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Harry Potter und die Schatten der Vergangenheit - Lehrerversammlung

von Muggelchen

Einen anstrengenden Tag hatte Arthur Weasley bereits hinter sich, aber auch noch vor sich. Seit vier Uhr in der Früh hatte er mit Kingsley diskutiert, mit Tonks Pläne ausgearbeitet und Susan über den Kamin eine gute Besserung gewünscht, denn ihr Unwohlsein hatte sich noch nicht gelegt. Er hoffte, sie würde trotzdem heute Abend mit nach Hogwarts kommen können.

Jetzt, um drei Uhr nachmittags, eilte Arthur mit Kingsley zum St. Mungos, während beide sich noch auf dem Weg ein Sandwich einverleibten. „King, ich hab dir noch gar nicht erzählt, dass mich heute Nacht um zwei ein Mitarbeiter aus dem spanischen Zaubereiministerium kontaktiert hat. Ein gewisser Senior Rodriguez. Er arbeitet in Spanien in der ’Abteilung für internationale magische Zusammenarbeit’.“
„Was wollte er?“, fragte Kingsley erstaunt.
„Sein Nachbar, Mr. Sandoval, hatte ihn aus dem Bett geworfen und gesagt, er hätte einen Mann überwältigt, der offensichtlich etwas im Schilde führte. Versuchte Brandstiftung! Man hat Flaschen mit brennbarer Flüssigkeit bei ihm gefunden, die das bestätigen sollen.“ Da Kingsley ganz große Augen machte, was für den bedachten Mann ein Zeichen größter Skepsis war, erklärte Arthur: „Sandoval hatte beobachtet, wie der Täter um das Haus von Rodriguez geschlichen war und da hat er ihn magisch gefesselt. Es hatte sich schnell herausgestellt, dass es ein Muggel war! Sandoval hat per Legilimentik einiges herausbekommen, aber…“ Arthur stockte und hielt auf dem Gehweg an, so dass Kingsley ebenfalls stehen blieb und aufmerksam zuhörte, als Arthur mit betrübter Miene und leiser Stimme erklärte: „Der Mann, den sie festgenommen haben, das ist Pablo. Er ist der…“

Arthur hielt inne, doch Kingsley wusste auch so, dass Pablo der ehemalige Freund von Ginny war und darüber hinaus der Vater ihres Kindes.

„Rodriguez hat sich bei mir persönlich gemeldet, weil sie per Legilimentik herausgefunden haben, dass Pablo… Na ja, er hat Ginny ausspioniert; sich Informationen über mich und unser Ministerium verschafft, verstehst du? Ich will nicht, dass sie das erfährt. Jedenfalls nicht so schnell.“ Arthur seufzte betrübt, bevor er noch sagte: „Das ist eine organisierte Truppe, Kingsley. Es sind nicht viele, aber sie operieren im Geheimen und wären da nicht zwei, drei Patzer gewesen, dann wären wir bisher gar nicht auf sie aufmerksam geworden. Wir müssen Malfoy dazu bekommen, uns alles zu sagen, was er über diese Organisation weiß!“
Kingsley schluckte den letzten Bissen seines Sandwichs hinunter, bevor er sagte: „Malfoy wird hoch handeln wollen, Arthur. Sagen Sie ihm bloß nichts von dem, was Sie mir eben erzählt haben.“

Sie betraten das Krankenhaus und Arthur folgte Kingsley, der zielstrebig den Weg zu Lucius’ Krankenzimmer ansteuerte.

„Mr. Malfoy?“, fragte Arthur in das Zimmer hinein, ohne es zu betreten.
Eine schmierig arrogante Stimme erwidert: „Was denn, was denn? Duzen wir uns nicht mehr wie alte Kollegen?“

Arthur und Kingsley wurden von Schwester Marie begrüßt, die die beiden in das Krankenzimmer hineinführte, damit sie bei Mr. Malfoy an dem kleinen Tisch am Fenster Platz nehmen konnten.

„Lucius!“, sagte Arthur in einem Tonfall, der heraushören ließ, dass er zwar in gewisser Weise einen angemessenen Respekt, aber keinesfalls Vertrautheit entgegenbringen konnte.
„Arthur, lange nicht mehr ’gesehen’, nicht wahr. Wie geht’s den lieben Kinderchen?“, fragte Lucius, der Spaß an oberflächlicher Konversation fand.
„Die ’Kinderchen’ sind allesamt erwachsen und aus dem Haus und wie geht es deinem Sohnemann?“, fragte Arthur im Gegenzug, denn er wusste von Susan, dass Lucius seinen Sohn nicht mehr sein eigen Fleisch und Blut nennen wollte.

„Kleine Boshaftigkeiten erhalten die Feindschaft, nicht wahr?“, fragte Lucius amüsiert.
„Mir liegt nicht an einer Feindschaft mit dir. Eigentlich möchte ich mit dir gar nichts zu tun haben, aber du warst es ja, der mich eingeladen hat, richtig? Also lassen wir die Spielchen und reden Tacheles!“, konterte Arthur.
„Oh, warum so aggressiv? Ist es, weil ich dich einmal eine Schande für die Zauberergemeinschaft genannt habe?“, fragte Lucius unschuldig.
Arthur holte tief Luft, um sich zu beruhigen, bevor er erwiderte: „Nein nein, über solche albernen Bemerkungen bin ich erhaben. Ich denke, es war eher die Tatsache, dass du meiner elfjährigen Tochter eines von Voldemorts Horkruxen in die Hand gedrückt hast.“
Lucius lachte herablassend, bevor er lapidar erklärte: „Oh, das meinst du! Nun, jeder macht mal Fehler oder? Außerdem hatte Potter ja alles im Griff, also gab es keinen Grund zur Sorge. Zumindest wurde das Horkrux zerstört, richtig? Aber ich will nicht in Erinnerungen schwelgen. Ich nehme an, du bist hier, um so viele Informationen wie nur möglich zu erhalten, während ich im Gegenzug nur ganz wenig Hafterlass erhalten werde. Du weißt jedoch sehr gut, dass meine Informationen viel wert sind und ich mir darüber im Klaren bin. Ich werde gar nichts sagen, wenn meine Vergünstigungen nicht schriftlich festgehalten werden, Arthur!“
„Natürlich kenne ich dich noch sehr gut, Lucius und deshalb habe ich auch etwas vorbereitet. Was ich will sind alle Informationen, die dafür sorgen, die gesamte Muggeltruppe dingfest machen zu können. Im Gegenzug bekommst du fünf Jahre Hafterlass und damit…“
Arthur wurde barsch unterbrochen, als Lucius wild zeterte: „Du kannst mich nicht mit fünf Jahren abspeisen!“
„Mehr kann ich nicht zulassen! Du bist ein Todesser, bei Merlin! Mit deinem Straftatenregister könnte ich den gesamten Fuchsbau neu tapezieren. Glaubst du wirklich, du könntest nach deiner Behandlung gleich als freier Mann aus dem St. Mungos herausspazieren?“, fragte Arthur bestimmend.
„Ich gehe keine sieben Jahre nach Askaban, Arthur!“, fauchte Lucius.

Schwester Marie brachte Getränke, so dass alle drei wegen ihrer Anwesenheit zunächst ruhig blieben, aber die erregte Atmung von Arthur und Lucius wies darauf hin, dass die beiden kurz vorm Platzen waren.

Nachdem die Schwester gegangen war, zwang sich Lucius zu einem ruhigen Tonfall, der jedoch nichts von seiner Aggressivität verheimlichen konnte, als er sagte: „Außer dass ich ein Todesser war hast du doch rein gar nichts gegen mich in der Hand. Snape war auch ein Todesser und was macht der? Er spaziert frei herum und darf sogar wieder kleine Kinder unterrichten. Zählt das zu deinem Resozialisierungsprogramm für ehemalige Todesser? Du hast ihm auch noch einen Orden des Merlin in genau die Hände gedrückt, an denen mindestens so viel Blut klebt wie an den meinen!“
„Das ist nicht wahr! Wir haben Beweise dafür, dass Snape diese Gräueltaten unter dem Einfluss des Imperius…“ Arthur hielt abrupt inne, als Kingsley ihm eine Hand auf den Unterarm legte, um die Unterhaltung zu beenden, denn solche Informationen brauchte Mr. Malfoy nicht zu wissen.

Die Gesprächsführung übernahm Kingsley und er fragte: „Wollen Sie uns damit weismachen, dass Sie ebenfalls die meisten Ihrer Taten unter dem Imperius-Fluch stehend begangen haben?“
„Sie haben doch überhaupt keine Ahnung, Mr. Shacklebolt, wie es den Anhängern des Dunklen Lords ergangen war“, erwiderte Lucius herablassend. Er wechselte das Thema und sagte: „Fudge war lediglich ein ängstlicher Idiot und Scrimgeour ein Blender mit seinen ganzen Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen und den vielen Broschüren, die er an alle Zaubererhaushalte verschickt hat. Letzterer hat Todesser oder jene, die er dafür gehalten hat, ohne jegliche Verhandlung gleich nach Askaban geschickt! Es saßen so viele Unschuldige für Jahre im Gefängnis; sind dort sogar gestorben, so dass sich…“

Lucius beendete seinen Satz nicht und für Kingsley wirkte es so, als hätte er beinahe eine seiner teuren Informationen preisgegeben.

Kingsley schenkte allen dreien eine Tasse Tee ein, bevor er sich selbst zwei Stückchen Zucker genehmigte. Während er umrührte, sagte er gelassen: „Mr. Malfoy, Sie wissen sehr wohl, dass die Öffentlichkeit meutern wird, würde der Minister Ihnen aufgrund von hilfreichen Hinweisen Ihre Haft komplett erlassen. Es sei denn“, Kingsley nahm einen Schluck Tee, „wir könnten in einer Verhandlung einige Dinge klarstellen. Dazu wäre allerdings der Einsatz von ’Veritaserum Plus’, Legilimentik und die Offenlegung Ihrer Erinnerungen für Richter und Zeugen per Denkarium notwendig. Es ist eine aufwendige und möglicherweise gefährliche Prozedur und es könnte auch geschehen, dass Sie nach so einer Verhandlung eine größere Haftstrafe erhalten, als der Minister Sie Ihnen zugute kommen lassen möchte.“
„Ich bin mir über die Gefahren der Anwendung von ’Veritaserum Plus’ im Klaren“, konterte Lucius selbstsicher.

Während normales Veritaserum lediglich dafür sorgte, eine Frage wahrheitsgemäß zu beantworten, zwang Veritaserum Plus einen dazu, alle zu einer Antwort relevanten Dinge zu nennen. Fragen wie „Was haben Sie gestern gemacht?“ hätten schon schwerwiegende Folgen für den Befragten, denn der wäre dazu gezwungen, nicht nur den Tagesablauf und gemachte Beobachtungen in allen Einzelheiten wiederzugeben, sondern auch seine dazugehörigen Gedanken und Emotionen preiszugeben; detaillierte Informationen zu den letzten 10 – 24 Stunden. Die Beantwortung einer so leicht wirkenden Frage würde unter Veritaserum Plus viele Tage beanspruchen und zur totalen Erschöpfung des Befragten führen. Solche Befragungen wurden daher äußerst selten und nur von geschultem Fachpersonal durchgeführt. Kingsley war einer aus diesem Fach.

„Wenn du dich für so unschuldig hältst, Lucius, dann kannst du gern eine solch ausführliche Verhandlung anfordern“, erklärte Arthur etwas grimmig.
„Oh, das mach ich vielleicht auch, mein guter Arthur! Ich erwarte natürlich, dass so eine Verhandlung überlegt vonstatten geht. Ich würde es nicht begrüßen, wenn mein Kopf danach einem Sieb gliche, nur weil deine Leute keine Ahnung von dem haben, was sie tun sollen. Ich würde 5000 Galleonen wetten, dass ich maximal zwei Jahre bekäme, sollte die Verhandlung vorbei sein. Während der Zeit der Verhandlung würde ich natürlich keine Gelegenheit finden, Antworten auf deine vielen Fragen zu geben und das wäre doch sehr bedauerlich“, sagte Lucius berechnend.

Wieder einmal wurde Kingsley klar, dass Malfoy nur auf seinen eigenen Vorteil aus war. Mehr oder weniger war es Erpressung, denn sollte er tatsächlich so eine umfangreiche Verhandlung fordern, würde er für andere Dinge wie für so ein Gespräch, wie sie es gerade führten, nicht mehr zur Verfügung stehen. Und wenn Malfoy tatsächlich seine Unschuld beweisen könnte, wäre er als freier Mann nicht mehr gewillt, auch nur eine weitere Frage des Ministeriums zu beantworten.

Kingsley behielt die Nerven und empfahl: „Mr. Malfoy, wäre es denn nicht angemessen, uns ein oder zwei gewichtige Informationen über jene bedrohlichen Muggel zu geben, damit der Minister eine andere Entscheidung bezüglich Ihres Hafterlasses treffen kann?“ Kingsley blickte zu Arthur und gab ihm zu verstehen, dass sie in den sauren Apfel beißen müssten, um weitere Anschläge auf Zauberer und Hexen vermeiden zu können.

Dieses Mal trank Malfoy genüsslich seinen Tee, aber das verschmitzte, siegessichere Grinsen war noch über den Tassenrand hinaus zu erkennen, was Arthur sichtlich ärgerte, doch Kingsley bewahrte weiterhin die Ruhe. Er wusste, wie man mit solchen Leuten umgehen musste. Der Minister hingegen ließ sich in erster Linie von seinen Gefühlen lenken. Arthur und Lucius waren in ihrem Leben bereits mehrmals aneinander geraten; hatten sich früher sogar schon einmal ein Muggelduell geliefert – einen Faustkampf – weil Zaubererduelle verboten waren.

Nachdem Lucius die Tasse wieder auf den Tisch gestellt hatte, forderte er mit einem breiten Grinsen: „Ein Jahr für zwei wichtige Informationen!“
„Treib es nicht auf die Spitze, Lucius“, drohte Arthur mit leiser Stimme. Kingsley warf Arthur einen fordernden Blick zu, der ihn dazu veranlasste klarzustellen: „Ein Jahr, wenn wir mit den beiden Informationen etwas anfangen können!“
„Einverstanden! Die erste Information: Diese Muggel operieren schon seit etlichen Jahren von zwei Standorten aus, nämlich Spanien und Schottland“, sagte Lucius selbstgewiss.

Arthur wusste nur zu gut, dass dies stimmen musste, denn in Spanien war die Reinblüterfamilie überfallen worden und letzte Nacht hatte man sogar Pablo festgenommen. Es lief ihm eine Gänsehaut den Rücken hinunter, als er daran dachte, dass Pablo offensichtlich einer dieser gewalttätigen Muggel sein musste. Ein Einzeltäter war er mit Sicherheit nicht.

„Die zweite Information, Arthur: Dieser ’Anführer’ ist ein reicher Schotte und lebt in einer großen Stadt im Osten – gelegen an den Mündungen zweier Flüsse. Er findet immer mehr Anhänger für seine Sache! Es sind insgesamt noch übersichtliche Zahlen – vielleicht um die 200 Muggel – aber sie sind sehr organisiert. Sie können erschreckend schnell Informationen untereinander austauschen und manche von ihnen können magische Gebäude erkennen, was ich persönlich äußerst bedenklich finde.“
„Ein Schotte? Weißt du, wie er heißt? Wo wohnt er?“, fragte Arthur drängend.
Überlegen und gespielt gönnerhaft sagte Lucius: „Arthur, Arthur… Jetzt habe ich nicht nur dich an der Angel, sondern gleichzeitig zappelt an meiner Schnur auch noch ein dicker Fisch! Oh, ich mag es, wenn man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann. Du weißt, was du tun musst, um mehr Informationen zu erhalten.“

Ungefähr zur gleichen Zeit verließ Severus zusammen mit Miss Granger sein privates Büro, um zur Lehrerversammlung zu gehen. Auf dem Weg dorthin schwiegen sich beide an, was ihm nur recht war. Im Lehrerzimmer selbst waren bisher Poppy, Rolanda Hooch, Pomona Sprout und Harry anwesend.

„Hermine, grüß dich!“, sagte sein junger Kollege, bevor er sich ihr freudestrahlend um den Hals warf und die beiden sich innig umarmten.
„Severus, hallo!“, sagte Harry dieses Mal zu ihm und er hielt ihm provozierend die offenen Arme entgegen, als würde er eine ebenso vertraute Begrüßung fordern, was Severus lediglich mit einer hochgezogenen Augenbraue kommentierte, so dass Rolanda und Pomona kichern mussten. Sein junger Kollege hingegen lächelte frohmütig, auch wenn er seine Hände wieder an die Hosennaht führte.

Harry schien etwas hyperaktiv zu sein, denn während alle anderen bereits an dem großen Tisch Platz genommen hatten, surrte er wie eine fleißige Biene hin und her und schenkte den Damen und auch Severus etwas Tee ein. An Severus gerichtet fragte er lächelnd: „Haben Sie Ernst gemacht, ja? Hat Hermine den Vertrag bei Ihnen unterschrieben?“
Severus rührte seinen ungesüßten Tee mit dem Löffel, damit er schneller kühlen würde, während er stocksteif antwortete: „Miss Granger konnte dem vielversprechenden Angebot nicht widerstehen und hat sich heute schriftlich dazu verpflichtet, die nächsten drei Jahre unter meiner Beaufsichtigung Ihren Horizont zu erweitern.“
Grinsend hatte Harry der langen Ausführung zugehört, bevor er nickte und mit einem Schalk im Nacken sagte: „Ein einfaches ’Ja’ hätte genügt.“

Severus bemerkte, dass Rolanda arge Mühe hatte, nicht in Gelächter auszubrechen, so dass sie sich eine Hand vor den Mund halten musste. Miss Granger, die neben ihm saß, hatte ein gutmütiges Lächeln auf den Lippen, äußerte sich jedoch nicht.

Es klopfte und alle blickten gespannt zur Tür, denn in der Regel kamen die Lehrer und Angestellten in den Raum hinein, ohne sich vorher anzukündigen. Jeder rechnete damit, dass ein Schüler vor der Tür stehen musste, so dass Pomona die Erste war, die „Herein“ rief. Nachdem sich die Tür geöffnet hatte, lugte ein wohlbekanntes Gesicht in den Lehrerraum hinein. Pomona erhob sich daraufhin von ihrem Platz und begrüßte den Gast freundlich mit den Worten: „Mr. Longbottom, schön, dass Sie so zeitlich hergefunden haben. Treten Sie doch bitte ein!“

Hermine und Harry fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, aber trotzdem lächelten sie erfreut und grüßten ihren alten Schulkameraden und Freund mit einem kurzen Winken. Pomona stellte für die bisher Anwesenden vor: „Mr. Neville Longbottom kennen Sie ja noch alle, nicht wahr? Nun, ich dachte mir, was Severus kann, kann ich schon lange.“ Mit gerunzelter Stirn blickte Severus auf seinen ehemaligen Schüler, der in Zaubertränken mehr Chaos angerichtet hatte, als ihm lieb gewesen war, bis Pomona mit einem breiten Grinsen in ihrem rundlichen Gesicht erklärte: „Ich habe Mr. Longbottom recht kurzfristig das Angebot unterbreitet, bei mir eine Fachlehre in Kräuterkunde zu beginnen und ich bin froh, dass er Zeit und Muße gefunden hat, mein Angebot anzunehmen.“

Gratulation für Nevilles Entscheidung und Anerkennung für Pomonas Angebot ließen nicht auf sich warten. Neville setzte sich nach den Beglückwünschungen Hermine gegenüber und fragte sie, während Harry ihm einen Tee einschenkte: „Sag mal, welche Vertragsform hast du unterschrieben?“
Hier lauschte Pomona gespannt der Antwort, die Hermine gleich gab: „Formular A! Und du?“
„Formular C“, erwiderte er lächelnd, doch Pomona schien darüber nicht sehr erfreut zu sein.
Die anderen hatten dem Gespräch ebenfalls gelauscht und Rolanda sagte erstaunt und Respekt zollend: „Severus, das hätte ich gar nicht von Ihnen erwartet.“
Pomona schaute ein wenig säuerlich zu ihrem schwarz gekleideten Kollegen hinüber, der ihr ein schiefes Lächeln in Form eines hochgezogenen Mundwinkels schenkte, so dass sie sich genötigt fühlte, zu ihrem Schüler zu sagen: „Sie bekommen auch Formular A, Mr. Longbottom!“
„Nein nein, C ist völlig in Ordnung und…“
„Nichts da, Sie bekommen das Beste vom Besten und das ist Formular A!“, entschied Pomona, so dass Neville ihr nicht mehr widersprechen wollte.

Mit einem prickelnden Gefühl blickte Hermine zu ihrem Professor hinüber, der sehr wohl spürte, dass sie ihn ansah, ihren Blick jedoch nicht erwiderte. Sie war wegen der heutigen Einschulung der Erstklässler die ganze Zeit über sehr aufgeregt gewesen, doch jetzt, hier im Büro mit alten Freunden, war die Aufregung wie verflogen. Ihr Selbstbewusstsein war eben um einiges angestiegen, als sie miterlebt hatte, dass Snape von den anderen Lehrern aufgrund der Wahl der Vertragsform so honoriert worden war und zwar so sehr, dass selbst die rundliche Professor Sprout ihm nacheifern wollte.

Die Tür öffnete sich ohne vorherige Ankündigung und ein herausgeputzter Professor Svelte trat ein.

„Einen schönen guten Tag, die Damen“, er verbeugte sich elegant vor den Kolleginnen, „und die Herren.“ Ein Kopfnicken folgte seinen Worten. „Oh, Miss Granger. Schön, Sie wieder einmal zu sehen“, sagte er schmeichelnd, bevor er sich ihr näherte. „Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich neben Ihnen Platz nehme?“ Er schenkte ihr ein galantes Lächeln.
„Nein, natürlich nicht, Professor Svelte. Setzen Sie sich doch bitte“, gestattete sie ihm mit einem so breiten Grinsen, dass Harry davon angesteckt wurde, denn er beobachtete seine beste Freundin und ihm war nicht entgangen, dass Professor Svelte ihr zu gefallen schien. Was Harry weniger gefiel waren die Blicke, die Svelte ihm von Gegenüber immer wieder zuwarf.
’Langsam’, dachte Harry, ’müsste sich Svelte doch daran gewöhnt haben, DEN Harry Potter als Kollegen zu haben.’

Nachdem Svelte und Hermine die Köpfe zusammengesteckt hatten, um sich in ein Gespräch über Kniesel zu vertieften, entging Harry auch nicht, dass Severus darüber ungehalten schien. Vielleicht, mutmaßte Harry, wünschte sich sein Kollege, dass Hermine ihm heute mehr Aufmerksamkeit schenken würde.

Albus war der Letzte, der heute das Lehrerzimmer betreten hatte. Er grüßte alle Kollegen, sorgte für reichlich Tee und Gebäck und ließ die heutige Besprechung sehr locker angehen. Der Direktor stellte dem Kollegium Miss Granger als Professor Snapes Meisterschülerin sowie Mr. Longbottom als Professor Sprouts Lehrling vor. Im gleichen Atemzug stellte er klar, dass auch die beiden privaten Schüler in den normalen Schulalltag herzlich aufgenommen werden würden, was auch mit einbeziehen sollte, sie an diversen schulischen Aktivitäten teilnehmen zu lassen und auch, die Kolleginnen und Kollegen beim Vornamen nennen zu dürfen.

Der Ablauf der Zeremonie wurde besprochen und es gab nichts, was für Wirbel sorgte. Schulsprecher waren bereits gewählt und Vertrauensschüler hatte man zunächst provisorisch bestimmt. Hagrid sollte wie üblich die Erstklässler vom Bahnhof in Hogsmeade abholen und Minerva würde pünktlich den Sprechenden Hut aus Albus’ Büro abholen, um ihn den Schülern für die Sortierung in die Häuser aufsetzen zu können.

„Hat noch jemand Fragen?“, wollte Albus wissen, während er seinen Blick übers Kollegium schweifen lief.
„Ähm ja, eine Sache…“, sagte Harry innehaltend, denn natürlich hatte er sofort alle Blicke auf sich gezogen.
Albus lächelte ihm zu und fragte: „Wie kann ich dir helfen, Harry?“
Harry blickte einmal zu Hermine und Severus hinüber, bevor er Albus ansah und etwas verlegen sagte: „Na ja, es gibt da gewisse Gerüchte, die über mich im Umlauf sind und ich frage mich, ob es der Schule nicht schaden würde, sollten diese Gerüchte bald bis an die Ohren der Eltern dringen. Darüber würde ich gern mit Ihnen sprechen.“
Minerva wusste sehr wohl, auf was Harry anspielte und für alle Lehrer, die sich nicht trauten zu fragen, sprang sie ein, indem sie eine verdutzte Miene vortäuschte und fragte: „Was denn nur für Gerüchte, Harry?“
„Minerva“, sagte Albus Einhalt gebietend mit einer erhobenen Hand, bevor er sich Harry zuwandte, „wir können gern darüber reden, Harry? Wann würde es…“
„Wie wär’s jetzt gleich, nach der Lehrerversammlung?“, schlug Harry prompt vor.

In ihrem Innern begrüßte es Hermine, dass Harry den Mut gefunden hatte, Albus auf diese Weise – vor versammelter Mannschaft – zu einem persönlichen Gespräch zu zwingen. Sie bemerkte, dass Snape neben ihr die Konversation mit einer Art unterdrücktem Schmunzeln verfolgt hatte und sie ahnte, dass auch er das klärende Gespräch zwischen den beiden guthieß. Bis auf Minerva wirkten alle anderen tatsächlich sehr verblüfft. Unter den Lehrern schien sich nicht herumgesprochen zu haben, was Albus über Harry laut vermutet hatte. Hermine drückte ihrem Freund die Daumen und hoffte sehr, dass ein offenes Gespräch mit dem Direktor alle Unklarheiten beseitigen würde, damit dessen haltlose Bedenken sich in Luft auflösen würden.


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Beziehungskomödien aufzubauen und die entsprechenden Dialoge zu schreiben kann Joanne K. Rowling so gut wie Woody Allen. Im vierten und fünften Band ist das schön zu beobachten, wenn es die ersten Eifersüchteleien zwischen den Freunden gibt.
Klaus Fritz