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Harry Potter und die Schatten der Vergangenheit - Schützende Hände

von Muggelchen

In der letzen Novemberwoche stapfte Remus mit einem Lumos an der Stabspitze durch den wadenhohen Schnee, um weitere Schutzzauber im gesamten Gebiet rund um Hogwarts zu legen. Seine Arbeit bei Rosmerta war für heute getan und jetzt kümmerte er sich wieder um die Aufgabe, die ihn ursprünglich hierher nach Hogsmeade verschlagen hatte: Hogwarts sichern. Bisher war keiner der Schutzzauber aktiviert worden, denn dann hätte sein Zauberstab laut geschrillt. An Findlingen, Bäumen und Sträuchern legte er weitere Schutzzauber aus, die ihm jeden Muggel melden würden, der die von ihm gelegte Grenze überschreiten würde. Der Wind pfiff ihm um die Ohren und war so kalt, dass Remus sich auf seinem gedanklichen Merkzettel notierte, dass er unbedingt einen dickeren Mantel brauchen würde, den er sich aufgrund seines Gehalts endlich aus eigener Tasche leisten konnte, als er plötzlich stutzte und stehen blieb. Vor ihm, im Schein der Zauberstabspitze, entdeckte er eine rotweiße Getränkedose, die auf dem neu gefallenen Schnee lag. Vorsichtig beäugte er den blechernen Gegenstand, bevor es ihm eiskalt den Rücken hinunterlief, jedoch nicht, weil es so frostig war. Jemand musste hier gewesen sein und zwar heute, denn eingeschneit war der Gegenstand nicht. Mit einem Zauberspruch untersuchte Remus die Dose, bevor er sie verkleinerte und in die Jackentasche steckte. Obwohl er bitterlich fror, ging er weiter, denn ganz in der Nähe der Dose hatte er Fußspuren im Schnee entdeckt.

Eineinhalb Stunden später war er zurück im Pub. Remus verabschiedete sich von Rosmerta, ging auf sein Zimmer und kniete sich sofort an den Kamin, um Albus anzuflohen.

„Albus?“, fragte er und nachdem der Direktor sich gemeldet hatte, atmete er erleichtert aus. „Albus, ich habe einen Muggelgegenstand gefunden, der kurz vor meiner errichteten Schutzbarriere lag. Heute muss ein Muggel hier gewesen sein und ehrlich gesagt ist mir das ein wenig zu nahe an der Schule.“
„Hast du jemanden gesehen?“, wollte Albus wissen.
„Nein, nur ein paar Fußspuren, die ich nicht weiter verfolgen konnte“, antwortete Remus gewissenhaft, denn nachdem die Abdrücke im Schnee in der Nähe eines Flusses nicht mehr zu erkennen gewesen waren, war er umgekehrt.
Mit warmer Stimme sagte Albus: „Wenn die Fußspuren nicht nach, sondern von Hogwarts wegführten, denke ich nicht, dass wir etwas zu befürchten haben, aber es ist gut, dass du mich gleich unterrichtet hast, Remus.“ Er nickte dem Schuldirektor zu und verabschiedete sich.

Mit einem Male kam Remus sich ein wenig dämlich vor, weil er scheinbar überreagiert hatte. Es war nur eine Dose gewesen und die Fußspuren hatten tatsächlich von Hogwarts weggeführt, was jedoch auch bedeutete, dass jemand erst bis zu dieser Stelle gegangen war. Aufgrund dieser Erfahrung konnte er ein bedrohliches Gefühl in seiner Magengegend ausmachen, denn diese Sache war ihm nicht geheuer. Es gab hier weit und breit kein Muggeldorf, sondern nur Hogsmeade und vereinzelte Häuser in der näheren Umgebung wie das der Sabberhexe, die noch zum Dorf gehörten. Möglicherweise stammte die Büchse nur von einem muggelgeborenen Zauberer, redete sich Remus ein, doch er wollte trotzdem auf der Hut bleiben.

In einem heißen Bad wärmte sich Remus wieder ein wenig auf und er hoffte innig, keine Erkältung zu bekommen, denn für einen Erkältungstrank müsste er einige Galleonen hinlegen.

Zur gleichen Zeit brauten Severus und Hermine an diesem Abend die letzten beiden Kessel mit je einem Trank gegen Erkältungen, denn Poppy hatte die beiden gebeten, ihr bei der Arbeit etwas unter die Arme zu greifen.

„Bittet Poppy Sie eigentlich oft darum, Tränke für sie zu brauen?“, fragte Hermine nebenbei, während sie ihren Trank weiterhin behutsam umrührte.
„Es kommt gelegentlich vor. Vor Schulbeginn hatte ich ihr mit dem ’Trank der lebenden Toten’ etwas ausgeholfen. Ich habe damit gerechnet, dass sie mich zur passenden Jahreszeit um Erkältungstränke bitten würde“, erwiderte er ruhig, ohne seine Augen vom Kessel abzuwenden.
Lächelnd nahm Hermine zur Kenntnis, dass es ihm zu gefallen schien, Poppy auf diese Weise nützlich sein zu können, bevor sie fragte: „Sie kennen Sie schon sehr lange oder?“
Erst jetzt hob er seinen Kopf und blickte sie mit undefinierbarem Gesichtsausdruck an, ehe er erklärte: „Sie war schon in Hogwarts angestellt und führte die Krankenstation…“
Hermine unterbrach: „Als Sie hier zur Schule gingen.“ Nickend stimmte Severus ihr zu und beließ es dabei, doch Hermine war neugierig. „Kennen Sie sie gut oder ist sie nur eine Kollegin für Sie?“
Mit gelangweiltem Gesichtsausdruck antwortete Severus: „Sie war eine Freundin meiner Mutter.“
„Oh…“, war das Einzige, das Hermine herausbringen konnte. Diesmal trieb sie die Neugierde an seiner Person dazu an, vorsichtig nachzufragen: „Lebt Ihre Mutter noch?“
„Nein“, war die knappe Antwort und Hermine hielt sich zurück, ihn über seine Familie auszufragen, auch wenn es sie sehr interessierte.

In der letzten Woche war Hermine aufgefallen, dass Severus aufgehört hatte zu fragen, bei welchem Kapitel des Buches „Geistreiches“ sie angelangt war. Nach getaner Arbeit grübelte sie in ihrem Zimmer im vierten Stock eine ganze Weile darüber nach, doch sie kam einfach nicht darauf, was sein abruptes Desinteresse an den von ihr bereits gelesenen Kapiteln herbeigeführt haben könnte. Sie nahm eine Dusche und wusch sehr grünlich den öligen Balsam aus ihrem Haar, bevor es ihr plötzlich wieder einfiel. Als sie gesagt hatte, sie hätte Kapitel neun gelesen, war er für einen kurzen Moment erstarrt ganz so, als würde er ihre Reaktion zum nächsten Kapitel befürchten und nachdem sie ihm am nächsten Tag gesagt hatte, dass sie Kapitel zehn komplett hinter sich gebracht hatte, hatte seine Fragerei aufgehört. Das war wirklich sehr seltsam, dachte sie, während sie sich abtrocknete. Möglicherweise befand sich im zehnten Kapitel etwas, das ihr hätte auffallen müssen, fragte sie sich still. Es musste einen Grund geben, warum er erstarrt war.

Es ließ ihr keine Ruhe, weswegen sie nicht ins Bett ging, sondern sich auf ihre Couch setzte, um das zehnte Kapitel nochmals zu lesen. Der Titel lautete „Schützende Hände“, worunter sie sich beim ersten Mal gar nichts hatte vorstellen können, doch sehr bald hatte der Titel einen Sinn bekommen.

Von vorn begann Hermine den Abschnitt über Tränke und Kombinationszauber zu lesen, die allesamt nur einem Zweck dienten, nämlich etwas zu behüten. Es gab Tränke, die den Intellekt bewahren würden und gegen Senilität schützten. Eine Tinktur sorgte für die Aufrechterhaltung der vorhandenen Liebe zu einem Menschen und eine anderer würde den Geist behutsam einschließen, so dass man nie dem Wahnsinn verfallen würde, sollte man beispielsweise ungeschützt dem verführerischen Gesang eines Fwuupers ausgesetzt sein. Alles in allem behandelte das Kapitel „Schützende Hände“ verschiedene Schutztränke für einzelne Bereiche des Geistes und des Herzens. Wenn Severus jedoch etwas verloren hatte, was er finden und in seinen Ursprungszustand zurückversetzen wollte, warum war Kapitel zehn scheinbar so wichtig?

In dieser Nacht, in welcher Hermine das Kapitel wieder und wieder von vorn las, ereignete sich ein Zwischenfall in der Nähe von London. Der bärtige Wärter einer kleinen Strafanstalt drehte gewissenhaft seine Runden, bevor er einen Abstecher in den Keller machte. Dort öffnete er, wie schon vor Tagen, als er seine Pläne das erste Mal durchgegangen war, den Sicherungskasten mit einem Schlüssel. Anstelle von Kabeln befanden sich hier jede Menge blinkender Leuchten, Knöpfe und Schalter wie auch eine Anzeigetafel mit einem schwarzen, hin und her vibrierenden Pfeil, der sich im grünen Bereich befand. Mit seinen behandschuhten Fingern drückte der Bärtige zielstrebig drei Knöpfe: die beiden grünen rechts oben und den roten gleich daneben. Danach ließ er zwei Schalter nach unten schnappen. Der Pfeil in der Anzeige schoss nach links; ein Zeichen dafür, dass kein Strom mehr durch dieses Gebäude führte.

In null Komma nichts war der Bärtige wieder nach oben geeilt. Er lief einen Gang entlang, bis die Tür fand, die er suchte. Mit einem altmodischen Schlüssel öffnete er die Tür und wurde gleich mit den Worten empfangen: „Gott sei Dank!“
Der Bärtige grinste, bevor er zu dem Gefangenen sagte: „Pablo und Arnold müssten gleich kommen. Die Türen in deren Trakt werden nur elektronisch gesichert und nicht noch per Hand abgeschlossen. Wenn sie hier sind, verschwinden wir.“

Die beiden Männer verhielten sich ruhig, während sie die Stufen hinunter in den Keller gingen. Sie warteten in der Nähe des Sicherungskastens, als Tyler ihn leise fragte: „Was ist mit deinem Kollegen? Ihr seid doch nachts immer zu zweit.“
Der Bärtige zog eine Augenbraue in die Höhe und erklärte: „Er hatte einen kleinen ’Unfall’ in der Küche. Wenn er Glück hat, wird er wieder aufwachen und wenn nicht…“ Er zuckte gleichgültig mit den Schultern und wollte gerade noch etwas sagen, da ließ ihn ein Geräusch verstummen. Vorsichtshalber suchten beide Männer Schutz in einer dunklen Nische.
Eine leise Stimme durchbrach die Stille: „Dad?“
„Pablo“, erwiderte der Bärtige, als er sein schattiges Versteck verließ, doch er erstarrte zur Salzsäule. Neben Pablo stand noch ein anderer junger Mann. „Wer ist das?“, fragte er seinen Sohn erzürnt. Er konnte nicht zulassen, dass sein Fluchtplan zunichte gemacht werden würde.
„Ich teile ein Zimmer mit ihm, Dad. Er ist wach geworden, als ich die Tür geöffnet habe und er wollte mitkommen“, antwortete Pablo, der innig hoffte, dass man Rasim einfach mit in die Freiheit nehmen würde, denn der würde sofort bei seinen Freunden untertauchen.

Das Gesicht seines Vaters verzog sich vor lauter Wut zu einer Grimasse, doch dann nickte er. Der Zimmergenosse seines Sohnes schien nicht einmal volljährig zu sein, denn Pablo selbst war wie auch Arnold, weil beide niemals zuvor polizeilich auffällig geworden waren, wegen ihres jungen Alters in den Trakt der anliegenden Jugendhaftanstalt gesteckt worden.

Der Bärtige hielt Pablo einen Schlüssel entgegen und sagte: „Du weißt, wo es lang geht! Den Gang entlang, an der Küche links und da ist die Garage für die Wachen. Wirf meinen Wagen schon mal an, Junge.“ In diesem Moment hörte man eine Stimme sagen: „Aber ihr wollt doch nicht ohne mich fahren?“ Arnold hatte den Weg aus seinem Trakt in den Keller gefunden.
„Arnold, geh gleich mit Pablo mit“, befahl Pablos Vater und der junge Mann gehorchte.

Den Schlüssel entgegennehmend nickte Pablo, bevor er mit Arnold in Richtung Garage ging. Rasim wollte den beiden folgen.

„Moment mal, junger Mann“, sagte Pablos Vater. „Wohin so eilig?“
„Ich will hier raus“, antwortete Rasim ehrlich.
„Nicht so schnell, ich brauch dich noch.“ Mit seinem Kopf nickte er zum Sicherungskasten. „Mach ihn auf und drück die beiden grünen Knöpfe rechts und dann den roten daneben.“

Zögerlich kam Rasim der Aufforderung nach. Er öffnete den Kasten und drückte die entsprechenden Knöpfe, aber nichts geschah. Tyler sah gerade noch, wie Pablo und Arnold am Ende des Ganges bereits den Keller verlassen hatten, da wurde er von einem ihm wohlbekannten gedämpften Knall aufgeschreckt. Als er seinen Kopf zu Rasim drehte, sah er nur noch, wie der junge Mann sich den blutenden Hals hielt und zu Boden ging.

„War das notwendig?“, fragte Tyler, der den noch qualmenden Lauf der schallgedämpften Waffe in der Hand von Alejandro beäugte.
„Ich kann kein Risiko eingehen! Und außerdem sind jetzt seine Fingerabdrücke auf den Knöpfen; das stiftet bestimmt ein wenig Verwirrung“, sagte er und wandte sich ab, um seinem Sohn zu folgen. „Komm schon, jetzt geht’s in die Freiheit.“

In der Garage startete Pablo den Wagen, nachdem er gesehen hatte, wie die Tür zur Garage geöffnet worden war. Sein Vater und Tyler näherte sich; von Rasim keine Spur, doch Pablo fragte nicht nach ihm, befürchtete aber Schlimmstes. Fahren durfte Pablo den Wagen nicht, weswegen er ausstieg und hinten bei Arnold in dem geräumigen Fahrzeug Platz nahm. Die Flucht aus der kleinen Strafanstalt, in welcher noch nicht verurteilte Straftäter auf ihre Verhandlung warteten, war leichter als gedacht. Sämtliche Überwachungskameras waren durch den Stromausfall nicht mehr in Betrieb wie auch die hölzerne Schranke, der sie sich näherten. Alejandro bremste, stellte den Wählhebel auf „Parken“ und ließ den Motor laufen, als er ausstieg. Pablo, Arnold und Tyler beobachten, wie Alejandro etwas aus dem Kofferraum holte und damit zur Schranke ging. Tyler begann zu lachen, als er den Gegenstand erkannte.

„Dein Vater hat immer alles Wichtige dabei, nicht wahr?“, fragte Tyler noch immer lachend.

Mit einer Kettensäge hatte Alejandro innerhalb weniger Sekunden die Schranke zersägt, bevor er den Kofferraum erneut öffnete und das Werkzeug wieder verstaute.

Nachdem er sich in den Wagen gesetzt hatte, sagte Alejandro schmunzelnd: „Ich werde den schicken Wagen doch nicht zerbeulen.“
„Wo fahren wir jetzt hin?“, wollte Pablo wissen.
„Wir fahren erst einmal zu einer Tankstelle außerhalb Londons, tanken voll, entleeren im Gegenzug unsere Blasen und kaufen uns noch etwas Verpflegung, denn der Weg wird lang. Wir fahren zu Hopkins“, erklärte ihm sein Vater.
Pablo runzelte die Stirn und fragte: „Nach Aberdeen?“
„Nein, zur Festung.“
„Wo ist Alex?“, fragte Arnold, der sich nach seiner Festnahme sehr um seinen jüngeren Bruder gesorgt hatte.
„Der ist bei Hopkins in Sicherheit“, antwortete Tyler, ohne einen Blick nach hinten zur Rückbank zu werfen, denn dann hätten die beiden jungen Männer wahrscheinlich bemerkt, dass er gelogen hatte.

Am nächsten Morgen wurde Harry von einer Eule überrascht, die ihm ein Päckchen brachte. Fred und George schickten ihm manchmal einen Prototyp von ihren Ideen und von Harry wollten sie die Meinung wissen. Er staunte nicht schlecht, als sein Blick auf ein feuerrotes Auto fiel. Es handelte sich um einen Jeep, der so groß war, dass man ihn nur mit beiden Händen packen konnte. Dazu gab es eine Fernbedienung und anhand des Schreibens der Zwillinge erfuhr er, dass es eine magische Steuervorrichtung war. Als Ginny sein kindisches Grinsen wahrnahm, musste sie nur den Kopf schütteln.

„Ich…“, begann Harry. „Ich, ähm, teste vor dem Frühstück nur mal eben den neuen potenziellen Verkaufsschlager auf dem Gang, ja?“, sagte Harry vorgetäuscht ernst und gleich darauf war er auch schon mit Auto und der Fernbedienung zur Tür hinaus. Harry stellte das Auto auf den Boden, tippte einmal mit seinem Zauberstab die Fernbedienung an und schon konnte er mit dem Wagen losdüsen. Es gab nur einen großen Unterschied zu normalen Muggel-Modellen, denn dieses hier konnte atemberaubende Stunts vollführen, die auf magische Weise ermöglicht wurden. Er ließ das Auto manchmal auf nur zwei Rädern fahren, sorgte dafür, dass es „Rampen“ hinauffuhr und sich gleich darauf mehrmals überschlug und derweil rannte er dem roten Wagen wie ein begeistertes Kind bis in die Eingangshalle hinterher, die er um diese Zeit noch für sich allein hatte.

Das Surren des Antriebs und das Quietschen der Räder ließen Harrys Augen fröhlich funkeln, bis das Auto an einen schwarzen Schuh prallte, dessen Besitzer daraufhin auch noch anfing zu zetern: „Können Sie nicht aufpassen? Was ist das überhaupt?“
„Tut mir Leid, Severus. Das ist ein ferngesteuertes Auto von den Zwillingen. Sie wollen es auf den Markt bringen, aber vorher wollen sie meine fachkundige Meinung einholen“, sagte Harry übertrieben stolz, während er zur gleichen Zeit mit den Hebeln den Rückwärtsgang des Modellautos betätigte, um sich vor Severus’ Füßen in Acht zu nehmen, falls die nach dem Wagen treten sollten.

Severus gesellte sich zu Harry und betrachtete wortlos eine Weile, wie Harry vergnügt den Wagen lenkte; merkte sich dabei, wie Harry mit der Steuerung umging, bis er sagte: „Da! Da vorn ist Mrs. Norris.“
„Und was wollen Sie mir damit sagen, Severus?“, fragte Harry ahnungslos, der sich nicht vorstellen konnte, dass sich sein Kollege Sorgen wegen eines Rüffels von Filch machen könnte, selbst wenn an den Stellen, an denen er das Auto mit quietschenden Reifen hatte wenden lassen, schwarze Spuren auf dem Marmorboden zu sehen waren. Severus antwortete nicht, sondern nahm seinem Kollegen einfach die Fernbedienung aus der Hand. Ein paar Mal fuhr er hin und her, bis er mit der Steuerung einigermaßen vertraut war und dann, zu Harrys Erstaunen, lenkte er den Wagen in Richtung Mrs. Norris, die beim Anblick des roten Flitzers erschreckte und sofort davonsprintete – Severus mit dem Wagen hinterher.

Fassungslos und mit weit aufgerissenen Augen betrachtete Harry den Wagen und er musste lachen, als die Katze einen Satz nach oben machte, über das Auto hinweg, und in die entgegengesetzte Richtung lief. Severus wendete den Wagen laut quietschend und fuhr ihr erneut hinterher. Mrs. Norris mauzte laut, bevor die Stimme von Filch zu hören war, der hinter einer Ecke auftauchte und das Tier in seine Arme nahm. Severus drückte die Fernbedienung an Harrys Brust und ließ einfach los, so dass Harry sie aus reinem Reflex festhielt. Filch blickte sich in der Eingangshalle um und erblickte Harry mit der Fernbedienung. Danach betrachtete er das nun bewegungslose Auto auf dem Boden, welches Mrs. Norris gejagt hatte. Wutentbrannt kam Filch mit Mrs. Norris im Arm auf Harry zu; Severus würdigte er keines Blickes.

„Professor Potter! Wie können Sie es wagen, das arme alte Tier so zu hetzen? Als Lehrkraft hätte ich vermutete, Sie wären langsam Herr über Ihr kindisches Verhalten, aber offensichtlich habe ich mich da geirrt!“ Harry öffnete den Mund, um sich zu rechtfertigen, doch Filch ließ ihn nicht zu Wort kommen, sondern drohte: „Das wird ein Nachspiel haben, Professor Potter. Ich werde mich beim Direktor über Ihre Späßchen beschweren und ich werde verlangen, dass Sie dafür bestraft werden!“

Mit großen Augen hatte Harry die Rüge über sich ergehen lassen, auch wenn es gar nicht sein Verschulden gewesen war. Severus hätte diesen Ranzer abbekommen müssen, aber doch nicht er. Endlich fand Harry seine Stimme wieder und er sagte aufgeregt: „Hören Sie, Mrs. Filch hat doch gar keinen Schaden davongetragen.“
Filchs Augen formten sich zu kleinen Schlitzen, bevor er mit vor Zorn verzerrtem Mund und mit sehr feuchter Aussprache leise, aber dennoch erbost tadelte: „Und dass Sie es dann auch noch wagen, mich so zu beleidigen, Professor Potter.“

Erst in diesem Moment fiel Harry der Fauxpas auf, denn er hatte die Katze „Mrs. Filch“ genannt. Peinlich berührt kniff er die Lippen zusammen und überlegte, ob eine sofortige Entschuldigung die Situation vor einer Eskalation bewahren könnte, doch es war bereits zu spät. Filch war stinksauer und verließ die beiden, während er Mrs. Norris an sich drückte und ihr gut zuredete, um sie zu beruhigen.

Nachdem Filch die Eingangshalle verlassen hatte, hörte Harry ein brummendes Geräusch und als er neben sich blickte, sah er Severus leise lachen.

„Sie können außerordentlich niederträchtig sein, wenn Sie möchten, Harry“, sagte sein Kollege mit einem frechen Funkeln in den braunen Augen.
„ICH? Sie meinen wohl sich selbst! Sie haben seine Katze gejagt und ich bekomme dafür den Anschiss“, sagte Harry fassungslos.
„Achten Sie auf Ihre Aussprache“, schalt ihn Severus.
Völlig verdattert blickte Harry seinen Kollegen an, bevor es aus ihm heraussprudelte: „Wenn einer von uns beiden niederträchtig ist, dann sind das ja wohl Sie! Ich dachte, Sie wären mein Freund.“
Beruhigend versicherte Severus: „Ach, Sie werden schon mit so einer Situation fertig werden, Harry. Ich möchte mich bei Ihnen auf jeden Fall für dieses sehr amüsante Intermezzo bedanken. Jeder Tag sollte so beginnen, meinen Sie nicht?“ Severus grinste noch immer und zog belustigt eine Augenbraue hinauf, während er Harry in die Augen blickte. Einen Moment später drehte er sich und ging in Richtung große Halle, wo er mit Sicherheit als einer der Ersten das Frühstück genießen würde. „Kommen Sie auch frühstücken?“, fragte Severus mit freundlicher Stimme.
„Ich bringe lieber erst das Auto weg“, erwiderte Harry etwas betreten.

Den ganzen Tag über, wenn Harry während der Pausen auf dem Hof oder in der großen Halle auf Filch getroffen war, hatte er dessen verachtende Blicke auf sich gespürt, die Harry jedes Mal beschämt das Haupt hatten senken lassen. Er wollte wirklich nicht das suggerieren, was er mit seinem Ausrutscher gesagt hatte.

Am Anfang der letzten Unterrichtsstunde kam eine Schülerin an sein Pult und überreichte ihm eine Nachricht. Mit zittrigen Händen öffnete er den Zettel, um die ihm vertraute Handschrift von Albus zu lesen, der da schrieb:


„Lieber Harry,

komm doch heute bitte nach Unterrichtsschluss in mein Büro.

Liebe Grüße,
Albus“


Er fühlte sich momentan wie ein Schüler, der mit dem Schlimmsten rechnen müsste, aber das Gemeine daran war, dass ihn nicht einmal die Schuld traf. Dafür würde er es Severus irgendwie heimzahlen, dachte sich Harry. Natürlich nicht so bösartig, dass sein Kollege einen Schaden erleiden würde, aber irgendwie würde er sich schon zu revanchieren wissen.

Das Gespräch mit Albus war, wie er es eigentlich hätte erwarten müssen, sehr entspannt verlaufen. Harry hatte für die gesamte Situation mit Filch Reue gezeigt und versichert, dass „Mrs. Filch“ ihm unbeabsichtigt und ohne bösen Hintergedanken einfach herausgerutscht sei, weil er es seit seiner Schulzeit nicht mehr gewohnt war, vom Hausmeister so grob angesprochen zu werden und ihn das verwirrt hatte. Die „Strafe“, die Harry bekommen hatte, bestand lediglich daraus, an diesem Wochenende die Schüler nach Hogsmeade begleiten zu müssen, was in Harrys Augen nicht wirklich eine Strafe war und da kam ihm plötzlich die Idee, wie er sich an Severus rächen könnte und so teilte er Albus seinen Vorschlag mit.

In den Kerkern war Severus bereits mit Hermine dabei, ein Testkonzept für ihren Farbtrank zu erstellen, als es an der Tür klopfte.

„Herein“, sagte Severus laut.
Nachdem die Tür sich geöffnet hatte, trat Harry ein und er rückte gleich mit der Sprache raus: „Ich bin wegen heute Früh zu Albus zitiert worden.“
„Und?“, wollte Severus mit einem nur schwerlich unterdrückten Lächeln wissen.
„Ich muss am Samstag mit nach Hogsmeade gehen“, erklärte Harry.
Etwas verdutzt warf Hermine ein: „Aber darauf freust du dich doch schon die ganze Zeit, endlich mit Ginny zusammen…“
Unterbrechend stellte Harry richtig: „Ja schon, aber das wusste Albus ja nicht.“ An Severus gewandt sagte er: „Ein weiterer Lehrer fehlt ihm für den Ausflug übrigens noch, weil die meisten sich wohl nicht gerade drum reißen. Wir sind erst drei.“
Belustigt erklärte Severus: „Es ist viel leichter, einen Sack Flöhe zu hüten! Die Schüler, wenn sie erst einmal den Honigtopf hinter sich gebracht und sie Mengen an Zucker verschlungen haben, sind so dermaßen überdreht, dass kein Lehrer sich dem freiwillig aussetzen möchte.“
„Ist das so? Na ja, ich habe Albus auf jeden Fall gesagt, dass es Ihnen sicherlich eine Freude wäre, mit mir zusammen an diesem Samstag den Hogsmeade-Ausflug zu betreuen“, sagte Harry, bevor sich ein teuflisches Grinsen auf seinem Gesicht abzeichnete.
„Sie haben was?“
„Sie haben richtig gehört! Albus hat Sie auf mein Anraten hin für Samstag in den Plan eingetragen und wissen Sie was, Severus? Ich freue mich schon richtig drauf!“, sagte Harry hämisch lächelnd. „Wir sehen uns. Viel Spaß noch!“

Eine ganze Weile starrte Severus noch auf die Tür, die Harry von außen geschlossen hatte, als er neben sich die sanfte Stimme seiner Schülerin hörte, die ihn fragte: „Habe ich da irgendwas verpasst?“
Von der nicht erwarteten Retourkutsche noch ganz baff drehte sich Severus zu Hermine und erklärte: „Wie es aussieht, erhalte ich nur eine gerechte Strafe.“ Er seufzte, bevor er noch anfügte: „Und wie Sie eben gehört haben, werden wir am Samstag erst spät am Nachmittag mit der Arbeit beginnen können, weil mein Vormittag anderweitig verplant worden ist.“ Seine Papiere zusammensuchend suggerierte er: „Wir sollten unsere Arbeit in mein Büro verlegen. Es handelt sich momentan ja nur um Schreibkram.“

In seinem Büro winkte er sie unerwartet an sein Schreibpult hinüber, bevor er mit einem Aufrufezauber auch einen Stuhl herbeirief. Sie setzte sich und betrachtete die Dinge auf seiner Arbeitsfläche. Es war aufgeräumt, auch wenn so viel auf dem Pult herumlag. Da waren noch nicht korrigierte Aufgaben der Schüler an der rechten Ecke gestapelt, während links, ganz ihn ihrer Nähe, persönlichere Schreiben und Arbeiten auf einem Haufen lagen. Darunter auch, das konnte sie erkennen, ein Brief vom Ministerium und unter dem einer, der von Linda sein musste, denn sie konnte die Hälfte der Adresse in Lindas Handschrift erkennen.

Den Brief vom Ministerium nahm Severus unverhofft vom Stapel, womit er Lindas Brief freilegte. Er zog ein Blatt Pergament hinaus und hielt es Hermine vor die Nase.

„Ihre Bestätigung für das Patent. Bewahren Sie es gut, Hermine“, sagte er mit warmer Stimme.
„Und was muss ich deswegen noch machen?“, wollte sie wissen.
Mit Hilfe des zweiten Blatts Pergament, das der Bestätigung beilag, beantwortete er ihre Frage: „Hier ist eine Auflistung vom Ministerium für die geforderte Wirkungsbestätigung Ihres Trankes. Man fordert eine genaue Auflistung der Zutaten und der Zubereitungsart, darüber hinaus die Ergebnisse von mindestens drei Tests. Hier steht beschrieben, was noch beachtet werden muss.“
„Wie lange haben wir dafür Zeit?“, fragte sie besorgt, denn möglicherweise müsste sie sich sputen, um ihre Ziele bewältigen zu können.
„Ein Jahr! Das sollte vollkommen ausreichen, um mit Resultaten imponieren zu können“, antwortete er schmunzelnd.
Sie riss die Augen auf. „Ein Jahr? Das ist viel Zeit.“
„Ich würde sagen, wir kümmern uns jetzt überwiegend um Ihren Trank, damit Sie bald von Ihrem Erfolg profitieren können“, schlug er vor.
Hermine stutzte und fragte verdattert: „Und was wird aus meiner Ausbildung bei Ihnen?“
„Was wollen Sie denn noch lernen?“
„Ich habe nicht einmal ein Jahr bei Ihnen rum. Der Vertrag geht für drei Jahre“, hielt sie ihm vor Augen.
Er nickte verständnisvoll, erklärte jedoch: „Alles, was vom Ministerium für die Prüfung zur Zaubertränkemeisterin verlangt wird, beherrschen Sie.“
„Das ging ein wenig schnell, finden Sie nicht? Haben Sie die Richtlinien vom Ministerium zur Hand? Ich würde gern mal nachschauen“, sagte sie.
„Wenn es unbedingt sein muss? Sie sind in meinen privaten Räumen unter Verschluss. Ich werde Sie gern holen“, bot er an und sie nickte, woraufhin er sich erhob und sein Büro verließ.

Auf einmal sah sich Hermine mit der Möglichkeit konfrontiert, einen Blick in Lindas Brief werfen zu können. Sie war neugierig darauf, wie ein Briefwechsel mit Severus aussehen könnte. Das Schreiben lag genau vor ihr; sie brauchte nur den Arm ausstrecken und schon würde sie ihn in der Hand halten.

Um der Versuchung zu widerstehen stand Hermine auf und ging ein paar Schritte um den Pult herum, an den sie sich mit ihrem Gesäß anlehnte. Mit verschränkten Armen wartete sie mit zur Tür gerichtetem Blick auf Severus, der gerade mal ein paar Sekunden weg war oder war schon eine Minute umgegangen? Zeit genug hätte sie, einen Blick hineinzuwerfen, dachte sie und dann, sie konnte es gar nicht aufhalten, drehte sie sich um und griff nach dem Brief. In Windeseile hatte sie das Schreiben entfaltet und las die Zeilen, die in sauberer Handschrift verfasst worden waren.

’Lieber Severus’, las Hermine in Gedanken und sie fragte sich, wie innig das Verhältnis der beiden aufgrund dieser Anrede wohl noch – oder wieder – sein würde. Wortlos las sie für sich selbst weiter: ’Es ist schade, dass du keine Zeit findest. Ich würde mich gern mal mit dir treffen, aber ich verstehe, dass dein Terminplan überfüllt sein muss. Immerhin bist du Lehrer und hast zudem noch eine private Schülerin, die auch etwas lernen möchte. Desto mehr freue ich mich, dass du einem Briefkontakt zugestimmt hast. Ich habe…’

Innehaltend konzentrierte sich Hermine auf das plötzliche Gefühl, beobachtet zu werden und sie schloss reuevoll die Augen, weil sie ahnte, dass Severus hinter ihr stehen musste.

„Sie genießen jede freie Minute, um Ihre Nase in meine privaten Angelegenheiten zu stecken, nicht wahr?“, hörte sie seine leise Stimme fragen. Er stand direkt hinter ihr, wie sie es vermutet hatte.

Seufzend atmete sie aus. Mit leicht zittrigen Fingern faltete sie den Brief und steckte ihn ordentlich wieder in den Umschlag, bevor sie ihn auf den Stapel zurücklegte. Ihr Blick fiel auf ein Lineal, das auf seinem Pult lag. Sie nahm es, drehte sich zu ihm um und reichte es ihm. Etwas verblüfft nahm er es entgegen, war jedoch offensichtlich unsicher, was er damit anstellen sollte. Mit schuldgeplagtem Gesichtsausdruck schaute sie ihm in die Augen, bevor sie ihre Unterarme anwinkelte und sie ihm die Hände mit der Handfläche nach unten präsentierte. Erst jetzt verstand er, was sie ihm zu verstehen geben wollte. Er brachte sich in Position, indem er sich im rechten Winkel neben sie stellte und mit dem langen Lineal ihre Finger berührte.

„Ich würde zu gern“, sagte er schmunzelnd, „doch Albus hat mir erst vor Kurzem zu verstehen gegeben, dass er körperliche Züchtigung nicht duldet. Es könnte mich meine Stelle kosten.“ Er legte das Lineal wieder an seinen Platz und hielt Hermine das Schreiben vom Ministerium entgegen.
„Sind Sie nicht wütend?“, fragte sie unsicher, denn er schien sehr ausgeglichen.
„Wütend? Weil Sie in einen Brief angelesen haben, der oberflächlicher und inhaltsarmer kaum noch sein kann? Nein, warum sollte ich? Ich hoffe, der Briefverkehr beschränkt sich irgendwann auf einen Brief pro Monat, was ich noch verkraften könnte“, erklärte er gelassen. „Außerdem hätte ich Vorkehrungen getroffen, wenn mir daran gelegen hätte, den Brief vor Ihren Augen zu verbergen.“
Er schmunzelte, weswegen sie nur ein wenig erbost sagte: „Sie haben damit gerechnet, dass ich…“
„Sie können auch berechenbar sein, Hermine“, unterbrach er sie amüsiert. „Aber nun zurück zur Arbeit. Lesen Sie die Anforderungen des Ministeriums und sagen Sie mir, ob es etwas gibt, bei dem Sie noch unsicher fühlen.“

Die Richtlinien des Ministeriums umfassten bestimmte Fertigkeiten, die ein Schüler vorweisen musste, bevor er offiziell geprüft werden würde und alle genannten wies sie bereits auf.

„Warum ist der Vertrag denn für drei Jahre, wenn ich in einigen Monaten schon alles gelernt habe?“, fragte sie naiv.
„Sie, Hermine, haben bei mir nur Dinge gelernt, mit denen Sie zuvor nie in Berührung gekommen waren. Ihre Ausbildung im Mungos umfasste ebenfalls das Fach Zaubertränke, in welchem Sie etliche Verfahrensweisen im Umgang mit Zutaten bereits erlernt haben und Ihren Noten zufolge waren Sie die Klassenbeste. Ich gehe zudem davon aus, dass Sie während der Zeit des Krieges nicht vom Brauen abzuhalten waren. Demnach waren viele Ihre Kenntnisse schon gefestigt, bevor Sie die Stelle bei mir angenommen haben.“
„Aber warum musste ich einen Vertrag für drei Jahre unterzeichnen?“, wollte sie wissen.
„Weil man nur mit so einem Vertrag vom Ministerium geprüft werden kann. Sie können da nicht einfach hingehen und behaupten, sie wüssten genug, um eine Prüfung abzulegen. Wäre das so leicht, hätte ich längst meine Prüfung als Legilimentiker in der Tasche. Sie müssen bei einem Meister eine Lehre absolvieren. Das ging mir nicht anders, als ich bei Professor Slughorn meinen Meister gemacht hatte. Nach einem halben Jahr konnte er mir nichts mehr beibringen und ich habe bereits hier die Stelle als Lehrer für Zaubertränke angenommen, während der Vertrag mit Slughorn noch lief. Frühestens eineinhalb Jahr vor dem eigentlichen Vertragsende können Sie Ihre Prüfung beim Ministerium beantragen. Unter bestimmten Voraussetzungen sogar noch früher – natürlich nur mit meiner Einwilligung. Solange werden Sie weiterhin offiziell meine Schülerin sein, selbst wenn wir kaum oder gar nicht mehr zusammen arbeiten sollten“, erklärte er gewissenhaft.
„Würden Sie einwilligen?“
„Wir werden sehen“, sagte er, während er sich an seinen Platz setzte.

Sie folgte ihm um den Tisch herum und nahm neben ihm Platz, bevor sie sich nochmals die Richtlinien für ihre Ausbildung bei Severus vor Augen hielt.

„Ein paar Dinge würde ich schon noch gern wiederholen“, murmelte sie.
„Machen Sie eine Liste und wir gehen alles nochmals durch, worin Sie Ihre Kenntnisse optimieren möchten“, versprach er. Wortlos legte er ihr ein leeres Blatt Pergament vor die Nase, bevor er vorschlug: „Schreiben Sie jetzt aber erst mögliche Kandidaten auf, die sich für einen Test Ihres Trankes zur Verfügung stellen würden. Drei Zauberer, drei Muggel, drei Squibs, wie Sie es bereits einmal erwähnt hatten. Vielleicht auch andere magische Wesen wie Elfen. Für die drei Zauberer können wir auch die bisherigen Ergebnisse von Harry, Draco und Mr. Weasley nehmen.“

Zur gleichen Zeit, in welcher Hermine mit ihren Notizen begann, machte sich auch Tyler während der Fahrt eine Notiz, jedoch auf seinem Handy, um nicht zu vergessen, was er Hopkins alles mitteilen wollte. Mit einigen Zwischenstopps hatten die Gruppe von Flüchtigen die gut 480 Meilen von London nach Schottland bis zu Hopkins’ Festung endlich hinter sich gebracht. Vor dem für eine Festung recht zierlich wirkendem Gebäude hielt Alejandro an, bevor er zu Tyler sagte: „Ruf ihn an, dass man uns aufmachen soll!“. Tyler folgte der nach einem Befehl klingenden Bitte. Nach einem kurzen Gespräch wurde ein schweres Tor geöffnet, so dass Alejandro einfahren konnte.

In dem alten Gemäuer, welches sicherlich viele interessante Geschichten zu erzählen hatte, war Pablo noch nie gewesen; er kannte es nur vom Hörensagen. Es war ausgesprochen kühl, so dass er es kaum erwarten konnte, nach der langen Fahrt ein heißes Bad zu nehmen. Sein Vater zeigte ihm ein Zimmer und es war sehr ernüchternd, dass hier nur eine Ofenheizung vorhanden war.

„Dort findest du Feuerholz“, sagte sein Vater, während er neben dem riesigen Ofen auf die gestapelten Scheite deutete. „Du wirst das Zimmer selbst heizen müssen, wenn du es warm haben möchtest. Genauso sieht es auch mit dem Wasser aus. Kümmer’ dich drum; ich muss jetzt zu Robert.“

Pablo nickte, während er sich mit den Händen die Oberarme rieb, denn es war so kalt in diesem Zimmer, dass er seinen eigenen Atem sehen konnte. Nachdem sein Vater gegangen war, machte er sich gleich daran, den Ofen zu befeuern und er musste sich anfangs wegen des beißenden Rauchs nicht nur die Nase zuhalten, sondern sich auch die Augen schützen und trotz der bitteren Kälte das Fenster öffnen, bis er endlich einen Hebel am Rohr gefunden hatte, damit der Qualm vom Ofen über den Schornstein abziehen konnte. Als er sich heißes Wasser einlaufen lassen wollte, fand er einen alten Badeofen vor, den er auch per Hand beheizen musste, bevor er in den Genuss von heißem Wasser kommen konnte. Pablo seufzte und fragte sich, wo das alles noch enden würde.

Alejandro war derweil an Roberts Büro angekommen und klopfte, doch er erhielt keine Antwort, obwohl er von ihm erwartet wurde. Nachdem er mehrmals geklopft hatte, öffnete er einfach die Tür und erschrak sofort, als er einen umgestoßenen Stuhl bemerkte. Hinter dem Stuhl lag Robert auf dem Boden.

„Robert?“, fragte Alejandro aufgebracht, während er zu ihm hinüberlief und sich neben ihn kniete. Es war ein wenig Blut zu sehen, welches aus der Nase gelaufen sein musste. Er berührte den am Boden liegenden an der Schulter und in diesen Moment erlangte dieser das Bewusstsein wieder. Robert schien verwirrt und fragte, wo er sich befinden würde, bis seine Gedanken sich geordnet hatten.

„Was ist geschehen?“, fragte Alejandro und half derweil dem Geschwächten vom Boden auf.
Mit einer Hand wischte sich Robert das Blut von der Oberlippe und starrte das Rot auf seinem zitternden Handrücken an, bevor er leise murmelte: „Das sind die! Sie quälen mich mit ihrem Schadenszauber!“


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