Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ăśber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Harry Potter und die Schatten der Vergangenheit - Größenwahn

von Muggelchen

Am nächsten Morgen meldete sich Wobbel bei Harry ab, weil er einen Termin im Ministerium hatte. Es war dem Hauself anzusehen, dass er Angst hatte, doch Harry beschwichtigte ihn und sagte: „Kingsley ist ein ganz Netter. Tu dir selbst den Gefallen und antworte auf seine Fragen ehrlich.“ Harry kniete sich vor Wobbel nieder und fügte hinzu, weil er das als Meister machen musste: „Meine Erlaubnis, ehrlich zu sein, hast du auf jeden Fall.“

Für seine Verabredung mit Kingsley wählte Wobbel den Anzug, den Harry ihm zusammen mit anderen Kleidungsstücken als Arbeitskleidung zur Verfügung stellte. Er hatte sich damals nicht zwischen den fünf von Hermine gezeichneten Entwürfen entscheiden können. Jede Kleidung hatte ihren Vor- und Nachteil. Während zum Arbeiten Stoffhose und Pullover bequem waren, hielt er für den heutigen Besuch den Anzug für angemessen, denn immerhin würde Wobbel in der Öffentlichkeit auch seinen Meister repräsentieren.

Mit einem flauen Gefühl im Magen apparierte Wobbel pünktlich vom Wohnzimmer direkt in Kingsleys Büro. Der große Mann erschrak, als der kleine Kerl vor ihm stand. Er schaute auf die Uhr und sagte lächelnd: „Sie sind äußerst pünktlich, Mr… ähm…“
„Nennen Sie mich einfach beim Namen, Sir. Ich heiße Wobbel“, erklärte der Hauself, während er verlegen mit seinen Fingern spielte.

Von oben bis unten blickte Kingsley seinen Gast an, bis er sagte: „Entschuldigen Sie, aber es ist äußerst selten, einen angekleideten Hauself zu sehen und dazu noch einen, mit einem so eleganten Stil.“ Kingsley lächelte Wobbel zu, deutete mit einer Hand auf eine Sitzecke und sagte: „Nehmen Sie doch bitte Platz. Etwas Tee?“

Wobbel fielen wegen der Nettigkeit des dunkelhäutigen Mannes fast die eh schon so großen Augen aus dem Kopf, doch er setzte sich auf das gemütliche Sofa und ließ sich einen Tee einschenken. Der Hauself war sehr aufgeragt, was Kingsley nicht verborgen blieb.

„Sie sind nicht zu einem Verhör hier, sondern als mein Gast. Entspannen Sie sich bitte. Ich habe nur einige Fragen, weil ich momentan in einer Sackgasse stecke“, sagte Kingsley mit seiner beruhigen Stimme und die schien auch auf Elfen zu wirken, denn Wobbel entspannte sich sichtlich.
„Sie benötigen meine Hilfe, Sir?“, fragte Wobbel vorsichtig nach.
„Ja, die benötige ich. Es gibt viele Ungerechtigkeiten, die die Zauberer den Hauselfen antun und daher bin ich dabei, das Gesetz für die Zusammenarbeit von Zauberern und Hexen mit Elfen gesetzlich zu regeln“, erklärte Kingsley gewissenhaft. „Haben Sie bereits einer anderen Familie gehört, bevor Sie in Harrys Dienste getreten sind?“
Wobbel war begeistert, dass sein Gastgeber ihn höflich siezte, ihm neben einem Platz auch noch Tee und Gebäck angeboten hatte und nun etwas Smalltalk führen wollte, so dass er ehrlich antwortete: „Nein, Sir. Mr. Potter ist mein erster richtiger Meister.“
„Darf ich fragen, wie alt Sie sind?“, wollte Kingsley bitten.
„Ich bin dreiunddreißig Jahre alt, Sir.“
„Sofern meine Informationen stimmen, werden Hauselfen, die das zwanzigste Lebensjahr vollendet haben, der Abteilung für die Neuzuteilung unterstellt. Haben Sie so lange darauf warten müssen, bis jemand Sie angefordert hat?“
Wobbel blickte auf seine Hände und sagte beschämt: „Ich war bei einigen Familien zur Probe, doch ich war nicht vermittelbar. Niemand war zufrieden mit mir.“
Diese Aussage erstaunte Kingsley, denn wenn es etwas an diesem Hauself auszusetzen gäbe, hätte Harry sich sicherlich dazu geäußert, so dass er wissen wollte: „Wieso war niemand mit Ihnen zufrieden?“
Der Elf seufzte, doch er hatte von seinem Meister die Erlaubnis bekommen, ehrlich antworten zu dürfen und so sagte er: „Ich habe zu vorausschauend gearbeitet, Sir. Das hat den Meistern nicht gefallen.“ Kingsley stutzte, so dass Wobbel ein Beispiel nennen wollte: „Ich habe Aufgaben erledigt, bevor meine Herren es mir aufgetragen haben und dann, als sie mir die Anweisung gegeben haben, habe ich gesagt, dass ich dies schon erledigt hätte. Das hat ihnen nicht gefallen, Sir. Ich war ihnen zu selbständig. Ich glaube, Sie haben gedacht, ich würde sie veralbern.“
„Wie empfinden Sie die Arbeit bei Harry?“
„Mr. Potter trägt mir ja so gut wie keine Arbeiten auf. Einzig morgens bis zum Unterrichtsende bin ich für das Kind verantwortlich, aber mehr habe ich nicht zu tun, Sir“, sagte Wobbel etwas traurig.
„Dann haben Sie viel Freizeit“, stellte Kingsley fest und Wobbel nickte zustimmend. „Darf ich fragen, ob Sie noch immer in Harrys Diensten stehen?“
„Warum fragen Sie das, Sir? Natürlich ist Mr. Potter mein Meister“, antwortete der Elf.
Kingsley lächelte amüsiert und erklärte: „Sie tragen Kleidung. Ich kenne nur den Elf Dobby, der Kleidung trägt, weil er als freier Elf für Professor Dumbledore arbeitet.“
„Ein freier Elf, Sir?“, fragte ungläubig Wobbel nach.
„Ja, er ist frei und verdient sein Geld, wie er es möchte. Warum tragen Sie Kleidung?“

Wobbel erinnerte sich an den Moment, als sein Meister ihm die EntwĂĽrfe gezeigt hatte, denn er hatte damals befĂĽrchtet, dass er sich erneut einen Fehltritt erlaubt haben musste, weswegen man ihn loswerden wollte.

„Mr. Potter ist der Ansicht, dass mein Auftreten als sein Hauself repräsentativ sein würde und er daher nicht möchte, dass ich in Lumpen gehüllt bin. Er hat mir aus diesem Grund Arbeitskleidung gestellt, Sir“, erwiderte Wobbel.
„Gefällt Ihnen die Kleidung?“, wollte Kingsley wissen.
Einen Moment überlegte Wobbel, ob dies in irgendeiner Hinsicht eine Fangfrage sein könnte, doch sein Gastgeber war so nett, wie sein Meister es versichert hatte und daher antwortete er: „Ja, Sir. Es lässt sich besser arbeiten, wenn man nicht ständig mit seinem Leinenhemd irgendwo hängen bleibt oder darüber stolpert. Es ist angenehm zu tragen.“
„Würden Sie denken, dass andere Hauselfen ebenfalls Gefallen an normaler Kleidung finden würden?“
Freudig stellten sich Wobbels Ohren auf, bevor er lächelnd erwiderte: „Ich bin mir ganz sicher, Sir, dass jeder Elf Kleidung mögen würde. Aber nur Arbeitskleidung, denn sonst…“ Sonst würde der Elf aus den Diensten entlassen werden, sollte man ihm eigene Kleidung schenken.

Verständnisvoll nickte Kingsley, bevor er dem Elf einen Teller mit Keksen unter die Nase hielt. Wobbel griff zu und aß einen Keks mit Haselnüssen, während er der tiefen Stimme seines Gastgebers lauschte, der sagte: „Was würden Sie davon halten, Wobbel, wenn jeder Hauself nicht nur eigene Kleidung tragen, sondern für seine Arbeit auch entlohnt werden würde.“

Sofort wollte Wobbel widersprechen, denn das würde ja bedeuten, jeder Hauself wäre frei. Er holte Luft, doch anstatt mit einem Gegenargument aufzuwarten, verschluckte sich der Elf an einem Krümel. Dem hustenden Elf half Kingsley mit einem Zauberspruch, den die Speiseröhre von Fremdkörpern befreite, so dass Wobbel wieder sprechen konnte.

„Aber Sir? Das wäre nicht gut! Dann hätte kein Elf mehr einen Meistern, sondern nur einen Arbeitgeber. Die innige Bindung wäre nicht mehr da; die familiäre Symbiose, auf der die Kultur der Hauselfen aufbaut. Das geht nicht! Sie dürfen per Gesetz nicht alle Hauselfen zu freien Elfen machen. Wir sind da, um zu helfen!“
„Sie sprechen von einer familiären Symbiose, doch das würde bedeuten, dass nicht nur der Mensch vom Elf profitiert, sondern auch umgekehrt. Momentan sind die Menschen die Nutznießer dieser Verbindung und die Elfen sind deren Sklaven“, erklärte Kingsley es dem Gast aus seiner Sicht.
„Aber es ist ja bestimmt nicht bei allen Elfen so oder? Es soll doch ein Geben und Nehmen sein. Die Menschen geben uns ein Zuhause und im Gegenzug lassen wir sie an unserer Magie teilhaben. So sollte es sein“, sagte Wobbel ein wenig wütend, denn er befürchtete, die Menschen würden Gesetze schaffen, die den Elfen von Nachteil sein könnten.
„Ist es denn auch so, wie Sie es beschrieben haben, Wobbel?“, fragte Kingsley, der genau wusste, dass Wobbel diese Frage nicht bejahen konnte und tatsächlich äußerte sich der Elf nicht dazu. Beruhigend fügte Kingsley hinzu: „Machen Sie sich keine Sorgen. Das Ministerium wird nichts tun, das dem Willen der Elfen nicht entsprechen würde. Das ist der Grund, warum Sie heute bei mir sind. Meine Familie hatte nie einen eigenen Hauself, aber von anderen Familien weiß ich, dass Elfen meistens schlecht behandelt werden. Natürlich können Sie das nicht wissen, weil Harry ihr erster Meister ist und der…“

Plötzlich erschien ein anderer Elf in Kingsleys Büro. Kingsley erhob sich und grüßte den anderen: „Hallo Dobby, du bist etwas zu früh, aber nimm ruhig schon Platz.“
„Guten Tag, Mr. Kingsley, Sir. Dobby hatte gedacht, er könnte schon etwas früher kommen, aber wenn Dobby stören sollte…?“
„Nein, setz dich ruhig“, sagte Kingsley, so dass Dobby auf einem Sofa Platz nahm.

Die beiden Elfen blickten sich neugierig an. Dobby hatte den anderen Elf erkannt, denn das war der, der in der KĂĽche gewesen war, um die verschwundenen Pergamentrollen zu suchen.

Kingsley stellte die beiden vor: „Wobbel, das ist Dobby. Ein freier Hauself, der in Hogwarts arbeitet.“ Dobby war vor Stolz die Brust angeschwollen, als er eben ein „freier Hauself“ genannt worden war. „Dobby, das ist Wobbel. Er ist der Elf von Harry.“
Mit großen Augen fragte Dobby nach: „Harry Potter? Oh, Harry Potter ist ein so großzügiger Mensch. Wenn Dobby einen Meister haben wollte, dann nur ihn, ganz gewiss.“

Während Kingsley das Gespräch mit beiden Elfen gleichzeitig führte, was dafür sorgte, dass die beiden sich wegen der verschiedenen Meinung über freie Elfen ein wenig in die Haare bekamen, saß in einem anderen Büro des Ministeriums Rosalind über der Akte Malfoy. Der Termin war nun auf den zwölften Januar festgelegt, aber schon jetzt machte sie sich Sorgen. Sie hoffte, dass Malfoy vorher tot umfallen würde, denn sollte er den Termin wahrnehmen, dann müsste sie ihm gegen ihren Willen die Daumen drücken, weil ihr Familienleben bis zum Ende der Verhandlung am seidenen Faden hängen würde. Sollte das Ergebnis der Verhandlung nicht seinen Wünschen entsprechen, würde er einige Menschen von ihren gesellschaftlich hohen Podesten stoßen und – so schätze sie ihn ein – noch ein wenig auf ihnen herumtreten.

In wieder einer anderen Ecke des Ministeriums nahm eine ältere Mitarbeiterin eine Akte zur Hand, auf welcher ebenfalls der Name „Malfoy“ zu lesen war. Sie blätterte die letzte Korrespondenz durch, las einige Abschnitte und begann dann, ihrer magischen Feder zu diktieren.


„Sehr geehrte Mrs. Malfoy,

als Bestätigung zu unserem letzten Schreiben vom September dieses Jahres übersenden wir Ihnen die Besitzurkunden Ihrer Grundstücke und der darauf befindlichen Gebäude.

Die Berechtigung, unten aufgelistete Anwesen betreten zu dürfen, ist ab dem 21. November dieses Jahres gegeben. Bitte sehen Sie aufgrund der ministeriumseigenen Schutzzauber davon ab, die Immobilien vorzeitig aufzusuchen. Bei Zuwiderhandlung haftet das Ministerium nicht für möglicherweise auftretende Schäden.

Das beiliegende Bestätigungsformular für den Erhalt der Unterlagen senden Sie bitte umgehend ausgefüllt an uns zurück.

Mit freundlichen GrĂĽĂźen,
Svetlana Benim
-Sachbearbeiterin-“


Die Mappe mit den Unterlagen wurde zusammen mit dem Schreiben in einen Umschlag gesteckt, bevor er zur Postabteilung des Ministeriums gesandt wurde, wo man ihn per Eule verschicken wĂĽrde.

Es war nicht nur eine Eule, die sich durch Schneeböen den Weg nach Hogwarts erkämpfte, denn kurz vorm Frühstück kamen die Posteulen durchs Dach geflogen. Montags brachten sie immer mehr Post als an den restlichen Wochentagen.

Am heutigen Morgen war Harry mit dem Hund draußen gewesen, weswegen Hermine Severus erst am Lehrertisch traf. Kaum einer nahm es wegen der vielen Eulen wahr, doch zumindest Harry war Severus’ untypisches Verhalten aufgefallen. Bei Hermines Erscheinen hatte sich sein Kollege von seinem Platz erhoben, um seiner Schülerin den Stuhl vom Tisch zu ziehen. Gesellschaftliche Umgangsformen waren an sich nicht Severus’ Stärke. Hermine stutzte, nahm jedoch mit einem knappen „Dankeschön“ Platz.

Eine Eule landete direkt vor Hermine, so dass sie gleich den Brief entnahm und der Eule ein wenig Toastbrot gab. Severus beäugte den Umschlag unauffällig aus den Augenwinkeln, konnte jedoch zu wenig erkennen. Es war auch Harry nicht entgangen, dass seine Freundin einen Brief erhalten hatte, weswegen er ungeniert fragte: „Von wem ist der?“
Sie blickte auf den Umschlag und antwortete lächelnd: „Von Viktor.“ Severus äußerte sich nicht dazu und schenkte Hermine ungefragt etwas Tee ein, was sie mit einzig mit einem Kopfnicken dankte.
„Was schreibt er?“, wollte Harry wissen.
„Dazu muss ich den Brief erst einmal lesen, Harry“, sagte sie schelmisch.

Nachdem Hermine den Brief gelesen hatte, sagte sie Severus ignorierend zu Harry: „Er ist wieder Vater geworden, schreibt er. Diesmal Zwillinge.“
„Zwillinge?“, wiederholte Harry erstaunt. „Wie viele hat er denn jetzt?“
„Mit den beiden neuen jetzt sechs“, antwortete sie schmunzelnd.
Endlich meldete sich Severus zu Wort, denn er sagte amüsiert: „Ich hätte nicht gedacht, dass ein Profispieler die Zeit für so eine große Familie aufbringen könnte.“
Harry blickte seinen Kollegen an und fragte verwundert: „Haben Sie davon gar nichts in den Zeitungen gelesen als Sie… ähm… unterwegs waren?“ Er wollte nicht das Wort „Flucht“ in den Mund nehmen, doch Severus verstand, auf welchen Abschnitt seines Lebens angespielt worden war.
„Nein, was gibt es da Besonderes zu wissen?“
Wieder war es Harry, der erklärte: „Voldemort dachte, er hätte in Durmstrang leichtes Spiel, weil die dort auch schwarze Magie auf dem Lehrplan stehen haben, aber als ein paar Todesser die Schule aufgesucht hatten, um die Schüler für ihre Sache zu begeistern, da kam es zu Auseinandersetzungen. Die Schulleiterin ist getötet worden und da sind die Schüler zusammen gegen die sechs Männer angetreten. Keiner der Todesser hat das Gebäude lebendig verlassen! Kaum ein Schüler ist verletzt worden, weil sie sich mit schwarzer Magie verteidigt hatten, aber Viktor hat es böse erwischt. Er hat gerade den letzten Eindringling auf dem Dach überwältigt, da wird er doch noch von einem Fluch des sterbenden Todessers getroffen und fällt vier Stockwerke nach unten zu Boden. Seine Hüfte ist seitdem im Eimer und er kann sich nicht mehr auf einem Besen halten.“
„Und welcher Beschäftigung geht Mr. Krum jetzt nach?“, wollte Severus wissen.
Mit einem Schalk im Nacken antwortete Harry: „Na, das hat Hermine doch eben vorgelesen.“
„Harry!“, sagte Hermine vorwurfsvoll. An Severus gerichtet erklärte sie: „Devlin Whitehorn ist vor einigen Jahren an Viktor herangetreten und seitdem arbeitet er als Berater für die Firma ’Nimbus Rennbesen’, was nicht gerade schlecht bezahlt wird. Dass Harry seine Finger da mit im Spiel hatte, muss Viktor nicht wissen.“
Severus grinste hämisch und fragte seinen Kollegen spottend: „Seit wann frönen Sie einer so manipulativen Beschäftigung?“
„Na ja, ich hatte ja den besten Lehrer in dieser Angelegenheit“, antwortete Harry und blickte demonstrativ zu Albus hinüber. Hermine und Severus folgten seinem Blick.

Albus bemerkte die drei Augenpaare auf sich, wandte sich ihnen mit einem strahlenden Lächeln zu und winkte fröhlich, bevor er sich wieder einem Gespräch mit Minerva widmete.

„Verstehe“, murmelte Severus. „Aber lassen Sie es sich gesagt sein, dass ich sehr unangenehm werden kann, sollten Sie Ihre Spielchen mit mir…“
„Um Himmels Willen, nein! Da hätte ich viel zu viel Hemmungen, Severus“, versicherte Harry. Weil Severus die Stirn runzelte, erklärte Harry: „Wenn Sie erst einmal in die Luft gehen… Nein danke, ich weiß, wie Sie sein können. Mit Ihnen möchte ich wirklich nicht aneinander geraten wie es anderen schon passiert ist.“
Seinen Tischnachbarn anblickend sprach Severus das Einzige an, was er mit Harrys Aussage in Verbindung brachte, denn er versicherte: „Das mit Lupin lag nicht in meiner Absicht. Ich habe mir lediglich einen Kommentar erlaubt; für Lupins Handeln bin ich nicht verantwortlich.“
Diesmal runzelte Harry die Stirn und weil Severus keine Erklärung gab, sagte Hermine, die alles gehört hatte, mit wütend zischender Stimme: „Remus hat sich von Tonks getrennt, weil Severus ihm suggeriert hat, er könnte ihrem Kinderwunsch nicht entsprechen.“
Harry fielen fast die Augen aus dem Kopf, bevor er Severus fragte: „Ist das wahr?“
„So kann man es nicht...“
Severus wurde von Harry unterbrochen, der Hermine nochmals fragte: „Ist das wahr?“
„Ja, leider. Hat Remus mir gestern erzählt“, antwortete sie traurig.

Man konnte spüren, wie sich direkt über Harry eine dicke Wolke aus Zorn bildete, die nun schwer auf der Stimmung am Lehrertisch lag. Die Wut über seinen Kollegen kochte fast über. Severus wusste nicht, wie er mit Harry umgehen sollte, der zwar nichts mehr sagte, ihn jedoch mit eng zusammengekniffenen Augen anblickte, als wollte er ihm an die Gurgel gehen. Harry wandte sich wenige Minuten später von Severus ab und versuchte, sich seinem Frühstück zu widmen, doch er spielte nur mit dem Omelett, bevor er die Gabel auf den Teller legte und merklich verstimmt den Lehrertisch verließ, ohne auch nur ein Wort zu sagen.

Die schlechte Laune ihres Freundes hatte Hermine registriert, aber sie blickte Harry nicht hinterher. Severus hingegen drehte den Kopf und sah Harry gerade noch durch die Tür verschwinden. Um die eigentlich sehr unangenehme Situation als Lappalie darzustellen, sagte er gleichgültig klingend: „Es kann mir egal sein, was andere von mir denken.“
Jetzt legte Hermine ihre Gabel auf den Tisch und fragte zickig: „Ist es Ihnen egal?“ Severus antwortete nicht, so dass auch sie das gemeinsame Frühstück ebenfalls verfrüht verließ.
Bevor sie gehen konnte, sagte er: „Ich werde Ihnen nachher in der großen Pause ein Buch bringen, welches Sie lesen sollen. Ich werde Sie doch antreffen?“
„Ja sicher, aber Sie müssen sich schon die Mühe machen, in den vierten Stock zu gehen, denn ich wohne seit gestern Abend im Westflügel. Sie wissen schon: Die freistehenden Räumlichkeiten in der Nähe der Bibliothek.“ Mit diesen Worten verließ sie einen vor den Kopf gestoßenen Severus, der die Welt nicht mehr zu verstehen schien.

Im vierten Stock angelangt betrachtete Hermine das erste Mal bei Tageslicht ihre neuen Räume, die sie bisher nur ganz kurz gestern Abend und heute Morgen vor dem Frühstück beäugt hatte. Ihrem Bonsai-Bäumchen hatte sie einen Platz auf einem Tisch in der Nähe des Fensters gegeben, so dass er regelmäßig Sonne abbekommen würde. Ihr Kniesel wetzte gerade die Krallen seiner Vorderpfoten an einen Kratzbaum, den sie der Höhe wegen nicht in den Kerkern hatte aufstellen können. Sie ging zum Fenster hinüber und atmete erleichtert ein und aus. Von hier oben hatte sie, weil ihre Räume über Eck gingen, einen wunderschönen Ausblick auf den südlich liegenden großen See. Einen Moment lang stand Hermine an der gläsernen Tür und schaute den Schneeflocken dabei zu, wie sie sich auf dem Balkon niederließen, bevor sie den Rest des Buches las, welches Severus nachher bestimmt abholen würde.

Nach der Unterrichtsstunde, aber noch vor dem Mittagessen suchte Severus den vierten Stock auf. Er war sich nicht ganz sicher, welche Räume Hermine nun bewohnen würde und noch weniger wusste er mit Sicherheit, warum sie von gestern auf heute umgezogen war. Er betrat einen hellen Gang, den Schüler so gut wie nie aufsuchten und klopfte in der Hoffnung, die richtige erwischt zu haben, zaghaft an eine Tür.

Seine Schülerin öffnete und bat ihn herein. Ihre Herzlichkeit ihm gegenüber hatte sie noch immer nicht wiedergefunden, doch er mied es, sie daraufhin anzusprechen, weil es für ihn sicherlich ein unerfreuliches Gespräch werden würde. Er hatte Lupin mit Absicht einen Stich versetzt, doch er hatte nicht daran gedacht, dass er damit auch anderen zusetzen würde. Für Lupins Handeln, dachte Severus, war er wirklich nicht verantwortlich. Wer hätte schon geahnt, welche Konsequenzen Lupin aus einer bloßen Boshaftigkeit ziehen würde?

„Wo ist das Buch?“, fragte Hermine, denn sie konnte keines sehen.
Aus seinem Umhang fischte er eine dunkelbraune Lederschwarte per Levitation hervor, bevor er sagte: „Holen Sie das Buch über die Handhabe der schwarzmagischen Bücher.“

Mit einem Aufrufezauber holte Hermine das Buch herbei. Severus legte das braune Buch auf den Tisch und empfahl: „Schlagen Sie bei dem Titel nach und lesen Sie, was Sie tun müssen, damit das Buch seine Gefährlichkeit verliert.“

Der Titel des Buches, welches Severus mitgebracht hatte, lautete schlichtweg „Geistreiches“. Hermine blätterte in dem anderen Buch und fand den Titel, bevor sie laut vorlas: „Ein einfacher, über das Buch gelegter ’Protego’ reicht aus, um es gefahrlos öffnen zu können.“ Sie schaute Severus an und bemerkte: „Scheint ein eher harmloses Buch zu sein oder?“
„Wie man es nimmt“, antwortete er knapp, während er langsam seinen Kopf drehte, um ihre neuen Räume zu betrachten. Er blickte sie an und fragte mit gefühlskalter Stimme: „Warum der schnelle Umzug?“
Sie zog eine Augenbraue in die Höhe und erklärte aufrichtig: „Harry hatte damals schon gesagt, dass ich es nicht lange in den Kerkern aushalten würde und er hatte Recht. Es bekommt mir einfach nicht. Harry und Albus haben gesagt, ich wäre blass.“ Severus äußerte sich nicht, sondern wartete geduldig, bis sie noch anfügte: „Ich verstehe nicht, wie Sie die ganze Zeit da unten… Ich meine, so ganz ohne Sonnenlicht.“
„Es hat mich nie gestört“, konterte er kühl.
„Es könnte Ihnen aber gut tun“, sagte sie leise.
„Das bezweifle ich“, widersprach er.
„Zumindest würden Sie einen gesünderen Eindruck machen“, sagte sie genervt.
Er kniff seine Augen zusammen und fragte bedrohlich leise: „Wie soll ich das jetzt verstehen?“
Sie beschwichtigte ihn mit einer Geste ihrer Hand, bevor sie sagte: „Vitamin D meine ich damit.“
Durch die Zähne zischend antwortete er: „Ich kann Sonnenlicht in Reagenzgläsern herstellen, also ersparen Sie mir Ihre Belehrungen.“
„Ja natürlich“, sagte sie enttäuscht klingend. „Lieber alles komplizierter machen, als…“
„Wir sehen uns später“, waren seine letzten Worte, bevor er ihr Zimmer verließ.

Hermine seufzte. Sie hatte es nur gut gemeint, doch Severus war jetzt wieder sauer auf sie, dabei war sie es, die allen Grund dazu hatte, wütend auf ihn zu sein. Er war ja nicht derjenige gewesen, der gestern noch über den Kamin einer völlig aufgelösten Tonks hatte Trost spenden müssen. Heute früh hatte Hermine eine Eule an Molly geschickt, die jetzt in einem ungenutzten Haus von Verwandten ganz in der Nähe von Hogsmeade wohnte, weil der Fuchsbau noch immer wegen potenzieller Anschläge verwaist war. Vielleicht könnte Molly mit Remus reden und ihn wieder zur Vernunft bringen. Einmal hatte sie es ja schon geschafft.

Das Buch „Geistreiches“ versprach allein aufgrund des Titels gar nichts, doch Hermine musste die Aufgabe erledigen, die Severus ihr aufgetragen hatte, also sprach sie einen Protego, bevor sie das Buch öffnete. Das Inhaltsverzeichnis ließ teils gute, teils schwarzmagische Tränke vermuten. Tränke, die den Geist noch kräftiger stärken würden als ein Gripsschärfungstrank. Tinkturen, die auf das sensorisches Sprachzentrum einwirken sollten und das Lernen von Fremdsprachen wesentlich erleichtern würden. Essenzen, die den Temporallappen stimulieren konnten, damit man komplexe nichträumliche auditorische und visuelle Reize besser verarbeiten können würde.

Der Titel des Buches bekam langsam einen Sinn, dachte Hermine, bevor sie die Inhalte der nächsten Kapitel überflog. Sie schmunzelte, denn nicht nur Tränke, die das Gehirn und seine Fähigkeiten betrafen, wurden in diesem Buch behandelt. Da gab es neben einem Zaubertrank, der einem ermöglichen würde, Träume jede Nacht bewusst erleben zu können auch einen Trank, der bestimmte Gefühle bewahren konnte. Ab Kapitel zehn würde sie darüber lesen, doch sie begann natürlich von Anfang an.

Hermine verlieĂź das Inhaltsverzeichnis und machte sich daran, das erste Kapitel zu lesen.

Zur gleichen Zeit in Aberdeen stand Hopkins an seinem knisternden Kamin und fuhr sich durch die roten Haare, bevor er sich über den nicht sehr langen Vollbart strich. Er drehte sich um und betrachtete seinen engsten Verbündeten, Alejandro Abello – Pablos Vater. Neben Alejandro saßen zwei Herren in schwarzen Anzügen mit dunkelblauer Krawatte an dem großen Tisch aus Kirschbaumholz, denen man an ihrem selbstgefälligen Gesichtsausdruck ansehen konnte, wie teuer ein Gespräch mit ihnen war.

Durch vor Wut verzerrte Lippen keifte Hopkins zu den beiden Anzugträgern: „Unternehmen Sie etwas dagegen! Wofür bezahle ich Sie eigentlich? Das ist die zweite Steuerprüfung in nur eineinhalb Jahren. Das ist reine Schikane!“
Einer der Herren, der ältere von beiden Rechtsanwälten, beruhige Mr. Hopkins und erklärte: „Sie haben ja nichts zu befürchten, Mr. Hopkins. Bei der letzten Steuerprüfung hatte das Finanzamt Ihnen auch nichts vorwerfen können.“
„Ich weiß“, schrie Hopkins aufgebracht, „dass meine Bücher in Ordnung sind! Es geht mir darum, dass ich diesen Ärger nicht haben will, verdammt!“
„Man kann nicht von der Hand weisen“, sagte der Jüngere, „dass das Finanzamt ein Auge auf Sie geworfen hat, allerdings wohl eher aus Gründen, die in Wirklichkeit nichts mit Ihren Finanzen zu tun haben.“
Mr. Hopkins kniff gereizt die Augen zusammen und fragte: „Auf was spielen Sie damit an?“
Der ältere Rechtsanwalt erklärte gelassen: „Ihre anderen ’Aktivitäten’ sind der Regierung ein Dorn im Auge, Mr. Hopkins. Möglicherweise haben wir es nicht mit der Denunziation eines Dritten zu tun, sondern mit von der Regierung selbst in Auftrag gegebenen Steuerprüfungen.“
„Meine anderen Aktivitäten?“, wiederholte Hopkins bedrohlich leise.
„Ihr kleiner ’Verein’. Wir haben zwar alle bisherigen Klagen soweit abschmettern können, aber vielleicht sollten Sie…“
Den älteren Anwalt unterbrechend befahl Hopkins: „Hinaus! Kümmern Sie sich um die Steuerprüfung und wagen Sie es nicht noch einmal, andere Belange anzusprechen, die Sie überhaupt nichts angehen!“

Von ihrem Klienten nicht im Geringsten eingeschüchtert erhoben sich die beiden Anwälte, verabschiedeten sich und verließen den Raum. Alejandro hatte den beiden nachgeschaut, bis sie die Tür von außen geschlossen hatten. Hopkins hatte sich derweil dem Tisch genähert und schaute sich nacheinander verschiedenste Briefe an wie den vom Finanzamt, das erneut eine Offenlegung seiner Gelder und Besitztümer verlangte. Auch ein Schreiben vom Gericht war darunter, welches ihm nach mehreren Abmahnungen nun per Entscheid verbot, für seinen „Verein“ zu werben. Der Versuch, mit Flugblättern auf eine seiner Meinung nach drohende Gefahr aufmerksam machen zu wollen, war sowieso gescheitert, da keiner das Märchen von der verborgenen Zauberergesellschaft geglaubt hatte. Die Internetseite, die nicht mehr als 2000 Klicks seit der Publikation erhalten hatte, musste ebenfalls unzugänglich gemacht werden. Selbst Haustürgespräche waren nicht mehr gestattet, doch auch damit hatte er niemanden für sich und seine Sache gewinnen können. Hopkins seufzte.

Enttäuscht fragte er seinen einzigen Freund: „Sieht das denn niemand?“ Alejandro schaute ihn fragend an, so dass Hopkins deutlicher wurde: „Sieht denn niemand die Gefahr, die diese andere Welt mit sich bringt?“ Alejandro wagte es nicht zu antworten, denn Hopkins war momentan in einer sehr schlechten Stimmung, die ihn schnell gefährlich werden lassen konnte. „Will es niemand sehen?“, murmelte Hopkins, bevor er aufstand, um sich an einem kleinen Tisch ein Glas Scotch einzuschenken; für seinen Freund ebenfalls.

Endlich fand Alejandro den Mut, sich zum Thema zu äußern, denn er sagte beschwichtigen: „Wir machen allein weiter. Wir brauchen keine weiteren Anhänger, um erfolgreich gegen die Zaubererwelt vorzugehen.“
Mit rotem Gesicht zeterte Hopkins: „Von über zweihundert Anhängern sind nur noch um die dreißig übrig! Sie glauben nicht mehr an das, was ich sage. Sie zweifeln!“ Hopkins raufte sich die Haare, bevor er zugab: „Ich würde auch Zweifeln, wenn es keine Beweise gäbe. Es reicht ihnen nicht, wenn ich ihnen versichere, dass wir wieder einen Zauberer oder eine Hexe gefangen haben. Sie könnten es glauben, wenn wir es ihnen zeigen würden.“
„Was zeigen?“
„Dass diese Menschen zaubern können!“, sagte Hopkins aufgebracht, bevor er seinen Scotch zur Hälfte leerte.
„Das können wir nicht tun! Sobald die ihren Stab in der Hand halten, würden sie uns angreifen. Ich denke nicht, dass einer von unseren ’Gästen’“, Alejandro verwendete das Synonym „Gefangene“, „freiwillig seinen Zauberstab schwingen würde, nur um den Zweifelnden zu beweisen, dass sie sich der Hexerei schuldig gemacht haben.“
„Wir müssen sie irgendwie gefügig machen, mit Drogen ruhig stellen oder sie erpressen, damit sie ein kleines Kunststückchen vorführen. Dann würde man mir wieder glauben und ich hätte großen Zulauf“, schwärmte Hopkins.
„Robert? Meinst du, dass die Steuerprüfung nur wegen des Vereins stattfindet und dass die Regierung davon weiß?“, fragte Alejandro zaghaft.

Hopkins schien einen Moment gedankenverloren, während er an seinem Scotch nippte. Er blickte Alejandro eindringlich an, bevor er sagte: „Dass man Arnold ganz unverhofft wegen Drogenbesitz festgenommen hat, ist sehr auffällig. Alex hatte neulich geäußert, dass er befürchten würde, der Minister der Zaubererwelt würde mit unserem zusammenarbeiten. Sollte das wahr sein, dann weiß ich, wem ich bei der nächsten Wahl nicht meine Stimme geben werde. Wie kommen wir denn dazu, mit ’denen’ zu kooperieren? Was unsere Minister da macht, wäre Verrat an der Menschheit.“
„Wenn die Zaubererwelt so genau über uns Bescheid wüsste, dann hätten die längst etwas unternommen, meinst du nicht?“, warf Alejandro ein.
„Vielleicht dürfen sie nicht? Oder wir sind denen nicht gefährlich genug. Die sollen ruhig kommen, mein Freund. Ich habe keine Angst vor denen!“, behauptete Hopkins.
„Die müssen von uns wissen. Das Haus vom Zaubereiminister steht seit mehreren Wochen leer. Das ist ein Zeichen dafür, dass sie Angst haben oder denkst du, das ist nur Zufall?“, fragte Alejandro mit hochgezogener Augenbraue.
„Zufall…“, wiederholte Hopkins ungläubig. „Ich glaube nicht an ’Zufälle’. Was für ein merkwürdiger Zufall soll das sein, dass gerade du Wärter in dem Gefängnis bist, in welchem nicht nur dein eigener Sohn, sondern auch Tyler und Arnold untergebracht sind? Nein, es gibt keine Zufälle. Das ist ein Zeichen, Alejandro. Ein Wink des Schicksals!“
„Ich habe den Job damals nur bekommen, weil ich in diesem Land mit falschem Ausweis unterwegs bin. Niemand macht sich die Mühe, meine Referenzen zu überprüfen.“
„Und gerade damit will das Schicksal uns etwas sagen“, philosophierte Hopkins. Weil Alejandro nicht zu verstehen schien, erklärte er: „Es wäre ein Leichtes für dich, eine Flucht vorzubereiten. Hole unsere Männer da raus und dann werden wir den Magiern mal zeigen, zu was wir wirklich fähig sind!“
„Du wirst lachen, aber ich habe mir bereits Gedanken darüber gemacht, wie ich die drei ohne große Umstände befreien könnte und ich hätte auch schon einen Plan“, erklärte Alejandro lächelnd.
Nickend hieß Hopkins diese Aussage gut, bevor er fies grinsend offenbarte: „Dann hole sie raus! Wir werden uns danach alle zurückziehen, um etwas Großes vorzubereiten und dann schlagen wir zu! Wir werden ein für allemal ein Exempel statuieren und denen zeigen, was wir von ihnen halten.“
„Ein Exempel?“, fragte Alejandro verdutzt nach.
„Ja, ein Exempel! Wir werden den Zauberern zeigen, mit wem sie es zu tun haben und dass sie uns keine Angst einjagen! Wir benötigen jemand Bekannten…“ Hopkins schien angestrengt nachzudenken, bevor er hinzufügte: „Ich denke, in der Festung sind wir gegen Angriffe gefeit. Wir werden uns nicht mehr verstecken und voll in die Offensive gehen!“

Wie schon einige Male in der Vergangenheit kam es Alejandro aus diesmal so vor, als hätte Hopkins momentan den Bezug zur Realität verloren. Es war eine Sache, im geheimen gegen Zauberer und Hexen anzugehen und sie vereinzelt zur Strecke zu bringen, doch sich dem Feind zu offenbaren war Alejandros Meinung nach ein großer Fehler. Sie wussten ja nicht einmal, wie viele es von denen gab.

„Ich halte das für keine gute Idee. Wenn die sich zusammentun sollten, dann hat unser letztes Stündlein geschlagen, Robert. Das können wir doch nicht riskieren! Egal, wie viele es von denen gibt: Es sind mit Sicherheit viel mehr als wir! Die legen die Festung in Schutt und Asche!“, warf Alejandro besorgt ein.
„Die werden uns nicht angreifen, wenn wir jemanden aus ihrer Reihe in unserer Gewalt haben. Jemand Bekanntes muss es sein, dem sie kein Leid zufügen wollen! Wir benötigen ein Druckmittel, das ihnen die Hände fesseln wird“, suggerierte Hopkins. Überlegen lächelnd befahl er: „Schick die Späher raus. Ich will wissen, wo diese Schule liegt.“
„Die Späher sind schon unterwegs. An einer bestimmten Stelle haben sie immer wieder das Gefühl, umkehren zu müssen. Alex meint, das wäre in der Nähe von Hogwarts und es wären die Schutzzauber, die die Späher daran hindern, näher heranzugehen“, erklärte Alejandro.
„Sie sollen es weiter versuchen, verdammt! Es muss doch irgendwie möglich sein, gegen diese Zauber anzugehen. Ich will zu dieser Schule!“
„Aber warum?“, wollte Alejandro wissen.
„Ich sagte doch, dass wir eine bekannte Persönlichkeit benötigen. Es stand ja ganz groß im Tagespropheten, dass dieser Potter dort Lehrer ist“, antwortete Hopkins belustigt.

Spätestens jetzt war Alejandro klar, dass Hopkins die Gefahr nicht sehen konnte, weil er rational nicht mehr zugänglich schien. Die wenigen Menschen, die sich ihm angeschlossen hatten und geblieben waren, hatten in ihrem Leben allesamt schlechte Erfahrungen mit Zauberern und Hexen gemacht, wie auch Alejandro selbst. Hopkins hingegen war anfänglich nur ein Sektenführer gewesen, der der Überzeugung war, die Welt vor imaginären Magiern retten zu müssen, obwohl er nicht einmal von deren Existenz gewusst hatte. Es war ein reiner „Zufall“, dass Alejandro auf ihn getroffen war und dass kurz darauf die Brüder Alex und Arnold auf die Sekte aufmerksam geworden waren. Die Erfahrungsberichte von Betroffenen, die tatsächlich mit der magischen Welt in Berührung gekommen waren und die Schilderungen der beiden verstoßenen Squibs hatten dafür gesorgt, dass Hopkins’ Größenwahn nur noch geschürt worden war. Die restlichen Anhänger, die der Zaubererwelt Schaden zufügen wollten, hießen Hopkins’ Vorgehensweisen trotzdem gut, auch wenn der keinen persönlichen Grund hatte, Rache auszuüben. Hopkins war nie ein Opfer von Zauberern gewesen, die aus Spaß Menschen gequält hatten. Er hatte keinen Menschen durch einen Zauberspruch verloren und er ist auch niemals auf andere Art und Weise von einer Hexe gedemütigt worden wie seine Anhänger.

Vorsichtig erklärte Alejandro seine Bedenken: „Potter ist der Mächtigste von denen, wenn man der Zeitung Glauben schenken darf.“
„Pah“, machte Hopkins. „Wenn der so mächtig ist, warum ist er dann Lehrer? Ich denke, seine Person wurde von den Medien einfach nur aufgebauscht. Die Späher sollen die Gegend weiträumig erkunden, Alejandro. Irgendwann muss Potter auch mal die Schule verlassen. Gegen einen überraschenden Überfall und ein mit Chloroform getränktes Taschentuch vor der Nase wird auch er nichts unternehmen können!“
„Das kann nicht dein Ernst sein!“, sagte Alejandro, der es mittlerweile mit der Angst zu tun bekam.
„Mein voller Ernst!“, bestätigte Hopkins. „Nun geh schon und richte den Spähern die neue Aufgabe aus.“ Bevor Alejandro mit einem mulmigen Gefühl das Zimmer verlassen konnte, fügte Hopkins noch amüsiert hinzu: „Ach ja, und sage den anderen, dass sie schon einmal etwas Reisig zusammentragen sollen.“


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: The World of Ice & Fire: The Untold History of Westeros and the Game of Thrones
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Daniel musste nicht nur schwimmen, spielen, Dialoge sprechen und auf Monster reagieren, die später per Computer hinzugefügt wurden, sondern er trug dabei auch Schwimmflossen an Händen und Füßen. All das absolvierte er sieben Meter tief unter Wasser in völliger Dunkelheit – bis ihm die Luft ausging und er das Zeichen gab: Einer der Stuntleute schwamm dann zu ihm hin und gab ihm seine Sauerstoffmaske zurück. Eine wirklich unglaubliche Leistung.
Greg Powell ĂĽber Unterwasser-Dreharbeiten