einmal blickte Hermine zu Harry hinĂĽber und der schien nur noch darauf zu warten, bis sie loslegen wĂĽrde.

„Wir glauben ja“, sagte Hermine.
„Wir?“, fragte Harry nach und nachdem Ron klar geworden war, dass mit „wir“ nicht Harry gemeint sein konnte, blickte auch er sie fragend an.
„Ich habe Hilfe gebraucht. Ich lese das eine Kapitel schon zum x-ten Mal, aber ich bin noch nicht weitergekommen“, erklärte sie.
Sich nach vorn lehnend betrachtete Harry das Buch von nahem, bevor er feststellte: „Das ist schwarzmagisch!“
Erstaunt wollte Hermine wissen: „Woher weißt du das?“
„Ich fühle es“, war die knappe Antwort.
„Mit einem Protego belegt ist es ungefährlich, Harry. Du kannst es ruhig anfassen“, versicherte sie ihm, doch es war nicht Harry, sondern Ron, der neugierig zugriff.

Während Ron in dem Buch blätterte, erzählte Hermine: „Wir sind uns ja einig, dass Severus etwas fehlt, das er sucht und das er ’reparieren’ möchte. Er hat mich auf Kapitel zehn aufmerksam gemacht, aber dort wird erklärt, wie man Dinge bewahrt. Da habe ich mich gefragt, ob er womöglich etwas in einem Behälter aufbewahrt hat und dass er den jetzt finden möchte.“
Dem Gespräch nicht folgend sagte Ron in dem Buch lesend: „Das ist übel: Ein Trank, der die Liebe von Kindern zu den eigenen Eltern bewahrt und zwar für immer.“
„Was ist daran übel?“, fragte Ginny.
Ihr Bruder blickte sie an und erklärte: „Für immer! Das heißt, völlig egal, was passiert; egal, was die mit ihren Kindern machen! Ich denke nicht, dass dieses Buch als Leitfaden für liebevolle Eltern verstanden wird. Es gibt auch Eltern von einem ganz anderen Schlag. Außerdem ist es doch viel schöner, wenn die Kinder ihre Eltern aus freien Stücken lieben, weil die immer gut zu ihnen waren.“ Direkt an Hermine gewandt fragte Ron: „Warum hat er dir das zu lesen gegeben, wo es doch schwarzmagisch ist?“
Mit zwei kleinen, roten Flecken auf der Wange erklärte Hermine: „Ich hatte ja ein Gespräch mit Albus über die Dunklen Künste und ich…“ Sie stockte, denn sie hatte weder Harry noch Ginny, geschweige denn Ron erzählt, dass sie ab und an gern schwarzmagische Bücher lesen wollte, um etwas aus ihnen zu lernen.

„Du liest das, weil du es interessant findest“, stellte Harry mit monotoner Stimme klar.
Nickend bejahte Hermine, bevor sie verteidigend sagte: „Albus hat gesagt, man könnte die Dunklen Künste nur effektiv bekämpfen, wenn man sie verstehen würde. Er selbst hat sich auch damit auseinander gesetzt. Es gibt hier wohl noch eine Lehrkraft, die schwarzmagische Bücher lesen soll.“
„Snape“, stellte Ron wie aus der Pistole geschossen fest.
„Außer ihm meine ich.“
Das, was Ginny zu sagen hatte, erstaunte alle, denn sie offenbarte: „Sprout! Sie liest schwarzmagische Bücher über gefährliche Pflanzen.“ Bevor den dreien die Augen aus dem Kopf fallen würden, erklärte sie: „Hat mir Neville neulich erzählt. Sie geht ganz vorsichtig damit um und hat ihm sogar angeboten, auch mal einen Blick hineinwerfen zu dürfen. Wenn man weiß, wie man mit den Büchern umzugehen hat, dann verderben sie einen auch nicht.“
„Sprout?“, wiederholte Ron mit offen stehendem Mund. „Unsere Professor Sprout? Das hätte ich wirklich nicht gedacht!“
„Nicht jeder, der solche Bücher liest“, begann Hermine, „führt auch etwas Böses im Schilde. Es gibt noch viel gemeinere Pflanzen als die Teufelsschlinge und die kann ja schon tödlich sein. Wie soll man sich gegen andere Pflanzen wehren, wenn man deren Tücken gar nicht kennt? Pomona liebt ihr Fach genauso wie Severus seines und beide wollen alles auf ihrem Gebiet in Erfahrung bringen.“
„Und du jetzt auch, wie es aussieht“, warf Ron verständnisvoll ein. „Dass du mir nur ja aufpasst, Hermine!“
Ein wenig erbost versicherte sie: „Natürlich passe ich auf!“
„Nun reg dich mal nicht so auf, Hermine“, beruhigte Ginny. „Wir alle kennen mindestens noch eine Person, die haufenweise schwarze Bücher gelesen hat!“
Völlig aufgebracht wimmerte Ron: „Sag jetzt bitte nicht so etwas wie ’unsere Mutter’.“
Ginny lachte auf und erklärte: „Nein, Mum liest viel Schlimmeres als das: Sie liest Kitschromane!“

Keiner konnte sich ein Lachen verkneifen und nachdem sie sich wieder gefangen hatten, sagte Ginny: „Ich meine Alastor. Er hat so ziemlich jedes Buch verschlungen, das er in die Hände bekommen hat. Er war gegen jeden Fluch eines Todesser gewappnet und selbst, wenn die Gegner in der Überzahl gewesen waren, hat er einen Kampf nie mit seinem Leben bezahlen müssen und zwar nur aus dem Grund, weil er sich im Vorfeld mit der Taktik des Feindes vertraut gemacht hat.“
„Er mag sein Leben nicht verloren haben“, warf Ron ein, „aber hier und da mal einen Unterschenkel oder ein Auge.“ Er verzog das Gesicht bei dem Gedanken daran, ihm hätte so eine Verletzung widerfahren können.
Mit ernster Stimme stellte Ginny klar: „Sein Lebensziel war – und ist es noch -, alle Todesser dingfest zu machen. Er war immer bereit, einen Preis zu zahlen. Habt ihr ihn auch nur einmal jammern hören? Hat er sich je selbst bemitleidet?“

Alastor hatte nie genörgelt. Er hatte höchstens einmal während des Abendessens auf einem Ordenstreffen erwähnt, dass die Narbe an seinem Bein wie verrückt jucken würde und seiner Meinung nach hatte das zu bedeuten, dass bald Schnee fallen würde. Um Voldemort und seine Meute zu besiegen war er bereit gewesen, ehrgeizig für sein Ziel zu kämpfen und Verluste einfach hinzunehmen.

In Kapitel zehn blätternd fragte Ron: „Und wie soll dieses Kapitel jetzt mit Snape in Zusammenhang stehen? Ich meine, was hat er bewahrt und wie? Steht da etwa irgendwo in seinem Vorratsschrank ein Schälchen herum, indem er all seine Güte und Warmherzigkeit abgelegt hat?“
„Du bist echt gemein, Ron“, warf Hermine ihm vor, doch Ron gackerte nur kindisch, bis er sich vor Augen hielt, wie Snape vorhin gewirkt hatte; so wehmütig. Sein Lachen versiegte.
Mit ernsterer Miene sagte er: „Er sah heute ziemlich fertig aus, als wir ihn getroffen hatten.“ Bevor sie fragen konnte, erklärte er: „Harry und ich haben ihn unten auf dem Gang getroffen, kurz bevor du gekommen bist. Ich hatte sogar etwas Mitleid mit ihm.“ Er zeigte mit Daumen und Zeigefinger einen Abstand von weniger als einem Zentimeter und versicherte: „Aber nur so viel, nicht mehr.“
„Ich habe ihn vorhin kurz getroffen“, schilderte Hermine, „als er seinen Rundgang gestartet hat. Er ist im Westflügel nach oben gegangen.“
„Wieso denn im Westflügel? Da ist doch nichts“, fragte Harry skeptisch.
Die Schultern hebend und senkend sagte Hermine: „Er hat nur gesagt, er macht seinen Rundgang.“

Es war Ginny, die wieder das Thema wechselte und Hermine fragte: „Du warst also bei Draco gewesen?“
Sie nickte und erzählte: „Draco hat sich wohl selten mit ihm über private Dinge unterhalten können, aber eines weiß er noch ganz genau. Einmal hat er Severus wohl gefragt, warum Voldemort ihn nie als Spion entlarven konnte.“
„Und was hat Severus geantwortet?“, wollte Harry wissen.
Sie blickte ihn an und gab wider: „Severus hätte geantwortet, dass Voldemort sehr stark auf die Emotionen seiner Leute reagiert hätte. Das war wohl eine Eigenschaft von ihm, mit der er ganz schnell Verräter ausfindig machen konnte. So hat er die Furcht von Pettigrew gespürt, den Ehrgeiz von Malfoy und die blinde Hingabe von Bellatrix, aber bei Severus… da hatte Voldemort nie etwas fühlen können.“


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