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Fanfiction

Harry Potter und die Schatten der Vergangenheit - Karussell

von Muggelchen

Am nächsten Morgen erwachte Harry mit dem Gefühl, nicht allein zu sein und er hatte sich nicht getäuscht. Sirius saß auf seinem Bett, hatte die Augen jedoch auf den Boden gerichtet.

„Sirius?“, fragte Harry verschlafen, woraufhin sein Patenonkel kurz aufschreckte.
„Harry, ich wollte dich nicht wecken“, sagte er mit entkräfteter Stimme.
Sofort setzte sich Harry auf und fragte vorsichtig, weil er das Schlimmste befürchtete: „Wie geht es Anne?“ Er schaute Harry in die Augen und weil sie so verweint waren und seine Lippen bebten, wusste Harry, dass es schlecht um sie stehen musste. „Oh, Sirius“, hauchte Harry mitfühlend, während er im Bett zu Sirius hinüberrutschte und ihn fest umarmte. Sirius war unfähig zu sprechen. Heiße Tränen rannen ihm über die Wangen, bis sie von Harrys Pyjama aufgesogen wurden.

Immer wieder wollte Sirius erzählen, was er im Mungos erfahren hatte, doch bevor er ein Wort herausbringen konnte, ließ ihn allein der Gedanke an Annes Schicksal wieder in Tränen aufgehen. Geduldig wartete und tröstete Harry, bis Sirius sich nach einer halben Stunde mitteilen konnte.

Schluchzend erklärte er: „Sie können nichts für sie tun, Harry. Die sagen, es muss etwas beim Gedächtniszauber schiefgegangen sein, aber“, Sirius zog die Nase hoch, „sie können nicht in ihren Kopf hinein, um nachzusehen, was.“
„Warum können die das nicht?“, wollte Harry wissen.
Sirius schüttelte den Kopf, während seine gequälte Mimik verriet, dass er gern die Verantwortlichen für Annes Zustand persönlich in die Finger bekommen wollte. Nachdem er sich zusammengerissen hatte, erzählte er: „Die Heiler sagen, sie sei so verwirrt, dass kein Legilimentiker ungeschoren davonkommen würde.“ Sirius seufzte, bevor er ungläubig fragte: „Kannst du dir das vorstellen? Sie könnten helfen, aber sie tun es nicht!“

Harry hoffte nicht, dass Anne den Rest ihres Lebens auf der Janus Thickey-Station verbringen mĂĽsste; zwischen Nevilles Eltern und Gilderoy Lockhart.

„Wir werden das irgendwie schaffen, Sirius“, sagte Harry beruhigend, doch Sirius glaubte nicht daran, sondern ließ verzweifelt den Kopf hängen. „Sirius“, sagte Harry forscher, „wir reden mit Arthur und wir werden uns umhören, was man in so einem Fall tun könnte. Es kann doch nicht sein, dass vom Ministerium solche Zauber erlaubt sind, ohne dass man etwas ausrichten kann, wenn so ein Vergissmich-Zauber fehlgeschlagen ist. Es muss…“ Harry verstummte, denn Sirius’ Körper zitterte, so dass er seinen Patenonkel einfach erneut in den Arm nahm.

Mrs. Barmy-Bedlam und die beiden Vergissmich, die sie zu Anne geschickt hatte, waren alle drei verhaftet worden. Mr. Bonanest, ein junger Vergissmich Mitte Zwanzig, wurde wegen seiner Vertrauenswürdigkeit damit beauftragt, die Abteilung zu übernehmen, die neuen Aufträge zu prüfen und zu verteilen und nebenbei alte Aufträge durchzugehen. Zunächst fand er nur kleine Unstimmigkeiten in den Aufzeichnungen, doch je tiefer er grub, desto mehr Beweise hatte er dafür auf dem Tisch, dass Mrs. Barmy-Bedlam bereits mehrmals ungenehmigte Aufträge hatte ausführen lassen; meist, um jemandem einen Gefallen zu tun.

Die Verhandlung der drei vor dem Zaubereigamot fand bereits zwei Tage nach der Festnahme statt und Arthur hatte darauf geachtet, dass viele Halbblüter und Muggelstämmige unter den Gamot-Mitgliedern sitzen würden, denn somit – und er hatte richtig kalkuliert – war Mrs. Barmy-Bedlam zu einundzwanzig Jahren Askaban verurteilt worden. Das Urteil fiel nicht so hoch aus, weil das Gedächtnis eines Muggel scheinbar irreparabel geschädigt worden war, sondern in erster Linie, weil der Vertrauensbruch dem Zaubereiministerium gegenüber unverzeihlich groß gewesen war. Die beiden Vergissmich kamen mit je zwei Jahren davon, weil sie es versäumt hatten, ihre Skepsis beim Auftrag im Fall von Anne Adair einer höheren Stelle mitzuteilen.

Natürlich hatte Harry alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Hilfe für Anne zu finden, doch hier konnte selbst seine Berühmtheit nichts bewirken. Es gab zwar freiwillige Heiler, die das Risiko eines eigenen Schadens in Kauf nehmen wollten, nur um Harry Potter damit einen Gefallen erweisen zu können, aber das wiederum wollte Harry nicht wagen. Auch mit Hermine hatte Harry ausführlich gesprochen, doch sie hatte nur das wiederholt, was sie selbst während ihrer Ausbildung zur Heilerin gelernt hatte und sie sagte: „Das musst du verstehen, Harry. Wenn du in den Geist eines verwirrten Menschen eindringst, kann das, was du dort erlebst, deinen eigenen Geist völlig verdrehen und dann hat man zwei Patienten, anstatt einen.“
„Nein, das verstehe ich nicht! Man weiß doch im Vorfeld, dass das, was einen erwartet, ziemlich durchgedreht sein kann. Auf so etwas muss man sich doch innerlich vorbereiten können, vielleicht mit Übungen oder so? Es gibt doch auch Konzentrationsübungen im Bereich Okklumentik. Irgendwas…“
Hermine unterbrach mit erhobener Hand: „Ich kann gern meine alten Profs im Mungos fragen, aber ich vermute, mit denen hast du längst gesprochen. Ich selbst habe leider keine Legilimentik-Prüfung absolviert, aber alles, was ich darüber gelesen habe, rät unbedingt davon ab, in einen verwirrten Geist einzudringen.“
„Das ist unmenschlich!“, meckerte Harry aufgebracht.
„Was genau?“, wollte Hermine wissen und Harry wurde daher deutlicher.
„Einfach in den Gedanken von Muggeln herumzupfuschen und ihnen dann nicht einmal helfen zu können, wenn es vermasselt worden ist. Das meine ich! Muss die Zauberergemeinschaft wirklich so weit gehen, um ihre Existenz geheim zu halten?“
Hermine verstand Harrys Standpunkt, doch sie entgegnete nichtsdestotrotz: „Da es Leute wie Hopkins gibt, ist das leider notwendig.“

Am Abend genügte ein Blick auf seinen auf der Couch zusammengekauerten Patenonkel aus, so dass ihn sein nächster Weg zu Severus führte. Wenn jemand mehr wüsste als die Ärzte im Mungos oder sogar Hermine, dass war es Severus.

„Ich störe hoffentlich nicht?“, fragte Harry, nachdem er in Severus’ Wohnzimmer getreten war und seinen Kollegen und seine beste Freundin auf dessen Couch sitzen sah.
„Nein, Sie stören nicht. Nehmen Sie Platz“, bot Severus höflich an. Nachdem Harry sich gesetzt hatte, brauchte er gar nicht mit dem Thema zu beginnen, denn Severus hatte es offensichtlich von Hermine erfahren. „Sie sind wegen Miss Adair hier?“ Harry nickte. „Dann wird Ihnen Hermine bereits alles zu diesem Thema erklärt haben.“
Entschlossen stellte Harry klar: „Mir ist egal, was in Büchern steht. Ich habe auch Bücher gewälzt und bin dabei ständig auf den Hinweis gestoßen, dass man ’wirre Köpfe nicht betreten darf’, aber was mich interessiert: warum steht nirgends, was geschehen könnte, wenn…“
„Ich habe dir doch erklärt, was geschehen könnte, Harry. Der eigene Geist könnte drunter leiden!“, warf Hermine unterbrechend ein.
„Aber es steht in keinem Buch, warum das so wäre!“, sagte Harry lauter. Er fing sich schnell wieder und erklärte: „In keinem Buch, das ich gelesen habe, war auch nur ein einziger Fall geschildert worden, Hermine. Die beiden Professoren im Mungos haben mir auch keinen Fall nennen können. Woher will man also wissen, dass es gefährlich wäre?“
„Vermutlich weiß man es nicht genau“, antwortete Severus leise. Hermine und Harry blickten ihn erwartungsvoll an, so dass er erklärte: „Mrs. Malfoy konnte zwar nach ihrer Rettung kommunizieren, aber trotzdem war ihr Geist wirr. Dieser Heiler, wie hieß er noch?“ Severus überlegte kurz, bevor er fortfuhr: „Nikolaj Kustrow war der Name. Narzissa hatte kein Vertrauen zu ihm und ihn daher nicht in ihr Gedächtnis eingelassen. Mir hat sie es jedoch gestattet!“
Neugierig fragte Hermine: „Wie war es?“
„Es war verwirrend, das muss ich zugeben, aber nicht so sehr, dass ich den Verstand verloren hätte. Ich bin geübt darin, mich von den Emotionen anderer nicht beeinträchtigen zu lassen“, erklärte Severus nüchtern und beide bezweifelten seine Aussage nicht.
Harry kam hinüber zur Couch und setzte sich direkt neben Severus, bevor er sagte: „Das heißt, Sie könnten auch in Annes Gedächtnis eindringen, ohne irgendein Risiko?“
Von dieser Idee weniger begeistert sagte Hermine: „Nein, Harry. Anne ist nicht ansprechbar. Mrs. Malfoy hingegen war…“
Severus unterbrach sie und fragte spöttisch: „Seit wann antworten Sie an meiner statt?“ An Harry gewandt gab er zu: „Ich vermute, ich würde keinen Schaden davontragen.“
„’Vermute’?“, wiederholte Hermine aufgebracht. „Sie werden sich damit in Gefahr bringen, Severus.“
„Es ist wirklich rührend, wie Sie sich sorgen, Hermine, aber ich würde niemals etwas Unüberlegtes tun. Wie Sie wissen, bedenke ich alle möglichen Konsequenzen und ich gehe davon aus, unversehrt zu bleiben“, konterte Severus trocken.
„Würden Sie es machen?“, fragte Harry flehend und er ignorierte all die bohrenden Blicke seiner besten Freundin, die ihm diese Idee ausreden wollten.

Einen Moment lang überlegte Severus, ob er seine Hilfe wirklich anbieten sollte. Einzig, dass er mit Black sicherlich häufiger Kontakt haben müsste, zögerte seine Antwort etwas hinaus, aber allein, um Harry damit einen Gefallen zu erweisen, würde er Legilimentik bei der jungen Dame anwenden, gegen die er selbst keinen Groll hegte.

„Es könnte nicht schaden, einen Blick in Miss Adairs Gedächtnis zu werfen, aber ich kann nicht versprechen, dass ich etwas gegen ihren momentanen Zustand ausrichten kann. Ich würde es tun, Harry, aber sorgen Sie dafür, dass es keine Streitigkeiten mit Black geben wird“, stellte Severus klar.

Harry bedankte sich überschwänglich, bevor er sich verabschiedete. Nachdem er wieder zu Sirius gegangen war, setzte er sich neben ihn und fasste ihn an der Schulter.

„Harry“, sagte Sirius schwach lächelnd. Noch nie hatte Harry seinen Patenonkel so mitgenommen erlebt.
„Ich habe eine Möglichkeit gefunden, in Annes Kopf einzudringen, um zu sehen, was schiefgelaufen ist. Es wird dir wahrscheinlich nicht gefallen, aber…“
Sirius unterbrach ihn abrupt, denn er umarmte Harry und drückte ihn fest an sich, bevor er ihm leise ins Ohr sagte: „Alles, Harry! Alles, um ihr zu helfen. Ich würde alles tun, Harry!“
Mit einer Hand klopfte Harry ihm auf den Rücken und dann sagte er: „Gut, dann werde ich dafür sorgen, dass Anne herkommt. Falls sich Albus sträuben sollte, wird sie bestimmt bei Remus in Hogsmeade bleiben können, aber er wird sicher nichts dagegen haben. Alles andere werde ich in die Wege leiten.“ Harry drückte Sirius von sich weg, damit er ihm in die Augen blicken konnte, bevor er sagte: „Versprich mir etwas. Versprich mir, dass du Vertrauen zeigst, auch wenn es dir schwer fallen sollte. Versprich mir, dass du dich nicht aufregen wirst und keine Unannehmlichkeiten machst.“
Fassungslos schüttelte Sirius den Kopf, weil er nicht verstand, warum Harry ihm so ein Versprechen abnehmen wollte, doch letztendlich erklärte er: „Natürlich werde ich niemandem im Weg stehen, der Anne helfen will, das verspreche ich!“

Obwohl es schon so spät abends war, wollte Harry mit Albus klären, ob Anne wegen eines Diagnose-Versuchs nach Hogwarts kommen dürfte. Tatsächlich war Albus noch immer in seinem Büro und er begrüßte seinen späten Gast freundlich: „Harry, hast du Neuigkeiten über Miss Adair für mich?“
Albus winkte einladend mit der Hand auf einen Ledersessel, so dass Harry sich erst setzte, bevor er sagte: „Die Heiler im Mungos können ihr nicht helfen, aber Severus möchte etwas versuchen.“ Albus horchte auf, ließ Harry jedoch ausreden. „Ich wollte Sie deshalb fragen, ob Anne kurzzeitig hier in Hogwarts bei mir und Sirius bleiben darf.“
„Ist es so schlimm?“, sagte Albus betroffen, denn er selbst war, wie Arthur auch, ein großer Muggelfreund. Nachdem Harry genickt hatte, fragte der Direktor neugierig: „Hat Severus seine Hilfe selbst angeboten?“
„Er sagte, er könnte vielleicht helfen und er hat sofort zugesagt, als ich ihn darum gebeten hatte“, schilderte Harry gewissenhaft. Weil Albus so lange überlegte, fragte Harry besorgt: „Warum fragen Sie, Sir?“
Sofort hatte Harry wieder die volle Aufmerksamkeit des Direktors erhalten, der gleich darauf sagte: „Severus handelt stets sehr überlegt und daher sollte ich mir keine Sorgen machen, aber ich befürchte, dass er sein Wesen unterschätzt, welches womöglich nicht mehr die geforderte Rohheit für ein solches Unterfangen aufweisen könnte.“
Harry wiederholte diesen Satz in Gedanken, bevor er entgeistert sagte: „Sie sprechen in Rätseln, Sir.“
„Tu ich das? Nun, ich werde Severus’ Entscheidung nicht in Frage stellen, aber achte auf ihn, Harry. Solltest du der Meinung sein, er würde sich überschätzen, dann hindere ihn daran weiterzumachen.“
Etwas verwundert über diese Aussage sagte Harry lediglich: „Ja, werde ich.“

Der Satz „Ich bin Harry Potter!“ reichte den Heilern am nächsten Tag aus, um Anne ohne großen Aufwand und ohne Papierkram aus dem Mungos zu entlassen und in die Obhut des jungen Ordensträgers zu übergeben. Natürlich bot der Direktor des Krankenhauses an, jederzeit für Fragen zur Verfügung zu stehen. Hermine hatte Harry begleitet, denn sie kannte sich mit verschiedenen Transportzaubern aus, so dass es eine Leichtigkeit gewesen war, mit der Patientin den Kamin nach Hogwarts zu nehmen.

In Sirius’ Schlafzimmer legten sie Anne, die nicht ansprechbar, aber wach war, ins Bett. Hermine untersuchte sie zusammen mit Poppy und beiden fiel auf, dass Annes Augen sich schnell bewegten; beinahe so, als würde sie eine REM-Schlafphase im Wachzustand und mit offenen Augen durchleben.

„So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte Poppy leise zu sich selbst, doch Hermine hatte sie gehört.
Sie wollte auch ihre Meinung kundtun und sagte: „Es sieht aus, als würde sie im Zug sitzen und alle Dinge, die am Fenster vorbeihuschen, kurz anblicken, aber“, Hermine hielt Anne ihre Hand vor die Augen und wedelte damit herum, „bewusst scheint sie nichts zu sehen.“
Poppy erhob sich wieder und fragte: „Würden Sie bitte Severus Bescheid geben, damit er sie sich erst einmal ansehen kann?“ Hermine nickte und machte sich auf den Weg in Severus Wohnzimmer.

„Severus? Anne ist jetzt da“, sagte Hermine und Severus hörte heraus, dass sie sich mit dem Gedanken, er könnte seinen Verstand einbüßen, immer noch nicht angefreundet hatte.
„Vertrauen Sie mir, Hermine. Ich weiß, wozu ich mich bereit erklärt habe“, versicherte er ihr, bevor er ihr folgte.

Harry und Hermine saßen auf der Couch, während Poppy sich mit Severus unterhielt und beide dabei eine ernste Miene machten. Severus hörte aufmerksam zu und fragte einige Dinge nach, doch verstehen konnten sie die beiden nicht, so dass Hermine sich Harry zuwandte und fragte: „Wo ist eigentlich Sirius?“
„Er sagt Beth Bescheid. Sie soll sich keine Sorgen machen, weil Anne nicht da ist und sich nicht meldet“, erklärte Harry.

Kaum hatten sie von ihm gesprochen, hörte man brutzelnde Geräusche aus dem Kamin und Sekunden später stand Sirius im Wohnzimmer. Kopf und Schultern ließ er kraftlos hängen, doch dann hörte er etwas und sein Kopf schnellte nach oben: Severus.

Harry hatte seinen Patenonkel beobachtet und wusste genau, dass Sirius jetzt im Zwiespalt mit sich selbst stand. Einerseits hatte er Harry versprochen, zu vertrauen und keinen Ärger zu machen, doch andererseits war Severus der Letzte, den Sirius in Annes Gedankenwelt wissen wollte. Womöglich befürchtete Sirius, dass Severus sich peinliche Momente ansehen würde, mit denen er ihm später das Leben schwer machen würde? Sirius sagte jedoch nichts, sondern nickt nur grüßend, als Poppy und dann auch Severus ihn bemerkt hatten.

„Lassen Sie uns reingehen, Poppy“, sagte Severus. Sirius wollte schon folgen, da empfahl Severus: „Wenn Sie hier im Wohnzimmer warten würden?“ Jedes Widerwort kraftvoll hinunterschluckend gehorchte Sirius und setzte sich den beiden anderen gegenüber. Hermine lächelte ihm aufmunternd zu, doch Sirius’ Anflug eines erwidernden Lächelns verwandelte sich sofort in bebende Lippen.
„Was hat Beth gesagt?“, wollte Harry wissen.
Sirius zuckte einmal kraftlos mit den Schultern, bevor er schwächlich entgegnete: „Sie hat sich sehr aufgeregt und dann hat sie nur noch geweint.“ Er seufzte, bevor er anfügte: „Sie möchte Anne so schnell wie möglich besuchen.“
Hermine schlug vor: „Sie könnte ja mal herkommen.“
„Wie soll sie nach Hogwarts kommen, Hermine?“, fragte Harry daraufhin.
„Na, warum soll das nicht möglich sein? Ihr Bruder war ja ein Zauberer gewesen und sie selbst kann sicherlich Hogwarts betreten“, vermutete Hermine laut.
Sirius vergaß ein wenig seine Besorgnis, als er sich am Gespräch beteiligte, denn auch er hielt es nicht für möglich, dass ein Muggel Hogwarts betreten könnte. „Bei Anne lag es doch an dem Zauberstab, dass sie einen Fuß ins Schloss setzen konnte.“
Hermine grübelte einen Moment, bevor sie sagte: „Weiß man das genau? Ich glaube nämlich, es ist ungeklärt, warum sie herkommen konnte. Es ist ja bewiesen, dass einige Muggel auch die Winkelgasse betreten können.“
Jetzt blickten Harry und Sirius sie mit großen Augen an und beide verneinten, doch Hermine konnte ein gutes Gegenargument liefern, denn sie sagte: „Dann erklärt mir mal, warum meine Eltern mich in die Winkelgasse begleiten konnten. Sie waren vor meinem zweiten Schuljahr in ’Flourish & Blotts’ und haben sich dort mit Arthur angefreundet!“

Plötzlich öffnete sich die Tür zum Schlafzimmer, in welches Poppy und Severus vor erst wenigen Minuten verschwunden waren und Poppy bat Hermine darum, einen Trank gegen Übelkeit aus Severus’ persönlichen Vorratsschränken zu besorgen. Sie konnte keinen Aufrufezauber benutzen, weil Severus den Schrank durch Zauber geschützt hatte, doch es dauerte nicht länger als fünf Minuten, bis sie wieder bei Harry und Sirius war.

An Poppy gewandt fragte Sirius: „Ist ihr schlecht? Ist sie aufgewacht?“
Die Heilerin verneinte und sagte: „Der Trank ist für Severus. Er hat sich übergeben müssen.“
Sofort sprang Hermine vom Sofa und bot ihre Hilfe an, indem sie fragte: „Soll ich mit reinkommen? Ich könnte helfen!“
„Nein, das ist nicht notwendig. Er sagte, er versucht es noch ein paar Mal und wenn das nicht hilft…“
Sirius unterbrach und teilte aufgebracht seine Sorge mit: „Aber wenn er nichts ausrichten kann, dann wird niemand ihr helfen können!“

In diesem Moment trat Severus aus dem Schlafzimmer. Seine Stirn war feucht, sein Gesicht kalkweiß; selbst seine Lippen hatten jede Farbe verloren. „Mr. Black, gedulden Sie sich. Ich werde versuchen, mich in Miss Adairs Gedanken zu halten, aber das ist schwer, weil…“
Er hielt inne, doch sofort fragte Harry: „Weil?“
„Wie kann ich es erklären? Nun, ich finde keinen Halt, weil die Gedanken von Miss Adair sich wie ein Karussell drehen, nur wesentlich schneller. Ich kann einfach nicht aufspringen.“
„Warum ist Ihnen schlecht geworden?“, fragte Hermine.
„Aus dem gleichen Grund. Das Tempo, in welchem die Erinnerungen vorbeihuschen, ist enorm. Ich vermute stark, dass Miss Adair daher keinen klaren Gedanken fassen kann und sie die Realität nicht wahrnehmen kann, weil in ihrem Kopf eine Reizüberflutung stattfindet“, erklärte Severus fachmännisch.
„Ist etwas gelöscht worden?“, wollte Sirius wissen.
Severus blickte ihn an und verneinte: „Das konnte ich noch nicht feststellen.“

Jeder nahm diese Information zur Kenntnis, ohne auf sie einzugehen, denn Harry und Sirius verstanden kaum etwas von Legilimentik und Hermine nur war froh, dass es Severus gut ging. Er wusste offensichtlich wirklich, was er tat.

Wieder verschwand Severus mit Poppy im Schlafzimmer, doch nach einer halben Stunde kam er erneut heraus. Ein Indiz dafĂĽr, dass er sich nochmals ĂĽbergeben haben muss, war lediglich Hermine aufgefallen, denn ein paar Ă„derchen in seinen Augen waren geplatzt.

„Es tut mir Leid, aber ich kann allein nichts ausrichten. Ich brauche die Hilfe einer weiteren Person“, sagte Severus in die Runde hinein.
„Ich helfe Ihnen!“, sagte Hermine und stand auf, doch Severus bedeutete ihr sitzen zu bleiben.
„Nein, Hermine. Ich hätte mich genauer ausdrücken sollen: ich benötige eine weitere Person, die ebenfalls in Legilimentik Erfahrung hat. Bedaure, aber diese Erfahrung weisen Sie nicht auf“, sagte er gelassen.
„Wir könnten Albus fragen“, bot Sirius an.
Zunächst setzte sich Severus auf den Sessel und nahm ein angebotenes Glas Wasser danken von Hermine entgegen, bevor er erklärte: „Albus kam auch in meine engere Wahl, aber ich würde lieber eine andere Person hinzuziehen. Eine Person, von der ich weiß, dass sie sich in ’Gedankenoptimierung’ sehr gut auskennt.“


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