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Fanfiction

Harry Potter und die Schatten der Vergangenheit - Malfoys

von Muggelchen

Die Mahlzeiten nahm Draco zwar jedesmal zusammen mit seinen Mitschülern in der großen Halle ein, aber als Erwachsener durfte er seine persönlichen Räume weiterhin nutzen, was ihm recht war, denn in seinem Alter mit Jugendlichen die Schlafsäle der Slytherins zu teilen, war nicht nach seinem Geschmack. Auf einer Seite ging es ihm gegen den Strich, wieder ein Schüler zu sein, doch auf der anderen Seite wusste er, dass er damit Susan, seiner Mutter und letztendlich sich selbst einen Gefallen tat. Mit Leichtigkeit würde er ein „Ohnegleichen“ in Zaubertränken bekommen, denn von Severus wusste er sehr viel mehr, als die siebte Klasse laut Stundenplan an Kenntnissen verlangte. Kaum war er nach dem Abendessen in der großen Halle in seinem Zimmer angekommen, fehlte ihm Susan und so flohte er sie kurzerhand an, um sich nach ihrem Wohlergehen zu erkundigen.

Nachdem sie ihn eingeladen hatte vorbeizukommen, war er sofort bei ihr. Sie wirkte sehr kränklich mit ihrem farblosen Gesicht, den Schweißperlen auf der Stirn und den vom Übergeben geplatzten Äderchen in ihren Augen.

Sie schien zu frieren, denn sie kuschelte sich in ihren Morgenmantel und ging sofort zurück ins Bett, nachdem er aus dem Kamin getreten war, so dass er ihr schweigend folgte. Sich neben sie auf das Bett setzend fragte er besorgt: „Dir geht es doch gut oder? Es ist nichts Schlimmes?“ Sie wollte es zurückhalten, wie sie es sich selbst versprochen hatte, aber sie begann plötzlich zu schluchzen und da machte sich noch mehr Sorge in ihm breit.

„Susan, sag mir bitte, was los ist“, flehte er, als er sie an die Hand nahm und sie zu sich zog, damit er sie trösten konnte. An seiner Schulter weinte sie sich aus, doch er wollte endlich eine Antwort haben. Er ergriff sie bei den Oberarmen und drückte sie von sich weg, damit er ihr Gesicht sehen konnte, bevor er fragte: „Es ist nichts Schlimmes oder? Du wirst doch nicht…“
„Nein, ich…“ Sie hielt inne und zwang sich, einmal tief durchzuatmen. „Mein Körper entgiftet sich gerade. Deswegen sehe ich auch so scheußlich aus“, sagte sie wimmernd.
„Entgiftet sich? War das ein Anschlag auf dich? Wer…“
„Nein, das war kein Anschlag und ich werde auch nicht sterben. Es war“, sie zog die Nase hoch, „meine Schuld. Ich habe aus Versehen Tränke zu mir genommen, die nicht mehr gut waren. Deshalb ging es mir so schlecht, aber es geht mir schon viel besser“, versicherte sie ihm.
Er atmete erleichtert aus, bevor er neugierig fragte: „Was denn für Tränke?“
Sie blickte in ihren Schoß und antwortete: „Die Verhütungstränke. Sie waren umgekippt und deswegen…“
Draco seufzte befreit. „Da bin ich aber erleichtert! Ich hatte schon befürchtet, du wärst schwerkrank. Ach, komm her“, sagte er, bevor er sie erneut an sich drückte, doch wieder begann sie zu schluchzen.

In ihrem Kopf drehte sich alles nur noch um eines und zwar um die Angst, er könnte sich von ihr abwenden, weil er kein Kind haben wollte. Sie fragte sich, ob er womöglich noch behaupten würde, sie hätte es ihm anhängen wollen, um ein Stückchen vom großen Malfoy-Kuchen abzubekommen. Innerlich verneinte sie diese Fragen, doch letztendlich konnte sie nicht mit Sicherheit sagen, wie er reagieren würde. Sie ahnte nur, wie sein Vater früher in so einer Situation reagiert haben könnte.

„Susan?“, sagte er vorsichtig, denn er wusste nicht, warum sie jetzt noch so niedergeschlagen war. „Susan, die schlechten Tränke haben aber keine bleibenden Schäden hinterlassen oder?“. In seiner Stimme war Furcht herauszuhören. Von Severus hatte er gelernt, dass falsch gelagerte Zutaten und umgekippte Tränke irreparable Schädigungen der inneren Organe hervorrufen konnten.

Sie setzte sich etwas aufrechter hin und sagte mit leiser, reumütiger Stimme: „Verstehst du denn nicht? Die Verhütungstränke waren nicht mehr gut. Und ihre Wirkung…“ Sie verstummte, aber jetzt verstand er endlich.
Er nahm sie erneut in den Arm und fragte mit seinem Mund dicht an ihrem Ohr: „Sie haben nicht mehr gewirkt?“ Sie schüttelte den Kopf und derweil strichen ihre roten Haare über seine Wange. Er konnte eins uns eins zusammenzählen, doch trotzdem fragte er leise: „Du bist schwanger?“ Sie nickte und schluchzte gleich darauf, denn jetzt wartete sie voller Furcht auf seine Reaktion. Entweder würde sich gar nichts ändern, weil er sich mit ihr freute oder er würde sie verlassen, weil er dafür nicht bereit war.

Vorsichtig und etwas ängstlich wollte er wissen: „Warum weinst du dann? Ist es, weil du es nicht möchtest?“ Sie schüttelte den Kopf, so dass er erleichtert ausatmete und gleich darauf mit warmer Stimme sagte: „Dann gibt es doch gar keinen Grund so traurig zu sein. Du solltest dich freuen, Susan.“ Ein Lächeln formte sich auf seinem Gesicht. Er streichelte ihren Kopf und gab ihr einen Kuss auf die Wange, bevor er ihr in die Augen blickte und aufmunternd hinzufügte: „So wie ich.“

Ein Stein war Susan vom Herzen gefallen. Eine ganze Weile lag sie noch entspannt in seinen Armen, denn ihre ganzen Ängste vor einer möglichen Trennung hatten sich mit einem Male in Luft aufgelöst. Draco streichelte ihr über den Rücken und flüsterte direkt in ihr Ohr hinein: „Ich möchte bei deinen Eltern um deine Hand anhalten, Susan. Darf ich das?“
Erschreckt richtete sie sich auf und sagte: „Es ist doch aber nicht notwendig, sofort zu…“
„Natürlich ist es das!“, sagte er etwas aufbrausend, bevor er sich gleich wieder beruhigte und ihre Hände in seine nahm. „Ich weiß, was sich gehört, aber nicht nur das. Ich wollte es sowieso tun und jetzt wäre der richtige Zeitpunkt dazu. Ich möchte dich heiraten, Susan. Möchtest du meine Frau werden?“, fragte er aufrichtig und diesmal war er es, der vor einer Abweisung zitterte.
Ihre Unterlippe bebte, doch sie nickte und hauchte ein „Ja“, bevor sie ihm um den Hals fiel und ihn fest an sich drückte.

Er hatte ihr etwas zu Essen gemacht und es ihr ans Bett gebracht. Während sie kleine Bissen zu sich nahm, legte er sich neben sie. Mit festerer Stimme als zuvor sagte sie zu ihm: „Du weißt aber, dass es nicht notwendig ist, um meine Hand anzuhalten. So altmodisch ist meine Familie nicht.“
„Natürlich ist das notwendig! Ich sagte doch, dass ich weiß, was sich gehört. Mein Vater hat mir eingetrichtert, wie ich mich zu verhalten habe, wenn ich eines Tages bei Mr. Parkinson…“
Sie unterbrach ihn und fragte: „Du und Pansy? Wusste gar nicht, dass das so fest zwischen euch gewesen war.“
Er schnaufte verachtend und stellte richtig: „Das war nicht ’fest’ zwischen uns. Eigentlich war da gar nichts zwischen uns, bis auf den Wunsch unserer Eltern, dass wir eines Tages heiraten sollten. Sie war davon ganz angetan, aber ich nicht.“
„Aber ihr wart doch so oft zusammen. Habt immer zusammen am Tisch gegessen oder wart gemeinsam auf dem Weihnachtsball“, zählte Susan auf.
Draco kniff verlegen die Lippen zusammen und erklärte: „Es war nett, jemanden um sich gehabt zu haben, der einen verhätschelt hat. Sie war das einzige Mädchen, das mir ihre Aufmerksamkeit geschenkt hat.“
Kindlich schmollend konterte Susan: „Das ist überhaupt nicht wahr. Du hast nur niemand anderen gesehen.“
Erstaunt zog er eine Augenbraue in die Höhe, was Susan sehr an Professor Snape erinnerte, bevor er mit einem Schalk im Nacken fragte: „Willst du damit sagen, du hättest schon in der Schule ein Auge auf mich geworfen?“ Dann ließ er frech die Augenbrauen tanzen, was sie zum Lachen brachte.
„Das hast du natürlich nie bemerkt, richtig? In Kräuterkunde habe ich immer versucht, so nahe wie möglich neben dir zu stehen, aber immer warst du von deinen beiden Leibwachen umgeben, also stand ich immer neben Gregory oder Vincent, denn dichter ging es nicht“, erklärte sie schmunzelnd. „Und natürlich weißt du auch nicht mehr, dass du in den sechs Jahren zwölf Mal meine Hausaufgaben abgeschrieben hast?“ Er runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. „Dir ist auch nie aufgefallen, dass ich dich immerzu angesehen habe, wenn wir uns über den Weg gelaufen sind?“

Sein Herz schlug einige Takte schneller, bevor er mitleidig erklärte: „Nein, Susan. Das habe ich alles nie bemerkt. Ich wusste ja nicht einmal deinen Namen.“
„Das ist schon okay. Den wusste wohl niemand, bis auf die Schüler in meinem eigenen Haus und natürlich die Lehrer. Nicht einmal Harry wusste, wie ich heiße, bevor ich eingetreten bin in…“
Sie verstummte plötzlich, doch Draco erinnerte sich an ein Gespräch mit Harry und fragte: „Dumbledores Armee? Davon hat Harry mir mal ein wenig erzählt.“
Hier staunte Susan und sie fragte nach: „Hat dir Harry etwa auch mal vom…?“
Sie hielt erneut inne, doch er führte ihre Frage zu Ende: „Vom Orden des Phönix erzählt?“
Nachdem sie genickt hatte, bejahte er und sie sagte daraufhin erstaunt: „Er muss dir wirklich vertrauen, denn sonst hätte er dir gegenüber nichts davon erzählt.“ Leise offenbarte sie ihm: „Ich wünschte nur, du hättest niemals das dunkle Mal angenommen.“ Bevor er protestieren konnte, erklärte sie: „Aber ich weiß ja vom Verhör, dass du Voldemort niemals treu gewesen bist. Du hast es wegen deiner Familie gemacht und weil du niemanden hattest, der dir deswegen mal den Kopf gewaschen hat. Ich glaube, du hättest wirklich alles getan, um deine Familie zu schützen.“
„Bei Merlin, ich bin leicht zu durchschauen, richtig?“, fragte Draco, der die Stimmung etwas aufheitern wollte, denn das Thema und die Erinnerungen an den Tag, an dem er das dunkle Mal entgegengenommen hatte, wollten auf sein Gemüt drücken.
Bevor Susan an ihrem Toast knabberte, sagte sie leise: „Du hast mir nie erzählt, wie es war, als du das Mal angenommen hast.“

Er erwiderte eine ganze Weile lang nichts, doch sein Blick war starr, so dass Susan wusste, dass er nachdachte und dann, ganz unerwartet, schilderte er mit bedrückter Stimme: „Mein Vater hat mir im Vorfeld schon erzählt, wie es bei ihm und bei Severus abgelaufen war, aber er hat mir nicht alles gesagt – das durfte er wahrscheinlich nicht, denn sonst hätte ich es bestimmt nicht gemacht.“ Er atmete schwer ein und aus, bevor er erklärte: „Alle anderen Todesser waren anwesend und das waren eine ganze Menge, doch ich habe niemanden erkannt, weil alle außer mir Masken getragen haben. Meine Mutter wusste davon nichts, denn sonst hätte sie mich vorher weggeschickt; mich irgendwo versteckt, aber in diesem Moment wollte ich das machen, was mein Vater von mir erwartete und nur deswegen habe ich ihr nichts davon erzählt.“ Er seufzte und gab aus seiner Erinnerung wider: „Ich stand in einem Kreis, den die Todesser für mich gebildet haben. Dann musste ich ein magisches Treuegelöbnis aufsagen, das ich monatelang vorher auswendig gelernt hatte. Das Pergament war achtzig Zentimeter lang gewesen. Ich habe mich beim Aufsagen“, er schluckte, „einmal versprochen – nur ein einziges Mal – und ich dachte, weil niemand darauf reagiert hatte, dass man es mir verzeihen würde oder vielleicht noch besser, dass es niemand bemerkt hatte.“

Draco blickte Susan in die Augen, bevor er den Ärmel seines Hemdes aufknöpfte und das verblasste Zeichen des Dunklen Lords freilegte. Sie nahm seinen Unterarm und befühlte die Stelle mit ihren Fingerkuppen, weswegen er zu zittern begann.

Mit bebender Stimme schilderte er: „Der Dunkle Lord hat mein Handgelenkt gepackt, mich in seinem Kreis willkommen geheißen und mir seinen Zauberstab auf meinen Unterarm gedrückt.“ Seine Stimme wurde brüchig und flatterhaft, als er sich an dieses Ereignis erinnerte und es seiner Susan erzählte. „Es hat so sehr gebrannt, dass ich dachte, mein Arm stünde in Flammen. Das waren Höllenqualen, Susan! Mir liefen vor lauter Schmerz Tränen an den Wangen hinunter, wogegen ich gar nichts tun konnte, aber ich wusste, dass Tränen nicht gern gesehen waren. Danach, ich weiß nicht warum – vielleicht, weil ich mich beim Treuegelöbnis verhaspelt hatte oder weil ich die Tränen nicht hatte zurückhalten können – sagte der Dunkle Lord, dass er mir zeigen wollte, wie sehr ich nun ihm gehören würde; mit Leib und Seele. Er hat“, Draco stockte, „mich drei Minuten lang dem Cruciatus ausgesetzt. In dem Moment habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht als zu sterben.“ Er seufzte, bevor er plötzlich verachtend schnaufte und laut vermutete: „Vater hatte mir später gesagt, es wäre nur eine Demonstration seiner Macht gewesen – nichts, wovon ich einen Schaden zurückbehalten würde –, damit ich mir in Zukunft keine Fehler erlauben würde. Ich habe schon gleich nach der Aufnahmeprozedur gewusst, dass es dem Dunklen Lord einfach nur Freude bereitet hat, andere zu quälen. Ich war innerlich hin- und hergerissen, Susan. Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte, aber ich wusste nach diesem Tag, dass ich das Falsche getan hatte. Der Dunkle Lord selbst war es, der mir gezeigt hat, dass der schlimmste Fehler meines Lebens jener gewesen war, mich ihm anzuschließen.“

Aufmerksam hatte Susan ihm zugehört und am Ende seiner Schilderung legte sie ihre Handfläche auf seinen Unterarm, wodurch sie das dunkle Mal komplett bedeckte.

Zur gleichen Zeit im St. Mungos erhielt Lucius gerade nach einer seiner abendlichen Behandlungen Besuch vom Minister und Mr. Shacklebolt. Besuch, den er heute weniger willkommen hieß, denn durch die Therapie war er wie üblich nicht ganz bei Sinnen. Ihm war, als würde er durch den Schmerz seinen Verstand verlieren. Klar denken konnte er kaum, was für Verhandlungen, die seine Zukunft betrafen, nicht sehr zweckdienlich war, doch seine Gäste bestanden auf einer kurzen Unterredung, so dass Lucius, weil er allein zu schwach war, von Schwester Marie an den Tisch geführt wurde. Ein Zauber half ihr dabei, seinen Körper zu stützen. Der Weg vom Bett zum Tisch war für ihn trotzdem anstrengend gewesen und er keuchte und schnappte nach Luft, nachdem er sich gesetzt hatte. In seinem Kopf drehte sich mit einem Male alles, was sonst nie der Fall gewesen war, denn üblicherweise durfte er nach einer Behandlung für ein oder zwei Stunden im Bett liegen und sich entspannen.

Der Lavendelduft lag noch in der Luft, selbst nachdem Schwester Marie ihn mit den beiden Männern allein gelassen haben musste. Schwer atmend tastete er auf dem Tisch nach einem Glas Wasser, welches Marie ihm für gewöhnlich in Reichweite stellte, doch erst, als er darum bat, wurde ihm eines gereicht, aus dem er gierig trank.

„Mr. Malfoy, wir bitten Sie, uns zwei Fragen zu beantworten und dann lassen wir Sie auch schon wieder in Frieden“, sagte die bedächtige Männerstimme, die Lucius trotz seines beeinträchtigten Zustands Mr. Shacklebolt zuordnen konnte. Er nickte, doch das Nicken verschlimmerte den Schmerz in seinen Augen, so dass er eine Hand an die Stirn führte, um das Stechen mit etwas Druck auf die Schläfen zu bekämpfen.

Arthurs Stimme durchbrach das laute Pochen in seinen Ohren, das von seinem eigenen Blut verursacht wurde, weil sein Herz es ihm jetzt viel schneller als sonst durch die Adern pumpte.
„Wie heißt der Anführer der Muggelbande?“
Lucius wollte nicht darauf antworten, ohne vorher ein oder zwei Jahre Hafterlass herauszuschlagen, doch seine Lippen bewegten sich einfach und gaben eines seiner größten Geheimnisse preis: „Robert Hopkins.“

Es musste eine Feder sein, die seine Aussage mitschrieb, denn er hörte ein kratzendes Geräusch, welches durch seine Ohren bis an seine Augen zu dringen schien und einen Schmerz auslöste, als würde der Federkiel die Worte direkt in seine Augäpfel schnitzen. Ihm wurde schwindelig und er wusste, wenn er jetzt sehen könnte, würde das Bild vor seinen Augen verschwimmen.

Das Rauschen in seinen Ohren wurde immer lauter und nur für einen kurzen Moment drifteten seine Gedanken ab und das Geräusch, das sein eigenes Blut erzeugte, wurde zum Tosen einer Brandung – das Meer. Der Indische Ozean, an dem seine Braut und er die Flitterwochen verbracht hatten.

„Narzissa?“, fragte Lucius schwach in den Raum hinein.
Kurz darauf hörte er eine tiefe Männerstimme sagen: „Er ist nicht ganz bei sich.“

Ihm wurde plötzlich ganz warm und farbenfrohe Bilder aus vergangenen Tagen flackerten in seinem Kopf auf. Narzissa stand vor ihm und blickte auf das Meer hinaus. Sie hielt ihren Hut fest, den der Wind ihr zu entreißen versuchte, damit er an ihr langes Haar gelangen würde, mit dem er spielen wollte. Ihr weißes Kleid wurde von einer Brise ergriffen, die es emporhob und ihre graziösen Beine entblößte und dann hörte er plötzlich Arthurs Stimme, die fragte: „Wo lebt Robert Hopkins?“
Ohne es unterdrücken zu können, antwortete Lucius schwer atmend: „Aberdeen, Langdykes Road, Charlestown. Ein“, er musste tief Luft holen, „größerer Wohnsitz liegt…“
Ihm fehlte die Kraft, den Satz zu beenden, doch eine Stimme verlangte: „Liegt wo? Wo liegt der größere Wohnsitz?“
„Nahe des Verbotenen Birkenwaldes“, antwortete er leise. Gleich darauf verlangte er: „Wasser, bitte!“

Ein weiteres Glas wurde ihm gereicht, welches er in einem Zug leerte. Fragen wurden ihm keine mehr gestellt und so konnte sich Lucius wieder auf die EindrĂĽcke konzentrieren, die ihm durch seine anderen Sinne vermittelten wurden. Die Schmerzen vergingen kaum, aber der Schwindel lieĂź endlich nach und schlagartig wurde ihm eines klar.

„Sie haben mir Veritaserum gegeben!“, fauchte er bösartig.

Weder Arthur noch Shacklebolt gingen auf seine Feststellung ein, doch Lucius wusste nur zu gut, dass dem Ministerium die Zeit davonrannte, wenn sie keine Informationen über die kaltblütigen Muggel bekämen, die sich in den Kopf gesetzt hatten, die Zaubererwelt um einige Angehörige zu erleichtern.

„Wir danken Ihnen. Das sind genau die Informationen, die wir gebraucht…“
„Verschwinden Sie! Alle beide!“, verlangte er zischelnd. Dann rief er laut: „Schwester Marie!“ Die Tür öffnete sich bald darauf und als der vertraute Duft von Lavendel wieder kräftiger in seine Nase stieg, forderte er: „Bitte begleiten Sie meinen ’Besuch’ nach draußen.“
„Kommen Sie, meine Herren. Ich sagte Ihnen schon vorher, dass dieser Zeitpunkt nicht der beste für eine Unterhaltung ist“, hörte er Schwester Marie sagen und im Anschluss folgte das Geräusch von zwei Stühlen, deren Holzbeine kurz am Boden entlangrutschten, bevor seine Gäste sich erhoben.

„Ach Arthur?“, fragte Lucius und er wartete einen kurzen Moment, bis er sicher sein konnte, die Aufmerksamkeit des Ministers erhalten zu haben. Mit überheblich klingender, schmieriger Stimme sagte Lucius: „Ich bitte Sie, frühestens in einer, sagen wir lieber, in zwei Wochen wiederzukommen. Ich fühlte mich nicht in der Lage, Behandlung und Verhör zeitgleich bewältigen zu können. Zudem befürchte ich, dass die Sorge um mein Wohlbefinden es unentbehrlich machen wird, bei allen weiteren Gesprächen Schwester Marie an meiner Seite zu wissen, aber daran dürften Sie sich bestimmt nicht stören, nicht wahr? Immerhin geht beim Ministerium ja immer alles“, Lucius hob seine Kopf und blickte in etwa in Arthurs Richtung, „mit rechten Dingen zu.“

Arthur und Kingsley liefen schweigend durch die Eingangshalle des St. Mungos nach draußen und sie nahmen auf dem Parkgelände des Krankenhauses auf einer Bank Platz, bevor Arthur leise sagte: „Verdammt!“
„Zumindest haben wir einen Namen und zwei Wohnsitze. Damit ließe sich etwas anfangen“, sagte Kingsley beruhigend. „Soll ich gleich mit Tonks losgehen?“
„Ich weiß nicht, ob zwei vielleicht zu wenig sind. Was, wenn Hopkins mehr über uns weiß, als wir erahnen können? Möglicherweise rechnet er damit, dass wir ihm irgendwann auf die Schliche kommen und ihn überwachen wollen. Ich will nicht, dass sich jemand in Gefahr begibt, ohne dass wir einen Plan haben. Vielleicht sollten wir gleich noch ein paar von der Magischen Strafverfolgungspatrouille rausschicken?“, schlug Arthur unsicher vor.
Kingsley verneinte und erklärte: „Halte ich für keine gute Idee, denn du müsstest vorher mit dem ’anderen Minister’ reden, um eine Genehmigung für eine solche Operation in der Muggelwelt einzuholen. Weißt du, was am besten wäre?“ Nachdem Arthur in fragend angeblickt hatte, suggerierte Kingsley: „Wir sollten Muggelgeborene als Späher hinschicken! Ministeriumsangestellte, die sich bei den Muggeln bestens auskennen und die nicht sofort auffallen. Tonks bildet gerade fünf Auroren aus. Tracey Davis und Kevin Entwhistle stammen beide von Muggeln ab.“
„Nein, die sind noch in der Ausbildung. Außerdem wäre das dann ein offizieller Auftrag, wenn ich Auroren beauftragen würde und für den müsste ich eine Genehmigung einholen. Es sollte nicht offiziell sein! Vielleicht sollten wir jemanden vom Orden auf Hopkins ansetzen?“, sagte Arthur.
Schnaufend entgegnete Kingsley: „Und wen? Vielleicht Mrs. Figg, weil sie ein Squib ist und sich in der Muggelwelt auskennt? Sie ist eine treue und loyale Seele, die Gute, aber so viel Verantwortung möchte ich ihr nicht zumuten. Sie ist auch nicht mehr die Jüngste. Es gibt ehrlich gesagt niemanden aus dem Orden, dem ich diese Angelegenheit anvertrauen würde. Nicht, weil ich niemandem vertrauen würde, sondern weil ich es keinem zutraue, sich hundertprozentig unauffällig zu verhalten. Man könnte natürlich Sirius und Minerva in ihrer Animagusform das Auskundschaften überlassen, aber das könnte auch nach hinten losgehen.“

Auch wenn sich in diesem Augenblick mit großer Sicherheit die Aktenberge auf ihren Schreibtischen sehr hoch stapelten, blieben Arthur und Kingsley noch eine Weile im Park des St. Mungos sitzen, denn es ließ sich besser nachdenken, wenn eine leichte Herbstbrise die heißen Köpfe kühlte und der Wind mit dem bunten Laub spielte.

In Arthurs Kopf hatte sich eine Idee geformt, doch er benötigte lange, um sich mitzuteilen und als er es endlich tat, da kam sein Vorschlag recht stockend: „Ich könnte jemanden fragen, der“, er fuhr sich mit einer Hand durchs schüttere Haar, „sich in der Muggelwelt bestens auskennt. Jemand, der vorsichtig ist und mitdenken kann. Eine unauffällige Person, die…“
„Sag schon, Arthur. Wer schwebt dir vor?“, fragte Kingsley.
„Vielleicht ist es aber auch eine schlechte Idee, denn immerhin…“
„Arthur, sag schon!“, forderte Kingsley.
Kingsley in die Augen blickend antwortete er klar und deutlich: „Hermine!“


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